[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Parametereinstellung von elektronischen
Motorsteuerungen bei Hebezeugen, insbesondere Seil- und Kettenzügen.
[0002] Bei Hebezeugen mit elektronischer Motorsteuerung müssen die Steuerungsparameter anwendungs-
bzw. kundenspezifisch eingestellt werden. Beispielsweise werden bei Kettenzügen mit
elektronischer Motorsteuerung folgende Parameter zur Anpassung des Motors an die örtlichen
Gegebenheiten eingestellt:
- Einstellung der Hubwerksrichtung bei Rechtslauf des Motors durch Änderung der Polung,
- Einstellen des Verhaltens der elektronischen Bremse auf zwei- oder dreiphasiges Bremsen,
- Einstellen von ein oder zwei Hub-/Senkgeschwindigkeiten und ggf. deren Geschwindigkeit
an sich,
- Verriegelung eines Steuerschalters,
- Wahl eines zeit- oder drehzahlgesteuerten Anlaufs,
- Überwachungsdrehzahl der Geschwindigkeiten,
- Zeitfilter der Drehzahl-Überwachung.
[0003] Hinzu kommt die Einstellung sicherheitskritischer Parameter, wie die Rückstellung
eines Fehlerzählers.
[0004] Klassischerweise wird für diese Einstellungen eine Umverdrahtung durch Steckbrücken,
Schalterfelder usw. vorgenommen. Diese Lösung ist jedoch wenig variabel und erfordert
einen hohen Aufwand bei der Inbetriebnahme oder Änderung der Gegebenheiten.
[0005] Bekannt ist auch die Einstellung über Datenschnittstellen mittels Parametrierterminal
oder PC bzw. Laptop. Dies bedingt jedoch zusätzliche Hilfsmittel, die Mehrkosten und
Aufwand verursachen.
[0006] Die EP 0 364 994 A1 und US 4,752,012 offenbaren elektronische Motorsteuerungen für
Krane, bei denen die Betriebsparameter in einem Speicher abgelegt werden.
[0007] Aus Flender Loher: DYNAVERT® L Kurzanleitung, Stand 11.10.02 ist es bekannt zur Parametereinstellung
bei Antriebsstromrichter die Parameter sequentiell zu durchlaufen und ggf. zu ändern.
Ein entsprechendes Vorgehen ist aus der DE 39 107 18 A1 für Motorschutzeinrichtungen
bekannt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Parametereinstellung von elektronischen
Motorsteuerungen bei Hebezeugen bereitzustellen, das ohne zusätzliche Hilfsmittel
durchgeführt werden kann und eine einfache Einstellung unterschiedlicher Parameter
erlaubt.
[0009] Diese Aufgabe wird mit dem in Anspruch 1 wiedergegebenen Verfahren gelöst.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden zur Parametereinstellung von elektronischen
Motorsteuerungen bei Hebezeugen die Schritte
(i) Starten des Modus zur Parametereinstellung,
(ii) Automatisches, sequentielles Durchlaufen und Anzeigen aller Parameter,
(iii) ggf. binäre Auswahl eines angezeigten Parameters,
(iv) ggf. Änderung der Einstellung des ausgewählten Parameters,
(v) Speichern der Änderungen,
(vi) Beenden des Modus zur Parametereinstellung,
durchlaufen. Diese Verfahrensweise wird dabei unter Verwendung der üblicherweise
in Hebezeug-Steuereinrichtungen vorgesehenen Hubschalter, Senkschalter und Not-Aus-Schalter
in Verbindung mit der Anzeige zu Diagnosezwecken durchgeführt. Es sind keine weiteren
Hilfsmittel, wie zusätzliche Schalter, Anzeigen oder Schnittstellen notwendig. Ferner
kann das Verfahren mit dem zur Steuerung vorhandenem Mikroprozessor durchgeführt werden.
Eine zusätzliche teuere Logik ist nicht notwendig.
Unter "binärer Auswahl" wird die Auswahl zwischen zwei vorgegebenen Möglichkeiten
verstanden. Hier handelt es sich konkret um die Auswahl eines Parameters oder Unterparameters
durch Betätigung einer Taste. Insbesondere ist dies der Hubschalter. Die zweite Möglichkeit,
hier Abwahl ohne Änderung, wird durch Betätigung einer zweiten Taste, insbesondere
des Senkschalters ausgewählt.
