[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenschaufel mit einem entlang einer Schaufelachse
angeordneten Schaufelblatt und mit einem Plattformbereich, der am Fuße des Schaufelblattes
angeordnet eine Plattform aufweist, die sich quer zur Schaufelachse erstreckt. Die
Erfindung führt des Weiteren auf eine Gasturbine mit einem entlang einer Achse der
Gasturbine sich erstreckenden Strömungskanal mit ringförmigem Querschnitt für ein
Arbeitsmedium, einer zweiten hinter einer ersten entlang der Achse angeordneten Schaufelstufe,
wobei eine Schaufelstufe eine Anzahl von ringförmig angeordneten, sich radial in den
Kanal erstreckende Turbinenschaufeln aufweist.
[0002] Bei einer Gasturbine dieser Art treten im Strömungskanal nach Beaufschlagung mit
Heißgas Temperaturen auf, die im Bereich zwischen 1000 °C und 1400 °C liegen können.
Die Plattform der Turbinenschaufel bildet infolge der ringförmigen Anordnung einer
Anzahl solcher Turbinenschaufeln in einer Schaufelstufe einen Teil des Strömungskanals
für ein die Gasturbine durchströmendes Arbeitsfluid in Form von Heißgas, das auf diese
Weise den axialen Turbinenrotor über die Turbinenschaufeln antreibt. Einer derart
starken thermischen Beanspruchung der durch die Plattformen gebildeten Begrenzung
des Strömungskanals wird dadurch begegnet, dass eine Plattform von hinten, also vom
unterhalb der Plattform angeordneten Fuß einer Turbinenschaufel her, gekühlt wird.
Dazu weist der Fuß und der Plattformbereich üblicherweise eine geeignete Kanalisation
zur Beaufschlagung mit einem Kühlmedium auf.
[0003] Aus der DE 2 628 807 A1 geht ein Prallkühlsystem für eine Turbinenschaufel eingangs
genannter Art hervor. In der DE 2 628 807 A1 ist zur Kühlung der Plattform vor der
dem Heißgas abgewandten Seite der Plattform, also hinter der Plattform, d. h. zwischen
einem Schaufelfuß und der Plattform, ein gelochtes Wandelement angeordnet. Durch die
Löcher des Wandelements trifft Kühlluft unter relativ hohem Druck auf die vom Heißgas
abgewandte Seite der Plattform, wodurch eine effiziente Prallkühlung erreicht wird.
[0004] In der EP 1 073 827 B1 wird ein neuer Weg in der Konstruktion des Plattformbereichs
gegossener Turbinenschaufeln offenbart. Der Plattformbereich ist als Doppelplattform
aus zwei einander gegenüber liegenden Plattformwänden ausgebildet. Dadurch wird erreicht,
dass die dem Strömungskanal und damit dem Heißgas unmittelbar ausgesetzte, den Strömungskanal
begrenzende Plattformwand dünn ausgeführt werden kann. Mit der Ausführung in zwei
Plattformwänden ergibt sich eine Funktionstrennung für die Plattformwände. Die den
Strömungskanal begrenzende Plattformwand ist im Wesentlichen für die Kanalisation
des Heißgases verantwortlich. Die gegenüberliegende, vom Heißgas nicht beaufschlagte
Plattformwand übernimmt die Aufnahme der vom Schaufelblatt herrührenden Lasten. Diese
Funktionstrennung ermöglicht es, die den Strömungskanal begrenzende Plattformwand
so dünn auszuführen, dass die Heißgaskanalisierung gewährleistet ist, ohne dabei wesentliche
Lasten abfangen zu müssen.
[0005] Bei der Ausführung einer Turbinenschaufel eingangs genannter Art sind in einer Teilfuge
zwischen Plattformen aneinander grenzender Turbinenschaufeln der gleichen Schaufelstufe
oder benachbarter Turbinenschaufeln von hintereinander angeordneten Schaufelstufen
Dichtmaßnahmen notwendig, um ein ungewolltes und exzessives Ausströmen von Kühlmedium
in den mit Heißgas beaufschlagten Strömungskanal zu verhindern. Die zur Abdichtung
erforderlichen Maßnahmen können zu strukturell und kühlungstechnisch schwierigen Situationen
an einer thermisch hochbelasteten Plattformwand führen und stellen ein erhöhtes Versagenspotential
für eine Turbinenschaufel und damit für eine Gasturbine dar.
