[0001] Die Erfindung betrifft einen Presszangenkopf bzw. ein Presswerkzeug mit zwei gegenüberliegenden,
schwenkbar zueinander angeordneten Pressbacken, die beispielsweise mittels einer Antriebseinheit
eine Schwenkbewegung quer zu einer Achse des Presszangenkopfes ausführen. Derartige
Presszangenköpfe bzw. Presswerkzeuge werden insbesondere zur Herstellung einer Rohrpressverbindung
mit einem Pressfittingelement und einem darin einschiebbaren bzw. darauf aufschiebbaren
Leitungsrohr eingesetzt.
[0002] Die früher im Sanitär- und Heizungsbereich übliche Technik einer Rohrverbindung mittels
Gewinderohre und/oder durch Schweißen bzw. Löten herzustellen, wurde in den letzten
Jahren durch eine Verbindungsmethodik mit dem Namen "Verpresstechnik" abgelöst. Bei
dieser Verpresstechnik wird ein Pressfittingelement mit einem darin einschiebbaren
Leitungsrohr durch Verpressen unlösbare miteinander verbunden. Dazu wird ein Presswerkzeug,
im Regelfall aus zwei Pressbacken bestehend, in geöffneter Stellung im Verbindungsbereich
angesetzt und durch Aktivierung eines mit dem Presswerkzeug verbindbaren Antriebs
(beispielsweise elektrisch oder hydraulisch) die Rohrpressverbindung durch Schließen
des Presswerkzeugs hergestellt. Die Verpresstechnik eignet sich insbesondere für Leitungsrohre
mit einem Durchmesser von 10 mm bis 100 mm.
[0003] Aufgrund dieser breiten Anwendung sind gegebenenfalls unterschiedliche Presswerkzeuge
bzw. verschiedene Antriebe erforderlich. Dies ist unter anderem darin begründet, dass
unterschiedliche Verschwenkbereiche der Pressbacken realisiert werden müssen. Außerdem
ist zu berücksichtigen, dass die zum Schließen des Presswerkzeuges erforderliche Kraft
mit der Abmessung des zu verbindenden Leitungsrohres proportional ansteigt. Deshalb
mussten neuere Antriebe entwickelt werden, bei denen gegebenenfalls mehrere Hübe zum
Öffnen und Schließen der Pressbacken erforderlich sind. Dabei werden zum Teil Presskräfte
bis 13 Tonnen realisiert. Außerdem muss für eine fluid-dichte Verbindung eine möglichst
gleichmäßige Krafteinleitung über den Umfang des Leitungsrohres erfolgen, so dass
in Abhängigkeit der zu verbindenden Rohre verschiedene Ausgestaltungen von Pressbacken
verwendet werden.
[0004] Gerade im häuslichen Sanitär- und Heizungssektor werden die Rohrsysteme unter sehr
beengten Platzverhältnissen verlegt. Ist nun eine Reparatur erforderlich, so sind
die Rohrleitungen nur schwer erreichbar. Bei den bekannten Presswerkzeugen und den
erforderlichen Antrieben besteht jedoch erheblicher Platzbedarf, der eine direkte
Zugänglichkeit hin zum Verbindungsabschnitt des Rohrleitungssystems erfordert. Dies
stellt viele Handwerker vor das Problem, dass größere Leitungsabschnitte ausgetauscht
werden müssen, oder sogar die herkömmlichen Verbindungstechniken wieder eingesetzt
werden müssen.
[0005] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die bekannten Probleme
im Zusammenhang mit herkömmlichen Presswerkzeugen zu lösen und insbesondere einen
Presszangenkopf bzw. ein Presswerkzeug anzugeben, der bzw. das auch unter beengten
Platzverhältnissen einsetzbar ist. Dabei soll gleichzeitig ein sicherer Betrieb des
Presswerkzeugs gewährleistet sein. Das Presswerkzeug bzw. der Presszangenkopf soll
einfach aufgebaut und mechanisch stabil sein.