[0011] Der Hubschalter besitzt also die Bedeutung der positiven Auswahl bzw. Aktivierung
und der Senkschalter entsprechend die Abwahl bzw. negative Quittierung.
[0012] Durch die binäre Auswahl eines angezeigten Parameters oder nachfolgend angezeigten
Unterparameters ist es also mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, die schon
vorhandenen Steuergeräte zu verwenden und trotzdem eine einfache und umfassende Einstellung
zu erlauben.
[0013] Die üblichen Schalter für das Heben und Senken sind meist zweistufig ausgeführt,
d. h. sie erlauben in der ersten Stellung die Auswahl einer ersten Geschwindigkeit
"V1" und in der zweiten Stellung die Auswahl einer zweiten Geschwindigkeit "V2". Die
Zweistufigkeit ist dabei meist durch die Druckstärke bzw. der Eindrücktiefe der üblichen
Taster bestimmt. Um sicherzustellen, dass wirklich eine Betätigung im Parametereinstellungsmodus
vorgenommen werden soll, kann daher vorgesehen sein, dass die Schalter bzw. Taster
nur dann als betätigt gelten, wenn sie soweit betätigt werden, dass die zweite Stufe
ausgelöst wird.
[0014] Um den Modus zur Parametereinstellung jederzeit verlassen zu können und in den normalen
Betriebsmodus zu wechseln, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass durch Betätigung des
Not-Aus-Schalters der Modus zur Parametereinstellung jederzeit unter Speicherung der
bis dahin vorgenommenen Änderungen verlassen bzw. beendet werden kann.
[0015] Um die Auswahl bzw. Abwahl des angezeigten Parameters oder Unterparameters zu erlauben,
werden die Parameter jeweils nacheinander für ca. 4 Sekunden angezeigt, während dessen
eine Auswahl durch Betätigung des Hubschalters möglich ist. Entsprechendes gilt für
die Unterparameter.
[0016] Zum Starten des Modus zur Parametereinstellung im Schritt (i) kann vorgesehen werden,
dass folgende Schritte sequentiell durchlaufen werden müssen:
(a) Betätigen und Halten des Not-Aus-Schalters,
(b) Betätigen und Halten des Hubschalters und
(c) Lösen des Not-Aus-Schalters.
[0017] Zusätzlich können zum Starten des Modus zur Parametereinstellung im Schritt (i) nach
Schritt (c) folgende Schritte durchlaufen werden:
(d) Anzeige des Modus zur Parametereinstellung,
(e) Bestätigung der Wahl des Modus zur Parametereinstellung, insbesondere durch Lösen
des Hubschalters und
(f) ggf. Anzeige des Starts des Modus zur Parametereinstellung.
[0018] Um sicherzustellen, dass wirklich der Modus zur Parametereinstellung begonnen werden
soll, kann zusätzlich vorgesehen sein, dass die Betätigung (e) während der Anzeige
(d) erfolgen muss, die lediglich über eine vorbestimmte Zeitdauer (z. B. ca. 2 Sekunden)
erfolgt, stattfinden muss. Die Anzeige des Modus zur Parametereinstellung kann durch
Anzeige von "P" erfolgen. Entsprechend kann der eigentliche Start des Modus (f) durch
Anzeige von "o" für O.K. erfolgen.
[0019] Vorteilhafterweise werden im Schritt (iii) folgende Schritte durchlaufen:
(a) Betätigung des Hubschalters zur Auswahl eines angezeigten Parameters oder
(b) Betätigung des Senkschalters zur Abwahl des angezeigten Parameters.
[0020] Bei Betätigung des Senkschalters zur Abwahl des angezeigten Parameters (b) wird anschließend
der nächste Parameter angezeigt.
[0021] In einer Variante werden im Schritt (iv) folgende Schritte durchlaufen:
(a) Betätigung des Hubschalters zur Änderung eines ausgewählten Parameters oder
(b) Betätigung des Senkschalters zur Abwahl des ausgewählten Parameters ohne Änderung.
