[0001] Hauptgegenstand der vorliegenden Erfindung sind das Verfahren und die Konstruktion
einer Anlage zum Recyceln von organischen, einschließlich gummierten Abfällen. Das
Betreiben solcher Anlage trägt dazu bei, organische Abfallmengen zu reduzieren und
die Reststoffe wiederum als Ausgangsstoffe für neue Produktionsprozesse zu verwerten.
Bisher sind im Recycling von Abfallstoffen unter anderem solche Verfahren bekannt,
die den Prozess der Pyrolyse nutzen. Während der Pyrolyse werden organische Verbindungen
mit einer größeren Molekülmasse unter dem Einfluss von hohen Temperaturen und unter
Ausschluss von Sauerstoff in organische chemische Verbindungen mit einer geringeren
Molekülmasse zersetzt. Diese können wiederum in einfache, für die Umwelt unschädliche
Substanzen, zersetzt werden. Organische Abfälle, die meistens feste Konsistenz besitzen,
verwandeln sich nach der Pyrolyse in gasförmige, flüssige oder feste Endprodukte.
[0002] Eine der bekannten technischen Lösungen, die das Recycling von organischen Abfällen
betrachtet, ist in einer deutschen Patentschrift DE 43 27 953A1 beschrieben.
Laut dieser Patentschrift gelangen die Abfälle in das Innere eines Rotationsreaktors,
der die Form einer zylindrischen Trommel besitzt, deren Achse waagerecht aufgestellt
ist. Die thermische Zersetzung läuft im Reaktor bei einer Temperatur von ca. 500°
C und Unterversorgung mit Sauerstoff ab. Das macht eine vollständige Verbrennung von
Abfällen unmöglich. Als Endprodukt erhält man Stoffe von fester Konsistenz, die nach
der Zerkleinerung erneut in einem Hochtemperaturreaktor verbrannt und in Form einer
flüssigen Schlacke herausgebracht werden.
[0003] Eine ähnlich konstruierte Anlage zum Recycling von organischen Abfällen ist aus der
US amerikanischen Patentschrift US 5,082,534 bekannt. Sie ist für eine thermische
Zersetzung von Kunststoffen, Altreifen, Altkleidern, Lebensmittelabfällen usw. vorgesehen.
Die Anlage besteht aus einem zylindrischen Brennofen, dessen Rotationstrommel sich
im Innern des Gehäuses befindet. Die gemeinsame Achse beider Teile des Ofens ist schräge
zur Ebene geneigt. Die Abfälle werden dem Ofen durch eine Öffnung am unteren Bereich
des Ofens zugeführt. Durch eine andere Öffnung werden die, durch Verbrennung entstehenden
gasförmigen Produkte, abgeführt. Durch noch tiefer gelegene Öffnungen, am gegenüberliegenden
Träger des Ofens werden weitere Endprodukte der Pyrolyse abgeführt.
[0004] Eine weitere technische Lösung dieser Anlage zum thermischen Zerfall von gummierten
Abfällen stellt ein Patent DE 100 15 721A1 dar. Der dort beschriebene Reaktor besteht
aus einem senkrecht aufgestellten zylindrischen Behälter, dessen untere Basis fest
mit dem zylindrischen Mantel verbunden ist. Der obere Deckel des Reaktors ist montierbar.
Der Reaktormantel ist dabei mit einer thermischen Isolierung und Heizelementen ausgestattet,
die das Einhalten einer konstanten Temperatur im Reaktorinneren während der Verbrennung
ermöglichen. Durch Rohrleitungen werden gasförmige Endprodukte der Pyrolyse abgeführt
und ein Kühlmittel hinzugeführt.
[0005] Das Entsorgen von alten Autoreifen beschreibt ein weiteres amerikanisches Patent
US 4,029,550. Nach dieser Beschreibung werden Gummistücke aus zerkleinerten alten
Reifen, mit einem Schneckenförderer ins Innere eines senkrechten zylindrischen Kessels
befördert. Dort werden diese durch heiße Gasströme zersetzt. Die danach entstandenen
festen, flüssigen und gasförmigen Endprodukte werden abgekühlt, in Behältern gelagert
bzw. als Rohstoffe in anderen Produktionsanlagen weiter verwendet.