[0006] Üblicherweise wird die Abdichtung solcher Teilfugen durch den Einbau besonderer Dichtelemente
erzielt. Diese müssen jedoch einerseits flexibel genug sein, um gleichzeitige Relativbewegungen
benachbarter Teile, insbesondere benachbarter Turbinenschaufeln und ihrer Plattformen
zuzulassen und andererseits müssen sie dennoch eine Dichtwirkung erhalten. Der Einbau
solcher Dichtelemente führt zu geometrisch und strukturell komplizierten Bauteilen.
Als Folge davon sind besondere Kühlmaßnahmen notwendig, um schwer zugängliche Randbereiche
einer Plattform ausreichend zu kühlen.
[0007] Wünschenswert wäre eine möglichst einfach ausgestaltete und gleichzeitig gut zu kühlende
und abgedichtete Strömungskanalbegrenzung einer Gasturbine.
[0008] An dieser Stelle setzt die Erfindung an, deren Aufgabe es ist, eine Turbinenschaufel
mit einer Plattform anzugeben, die gleichzeitig einfach ausgestaltet ist und auch
den geometrisch-strukturellen und kühlungstechnischen Anforderungen im Rahmen einer
Strömungskanalbegrenzung einer Gasturbine vorteilhaft genügt.
[0009] Betreffend die Turbinenschaufel wird die Aufgabe durch die Erfindung mit der eingangs
genannten Turbinenschaufel gelöst, bei der erfindungsgemäß die Plattform durch ein
am Schaufelblatt anliegendes federelastisches Blechteil gebildet ist.
[0010] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass die Verwendung einer nicht-tragenden
Plattform zur Darstellung der Begrenzung eines mit Heißgas beaufschlagten Strömungskanals
einer Gasturbine grundsätzlich geeignet ist, die Plattform, und damit die Begrenzung
des Strömungskanals, möglichst effektiv zu kühlen. Darüber hinausgehend liegt die
wesentliche Erkenntnis der Erfindung darin, dass es möglich ist, die Plattform selbst
mit einer erhöhten Dichtwirkung auszustatten, und zwar indem die Plattform derart
dünnwandig ausgeführt wird, dass sie durch ein am Schaufelblatt anliegendes federelastisches
Blechteil gebildet ist.
[0011] Damit erfüllt nämlich die Plattform als ein den Heißgas beaufschlagten Strömungskanal
begrenzendes Teil alle Anforderungen hinsichtlich der Kühlung und auch eines Dichtelements.
Durch das am Schaufelblatt anliegende federelastische Blechteil ist die Plattform
als solche nämlich ausreichend flexibel, um gleichzeitige Relativbewegungen benachbarter
Schaufelblätter und anderer Teile zuzulassen und erhält dennoch die Dichtwirkung.
Damit entfällt die Notwendigkeit für ein besonderes Dichtelement. Dies vereinfacht
die Ausgestaltung und Kühlung der Strömungskanalbegrenzung.
[0012] Gemäß einer ersten Variante der Erfindung ist das federelastische Blechteil als eine
nicht-tragende Plattformwand vorgesehen, die den heißgasbeaufschlagten Strömungskanal
begrenzt. Eine wie in der EP 1 073 827 B1 vorgesehene tragende Plattformwand, die
hinter dem federelastischen Blechteil angeordnet wäre, kann dabei gemäß der ersten
Variante der Erfindung weitgehend entfallen, da in diesem Fall ein Schaufelfuß im
Plattformbereich als eine besondere lasttragende Struktur vorgesehen ist. Bei dieser
ersten Variante der Erfindung besteht die Plattform also ausschließlich aus dem am
Schaufelblatt anliegenden federelastischen Blechteil.
[0013] Gemäß einer zweiten Variante der Erfindung übernimmt das am Schaufelblatt anliegende
federelastische Blechteil die Funktion einer ersten, das Schaufelblatt nicht-tragenden
Plattformwand und die Plattform weist darüber hinaus eine zweite das Schaufelblatt
tragende Plattformwand auf. Bei dieser zweiten Variante der Erfindung ist zwischen
der ersten nicht-tragenden Plattformwand aus dem federelastischen Blechteil und der
zweiten dicker ausgebildeten tragenden Plattformwand ein entsprechender Kühlraum zur
Beaufschlagung mit einem Kühlmedium gebildet.
[0014] Die Vorteile hinsichtlich Kühlung und Dichtwirkung des federelastischen Blechteils
für die Plattform und damit der Strömungskanalbegrenzung bleiben sowohl bei der ersten
als auch bei der zweiten Variante der Erfindung bestehen.
[0015] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen
und geben im Einzelnen vorteilhafte Möglichkeiten an, insbesondere die Plattform hinsichtlich
obiger Aufgabe weiterzubilden.
