[0001] Die Erfindung betrifft eine tourengeeignete Skibindung mit
- einer Tragplattenanordnung, die an ihrem Vorderende an einem zumindest im wesentlichen
skifest anbringbaren bzw. angeordneten ersten Lagerteil um eine Querachse schwenkbar
gelagert ist und Schuhhalter zur Fixierung eines in die Schuhhalter einsetzbaren Schuhs
aufweist bzw. aufnimmt, und
- einer an einem zumindest im wesentlichen skifest anbringbaren bzw. angeordneten weiteren
Lagerteil gelagerten Stütz- und Riegelanordnung, die mit dem gelenkachsenfernen Ende
der Tragplattenanordnung oder einem dort angeordneten Endstück zusammenwirkt und das
Ende bzw. Endstück in einer Freigabelage bezüglich der Querachse zu schwenken, in
einer Riegellage am weiteren Lagerteil zu verriegeln sowie in zumindest einer Stützlage
mit Vertikalabstand vom weiteren Lagerteil abzustützen gestattet,
wobei die Stütz- und Riegelanordnung schieberförmig ausgebildet ist und am weiteren
Lagerteil zwischen der vom ersten Lagerteil entfernten Freigabelage und der zumindest
einen, in Richtung des ersten Lagerteils vorgeschobenen Stützlage verschiebbar ist.
[0002] Eine derartige Skibindung ist Gegenstand der DE 37 02 149 A1.
[0003] Bei einer in der EP 0 724 899 B1 dargestellten Bindung ist die Stütz- bzw. Riegelanordnung
als Schwenkhebel ausgebildet, der um eine zur Querachse der Tragplattenanordnung parallele
Achse am weiteren Lagerteil schwenkbar und in verschiedenen Positionen verrastbar
angeordnet ist. Wenn der Schwenkhebel seine eine Endlage einnimmt, in der sein freies
Ende in eine vom ersten Lagerteil abgewandte Richtung weist, lässt sich die Tragplattenanordnung
unter Schwenkung um die Querachse im Bereich ihres Vorderendes vom Ski abheben bzw.
auf den Ski auflegen, so dass eine harmonische Laufbewegung, ggf. auch mit Skating-Schritten,
ermöglicht wird.
[0004] Sobald der Schwenkhebel aus der vorgenannten Endlage bei auf den Ski aufgesetzter
Tragplattenanordnung in eine erste Rastlage geschwenkt wird, wird das den Schwenkhebel
zugewandte Ende der Tragplattenanordnung vertikal verriegelt, so dass die Tragplattenanordnung
im wesentlichen skifest fixiert ist. Damit können die Ski in für den Abfahrts- oder
Slalomlauf üblicher Technik gefahren werden.
[0005] Wenn der Schwenkhebel aus der vorgenannten, die Tragplattenanordnung freigebenden
Endlage bei hinreichend angehobener bzw. aufwärts geschwenkter Tragplattenanordnung
hinreichend weit in eine weitere Rastlage geschwenkt wird, untergreift der Schwenkhebel
das zugewandte Ende der Tragplattenanordnung mit einer ersten Stütze, so dass das
schwenkhebelseitige Ende der Tragplattenanordnung in einem vorgegebenen Vertikalabstand
von der Skioberseite abgestützt und an einer weiteren Annäherung an die Oberseite
des Skis gehindert wird, wobei die Tragplattenanordnung von der Stütze des Schwenkhebels
abhebbar bleibt. Auf diese Weise können bei Touren Steigungen leichter begangen werden.
[0006] Gemäß der EP 0 724 899 B1 sind insgesamt drei verrastbare Stützpositionen für den
Schwenkhebel vorgesehen, d.h. der Schwenkhebel lässt sich über die zuletzt genannte
Rastposition hinaus in zwei weitere Rastpositionen schwenken, in denen der Stützhebel
mit entsprechenden Anschlägen das zugewandte Ende der Tragplattenanordnung in noch
größerem Vertikalabstand von der Skioberseite abstützt, so dass auch sehr steile Aufstiege
vergleichsweise leicht begangen werden können.
