[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitsgeländer für Baugerüste mit wenigstens
zwei Geländerstützen und wenigstens einem sich zwischen diesen erstreckenden starren
Geländerholm. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Baugerüst mit derartigen
Geländerstützen.
[0002] Baugerüste werden im Regelfall derart errichtet, dass zunächst eine waagrechte Gerüstlage
erstellt wird, auf der sodann die nächst höhere Gerüstlage ebenfalls in Längsrichtung
des Baugerüstes aufgebaut wird. Dabei werden üblicherweise ausgehend von einer bereits
errichteten Gerüstlage Belagtafeln der nächst höheren Ebene eingesetzt. Anschließend
wird das zugehörige Geländer montiert. Dabei muss im wesentlichen ohne Seitenschutz
gearbeitet werden, wodurch sich für die Gerüstbauer eine mitunter erhebliche Absturzgefahr
ergeben kann.
[0003] Um dieser Gefahr zu begegnen, ist vorgeschlagen worden, Sicherheitsgeländer vorzusehen,
die von einer bereits fertiggestellten und durch Geländer gesicherten Ebene in die
nächst höhere Ebene verschwenkt oder verschoben werden können. Anschließend kann auf
der auf diese Weise gesicherten Ebene das Gerüst weiter aufgebaut werden, wobei die
Absturzgefahr durch die sodann dort vorhandenen Sicherheitsgeländer erheblich verringert
ist.
[0004] Aus der DE 202 02 658 U1 ist ein Sicherheitsgeländer bekannt, das zwei Geländerstützen
mit einem sich zwischen diesen erstreckenden teleskopierbaren Geländerholm aufweist,
die im Laufe der Montage des Gerüstes in vertikaler Richtung etagenweise verschoben
werden, wobei zunächst eine der Geländerstützen vertikal versetzt und fixiert wird
und anschließend die andere Geländerstütze ebenfalls vertikal versetzt und fixiert
wird. Dabei wird der teleskopierbare Geländerholm zunächst verlängert und beim Versetzen
der zweiten Geländerstütze wieder zusammengeschoben.
[0005] Aus der DE 26 58 583 ist eine Konstruktion bekannt, bei der das Sicherheitsgeländer
in einer bereits durch Geländer gesicherten Ebene montiert wird und sodann um horizontale
Achsen nach oben auf die nächst höhere Ebene verschwenkt wird.
[0006] Ein in horizontaler Richtung vorlaufendes Geländer ist aus der DE 101 63 423 A1 bekannt.
Dieses Sicherheitsgeländer besteht aus Geländerstützen, die drehbar an Standrohren
des Baugerüstes festgelegt sind. Zwischen diesen erstreckt sich ein mit einem Gelenk
versehener Geländerholm, der zudem an seinen beiden Endbereichen über Gelenke mit
den Geländerstützen in Verbindung steht. Beim Umsetzen des Sicherheitsgeländers in
horizontaler Richtung wird eine Geländerstütze von dem Standrohr entfernt. Sodann
werden beide Geländerstützen aufeinanderzubewegt, so dass der Geländerholm nach oben
einknickt, wobei die Schenkel des Geländerholmes im wesentlichen mit den Geländerstützen
fluchten, an denen sie angelenkt sind. Anschließend wird die demontierte Geländerstütze
an dem nächstfolgenden Standrohr des Baugerüstes fixiert, wobei der Geländerholm wieder
in seine gestreckte Position bewegt wird.
