[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Halterung einer Waffenstation für ein
Fahrzeug.
[0002] Die Erfindung bezieht sich auf ein gepanzertes und bewaffnetes Fahrzeug, das sich
aus den üblichen Teilen wie Antriebsmotor, Getrieben, Radsätzen oder Kettenlaufwerk,
einem Besatzungsraum und einem Gehäuse, das alle Ein- und Anbauten aufnimmt, und einer
Waffenstation, insbesondere mit einem kleineren Kaliber, oder einer Waffenstation,
die zwei Waffen enthält, zusammensetzt. Eine Waffenstation besteht als Freirichtlafette
im Wesentlichen aus einem Ring oder Plattform mit Seitendrehlager und einem Waffenträger.
Einfache Waffenstationen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie auf einem Flanschring
drehbar um eine Fahrzeugluke herum angebracht sind.
[0003] Aus der EP 1 061 323 B1 ist ein gepanzertes Transportfahrzeug bekannt, welches zur
Aufnahme unterschiedlicher Waffen auf einer Lafette vorschlägt, die Anordnung und
den Abstand der Schildzapfen mit dem größten Kaliber auszulegen und zwischen den Schildzapfen
und der Waffenaufnahme eine Adaptionsvorrichtung einzubinden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist eine einfache Vorrichtung zur Aufnahme unterschiedlicher
Waffen auch im Kaliber zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Die Waffenstation kann mit verschiedenen Kombinationen von Waffen ausgerüstet werden,
zum Beispiel einer Kombination aus
- Werferwaffe und schweres Maschinengewehr oder
- Werferwaffe und leichtes Maschinengewehr oder
- leichtes und schweres Maschinengewehr.
[0007] Jede Waffe kann auch einzeln an der Waffenstation montiert werden.
[0008] Bei der Kombination zweier Waffen wird jede Waffe auf der jeweiligen Seite, wo sich
die Waffe befindet, mit Munition versorgt. Es werden für die jeweilige Waffe kaliberabhängige
Munitionstransportgurte verwendet.
[0009] Die Waffenstation kann unter Panzerschutz, Luke der Lafette ist geschlossen, vom
Fahrzeuginnern nachmunitioniert werden. Zudem können die Munitionskästen ein großes
Sichtfenster haben, wodurch eine Erkennbarkeit der in den Munitionskästen vorhandenen
Munition geschaffen wird.
[0010] Die Bewegung der Waffenstation erfolgt durch manuelle Richtantriebe in Höhe und Seite
mit einer Übersetzung in den Antrieben.
[0011] Die optische Sicht rundherum (360°) kann durch eine gesonderte Anordnung der Optik
mit Winkelspiegeln realisiert werden. Auch eine Optik mit integriertem Wärmebildgerät
kann Einsatz finden. Der nachträgliche Einbau dieser Optik in die Waffenstation ist
ebenfalls möglich.
[0012] In Weiterführung der Erfindung werden in vorteilhafter Art und Weise klappbare Wangen
mit einem Schwenklager verwendet, welche zur Waffenaufnahme mittels Adaption des Grundkörpers
einer Waffenstation dienen. Ein ausziehbarer Höhenrichtantrieb, der teilweise in die
klappbaren Wangen integriert ist, ermöglicht die kurzzeitige Kampfbereitmachung der
Waffenstation. Die Ausführung der klappbaren Wangen variiert je nach Größe und Ausführung
der aufzunehmenden Lafette. Die Vorteile liegen darin, dass die Einrichtung mit klappbaren
Wangen und Schwenklager wegen der geringen Aufbaumaße die Luftverlastbarkeit verbessert
und eine geringe Aufrüstzeit ermöglicht, um kampfbereit zu sein. Die einfache Handhabung
erleichtert den Aufbau.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Lafette ohne Waffe,
- Fig. 2
- eine Waffe in Funktionsstellung,
- Fig. 3
- die Waffe aus Fig. 2 perspektivisch,
- Fig.4
- die Waffe aus Fig. 2 in Transportstellung,
- Fig.5
- die Waffe aus Fig. 4 perspektivisch,
- Fig.6
- eine weitere Waffe in Transportstellung,
- Fig. 7
- zwei Waffen in Funktionsstellung perspektivisch.
