[0001] Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einer Tragetasche mit Griff für Blumen.
[0002] In zunehmendem Maß setzen die großen Blumenerzeuger ihre Produkte, davon vorwiegend
Schnittblumen, über Supermärkte und Lebensmitteldiscounter ab, in denen die Kunden
nach dem Selbstbedienungsprinzip einkaufen. Die individuelle Zusammenstellung eines
Blumenstraußes ist dort aus organisatorischen und Kostengründen nicht vorgesehen.
Darum werden fertige Sträuße angeboten. Bei der Bündelung der einzelnen Schnittblumen
zu verkaufsfertigen Sträußen werden im Blumengroßhandel oder schon beim Erzeuger üblicherweise
Hüllen aus Kunststoffolie verwendet. Derartige Hüllen sind beispielsweise aus der
JP 06329187 A und der JP 2002128170 A bekannt. Zwecks Formung eines optisch attraktiven
Buketts sind diese Hüllen meist konisch geschnitten und sind an ihrem spitz zulaufenden
unteren Ende nach unten offen, durch welche die Stiele der in der Hülle befindlichen
Blumen nach außen reichen. So lassen sich bei stehender Lagerung in mit einer Handbreit
Wasser gefüllten Gefäßen die umhüllten Blumen einfach mit Wasser versorgen und frisch
erhalten. In den meisten Fällen werden die Blumensträuße auch dem Endverbraucher in
diesen Gefäßen, z. B. Eimern oder Wannen, zum Kauf angeboten.
[0003] Nachteilig an den bekannten Hüllen ist, daß sich diese schlecht vom Endverbraucher
greifen und transportieren lassen. Dies gilt insbesondere für große Gebinde und in
Situationen, in denen neben dem Blumenstrauß weitere Einkaufstaschen getragen werden
müssen.
[0004] Zur Lösung dieses Problems sind Tragetaschen der eingangs beschriebenen Art bekannt,
etwa aus der JP 11165780 A, die sich von handelsüblichen Plastiktragetaschen im wesentlichen
nur durch die Lage des Griffs unterscheiden: Dieser ist gegenüber der vertikalen Mittelachse
der Tasche seitlich versetzt angeordnet. Allerdings ist es bei diesen Taschen nicht
möglich, den enthaltenen Blumen in regelmäßigen Abständen erneuertes Frischwasser
zuzuführen, wie es zur Fäulnisvermeidung während Transport und Lagerung im Groß- und
Zwischenhandel erforderlich ist.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung einer preisgünstigen,
rationell zu fertigenden Tragetasche für Blumen, die allen Beteiligten der Vertriebskette
und dem Endverbraucher eine einfache Lagerung und einen bequemen Transport unter Wahrung
der Unversehrtheit und Frische der Blumen ermöglicht.
[0006] Erfindungsgemäß wird die vorstehende Aufgabe gelöst durch eine Tragetasche mit Griff
für Blumen, deren Innenquerschnitt sich vom Taschenboden nach oben zur Taschenöffnung
hin aufweitet und die im unteren Bereich wenigstens eine Belüftungs- und/oder Abflußöffnung
aufweist.
[0007] Die sich aufweitende Formgebung, z. B. in Gestalt eines Kegels oder einer Pyramide,
entspricht dem natürlichen Raumbedarf eines Blumenstraußes mit einem geringen Umfang
am Stielende, der nach oben durch Blätter und schließlich durch Blüten und/oder Knospen
zunimmt. Für Gebinde, bei denen die Blumenstiele z. B. mit einem Draht oder einer
Schnur zusammengebunden sind, kommen im Bereich der Taschenöffnung weiter ausladende
Taschenformen in Betracht. Gegenüber den bekannten Hüllen, in denen die Blumen beim
Einfüllen oder später unter dem Einfluß der Schwerkraft aneinandergepreßt werden,
hat die erfindungsgemäße Tragetasche den Vorteil, daß die Blumen mit den Stielen Halt
am Taschenboden finden und auf diese Weise bei senkrechter Lagerung keinen Druck von
den Wandungen der Tasche erfahren. Über die vorgesehenen Abflußöffnungen, die auch
als Zuflußöffnungen dienen, ist eine Wasserversorgung der oben beschriebenen Art möglich.
