[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager, insbesondere einen Kühlmittel/Luft-
oder Ladeluft/Luft-Kühler für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 - bekannt durch die DE 195 43 986 A1 (Fig. 10) der Anmelderin.
[0002] Durch die DE 195 43 986 A1 wurde ein so genannter Ganzmetallwärmeübertrager bekannt,
bei welchem das Wärmeübertragernetz aus Wellrippen und Flachrohren besteht, deren
Enden rechteckförmig aufgeweitet sind und die mit ihren Längsseiten aneinander liegen.
Über die Rohrenden wird ein metallischer Sammelkasten gefügt, der mit seinen Längsseiten
an den Schmalseiten der Rohrenden anliegt. Alle Teile des Wärmeübertragers bestehen
aus Aluminiumwerkstoffen und werden miteinander verlötet, sodass ein sortenreiner
Wärmeübertrager entsteht. Durch die Aufweitung der Rohrenden und deren Aneinanderliegen
entfällt ein konventioneller Rohrboden. Eine Alternative zu dem Ganzmetallwärmeübertrager
stellt das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 dar, welches einen Sammelbehälter aus
Druckguss oder Kunststoff zeigt, der nicht direkt mit den Rohrenden, sondem mittels
eines zusätzlichen metallischen so genannten Ansatzstückes verbunden ist, welches
seinerseits mit den Schmalseiten der Rohrenden verlötet ist. Der Sammelkasten ist
mit dem Ansatzstück mechanisch, z. B. über eine Bördelverbindung verbunden und durch
eine eingelegte Dichtung abgedichtet. Diese Alternative gemäß Fig. 10 ist also kein
sortenreiner Wärmeübertrager, kann jedoch gegenüber diesem in bestimmten Einsatzfällen
von Vorteil sein.
[0003] Ein Problem bei der Herstellung der Wärmeübertragernetze (so genannte Blöcke), welche
vor dem Löten kassettiert und anschließend gespannt werden, ist eine Verkürzung des
Blockmaßes während des Lötens. Die Flachrohre und/oder Wellrippen sind mit einer Lotplattierung
beschichtet, welche während des Lötens abschmilzt, sodass sich der gesamte Wärmeübertragerblock
(Netz) setzt. Dieser Verkürzung des Blockmaßes muss bei der Verbindung zwischen Rohrenden
und Sammelkasten Rechnung getragen werden. In der DE 197 22 098 A1 der Anmelderin
wurden daher bereits so genannte schwimmende Seitenteile vorgeschlagen, welche der
Verkürzung des Wärmeübertragerblockes, d. h. der Setzbewegung folgen können. Diese
Lösung ist jedoch auf Ganzmetallwärmeübertrager mit stirnseitig offenen Sammelkästen
zugeschnitten und daher nicht auf eine Bauart nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
10 übertragbar.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wärmeübertrager der eingangs genannten
Art herstellungstechnisch zu verbessern und konstruktiv so zu gestalten, dass eine
sichere und dichte Verlötung des Wärmeübertragernetzes mit dem Rahmen gewährleistet
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß
ist ein geschlossener Rechteckrahmen zur Aufnahme der aufgeweiteten Rohrenden vorgesehen,
wobei zwischen den äußersten Rohrenden und dem Rahmen Seitenteile eingefügt sind.
Vorteilhafterweise sind diese Seitenteile verschiebbar im Rahmen angeordnet, sodass
sie während des Lötvorganges der Setzbewegung des Wärmeübertragerblockes, d. h. des
Netzes folgen können. Damit wird der Vorteil einer sicheren und dichten Verlötung
der Rohrenden im Rechteckrahmen erreicht und darüber hinaus auch eine vollständige
Verlötung der Wellrippen mit den Flachrohren des Wärmeübertragerblockes. Auf diese
fertig gelötete Einheit, bestehend aus Rippen/Rohrblock und Rahmen, können dann die
Sammelkästen aufgesetzt und verbördelt werden. Die Sammelkästen, insbesondere, wenn
sie aus Kunststoff hergestellt sind, bieten den Vorteil, dass Befestigungsmittel zur
Halterung von Anbauteilen wie beispielsweise einem Gebläse oder einem Kondensator
unter Umständen am Wärmeübertrager angespritzt werden können. Beim Ganzmetallwärmeübertrager
dagegen ist ein Tragrahmen, in welchen der Wärmeübertrager eingesetzt wird, erforderlich,
um den Wärmeübertager im Fahrzeug zu befestigen.