[0014] Fig. 1 zeigt die wesentlichen Details der Schwenkvorrichtung für eine hier nicht
näher dargestellte Waffe 1. Diese besteht aus einem Schwenklager 6, welches eine U-
förmige Aufnahme aufweist und von vorzugsweise zwei seitlichen Wangen 4 aufgenommen
wird. Die Wangen 4 sind am unteren Ende mittels Wangenlagerbolzen 5 in einer Wangenlagerung
3 gelagert. Ein Seitendrehlager 2 nimmt die Wangenlagerung 3 auf. Das Seitendrehlager
2 ist auf einem Fahrzeugdach (nicht dargestellt) eingebaut.
[0015] Fig. 2 zeigt eine Waffenstation W mit einer Waffe 1 in einer Funktionsstellung oben
bzw. gefechtsbereit. Die Waffe 1, hier eine leichten Maschinenwaffe mit kleinem Kaliber
oder eine sonstige leichteren Waffe, die von einem Bediener allein bedient werden
kann, wird in im Schwenklager 6 mittig gelagert und ist um eine Achse 6a in dem Schwenklager
6 drehbar. So kann diese Waffe wahlweise von links als auch von rechts mit einer nicht
näher dargestellten Munition versorgt werden. Diese wird von unten durch die Wangenlagerung
3 nach außen und von dort beispielsweise in einem flexiblen Gurt an einer der Wangen
4 zur Waffe 1 zugeführt. Diese seitlichen Wangen 4 nehmen das Schwenklager 6 auf und
sind, wie bereits beschrieben, am unteren Ende mittels der Wangenlagerbolzen 5 in
der Wangenlagerung 3 gelagert. Das Seitendrehlager 2 nimmt neben der Wangenlagerung
3, weitere Teile wie zum Beispiel einen Drehkranz und Winkelspiegel 8, auf und ist
um eine Hochachse 7 drehbar ausgeführt. In Fig. 3 ist diese Waffenstation W perspektivisch
dargestellt.
[0016] In der Transportstellung mit der Waffe 1, Fig. 4, ist die Verriegelung zwischen Wangenlagerung
3 und Wange 4 gelöst, so dass die Wangen 4 am Wangenlagerbolzen als Drehpunkt und
damit die Waffe 1 nach vorn geschwenkt werden kann. Dadurch kommt die Waffe 1 nach
vorn und gleichzeitig nach unten in eine tiefere Position. Fig. 5 stellt diese Transportstellung
perspektivisch dar.
[0017] Für eine Optikanlenkung zur Höhenverstellung (Elevation / Depression) zwischen Waffe
und Optik vom Schwenklager 6 zum nicht näher dargestellten Optikantrieb sind mehrere
Lösungen möglich. Einmal kann ein nicht näher dargestellter Encoder an der Spiegelschwenkachse
an der Optik und an der Schwenklagerachse, die die Verbindung zwischen Schwenklager
6 und Wangen 4 ist, eingebunden werden. Der Encoder am Schwenklager 6 gibt die Signale
an den Encoder an der Optik weiter. Somit wird die Optik in der Bewegung der Waffenelevation
nachgeführt. Bei einer mechanischen Optikanlenkung zwischen Waffe 1 und Schwenklager
6 und der Optik sind die Optikgestänge in der Länge vorzugsweise verstellbar, um ein
Abklappen der Waffe 1 zu ermöglichen.
[0018] Alternativ können andere oder weitere Waffen 1, 1a mit dieser Vorrichtung nach vorne
verschwenkt werden. Diese Varianten sind in Fig. 6 und Fig. 7 aufgezeigt.
[0019] Die Erfindung bezieht sich auf eine klappbare Waffenstation W, wobei die beiden Wangen
4 als Trägerarme und das Schwenklager 6 nach vorn abgeklappt werden im Sinne einer
Schwenkung um die Achse 6a. Damit erhält man ein niedriges Höhenmaß der gesamten Waffenstation
W. Dadurch wird die niedrigste Kontur in Bezug auf die Bauhöhe erreicht. Nach dem
Schwenken der Wangen 4 nach vorn kann ein Fahrzeug mit klappbarer Waffenstation W
ohne große Vorbereitung in ein Luftfahrzeug einfahren. Dabei müssen die auf das Schwenklager
6 montierten Waffen meist nicht abgenommen werden. Die Waffenstation ist nach dem
Hochklappen der Wangen 4 mittels Wangenlagerung 5 und dem Verriegeln der beiden klappbaren
Wangen 4 sofort wieder einsatzbereit bei aufgesetzter Waffe 1, 1a. Dies ermöglicht
eine Herstellung der Gefechtsbereitschaft in kürzester Zeit. Das abklappbare Gewicht
wird mittels einer Schrauben- oder Gas- oder Hydraulikfeder oder hydraulisches Dämpfungssystem
etc. unterstützt und ausgeglichen. Somit wird ein abruptes Schwenken aufgrund der
Masseneinwirkung verhindert und die Bedienung benötigt keine großen Kräfte.