[0016] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung liegt das federelastische Blechteil im Ruhezustand
der Turbinenschaufel lose an einem Anschlag am Fuße des Schaufelblattes an. In diesem
Fall ergibt sich eine noch zu erläuternde ausreichende Befestigung des Blechteils
aus der Bewegung bzw. strömungstechnischen Anbindung der Turbinenschaufel im Betriebszustand
einer Gasturbine. Aus Praktikabilitätsgründen kann das federelastische Blechteil auch
am Fuße des Schaufelblattes angefügt sein. Zweckmäßigerweise kann ein Anschlag in
Form einer Nut oder Kante ausgebildet sein. Dies ermöglicht eine besonders zuverlässige
Anlage des federelastischen Blechteils am Fuße des Schaufelblattes.
[0017] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Plattform durch ein erstes an einem ersten Anschlag auf der einen Seite des Schaufelblattes
anliegendes federelastisches Blechteil gebildet ist und durch ein zweites an einem
zweiten Anschlag auf der anderen Seite des Schaufelblattes anliegendes federelastisches
Blechteil gebildet ist. Damit sind zweckmäßigerweise zwei federelastische Blechteile
vorgesehen, welche die Plattform bilden, die sich damit beidseitig auf der einen und
der anderen Seite des Schaufelblattes quer zur Schaufelachse erstreckt.
[0018] Im Rahmen einer bevorzugenden Weiterbildung der Erfindung hat es sich als zweckmäßig
erwiesen, dass wenigstens eines der federelastischen Blechteile, insbesondere das
erste, an einem weiteren Anschlag gehalten ist. Zweckmäßigerweise kann dieser weitere
Anschlag in Form eines Auflagers gebildet sein. Beispielsweise kann ein solches Auflager
durch eine zwischen Schaufelfuß und Fuß des Schaufelblattes angeformte Stufe gebildet
sein. Das mindestens eine federelastische Blechteil kann das Auflager vorteilhaft
hintergreifen oder, zusätzlich oder alternativ, an der Stufe angefügt sein.
[0019] Die Erfindung führt zur Lösung der Aufgabe darüber hinaus auf eine eingangs genannte
Gasturbine, wobei eine Schaufelstufe eine Anzahl von ringförmig angeordneten sich
radial in den Strömungskanal erstreckende Turbinenschaufeln aufweist, wobei erfindungsgemäß
eine Turbinenschaufel gemäß einer oben genannten Art ausgeführt ist.
[0020] Vorteilhafte Weiterbildungen der Gasturbine sind den weiteren Unteransprüchen zu
entnehmen und geben im Einzelnen vorteilhafte Möglichkeiten an, insbesondere die Strömungskanalbegrenzung
und die Funktionsweise der Turbinenschaufel im Rahmen der Strömungskanalbegrenzung
im Sinne obiger Aufgabe auszugestalten.
[0021] Im Rahmen einer ersten Weiterbildung ist die Turbinenschaufel eine Laufschaufel.
Eine solche Laufschaufel ist an einem sich axial erstreckenden Turbinenrotor befestigt
und dreht sich bei Betrieb der Gasturbine mit dem Turbinenrotor. Bei rotatorischem
Betrieb einer Turbinenschaufel in Form einer Laufschaufel an dem Turbinenrotor ist
eine durch die Rotation vom Fuße des Schaufelblattes her in Richtung des Schaufelblattes
wirkende Fliehkraft erzeugt. Dabei sieht die erste Weiterbildung vor, dass das federelastische
Blechteil durch die Fliehkraft gegen einen Anschlag gedrückt und dadurch fliehkraftbefestigt
ist. Also ist, selbst im Falle, dass das federelastische Blechteil im Ruhezustand
der Laufschaufel lose an einem Anschlag am Fuße des Schaufelblattes anliegt, durch
die Fliehkraft gewährleistet, dass das federelastische Blechteil im Betriebszustand
an der Laufschaufel befestigt ist. Darüber hinaus wird durch die erläuterte Fliehkraftbefestigung
auch eine ausreichende Dichtwirkung des federelastischen Blechteils erreicht. Bei
Betrieb der Laufschaufel der Gasturbine hat das federelastische Blechteil also die
Funktion eines Dichtelements. Dabei wirkt vorteilhaft die Anlagefläche des federelastischen
Blechteils an einem Anschlag am Fuße des Schaufelblattes oder an dem weiteren Anschlag
in Form eines Auflagers als dichtendes Widerlager für das Blechteil.