[0006] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Seitenteile so genannte
Kopfteile auf und die Rahmen in ihren Eckbereichen Bodenstücke, d. h. Teile eines
herkömmlichen Rohrbodens, der aufgrund der aufgeweiteten Rohrenden hier nicht notwendig
ist. Die Kopfteile liegen an den Bodenstücken an und drücken stimseitig auf die Rohrenden;
sie sind somit in Längsrichtung des Rahmens oder quer zu den Flachrohren verschiebbar
und können der Setzbewegung des Blockes während des Lötvorganges folgen, wobei gleichzeitig
eine relativ spaltlose Anlage mit dem Rahmen und den Rohrenden gegeben ist. Damit
kann am Ende der Setzbewegung eine sichere und dichte Verlötung erfolgen.
[0007] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Rahmen eine
umlaufende Nut auf, in welche die Dichtung zur Abdichtung des Sammelkastens eingelegt
wird. Vorteilhafterweise sind an der Innenseite der Nut Laschen angebracht, d. h.
einstückig aus dem Rahmenblech ausgestanzt und ausgeformt, welche bei der Montage
des Rahmens in die Rohrenden über ihre Schmalseiten eingreifen und damit eine Fixierung
des Rahmens auf dem Block bewirken. Damit wird der Vorteil einer maßgenauen Verlötung
erreicht.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind auf der Außenseite
der Nut in der Rahmenwand Längsschlitze vorgesehen, die eine spezielle Bördelverbindung,
eine so genannte Wellenschlitzbördelung mit dem Sammelkasten ermöglichen.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Wärmeübertragernetz, einen Rahmen und ein Seitenteil des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers
in Explosivdarstellung,
- Fig. 2
- den erfindungsgemäßen Wärmeübertrager zusammengebaut vor dem Lötprozess und
- Fig. 3
- den erfindungsgemäßen Wärmeübertrager nach dem Lötprozess.
[0010] Fig. 1 zeigt ein Wärmeübertragernetz 1, bestehend aus Wellrippen 2 und Flachrohren 3, die
endseitig zu rechteckförmigen Flachrohrenden 4 aufgeweitet sind. (Die unteren Flachrohrenden
sind nicht dargestellt). Der rechteckförmige Querschnitt der Flachrohrenden 4 weist
jeweils zwei Längsseiten 4a und zwei Schmalseiten 4b auf, wobei die Rohrenden 4 an
ihren Schmalseiten 4a aneinander anliegen. Über dem Netz (Wärmeübertragerblock) 1
ist - in Explosivdarstellung - ein rechteckförmiger geschlossener Rahmen 5 angeordnet,
der einen inneren Ausschnitt 6 aufweist, in welchen die Rohrenden 4 des Blockes 1
einführbar sind. Der Rahmen 5 weist eine äußere umlaufende Wandung 7 und eine innere,
parallel zu der äußeren verlaufende Wandung 8 auf, wobei zwischen beiden Wandungen
7, 8 eine umlaufende Nut 9 angeordnet ist, die der Aufnahme einer endlosen (geschlossenen),
hier nicht dargestellten Dichtung dient. Die Außenwand 7 weist eine umlaufende Oberkante
7a auf, unterhalb welcher Längsschlitze 7b angeordnet sind. Die Innenwand 8 weist
eine Oberkante 8a auf, von welcher abgebogene Laschen 10 abgehen, die vorzugsweise
einstückig mit dem Rahmen 5 hergestellt sind. Der rechteckförmige Rahmen 5 weist zwei
Längsseiten 11 und zwei Schmalseiten 12 auf, in deren Bereich jeweils ein Bodenstück
13 angeordnet ist (das zweite linke Bodenstück ist der Einfachheit halber weggelassen).