[0006] Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs
1 bzw. einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 2. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den jeweils abhängigen Patentansprüchen formuliert. Dabei
ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in
beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Zur detaillierteren Charakterisierung
der Erfindung können auch Inhalte der Beschreibung herangezogen werden.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen Presszanenkopf auf, der zwei gegenüberliegende,
schwenkbar zueinander angeordnete Pressbacken umfasst, wobei mit den Pressbacken wenigstens
ein Kippgelenk zur Erzeugung eines Kippwinkels vorgesehen ist.
[0008] Der Presszangenkopf ist üblicherweise ein separat erhältliches Bauteil eines Presswerkzeuges,
der gegebenenfalls unterschiedliche Nennweiten aufweist. Mit Nennweite ist ein Maß
für die von den Pressbacken gebildete Öffnung zur Aufnahme des Leitungsrohres gemeint,
also dient dieses Maß auch als Indiz dafür, welche Leitungsdurchmesser mit einem solchen
Presszangenkopf bearbeitbar sind. Ein Presszangenkopf hat üblicherweise Nennweiten-Bereiche
von 10 mm bis 20 mm (ist also z.B. einsetzbar für Rohre von 50-75 mm Durchmesser),
um eine gleichmäßige, radial einwärtsgerichtete Kraftwirkung zu generieren. Außerdem
wird gleichzeitig der Verschwenkweg der Pressbacken klein gehalten, so dass einfachere
Antriebseinheiten eingesetzt werden können. So eine Begrenzung der Schwenkbewegung
der Pressbacken zu ermöglichen
[0009] Üblicherweise liegen die Pressbacken im geschlossenen Zustand im wesentlichen parallel
zueinander und aneinander an. Sie weisen jeweils einen Drehpunkt auf, um den sie schwenkbar
sind. Die Pressbacken selbst werden einerseits mit dem zu bearbeitenden Rohr und andererseits
mit Krafteinleitungsmittel kontaktiert. Damit ist insbesondere gemeint, dass dieses
Werkzeug ohne eine Pressschlinge oder ähnliche zusätzliche Bauteile auskommt, die
die von den Pressbacken erzeugte Schwenkbewegung aufnehmen und selbst auf den zu bearbeitenden
Rohrabschnitt einwirken. Zur Aufnahme des Rohrleitungsabschnittes sind die Pressbacken
deshalb mit einer entsprechenden Aussparung versehen, wobei beide Aussparungen zusammen
die Öffnung bzw. Aufnahme für ein Rohr bilden. Der Durchmesser der Öffnung entspricht
wiederum in etwa den zu bearbeitenden Durchmessern der Leitungsrohre, so dass eine
möglichst symmetrische, radial einwärts wirkende Kraft auf den Rohrabschnitt einwirkt.
[0010] Während bekannte Presszangenköpfe im wesentlichen radial bzw. senkrecht zur Rohrleitung
ausgerichtet werden mussten, besteht nun durch die Vorsehung des mindestens einen
Kippgelenks die Möglichkeit, den Presszangenkopf in einem davon abweichenden Winkel
anzusetzen. Das Kippgelenk ist so ausgestaltet, dass es die auftretenden Kräfte übertragen
kann. Das Kippgelenk hat üblicherweise eine neutrale Stellung, bei der der Presszangenkopf
im wesentlichen der Form herkömmlicher Presszangenköpfe entspricht. Ausgehend von
dieser Neutralstellung ist es möglich, Teilbereiche des Presszangenkopfs bzw. der
Pressbacken von' dieser Neutralstellung in eine und/oder andere Richtung auszulenken.
Dabei wird ein Kippbereich realisiert, der sich mit dem Kippwinkel einfach beschreiben
lässt. In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass bevorzugt jede Pressbacke ein separates
Kippgelenk aufweist, wobei die Kippbewegung der Pressbacken dann auch gekoppelt ausgeführt
sein kann. Außerdem ist es möglich, dass die Pressbacken und/oder der Presszangenkopf
noch mindestens ein weiteres Kippgelenk und/oder eine (unveränderliche) Abwinklung
aufweist, um einen größeren Kippwinkel zu erzielen.