[0007] Vorbekannte Sicherheitsgeländer sind verhältnismäßig komplex aufgebaut und bedürfen
unter Umständen der Bedienung durch wenigstens zwei Gerüstbauer. Es ist daher die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Sicherheitsgeländer der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, dass dieses einfach aufgebaut und ohne weiteres durch
einen Gerüstbauer zu montieren und zu versetzen ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch ein Sicherheitsgeländer mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch ein Baugerüst mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass der Geländerholm starr ausgeführt ist und somit einen besonders
einfachen Aufbau aufweist. Das horizontale Umsetzen des Sicherheitsgeländers kann
beispielsweise dergestalt erfolgen, dass eine Geländerstütze von dem Rahmen des Baugerüstes
gelöst wird, und der Geländerholm gegenüber der noch an dem Gerüst montierten Geländerstütze
nach unten verschwenkt wird, so dass sich zwischen der montierten Geländerstütze und
dem Geländerholm ein spitzer Winkel ergibt. Anschließend kann die von dem Baugerüst
demontierte Geländerstütze weitgehend an den Geländerholm angeschwenkt werden, so
dass auch zwischen dieser Geländerstütze und dem Geländerholm ein spitzer Winkel eingeschlossen
wird. Die schwenkbare Verbindung zwischen dem Geländerholm und der demontierten Geländerstütze
befindet sich dabei im unteren Bereich der auf diese Weise zusammengeklappten Konstruktion,
während die schwenkbare Verbindung zwischen dem Geländerholm und der montierten Geländerstütze
auf dem ursprünglichen Niveau verbleibt. Nach einer Drehbewegung um die montierte
Geländerstütze wird die umgesetzte Geländerstütze an dem nächstfolgenden Standrohr
des Baugerüstes festgelegt und der Geländerholm nimmt wieder seine horizontale Position
ein, in der er mit den Geländerstützen vorzugsweise einen rechten Winkel einschließt.
Ein Knicken des Geländerholmes ist aufgrund der starren Ausführung des Geländerholms
nicht möglich und auch nicht nötig. Das Umsetzen kann ohne weiteres von einer auf
der unteren Gerüstebene befindlichen Person vorgenommen werden.
[0009] Die erfindungsgemäße Geländerstütze weist einen ersten Bereich auf, an dem diese
mit Hilfe von Befestigungsmitteln an einem Rohr des Baugerüstes, vorzugsweise an einem
vertikalen Standrohr, fixierbar ist. Des Weiteren ist ein gegenüber diesem Bereich
drehbarer zweiter Bereich vorgesehen, an dem der Geländerholm mit den Geländerstützen
schwenkbar verbunden ist. Die Befestigungsmittel sind vorzugsweise an dem ersten Bereich
der Geländerstützen angeordnet. Sie können beispielsweise als Kupplungen ausgeführt
sein.
[0010] Die Drehachse, um die der zweite gegenüber dem ersten Bereich drehbar ist, ist in
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vertikal angeordnet. Sie kann mit der Längsachse
der Geländerstütze zusammenfallen. Vorzugsweise ist der zweite Bereich um den ersten
Bereich der Geländerstütze um 360 ° drehbar.
[0011] Entsprechend dem oben beispielhaft genannten Umsetzvorgang des Sicherheitsgeländers
ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung die schwenkbare Verbindung zwischen
Geländerholm und den Geländerstützen derart ausgestaltet, dass Geländerholm und Geländerstütze
in wenigstens einer Position einen spitzen Winkel einschließen. Selbstverständlich
kann vorgesehen sein, dass der Geländerholm und die Geländerstützen auch derart verschwenkbar
sind, dass sie einen rechten oder stumpfen Winkel einschließen oder auch mit einander
fluchten.
[0012] Eine besonders einfache Ausführung der schwenkbaren Verbindung zwischen Geländerholm
und Geländerstütze ergibt sich, wenn diese mittels eines an einem Steg angeordneten
Kipphebels realisiert ist. Dabei können Standard-Kipphebel zum Einsatz kommen, wie
sie auch an dem Baugerüst selbst realisiert sind. Der Kipphebel kann schwenkbar an
einem sich beispielsweise im wesentlichen horizontal von der Geländerstütze erstreckenden
Steg angeordnet sein. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Geländerholm eine
Bohrung aufweist, durch die der Kipphebel steckbar ist. Die Bohrung kann in abgeflachten
Bereichen des Geländerholms vorgesehen sein, die vorzugsweise die Endbereiche des
Geländerholmes bilden.
[0013] Auf diese Weise kann eine verhältnismäßig einfach aufgebaute schwenkbare und auch
lösbare Verbindung zwischen Geländerholm und Geländerstützen realisiert werden. Dementsprechend
kann das erfindungsgemäße Sicherheitsgeländer ohne weiteres mit unterschiedlich langen
Geländerholmen ausgeführt sein und auf diese Weise an unterschiedliche Gerüstmaße
angepasst werden.