[0022] Bei Vorliegen von Unterparametern werden im Schritt (iv) zusätzlich nach Schritt
(a) folgende Schritte durchlaufen:
(c) automatische sequentielle Anzeige aller Unterparameter und
(d) ggf. binäre Auswahl eines angezeigten Unterparameters zur Änderung der Einstellung
des ausgewählten Parameters durch Betätigung des Hubschalters oder
(e) Betätigung des Senkschalters zur Abwahl eines ausgewählten Parameters ohne Änderung.
[0023] Die Anzeige und Auswahl der vorgegebenen Unterparameter erfolgt also analog zu der
Anzeige und Auswahl der Parameter. Um der Bedienperson die Vorgabe von Unterparametern
anzukündigen, kann im Schritt (iv)(c) zunächst für z. B. ca. 2 Sekunden "o" für "open"
angezeigt werden, bevor die eigentlichen Unterparameter sequentiell durchlaufen werden.
[0024] Günstigerweise wird nach Änderung bzw. Abwahl des angezeigten Parameters oder Unterparameters
im Schritt (iv) mit dem nächsten Parameter im Schritt (ii) weiter verfahren. Somit
ist eine einfache und schnelle Einstellung aller Parameter mit den erfindungsgemäßen
Verfahren unter Verwendung eines üblichen Steuergeräts gewährleistet.
[0025] Als Anzeige kann die einstellige 7-Segmentanzeige für Diagnosezwecke verwendet wird,
die üblicherweise vorhanden ist und somit nicht zusätzlich vorgesehen werden muss.
Die Anzeige kann beliebig angeordnet werden, solange sie für die Bedienperson sichtbar
ist. Selbstverständlich kann auch jede beliebige, z. b. mehrstellige Anzeige verwendet
werden, um so beispielsweise mehr als 10 Parameter anzuzeigen.
[0026] Damit die Anzeige möglichst einfach gehalten werden kann, ist es von Vorteil, wenn
die verfügbaren Parameter durch einstellige Zahlen, d. h. "0" bis "9" angezeigt werden
und ggf. verfügbare Unterparameter durch einen einzelnen Buchstaben, d. h. "A", "b",
"C", "d", "E", "F" usw. angezeigt werden. Die Auswahl der Symbole erfolgt vorzugsweise
derart, dass eine gute Erkennbarkeit auf der einstelligen 7-Segmentanzeige möglich
ist und Verwechslungen somit ausgeschlossen werden.
[0027] Zur Verhinderung von folgenschweren Fehleinstellungen bei sicherheitskritischen Funktionen
kann vorgesehen sein, dass die Einstellung des entsprechenden Parameters erst nach
Aktivierung zweier Parameter erfolgt. Es muss also beispielsweise erst der Parameter
8 aktiviert und anschließend der Parameter 9 jeweils durch positive Auswahl mittels
des Hubschalters aktiviert werden, bevor der Fehlerzähler gelöscht bzw. zurückgesetzt
wird.
[0028] Als einzustellende Parameter kommen alle möglichen Parameter in Betracht. Insbesondere
handelt es sich um folgende Parameter: Drehrichtung umpolen, 2 oder 3-phasiges elektronisches
Bremsen, ein oder zwei Hub-/Senkgeschwindigkeiten und deren Geschwindigkeit an sich,
Verriegelung eines Steuerschalters, zeit- oder drehzahlgesteuerter Anlauf, Überwachungsdrehzahl
der Geschwindigkeiten, Zeitfilter der Drehzahl-Überwachung und Fehlerzählerzurückstellung.
[0029] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Zeichnung. Es zeigt:
- Fig. 1
- schematisch ein übliches Steuergerät zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0030] Figur 1 zeigt schematisch eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignete, als Ganzes mit 10 bezeichnete übliche Hebezeugsteuerung. Diese setzt sich
aus der eigentlichen Steuerung 1 und einem damit über eine Kabelverbindung 3 verbundenen
Bedienteil oder Steuerschalter 2 zusammen.
[0031] Die Steuerung 1 umfasst einen Mikrokontroller 7 zur Steuerung und Überwachung der
Funktionen, insbesondere des Motors. Der Mikrocontroller 7 ist dazu über einen Motorschalter
9 mit diesem verbunden.