[0011] Für eine Vielzahl von Anwendungen wird es ausreichend sein, wenn das Kippgelenk ausgehend
von der Neutralstellung einen Kippwinkel hin in eine Richtung, bis beispielsweise
90°, bereitstellt. In Spezialanwendungen kann es jedoch auch erforderlich sein, dass
das Kippgelenk ausgehend von der Neutralstellung in beide Richtungen mit einem Kippwinkel
kippbar ist, so dass sich beispielsweise ein gesamter Kippwinkel von ca. 180° verwirklichen
lässt. Ist das Kippgelenk in einer ausgelenkten Position, befinden sich Teilbereiche
des Presszangenkopfes in einer nicht-senkrechten Lage zum Leitungsrohrabschnitt bzw.
nicht-fluchtend zur Öffnung der Pressbacken zur Aufnahme des Rohrleitungsabschnittes.
Vielmehr liegen diese beispielsweise bei einer 90°-Kippung parallel zum Rohrleitungsabschnitt.
Somit ist gewährleistet, dass der Presszangenkopf bzw. das Presswerkzeug sehr dicht
an dem zu verbindenden Rohrleitungsabschnitt entlang geführt wird und auch unter beengten
Platzverhältnissen eine Pressverbindung realisiert werden kann.
[0012] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung mit einem Presswerkzeug
vorgeschlagen, welches einen Presszangenkopf mit zwei gegenüberliegenden, schwenkbar
zueinander angeordneten Pressbacken umfasst, sowie eine Antriebseinheit zur Bewirkung
der Schwenkbewegung quer zu einer Achse, wobei mit den Pressbacken wenigstens ein
Kippgelenk zur Erzeugung eines Kippwinkels vorgesehen ist. Unter einer Antriebseinheit
ist insbesondere eine solche zu verstehen, welche mittels einem elektrischen bzw.
hydraulischen Antriebsaggregat die zur Verschwenkung der Pressbacken erforderliche
Kraft aufbringt. Dabei wird üblicherweise eine Kraft entlang der Achse erzeugt, die
anschließend zur Schwenkbewegung umgewandelt wird. Mindestens ein Kippgelenk ist nun
mit den Pressbacken gebildet, wobei bevorzugt jede Pressbacke mit mindestens einem
separaten Kippgelenk ausgeführt ist. Weitere Kippgelenke können z.B. am Presszangenkopf
vorgesehen sein. Bezüglich weiterer Fähigkeiten bzw. Ausführungsvarianten des Kippgelenkes
wird auf die entsprechenden Sachverhalte des Kippgelenkes des Presszangenkopfes verwiesen.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung bildet das Kippgelenk einen Kippwinkel
im Bereich von 120° bis 30°. Insbesondere für den Fall, dass ein einseitiges Abknicken
von Teilbereichen des Presswerkzeuges bzw. des Presszangenkopfes nur gewünscht ist,
ist ein Kippwinkel bis 90° ausreichend. Die einzelnen Kippwinkel können stufenlos
eingestellt werden, es ist jedoch auch möglich, dass nur bestimmte Kippwinkel, beispielsweise
in gleich großen Intervallen von 30°, einstellbar sind.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst das Kippgelenk mindestens ein Rastelement
zur Fixierung wenigstens eines vorgegebenen Kippwinkels. Gerade für den Fall, dass
keine stufenlose Einstellung des Kippwinkels vorgegeben ist, ist es sinnvoll, eine
exakte Positionierung der gegeneinander gekippten Teilbereiche des Presswerkzeuges
bzw. des Presszangenkopfes zu gewährleisten. Hierzu können Justier- bzw. Einstellhilfen
vorgesehen sein, wie beispielsweise mittels wenigstens eines Rastelementes. Das Rastelement
greift mit entsprechenden Ausnehmungen des Presswerkzeugs ein, wenn ein bestimmter
Kippwinkel erreicht wurde. Allgemein kann das Rastelement ein Element des abkippbaren
Teils oder des feststehenden Teils des Presswerkzeuges sein, wobei in dem jeweils
anderen Teil eine entsprechende Einrastmöglichkeit vorgesehen ist. Das Rastelement
stellt auch sicher, dass dieser Kippwinkel bei der Bearbeitung des Rohrleitungsabschnittes
nicht verändert wird.
