[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung mit wenigstens
einer Mischstufe, welche eine aus mehreren Komponenten zusammengesetzten Streichfarbe
für eine Auftragsvorrichtung bereitstellt. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Streichfarbe, welche aus mehreren Komponenten
besteht sowie ein Verfahren zur Herstellung von gestrichenem Papier.
[0002] Zur Verbesserung der Oberflächenqualität werden Naturpapiere bekannterweise mit Pigmentstreichfarben
beschichtet. Die Streichfarben enthalten in Wasser dispergierte, meist anorganische
Pigmente. Der Farbe wird Bindemittel zugesetzt, um die Pigmente zuverlässig und dauerhaft
auf dem Papier aufzubri ngen. Als weiteren Bestandteil enthalten die Streichfarben
Verdicker und diverse Hilfsstoffe als Additive, um die für das jeweilige Beschichtungsverfahren
erforderlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften einzustellen.
[0003] Trend der Streichfarbenaufbereitung ist, flexible Prozesse zur Verfügung zu stellen
und dabei in Dispersionsfarben höhere Feststoffgehalte einzubringen. Ein höherer Feststoffgehalt
fordert, dass bei der Dimensionierung des Mischers das Dispergier- und Mischverhalten
der einzelnen Farbkomponenten besondere Beachtung findet. Durch die Flexibilisierung
der gesamten Prozessfolge sollen schnellere Sortenwechsel und kleiner Abwassermengen
erzielt werden. Weiterhin soll auf Schwankungen der kontinuierlich bereitgestellten
Materialien in Qualität und in ihren Eigenschaften schnell reagiert werden können,
ohne den Fertigungsprozess stoppen zu müssen.
[0004] In der Veröffentlichung Puijola, Metso Paper Finishing Days, Okt. 2002, Straßburg
sind die modulare und die kontinuierliche Farbaufbereitung als zwei für die Praxis
wesentlichen Aufbereitungstechniken beschrieben. Die weit verbreitete modulare Aufbereitung
beruht auf einem Prozess, bei dem die Farbe chargenweise verarbeitet wird und sich
dabei der Gesamtprozess aus unterschiedlichen Teilprozessen zusammensetzt. Bei jedem
Teilprozess wird die Dosierreihenfolge der Chemikalien so ausgewählt, dass die Chemikalien,
die nicht miteinander reagieren, gleichzeitig dosiert werden.
[0005] Bei chargenweise betriebener Farbaufbereitung wird vergleichsweise viel Luft in die
Farbe eingetragen. Diese ist besonders beim Curtain-Streichen besonders ungünstig.
Außerdem erfordert eine diskontinuierliche Aufbereitung Zwischenbehälter, in denen
emeut Luftansammlungen oder Streichfarbenablagerungen entstehen können, die für die
nachfolgenden Streichprozesse nachteilig sind. Bei der kontinuierlichen Streichfarbenaufbereitung
ist der erste bis zur Lagerung des Rohmaterials bestehende Teilprozess derselbe, wie
beim chargenweise geführten Prozess. Bei der kontinuierlichen Streichfarbenaufbereitung
steuert eine komplexe Systemsteuerung das Misch- und Dosiersystem für die einzelnen
Chemikalien, die im gemischten Zustand direkt in den Maschinenbehälter einer Streichvorrichtung
eingebracht oder in gewissen Fällen in Vorratsbehältern gelagert werden.
[0006] Des Weiteren sind Streichfarben und deren Verarbeitung aus der Druckschrift WO 02/066739
A1 bekannt. Auch ist aus der Druckschrift ein Verfahren zur Herstellung von gestrichenem
Papier oder Karton zu entnehmen, bei dem eine Streichfarbe mit einem so genannten
Curtain-Coater in einem frei fallenden Vorhang auf eine laufende Papier- oder Kartonbahn
aufgetragen wird. Vor dem Auftrag wird die fertige Streichfarbe über mehrere Mischungsstufen
aus ihren Komponenten gemischt. Da beim Aufbringen die Streichfarbe keine Luft oder
andere Gase enthalten darf, wird sie in einem zwischengeschalteten Verfahrensschritt
entgast.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Farbaufbereitung durch eine geeignete
Koordination von Einzelprozessabläufen zu flexibilisieren und dabei die Gesamtprozessfolge
bezüglich ihrer Wirtschaftlichkeit und Qualität zu verbessem.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung nach Anspruch
1 und einem Verfahren zur Herstellung von Streichfarbe nach Anspruch 11 sowie durch
ein Verfahren zur Herstellung von gestrichenem Papier oder Karton nach Anspruch 16
gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Messeinrichtung zwischen der/den Mischstufen
und der Auftragsvorrichtung vorgesehen ist, mithilfe welcher physikalische Eigenschaften
der Streichfarbe, insbesondere deren Viskosität, deren Dichte, deren Luftgehalt oder
deren Wasserrückhaltevermögen, permanent gemessen werden können, wobei eine Steuereinrichtung
vorgesehen ist, die die Zumischung von einzelnen Komponenten der Streichfarbe anhand
der Messwerte der Messeinrichtung steuert.