[0032] Die Steuerung 1 umfasst ferner eine Anzeige 8, die zu Diagnosezwecken vorgesehen
ist und als einstellige 7-Segment Leucht-Anzeige ausgebildet ist. Sie dient während
des Modus zur Parametereinstellung im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auch
zur Anzeige des Status bzw. Benutzerführung. Die Anzeige 8 ist derart angeordnet,
dass sie während der Bedienung sichtbar ist.
[0033] Das handbetätigte Bedienteil 2 umfasst drei Schalter oder Tasten. Der Not-Aus-Schalter
4 zur sofortigen Abschaltung im Gefahrenfall, der zum Starten des Modus zur Parametereinstellung
und auch zu dessen sofortiger Beendigung verwendet wird. Mit Abstand sind darunter
der Hubschalter bzw. Taster 5 und der Senkschalter bzw. Taster 6 angeordnet, die üblicherweise
mit unterschiedlichen Pfeilsymbolen, wie z. B. nach oben oder nach unten zeigend gekennzeichnet
sind. Der Taster 5 bewirkt bei Betätigung ein Anheben der Last durch die entsprechende
Motorsteuerung. Entsprechend bewirkt der Taster 6 bei Betätigung ein Absenken der
Last durch umgekehrte Motorsteuerung.
[0034] Die Taster 5 und 6 sind als zweistufige Taster ausgeführt, d. h. sie besitzen zwei
Druckpunkte, die unterschiedlichen Hub-/Senk-Geschwindigkeiten V1 und V2 zugewiesen
werden können. So kann durch leichten Druck die kleinere Hub-/Senk-Geschwindigkeit
V1 und durch stärkeren Druck die größere Hub-/Senk-Geschwindigkeit V2 ausgewählt werden.
[0035] Nachfolgend wird die beispielhafte Durchführung einer Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens anhand der Bedienung des Bedienteils 2 näher erläutert.
[0036] Zuerst muss der Modus zur Parametereinstellung gestartet werden. Dazu wird als erstes
der Not-Aus-Schalter 4 betätigt und gehalten. Anschließend wird der Hubschalter 5
in seine Stellung V2 gedrückt und gehalten. Danach wird der Not-Aus-Schalter 4 gelöst
und nach etwa 10 Sekunden zeigt die Anzeige 8 "P" für Parametereinstellungsmodus an.
Bevor die Anzeige 8 nach ca. 2 Sekunden erlischt, wird der Hubschalter 5 vollständig
gelöst. Ist die Anzeige zuvor erloschen, so muss wieder der Hubschalter 5 in seine
Stellung V2 gedrückt und gehalten werden. Zuletzt muss gewartet werden bis die Anzeige
8 ein "o" für O.K. darstellt, womit angezeigt wird, dass der Modus zur Parametereinstellung
gestartet wurde.
[0037] Die Schalter 4, 5 und 6 haben also neben ihrer eigentlichen Bedeutung im Normalbetrieb
folgende Bedeutungen im Modus zur Parametereinstellung:
- "Heben-V2" =
- Ja bzw. Ein
- "Senken-V2" =
- Nein bzw. Aus
- "Not-Aus" =
- Parametereinstellungsmodus beenden unter Speicherung der bis dahin erfolgten Änderungen
[0038] Wurde der Modus zur Parametereinstellung erfolgreich aktiviert, so werden nacheinander
alle zur Verfügung stehenden Parameter auf der Anzeige 8 dargestellt. Dies erfolgt
mittels der Ziffern "0" bis "9", wobei jede der Ziffern einen Parameter repräsentiert.
[0039] Die angezeigten Ziffern bzw. Zeichen haben dabei folgende Bedeutung:
0 Drehrichtung umpolen?
| Nein (6) |
Standard (Vorgabe) |
| Ja (5) |
umpolen |
1 3-phasiges elektronisches Bremsen einschalten?
| Nein (6) |
2-phasiges elektronisches Bremsen, Standard (Vorgabe) |
| Ja (5) |
3-phasiges elektronisches Bremsen |
2 Nur eine Hub-/Senk-Geschwindigkeit einstellen?
| Nein (6) |
zwei Hub-/Senk-Geschwindigkeit V1/V2 einschalten, Standard (Vorgabe) |
| Ja (5) |
nur eine Hub-/Senk-Geschwindigkeit V2 einstellen |
3 Verriegelung des Bedienteils einstellen?
| Nein (6) |
Bedienteil verriegeln, wenn mehrere Tasten betätigt werden, Standard (Vorgabe) |
| Ja (5) |
wenn Heben und Senken betätigt werden, hat die zuerst betä-tigte Taste Vorrang |
4 Zeitgesteuerter Anlauf des Motors einstellen?
| Nein (6) |
Drehzahlabhängiger Anlauf einstellen, Standard (Vorgabe) |
| Ja (5) |
zeitgesteuerter Anlauf einstellen |
5. Überwachungsdrehzahl V1 einstellen?