[0015] Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass das mindestens eine Rastelement zumindest
ein Federelement und einen beweglichen Bolzen hat, so dass der Bolzen mit dem Federelement
hin zu einer Senke des Kippgelenkes auslenkbar ist. Auf diese Weise wird einer Art
Rast-Verschluss gebildet, der das Kippgelenk in einer bestimmten Position bzw. mit
einem bestimmten Kippwinkel arretiert. Mit dem Begriff "Bolzen" sind eine Vielzahl
unterschiedlicher Formelemente umfasst, die zur Durchführung einer solchen Rastfunktion
geeignet sind, beispielsweise auch Kugeln, Vorsprünge, Rastnasen, etc.. Dieser Bolzen
ist beweglich angeordnet, das heißt insbesondere relativ zu Teilbereichen des Kippgelenkes
verschiebbar. Ist die gewünschte Position des Kippgelenks bzw. der vorgegebene Kippwinkel
erreicht, wird der Bolzen mit dem Federelement in eine Senke gedrückt und bildet dort
einen Formschluss bzw. Kraftschluss. Damit ist gewährleistet, dass ein weiteres Kippen
ohne zusätzliche Maßnahmen verhindert ist. Die Senke hat bevorzugt im wesentlichen
eine an den Bolzen angepasste Kontur.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung hat jede Pressbacke ein Kippgelenk,
wobei ein Synchronisationsmechanismus zur Gewährleistung des gleichen Kippwinkels
vorgesehen ist. Die Vorsehung der Kippgelenke direkt im Presszangenkopf hat den Vorteil,
dass diese Presszangenköpfe auf herkömmliche Presswerkzeuge aufgesetzt bzw. mit diesen
kombiniert werden können. Damit wird in einfacher Art und Weise ein Ersatzteil vorgeschlagen,
welches die herkömmlichen Presswerkzeuge ergänzt. Um sicherzustellen, dass die Kippgelenke
in den Pressbacken jeweils die gleiche Kippwinkelstellung aufweisen, sind entsprechende
Mittel vorzusehen. Ein Synchronisationsmechanismus kann beispielsweise dadurch realisiert
werden, dass eine Verbindung beider Kippgelenke' bzw. der beiden Pressbacken vorgesehen
ist, so dass ein unabhängiger Betrieb nur eines der beiden Kippgelenke in der Pressbacke
nicht möglich ist. So kann beispielsweise an einer Pressbacke eine Klappe, ein Führungsstift
oder ein ähnliches Bauteil vorgesehen sein, das als eine Art Mitnehmer fungiert, also
den beweglichen bzw. kippbaren Teil der anderen Pressbacke zwingt, der eigenen Kippbewegung
zu folgen. Dabei ist sicherzustellen, dass dieser Mitnehmer auch im geöffneten bzw.
ausgeschwenkten Zustand der Pressbacken noch eine Führung darstellt. Selbstverständlich
ist es auch möglich, solche Mitnehmer an anderen Stellen des Presszangenkopfes vorzusehen,
wobei dieser dann bevorzugt mit beiden Pressbacken in Kontakt steht. Dadurch wird
auch bei solchen Ausgestaltungen der Pressbacken sichergestellt, dass sie jeweils
auf den gleichen Rohrquerschnitt einwirken und eine flüssigkeits- und ggf. gasdichte
Pressverbindung generiert wird.