[0014] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Geländerstützen
ein Rohr sowie einen Rohrabschnitt aufweisen, in dem das Rohr drehbar aufgenommen
ist. Der Rohrabschnitt umgibt das Rohr somit in Form einer Lagerhülse, in der das
Rohr drehbar aufgenommen ist. Dabei ist vorgesehen, dass der erste Bereich an dem
Rohrabschnitt angeordnet ist und der zweite Bereich an dem Rohr angeordnet ist. Grundsätzlich
ist es ebenso möglich, den genannten ersten Bereich an einem Rohr und den genannten
zweiten Bereich an dem dieses umgebenden Rohrabschnitt vorzusehen.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Rohr beidseitig
über den Rohrabschnitt übersteht. Zur Fixierung des Rohres in Längsrichtung können
eine oder vorzugsweise zwei an dem Rohr fixierte Manschetten vorgesehen sein, zwischen
denen der Rohrabschnitt aufgenommen ist. Vorzugsweise sind zwei Manschetten vorgesehen,
von denen eine an dem oberen Endbereich des Rohrabschnitts und die andere an dem unteren
Endbereich des Rohrabschnittes anschließt. Um die Position des Rohres relativ zu dem
Rohrabschnitt verändern zu können, kann des Weiteren vorgesehen sein, dass die Manschetten
in Längsrichtung des Rohres verschiebbar sind. Die Manschetten können sich radial
durch diese erstreckende Gewindebohrungen aufweisen, in denen Befestigungsschrauben
aufgenommen sind, die die Manschetten in Rohrlängsrichtung sichern.
[0016] Die Manschetten können wie auch die Geländerstützen und der Geländerholm aus Metall,
beispielsweise aus Aluminium oder Kunststoff gefertigt sein.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist in dem ersten Bereich außer
den beispielsweise in Form einer Kupplung ausgeführten Befestigungsmitteln eine Fixierungsmanschette
zur Erhöhung der Stabilität und zur Höhenfixierung vorgesehen. Die Fixierungsmanschette
kann eine U-förmige Halterung aufweisen, deren Schenkel die vertikalen Standrohre
des Baugerüstes zweiseitig umgeben. Der U-förmige Endbereich kann an einer Strebe
angeordnet sein, die sich im wesentlichen horizontal von dem Rohrabschnitt erstreckt.
Eine entsprechende Anordnung ist auch für die Kupplung möglich, die beispielsweise
eine Schelle aufweisen kann. Die Schelle kann aus zwei zueinander verschwenkbaren
Halbschalen bestehen, die vorzugsweise die vertikalen Standrohre des Baugerüstes im
montierten Zustand umgreifen. Auf der der Schwenkachse abgewandten Seite der Halbschalen
kann eine Schraube mit Mutter vorgesehen sein, die die Halbschalen im montierten Zustand
zusammenzieht.
[0018] Die Fixierungsmanschette erhöht nicht nur die Stabilität des Sicherheitsgeländers,
sondern dient auch zur vorschriftsmäßigen Höhenfixierung des Geländerholmes. Eine
Ausführung mit zwei Haltepunkten, von denen einer durch eine Kupplung oder dergleichen
und ein weiterer durch die Fixierungsmanschette gebildet wird, ermöglicht eine sichere
und wackelfreie Befestigung des Sicherheitsgeländers.
[0019] Das Befestigungsmittel ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung in einem Bereich
zwischen der Fixierungsmanschette und der schwenkbaren Anbindung des Geländerholms
an der Geländerstütze angeordnet.
[0020] Die Fixierungsmanschette kann beispielsweise im unteren Endbereich des Rohrabschnittes
und die Befestigungsmittel / Kupplung im oberen Endbereich des Rohrabschnittes angeordnet
sein.
[0021] Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Baugerüst mit einer Mehrzahl
von Rohren, vorzugsweise von vertikalen Standrohren, an denen Geländerstützen mit
einem Geländerholm des erfindungsgemäßen Sicherheitsgeländers angeordnet sind.
[0022] Die Rohre bzw. die vertikalen Standrohre können Bestandteile von aufeinander aufsetzbaren
Steckrahmen des Baugerüstes bilden. In üblicher Weise können sich zwischen den Steckrahmen
begehbare Belagtafeln erstrecken.
