[0001] Die Erfindung betrifft eine Fangvorrichtung für eine Steigschutzeinrichtung mit einem
Gehäuse und einem in dem Gehäuse schwenkbar gelagerten Sperrriegel, wobei das Gehäuse
in einer Führungsschiene verfahrbar und arretierbar ist. - Fangvorrichtungen dieser
Art sollen den Absturz einer Person von einer Leiter, einem Steigeisengang, einem
Steigbolzengang, einem Podest oder dergleichen verhindern.
[0002] Eine Fangvorrichtung der eingangs genannten Art, von der die Erfindung ausgeht, ist
aus DE 299 20 850 U1 bekannt. Hier ist es vorgesehen, dass die zu sichernde Person
einen Auffanggurt als Halteeinrichtung trägt, der über ein Verbindungselement mit
der Fangvorrichtung verbunden ist. Die Fangvorrichtung weist ein Gehäuse auf, das
in einer Führungsschiene läuft und in dem Gehäuse ist ein drehbar gelagerter bzw.
ein schwenkbar gelagerter Sperrriegel vorgesehen. Dieser Sperrriegel ist durch eine
Feder belastet, die den Sperrriegel in eine Verriegelungsstellung drückt. In dieser
Verriegelungsstellung liegt die Nase des Sperrriegels an Arretierelementen der Führungsschiene
an. Beispielsweise greift die Nase des Sperrriegels in der Verriegelungsstellung in
ein in der Führungsschiene vorgesehenes Rastloch ein, so dass das Gehäuse in der Führungsschiene
arretiert und nicht mehr verfahrbar ist. Bei einer Zugbelastung des Sperrriegels ist
der Sperrriegel in eine Entriegelungsstellung schwenkbar, in der das Gehäuse in der
Führungsschiene verfahrbar ist. Diese bekannte Fangvorrichtung funktioniert nach dem
Prinzip des Rückenzuges. Wenn die zu sichernde und den Auffanggurt tragende Person
sich beispielsweise beim Absteigen entlang einer Leiter zurücklehnt, so wird über
den an den Sperrriegel angeschlossenen Auffanggurt eine Zugbelastung auf den Sperrriegel
ausgeübt. Aufgrund dieser Zugbelastung wird der Sperrriegel in die Entriegelungsstellung
geschwenkt, so dass das Gehäuse ungehindert in der Führungsschiene verfahren werden
kann. Wenn die absteigende Person abstürzen sollte, wird aufgrund der in der Regel
stattfindenden Zugentlastung der Sperrriegel unter der Federkraft automatisch in seine
Verriegelungsstellung gedrückt und in der Führungsschiene arretiert, so dass ein weiteres
Verfahren des Gehäuses nicht mehr möglich ist und die abstürzende Person gleichsam
aufgefangen wird. Obwohl sich diese Fangvorrichtungen grundsätzlich bewährt haben,
sind sie nichtsdestoweniger noch verbesserungsfähig.
[0003] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Fangvorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, mit der auch in besonderen Ausnahmesituationen eine sehr
effektive Sicherung einer Person erreicht werden kann.
[0004] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung eine Fangvorrichtung für
eine Steigschutzeinrichtung mit einem Gehäuse und einem in dem bzw. an dem Gehäuse
schwenkbar gelagerten Sperrriegel,
wobei das Gehäuse in einer Verriegelungsstellung des Sperrriegels in der Führungsschiene
arretierbar ist,
wobei bei einer ersten Zugbelastung des Sperrriegels der Sperrriegel in eine Entriegelungsstellung
schwenkbar ist, in der das Gehäuse in der Führungsschiene verfahrbar ist
und wobei bei einer zweiten zusätzlichen Zugbelastung des in der Entriegelungsstellung
befindlichen Sperrriegels ein Sicherungsriegel ausschwenkbar ist, mit dem das Gehäuse
in der Führungsschiene arretierbar ist. Die letztgenannte ausgeschwenkte Position
des Sicherungsriegels wird nachfolgend als Arretierungsposition des Sicherungsriegels
bezeichnet.