[0010] Die Erfindung schlägt vor, durch Messungen (das kann kontinuierlich oder in Intervallen
erfolgen) der physikalischen Eigenschaften und/oder optischen Eigenschaften der hergestellten
Streichfarbe auf Schwankungen der Eigenschaften der Ausgangsprodukte oder auf herstellungsbedingte
Schwankungen durch eine Rückkopplung auf die Zumischung der Komponenten zu reagieren.
Hierdurch wird ein flexibler Herstellungsprozess ermöglicht, der beispielsweise auf
Schwankungen von einzelnen Chargen oder auch auf Änderungen der Umgebungsbedingungen
reagieren kann, ohne, dass eine Unterbrechung des Herstellungsprozesses und eine Neueinstellung
notwendig wären.
[0011] Dabei wird in Abhängigkeit von der Viskosität der Farbe und der Auslegung der Mischvorrichtung
eine vollständige Homogenisierung der Streichfarbe erzielt, wobei durch eine geringe
Vorratsmenge an Farbe im Mischsystem die Streichfarbenverluste gering gehalten werden
und ein schneller Farbwechsel ermöglicht wird. Die Farbe durchläuft die Aufbereitungsvorrichtung
und gelangt ohne Bevorratung direkt in den Maschinenbehälter der Streichvorrichtung.
Die Steuereinrichtung sorgt für die notwendige Abstimmung der Einzelprozesse untereinander,
um den Farbfluss zu koordinieren, und gewährleistet eine wirtschaftlich vorteilhafte,
hohe Systemintegration und Produktionsleistung. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Farbaufbereitung erfordert nur eine geringe Lagerhaltung an Streichfarbe bzw. deren
Komponenten.
[0012] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung
die Zumischung der einzelnen Komponenten der Streichfarbe durch einstellbare Ventile,
insbesondere Drossel-Absperrorgane, steuert. Hierdurch wird die getrennte Zumischung
verschiedener Komponenten und deren Dosage auf die jeweiligen Chemikalien und Bedingungen
sowie der Parameter des Endprodukts angepasst.
[0013] Bevorzugterweise ist die Auftragsvorrichtung ein Curtain-Coater oder ein Blade-Coater.
[0014] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass nach der ersten Mischstufe
eine Entgasungsvorrichtung vorgesehen ist. Dem folgend ist die Entgasungsvorrichtung
vorteilhafterweise ein Vakuumentlüfter, der die immer in gewisser Menge in der Streichfarbe
vorhandene Luft entfernt.
[0015] Zur Verbesserung der Entlüftungswirkung kann auch eine zweite Entgasungsvorrichtung
im Anschluß an die erste angeordnet sein.
[0016] Bevorzugterweise ist zumindest ein weiteres kontinuierliches Mischaggregat nach der
Entgasungsvorrichtung zur Zumischung weiterer Farbkomponenten, deren Zumischmengen
insbesondere durch die Ventile steuerbar sind, angeordnet.
[0017] Von Vorteil ist nach oder zwischen der durch der Steuereinrichtung gesteuerten Zumischung
von einzelnen Komponenten ein statischer Mischer vorgesehen, welcher insbesondere
keine freie Luftoberfläche für das Auftragsmedium bietet. Ein solcher statischer Mischer
hat den Vorteil, dass er eine zu starke Scherung der Streichfarbe vermeidet, wobei
auch ein eventueller ungewünschter Lufteintrag weitgehendst unterbunden wird.
[0018] Bevorzugterweise ist zumindest nach der ersten Mischstufe eine Mischturbine, wahlweise
mit einer nach- oder nebengeordneten Kühlvorrichtung angeordnet.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest ein Filter,
bevorzugt am ausgangsseitigen Ende, in die Vorrichtung eingebunden. Hierdurch werden
zumindest unmittelbar vor dem Auftragen der Farbe die in ihr befindlichen Verunreinigungen,
beispielsweise Partikel und Ablagerungen der Streichfarbe, entfernt.