[0023] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Baugerüst wandseitige
und frontseitige Standrohre aufweist und dass die Geländerstützen an den frontseitigen
Standrohren des Baugerüstes angeordnet. Sie können dabei ein sich in Längsrichtung
des Baugerüstes erstreckendes Vorbaugeländer bilden. Ebenso kann vorgesehen sein,
dass wenigstens eine Geländerstütze an einem frontseitigen und wenigstens eine benachbarte
Geländerstütze an einem wandseitigen Standrohr angeordnet ist. Das erfindungsgemäße
Sicherheitsgeländer kann somit als Vorbaugeländer ausgeführt sein, das sich parallel
zu dem Baugerüst auf dessen Frontseite, d.h. auf der von der Wand abgewandten Seite
erstreckt. Die erfindungsgemäßen Geländerstützen können jedoch auch dazu herangezogen
werden, eine Absicherung des End- bzw. Anfangsbereiches des Baugerüstes herzustellen.
Dazu ist vorgesehen, dass ein Geländerpfosten an einem wandseitigen Standrohr des
Baugerüstes und ein weiterer Geländerpfosten an einem frontseitigen Standrohr angeordnet
ist. Zwischen diesen Geländerstützen kann ein Stirngeländer angeordnet sein, das die
stirnseitige Absicherung übernimmt. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird
das Stirngeländer an dem wandseitigen Geländerpfosten mittels der genannten Kipphebel-Verbindung
befestigt. An dem frontseitigen Geländerpfosten kann die Arretierung mittels einer
Fixierungsmanschette mit U-förmigen Endbereich erfolgen, dessen Schenkel die frontseitige
Geländerstütze umgeben.
[0024] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand eines
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: perspektivische Ansichten der Geländerstütze und des Geländerholms;
Fig. 2: perspektivische Ansichten zweier für ein erfindungsgemäßes Sicherheitsgeländer
verwendbarer Geländerstützen;
Fig. 3: eine Darstellung der Schritte beim Aufbau und Umsetzen des Sicherheitsgeländers;
Fig. 4, Fig. 7, Fig. 8: weitere Darstellungen der Schritte beim Aufbau des Sicherheitsgeländers
mit perspektivischen Ansichten zweier Geländerstützen;
Fig. 5: eine perspektivische Ansicht einer an ein vertikales Standrohr eines Baugerüstes
montierten Geländerstütze und
Fig. 6: eine perspektivische Ansicht zweier an vertikalen Standrohren eines Baugerüstes
montierten Geländerstützen mit dazwischen befestigtem Stirngeländer.
[0025] Aus Fig. 1, oben ist eine perspektivische Ansicht der Geländerstütze 10 ersichtlich.
Fig. 1, unten zeigt eine perspektivische Ansicht des Geländerholms 20. Die Geländerstütze
10 besteht aus einem Rohr 40 und einem Rohrabschnitt 50, in dem das Rohr 40 drehbar
aufgenommen ist. Der Rohrabschnitt 50 weist eine Länge auf, die ca. 1/3 der Länge
des Rohres 40 entspricht. Selbstverständlich sind auch andere Größenverhältnisse denkbar.
Der Innendurchmesser des Rohrabschnittes 50 sowie der Außendurchmesser des Rohres
40 sind derart gewählt, dass das Rohr 40 ohne weiteres in dem Rohrabschnitt 50 um
360° drehbar ist. Exemplarische Abmessungen sind 48,3 mm x 3 mm für das Rohr 40 und
56,5 mm x 3,5 mm für den Rohrabschnitt 50. Das Rohr 40 kann beispielsweise eine Länge
von 2000 mm aufweisen.
[0026] Der Rohrabschnitt 50 weist einen ersten Bereich 12 auf, in dem eine Kupplung 14 und
eine Fixierungsmanschette 70 vorgesehen sind. Der Abstand von Kupplung 14 und Fixierungsmanschette
70 beträgt beispielsweise 635 mm.
[0027] Sowohl die Kupplung 14 als auch die Fixierungsmanschette 70 umfassen eine Strebe,
die sich in horizontaler Richtung von dem Rohrabschnitt 50 erstreckt. Die Kupplung
14 umfasst eine im Endbereich der Strebe angeordnete Schelle, deren Halbschalen zueinander
verschwenkbar sind und in ihrem geschlossenen Zustand einen Innendurchmesser begrenzen,
der in etwa dem Außendurchmesser eines vertikalen Standrohres des Baugerüstes entspricht.