[0006] Eine Rationalisierungsmöglichkeit der Heizung des Pyrolyseofens beschreibt ein polnisches
Patent PL 176 676. Aus der technischen Beschreibung des Ofens ist ersichtlich, dass
dieser aus einer zylindrischen Drehtrommel in einem stationären Gehäuse mit fest eingebauten
Brennern besteht. Die Achsen der Brenner sind tangential an der Außenfläche der Drehtrommel
befestigt. Die Abfälle werden mit der Rohrleitung in die Trommel befördert. Die Rohrleitung
endet an der Basis der waagerecht aufgestellten Drehtrommel. Die gegenüberliegende
Seite der Drehtrommelbasis ist mit einer Auffangkammer für feste, flüssige und gasförmige
Endprodukte des Zerfallsprozesses verbunden.
[0007] In der vorliegenden Erfindung und Neuentwicklung wird eine thermische Verbrennung
der organischen- und gummierten Abfälle und deren Weiterverwertung als Rohstoffe für
die Industrie als Hauptziel angesehen. Weiterhin wird angestrebt, eine für die Umwelt
möglichst geringe Menge unschädlicher Endabfälle zu erreichen.
Das Neuartige dieser Erfindung bezüglich der Verwertung von organischen Stoffen beruht
darin, dass in einem isolierten Hauptkessel (Reaktor) organische Abfälle unter Sauerstoffmangel
bis auf 400° C bis 650° C erhitzt und in einem Zeitraum von 4 bis 10 Stunden thermisch
zersetzt werden. Die dabei entstehenden Dämpfe und Gase werden intensiv gekühlt und
in einem Druckbereich von 5 kPa bis 25 kPa kondensiert.
In der zweiten Etappe des Verfahrens werden im isolierten Raum eines Rösterkessels
(Reaktors) unter Sauerstoffmangel die festen Bestandteile der thermischen Verbrennung
bei einer Temperatur von 800° C bis 1000° C 4 bis 5 Stunden lang geröstet. Die dabei
entstehenden Dämpfe werden gekühlt und unter dem Druck von 5 kPa bis 35 kPa kondensiert.
Eine weitere Besonderheit dieser Neuentwicklung ist die Vorbehandlung der organischen
Abfallmengen vor der thermischen Zersetzung. Die organischen Abfälle werden mit Kaliumjod
in Wasser (in der Konzentration von 2 bis 6 Massenanteilen Kaliumjod von 100 Massenanteilen
Wasserlösung) imprägniert. Neu bei dieser Methode ist weiterhin das Abkühlen der Endprodukte
nach dem Rösten bis auf unter 80° C und das Sortieren und Separieren fester Endbestandteile.
Das Separieren erfolgt zuerst durch mechanische Trennung (Rüttelsiebe). Weiterhin
wird das Sortieren durch Sedimentation einzelner Produkte in einer Flüssigkeit durchgeführt.
Charakteristisch für dieses Verfahren ist weiterhin, dass die gasförmigen, flüssigen
und festen Endprodukte die Temperaturen von unter 80° C aufweisen, unter Sauerstoffmangelbedingungen
gehalten werden.
[0008] Das Neue, der hier beschriebenen Anlage zum Recycling von organischen Abfällen besteht
darin, dass sie aus zwei Gruppen besteht.
Die erste Gruppe stellt eine Anlage zum thermischen Zerfall der Abfälle dar.
Das Wesentliche des Hauptkessels (Reaktors) besteht darin, dass dieser unmittelbar
über den Heizquellen (Gasbrenner und elektrische Heizspiralen) an der Heizbasis lokalisiert
ist. Der Hauptkessel (Reaktor) ist von eine thermische Isolation und eine Glocke umgeben.
Der Raum über dem Hauptkessel und der Glocke wird durch einen konischen Deckel von
oben hermetisch abgeschlossen. Der Rand des Deckels schließt gleichzeitig den Kondensationskanal
ab.