Durch den raschen Wasserabfluß und die über diese Öffnung und die Taschenöffnung einsetzende
Luftzirkulation, die vorzugsweise durch weitere Belüftungsöffnungen verstärkt wird,
ist nach dem Herausnehmen der blumengefüllten Tragetasche aus den wassergefüllten
Gefäßen das Einsetzen von Fäulnisprozessen infolge Staunässe mit einhergehender Geruchsbelästigung
nahezu ausgeschlossen.
[0008] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Blumen mit
ihren Blüten und/oder Knospen vollständig im Tascheninneren umhüllt. Diese Verpackungsweise
steigert die Robustheit der Blumensträuße, wodurch vor allem an den ersten Stationen
der Vertriebskette, z. B. beim Verladen, eine Beschleunigung der Betriebsabläufe bei
gleichbleibend hoher Qualität möglich wird. Aus Effizienzgründen sind zudem die Länge
und Anzahl der Schnittblumen und damit Länge und Umfang der im Großhandel angebotenen
Gebinde standardisiert. Dadurch sind die Maße für die praxisrelevanten Verkörperungen
der Erfindung im wesentlichen bestimmt.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich der Taschenöffnung der Innenumfang der Tragetasche gegenüber dem Umfang
des Blumenstraußes oder -gebindes erweitert ist. Der umfangsmäßig erweiterte Bereich
der Tragetasche bietet Platz für den erfindungsgemäß vorgesehenen Griff, ohne daß
die Hand des Trägers beim Greifen in Kontakt mit den in der Tasche befindlichen Blumen
gerät. Bevorzugt ist dieser Griff als wenigstens ein Griffloch in den Wandungen der
Tragetasche ausgestaltet. Als Lochformen kommen beispielsweise Ellipsen oder Rechtecke
mit abgerundeten Kanten, jeweils an die Gestalt einer durchschnittlichen menschlichen
Hand angepaßt, in Betracht. In einer besonders vorteilhaften Variante der Erfindung
sind zwei zumeist deckungsgleiche Grifflöcher in gegenüberliegenden Wandungen vorgesehen.
Die Richtung, in der die Weite der Grifflöcher am größten ist, kann parallel zum Taschenboden
liegen, woraus eine senkrechte Trageposition resultiert. Ist die Richtung größter
Grifflochweite in einem geeigneten Winkel zum Taschenboden geneigt, liegt der Schwerpunkt
der mit Blumen gefüllten Tasche beim Tragen in der Fallinie unterhalb der Grifflöcher,
wodurch sich eine ausbalancierte Trageposition ergibt.
[0010] Denkbar ist eine erfindungsgemäße Tragetasche, deren Wandungen entlang eines Streifens,
der zwischen dem Bereich mit wenigstens einem Griffloch und dem die Blumen unmittelbar
umhüllenden Bereich verläuft, an wenigstens einer Stelle, z. B. durch eine Schweißnaht,
miteinander verbunden sind. Die für die Anbringung des Griffs vorteilhafte Erweiterung
im oberen Bereich der Tragetasche hat in dieser Ausführung der Erfindung keine Auswirkung
auf das Volumen des blumengefüllten Teils der Tasche. Dadurch sind die Blumen, auch
beim Ergreifen oder Loslassen des Griffs durch den Träger, gegen Verrutschen in der
Tragetasche geschützt.
[0011] Bevorzugt ist die Tragetasche aus Kunststoffolie gefertigt, z.B. durch Ausstanzen
oder Schneiden aus extrudierten Folienbahnen oder -schläuchen. Die erforderlichen
Verbindungen an den Seitenrändern der Tasche werden zweckmäßigerweise durch Verschweißen
hergestellt. Bei der Verwendung anderer Materialien, z.B. Papier oder Papier-Kunststoff-Kombinationen,
die für dekorative Taschen für Floristik-Fachgeschäfte und Gärtnereien interessant
wären, sind andere Verbindungsverfahren, beispielsweise Verkleben, anzuwenden. Entsprechendes
gilt für den Streifen in Anspruch 6.
[0012] Alternativ oder ergänzend könnte die Tragetasche einen Henkel, eine Trageschlaufe
und/oder -schnur aufweisen. Besonders bei der Präsentation der Tragetasche, auch ohne
Blumenfüllung, ergeben sich dadurch vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, wie z.B.
das vorratsmäßige Aufhängen auf einem geeigneten Gestell.