| Nein (6) |
Standard-Drehzahl z. B. 400 U/min verwenden, Standard (Vorgabe) |
| Ja (5) |
Unterparameter |
| A |
360 U/min |
| b |
320 U/min |
| C |
280 U/min |
| d |
240 U/min |
| E |
200 U/min |
| F |
160 U/min |
6. Überwachungsdrehzahl V2 einstellen?
| Nein (6) |
Standard-Drehzahl z. B. 2400 U/min verwenden, Standard (Vorgabe) |
| Ja (5) |
Unterparameter anzeigen und auswählen? |
| A |
2320 U/min |
| b |
2240 U/min |
| C |
2160 U/min |
| d |
2080 U/min |
| E |
2000 U/min |
| F |
1920 U/min |
7. Zeitfilter für die Drehzahlüberwachung einstellen?
| Nein (6) |
Standard-Zeit z. B. 200 ms verwenden, Standard (Vorgabe) |
| Ja (5) |
Unterparameter |
| A |
100 ms |
| b |
150 ms |
| C |
250 ms |
| d |
300 ms |
| E |
350 ms |
| F |
400 ms |
8. Erste Stufe der Funktion "Fehlerzähler löschen" aktivieren?
| Nein (6) |
Standard (Vorgabe) |
| Ja (5) |
erste Stufe aktivieren |
9. Zweite Stufe der Funktion "Fehlerzähler löschen" aktivieren?
| Nein (6) |
erste Stufe deaktivieren, Standard (Vorgabe) |
| Ja (5) |
zweite Stufe aktivieren und Fehlerzähler löschen. |
[0040] Durch Betätigung des Schalters 5 in "Heben-V2"-Stellung wird der angezeigte Parameter
ausgewählt, also eingeschaltet und durch betätigen des Schalters 6 in "Senken-V2"-Stellung
ausgeschaltet. Die gewählte Aktion wird mit "Y" für "YES" bzw. "Ein" oder "n" für
"NO" bzw. "Aus" quittiert. Wird kein Schalter betätigt, so bleibt der Parameter unverändert.
[0041] Besitzt der ausgewählte Parameter vorgegebene Unterparameter erscheint auf der Anzeige
8 ein "o" für "OPEN" und die entsprechenden Unterparameter werden nacheinander zur
Auswahl mittels der Zeichen "A", "b", "C", "d", "E" oder "F" angezeigt. Die Auswahl
der Änderung oder eine Abwahl erfolgt wiederum durch Betätigung der Schalter 5 bzw.
6.