Eine weitere Besonderheit stellen zwei, im Hauptkessel untergebrachte und nach oben
herausnehmbare Behälter dar, die organische Abfälle auffangen.
Eine Besonderheit der Erfindung stellt ebenfalls die Heizbasis mit zwei Heizquellen,
einem Gasbrenner und elektrischen Heizspiralen dar.
Die Besonderheit des ringförmigen Kondensationskanals liegt darin, dass dieser sich
zwischen der äußeren Wand der thermisch isolierten Glocke und der inneren Wand des
Kühlers befindet.
Das Besondere des konischen Deckels (kegelförmig mit flacher Neigung) liegt darin,
dass dieser mit einem axialen, thermisch isolierten Rohrstutzen fest verbunden ist.
Der Rand des Deckels liegt am oberen Rand des Gehäuses frei auf. Zwischen dem Deckel
und dem oberen Rand des Gehäuses befindet sich eine hochtemperaturbeständige Dichtung.
Die Wände des Gehäuses und der Deckel sind aus einem Material mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit
hergestellt.
[0009] Das Neue, der hier beschriebenen Anlage zum Recycling von organischen Abfällen, ist
das Vorhandensein einer zweiten Gruppe der Anlage zum Rösten von festen Abfallprodukten
des thermischen Zerfalls.
Das wesentliche des Rösterkessels (Reaktors) in der zweiten Gruppe ist, dass dieser
unmittelbar über den Heizquellen (elektrische Heizspiralen) an der Heizbasis lokalisiert
ist. Der Rösterkessel ist durch eine thermische Isolation und eine Glocke umgeben.
Der Raum über dem Rösterkessel und der Glocke wird durch einen konischen Deckel von
oben hermetisch abgeschlossen. Der Rand des Deckels schließt gleichzeitig den Kondensationskanal
ab.
Das Besondere besteht darin, dass sich im Rösterkessel ein, nach oben herausnehmbarer,
Behälter zum Auffangen von festen Endprodukten des thermischen Zerfalls befindet.
Wesentlich ist, dass sich an der Heizbasis eine Heizquelle in Form von mehreren elektrischen
Heizspiralen befindet.
Weiterhin befindet sich der ringförmige Kondensationskanal zwischen der äußeren Wand
der thermisch isolierten Glocke und der inneren Wand des Kühlers.
Eine Besonderheit des konischen Deckels der zweiten Gruppe der Anlage beruht darauf,
dass dieser doppelwandig ist. Beide Wände verlaufen parallel zueinander. Zwischen
den Wänden bestehen Öffnungen für eine freie Zirkulation der kühlenden Luftströme.
[0010] Technische Vorteile der Erfindung gibt es viele. Einen Hauptvorteil stellt die Möglichkeit
des Transportes der Anlage in die Nähe von Mülldeponien dar, wodurch die Kosten der
Mülltransporte erheblich reduziert und damit die Gesamtkosten des Recyclings von Abfällen
gesenkt werden.
Weiterhin wird der Recyclingprozess unter Niedrigdruckbedingungen in den Reaktoren
(Kesseln) der beiden Gruppen der Anlage durchgeführt, welches die Sicherheit der Anlage
erhöht und gleichzeitig die Kondensation der Dämpfe der flüssigen Abfallprodukte bei
niedrigeren Temperaturen ermöglicht. Dadurch wird der notwendige Energieverbrauch
beim Recycling von Abfällen erheblich gesenkt.
[0011] Die konstruktive Beschaffenheit der Anlage ermöglicht eine fast vollständige Zersetzung
von organischen, einschließlich gummierten Abfällen in verwertbare feste Stoffe in
Form von Aktivkohle und Stahlresten sowie flüssige und gasförmige Endprodukte in Form
von flüssigen und gasförmigen Kohlenwasserstoffen. Die nicht nutzbaren Rückstände
in Form von Schlacke sind nur geringfügig.
[0012] Diese Erfindung wird an Beispielen der praktischen Anwendung vorgestellt und beschrieben
und eine Skizze der Anlage als Schema der Beschreibung beigefügt.