[0005] Die erfindungsgemäße Fangvorrichtung eignet sich für eine Steigschutzeinrichtung
zur Verhinderung eines Absturzes einer Person von einer Leiter, einem Steigeisengang,
einem Steigbolzengang, einem Podest oder dergleichen. Wie bei der aus dem Stand der
Technik bekannten Fangvorrichtung wird auch bei der erfindungsgemäßen Fangvorrichtung
der Sperrriegel bei einer ersten bzw. bei einer normalen Zugbelastung, beispielsweise
unter Belastung durch Rückenzug in eine Entriegelungsstellung geschwenkt, in der das
Gehäuse in der Führungsschiene verfahrbar ist. Dann kann die zu sichernde Person ungehindert
aufsteigen oder absteigen.
[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass in bestimmten Ausnahmesituationen,
insbesondere bei bewusstlos gewordenen Personen und den daraus in der Regel resultierenden
Körperpositionen bzw. Körperhaltungen dieser Personen eine erhöhte Zugbelastung auf
die Fangvorrichtung bzw. auf den Sperrriegel ausgeübt wird. Die Differenz zu der ersten
bzw. normalen Zugbelastung wird hier als zweite zusätzliche Zugbelastung bezeichnet.
Erfindungsgemäß wird bei dieser zweiten zusätzlichen Zugbelastung, die insbesondere
in den geschilderten Ausnahmesituationen auftritt, ein Sicherungsriegel ausgeschwenkt,
mit dem das Gehäuse in der Führungsschiene arretierbar ist. Folglich ist das Gehäuse
in der Führungsschiene nicht mehr verfahrbar und die Fangvorrichtung kann nicht ungehindert
nach unten fahren. Mit anderen Worten wird eine abstürzende, beispielsweise bewusstlose
Person durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung der Fangvorrichtung automatisch
aufgefangen, weil der Sicherungsriegel das Gehäuse in der Führungsschiene effektiv
arretiert.
[0007] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass eine durch den Angriffspunkt der Zugkraft
am Sperrriegel und durch die Schwenkachse bzw. Drehachse des Sperrriegels verlaufende
Gerade mit einer Horizontalen einen spitzen Winkel einschließt.
[0008] Es liegt fernerhin im Rahmen der Erfindung, dass der Sperrriegel über zumindest ein
Verbindungselement mit einer Halteeinrichtung für eine zu sichernde Person verbunden
ist und dass Zugbelastungen des Sperrriegels über das Verbindungselement erfolgen.
Bei der Halteeinrichtung handelt es sich zweckmäßigerweise um einen Auffanggurt, den
die zu sichernde Person trägt. Dieser Auffanggurt weist in der Regel eine Fangöse
auf, mit der der Auffanggurt über das Verbindungselement an den Sperrriegel angeschlossen
ist. Die Zugbelastung bzw. die entsprechende auf den Sperrriegel einwirkende Zugkraft
wird durch die die Halteeinrichtung tragende Person aufgebracht und vorzugsweise durch
das Gewicht bzw. die Gewichtskraft der Person aufgebracht, indem sich die Person von
der Führungsschiene weg zurücklehnt. Dabei handelt es sich um den vorstehend bereits
erläuterten Rückenzug.
[0009] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird der Sperrriegel mit einer
definierten Vorspannkraft in Richtung Verriegelungsstellung beaufschlagt. Das führt
dazu, dass der Sperrriegel ohne ausreichende Zugbelastung stets in die Verriegelungsstellung
gedrückt wird. Dazu ist der Sperrriegel vorzugsweise durch zumindest eine Feder bzw.
Druckfeder in Richtung Verriegelungsstellung druckbeaufschlagt. Damit der Sperrriegel
aus der Verriegelungsstellung geschwenkt werden kann, ist es erfindungsgemäß erforderlich,
dass die Zugkraft der auf den Sperrriegel einwirkenden Zugbelastung größer ist als
die auf den Sperrriegel in Richtung Verriegelungsstellung einwirkende Vorspannkraft.
[0010] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Sperrriegel bzw. eine Nase des Sperrriegels
in der Verriegelungsstellung an einem Arretierelement der Führungsschiene anliegt.
Zweckmäßigerweise ist eine Mehrzahl von Arretierelementen über die Länge der Führungsschiene
verteilt angeordnet. Bei den Arretierelementen kann es sich um Lochungen bzw. Aussparungen
in der Führungsschiene handeln, in die der Sperrriegel bzw. die Nase des Sperrriegels
einfassen kann, so dass das Gehäuse in der Führungsschiene arretiert ist. Bei den
Arretierelementen kann es sich auch um Fangrasten bzw. Fangnasen handeln, die an der
Führungsschiene angeordnet sind und die von dem Sperrriegel bzw. der Nase des Sperrriegels
in der Verriegelungsstellung hinterfasst werden können. Zweckmäßigerweise sind die
Arretierelemente in der dem Sperrriegel gegenüberliegenden Rückwand der Führungsschiene
vorgesehen. Die Führungsschiene ist im Übrigen nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung als C-Profil ausgebildet.