[0020] In bevorzugter Ausführungsform ist der Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung
ein Curtain-Coater angeordnet, wahlweise mit einem Pulsationsdämpfer. Der Pulsationsdämpfer
reduziert die Druckstöße im Mischsystem und sorgt für einen gleichmäßigen Farbenstrom
im Coater.
[0021] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Streichfarbe
vorgesehen, welche aus mehreren Komponenten besteht. Dabei sind die Verfahrensschritte
vorgesehen:
- Herstellen einer wässrigen Dispersion mit Farbe und/oder Pigmenten sowie wahlweise
Zusatzstoffen wie insbesondere Bindemitteln,
- Beimengen von Tensiden und Verdickern, wobei die Zumischmenge der Tenside und Verdicker
abhängig von den physikalischen Eigenschaften der fertig bereitgestellten Streichfarbe,
insbesondere deren Viskosität, deren Dichte, deren Luftgehalt oder deren Wasserrückhaltevermögen,
gesteuert ist.
[0022] Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass die wässrige Dispersion
aus Farbe und/oder Pigmenten vor der Beimengung von Tensiden und Verdickern einer
Entgasung unterzogen wird.
[0023] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass unter Verwendung zumindest
eines kontinuierlichen Mischaggregats als zweite Mischstufe Verdicker und weitere
Additive unter Luftabschluss der Pigment-Dispersion zugemischt werden.
[0024] Gemäß einer besonders vorteilhaften und daher bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, dass vor dem Auftragen die Farbe zumindest einmal gefiltert wird.
[0025] Des Weiteren sieht die Erfindung vor, dass zur Herstellung von gestrichenem Papier
oder Karton eine Auftragsvorrichtung verwendet wird, die eine Streichfarbe nach einem
Herstellungsverfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16 verwendet, die insbesondere
mittels einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 hergestellt worden ist.
[0026] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den weiteren Unteransprüchen oder deren Unterkombinationen.
[0027] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Im Einzelnen
zeigt die schematische Darstellung in:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung
mit einem Coater, bei der eine Mischturbine vor der Entgasungsvorrichtung eingebunden
ist, deren Zumischungsmengen gesteuert ist,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung
mit einem Coater mit jeweils einer Mischstufe vor und nach der Entgasungsvorrichtung,
wobei die gesteuerte Zumischung direkt vor dem statischen Mischer erfolgt,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung
mit einem Coater, bei der eine Mischturbine mit einem nachfolgenden Zwischen behälter
vor der Entgasungsvorrichtung eingebunden ist, und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung mit
einem Coater mit jeweils einer kontinuierlichen Mischstufe.
[0028] Die in der Figur gleichen Bezugsziffern bezeichnen gleiche oder gleich wirkende Elemente.
[0029] Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung
1. In einer ersten Mischstufe 2 werden über Zulaufleitungen Pigmente 22, Wasser 23
und Bindemittel 24 sowie als weitere Komponenten Verdicker 42 und weitere Additive
43 hinzugefügt. Die Verdicker 42 und die weitere Additive 43 werden dabei ebenso wie
Tenside 45 gesteuert beigemengt. Die Steuerung erfolgt dabei über steuerbare Ventile
48a und 48b die durch die Steuereinrichtung 47 betätigt werden. Die Steuereinrichtung
47 öffnet oder schließt die Ventile 48a und 48b dabei entsprechend der Messwerte die
durch die kontinuierlichen Messeinrichtungen 46a, 46b und 46c gewonnen werden, die
zwischen der Mischstufen und der Auftragsvorrichtung 91 vorgesehen sind. Die Messeinrichtungen
erfassen dabei die physikalischen Eigenschaften der Streichfarbe. Im Beispiel deren
Viskosität, deren Dichte, deren Luftgehalt und deren Wasserrückhaltevermögen. Es ist
dabei genauso möglich nur eine der Messeinrichtungen 46a, 46b und 46c vorzusehen,
die eine oder alle der vorgenannten Eigenschaften misst.
[0030] Über ein kontinuierliches Mischaggregat 21 werden die Komponenten vermengt. Nach
dem Mischvorgang kann die die Dispersion eine zusätzliche Mischturbine mit einer Kühlvorrichtung
durchlaufen, um die Farbe zu homogenisieren und die durch den Mischvorgang ansteigende
Temperatur zu verringern.
[0031] Die Dispersion wird mittels einer Pumpe 8 einer Entgasungsvorrichtung 3 zugeführt,
in der sie bei Unterdruck versprüht wird. Dabei werden die aus der Farbmischung austretenden
Gase, insbesondere handelt es sich um Luft, aus dem Behälter abgeführt. Bei besonders
gashaltigen Medien kann es Sinn machen, eine zweite Entgasungsvorrichtung nachzuordnen.