Fig. 1 zeigt den axialsymmetrischen Schnitt der ersten Gruppe der Erfindung - der
Anlage zum thermischen Zerfall der organischen Abfälle. Die Fig. 2 zeigt den Querschnitt
der gleichen Gruppe der Anlage an der Schnittebene, die auf Fig.1 mit A-A bezeichnet
wurde. Die Konstruktion des Rösters als ein zweiter wesentlicher Teil der Anlage,
zeigt Fig. 3 (axialsymmetrischer Schnitt). Die Fig. 4 zeigt den Querschnitt des Rösters
an der Stelle, die auf Fig. 3 mit der Linie B-B gekennzeichnet wurde.
[0013] Die Anlage zum Recycling und Verwerten von organischen Abfällen sowie alten Reifen
und gummierte Abfälle, zeigt auf Fig. 1 und 2 die Gruppe zum thermischen Zerfall
1. In zwei Behältern
2, die in dem Hauptkessel (Reaktor)
3 untergebracht sind, werden Abfälle aufbewahrt. Beide Behälter können nach der Abnahme
des Deckels
4 nach oben herausgenommen werden.
Der konische Deckel liegt auf der oberen Kante des Gehäuses
6. Dazwischen befindet sich eine hochtemperaturbeständige Dichtung
5.
Das Innere des Hauptkessels (Reaktors)
3 wird von einer thermoisolierten doppelwandigen Glocke
7 umgeben. Den Raum zwischen den Wänden füllt eine dicke Schicht thermischer Isolierung
8 aus.
Dicht an der Wand der Glocke liegt der ringförmige Kondensationskanal
9. An die innere Wand dieses Kanals grenzt ein mit Kühlflüssigkeit gefüllter Kühler
10 an.
An der Heizbasis
11 sind zwei Heizquellen, ein Gasbrenner
12 und mehrere elektrische Heizspiralen
13 angebracht.
In der Mitte des konischen Deckels
4, entlang dessen Achse, befindet sich ein Rohrstutzen
14, ausgestattet mit einer thermischen Schutzhaube
15.
Alle gasförmigen Produkte des thermischen Zerfalls werden durch das Ventil
16 nach außen abgeführt und alle flüssigen Produkte, die durch Kondensation der Dämpfe
entstehen, werden aus dem Kondensationskanal
9 durch das Ventil
17 abgeleitet.
Die Kühlflüssigkeit wird in den Kühler durch das Ventil
18 eingeleitet und durch das Ventil
19 aus dem Kühler abgeleitet.
[0014] Die beschriebene Erfindung, eine Anlage zum Recyceln und Verwerten von organischen
Abfällen (alte Reifen und gummierte Abfälle), besteht auch aus einem Röster, der auf
Fig. 3 und 4 gezeigt wird.
Im Inneren des Rösterkessels (Reaktors)
22 befindet sich ein Behälter
23, der nach Abnahme des Deckels
24 nach oben herausgenommen werden kann.
Der konische Deckel liegt auf der oberen Kante des Gehäuses
25. Dazwischen befindet sich eine hochtemperaturbeständige Dichtung
26.
Das Innere des Rösterkessels wird von einer thermoisolierten, doppelwandigen Glocke
27 umgeben. Den Raum zwischen den Wänden füllt eine Schicht thermischer Isolierung
28 aus. Zwischen der äußeren Wand der Glocke und dem Kühler
29 liegt der ringförmige Kondensationskanal
30. Dieser fängt nach der Kondensation der Dämpfe während des Röstens der Abfälle flüssige
Endprodukte ab.
An der Heizbasis
31 ist eine Heizquelle in Form von elektrischen Spiralen
32 angebracht. Unmittelbar über den Heizspiralen befindet sich der Boden des Behälters
23.
Alle gasförmigen Produkte werden nach dem Rösten der Abfälle durch das Ventil
33 nach außen abgeführt. Alle flüssigen Produkte werden aus dem Kondensationskanal
30 durch das Ventil
34 abgeleitet.