[0011] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung ganz besondere
Bedeutung zukommt, wird der Sicherungsriegel in der Entriegelungsstellung durch zumindest
eine Rastverbindung in seiner Position gehalten und beim Aufbringen der zweiten zusätzlichen
Zugbelastung ist diese Rastverbindung lösbar und der Sicherungsriegel zur Arretierung
des Gehäuses ausschwenkbar. Wenn also bei einer ersten Zugbelastung der Sperrriegel
von seiner Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung geschwenkt wird, ist
der Sicherungsriegel zunächst noch durch die Rastverbindung in seiner Position fixiert.
Wenn dann eine höhere Zugkraft bzw. die zweite zusätzliche Zugbelastung aufgebracht
wird, ist die Rastverbindung lösbar und der Sicherungsriegel ausschwenkbar. Wie oben
bereits dargelegt, tritt die zweite zusätzliche Zugbelastung insbesondere in Ausnahmesituationen
auf, in denen beispielsweise die zu sichernde Person bewusstlos wird und entsprechende
Körperpositionen bzw. Körperhaltungen einnimmt, die zu einer höheren Zugbelastung
bzw. zu einem höheren Rückenzug führen.
[0012] Vorzugsweise ist die Rastverbindung des Sicherungsriegels durch zumindest ein federbeaufschlagtes
Rastelement verwirklicht, welches Rastelement in der Entriegelungsstellung in eine
Rastausnehmung des Sicherungsriegels eingreift. Zweckmäßigerweise handelt es sich
bei dem Rastelement um einen federbeaufschlagten Rastbolzen, der unter der Einwirkung
der Federkraft in die Rastausnehmung des Sicherungsriegels gedrückt wird. Nach bevorzugter
Ausführungsform wirkt von zwei gegenüberliegenden Seiten des Sicherungsriegels jeweils
ein federbeaufschlagter Rastbolzen auf den Sicherungsriegel ein bzw. greift von jeder
Seite aus ein federbeaufschlagter Rastbolzen in eine Rastausnehmung des Sicherungsriegels
ein. Bevorzugt ist die den Sicherungsriegel beaufschlagende Oberfläche des Rastbolzens
gehärtet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Federkraft, mit der die Rastbolzen
auf den Sicherungsriegel einwirken, einstellbar ist. Die federbeaufschlagten Rastbolzen
liegen nach dem Ausschwenken des Sicherungshebels in seine Arretierungsposition weiterhin
am Sicherungsriegel an. Vorzugsweise weist die entsprechende, einem Rastbolzen zugeordnete
Lauffläche des Sicherungsriegels eine Neigung auf, die ein Zurückschieben des Sicherungsriegels
in seine Ausgangsposition bzw. ein entsprechendes Zurückfahren des Rastbolzens erleichtert.
[0013] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung besondere Bedeutung
zukommt, ist der Sicherungsriegel Bestandteil des Sperrriegels. Dabei ist der Sicherungsriegel
zweckmäßigerweise mit den übrigen Elementen des Sperrriegels unter der ersten einwirkenden
Zugbelastung in die Entriegelungsstellung schwenkbar. Bei der zweiten zusätzlichen
Zugbelastung des Sperrriegels wirkt der Sicherungsriegel dann als Element des Sperrriegels,
das gegenüber bzw. relativ zu den übrigen Elementen des Sperrriegels in die Arretierungsposition
ausschwenkbar ist. Vorzugsweise bildet der Sicherungsriegel ein Mittelelement des
Sperrriegels, das von zwei Außenelementen des Sperrriegels flankiert wird. Dabei ist
der als Mittelelement ausgebildete Sicherungsriegel von den beiden Außenelementen
des Sperrriegels in seine Arretierungsposition abschwenkbar. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, dass der Sperrriegel zumindest im führungsschienenseitigen Bereich dreiteilig
ausgebildet ist und dabei zweckmäßigerweise einen ausschwenkbaren Sicherungsriegel
(Mittelelement) sowie zwei nicht separat ausschwenkbare Außenelemente aufweist. Nach
einer Ausführungsform der Erfindung durchgreifen die federbeaufschlagten Rastelemente,
vorzugsweise die federbeaufschlagten Rastbolzen, die Außenelemente und wirken auf
das Mittelelement (den Sicherungsriegel) ein.