In der Figur 1 ist deshalb mit Strichlinie angedeutet, dass auf eine erste Entgasungsvorrichtung
3a eine zweite Entgasungsvorrichtung 3b folgen kann.
[0032] Nach der Entgasung wird die fertig gemischte Farbe mit einer Pumpe 8 noch einem statischen
Mischer 44 zugeführt und über einen Filter 5 und einen Pulsationsdämpfer 6 einem Curtain-Coater
9 als Auftragsvorrichtung 91 zugeführt, über den die Streichfarbe auf Papier 10 oder
Karton als laufende Materialbahn 11 aufgetragen wird.
[0033] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung
mit einem Coater 9 mit jeweils einer Mischstufe 2 und 4 vor und nach der Entgasungsvorrichtung
3. In der ersten Mischstufe 2 wird unter Verwendung eines kontinuierliches Mischaggregats
21 eine wässrige Pigment-Dispersion mit Bindemittel und weiteren Additiven hergestellt.
Darauf folgend wird die Dispersion einer Entgasung in der Entgasungsvorrichtung 3
unterzogen. In einer zweiten Mischstufe 4 wird anschließend Verdicker 42, weitere
Additive 43 und Tenside 45 hinzugefügt und wiederum über Filter 5 und einem Pulsationsdämpfer
6 einem Coater 9 zugeführt. Die Untermischung der Tenside und der weiteren beigefügten
Stoffe erfolgt dabei durch einen statischen Mischer 44. In einem zweistufigen Mischprozess
werden zunächst die Komponenten gemischt, die sich auf Grund einer geringen Viskosität
gut entlüften lassen. Stoffe die die Viskosität erhöhen oder zum schäumen neigen,
werden erst in dem zweiten Prozessstadium beigefügt. Die Messung und Steuerung erfolgt
wieder wie in der Ausführung nach Fig. 1, wonach die Beimischungsmengen durch Ventile
48a und 48b entsprechend der Messwerte der kontinuierliche Messeinrichtungen 46a bis
46c durch die Steuereinrichtung 47 gesteuert werden.
[0034] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Abwandlung der Vorrichtung
zur Streichfarbenaufbereitung analog zur Fig. 1 und 2 mit einem Coater, bei dem ein
Zwischenbehälter 7 unmittelbar nach dem kontinuierlichen Mischaggregat 21 angeordnet
ist und nach der Entgasungsvorrichtung 3 eine zweite Mischstufe 4 entsprechend Fig.
2 folgt.
[0035] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung einer weiter abgewandelten erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung mit einem Coater mit jeweils einer kontinuierlichen
Mischstufe 21 und 41 mit zusätzlicher Mischturbine 25 vor und statischem Mischer 44
nach der Entgasungsvorrichtung 3. Dadurch wird eine besonders homogene Durchmischung
der Farbe bewirkt. Die Beimischmengen des der zweiten kontinuierlichen Mischturbine
41 werden dabei entsprechend der vorhergehenden Ausführungsbeispiele durch die Steuereinrichtung
47 gesteuert.
[0036] Im weiteren Verlauf ist wieder ein Partikelfilter 5 angeordnet, der störende Partikel
aus der Farbe entfernt, bevor diese über einen Pulsationsdämpfer 6 kontinuierlich
einem Curtain-Coater 9 zugeführt wird.
[0037] Nicht in der Figur dargestellte weitere Mess- und Steuereinheiten sorgen für einen
regulären Ablauf der Prozessfolge. Auf Bedarf können auch weitere kontinuierliche
Mischaggregate zur getrennten Zumischung weiterer Komponenten und insbesondere die
kontinuierliche Zumischung in der zweiten Mischstufe in die Vorrichtung eingebunden
werden.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung
- 2
- erste Mischstufe
- 21
- kontinuierliches Mischaggregat
- 22
- Zulaufleitung Pigmente
- 23
- Zulaufleitung Wasser
- 24
- Zulaufleitung Bindemittel
- 25
- Mischturbine (mit Kühlvorrichtung)
- 3
- Entgasungsvorrichtung
- 4
- zweite Mischstufe
- 41
- kontinuierliches Mischaggregat
- 42
- Zulaufleitung Verdicker
- 43
- Zulaufleitung weitere Hilfsstoffe
- 44
- statischer Mischer
- 45
- Zulaufleitung Tenside
- 46a-c
- kontinuierliche Messeinrichtung
- 47
- Steuereinrichtung
- 48a-b
- einstellbares Ventil
- 5
- Filter
- 6
- Pulsationsdämpfer
- 7
- Zwischenbehälter
- 8
- Pumpe
- 9
- Curtain-Coater
- 91
- Auftragsvorrichtung
- 10
- gestrichenes Papier
- 11
- laufende Materialbahn
1. Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung (1) mit wenigstens einer Mischstufe (2;
4), welche eine aus mehreren Komponenten zusammengesetzten Streichfarbe für eine Auftragsvorrichtung
(91) bereitstellt,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Messeinrichtung (46a, 46b, 46c) zwischen der/den Mischstufen (2, 4) und der
Auftragsvorrichtung (91) vorgesehen ist, mithilfe welcher physikalische Eigenschaften
der Streichfarbe, insbesondere deren Viskosität, deren Dichte, deren Luftgehalt oder
deren Wasserrückhaltevermögen, gemessen werden können,
wobei eine Steuer - und/oder Regeleinrichtung (47) vorgesehen ist, die die Zumischung
von einzelnen Komponenten (42, 43, 45) der Streichfarbe anhand der Messwerte der Messeinrichtung
(46a, 46b, 46c) steuert.
2. Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung die Zumischung der einzelnen Komponenten (42, 43, 45) der Streichfarbe
durch einstellbare Ventile (48a, 48b) steuert.
3. Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftragsvorrichtung (91) ein Curtain-Coater (9) oder ein Blade-Coater ist.
4. Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach der ersten Mischstufe (2) wenigstens eine Entgasungsvorrichtung (3, 3a, 3b)
vorgesehen ist.
5. Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein weiteres kontinuierliches Mischaggregat (41) nach der Entgasungsvorrichtung
(3) zur Zumischung weiterer Farbkomponenten, deren Zumischmengen insbesondere durch
die Ventile (48a, 48b) steuerbar sind, angeordnet ist.
6. Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach oder zwischen der durch der Steuereinrichtung (47) gesteuerten Zumischung von
einzelnen Komponenten (42, 43, 45) ein statischer Mischer (44) vorgesehen ist, welcher
insbesondere keine freie Luftoberfläche für das Auftragsmedium bietet.
7. Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entgasungsvorrichtung (3) ein Vakuumentlüfter ist.
8. Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest nach der ersten Mischstufe (21) eine Mischturbine (25), wahlweise mit einer
nach- oder nebengeordneten Kühlvorrichtung angeordnet ist.
9. Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Filter (5), bevorzugt am ausgangsseitigen Ende vor der nachgeschalteten
Auftragsvorrichtung (91), eingebunden ist.
10. Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass am ausgangsseitigen Ende unmittelbar vor der nachgeschalteten Auftragsvorrichtung
(91) ein Pulsationsdämpfer (6) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als erste Mischstufe zumindest ein kontinuierliches Mischaggregat (21) zur Mischung
von Streichfarbenkomponenten angeordnet ist.
12. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Streichfarbe, welche aus mehreren Komponenten
besteht,
gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:
- Herstellen einer wässrigen Dispersion mit Farbe und/oder Pigmenten sowie wahlweise
Zusatzstoffen wie insbesondere Bindemitteln,
- Beimengen von Komponenten, beispielsweise Tenside und Verdicker, wobei die Zumischmenge
der Komponenten abhängig von den physikalischen Eigenschaften und/oder optischen Eigenschaften
der fertig bereitgestellten Streichfarbe, insbesondere deren Viskosität, deren Dichte,
deren Luftgehalt oder deren Wasserrückhaltevermögen, gesteuert ist.
13. Verfahren zur Herstellung von Streichfarbe nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die wässrige Dispersion aus Farbe und/oder Pigmenten vor der Beimengung von Tensiden
und Verdickern einer Entgasung unterzogen wird.
14. Verfahren zur Herstellung von Streichfarbe nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass unter Verwendung zumindest eines kontinuierlichen Mischaggregats (41) als zweite
Mischstufe Verdicker und weitere Additive, insbesondere Tenside, unter Luftabschluss
der Pigment-Dispersion zugemischt werden.
15. Verfahren zur Herstellung von Streichfarbe nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Auftragen die Farbe zumindest einmal gefiltert wird.
16. Verfahren zur Herstellung von Streichfarbe nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entgasung unter Vakuum vorgenommen wird.
17. Verfahren zur Herstellung von gestrichenem Papier (10) oder Karton,
dadurch gekennzeichnet,
dass mit einem nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16 und/oder unter
Verwendung einer Vorrichtung zur Streichfarbenaufbereitung (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 11 hergestellten Streichfarbe mittels einer Auftragsvorrichtung, die die Streichfarbe
auf eine laufende Materialbahn (11) aufträgt, hergestellt worden ist.