Das Kühlmittel wird in den Kühler durch das Ventil
35 zugeführt und durch das Ventil
36 abgeführt.
Der konische Deckel
24 des Rösters ist doppelwandig. Beide Wände sind kegelförmig mit flacher Neigung und
verlaufen parallel zu einander. Zwischen den Wänden kann die kühlende Luft frei zirkulieren.
Die Zirkulation wird ermöglicht durch Luftöffnungen
37 am unteren Rand des Deckels.
[0015] Der Prozess beim Betreiben der neuen Anlage läuft wie folgt ab: Zuerst werden die
gummierten Abfälle gewaschen und getrocknet, die organischen nicht. Danach wird deren
Fläche imprägniert.
Zum Imprägnieren wird eine Kaliumjodlösung benutzt. Die Lösung wird hergestellt, in
dem man 3 Masseanteile Kaliumjod in 97 Massenanteilen Wasser löst.
Im nächsten Schritt werden die bereitgestellten Abfälle einer thermischen Zersetzung
unterzogen.
Eine technische Darstellung dieses Teils (der Gruppe) der Anlage zum thermischen Zerfall
wird schematisch in der Fig. 1 und 2 dargestellt.
Während dieser Etappe gelangen die Abfälle in die Behälter
2. In einen isolierten Raum des Hauptkessels (Reaktors)
1, werden sie bis auf 550° C erhitzt und verbleiben dort 8 Stunden lang. Unter dem
Temperatureinfluss und Sauerstoffmangel zerfallen die Abfälle in feste, flüssige und
gasförmige Endprodukte.
Eine intensive Kühlung des oberen, isolierten Raumes des Hauptkessels führt zur Kondensation
der Dämpfe aus flüssigen Endprodukten. Eine gleichzeitige Abführung von gasförmigen
Produkten bewirkt, dass in dem Hauptkessel Niedrigdruckbedingungen von 10 kPa herrschen.
Die Niedrigdruckbedingungen ermöglichen eine sehr effektive und vollständige Kondensation
der Dämpfe aus flüssigen Endprodukten. Die auf 80 °C abgekühlten gasförmigen Endprodukte
und die flüssigen Endprodukte des thermischen Zerfalls werden aus dem isolierten Raum
des Hauptkessels abgeführt.
[0016] Die festen Endprodukte der thermischen Zersetzung werden in dem zweiten Teil der
Anlage dem Prozess des Röstens unterzogen. Eine technische Darstellung dieses Teils
der Anlage zum Rösten wird schematisch in der Fig. 3 und 4 gezeigt.
Die festen Stoffe nach der thermischen Zersetzung werden zum Röster weiterbefördert.
Dabei wird in den Rösterkessel (Reaktor), in dem eine Sauerstoffunterversorgung herrscht
Kohlendioxid eingeblasen.
Im Inneren des Rösterkessels (Reaktors)
21 werden die festen Endbestandteile bis auf 900 °C erhitzt und 5 Stunden lang bei dieser
Temperatur geröstet. Das führt zum Ausscheiden der restlichen flüssigen und gasförmigen
Endprodukte.
Durch eine intensive Kühlung der oberen Wände des Rösterkessels wird einerseits eine
Kondensation der Dämpfe aus flüssigen Endprodukten und anderseits eine Abkühlung der
Gase erreicht.
Während des Prozesses der Abkühlung herrscht im Rösterkessel ein Druck von maximal
15 kPa. Diese Niedrigdruckbedingungen ermöglichen eine vollständige Kondensation der
Dämpfe der flüssigen Endprodukte unter relativ niedrigen Temperaturen. Die auf 80
°C abgekühlten Gase und flüssigen Endprodukte werden aus dem Rösterkessel nach außen
abgeführt. Die gasförmigen Produkte werden zum Weiterverwerten in einem Gaskessel
gespeichert.
Die übrig gebliebenen festen Reststoffe werden mechanisch sortiert (Rüttelsiebe und
Magnetabtrennung). Durch das Sortieren trennt man die brauchbaren Endprodukte (Aktivkohle
und Stahlschrott) von den nicht verwertbaren.