[0014] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist in dem Sperrriegel ein Langloch
ausgebildet, in welchem Langloch ein Bolzen verschiebbar angeordnet ist, welcher Bolzen
zum einen an das mit der Halteeinrichtung verbundene Verbindungselement und zum anderen
an den Sicherungsriegel angeschlossen ist und wobei durch eine Verschiebung des Bolzens
im Langloch der Sicherungsriegel in die Arretierungsposition ausschwenkbar oder in
seine Ausgangsposition einschwenkbar ist. Bei der ersten Zugbelastung des Sperrriegels
wird der Sperrriegel zunächst in die Entriegelungsstellung geschwenkt, so dass das
Gehäuse in der Führungsschiene verfahrbar ist.
[0015] Wenn dann die zweite zusätzliche Zugbelastung aufgebracht wird, führt das zu einer
Verschiebung des Bolzens in dem Langloch und zu einem entsprechenden Ausschwenken
des an den Bolzen angeschlossenen Sicherungsriegels. Der Erfindung liegt die Erkenntnis
zugrunde, dass dieses Langloch es ermöglicht, dass die zweite zusätzliche Zugbelastung,
insbesondere Rückenzugbelastung, durch die Bewegung des Bolzens zuerst auf den Sicherungsriegel
übertragen wird und erst danach auf die übrigen Komponenten des Sperrriegels (Außenelemente)
übertragen wird. Wenn der in dem Langloch befindliche Bolzen druckbeaufschlagt wird
bzw. im Langloch in die entgegengesetzte Richtung bewegt wird, erfolgt ein Einschwenken
des Sicherungsriegels aus der Arretierungsposition in die Ausgangsposition.
[0016] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Sicherungsriegel in seiner Arretierungsposition
an Arretierelementen der Führungsschiene anliegt. Der Sicherungsriegel liegt dabei
zweckmäßigerweise an den Arretierelementen an, an denen auch der Sperrriegel bzw.
die Nase des Sperrriegels in der Verriegelungsstellung anliegt. Die Art der Arretierelemente
und die Wechselwirkung des Sperrriegels bzw. der Nase des Sperrriegels mit diesen
Arretierelementen wurde bereits oben erläutert. Entsprechendes gilt auch für den Sicherungsriegel.
[0017] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Sicherungsriegel manuell aus seiner Arretierungsposition
in seine Ausgangsposition zurückschwenkbar ist. Danach kann auch das Gehäuse der Fangvorrichtung
wieder in der Führungsschiene verfahren werden und es ist ein ungehindertes Aufsteigen
bzw. Absteigen einer Person möglich. Vorzugsweise wird der Sicherungsriegel durch
Druckbeaufschlagung aus seiner Arretierungsposition in die Ausgangsposition zurückgeschwenkt.
Nach bevorzugter Ausführungsform wird dabei auf den in dem Langloch verschiebbaren
Bolzen eine entsprechende Druckkraft ausgeübt, so dass der an den Bolzen angeschlossene
Sicherungsriegel in die Ausgangsposition zurückgeschwenkt wird.
[0018] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit der erfindungsgemäßen Fangvorrichtung
ein Absturz einer Person von einer Steigeinrichtung (Leiter und dergleichen) insbesondere
in Ausnahmesituationen sehr effektiv verhindert werden kann. Die erfindungsgemäße
Fangvorrichtung zeichnet sich insoweit durch besondere Funktionssicherheit aus. Nichtsdestoweniger
ist die Fangvorrichtung relativ einfach und wenig komplex aufgebaut. Die Herstellung
dieser Fangvorrichtung ist auch verhältnismäßig kostengünstig.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- ausschnittsweise eine erfindungsgemäße Fangvorrichtung an einer Steigeinrichtung,
- Fig. 2
- ein vergrößertes perspektivisches Detail der Steigeinrichtung gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Fangvorrichtung in einer ersten Funktionsstellung,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 3,
- Fig. 5
- den Gegenstand gemäß Fig. 3 in einer zweiten Funktionsstellung,
- Fig. 6
- den Gegenstand gemäß Fig. 3 in einer dritten Funktionsstellung,
- Fig. 7
- die wesentlichen Elemente der erfindungsgemäßen Fangvorrichtung gemäß Fig. 3,
- Fig. 8
- ausschnittsweise einen vergrößerten Schnitt im Bereich der Rastbolzen und
- Fig. 9
- eine Ansicht aus Richtung des Pfeiles A gemäß Fig. 7.