Das Bodenstück 13 grenzt unmittelbar an die umlaufende Nut 9 an, und zwar im Bereich
der Oberkante 8a der Innenwand 8; das Bodenstück 13 ist somit Teil eines hier nicht
vorhandenen konventionellen Rohrbodens, welcher wegen der aufgeweiteten, aneinander
liegenden Rohrenden 4 entfällt. Ferner zeigt die Zeichnung - in Explosivdarstellung
- ein Seitenteil 14 mit einem Kopfteil 15 und einem Mittelteil 16, an welches sich
ein weiteres hier nicht dargestelltes Kopfteil nach unten anschließt. Das Kopfteil
15 weist eine abgewinkelte Profilleiste 15 a mit einer Stirnfläche 15b auf und ist
der Innenkontur des Rahmens 5 unterhalb des Bodenstückes 13 angepasst.
[0011] Insgesamt sind für den Zusammenbau des erfindungsgemäßen Wärmeübertragers ein Block
1 mit aufgeweiteten Rohrenden an beiden Seiten, zwei Rahmen nach Art des Rahmens 5
und zwei Seitenteile nach Art des Seitenteiles 14 erforderlich. Hinzu kommen zwei
nicht dargestellte Sammelkästen, die mit den Rahmen auf an sich bekannte. Art., z.
B. gemäß der DE 28 52 408 B1 (so genannte Wellenschlitzbördelung) oder nach der DE
28 52 415 B1 der Anmelderin (so genannte Wellenbördelung) verbunden werden. Für die
Wellenschlitzbördelung sind die Längsschlitze 7b erforderlich, für die Wellenbördelung
sind keine Schlitze notwendig.
[0012] Fig. 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Wärmeübertrager 17 teilweise und in einer perspektivischen
Darstellung. Die in Fig. 1 dargestellten Einzelteile sind hier zusammengefügt, d.
h. der Wärmeübertragerblock 1 ist mit seinen aufgeweiteten Rohrenden 4 in den Ausschnitt
6 des Rahmens 5 eingesetzt, sodass die Schmalseiten 4b der Rohrenden 4 an der Innenwand
8 des Rahmens 5 anliegen und teilweise von den Laschen 10 übergriffen werden. An der
äußersten Wellrippe 2 (in der Zeichnung rechts) liegt das Seitenteil 14 mit seinem
Mittelteil 16 an, und sein Kopfteil 15, 15a - hier nicht sichtbar - befindet sich
innerhalb des Rahmens 5 in dessen Ausschnitt 6 und unterhalb des Bodenstückes 13.
Die Profilleiste 15a des Kopfteiles 15 (vgl. Fig. 1) liegt somit an der Unterseite
des Bodenstückes 13 an. Die Darstellung in Fig. 2 ist - wie erwähnt - nur teilweise,
d. h. der Ausschnitt 6 des Rahmens 5 ist nicht vollständig mit Rohrenden 4 ausgefüllt;
ferner fehlt im Bereich der in der Zeichnung links angeordneten Schmalseite 12 ein
Bodenstück, welches dem Bodenstück 13 auf der rechten Seite entspricht. Insofern ist
der Aufbau des Wärmeübertragers 17 symmetrisch, d. h. auf beiden Seiten des Blockes
1 befinden sich gleiche Seitenteile nach Art des dargestellten Seitenteiles 14. Deutlich
erkennbar ist die Nut 9 im Bereich der Schmalseite 12.
[0013] Die Darstellung zeigt den Wärmeübertrager vor dem Lötprozess. Das äußerste Rohrende
4 stößt mit seiner äußeren Längskante 4a an eine innere Begrenzungslinie 13a des Bodenstückes
13. Mit anderen Worten: Zwischen dem äußersten Rohrende 4 und dem Bodenstück 13 befindet
sich kein Spalt. Zum Löten wird der Wärmeübertrager 17 mit hier nicht dargestellten
Spannbändern - oder einer anderen geeigneten Spannvorrichtung - in der Weise gespannt,
dass quer zu den Flachrohren 3 Druck in Richtung des Pfeils P ausgeübt wird. Unter
Beibehaltung dieses Druckes wird der Wärmeübertrager 17 - ohne die nicht dargestellten
Sammelkästen - in einen nicht dargestellten Lötofen verbracht und dort gelötet. Während
des Lötvorganges schmilzt die auf den Flachrohren 3 und/oder auf den Wellrippen 2
befindliche Lotschicht, sodass sich der Block 1 in Richtung des Pfeils P setzt, d.
h. in seinem Blockmaß verkürzt.
