[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe mit einer in einem metallischen Gehäuse angeordneten
Antriebswelle, die in einem Förderraum mit einem Laufrad zum Fördern flüssiger Medien
verbunden ist, bei der der Förderraum zu einer Antriebseite der Antriebswelle über
einen Abdichtungsraum verbunden ist und der Abdichtungsraum aus auf der Antriebswelle
in Axialrichtung hintereinander angeordneten Laufrädern besteht, die zwischen in Axialrichtung
hintereinander angeordneten Zwischenwänden des Gehäuses rotieren.
[0002] Pumpen bzw. Umwälzpumpen werden zum Beispiel in der chemischen Industrie zum Fördern
und/oder Umwälzen von zum Teil aggressiven Medien verwendet (siehe EP 0 476 744 B1,
EP 1 225 379 A1, EP 1 225 342 A1).
[0003] Diese aggressiven Medien bewirken, dass die medienberührten Bauteile einer Pumpe
sehr starken Belastungen unterliegen und dadurch eine beschränkte Laufzeit aufweisen.
Diese Bauteile unterliegen dann einem Verschleiß und müssen aus Sicherheitsgründen
nach festgelegten Laufzeiten ausgetauscht werden.
[0004] Diesem Verschleiß unterliegen auch die Zwischenwände im Abdichtungsraum. Zum Austausch
dieser Zwischenwände muss die Pumpe abgestellt und durch eine funktionierende Einheit
gewechselt werden. Bei einem kontinuierlichen Produktionsprozess fallen neben den
Reparaturkosten auch noch Produktionsausfallkosten an.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Zwischenwandsystem für das Wellenabdichtungssystem
im Abdichtungsraum zu finden, dass die Betriebssicherheit- und -verfügbarkeit erhöht
und die Instandhaltungskosten reduziert.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Zwischenwände aus einer
Keramik bestehen und aneinander und am Gehäuse über elastische Kompensationselemente
anliegen.
[0007] Keramische Werkstoffe neigen allgemein zu Sprödbruch bei einer Druck- und Biegebelastung
sowie bei Beanspruchungen aus einer Stoß- und Wärmebelastung. Diese Werkstoffe sind
jedoch äußerst widerstandsfähig gegenüber aggressiven Medien.
[0008] Die erfindungsgemäßen keramischen Zwischenwände sind daher nahezu resistent gegenüber
diesen aggressiven Medien. Da diese keramischen Zwischenwände eine andere Wärmeausdehnung
als das umgebende Gehäuse aufweisen, liegen erfindungsgemäß die Zwischenwände aneinander
und am Gehäuse über elastische Kompensationselemente an.
[0009] Hierdurch ist ein technisches Konzept geschaffen, welches sowohl die unterschiedliche
Wärmeausdehnung der Werkstoffe, auch bei hohen Betriebseinsatztemperaturen, als auch
eine Kompensation der auftretenden Spannungen aus einer druck- und dynamischen Belastung
auffängt. Die Druck- und Biegebeanspruchung wird über die elastischen Kompensationselemente
spannungsfrei aufgenommen.
[0010] Vorteilhafterweise bestehen die elastischen Kompensationselemente aus einem Fluor-Elastomer,
bevorzugt Viton B. Dieser Werkstoff eignet sich vorzüglich als Kompensationselement,
weil er sowohl eine hohe chemische Beständigkeit und Dichtungseigenschaft als auch
eine äußerst hohe Elastizität aufweist.
[0011] Um die auftretenden Spannungen aufzufangen, liegen die keramischen Zwischenwände
aneinander über Flachdichtungen als Kompensationselemente an. Die Zwischenwände liegen
am Gehäuse in Axialrichtung ebenso über Flachdichtungen als Kompensationselemente
an. Am Gehäuse in Radialrichtung liegen die Zwischenwände bevorzugt über O-Ringe als
Kompensationswände an.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung an Hand einer Figur näher erläutert.
[0013] Diese einzige Figur zeigt ein Wellenabdichtungssystem (im folgenden auch Abdichtungsraum
genannt) einer Pumpe, die aggressive Medien fördert.