[0017] Außerdem wird auch vorgeschlagen, dass das Presswerkzeug einen wiederlösbaren Verbindungsmechanismus
für den Presszangenkopf hat. Damit ist ermöglicht, dass jeweils für den Anwendungsfall
geeignete Presszangenköpfe mit dem Presswerkzeug verbunden werden können, die also
beispielsweise das entsprechende Nennmaß aufweisen. Als lösbare Verbindung bieten
sich insbesondere Schraub- oder Schnappverbindungen an. Auch andere Riegelsysteme
sind unter Umständen einsetzbar.
[0018] Gemäß einer Weiterbildung des Presswerkzeuges weist dieses eine Antriebseinheit mit
einem Hubkolben auf, der die Schwenkbewegung der Pressbacken bewirkt. Der Hubkolben
kann hydraulisch oder elektrisch betrieben werden. Die lineare Bewegung des Hubkolbens
wird durch geeignete Mittel in die Schwenkbewegung der Pressbacken transferiert. Die
Kraftübertragung bzw. die Übertragung der Schwenkbewegung erfolgt dabei über das Kippgelenk
hinweg.
[0019] Die Erfindung sowie das technische Umfeld wird nachfolgend mit Bezug auf die Figuren
näher erläutert. In den Figuren sind besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der
Erfindung gezeigt, die Erfindung ist jedoch nicht darauf begrenzt. Es zeigen:
- Fig. 1,2
- schematisch in einer Draufsicht und in einer Seitenansicht eine Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Presswerkzeuges,
- Fig. 3,4,5
- schematisch und in einer Draufsicht sowie einer Seitenansicht eine Ausführungsvariante
eines Presszangenkopfes,
- Fig. 6
- schematisch eine weitere Ausführungsvariante des Presszangenkopfes mit einem Synchronisationsmechanismus,
und
- Fig.7
- schematisch ein Anwendungsbeispiel für eine Presszange mit einem Kippgelenk in den
Pressbacken.
[0020] Fig. 1 und 2 zeigen schematisch und in zwei Ansichten ein Presswerkzeug 5, welches
zur Verbindung von Rohrleitungen einsetzbar ist. In der Fig. 1 (Draufsicht) ist das
Kippgelenk 3 sowie den damit erzeugbaren Kippwinkel 4 deutlich zu erkennen. Das Kippgelenk
3 ist dabei Teil des Presszangenkopfes 1, der über einen Verbindungsmechanismus 13
mit einem Adapter 15 und weiter über einen Aufnehmer 16 mit der als Hubkolben 14 ausgebildeten
Antriebseinheit verbunden. Der Adapter 15 ermöglicht die Aufnahme unterschiedlicher
Ausgestaltungen des Presszangenkopfs 1, beispielsweise in Abhängigkeit von der zum
Einsatz gelangenden Antriebseinheit 6 bzw. der daraus resultierenden Kraftübertragung
auf den Presszangenkopf 1. Aus Fig. 1 ist sehr gut zu erkennen, dass sich das Presswerkzeug
5 im wesentlichen entlang einer Achse 7 erstreckt. Soll nun ein zu verbindender Rohrabschnitt
zwischen die Pressbacken 2 des Presszangenkopfes 1 angeordnet werden, mussten bislang
diese Achse 7 im wesentlichen senkrecht zur Rohrleitungsachse ausgerichtet werden.
Das Kippgelenk 3 bietet nun die Möglichkeit, eine hiervon abweichende Ausrichtung
des Presswerkzeugs 5 zum (nicht dargestellten) Leitungsabschnitt zu ermöglichen. Aus
Fig. 2 (Seitenansicht) ist zu erkennen, dass das Presswerkzeug 5 einen Handgriff 18
mit einem Schalthebel 17 zur Aktivierung der Antriebseinheit 6 aufweist. Demnach ist
das Presswerkzeug 5 mit einer Hand zu bedienen. Die Antriebseinheit 6 ist mit einem
Hubkolben 14 ausgeführt, der in Richtung der Achse 7 eine Kraft generiert. Diese wird
über den Aufnehmer 16 und den Adapter 15 auf die Pressbacken 2 des Presszangenkopfes
1 übertragen, so dass dieser die mit schwarzen Pfeilen angedeutete Schwenkbewegung
zum Öffnen und Schließen der gegenüberliegend angeordneten Pressbacken 2 ermöglicht.