Die Kupplung 14 bzw. die Schelle kann drehbar ausgeführt sein, so dass auch die Montage
an horizontalen Rohren denkbar ist. Die Halbschalen sind mittels eines Bolzens aneinander
fixierbar, die in einem Endbereich schwenkbar an einer der Halbschalen befestigt sein
kann. Durch eine vorzugsweise als Flügelmutter ausgeführte Mutter werden die Halbschalen
zusammengepresst, wodurch eine Befestigung der Geländerstütze 10 an einem Rohr des
Baugerüstes erfolgt.
[0028] Die Fixierungsmanschette 70 weist in ihren sich an die Strebe anschließenden Endbereich
eine U-förmige Halterung auf. Die Schenkel des U-Profils weisen einen Abstand voneinander
auf, der in etwa dem Aussendruchmesser eines Standrohres des Baugerüstes entspricht.
Die Fixierungsmanschette bildet einen zweiten Auflagepunkt für das Vorbaugeländer
und dient darüber hinaus zur vorschriftsmäßigen Höhenfixierung des Geländerholmes
20.
[0029] Im oberen Endbereich des Rohres 40 befindet sich der zweite Bereich 16, der die schwenkbare
Anbindung des Geländerholms 20 umfasst. Im Endbereich des Rohres 40 erstreckt sich
der Steg 17, in dessen Endbereich der gegenüber dem Steg 17 schwenkbare Kipphebel
30 befestigt ist. Dieser dient zur Sicherung des auf den Steg 17 aufgeschobenen Geländerholms
20.
[0030] Zur Fixierung des Rohres 40 in dem Rohrabschnitt 50 sind die an dem Rohr 40 befestigten
Manschetten 60, Ringe oder dergleichen vorgesehen. Diese sind längsverschieblich angeordnet
und an der gewünschten Position mittels Schrauben an dem Rohr 40 festlegbar.
[0031] Fig. 1, unten zeigt den Geländerholm 20. Dieser besteht aus einem Rohr mit im wesentlichen
kreisförmigen Querschnitt, das in seinem beiden Endbereichen abgeflacht ist. In diesen
abgeflachten Endbereichen befindet sich jeweils eine Bohrung 22, mittels derer der
Geländerholm 20 über den Kipphebel 30 auf den Steg 17 der Geländerstütze 10 aufsteckbar
ist.
[0032] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass keine aufwändigen Gelenke verwendet
werden müssen. Vielmehr reicht eine einfache Kipphebel-Konstruktion aus, die zudem
den Vorteil mit sich bringt, dass der Geländerholm 20 bei Bedarf von den Geländerstützen
10 abnehmbar ist. Somit kann das erfindungsgemäße Vorbaugeländer bei unterschiedlichen
Achsmaßen, beispielsweise 1,5 m, 2 m, 2,5 m, 3m, mit Standard-Horizontalstreben als
Geländerholmen 20 verwendet werden. Das System kann bei beliebigen Baugerüsten zum
Einsatz kommen, beispielsweise auch bei solchen mit außen liegenden Diagonalen.
[0033] Das erfindungsgemäße Sicherheitsgeländer besteht vorzugsweise aus zwei Geländerstützen
10 und einem dazwischen aufgenommenen Geländerholm 20. Die zwei Geländerstützen 10
sind vorzugsweise identisch ausgeführt. Fig. 2 zeigt eine Darstellung der Geländerstützen
10, die in ihrem Aufbau im wesentlichen dem in Fig. 1 dargestellten entsprechen. Aus
Fig. 2 ist ersichtlich, dass das Rohr 40 in seinem unteren Endbereich über die Manschette
60 hinausragt. Ebenso ist grundsätzlich denkbar, dass das Rohr 40 mit der Manschette
60 abschließt.
[0034] Aus Fig. 3 lässt sich der Aufbau und das horizontale Umsetzen des erfindungsgemäßen
Vorbaugeländers entnehmen.