[0007] Bei dieser bekannten Skibindung kann in der Riegellage des Schwenkhebels, wenn also
der Schwenkhebel die Tragplattenanordnung in Vertikalrichtung am Ski fixieren soll,
ein größeres Spiel zwischen dem Schwenkhebel und dem zugewandten Ende der Tragplattenanordnung
auftreten. Da die Tragplattenanordnung einen größeren Abstand von der neutralen Biegeebene
des Skis aufweist, führt das vom ersten Lagerteil entfernte, dem Schwenkhebel zugewandte
Ende der Tragplattenanordnung bei Flexbewegungen des Skis zwangsläufig eine Längsbewegung
relativ zur Skioberseite aus. Dementsprechend muss der Schwenkhebel dem zugewandten
Ende der Tragplattenanordnung in seiner Regelposition einen hinreichenden Freiraum
bieten.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine tourengeeignete Skibindung zu schaffen, bei
der eine gute Handhabbarkeit gegeben ist und die Stütz- und Riegelanordnung sowie
die Tragplattenanordnung bei fixierter Tragplattenanordnung spielfrei zusammenwirken
können.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Skibindung der eingangs angegebenen
Art dadurch gelöst, dass eine Federanordnung die schieberförmige Stütz- und Riegelanordnung
nach Entriegelung bei zuvor in eine Position am zweiten Lagerteil niedergetretener
Tragplattenanordnung in Riegeleingriff mit dem zugewandten Ende oder Endstück anschiebt
und in dieser Position angeschoben hält, welche zwischen der Freigabelage und der
zumindest einen Stützlage liegt.
[0010] Eine Besonderheit der Erfindung liegt darin, dass die Riegellage zwischen der Freigabelage
und der mindestens einen Stützlage der Stütz- und Riegelanordnung liegt. Damit wird
in Verbindung mit einer Federanordnung, die die Stütz- und Riegelanordnung nach vorwärts
zu schieben sucht, die Möglichkeit geschaffen, die Stütz- und Riegelanordnung in der
Riegellage ständig an der Tragplattenanordnung angeschoben zu halten. Bei Flexbewegungen
des Skis treten damit keinerlei Relativbewegungen zwischen Tragplattenanordnung und
Stütz- und Riegelanordnung auf.
[0011] In diesem Zusammenhang besteht einerseits die Möglichkeit, die Stütz- und Riegelanordnung
bei Verriegelung der Tragplattenanordnung an dieser zu verrasten, so dass ein Formschluss
gegeben ist, der die Stütz- und Riegelanordnung immer in einer Solllage relativ zur
verriegelten Tragplattenanordnung hält.
[0012] Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass die schieberförmige Stütz-
und Riegelanordnung mittels Federanordnung ständig in Richtung des ersten Lagerteils
gespannt und in der Freigabelage gegen Verschiebung in Wirkrichtung der Federanordnung
verrast- oder verriegelbar ist.
[0013] Sobald also die Stütz- und Riegelanordnung aus der Freigabelage, in der die Tragplattenanordnung
einerseits von der Skioberseite abgehoben und andererseits auf die Skioberseite aufgesetzt
werden kann, ausgelöst wird, bringt die Federanordnung die schieberförmige Stütz-
und Riegelanordnung bei zuvor gegen die Skioberseite niedergetretener Tragplattenanordnung
in Riegeleingriff mit dem zugewandten Ende bzw. Endstück der Tragplattenanordnung,
wobei die Federanordnung die Stütz- und Riegelanordnung ständig gegen dieses Ende
bzw. Endstück anschiebt und angeschoben hält.
[0014] Im übrigen kann die vorgenannte Federanordnung die schieberförmige Stütz- und Riegelanordnung
bei zuvor in vertikal vom zweiten Lagerteil bzw. der Skioberseite hinreichend entfernter
Tragplattenanordnung in eine durch Anschlag vorgegebene Endlage schieben, in der die
Stütz- und Riegelanordnung das zugewandte Ende bzw. Endstück der Tragplattenanordnung
mit eine Stütze untergreift.
[0015] Hier hat also die Federanordnung auch die Funktion eines Stellaggregates, welches
die Stütz- und Riegelanordnung selbsttätig in eine stützwirksame Position zu stellen
gestattet.
[0016] Vorzugsweise ist eine Anschlagvorrichtung mit mehreren Anschlagpositionen vorgesehen,
die unterschiedlich hohen Stützen der Stütz- und Riegelanordnung zugeordnet sind.
[0017] Dabei kann der Anschlagvorrichtung eine Handhabe zugeordnet sein, die bei Nichtbetätigung
die der niedrigeren Stütze zugeordnete Anschlagposition wirksam hält bzw. werden lässt.
[0018] In besonderer zweckmäßiger Weise, für die selbstständiger Schutz beansprucht wird,
kann vorgesehen sein, dass der Stütz- und Riegelanordnung eine mit deren Bewegung
zwangsgekoppelte Handhabe zugeordnet ist, die bei Bewegung der Stütz- und Riegelanordnung
in Richtung der Stützposition bzw. Stützpositionen eine Vertikalbewegung, insbesondere
eine Aufwärtsbewegung, ausführt. Indem nun auf die Handhabe, beispielsweise mittels
eines Skistocks, eine Kraft in entgegengerichteter Richtung ausgeübt wird, kann die
Stütz- und Riegelanordnung in Richtung der Freigabelage zurückgestellt werden.