Eine andere Sortiermethode beruht auf der Sedimentation des Metallstaubes in einer
Flüssigkeit z.B. im Alkohol. Das Sortieren durch Sedimentation basiert auf unterschiedlichen
spezifischen Gewichten (oder Dichte) der einzelnen Staubbestandteile.
Die nicht verwertbare Abfallmenge, welche weniger als 5 % des Anteils der ursprünglichen
organischen Abfallmenge darstellt, ist für die Umwelt unschädlich.
Zeichnungsbeschriftung
[0017]
- 1.
- Anlage zum thermischen Zerfall
- 2.
- Behälter
- 3.
- Hauptkessel (Reaktor)
- 4.
- konischer Deckel
- 5.
- hitzebeständige Dichtung
- 6.
- Gehäuse
- 7.
- Glocke
- 8.
- thermische Isolation
- 9.
- Kondensationskanal
- 10.
- Kühler
- 11.
- Heizbasis
- 12.
- Gasbrenner
- 13.
- Elektrische Heizspiralen
- 14.
- Rohrstutzen
- 15.
- thermische Schutzhaube
- 16.
- Ventil
- 17.
- Ventil
- 18.
- Ventil
- 19.
- Ventil
- 20.
- Röster
- 21.
- Rösterkessel (Reaktor)
- 22.
- Behälter
- 23.
- Deckel
- 24.
- Gehäuse
- 25.
- hitzebeständige Dichtung
- 26.
- Glocke
- 27.
- thermische Isolation
- 28.
- Kühler
- 29.
- Kondensationskanal
- 30.
- Heizbasis
- 31.
- elektrische Heizspiralen
- 32.
- Ventil
- 33.
- Ventil
- 34.
- Ventil
- 35.
- Ventil
- 36.
- Öffnung
1. Für das Verfahren zum Recycling von organischen Abfällen einschließlich gummierten
Abfällen, das unter Hitzeeinfluss eine Trennung der Abfallendprodukte in feste, flüssige
und gasförmige vorsieht ist charakteristisch, dass in einem isolierten Hauptkessel
(Reaktor) organische Abfälle unter Sauerstoffmangel im Temperaturbereich von 400°
C bis 650° C erhitzt werden und 4 bis 10 Stunden lang thermisch zersetzt werden. Die
dabei entstehenden Dämpfe und Gase werden intensiv gekühlt und kondensieren bei einem
Druck von 5 kPa bis 25 kPa. In der zweiten Etappe des Verfahrens werden im Rösterkessel
(Reaktor) unter Sauerstoffunterversorgung die gleichen Abfälle bei einer Temperatur
von 800 °C bis 1000 °C 4 bis 5 Stunden lang geröstet. Die dabei entstehenden Dämpfe
werden gekühlt und kondensieren bei einem Druck von 5 kPa bis 35 kPa.
2. Weiterhin charakteristisch für die, im Patentschutzpunkt 1. beschriebene, thermische
Zersetzung von organischen und gummierten Abfällen, ist deren Vorbehandlung in Form
von Imprägnierung mit Kaliumjod als Wasserlösung in der Konzentration von 2 bis 6
Massenanteilen zu 100 Massenanteilen Wasserlösung.
3. Neu bei dieser Methode, die in Patentschutz Punkt 1. und 2. beschrieben wird, ist
das Abkühlen der Endprodukte nach dem Rösten bis auf unter 80 °C und das darauf folgende
Separieren fester Endbestandteile.
4. Bezeichnend für das im Punkt 3. beschriebene Separieren fester Endbestandteile ist
in erster Linie eine mechanische Trennung einzelner Bestandteile (Rüttelsiebe).
5. Weiterhin charakteristisch für die im Punkt 3. beschriebene Methode des Sortierens
ist die Sedimentation einzelner Endprodukte in einer Flüssigkeit.
6. Charakteristisch für das im Punkt 1. beschriebene Verfahren ist, dass die gasförmigen,
flüssigen und festen Endprodukte in Temperaturen von über 80° C bei Sauerstoffunterversorgung
gehalten werden.