[0035] Gemäß Schritt 1. wird der Geländerholm 20 in seinem einen Endbereich mit einer der
Geländerstützen 10 mittels der vorgenannten Kipphebel-Konstruktion verbunden und dadurch
gesichert. Die Geländerstütze 10 wird sodann mittels der Kupplung 14 und der Fixierungsmanschette
70 an dem vertikalen Standrohr 100 des Baugerüstes befestigt (Schritt 2.). Das Baugerüst
ist in seiner untersten Ebene fertiggestellt, in Fig. 3 aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit
jedoch nur partiell dargestellt. Das Baugerüst besteht im wesentlichen aus vertikalen
Steckrahmen 110, zwischen den sich Belagtafeln erstrecken. Es können auch Stiele mit
Rosetten (Modul-Gerüst) sein.
[0036] In der in Schritt 2. dargestellten Position schließen der Geländerholm 20 und die
Geländerstütze 10 einen spitzen Winkel ein.
[0037] Gemäß Schritt 3. wird sodann der andere Endbereich des Geländerholms 20 an einer
weiteren Geländerstütze 10 in der vorbeschriebenen Weise montiert. Gemäß Schritt 4.
wird die Konstruktion sodann angehoben, bis sich der Geländerholm 20 im wesentlichen
waagrecht erstreckt. Die weitere Geländerstütze 10 wird an dem benachbarten vertikalen
Standrohr 100 mittels Kupplung 14 und Fixierungsmanschette 70 befestigt.
[0038] Der gesamte Aufbauvorgang kann ohne weiteres von einer in der unteren, gesicherten
Ebene befindlichen Person vorgenommen werden.
[0039] Beginnend mit Schritt 5. ist das horizontale Versetzen des Sicherheitsgeländers dargestellt.
Dazu wird die links dargestellte Geländerstütze 10 von dem Standrohr 100 gelöst und
auf den Geländerholm 20 zu geschwenkt. Die gelöste Geländerstütze 10 mit Geländerholm
20 wird auf die noch montierte Geländerstütze 10 zubewegt, wie dies durch den Pfeil
in Schritt 6. angedeutet wird. Dabei wird auch zwischen der montierten Geländerstütze
10 und dem Geländerholm 20 ein spitzer Winkel eingeschlossen. Der Geländerholm 20
weist ausgehend von der montierten Geländerstütze 10 nach unten.
[0040] Die auf diese Weise kompakt zusammengelegte Geländerkonstruktion mit einer auf dem
Kopf stehenden gelösten Geländerstütze 10 und einer montierten Geländerstütze 10 wird
nun um 360° um den Rohrabschnitt der montierten Geländerstütze 10 gedreht (Schritt
7.) Sodann wird die gelöste Geländerstütze 10 von der montierten Geländerstütze weg
und auf das nachfolgende Standrohr 100 zubewegt und dabei der Winkel zwischen dem
Geländerholm 20 und den Geländerstützen 10 wieder vergrößert (Schritt 8.). Anschließend
wird die von dem ersten Standrohr 100 gelöste Geländerstütze 10 an dem ausgehend von
dem ersten Standrohr übernächsten Standrohr 100 in der vorbeschriebenen Weise befestigt
(Schritt 9.).
[0041] Auch der beschriebene Vorgang des horizontalen Versetzens des Vorbaugeländers kann
ohne weiteres von einer Person durchgeführt werden, wie dies exemplarisch in der Darstellung
gemäß Fig. 4 wiedergegeben ist. Nach dem Umsetzten des Vorbaugeländers kann die auf
diese Weise gesicherte Belagtafel 130 betreten werden. Grundsätzlich ist für die Sicherung
des Baugerüstes nur ein erfindungsgemäßes Sicherheitsgeländer erforderlich.
[0042] Fig. 5 zeigt die an das Standrohr 100 montierte Geländerstütze 10. Die Fixierungsmanschette
70 befindet sich unmittelbar oberhalb eines bereits montierten Geländerholms des Baugerüstes.