[0042] So wird z. B. zur Einstellung des Zeitfilters für die Drehzahlüberwachung auf 250
ms folgendermaßen vorgegangen:
Anzeige von "7" für 4 Sekunden
Betätigung des Hubschalters 5 während der Anzeige von "7"
Anzeige von "o" für das Vorhandensein von Unterparametern für 2 Sekunden
Nachfolgend Anzeige von "A" für 4 Sekunden
Nachfolgend Anzeige von "b" für 4 Sekunden
Nachfolgend Anzeige von "C" für 4 Sekunden
Betätigung des Hubschalters 5 während der Anzeige von "C"
[0043] Nach Erreichen bzw. Anzeige des letzten Parameters oder bei Betätigung des Not-Aus-Schalters
4 wird der Modus zur Parametereinstellung beendet, Änderungen gespeichert und die
Steuerung in den Normalbetriebsmodus geschaltet.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Steuerung
- 2
- Bedienteil
- 3
- Kabelverbindung
- 4
- Not-Aus-Schalter
- 5
- Hubschalter
- 6
- Senkschalter
- 7
- Mikrocontroller
- 8
- Anzeige
- 9
- Motorschalter
- 10
- Hebezeugsteuerung
1. Verfahren zur Parametereinstellung von elektronischen Motorsteuerungen bei Hebezeugen
mit einer Hebezeug-Steuereinrichtung (10) mit mindestens einem Hubschalter (5), einem
Senkschalter (6) und einem Not-Aus-Schalter (4) und
mit einer Anzeige (8),
bei dem die Schritte
(i) Starten des Modus zur Parametereinstellung,
(ii) Automatisches, sequentielles Durchlaufen und Anzeigen aller Parameter,
(iii) ggf. binäre Auswahl eines angezeigten Parameters,
(iv) ggf. Änderung der Einstellung des ausgewählten Parameters,
(v) Speichern der Änderungen,
(vi) Beenden des Modus zur Parametereinstellung,
durchlaufen werden, wobei diese Verfahrensweise unter Verwendung der üblicherweise
in Hebezeug-Steuereinrichtungen vorgesehenen Hubschalter (5), Senkschalter (6) und
Not-Aus-Schalter (4) in Verbindung mit der Anzeige (8) zu Diagnosezwecken durchgeführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Starten des Modus zur Parametereinstellung im Schritt (i) folgende Schritte sequentiell
durchlaufen werden:
(a) Betätigen und Halten des Not-Aus-Schalters (4),
(b) Betätigen und Halten des Hubschalters (5) und
(c) Lösen des Not-Aus-Schalters (4).
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum Starten des Modus zur Parametereinstellung im Schritt (i) zusätzlich nach Schritt
(c) folgende Schritte durchlaufen werden:
(d) Anzeige des Modus zur Parametereinstellung,
(e) Bestätigung der Wahl des Modus zur Parametereinstellung, insbesondere durch Lösen
des Hubschalters (5) und
(f) ggf. Anzeige des Starts des Modus zur Parametereinstellung.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Schritt (iii) folgende Schritte durchlaufen werden:
(a) Betätigung des Hubschalters (5) zur Auswahl eines angezeigten Parameters oder
(b) Betätigung des Senkschalters (6) zur Abwahl des angezeigten Parameters.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Schritt (iv) folgende Schritte durchlaufen werden:
(a) Betätigung des Hubschalters (5) zur Änderung eines ausgewählten Parameters oder
(b) Betätigung des Senkschalters (6) zur Abwahl des ausgewählten Parameters ohne Änderung.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Schritt (iv) zusätzlich nach Schritt (a) folgende Schritte bei Vorhandensein von
Unterparametern durchlaufen werden:
(c) automatische sequentielle Anzeige aller Unterparameter und
(d) ggf. binäre Auswahl eines angezeigten Unterparameters zur Änderung der Einstellung
des ausgewählten Parameters durch Betätigung des Hubschalters (5) oder
(e) Betätigung des Senkschalters (6) zur Abwahl eines ausgewählten Parameters ohne
Änderung.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass
nach Änderung bzw. Abwahl des angezeigten Parameters oder Unterparameters im Schritt
(iv) mit dem nächsten Parameter im Schritt (ii) weiter verfahren wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
als Anzeige (8) die einstellige 7-Segmentanzeige für Diagnosezwecke verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
durch Betätigung des Not-Aus-Schalters (4) der Modus zur Parametereinstellung jederzeit
unter Speicherung der bis dahin vorgenommenen Änderungen verlassen werden kann.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
sicherheitskritische Funktionen erst nach Einstellung zweier Parameter aktiviert werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die verfügbaren Parameter durch einstellige Zahlen angezeigt werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die verfügbaren Unterparameter durch einen einzelnen Buchstaben angezeigt werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
die einzustellenden Parameter ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend aus: Drehrichtung
umpolen, 2 oder 3-phasiges elektronisches Bremsen, ein oder zwei Hub-/Senkgeschwindigkeiten
und deren Geschwindigkeit an sich, Verriegelung eines Steuerschalters, zeit- oder
drehzahlgesteuerter Anlauf, Überwachungsdrehzahl der Geschwindigkeiten, Zeitfilter
der Drehzahl-Überwachung, Fehlerzählerzurückstellung.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
als Hubschalter (5) und/oder Senkschalter (6) zweistufige Schalter verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
der Hubschalter (5) und der Senkschalter (6) zur Betätigung auf ihre zweite Stufe
gestellt werden.