[0019] Insbesondere kann vorgesehen sein, zwei Handhaben, die sich gegenläufig bewegen,
anzuordnen, wobei die eine Handhabe zur Rückstellung der Stütz- und Riegelanordnung
in Richtung der Freigabelage dient, während die andere Handhabe zu einer entgegengerichteten
Bewegung der Stütz- und Riegelanordnung bzw. zu deren Entrastung oder Entriegelung
führt, so dass die Federanordnung die Stütz- und Riegelanordnung in Richtung der Riegellage
oder der jeweils nächsten Stützposition schieben kann.
[0020] Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche
und die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der besonders bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben werden.
[0021] Schutz wird nicht nur für ausdrücklich angegebene oder dargestellte Merkmalskombinationen
beansprucht. Vielmehr soll sich der Schutz auf prinzipiell beliebige Unterkombinationen
der vorgenannten Merkmalskombinationen beziehen.
[0022] In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Skibindung mit in Abfahrtsstellung verriegelter
Tragplattenanordnung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die vorgenannte Skibindung,
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht bei nicht verriegelter, von der Skioberseite
abhebbarer und auf die Skioberseite auflegbarer Plattenanordnung,
- Fig. 4
- eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht bei auf einer Stütze mit Vertikalabstand
gegenüber der Skioberseite abgestützter Plattenanordnung,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht einer etwas abgewandelten Stütz- und Riegelanordnung in Freigabelage,
- Fig. 6
- eine Frontansicht der Stütz- und Riegelanordnung entsprechend dem Pfeil VI in Fig.
5,
- Fig. 7
- einen Längsschnitt entsprechend der Schnittlinie VII-VII in Fig. 6,
- Fig. 8
- eine Draufsicht entsprechend dem Pfeil VIII in Fig. 5,
- Fig. 9
- eine perspektivische Darstellung der Stütz- und Riegelanordnung,
- Fig. 10
- eine Explosionsdarstellung einer weiteren abgewandelten Ausführungsform,
- Fig. 11
- einen vertikalen Mittellängsschnitt dieser Ausführungsform,
- Fig. 12
- eine Seitenansicht dieser Ausführungsform in Freigabelage,
- Fig. 13
- eine Seitenansicht bei verriegelter Tragplattenanordnung und
- Fig. 14
- eine Seitenansicht bei auf einer Stütze mit Vertikalabstand gegenüber der Skioberseite
abgestützter Plattenanordnung.
[0023] Gemäß den Fig. 1 und 2 ist auf einem nur ausschnittsweise dargestellten Ski 1 eine
Tourenbindung 2 angeordnet. Diese besitzt ein in Skilängsrichtung vorderes, skifestes
Lagerteil 3, an dem eine Tragplattenanordnung 4 um eine Querachse 5 schwenkbar angeordnet
ist.
[0024] Die Tragplattenanordnung 4 besteht im wesentlichen aus einer stabilen Basistragplatte
6, die an ihrem Vorderende fest mit einem um die Querachse 5 schwenkbaren Frontstück
7 und an ihrem hinteren Ende fest mit einem Endstück 8 verbunden ist, welches in weiter
unten dargestellter Weise mit einer Stützund Riegelanordnung 9 zusammenwirkt.
[0025] Das Frontstück 7 ist am Lagerteil 3 scharnierartig mit großer Stabilität gelagert,
so dass die Basistragplatte 6 nur Schwenkbewegungen um die Querachse 5 auszuführen
vermag, jedoch an Drehbewegungen um eine Hochachse gehindert wird.
[0026] Auf der Basistragplatte 6 ist eine Schuhtragplatte 10 angeordnet, welche gegenüber
der Basistragplatte 6 um eine Hochachse 11 gegen einen einstellbaren Auslösewiderstand
schwenkbar ist. An der Schuhtragplatte 10 sind vordere und hintere Sohlenhalter 12
und 13 angeordnet, die in entsprechende Ausnehmungen der Schuhsohle eines nicht dargestellten
Skischuhs eingreifen können.
[0027] Die Sohlenhalter 12 und 13 sind auslösbar, d.h. sie geben den eingesetzten Schuh
frei, wenn zwischen Schuh und Bindung 2 übermäßige Kräfte wirksam sind.