[0020] Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäße Fangvorrichtung 1 für eine Steigschutzeinrichtung.
Die Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Fangvorrichtung 1 an einer Steigeinrichtung
2, die im Ausführungsbeispiel als Metallleiter ausgeführt sein mag. Entlang dieser
Steigeinrichtung 2 verläuft eine Führungsschiene 3, in der ein Gehäuse 4 der Fangvorrichtung
1 verfahrbar ist. Das Gehäuse 4 weist entsprechende Führungsrollen 5 auf, mit denen
es in der Führungsschiene 3 geführt wird. Die Führungsschiene 3 ist als C-Profil ausgebildet.
[0021] In der Fig. 1 ist erkennbar, dass eine die Steigeinrichtung 2 besteigende und gegen
Absturz zu sichernde Person eine Halteeinrichtung 6 in Form eines Auffanggurtes trägt,
welche Halteeinrichtung 6 über eine Fangöse 7 mit der Fangvorrichtung 1 verbunden
ist. Die Halteeinrichtung 6 ist über die Fangöse 7 und Verbindungselemente 9 mit dem
Sperrriegel 8 verbunden. Über die Halteeinrichtung 6 kann somit eine Zugkraft an dem
Angriffspunkt 10 auf den Sperrriegel 8 ausgeübt werden. Der Sperrriegel 8 ist in dem
Gehäuse 4 um eine Schwenkachse 11 schwenkbar gelagert. Eine durch den Angriffspunkt
10 und durch die Schwenkachse 11 verlaufende Gerade schließt mit einer Horizontalen
einen spitzen Winkel α ein.
[0022] Wenn keine Zugkraft über den Angriffspunkt 10 auf den Sperrriegel 8 ausgeübt wird,
ist der Sperrriegel 8 mit einer definierten Vorspannkraft in Richtung einer Verriegelungsstellung
beaufschlagt. Die Vorspannkraft wird vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel durch
Druckfedern 22 aufgebracht. In der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Verriegelungsstellung
des Sperrriegels 8 ist das Gehäuse 4 in der Führungsschiene 3 arretiert und somit
nicht in der Führungsschiene 3 verfahrbar. In dieser Verriegelungsstellung fasst eine
Nase 12 des Sperrriegels 8 in eine Aussparung 13 der Führungsschiene 3 ein. Solche
Aussparungen 13 sind als Arretierelemente zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
über die gesamte Länge der Führungsschiene 3 verteilt angeordnet. Für ein Aufsteigen
an der Steigeinrichtung 2 ist eine Überführung des Sperrriegels 8 von der Verriegelungsstellung
in eine Entriegelungsstellung nicht unbedingt erforderlich. Da die Nase 12 des Sperrriegels
8 nach unten weist, kann diese Nase 12 beim Aufsteigen und bei entsprechendem vertikalen
Verfahren des Gehäuses 4 die Arretierelemente bzw. Aussparungen 13 gleichsam überfahren.
[0023] Zumindest zum Absteigen an der Steigeinrichtung 2 muss aber der Sperrriegel 8 von
der Verriegelungsstellung (Fig. 3 und 4) in eine Entriegelungsstellung überführt werden
(Fig. 5). Diese Überführung in die Entriegelungsstellung wird erreicht, wenn der Sperrriegel
8 eine erste, gleichsam normale Zugbelastung bzw. Zugkraft erfährt. Diese Zugbelastung
wird durch die die Halteeinrichtung 6 tragende Person erzeugt, indem sich diese Person
an der Steigeinrichtung 2 zurücklehnt und gleichsam einen Rückenzug auf die Fangvorrichtung
1 ausübt. Der Sperrriegel 8 wird dadurch um seine Schwenkachse 11 geschwenkt, so dass
seine Nase 12 aus der Aussparung 13 ausschwenkt und die in Fig. 5 dargestellte Funktionsstellung
erreicht wird. In dieser Funktionsstellung bzw. Entriegelungsstellung kann nun das
Gehäuse 4 in der Führungsschiene 3 problemlos verfahren werden und die Person kann
an der Steigeinrichtung 2 auch ungehindert absteigen.