[0014] Eine Antriebswelle 1 treibt ein nicht gezeigtes Laufrad in einem Förderraum 8 an.
Der Förderraum 8 ist von der Antriebsseite 9 über ein Wellenabdichtungssystem im Abdichtungsraum
10 getrennt. Auf der Antriebswelle 1 sind Laufräder 6 (bei dieser Ausführungsform
sind es zwei Laufräder 6) angeordnet, die sich mit der Antriebswelle 1 drehen und
in Axialrichtung der Antriebswelle 1 hintereinander angeordnet sind. Die Laufräder
6 rotieren hierbei zwischen in Axialrichtung hintereinander angeordneten keramischen
Zwischenwänden 3 a, 3 b, 3 c. Zur Antriebsseite 9 hin ist der Abdichtungsraum 10 durch
eine metallische Rückwand 7 abgeschlossen.
[0015] Damit die auftretenden thermischen und mechanischen Spannungen aufgefangen werden,
liegen die Zwischenwände 3 a, 3 b, 3 c aneinander und am Gehäuse 2 bzw. dessen Teile
über elastische Kompensationselemente 5 d - i an.
[0016] Diese Kompensationselemente 5 d - i sind in diesem Falle Fluor-Elastomere, bevorzugt
Viton B.
[0017] Die zum Förderraum 8 gewandte Zwischenwand 3 a liegt am Gehäuse 2 in Radialrichtung
über einen O-Ring 5 d und in Axialrichtung über eine Flachdichtung 5 i an.
[0018] Weiterhin liegt die Zwischenwand 3 a an der benachbarten Zwischenwand 3 b über eine
Flachdichtung 5 e an. Ebenso liegt auch die Zwischenwand 3 b an der Zwischenwand 3
c über eine Flachdichtung 5 f an.
[0019] Die zur Antriebsseite 9 gewandte Zwischenwand 3 c liegt in Radialrichtung der Antriebswelle
1 an der Rückwand 7 über einen O-Ring 5 g und in Axialrichtung über eine Flachdichtung
5 h an.
[0020] Somit erfolgt eine Keramik-Keramik-Abdichtungspaarung (5 e, 5 f) immer über Flachdichtungen
und eine Keramik-Metall-Abdichtungspaarung bevorzugt über O-Ringe.
[0021] Zur Zentrierung der Zwischenwände 3 a, 3 b, 3c bei der Montage ist eine Bohrung in
diesen angeordnet, in die eine Zentrier- und Führungseinheit 4 gesteckt wird, die
bevorzugt aus Holz oder Kunststoff besteht.
1. Pumpe mit einer in einem metallischen Gehäuse (2) angeordneten Antriebswelle (1),
die in einem Förderraum (8) mit einem Laufrad zum Fördern flüssiger Medien verbunden
ist, bei der der Förderraum (8) zu einer Antriebseite (9) der Antriebswelle (1) über
einen Abdichtungsraum (10) verbunden ist und der Abdichtungsraum (10) aus auf der
Antriebswelle (1) in Axialrichtung hintereinander angeordneten Laufrädern (6) besteht,
die zwischen in Axialrichtung hintereinander angeordneten Zwischenwänden (3a, 3 b,
3 c) des Gehäuses (2) rotieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenwände (3 a, 3 b, 3 c) aus einer Keramik bestehen und aneinander und am
Gehäuse (2) über elastische Kompensationselemente (5 d - i) anliegen.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elastischen Kompensationselemente (5 d - i) aus einem Fluor-Elastomer, bevorzugt
Viton B bestehen.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenwände (3 a, 3 b, 3 c) aneinander über Flachdichtungen (5 e, 5 f) als
Kompensationselemente anliegen.
4. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenwände (3 a, 3 b, 3 c) am Gehäuse (2) in Radialrichtung über O-Ringe (5
d, 5 g) als Kompensationselemente anliegen.
5. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenwände (3 a, 3 b, 3 c) am Gehäuse (2) in Axialrichtung über Flachdichtungen
(5 i, 5 h) als Kompensationselemente anliegen.