[0028] Die vorderen Sohlenhalter 12 werden durch Drehbewegung der Schuhtragplatte 10 relativ
zur Basistragplatte 6 gesteuert.
[0029] Sobald zwischen Schuh und Basistragplatte 6 hinreichende Drehmomente wirksam sind,
führt der Schuh zusammen mit der Schuhtragplatte 10 eine Drehung um die Hochachse
11 aus. Wenn dabei der Drehhub einen Elastizitätsbereich überschreitet, wird zumindest
der jeweils in die Drehrichtung weisende Sohlenhalter 12 entriegelt, so dass er zur
Seite hin wegklappen und damit den Schuh freigeben kann.
[0030] Die hinteren Sohlenhalter 13 lösen aus, sobald am Schuh hinreichend große Kräfte
wirksam sind, die den Fersenbereich des Schuhs von der Schuhtragplatte 10 abzuheben
suchen.
[0031] Die Stütz- und Riegelanordnung 9 besitzt ein skifest angeordnetes Lagerteil 14, welches
als Schiebeführung für einen Stütz- und Riegelschieber 15 ausgebildet ist und diesem
eine translatorische Bewegung in Skilängsrichtung ermöglicht.
[0032] Der Stütz- und Riegelschieber 15 ist mittels einer als Schraubendruckfeder ausgebildeten
Federanordnung 16, die ein skifestes Widerlager am Lagerteil 14 und ein relativ zum
Ski 1 bewegliches Widerlager am Stütz- und Riegelschieber 15 aufweist, in Skilängsrichtung
nach vorwärts, d.h. in Richtung des ersten Lagerteils 3 gespannt.
[0033] An der dem Lagerteil 3 zugewandten Stirnseite besitzt der Stütz- und Riegelschieber
15 zwei Riegelnasen 17 (vgl. auch Fig. 6), die im Beispiel der Fig. 1 und insbesondere
2 eine am Endstück 8 als Gegenriegelelement ausgebildete Stufe 18 übergreift, so dass
sich die Tragplattenanordnung 4 nicht aus der in Fig. 1 dargestellten Lage hochschwenken
lässt.
[0034] Desweiteren sind am Stütz- und Riegelschieber 15 im Beispiel der Fig. 1 bis 4 zwei
nebeneinander angeordnete Stützen 19 vorgesehen, auf denen gemäß Fig. 4 die aufwärts
geschwenkte Tragplattenanordnung 4 mit ihrem Endstück 8 abstützbar ist, wenn der Stütz-
und Riegelschieber 15 in eine entsprechende Stützposition in Richtung des ersten Lagerteiles
3 vorgeschoben worden ist.
[0035] Im Beispiel der Fig. 1 bis 4 ist an den Stützen 19 noch ein abklappbarer Stützbügel
20 angeordnet, welcher sich aus der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Nichtgebrauchslage
um eine Querachse 21 hochklappen lässt, so dass er die Stützen 19 nach oben vertikal
fortsetzt. Damit lässt sich die Tragplattenanordnung 4 in einer gegenüber dem Beispiel
der Fig. 4 erhöhten Position vertikal abstützen.
[0036] Im Beispiel der Fig. 5 bis 9 ist am Stütz- und Riegelschieber 15 ein weiteres, höheres
Stützenpaar 22 angeordnet, welches stützwirksam wird, wenn der Stütz- und Riegelschieber
15 bei hochgeschwenkter Tragplattenanordnung 4 hinreichend weit in Richtung des ersten
Lagerteils 3 geschoben wird.
[0037] Wenn der Stütz- und Riegelschieber 15 hinreichend weit nach rückwärts in die Lage
der Fig. 3 verschoben ist, sind die Riegelnasen 17 unwirksam, d.h. sie stehen nicht
mehr in Überdeckung mit der Stufe 18 am Endstück 8 der Tragplattenanordnung 4, so
dass die Tragplattenanordnung 4 um die Querachse 5 hochschwenkbar ist.
[0038] Zur Einstellung der verschiedenen Positionen des Stütz- und Riegelschiebers 15 ist
am Riegelschieber 15 ein um eine Querachse 23 schwenkbarer Doppelarmhebel 24 angeordnet,
dessen Arme jeweils mit einer plattenförmigen Handhabe 25 bzw. 26 versehen sind, auf
die sich ein Skistock mit seiner Spitze aufsetzen lässt. Der der Handhabe 25 zugeordnete
längere, nach vorne weisende Arm des Doppelarmhebels 24 trägt einen jochartigen Querstab
27, dessen Enden nach Art eines Kulissensteines in Kulissenschlitze 28 hineinragen,
die in Seitenteilen 29 des Lagerteiles 14 ausgebildet und wie das Lagerteil 14 skifest
angeordnet sind.