Das so gestaltete Presswerkzeug 5 ist sehr handlich und flexibel einsetzbar.
[0021] Die Fig. 3 und 4 zeigen ebenfalls in zwei unterschiedlichen Ansichten eine Ausführungsvariante
des Presszangenkopfes 1. Der Presszangenkopf 1 erstreckt sich wiederum im wesentlichen
in einer Ebene, die durch die Achse 7 charakterisiert werden kann. Während in Fig.
1 und 2 eine neutrale Stellung des Kippgelenkes dargestellt ist, ist in der Fig. 3
eine um 90° abgewinkelte Position der Pressbacken 2 dargestellt. Mit Hilfe des Kippgelenkes
3 ist somit der Kippwinkel 4 von 90° (Grad) realisiert. Folglich ist der Presszangenkopf
1 nun im wesentlichen parallel zum zu verbindenden Rohrleitungsabschnitt (nicht dargestellt)
auszurichten. Die Seitenansicht (Fig. 4) veranschaulicht die Ausführungsvariante des
Kippgelenkes 3. Dabei weist jede Pressbacke 2 eine Art Scharniergelenk auf, wobei
die beiden Kippgelenke 3 trotz jeweils separater Wellen 20 nur synchron zu einander
betreibbar sind, da außen Mitnehmer 21 vorgesehen sind, die ein leichtgängiges, gleichmäßiges
und synchrones Kippen der Pressbacken 2 gewährleisten. Dieser Synchronisationsmechanismus
12 wird also mit Mitnehmern 21 gebildet, die auf beiden Seiten einer Presspacke 2
vorgesehen sind. Außerdem ist auch möglich, dass der Kippwinkel über jeweils ein Stellrad
19 voreingestellt wird, so dass die Wellen 20 der Kippgelenke 3 eine übereinstimmende
Ausrichtung bzw. Orientierung aufweisen.
[0022] In Fig. 5 ist als Detail die Ausgestaltung eines Rastelementes 8 veranschaulicht.
Dazu ist die Welle 20, die nicht nur entlang ihrer Erstreckungsachse beweglich gelagert
ist, sondern zudem auch noch rotieren kann, mit einem Bolzen 10 ausgeführt, der bei
bestimmten Winkelstellungen mittels einem Federelement 9 in die Senke 11 des Kippgelenkes
3 arretiert wird. Zum Lösen dieser Arretierung ist die Welle 20 gegen die Kraft des
Federelementes 9 mittels dem Stellrad 19 nach oben zu bewegen und zu verdrehen. Derartige
Senken 11 bzw. Federelemente 9 können in verschiedenen Winkelpositionen vorgesehen
sein.
[0023] In Fig. 6 ist schematisch eine weitere Ausführungsvariante des Presszangenkopfes
1 mit einem Synchronisationsmechanismus 12 dargestellt, der mit beidseitig an einer
Pressbacke 2 Mitnehmern 21 realisiert ist. Die Mitnehmer 21 (wobei hier nur der eine
im Vordergrund gezeigt ist) sind jeweils über eine (einseitige) Befestigung 22 an
einer Pressbacke 2 befestigt. Da sich die Mitnehmer 21 bis in den Bereich der anderen
Pressbacke 2 erstrecken, dienen sie als eine Art Führung. Kippt die unten dargestellte
Pressbacke 21 in ihrem separaten Kippgelenk 3, so kommt mindestens ein Mitnehmer 21
mit der anderen Pressbacke 21 in Kontakt und sogt so dafür, dass diese ebenfalls in
gleicher Weise gekippt wird. Damit kann eine im wesentlichen fluchtende Ausrichtung
der beiden Pressbacken 2 sichergestellt werden.