[0022] Gemäß einer zweiten Weiterbildung der Gasturbine ist die Turbinenschaufel als Leitschaufel
an einem peripheren Turbinengehäuse vorgesehen. Bei Betrieb einer Turbinenschaufel
in Form einer Leitschaufel an dem Turbinengehäuse ist durch ein Kühlmedium ein Druckgefälle
vom Fuße des Schaufelblattes her in Richtung des Schaufelblattes erzeugt. Dabei sieht
die zweite Weiterbildung vor, dass das federelastische Blechteil durch das Druckgefälle
gegen den Anschlag gedrückt und dadurch druckbefestigt ist. Das Druckgefälle wird
also dadurch erzeugt, dass das federelastische Blechteil von hinten mit Kühlmedium
beaufschlagt wird und dadurch gegen einen Anschlag der oben erläuterten Art gedrückt
wird. Für eine Leitschaufel ist das Druckgefälle ausreichend groß, so dass dies nicht
nur für eine Druckbefestigung des federelastischen Blechteils gereicht, sondern darüber
hinaus bei Betrieb der Leitschaufel in der Gasturbine das federelastische Blechteil
die Funktion eines Dichtelements hat. Die Anlageflächen des federelastischen Blechteils
wirken an einem oben erläuterten Anschlag als ausreichende Dichtflächen und Widerlager
für das federelastische Blechteil.
[0023] Im Rahmen einer Ausgestaltung der Gasturbine erweist es sich als vorteilhaft, dass
zwischen einer ersten Turbinenschaufel und einer benachbarten zweiten Turbinenschaufel
der gleichen Schaufelstufe von einem ersten federelastischen Blechteil der ersten
Turbinenschaufel und von einem zweiten federelastischen Blechteil der zweiten Turbinenschaufel
eine Begrenzung des Strömungskanals gebildet ist, die durchgehend ist. Innerhalb einer
Schaufelstufe wird auf diese Weise vorteilhaft eine durchgehende radiale Begrenzung
des Strömungskanals gebildet.
[0024] Im Rahmen einer weiteren Ausgestaltung der Gasturbine erweist es sich darüber hinaus
als vorteilhaft, dass zwischen einer ersten Turbinenschaufel der ersten Schaufelstufe
und einer axial direkt hinter der ersten Turbinenschaufel angeordneten zweiten Turbinenschaufel
der zweiten Schaufelstufe von einem ersten federelastischen Blechteil der ersten Turbinenschaufel
und von einem zweiten federelastischen Blechteil der zweiten Turbinenschaufel eine
Begrenzung des Strömungskanals gebildet ist, die durchgehend ist. Auf diese Weise
wird vorteilhaft eine durchgehende axiale Begrenzung des Strömungskanals gebildet.
Vorteilhaft handelt es sich bei den Schaufelstufen um Leitschaufelstufen und bei den
Turbinenschaufeln um Leitschaufeln.
[0025] Wegen der oben erwähnten Arten einer durchgehenden Begrenzung entfallen nämlich die
bei üblichen Begrenzungen eines Strömungskanals einer Gasturbine die sonst abzudichtenden
Teilfugen. Die im Zusammenhang mit Dichtelementen auftretenden Probleme werden aufgrund
der durchgehenden Begrenzung des Strömungskanals mit dem ersten und dem zweiten federelastischen
Blechteil völlig beseitigt.
[0026] Dabei erweist es sich als zweckmäßig, dass ein erstes an einer ersten Turbinenschaufel
angeordnetes federelastisches Blechteil und ein zweites an einer zweiten Turbinenschaufel
angeordnetes federelastisches Blechteil gemeinsam an dem weiteren Anschlag der ersten
Turbinenschaufel gehalten sind. Details sind im Zusammenhang mit der Zeichnung erläutert.
[0027] Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung beschrieben. Diese soll das Ausführungsbeispiel nicht maßgeblich darstellen,
vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematisierter und/oder
leicht verzerrter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der aus der Zeichnung
unmittelbar erkennbaren Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen.
Im Einzelnen zeigt die Zeichnung in:
- FIG 1
- eine besonders bevorzugte Ausführungsform einer Gasturbine mit einem Strömungskanal
und einer bevorzugten Ausführung der Leit- und Laufbeschaufelung in schematisierter
Form in einer Querschnittsansicht;
- FIG 2
- einen Plattformbereich einer besonders bevorzugten Ausführungsform einer ersten Turbinenschaufel
einer ersten Schaufelstufe und einer axial direkt hinter der ersten Turbinenschaufel
angeordneten zweiten Turbinenschaufel einer zweiten Schaufelstufe in perspektivischer
Ansicht.