[0024] Eine besondere Ausnahmesituation tritt auf, wenn die Person beispielsweise bewusstlos
wird und dann in einer resultierenden Körperposition bzw. Körperhaltung gleichsam
an der Fangvorrichtung 1 hängt. Dadurch entsteht normalerweise eine erhöhte Zugbelastung,
die über die erste normale Zugbelastung hinausgeht und die Fangvorrichtung 1 bzw.
den Sperrriegel 8 beaufschlagt. Bei dieser zweiten zusätzlichen Zugbelastung des in
der Entriegelungsstellung befindlichen Sperrriegels 8 ist ein erfindungsgemäßer Sicherungsriegel
14 ausschwenkbar, mit dem das Gehäuse 4 automatisch in der Führungsschiene 3 arretiert
wird. Ein weiteres Verfahren des Gehäuses 4 in der Führungsschiene 3 ist dann nicht
mehr möglich und auf diese Weise wird ein Absturz der Person effektiv verhindert.
Die Funktionsstellung mit dem ausgefahrenen Sicherungsriegel 14 ist in der Fig. 6
dargestellt. Auch der ausgeschwenkte Sicherungsriegel 14 greift in seiner Arretierungsposition
(Fig. 6) in eine Aussparung 13 der Führungsschiene 3 ein.
[0025] Nach bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel ist der Sicherungsriegel
14 Bestandteil des Sperrriegels 8. Der Sicherungsriegel 14 bildet dabei ein Mittelelement
des Sperrriegels 8 und wird von zwei Außenelementen 15 des Sperrriegels 8 flankiert.
Das ist insbesondere in der Fig. 9 erkennbar. In der Entriegelungsstellung, die in
Fig. 5 dargestellt ist, bilden Außenelemente 15 und Sicherungsriegel 14 gemeinsam
die Nase 12 des Sperrriegels 8, die in die Aussparung 13 eingreift. In der Arretierungsposition,
die in der Fig. 6 dargestellt ist, ist der als Mittelelement ausgebildete Sicherungsriegel
14 von den beiden Außenelementen 15 des Sperrriegels 8 abgeschwenkt und fasst in eine
Aussparung 13 ein. In den in den Fig. 3 bis 5 dargestellten Funktionsstellungen ist
der Sicherungsriegel 14 zunächst durch eine Rastverbindung in seiner Position gehalten.
Die Rastverbindung wird vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel durch zwei federbeaufschlagte
Rastbolzen 16 verwirklicht, die die Außenelemente 15 des Sperrriegels 8 durchgreifen
und von beiden Seiten in eine Rastausnehmung 17 des Sicherungsriegels 14 eingreifen.
In der Fig. 8 ist erkennbar, dass die Köpfe der Rastbolzen 16 zweckmäßigerweise abgerundet
ausgebildet sind. Diese Köpfe sind vorzugsweise auch gehärtet. Beim Aufbringen der
zweiten zusätzlichen Zugbelastung bzw. Zugkraft ist die Rastverbindung lösbar und
der Sicherungsriegel 14 ist zur Arretierung des Gehäuses 4 in der Führungsschiene
3 ausschwenkbar. Dazu ist der Sicherungsriegel 14 an einen Bolzen 18 angeschlossen,
der den Angriffspunkt für die Zugbelastung bzw. Zugkraft bildet und in einem Langloch
19 des Sperrriegels 8 verschiebbar ist. Der Bolzen 18 ist im Ausführungsbeispiel über
eine Zuglasche 20 an den Sicherungsriegel 14 angeschlossen, welcher Sicherungsriegel
14 im Ausführungsbeispiel L-förmig ausgebildet ist. Beim Aufbringen der zweiten zusätzlichen
Zugbelastung wird der Bolzen 18 in Richtung des Pfeiles B in dem Langloch 19 verschoben
und dadurch wird der Sicherungsriegel 14 um die zweite Schwenkachse 21 in seine Arretierungsposition
(Fig. 6) verschwenkt. Die vorgenannte Verschiebung des Bolzens 18 und die entsprechende
Verschwenkung des Sicherungsriegels 14 findet also nur bei einer höheren, gleichsam
ungewöhnlichen Zugbelastung statt, die beispielsweise auftritt, wenn eine Person bewusstlos
an der Fangvorrichtung 1 hängt.