[0024] Fig.7 zeigt schematisch ein Anwendungsbeispiel für eine Presszange mit einem Kippgelenk
3 in den Pressbacken 2. Dargestellt ist eine Wand 24, aus der ein Rohr 25 austritt,
wobei das Rohr 25 in Wandnähe gebogen ausgeführt und dann im wesentlichen parallel
mit einem kleinen Abstand 23 angeordnet ist. Die bekannten Presszangen sind oft relativ
großvolumig ausgeführt, so dass ein senkrechtes Ansetzen des Presswerkzeuges parallel
zur Wand 24 problematisch sein kann. Hier bietet nun der erfindungsgemäße Presszangenkopf
1 eine bevorzugte Anwendung, da mittels der Kippgelenke 3 ein schräges Ansetzen des
Presswerkzeugs ermöglicht ist, wobei gleichzeitig sichergestellt ist, dass die Pressbacken
21 in einem Winkel 26 von 90° während des Pressvorgangs ausgerichtet sind.
[0025] Das hier beschriebene Presswerkzeug bzw. der Presszangenkopf ermöglicht ein Verbinden
von Rohren, wobei das Werkzeug sehr flexibel und auch unter beengten Platzverhältnissen
einfach einsetzbar ist.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Presszangenkopf
- 2
- Pressbacke
- 3
- Kippgelenk
- 4
- Kippwinkel
- 5
- Presswerkzeug
- 6
- Antriebseinheit
- 7
- Achse
- 8
- Rastelement
- 9
- Federelement
- 10
- Bolzen
- 11
- Senke
- 12
- Synchronisationsmechanismus
- 13
- Verbindungsmechanismus
- 14
- Hubkolben
- 15
- Adapter
- 16
- Aufnehmer
- 17
- Schalthebel
- 18
- Handgriff
- 19
- Stellrad
- 20
- Welle
- 21
- Mitnehmer
- 22
- Befestigung
- 23
- Abstand
- 24
- Wand
- 25
- Rohr
- 26
- Winkel
1. Vorrichtung aufweisend einen Presszangenkopf (1), umfassend zwei gegenüberliegende,
schwenkbar zueinander angeordnete Pressbacken (2), dadurch gekennzeichnet, dass mit den Pressbacken (2) wenigstens ein Kippgelenk (3) zur Erzeugung eines Kippwinkels
(4) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung aufweisend ein Presswerkzeug (5), umfassend einen Presszangenkopf (1)
mit zwei gegenüberliegenden, schwenkbar zueinander angeordneten Pressbacken (2), sowie
eine Antriebseinheit (6) zur Bewirkung der Schwenkbewegung quer zu einer Achse (7),
dadurch gekennzeichnet, dass mit den Pressbacken (2) wenigstens ein Kippgelenk (3) zur Erzeugung eines' Kippwinkels
(4) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippgelenk (3) einen Kippwinkel (4) im Bereich von 120° bis 30° bildet.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippgelenk (3) mindestens ein Rastelement (8) zur Fixierung wenigstens eines
vorgegebenen Kippwinkels (4) umfasst.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Rastelement (8) zumindest ein Federelement (9) und einen beweglichen
Bolzen (10) hat, so dass der Bolzen (10) mit dem Federelement (9) hin zu einer Senke
(11) des Kippgelenkt (3) auslenkbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Pressbacke (2) ein Kippgelenk (3) hat, wobei ein Synchronisationsmechanismus
(12) zur Gewährleistung des gleichen Kippwinkels (4) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass diese einen wiederlösbaren Verbindungsmechanismus (13) für den Presszangenkopf (1)
hat.
8. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (6) einen Hubkolben (14) umfasst, der die Schwenkbewegung der
Pressbacken (2) bewirkt.