[0039] Die Kulissenschlitze 28 bilden in Skilängsrichtung nach vorwärts ansteigende Rampen,
so dass der der Handhabe 25 zugeordnete Arm des Doppelarmhebels 24 im Uhrzeigersinn
nach aufwärts geschwenkt wird, wenn der Stütz- und Riegelschieber 15 in Richtung des
ersten Lagerteils 3 verschoben wird.
[0040] Am unteren, in den Fig. 1, 3, 4 und 5 rechten Ende der Kulissenschlitze 28 sind vorzugsweise
hinterschnittene Vertiefungen 30 ausgebildet, in denen die Enden des Querstabes 27
im wesentlichen formschlüssig aufgenommen werden können.
[0041] Wenn der Querstab 27 mit seinen Enden in den Vertiefungen 30 liegt, nimmt der Stütz-
und Riegelschieber 15 die Freigabelage gemäß Fig. 3 ein, in der die Riegelnasen 17
von der Stufe 18 des Endstückes 8 der Tragplattenanordnung 4 abgerückt sind und die
Tragplattenanordnung 4 dementsprechend um die Querachse 5 frei aufwärts geschwenkt
bzw. gegen den Ski 1 abgesenkt werden kann.
[0042] Wenn nun der der Handhabe 26 zugeordnete Arm des Doppelarmhebels 24 niedergedrückt
wird, gelangt der Querstab 27 außer Eingriff mit den Vertiefungen 30. Dies hat zur
Folge, dass die Federanordnung 16 den Stütz- und Riegelschieber 15 in Richtung des
ersten Lagerteils 3 schiebt.
[0043] Unter der Voraussetzung, dass die Tragplattenanordnung 4 vor dem Niederdrücken der
Handhabe 26 auf den Ski 1 aufgelegt wurde, schiebt die Federanordnung 16 den Stütz-
und Riegelschieber 15 nunmehr in die Riegellage gemäß den Fig. 1 und 2, in der die
Riegelnasen 17 die Stufe 18 am Endstück 8 der Tragplattenanordnung 4 übergreifen und
damit die Tragplattenanordnung 4 in ihrer auf dem Ski 1 aufliegenden Lage festhalten.
Falls der Ski 1 Flexbewegungen ausführt, verschiebt sich das Endstück 8 auf der Skioberseite
in Skilängsrichtung, weil die Tragplattenanordnung 4 einen mehr oder weniger großen
Vertikalabstand von der neutralen Biegeebene des Skis 1 aufweist. Dieser Bewegung
des Endstückes 8 in Skilängsrichtung folgt der Stütz- und Riegelschieber 15, da er
in der Riegellage der Fig. 1 und 2 von der Federanordnung 16 ständig gegen das Endstück
8 angeschoben wird. Während dieser Schiebebewegung bewegt sich der Querstab 27 mehr
oder weniger weit in Aufwärts- oder Abwärtsrichtung in den Kulissenschlitzen 28.
[0044] Um den Stütz- und Riegelschieber 15 wieder in seine Freigabelage der Fig. 3 zurückzubringen,
wird die Handhabe 25, vorzugsweise mit dem Skistock, niedergedrückt. Aufgrund der
rampenförmigen Schrägführung der Kulissenschlitze 28 entsteht dabei eine nach rückwärts
gerichtete Kraft, die den Stütz- und Riegelschieber 15 gegen die Kraft der Federanordnung
16 nach rückwärts verschiebt, d.h. vom vorderen Lagerteil 3 entfernt. Auf diese Weise
kann die Handhabe 25 so niedergedrückt werden, dass der Querstab 27 wiederum in die
Vertiefungen 30 eingreift und der Stütz- und Riegelschieber 15 wieder in der Freigabelage
der Fig. 3 festgehalten wird.