[0026] Der Sicherungsriegel 14 kann manuell aus seiner Arretierungsposition in die Ausgangsposition
zurückgeschwenkt werden. Dazu wird zweckmäßigerweise Druck auf die Verbindungselemente
9 ausgeübt, so dass der Bolzen 18 entgegen der Richtung des Pfeiles B in dem Langloch
19 verschiebbar ist. Dadurch wird der Sicherungsriegel 14 in seine Ausgangsposition
zurückgeschwenkt. Dann ist die Fangvorrichtung 1 bzw. deren Gehäuse 4 bei Bedarf wieder
problemlos in der Führungsschiene 3 verfahrbar.
1. Fangvorrichtung (1) für eine Steigschutzeinrichtung mit einem Gehäuse (4) und einem
in dem Gehäuse (4) schwenkbar gelagerten Sperrriegel (8),
wobei das Gehäuse (4) in einer Verriegelungsstellung des Sperrriegels (8) in der Führungsschiene
(3) arretierbar ist,
wobei bei einer ersten Zugbelastung des Sperrriegels (8) der Sperrriegel (8) in eine
Entriegelungsstellung schwenkbar ist, in der das Gehäuse (4) in der Führungsschiene
(3) verfahrbar ist
und wobei bei einer zweiten zusätzlichen Zugbelastung des in der Entriegelungsstellung
befindlichen Sperrriegels (8) ein Sicherungsriegel (14) ausschwenkbar ist, mit dem
das Gehäuse (4) in der Führungsschiene (3) arretierbar ist.
2. Fangvorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Sperrriegel (8) über zumindest ein Verbindungselement
(9) mit einer Halteeinrichtung (6) für eine Person verbunden ist und wobei Zugbelastungen
des Sperrriegels (8) über das Verbindungselement (9) bzw. die Verbindungselemente
(9) erfolgen.
3. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Sperrriegel (8) mit einer
definierten Vorspannkraft in Richtung Verriegelungsstellung beaufschlagt ist.
4. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei eine Nase (12) des Sperrriegels
(8) in der Verriegelungsstellung an Arretierelementen der Führungsschiene (3) anliegt.
5. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Sicherungsriegel (14)
in der Entriegelungsstellung durch zumindest eine Rastverbindung in seiner Position
gehalten wird und wobei beim Aufbringen der zweiten zusätzlichen Zugbelastung die
Rastverbindung lösbar ist und der Sicherungsriegel (14) zur Arretierung des Gehäuses
(4) ausschwenkbar ist.
6. Fangvorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Rastverbindung des Sicherungsriegels (14)
durch zumindest ein federbeaufschlagtes Rastelement verwirklicht ist, welches Rastelement
in eine Rastausnehmung (17) des Sicherungsriegels (14) eingreift.
7. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Sicherungsriegel (14)
Bestandteil des Sperrriegels (8) ist.
8. Fangvorrichtung nach Anspruch 7, wobei der Sicherungsriegel (14) ein Mittelelement
des Sperrriegels (8) bildet, das von zwei Außenelementen (15) des Sperrriegels (8)
flankiert wird und wobei der als Mittelelement ausgebildete Sicherungsriegel (14)
von den beiden Außenelementen (15) des Sperrriegels (8) in seine Arretierungsposition
abschwenkbar ist.
9. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei in dem Sperrriegel (8) ein
Langloch (19) ausgebildet ist, in welchem Langloch (19) ein Bolzen (18) verschiebbar
angeordnet ist, welcher Bolzen (18) zum einen an das mit der Halteeinrichtung verbundene
Verbindungselement (9) und zum anderen an den Sicherungsriegel (14) angeschlossen
ist und wobei durch eine Verschiebung des Bolzens (18) in dem Langloch (19) der Sicherungsriegel
(14) in die Arretierungsposition ausschwenkbar bzw. in seine Ausgangsposition einschwenkbar
ist.
10. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Sicherungsriegel (14)
in seiner Arretierungsposition an den Arretierelementen der Führungsschiene (3) anliegt.
11. Fangvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Sicherungsriegel (14)
manuell aus seiner Arretierungsposition in seine Ausgangsposition zurückschwenkbar
ist.