[0013] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß sie
je nach bereits vorgesehener Öffnung wenigstens eine im Taschenboden befindliche oder
sich vom Taschenboden auf wenigstens eine Wandung erstreckende Abflußöffnung hat.
Ferner ist es ggf. vorteilhaft, daß die erfindungsgemäße Tragetasche wenigstens eine
in einem Abstand vom Taschenboden gelegene Belüftungsöffnung aufweist.
[0014] Aus ökonomischen Gründen ist es zu bevorzugen, daß die Tragetasche aus zwei deckungsgleichen
viereckigen Hälften besteht, die an drei Seiten miteinander verbunden sind. Die Einfachheit
dieser Ausführungsform ist insbesondere bei der bereits beschriebenen Fertigung aus
Kunststoffolie von Vorteil, da so Zuschnitt und Verschweißen in einem Maschinengang
erfolgen können. Eine zusätzliche Vereinfachung des hierzu notwendigen Werkzeugs ergibt
sich durch eine weitere bevorzugte Ausbildung der Erfindung, in der die Seiten der
Tasche gerade Linien bilden. Der anfallende Verschnitt läßt sich dadurch verringern,
daß die Erfindung so ausgeführt wird, daß eine Längsseiterechtwinklig zur Ober- und/oder
Unterseite verläuft. Schließlich ist in einer letzten Ausführungsform vorgesehen,
daß beide Längsseiten einen stumpfen Winkel mit der Unterseite einschließen, wodurch
eine wenig aufwendige Realisierung der von handgefertigten Sträußen bekannten Form
erreicht wird.
[0015] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Tragetasche mit zwei Schrägseiten und einem stilisierten
Blumenstrauß;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht einer Tragetasche mit einer Schrägseite und einem durch Schweißnaht
abgetrennten Griffbereich;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Tragetasche mit geneigten Grifflöchern in Tragestellung.
[0016] In Fig. 1 ist eine Tragetasche für Blumen in Seitenansicht dargestellt. Die Tragetasche
besteht aus zwei deckungsgleichen Kunststoffolien, die je eine Wandung 22 bilden.
Jede Folie weist eine Unterseite 30 und eine, abgesehen von den kurzen abgewinkelten
Enden, dazu parallele Oberseite 27 sowie zwei gleich lange Längsseiten 26 und 28 auf.
Die geometrische Form der Wandungen 22 entspricht im wesentlichen der eines bezüglich
der Längsachse symmetrischen Trapezes. Die beiden Folien sind an den Seiten 26, 28
und 30 miteinander verschweißt. Dabei bilden die Unterseiten 30 einen Taschenboden
10, der einem aus abbildungstechnischen Gründen stilisiert dargestellten Blumenstrauß
32 Halt bietet. Ein Griff 18 ist in Form von zwei fluchtenden Grifflöchern 20 seitlich
etwas unterhalb der Taschenöffnung 12 vorgesehen. Die Grifflöcher 20 sind als Ellipsen
ausgeführt, deren lange Achse jeweils parallel zum Taschenboden 10 liegt, so daß die
Blumen 32 stehend mit einer durch die Längsseite 26 vorgegebenen leichten Neigung
getragen werden. Wasserzufluß und -abfluß sowie Belüftung sind über zwölf kreisrunde
Öffnungen 14 a-f möglich, pro Wandung 22 je sechs. Diese Ausführungsform ist besonders
für Blumen, die einen hohen Wasserbedarf haben, geeignet, da durch den Abstand der
Öffnungen 14 a-f zum Taschenboden 10 auch nach einem Abfließen des Wassers eine Restmenge
in der Tragetasche verbleibt.
[0017] Um die natürliche Schönheit der Blumen zur Geltung kommen zu lassen, findet in den
dargestellten Ausführungsbeispielen vorzugsweise transparente Kunststoffolie Verwendung.
Es sind aber auch andere Materialien, beispielsweise Recycling-Papier für eine besonders
umweltschonende Verpackung, sowie Aufdrukke, z.B. für jahreszeitgemäße oder bestimmten
Anlässen entsprechende Dekors, und/oder Beschichtungen, z.B. mit metallisierendem
Effekt, vorgesehen.