[0045] Nun möge die Tragplattenanordnung 4 mit dem Fuß bzw. über den Skischuh hinreichend
in Aufwärtsrichtung geschwenkt werden. Außerdem möge wiederum die Handhabe 26 mit
dem Skistock kurz niedergedrückt werden. In diesem Falle schiebt die Federanordnung
16 den Stütz- und Riegelschieber 15 bis in eine Position, in der der Querstab 27 gemäß
Fig. 4 das obere Ende der Kulissenschlitze 28 erreicht oder in der Ausführungsform
der Fig. 5 bis 9 an der innerhalb der Kulissenschlitze 28 ausgebildeten hinterschnittenen
Stufe 31 anstößt. Damit wird der Stütz- und Riegelschieber 15 an einer weiteren Annäherung
an das erste Lagerteil 3 gehindert. Die Enden der Kulissenschlitze 28 in Fig. 4 bzw.
die Stufen 31 innerhalb der Kulissenschlitze 28 der Fig. 5 bis 9 sind so angeordnet,
dass der Stütz- und Riegelschieber 15 mit seinem Stützenpaar 19 eine Lage unterhalb
des Endstückes 8 der Tragplattenanordnung 4 einnimmt, so dass diese immer eine der
Stützenhöhe entsprechenden Mindestabstand von der Skioberseite aufweist. Dadurch wird
der Aufstieg an Hanglagen erleichtert.
[0046] Durch Niederdrücken der Handhabe 25 kann der Stütz- und Riegelschieber 15 wieder
in die vorangehend beschriebene Freigabelage der Fig. 3 zurückgeschoben werden.
[0047] Bei der Ausführungsform der Fig. 5 bis 9 besteht des weiteren die Möglichkeit, die
Handhabe 26 mit dem Skistock niederzudrücken. Damit wird der Querstab 27 über die
Stufe 31 hinweggehoben. Wenn gleichzeitig die Tragplattenanordnung 4 um die Querachse
5 aufwärts geschwenkt wird, schiebt nunmehr die Federanordnung 16 den Stütz- und Riegelschieber
15 weiter nach vorn, bis der Querstab 27 an das obere Ende der Kulissenschlitze 28
oberhalb der Stufen 31 anschlägt. In dieser Position des Stütz- und Riegelschiebers
15 wirkt das weitere Stützenpaar 22 mit dem Endstück 8 der Tragplattenanordnung 4
zusammen, so dass diese mit ihrem Endstück 8 in vergleichsweise großem Abstand von
der Oberseite des Skis abgestützt wird und auch der Aufstieg an sehr steilen Hängen
erleichtert wird.
[0048] Die in den Fig. 10 bis 14 dargestellte Ausführungsform besitzt wiederum ein skifest
zu montierendes Lagerteil 14. Dieses besitzt an seinen Längsseitenrändern nach oben
gerichtete Randleisten 140, die auf ihren einander zugewandten Seitenflächen jeweils
mit einer nutenartigen Hinterschneidung versehen sind. Im übrigen sind an den Randleisten
Lagerböcke 141 mit Lageraugen 142 angeformt, deren Zweck weiter unten erläutert wird.
[0049] Zwischen die Randleisten 140 lässt sich eine Grundplatte 143 einschieben, wobei die
Längsseitenränder der Grundplatte 143 von den Hinterschneidungen der Randleisten 140
C-förmig umfasst werden. Die Längsseitenränder der Grundplatte 143 sind im übrigen
bereichsweise als einander mit ihren Konkavseiten zugewandte C-Profile 144 ausgebildet.
Außerdem ist an der Grundplatte 143 ein im Beispiel der Fig. 10 laschenförmiges Widerlager
145 angeordnet bzw. ausgebildet, dessen Zweck weiter unten erläutert wird. Die Grundplatte
143 kann aus einem Metallblech gefertigt sein, wobei das laschenförmige Widerlager
145 durch entsprechende Austanzung und Biegeverformung erzeugt werden kann.
[0050] Das Lagerteil 14 wird gemeinsam mit der Grundplatte 143 am Ski 1 befestigt. Dies
kann beispielsweise durch Verschraubung erfolgen, wobei die Befestigungsschrauben
miteinander fluchtende Öffnungen 146 am Lagerteil 14 sowie an der Grundplatte 143
durchsetzen.
[0051] Die C-Profile 144 der Grundplatte 143 dienen zur Schiebeführung eines Stütz- und
Riegelschiebers 15, an dessen Längsrändern zu den C-Profilen 144 passende Führungsleisten
147 angeformt sind.
[0052] Wie insbesondere der Fig. 11 entnommen werden kann, besitzt der Stütz- und Riegelschieber
15 eine zu seiner Unterseite offene Ausnehmung, die zur Aufnahme einer Schraubendruckfeder
160 dient, die mit ihrem einen Ende auf dem an der Grundplatte 143 angeordneten Widerlager
145 skifest abgestützt ist und mit ihrem anderen Ende gegen eine entsprechende Stützfläche
gespannt ist, welche am Stütz- und Riegelschieber 15 angeordnet ist und sich im wesentlichen
in einer vertikalen Querebene des Stütz- und Riegelschiebers 15 erstreckt. Dementsprechend
sucht die Schraubendruckfeder 160 den Stütz- und Riegelschieber 15 in Fig. 11 nach
links zu schieben.