[0020] Die Elevationsverstellung (Höhenverstellung) der Waffe 1 bzw. Waffen 1, 1a erfolgt
durch einen nicht näher dargestellten da bekannten Höhenrichtantrieb. Das Verschwenken
der Waffe 1 bzw. Waffen 1, 1a in Höhe erfolgt durch das Schwenklager 6.
[0021] Die kreisförmige Ausbildung des Seitendrehlagers 2 umschließt eine innere kreisförmige
Fläche, in der eine öffnende und schließende Fahrzeugluke für die Fahrzeugbesatzung
untergebracht ist, die geöffnet, entfernt oder seitlich weggeschwenkt werden kann.
1. Vorrichtung zur Halterung einer Waffenstation (W) mit einer oder zwei Waffen (1, 1a)
auf einem militärischen Fahrzeug mit einem Radfahr- oder Kettenlaufwerk, aufweisend
ein ringförmig ausgebildetes Seitendrehlager (2) auf dem Fahrzeug- oder Turmdach für
die Aufnahme einer Waffenstation (W), wobei die Waffen (1, 1 a) mittels eines Schwenklagers
(6), mit einer U- förmigen Aufnahme für die Waffen (1, 1a) am oberen Ende von zwei
Wangen (4), welche links und rechts vom Schwenklager (6) angeordnet sind, gelagert
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wangen (4) mittels Wangenlagerung (3) und Wangenlagerbolzen (5) am unteren Ende
der Wangen (4) drehbar um eine waagerechte Achse (5a) auf dem kreisförmigen ebenen
Seitendrehlager (2) befestigt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffenstation (W) mit einer leichten Maschinenwaffe (1, 1a) mit kleinem Kaliber
oder einer sonstigen leichteren Waffe bestückt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffenstation (W) mit einer Werferwaffe und einem schweren Maschinengewehr bestückt
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffenstation (W) mit einer Werferwaffe und einem leichten Maschinengewehr bestückt
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffenstation (W) mit einem leichtem und einem schweren Maschinengewehr bestückt
ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Waffe auch einzeln an der Waffenstation (W) montiert sein kann.
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffenstation (W) mit einer zugehörigen Zieleinrichtung und einer Kamera, bestückt
sein kann und Waffenstation (W) und Zieleinrichtung eine Einheit bilden.
9. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wangen (4) in einer oberen und einer unteren Endlage entsprechend einem Schwenkvorgang
um die Achse (5a) gehalten und verriegelt werden können, so dass der Schwenkradius
der Waffe (1) um die Achse (5a) mit Endlagen oben und unten begrenzt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wangen (4) mittels einer gedämpften Feder zwischen abklappbarem Teil und festem
Teil am Seitendrehlager bezüglich der Schwenkbewegung kraftmäßig unterstützt werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterstützungsfeder als Gasfeder oder als mechanische oder hydraulische Feder
ausgeführt sein kann.
12. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die kreisförmige Ausbildung des Seitendrehlagers (2) eine innere kreisförmige Fläche
umschließt, in der eine öffnende und schließende Fahrzeugluke für die Fahrzeugbesatzung
untergebracht ist, die geöffnet, entfernt oder seitlich weggeschwenkt werden kann.
13. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Waffe (1) und/oder die schwenkbaren Wangen (4) mittels geeigneter Schnapp- und
Riegelverschlüsse in der oberen oder unteren Funktionsstellung verriegelt werden und
keine Schraubverbindung gelöst wird oder sonstiges Werkzeug zum Einsatz kommt, um
die Funktionsstellungen jeweils anzufahren.
14. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die abklappbare Waffenstation (W) und die optische Sichteinrichtung, ein Winkelspiegel,
eine Funktionseinheit bilden können, so dass die Sicht nach vorn unter der Waffenstation
(W) hindurch bei hochgeschwenkter Waffenstation (W) ungehindert möglich ist.