[0028] FIG 1 zeigt eine Gasturbine 1 mit einem sich entlang einer Achse 3 erstreckenden
Strömungskanal 5 mit ringförmigem Querschnitt für ein Arbeitsmedium M. In dem Strömungskanal
5 ist eine Anzahl von Schaufelstufen angeordnet. Insbesondere ist eine zweite Leitschaufelstufe
9 hinter einer ersten Leitschaufelstufe 7 entlang der Achse 3 angeordnet. Des Weiteren
ist eine zweite Laufschaufelstufe 13 hinter einer ersten Laufschaufelstufe 11 angeordnet.
Die Leitschaufelstufen 7, 9 weisen dabei eine Anzahl von ringförmig an einem peripheren
Turbinengehäuse 15 angeordneten sich radial in den Strömungskanal 5 erstreckende Leitschaufeln
21 auf. Eine Laufschaufelstufe 11, 13 weist dabei eine Anzahl von ringförmig an einem
axialen Turbinenrotor 19 angeordneten sich radial in den Strömungskanal 5 erstreckende
Laufschaufeln 23 auf. Die Strömung eines Arbeitsmediums M wird dabei in Form eines
Heißgases von einem Brenner 17 erzeugt. Entsprechend dem ringförmigen Querschnitt
des Strömungskanals 5 ist eine Anzahl solcher Brenner 17 in einem in der Querschnittzeichnung
der FIG 1 nicht gezeigten Ringraum um die Achse 3 herum angeordnet.
[0029] Eine Leitschaufel 21 und eine Laufschaufel 23 sind in der FIG 1 schematisch gezeigt.
Eine Leitschaufel 21 weist eine entlang einer Schaufelachse 25 angeordnete Schaufelspitze
27, ein Schaufelblatt 29 und einen Plattformbereich 31 auf. Der Plattformbereich 31
weist eine sich quer zur Schaufelachse 25 erstreckende Plattform 33 und einen Schaufelfuß
35 auf.
[0030] Eine Laufschaufel 23 weist eine entlang einer Schaufelachse angeordnete Schaufelspitze
37, ein Schaufelblatt 39 und einen Plattformbereich 41 auf. Der Plattformbereich 41
weist eine sich quer zur Schaufelachse 45 erstreckende Plattform 43 und einen Schaufelfuß
47 auf.
[0031] Die Plattform 33 einer Leitschaufel 21 und die Plattform 43 einer Laufschaufel 23
bilden dabei jeweils einen Teil einer Begrenzung 49, 51 des Strömungskanals 5 für
das Arbeitsmedium M, welches die Gasturbine 1 durchströmt. Die periphere Begrenzung
49 ist dabei Teil des peripheren Turbinengehäuses 15. Die rotorseitige Begrenzung
51 ist dabei Teil des im Betriebszustand der Gasturbine 1 sich drehenden Turbinenrotors
19.
[0032] Wie in der FIG 1 schematisch angedeutet und in der FIG 2 im Detail gezeigt, ist dabei
die Plattform 33 einer Leitschaufel 21 und die Plattform 43 einer Laufschaufel 23
durch ein am Schaufelblatt 29, 39 anliegendes federelastisches Blechteil gebildet.
[0033] Die FIG 2 zeigt stellvertretend für einen Plattformbereich 31, 41 einen Plattformbereich
61. Die in FIG 2 gezeigte zweite Turbinenschaufel 63 und erste Turbinenschaufel 65
ist dabei stellvertretend für eine erste Leitschaufel 21 einer ersten Leitschaufelstufe
7 und einer axial direkt dahinter angeordneten zweiten Leitschaufel 21 einer zweiten
Leitschaufelstufe 9 gezeigt. Die zweite Turbinenschaufel 63 und die erste Turbinenschaufel
65 sind auch stellvertretend für eine in der FIG 1 gezeigte erste Laufschaufel 23
der ersten Laufschaufelstufe 11 und einer axial direkt dahinter angeordneten zweiten
Laufschaufel 23 der zweiten Laufschaufelstufe 13 gezeigt. Vorzugsweise handelt es
sich bei den Turbinenschaufeln 63, 65 aber um Leitschaufeln.