[0053] An dem in den Fig. 10 bis 14 linken Ende des Stütz- und Riegelschiebers 15 sind wiederum
Riegelnasen 17 sowie Stützen 19 angeordnet, mit denen einerseits eine skifeste Verriegelung
des Endstückes 8 der Tragplattenanordnung 4 in auf die Skioberseite aufliegender Lage
und andererseits eine Abstützung des Endstückes 8 in von der Skioberseite abgehobener
Lage ermöglicht wird, wie weiter unten noch genauer beschrieben wird.
[0054] An dem in den Fig. 10 bis 14 rechten Ende des Stütz- und Riegelschiebers 15 ist bei
der Ausführungsform der Fig. 10 bis 14 ein Lagerbock 150 angeformt.
[0055] Zwischen den Lagerböcken 141 des skifesten Lagerteiles 14 und dem Lagerbock 150 des
Stütz- und Riegelschiebers 15 ist eine Kniehebelanordnung 152 angeordnet. Diese besitzt
einen ersten Kniehebel 153, der mittels einer in den Lageraugen 142 der Lagerböcke
141 des skifesten Lagerteiles 14 angeordneten Achse skifest schwenkgelagert ist. Der
andere Kniehebel 154 der Kniehebelanordnung 152 ist mittels einer Achse schwenkgelagert,
die am Lagerauge 151 des Lagerbocks 150 am Stütz- und Riegelschieber 15 angeordnet
ist. Im übrigen sind die Kniehebel 153 und 154 miteinander unter Bildung eines Kniegelenkes
155 scharnierartig durch eine entsprechende Achse oder Achszapfen gelenkig verbunden.
[0056] Eine im dargestellten Beispiel am Kniehebel 153 angeordnete Handhabe 156 kann manuell
oder mittels eines Skistockes niedergedrückt werden, um die Kniehebelanordnung 152
in die Übertotpunktlage der Fig. 12 bringen zu können. Wird eine am Kniehebel 154
angeordnete weitere Handhabe 157 niedergedrückt, so lässt sich die Kniehebelanordnung
152 aus der vorgenannten Übertotpunktlage auslösen, so dass die in den Fig. 11, 13
und 14 dargestellten Positionen des Stütz- und Riegelschiebers 15 ermöglicht werden.
[0057] Wenn die Kniehebelanordnung 152 die Übertotpunktlage der Fig. 12 einnimmt, nimmt
der Stütz- und Riegelschieber 15 eine gegenüber dem skifesten Lagerteil 14 weit nach
rechts bzw. in Skilängsrichtung nach rückwärts verschobene Lage ein, weil die Kniehebelanordnung
in dieser Position einen großen Abstand zwischen den Lagerböcken 141 des skifesten
Lagerteiles 14 und dem Lagerbock 150 des Stütz- und Riegelschiebers 15 erzwingt. Die
in Fig. 12 dargestellte Übertotpunktlage der Kniehebelanordnung 152 wird durch die
in diesem Zustand der Kniehebelanordnung 152 stark komprimierte Schraubendruckfeder
160 aufrecht erhalten, die den Stützund Riegelschieber 15 in Fig. 12 nach links zu
schieben und damit den Abstand zwischen den Lagerböcken 141 und dem Lagerbock 150
zu vermindern sucht.
[0058] In der Übertotpunktlage der Kniehebelanordnung 152 gemäß Fig. 12 nimmt der Stütz-
und Riegelschieber 15 seine Freigabelage ein, in der das Endstück 8 der Tragplattenanordnung
4 vertikal beweglich bleibt und dementsprechend die Tragplattenanordnung 4 um die
Querachse 5 (vgl. insbesondere die Fig. 1) aufschwenkbar bleibt.
[0059] Nun möge die Tragplattenanordnung 4 auf die Skioberseite niedergetreten werden, so
dass das Endstück 8 die in Fig. 12 dargestellte Lage einnimmt. Wenn nunmehr die Handhabe
157 niedergedrückt wird, verlässt die Kniehebelanordnung 152 die Übertotpunktlage
der Fig. 12. Gleichzeitig verschiebt sich der Stütz- und Riegelschieber 15 unter der
Kraft der Feder 160 nach links, wobei die Riegelnasen 15 in entsprechende Ausnehmungen
am Endstück 8 eingreifen bzw. am Endstück 8 ausgebildete Stufen übergreifen, derart,
dass das Endstück 8 und damit die Tragplattenanordnung 4 in auf die Skioberseite aufgelegter
Lage festgehalten werden. Dieser Zustand ist in Fig. 13 dargestellt.