[0018] Fig. 2 zeigt eine Tragetasche mit zwei Wandungen 222, die jeweils aus einer in Form
eines rechtwinkligen Trapezes geschnittenen Kunststoffolie bestehen und die an Seiten
26, 28 und 30 miteinander verschweißt sind. Diese Ausführungsform zeichnet sich durch
eine zusätzliche Schweißnaht entlang eines Streifens 224 aus, durch die die Tragetasche
in einen Bereich mit einem Griff 218 und einen für die Aufnahme von Blumen vorgesehenen
Bereich geteilt wird. Darüber hinaus sind je drei Abflußöffnungen 216 a-c in den Wandungen
22 vorgesehen, die in Form von Halbkreisen ausgeführt sind, deren jeweiliger Mittelpunkt
auf der Unterseite 30 liegt. Die aneinanderstoßenden Halbkreise bilden im Taschenboden
10 drei kreisrunde Öffnungen. Über diese kann bei Lagerung und/oder Präsentation von
blumengefüllten Tragetaschen, die der hier beschriebenen Ausführungsform entsprechen,
in mit einer Handbreit Wasser gefüllten Gefäßen das im Tascheninneren stehende Wasser
nach Anheben der Tragetasche über den Wasserspiegel abfließen.
[0019] Die in Fig. 3 abgebildete Tragetasche gleicht in Zuschnitt und Material der aus Fig.
2. Sie weist die gleiche Anzahl gleichgeformter Abflußöffnungen 316 a-c an gleicher
Stelle auf. Abweichend verfügt sie über zwölf Belüftungsöffnungen 314 a-f, pro Wandung
322 je sechs. Die Tragetasche verfügt über einen Griff 320, bestehend aus zwei fluchtenden,
ellipsenförmigen Grifflöchern 318. Abgebildet ist die Tragetasche in Trageposition,
wobei die lange Achse der Grifflöcher 318 jeweils horizontal ausgerichtet ist. Wie
durch einen stilisiert dargestellten Blumenstrauß 32 verdeutlicht, befindet sich diese
Tragetasche in Trageposition in ausbalanciertem Zustand: Der Schwerpunkt des Blumenstraußes
32 liegt nahezu auf einer vertikalen Linie durch das Zentrum des Griffs 320.
1. Tragetasche mit Griff für Blumen, dadurch gekennzeichnet, daß sich ihr Innenquerschnitt vom Taschenboden (10) nach oben zur Taschenöffnung (12)
hin aufweitet und die Tragetasche im unteren Bereich wenigstens eine Belüftungs- (14
a-f; 314 a-f) und/oder Abflußöffnung (216 a-c; 316 a-c) aufweist.
2. Tragetasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Blumen mit deren Blüten und/oder Knospen vollständig im Tascheninneren umhüllt.
3. Tragetasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Taschenöffnung (12) der Innenumfang der Tragetasche gegenüber dem
Umfang des Blumenstraußes oder -gebindes (32) erweitert ist.
4. Tragetasche nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie im umfangsmäßig erweiterten Bereich wenigstens ein Griffloch (20; 220; 320),
vorzugsweise zwei Grifflöcher (20; 220; 320) in gegenüberliegenden Wandungen (222;
322) aufweist.
5. Tragetasche nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß entlang eines Streifens (224), der zwischen dem Bereich mit wenigstens einem Griffloch
(224) und dem die Blumen (32) unmittelbar umhüllenden Bereich verläuft, die Wandungen
(222) der Tragetasche an wenigstens einer Stelle miteinander, z. B. durch eine Schweißnaht,
verbunden sind.
6. Tragetasche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragetasche einen Henkel, eine Trageschlaufe und/oder -schnur aufweist.
7. Tragetasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine im Taschenboden (10) befindliche oder sich vom Taschenboden auf
wenigstens eine Wandung (222; 322) erstreckende Abflußöffnung (216 a-c; 316 a-c) hat.
8. Tragetasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens eine in einem Abstand vom Taschenboden (10) gelegene Belüftungsöffnung
(14 a-f; 314 a-f) aufweist.
9. Tragetasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus zwei deckungsgleichen viereckigen Hälften besteht, die an drei Seiten (26,
28, 36) miteinander vorzugsweise derart verbunden sind, daß die Seiten (26, 28, 30)
gerade Linien bilden, wobei vornehmlich eine Längsseite (26, 28) rechtwinklig zur
Ober-(227; 327) und/oder Unterseite (30) insbesondere so verläuft, daß beide Längsseiten
(26, 28) einen stumpfen Winkel mit der Unterseite (30) einschließen.
10. Tragetasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Kunststoffolie gefertigt ist.