[0034] Die erste Turbinenschaufel 65 weist dabei ein im Abbruch gezeichnetes Schaufelblatt
67 auf. Die zweite Turbinenschaufel 63 weist ein im Abbruch gezeichnetes Schaufelblatt
69 auf. Bei der ersten Turbinenschaufel 65 und der zweiten Turbinenschaufel 63 ist
im Plattformbereich 61 am Fuße des Schaufelblattes 67, 69 eine Plattform 71 gebildet,
die sich quer zur Schaufelachse 73, 75 erstreckt. Dabei ist die Plattform 71 zum einen
durch ein bei der ersten Schaufel 65 gezeigtes, erstes federelastisches Blechteil
77 gebildet und zum anderen durch ein bei der zweiten Schaufel 63 gezeigtes zweites
federelastisches Blechteil 79 gebildet. Das erste federelastische Blechteil 77 liegt
an einem ersten Anschlag 81 auf der einen Seite des Schaufelblattes 67 an, welche
Seite bei der ersten Turbinenschaufel 65 gezeigt ist. Das zweite federelastische Blechteil
79 liegt an einem zweiten Anschlag 83 auf der anderen Seite des Schaufelblattes 69
an, welche Seite bei der zweiten Turbinenschaufel 63 gezeigt ist. Der erste Anschlag
81 und der zweite Anschlag 83 ist dabei jeweils in Form einer Nut ausgebildet, in
welche jeweils das erste federelastische Blechteil 77 und das zweite federelastische
Blechteil 79 jeweils mit seiner am Schaufelblatt 67 bzw. am Schaufelblatt 69 endenden
Kante einstößt. Das erste federelastische Blechteil 77 ist darüber hinaus an einem
weiteren Anschlag 85 der ersten Turbinenschaufel 65 gehalten. Bei der vorliegenden
Ausführungsform ist das erste federelastische Blechteil 77 am Anschlag 85 angefügt.
Alternativ oder zusätzlich könnte das erste federelastische Blechteil auch den weiteren
Anschlag 85 hintergreifen. Letzteres ist der Fall für das zweite federelastische Blechteil
79 der zweiten Turbinenschaufel 63, das gemeinsam mit dem ersten federelastischen
Blechteil 77 an dem weiteren Anschlag 85 der ersten Turbinenschaufel 67 gehalten ist.
Dazu hintergreift das zweite federelastische Blechteil 79 den weiteren Anschlag 85.
Der weitere Anschlag 85 ist zum Halten des ersten federelastischen Blechteils 77 und
zum Halten des zweiten federelastischen Blechteils 79 in Form eines Auflagers ausgebildet
und bildet somit auf seiner dem zweiten federelastischen Blechteil 79 zugewandten
Seite eine Dichtfläche, die als Widerlager für das zweite federelastische Blechteil
79 dient.
[0035] Auf die oben geschilderte Weise ist zwischen der ersten Turbinenschaufel 65 und der
zweiten Turbinenschaufel 63 vom ersten federelastischen Blechteil 77 der ersten Turbinenschaufel
65 und vom zweiten federelastischen Blechteil 79 der zweiten Turbinenschaufel 63 eine
Begrenzung 87 des Strömungskanals 5 gebildet, wobei die Begrenzung 87 durchgehend
ist. Auf diese Weise erlaubt die Verwendung einer dünnwandigen, nicht-tragenden Plattform
71 zur Darstellung der Begrenzung 87 in Form eines ersten federelastischen Blechteils
77 und eines zweiten federelastischen Blechteils 79 die gleichzeitige Wirkung der
federelastischen Blechteile 77, 79 als ein Dichtelement. Ein Dichtelement dieser Art
ist gleichzeitig flexibel genug, um Relativbewegungen der benachbarten ersten Turbinenschaufel
65 und zweiten Turbinenschaufel 63 zu erlauben und hat dennoch eine ausreichende Dichtwirkung.
Dadurch wird ein Dichtelement eingespart, wie es bei bisher üblichen Plattformen zur
Abdichtung von Teilfugen notwendig gewesen wäre. Potentiell gefährdete, strukturell
und thermisch ungünstige Aufnahmekonstruktionen eines solchen Dichtelements werden
damit vermieden.
[0036] Bei der hier gezeigten Ausführungsform kommt die Plattform 71 auf ihrer Rückseite
89 weitgehend ohne eine Stützkonstruktion oder eine tragende Plattformbewandung aus.
Vielmehr ist auf der Rückseite 89 ein erster Kühlraum 91 und ein zweiter Kühlraum
93 gebildet, die es erlauben, die Plattform 71 in dem Bereich zwischen der ersten
Turbinenschaufel 65 und der zweiten Turbinenschaufel 63 optimal zu kühlen. Auf diese
Weise kann eine sonst üblicherweise kompliziert auszugestaltende Plattformrandkonstruktion
im Zusammenhang mit dem weiteren Anschlag 85 einfacher und ohne thermisch gefährdeten
Bereich gestaltet werden. Zur Unterstützung der Kühlung in den Kühlräumen 91, 93 ist
die vom Fuße des Schaufelblattes 67, 69 ausgehende Tragkonstruktion 95, 97 der Turbinenschaufeln
65, 63 gestaltoptimiert zum Schaufelfuß 35, 47 in der FIG 1 fortgesetzt.