7. Die neu entwickelte Anlage zum Recycling von organischen, einschließlich gummierten
Abfällen besteht aus 2 Gruppen: einer Gruppe zum thermischen Zerfall und einer Gruppe
zum Rösten. Charakteristisch für diese Konstruktion ist, dass der Hauptkessel (Reaktor)
(3) zum thermischen Zerfall (1) unmittelbar über der Heizbasis (11) mit zwei Heizquellen angebracht ist. Der Hauptkessel ist durch eine thermische Isolation
und eine Glocke (7) umgeben. Der Raum zwischen dem Hauptkessel und der Glocke ist hermetisch durch einen
montierbaren, konischen Deckel (4) von oben abgeschlossen. Der Rand des Deckels schließt gleichzeitig den rundförmigen
Kondensationskanal (9) ab.
8. Das Charakteristische für die, im Patentschutzpunkt 7. beschriebene Anlage zum thermischen
Zerfall sind die, im Hauptkessel (Reaktor) (3) untergebrachten und nach oben herausnehmbaren Behälter (2) zum Auffangen von organischen Abfällen.
9. Eine weitere Besonderheit der im Punkt 7. beschriebenen Anlage stellt die Heizbasis
mit zwei Heizquellen dar: einem Gasbrenner (12) und elektrischen Heizspiralen (13).
10. Der ringförmige Kondensationskanal (9), der im Punkt 7. beschriebenen Anlage, befindet sich zwischen der äußeren Wand der
thermisch isolierten Glocke (7) und der inneren Wand des Kühlers (10).
11. Die Besonderheit des konischen Deckels (4), der im Punkt 7. beschriebenen Anlage liegt darin, dass dieser mit einem axialen,
thermisch isolierten Rohrstutzen (14) fest verbunden ist. Der Rand des Deckels liegt am oberen Rand des Gehäuses (6) frei auf. Zwischen dem Deckel und dem oberen Rand des Gehäuses befindet sich eine
hochtemperaturbeständige Dichtung (5). Die Wände des Gehäuses und der Deckel sind aus einem Material mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit
hergestellt.
12. Die neu entwickelte Anlage zum Recycling von organischen, einschließlich gummierten
Abfällen, die aus 2 Gruppen besteht: einer Gruppe zum thermischen Zerfall und einer
Gruppe zum Rösten zeigt die Besonderheit ihrer Konstruktion dadurch, dass der Rösterkessel
(Reaktor) (22) des Rösters (21) unmittelbar über der Heizbasis (31), ausgestattet mit Heizquellen, lokalisiert ist. Der Rösterkessel ist durch eine
dicke thermische Isolationsschicht und eine Glocke (27) umgeben. Der Raum zwischen dem Rösterkessel und der Glocke ist dicht durch einen
montierbaren konischen Deckel (24) von oben abgeschlossen. Der Rand des Deckels schließt gleichzeitig den ringförmigen
Kondensationskanal (30) ab.
13. Das Charakteristische für den, im Patentschutzpunkt 12. beschriebenen Anlagenteil
zum Röster ist, dass sich im Rösterkessel (22) ein nach oben herausnehmbarer Behälter (23) für feste Endprodukte der thermischen Zersetzung befindet.
14. Eine weitere Besonderheit der im Punkt 12. beschriebenen Anlage stellen die elektrischen
Heizspiralen (32) als Heizquelle dar.
15. Das Besondere an dem ringförmigen Kondensationskanal (30), der im Punkt 12. beschriebenen Anlage, ist dessen Platzierung, zwischen der äußeren
Wand der thermisch isolierten Glocke (27) und der inneren Wand des Kühlers (29).
16. Die Besonderheit des konischen Deckels (24), der im Patentschutzpunkt 12. beschriebenen Anlagenteil besteht in der doppelwandigen
Konstruktion. Beide Wände verlaufen parallel zueinander. Zwischen den Wänden gibt
es Öffnungen (37) für eine freie Luftzirkulation zum Kühlen.