[0043] Fig. 6 zeigt zwei Geländerstützen 10, 11, von denen eine wandseitig (11) und eine
frontseitig (10) an den Standrohren 100, 102 befestigt ist. Die Geländerstützen 10,
11 erstrecken sich nicht senkrecht zur Gerüstlängsseite, sondern sind in einem Winkel
von ca. 15 ° gegenüber der Senkrechten angestellt. Zwischen den Geländerstützen 10,
11 befindet sich das Stirngeländer 120, das an der wandseitigen Geländerstütze 11
mittels der Kipphebel-Konstruktion befestigt ist. Das Stirngeländer 120 weist dazu
in dem oberen Endbereich einer der vertikalen Rahmenteile eine entsprechende Bohrung
auf. Des Weiteren befindet sich an der Geländerstütze 11 eine Schelle mit einem weiteren
Kipphebel, der in einer weiteren Bohrung des vertikalen Rahmenteils des Stirngeländers
aufgenommen ist. In seinem frontseitigen Bereich weist das Stirngeländer 120 einen
U-förmigen Ansatz auf, in dem die frontseitige Geiänderstütze 10 aufgenommen ist.
[0044] Auf diese Weise lässt mittels der erfindungsgemäßen Geländerstützen 10, 11 auch eine
stirnseitige Absicherung des Baugerüstes vornehmen.
[0045] Fig. 7 und Fig. 8 zeigen eine weitere Darstellung der Schritte beim Aufbau des Sicherheitsgeländers
mit perspektivischen Ansichten zweier Geländerstützen, die in Fig. 7, erste Reihe,
linke Darstellung wiedergegeben sind. Fig. 7, erste Reihe, mittlere Darstellung zeigt
die Montage des Geländerholms an der Geländerstütze. Die rechts daneben befindliche
Darstellung zeigt die Montage dieser Geländerstütze an dem Standrohr des Baugerüstes
mittels Kupplung und Fixierungsmanschette.
[0046] Aus Fig. 7, mittlere Reihe, linke Darstellung ergibt sich die Befestigung der zweiten
Geländerstütze an dem Geländerholm. Die Darstellung daneben zeigt die Situation vor
dem Befestigen der zweiten Geländerstütze. Die Abbildung gemäß Fig. 7, mittlere Reihe,
rechts zeigt das Anbringen der zweiten Geländerstütze am dem benachbarten Standrohr.
[0047] Aus Fig. 7, untere Reihe, linke Darstellung ergibt sich der erste Schritt beim horizontalen
Versetzen des Sicherheitsgeländers. Zunächst wird die links dargestellte Geländerstütze
demontiert. Anschließend werden die Geländerstützen und der Geländerholm zusammengeklappt
(Fig. 7, untere Reihe, mittlere Darstellung). Die Darstellung rechts daneben betrifft
das Führen der Geländerstütze und des Geländerholms bis zum Rahmen des Baugerüstes.
[0048] Die Geländerstützen und der Geländerholm werden um 360° um das Standrohr gedreht,
an dem die montierte Geländerstütze befestigt ist (Fig. 8, erste Reihe, linke Darstellung)
und die eingangs demontierte Geländerstütze wird sodann zum nächsten Standrohr geführt
(Fig. 8, erste Reihe, mittlere Darstellung). Fig. 8, erste Reihe, rechte Darstellung
zeigt die Situation vor dem Befestigen der zum Umsetzen demontierten Geländerstütze.
[0049] Anschließend wird diese Geländerstütze an dem Standrohr montiert, das dem Standrohr
nachfolgt, an dem sich die nach wie vor montierte Geländerstütze befindet (Fig. 8,
zweite Reihe, linke Darstellung). Fig. 8, zweite Reihe, rechte Darstellung zeigt die
Endstellung des Sicherheitsgeländers im zweiten Feld.
[0050] Der genannte Vorgang der Aufstellung sowie des Umsetzens des erfindungsgemäßen Sicherheitsgeländers
kann von einer Person durchgeführt werden, die sich zu keinem Zeitpunkt auf ungesicherte
Belagtafeln begeben muss.
1. Sicherheitsgeländer für Baugerüste mit wenigstens zwei Geländerstützen (10, 11) und
wenigstens einem sich zwischen diesen erstreckenden starren Geländerholm (20), wobei
die Geländerstützen (10, 11) einen ersten Bereich (12) aufweisen, in dem diese mittels
Befestigungsmitteln an dem Baugerüst fixierbar sind, und wenigstens einen zweiten
Bereich (16) aufweisen, der gegenüber dem ersten Bereich (12) drehbar ist und in dem
der Geländerholm (20) mit den Geländerstützen (10, 11) schwenkbar verbunden ist.