[0037] Je nach Betriebsweise der ersten Turbinenschaufel 65 und der zweiten Turbinenschaufel
63, vorzugsweise in Form einer in der FIG 1 gezeigten Leitschaufel 21 oder gegebenenfalls
auch in Form einer in der FIG 1 gezeigten Laufschaufel 23, ergibt sich die insbesondere
am weiteren Anschlag 85 und an den Anschlägen 81, 83 vorgesehene Dichtwirkung des
ersten federelastischen Blechteils 77 und des zweiten federelastischen Blechteils
79. Bei rotatorischem Betrieb einer Turbinenschaufel 65, 63 in Form einer Laufschaufel
23 an einem Turbinenrotor 19 wird nämlich eine durch die Rotation vom Fuße des Schaufelblattes
67, 69 in Richtung 99 des Schaufelblattes 67, 69 wirkende Fliehkraft erzeugt. Hinzu
tritt auch ein Druckgefälle wie bei einer Leitschaufel 21. Es ist auch denkbar, dass
das federelastische Blechteil 79 mittels einer durch das Blechteil 79 selbst erzeugten
Vorspannung am weiteren Anschlag 85 dichtend anliegt. Dadurch kann die vom Druckgefälle
erzeugte Anpresskraft verstärkt werden.
[0038] Bei Betrieb einer Turbinenschaufel 65, 63 in Form einer in FIG 1 gezeigten Leitschaufel
21 an einem peripheren Turbinengehäuse 15 wird von der Rückseite 89 einer Plattform
71 her durch ein Kühlmedium ein Druckgefälle vom Fuße des Schaufelblattes 67, 69 in
Richtung 99 des Schaufelblattes 67, 69 erzeugt. Die Richtung 99 sowohl einer oben
genannten Fliehkraft für eine Laufschaufel 23 als auch die Richtung 99 des Druckgefälles
für eine Leitschaufel 21 ist in FIG 2 durch einen Pfeil kenntlich gemacht. Je nach
Ausführung der Turbinenschaufel 67, 69 als Laufschaufel 23 oder Leitschaufel 21 wird
also die Plattform 71 in Form der federelastischen Blechteile 77, 79 durch die Fliehkraft
bzw. durch das Druckgefälle gegen den weiteren Anschlag 85 sowie den ersten Anschlag
81 als auch gegen den zweiten Anschlag 83 gedrückt. Auf diese Weise sind die federelastischen
Blechteile 77, 79 der Plattform 71 fliehkraftbefestigt bzw. druckbefestigt und entfalten
gleichzeitig ihre Dichtwirkung und Trennungswirkung zwischen dem heißgasbeaufschlagten
Strömungskanal 5 und der kühlmediumbeaufschlagten Rückseite 89 der Plattform 71.
[0039] Zusammenfassend wird, um eine Begrenzung 87 eines Strömungskanals 5 einer Gasturbine
1 möglichst einfach auszugestalten, bei einer Turbinenschaufel 63, 65 mit einem entlang
einer Schaufelachse 73, 75 angeordnete Schaufelblatt 67, 69 und mit einem Plattformbereich
61, der am Fuße des Schaufelblattes 67, 69 angeordnet eine Plattform 71 aufweist,
die sich quer zur Schaufelachse 73, 75 erstreckt, vorgeschlagen, dass die Plattform
71 durch ein am Schaufelblatt 67, 69 anliegendes federelastisches Blechteil 77, 79
gebildet ist. Dies führt auch auf eine Gasturbine 1 mit einem sich entlang einer Achse
3 der Gasturbine 1 erstreckenden Strömungskanal 5 mit ringförmigem Querschnitt für
ein Arbeitsmedium M, einer zweiten 9, 13 hinter einer ersten 7, 11 entlang der Achse
3 angeordneten Schaufelstufe wobei eine Schaufelstufe 7, 9, 11, 13 eine Anzahl von
ringförmig angeordneten, sich radial in den Kanal 5 erstreckende Turbinenschaufeln
63, 65 gemäß dem obigen Konzept aufweist.
1. Turbinenschaufel (63, 65) mit einem entlang einer Schaufelachse (73, 75) angeordneten
Schaufelblatt (67, 69) und mit einem Plattformbereich (61), der am Fuße des Schaufelblattes
(67, 69) angeordnet, eine Plattform (71) aufweist, die sich quer zur Schaufelachse
(73, 75) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Plattform (71) durch ein am Schaufelblatt (67, 69) anliegendes federelastisches
Blechteil (77, 79) gebildet ist.