[0014] Fig. 3 zeigt den Wärmeübertrager 17 nach dem Lötprozess, und zwar mit einem Spalt s zwischen
der Kante 13a des Bodenstückes 13 und der Längsseite 4a des äußersten Röhrendes 4.
Im Bereich des Spaltes s, d. h. zwischen den Kanten 4a, 13a sieht man die Profilleiste
15a des Seitenteiles 14, die der Setzbewegung der Rohrenden 4 gefolgt ist und den
Spalt s überbrückt, d. h. eine Spaltbrücke bildet, indem die Profilleiste 15a stirnseitig
einerseits an der Längsseite 4a des Rohrendes 4, andererseits an der Unterseite des
Bodenstückes 13 und der Innenwand 8 anliegt und an diesen Kontaktstellen verlötet.
Damit ist eine dichte Verlötung des Blockes 1 mit seinen Rohrenden 4 im Rahmen 5 erreicht.
[0015] In bekannter Weise können nunmehr die nicht dargestellten Sammelkästen auf die Rahmen
aufgesetzt und mit diesen verbördelt werden.
1. Wärmeübertrager, insbesondere Kühlmittel/Luft- oder Ladeluft/Luft-Kühler für Kraftfahrzeuge
mit einem aus Flachrohren (3) und Wellrippen (2) bestehenden gelöteten Netz (1) und
mindestens einem Sammelkasten, wobei die Flachrohre (3) rechteckförmig aufgeweitete
Rohrenden (4) mit Längs- und Schmalseiten (4a, 4b) aufweisen, an den Längsseiten (4a)
miteinander und an den Schmalseiten(4b) mit einem metallischen Rahmen (5) verlötet
sind, welcher insbesondere mit dem Sammelkasten mechanisch und über eine Dichtung
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (5) eine geschlossene Rechteckform mit Längsseiten (11) und Schmalseiten
(12) aufweist und die Rohrenden (4) in sich aufnimmt und dass zwischen den Schmalseiten
(12) des Rahmens (5) und den Längsseiten (4a) der äußersten Rohrenden (4) Seitenteile
(14) angeordnet sind.
2. Wärmeübertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (14) Kopfteile (15) aufweisen, die im Rahmen (5) in Richtung der
Längsseiten (11) verschiebbar angeordnet und mit dem Rahmen (5) sowie den Rohrenden
(4) verlötbar sind.
3. Wärmeübertrager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenteile (14) an den äußersten Wellrippen (2) anliegende Mittelteile (16),
die Kopfteile (15) abgewinkelte Profilleisten (15a) und der Rahmen (5) im Bereich
der Schmalseiten (12) Bodenstücke (13) aufweisen, wobei die Profilleisten (15a) an
den Bodenstücken (13) und den Rohrenden (4) anliegen.
4. Wärmeübertrager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfteile (15) der Seitenteile (14) mit dem Rahmen (5) und den äußersten Rohrenden
(4) dicht verlötet sind, wobei die Profilleisten (15a) kopfseitig zumindest teilweise
mit den Bodenstücken (13) sowie stirnseitig mit den Längsseiten (4a) der Rohrenden
(4) verlötet sind und eine Spaltbrücke (s) zwischen Rohrenden (4) und Bodenstücken
(13) bilden.
5. Wärmeübertrager nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass für die Dichtung im Rahmen (5) eine umlaufende Nut (9) angeordnet ist, die von einer
inneren und einer äußeren Nutwand (8, 7) mit je einer Oberkante (8a, 7a) begrenzt
wird, und dass die Bodenstücke (13) an die innere Nutwand (8) in Höhe der Oberkante
(8a) im Bereich der Rahmenschmalseite anschließen.
6. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Nutwand (8) an ihrer Oberkante (8a) Laschen (10) aufweist, die über die
Schmalseiten (4b) der Rohrenden (4) umlegbar sind.
7. Wärmeübertrager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Nutwand (7) Längsschlitze (7b) für eine Bördelverbindung mit dem Sammelkasten
aufweist.