[0060] Wird die Tragplattenanordnung 4 mit ihrem Endstück zunächst von der Skioberseite
abgehoben, bevor die Kniehebelanordnung 152 durch Niederdrücken der Handhabe 147 aus
der Übertotpunktlage der Fig. 12 ausgelöst wird, so wird der Stütz- und Riegelschieber
15 von der Schraubendruckfeder 160 in die Stützlage der Fig. 14 vorgeschoben, in der
die Stützen 19 des Stütz- und Riegelschiebers 15 ihre Position unterhalb des Endstückes
8 einnehmen, so dass das Endstück 8 und dementsprechend die Tragplattenanordnung 4
immer einen der Höhe der Stütze 19 entsprechenden Mindestabstand von der Skioberseite
einnehmen müssen.
[0061] Durch Niederdrücken der Handhabe 156, d.h. durch Niederdrücken des Kniegelenkes 155
der Kniehebelanordnung 152, kann der Stütz- und Riegelschieber 15 jederzeit aus den
in den Fig. 13 und 14 dargestellten Lagen in die Freigabelage der Fig. 12 gestellt
werden.
1. Tourengeeignete Skibindung (2) mit
- einer Tragplattenanordnung (4), die an ihrem Vorderende an einem zumindest im wesentlichen
skifest anbringbaren bzw. angeordneten ersten Lagerteil (3) um eine Querachse (5)
schwenkbar gelagert ist und Schuhhalter (12,13) zur Fixierung eines in die Schuhhalter
einsetzbaren Schuhs aufweist bzw. aufnimmt und
- einer an einem zumindest im wesentlichen skifest anbringbaren bzw. angeordneten
weiteren Lagerteil (14) gelagerten Stütz- und Riegelanordnung (15), die mit dem gelenkachsenfernen
Ende der Tragplattenanordnung (4) oder einem dort angeordneten Endstück (8) zusammenwirkt
und das Ende bzw. Endstück in einer Freigabelage bezüglich der Querachse (5) zu schwenken,
in einer Riegellage am weiteren Lagerteil (14) zu verriegeln sowie in zumindest einer
Stützlage mit Vertikalabstand vom weiteren Lagerteil (14) abzustützen gestattet,
wobei die Stütz- und Riegelanordnung (15) schieberförmig ausgebildet ist und am weiteren
Lagerteil (14) zwischen der vom ersten Lagerteil (3) entfernten Freigabelage und der
zumindest einen, in Richtung des ersten Lagerteils (3) vorgeschobenen Stützlage verschiebbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Federanordnung (16) die schieberförmige Stütz- und Riegelanordnung (15) nach
Entriegelung bei zuvor in eine Position am zweiten Lagerteil (14) niedergetretener
Tragplattenanordnung (4) in Riegeleingriff mit dem zugewandten Ende oder Endstück
(8) anschiebt und in dieser Position angeschoben hält, welche zwischen der Freigabelage
und der zumindest einen Stützlage liegt.
2. Skibindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die schieberförmige Stütz- und Riegelanordnung (15) mittels Federanordnung (16) ständig
in Richtung des ersten Lagerteils (3) gespannt und in der Freigabelage gegen Verschiebung
in Wirkrichtung der Federanordnung (16) verriegelbar ist.
3. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federanordnung (16) die schieberförmige Stütz- und Riegelanordnung (15) bei zuvor
in vertikal vom zweiten Lagerteil (14) hinreichend entfernter Tragplattenanordnung
(4) in eine durch Anschlagvorrichtung (28,30,31) vorgegebene Endlage schiebt, in der
die Stütz- und Riegelanordnung das Ende bzw. Endstück (8) der Tragplattenanordnung
(4) mit einer Stütze (19,20,22) untergreift.
4. Skibindung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschlagvorrichtung mehrere Anschlagpositionen aufweist, die unterschiedlich
hohen Stützen (19,22) der Stützund Riegelanordnung (15) zugeordnet sind.
5. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anschlagvorrichtung eine Handhabe (26) zugeordnet ist, die bei Nichtbetätigung
die der niedrigeren Stütze (19) zugeordnete Anschlagposition wirksam hält.
6. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stütz- und Riegelanordnung (15) eine mit deren Bewegung zwangsgekoppelte Handhabe
(25,26) zugeordnet ist, die bei Bewegung der Stütz- und Riegelanordnung (14) in deren
einer Bewegungsrichtung eine Aufwärts- oder Abwärtsbewegung ausführt.