2. Sicherheitsgeländer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel Bestandteil der Geländerstützen (10, 11) sind und an dem ersten
Bereich (12) angeordnet sind.
3. Sicherheitsgeländer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Drehachse, um die der zweite (16) gegenüber dem ersten Bereich (12) drehbar
ist, in Längsrichtung der Geländerstütze (10, 11) erstreckt.
4. Sicherheitsgeländer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Bereich (16) um den ersten Bereich (12) der Geländerstütze (10, 11 ) um
360 ° drehbar ist.
5. Sicherheitsgeländer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Verbindung zwischen Geländerholm (20) und den Geländerstützen (10,
11) derart ausgestaltet ist, dass der Geländerholm (20) mit der Geländerstütze (10,
11) in wenigstens einer Position einen spitzen Winkel einschließt.
6. Sicherheitsgeländer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Verbindung zwischen Geländerholm (20) und Geländerstütze (10, 11)
mittels eines an einem Steg (17) angeordneten Kipphebels (30) realisiert ist.
7. Sicherheitsgeländer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (30) schwenkbar an einem sich im wesentlichen horizontal von der Geländerstütze
(10, 11) erstreckenden Steg (17) angeordnet ist und dass der Geländerholm (20) eine
Bohrung (22) aufweist, durch die der Kipphebel (30) steckbar ist.
8. Sicherheitsgeländer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (22) in einem abgeflachten Bereich des Geländerholms (20) angeordnet
ist.
9. Sicherheitsgeländer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Geländerstützen (10, 11) ein Rohr (40) sowie einen Rohrabschnitt (50) aufweisen,
in dem das Rohr (40) drehbar aufgenommen ist, wobei der erste Bereich (12) an dem
Rohrabschnitt (50) angeordnet ist und der zweite Bereich (16) an dem Rohr (40) angeordnet
ist.
10. Sicherheitsgeländer nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (40) an beiden Enden über den Rohrabschnitt (50) übersteht.
11. Sicherheitsgeländer nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Rohr (40) angeordnete Manschetten (60) vorgesehen sind, zwischen denen der
Rohrabschnitt (50) drehbar aufgenommen ist.
12. Sicherheitsgeländer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Manschetten (60) in Längsrichtung des Rohres (40) verschiebbar sind.
13. Sicherheitsgeländer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem ersten Bereich (12) außer den Befestigungsmitteln eine Fixierungsmanschette
(70) zur Erhöhung der Stabilität und zur Höhenfixierung vorgesehen ist.
14. Sicherheitsgeländer nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel in einem Bereich zwischen der Fixierungsmanschette (70) und
der schwenkbaren Anbindung des Geländerholms (20) an der Geländerstütze (10, 11) angeordnet
ist.
15. Sicherheitsgeländer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel in Form von Kupplungen (14) ausgeführt sind.
16. Baugerüst mit einer Mehrzahl von Rohren, vorzugsweise von vertikalen Standrohren (100,
102), dadurch gekennzeichnet, dass an den Rohren (100, 102) Geländerstützen (10, 11) mit einem Geländerholm (20) des
Sicherheitsgeländers gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15 angeordnet sind.
17. Baugerüst nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikalen Standrohre (100, 102) Bestandteile von aufeinander aufsetzbaren Steckrahmen
(110) oder Steckrohre mit Rosetten sind.
18. Baugerüst nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Baugerüst wandseitige (102) und frontseitige Standrohre (100) aufweist und dass
die Geländerstützen (10) an den frontseitigen Standrohren (100) des Baugerüstes angeordnet
sind und/oder dass wenigstens eine Geländerstütze (10) an einem frontseitigen (100)
und wenigstens eine benachbarte Geländerstütze (11) an einem wandseitigen Standrohr
(102) angeordnet ist.
19. Baugerüst nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die an einem frontseitigen (100) und die benachbarte, an einem wandseitigen Standrohr
(102) angeordnete Geländerstütze (10, 11) in einem stirnseitigen Endbereich des Baugerüstes
angeordnet sind und dass sich zwischen diesen Geländerstützen (10, 11 ) ein Stirngeländer
(120) erstreckt.