2. Turbinenschaufel (63, 65) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das federelastische Blechteil (77, 79) im Ruhezustand der Turbinenschaufel (63, 65)
lose an einem Anschlag (81, 83) am Fuße des Schaufelblattes (67, 69) anliegt.
3. Turbinenschaufel (63, 65) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Anschlag (81, 83) in Form einer Nut oder Kante ausgebildet ist.
4. Turbinenschaufel (63, 65) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Plattform (71) durch ein erstes an einem ersten Anschlag (81) auf der einen Seite
des Schaufelblattes (67) anliegendes federelastisches Blechteil (77) gebildet ist
und durch ein zweites an einem zweiten Anschlag (83) auf der anderen Seite des Schaufelblattes
(69) anliegendes federelastisches Blechteil (79) gebildet ist.
5. Turbinenschaufel (63, 65) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erstes federelastisches Blechteil (77) darüber hinaus an einem weiteren Anschlag
(85) gehalten ist.
6. Turbinenschaufel (63, 65) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der weitere Anschlag (85) in Form eines Auflagers gebildet ist.
7. Turbinenschaufel (63, 65) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Plattformbereich (61) einen Schaufelfuß (35, 47) als eine lasttragende Struktur
aufweist.
8. Gasturbine (1) mit einem sich entlang einer Achse (3) erstreckenden Strömungskanal
(5) mit ringförmigem Querschnitt für ein Arbeitsmedium (M), einer zweiten (9, 13)
hinter einer ersten (7, 11) entlang der Achse (3) angeordneten Schaufelstufe, wobei
eine Schaufelstufe (7, 9, 11, 13) eine Anzahl von ringförmig angeordneten, sich radial
in den Strömungskanal (5) erstreckende Turbinenschaufeln (63, 65) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche aufweist.
9. Gasturbine (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei rotatorischem Betrieb einer Turbinenschaufel (63, 65) in Form einer Laufschaufel
(23) an einem axialen Turbinenrotor (19), eine durch die Rotation eine vom Fuße des
Schaufelblattes her in Richtung (99) des Schaufelblattes wirkende Fliehkraft erzeugt
ist, wobei das federelastische Blechteil (77, 79) durch die Fliehkraft gegen einen
Anschlag (81, 83) gedrückt und dadurch fliehkraftbefestigt ist.
10. Gasturbine (1) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei Betrieb einer Turbinenschaufel (63, 65) in Form einer Leitschaufel (21) an einem
peripheren Turbinengehäuse (15), durch ein Kühlmedium ein Druckgefälle vom Fuße des
Schaufelblattes her in Richtung (99) des Schaufelblattes erzeugt ist, wobei das federelastische
Blechteil (77, 79) durch das Druckgefälle gegen einen Anschlag (81, 83) gedrückt ist
und dadurch druckbefestigt ist.
11. Gasturbine (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das federelastische Blechteil (77, 79) bei Betrieb der Turbinenschaufel (63, 65) in
der Gasturbine (1) die Funktion eines Dichtelements hat.
12. Gasturbine (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet dass,
zwischen einer ersten Turbinenschaufel und einer benachbarten zweiten Turbinenschaufel
der gleichen Schaufelstufe (7, 9, 11, 13) von einem ersten federelastischen Blechteil
der ersten Turbinenschaufel und von einem zweiten federelastischen Blechteil der zweiten
Turbinenschaufel eine Begrenzung des Strömungskanals (5) gebildet ist, die durchgehend
ist.
13. Gasturbine (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen einer ersten Turbinenschaufel (65) der ersten Schaufelstufe (7, 11) und einer
axial direkt hinter der ersten Turbinenschaufel (65) angeordneten zweiten Turbinenschaufel
(63) der zweiten Schaufelstufe (9, 13) von einem ersten federelastischen Blechteil
(77) der ersten Turbinenschaufel (65) und von einem zweiten federelastischen Blechteil
(79) der zweiten Turbinenschaufel (63) eine Begrenzung (87) des Strömungskanals (5)
gebildet ist, die durchgehend ist.
14. Gasturbine (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erstes an einer ersten Turbinenschaufel (65) angeordnetes federelastisches Blechteil
(77) und ein zweites an einer zweiten Turbinenschaufel (63) angeordnetes federelastisches
Blechteil (79) gemeinsam an einem weiteren Anschlag (85) der ersten Turbinenschaufel
(65) gehalten sind.