(19)
(11) EP 1 561 879 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.08.2005  Patentblatt  2005/32

(21) Anmeldenummer: 05001173.3

(22) Anmeldetag:  21.01.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04F 13/14, E04F 15/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 05.02.2004 DE 202004001690 U

(71) Anmelder: Negri, Giancarlo
32602 Vlotho (DE)

(72) Erfinder:
  • Negri, Giancarlo
    32602 Vlotho (DE)

(74) Vertreter: Dantz, Jan Henning et al
Loesenbeck Stracke Specht Dantz Patentanwälte Jöllenbecker Strasse 164
33613 Bielefeld
33613 Bielefeld (DE)

   


(54) Platte aus Natur- oder Kunststein


(57) Gegenstand der Erfindung ist eine Platte (1) aus Natur- oder Kunststein zur Verlegung im Fußboden-, Wand- oder Deckenbereich eines Gebäudes, wobei die Platte (1) mindestens zwei parallel zueinander verlaufende Seitenkanten aufweist.
Erfindungsgemäß ist diese Platte (1) im Bereich einer der Seitenkanten mit einer Doppelnut (2) ausgestattet, wobei diese Doppelnut (2) einen ersten innerhalb der Plattenebene verlaufenden Nutabschnitt (2a) und einen zweiten, lotrecht zur Plattenebene verlaufenden Nutabschnitt (2b) aufweist, während an der anderen Seitenkante ein Ankersteg (3) angeformt ist, welcher einen ersten, parallel zur Plattenebene verlaufenden Stegabschnitt (3a) und einen zweiten lotrecht zur Plattenebene verlaufenden Stegabschnitt (3b) aufweist und in seinem Gesamtquerschnitt weitestgehend dem Gesamtquerschnitt der Doppelnut (2) entspricht.
Eine derartige gestaltete Platte (1) kann mit weiteren Platten gleicher Konfiguration problemlos und fugenfrei verlegt werden durch das Eineinandergreifen der Ankerstege und der entsprechenden Nuten.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Platte aus Natur- oder Kunststein zur Verlegung im Fußboden-, Wand- oder Deckenbereich eines Gebäudes, wobei die Platte mindestens zwei parallel zu einander verlaufende Seitenkanten aufweist.

[0002] Platten aus Natur- oder Kunststein werden bislang unter einem gewissen Abstand zu einander verlegt, wobei der Zwischenraum zwischen den einzelnen Platten, die sogenannten Fugen, mit einer Fugenmasse ausgefüllt wird.

[0003] Diese Verlegeart ist in verschiedener Hinsicht als nachteilig anzusehen.

[0004] Einerseits ist es schwierig, bei dieser Verlegeart alle Platten exakt in einer Ebene zu verlegen und andererseits verschmutzen die Fugenbereiche im Laufe der Zeit sehr stark, so dass hier des öfteren Nacharbeiten erforderlich sind.

[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Platte der gattungsgemäßen Art so zu gestalten, dass diese gemeinsam mit einer Mehrzahl von weiteren, gleichartig gestalteten Platten leicht und bequem so wie fugenfrei verlegbar ist.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine der Seitenkanten eine Doppelnut aufweist mit einem ersten, innerhalb der Plattenebene verlaufenden Nutabschnitt und mit einem zweiten, lotrecht zur Plattenebene verlaufenden Nutabschnitt und das an der parallel hierzu verlaufenden anderen Seitenkante ein Ankersteg angeformt ist, welcher einen ersten, parallel zur Plattenebene verlaufenden Stegabschnitt und einen zweiten, lotrecht zur Plattenebene verlaufenden Stegabschnitt aufweist und in seinem Gesamtquerschnitt weitestgehend dem Gesamtquerschnitt der Doppelnut entspricht.

[0007] Eine derart gestaltete Platte kann mit weiteren Platten gleicher Konfiguration problemlos und fugenfrei verlegt werden, da der Ankersteg einer Platte formschlüssig in die Doppelnut einer weiteren Platte eingeführt werden kann, wobei dann beide Platten fugenfrei aneinander anliegen. Die beiden miteinander verbundenen Platten sind durch die Struktur der Doppelnut einerseits und des Ankersteges andererseits sowohl lotrecht zur Plattenebene wie auch parallel zur Plattenebene gegeneinander verschränkt, außerdem liegen zwei aneinander benachbarte Platten durch die beschriebene Verbindungsmöglichkeit fugenfrei aneinander an.

[0008] Die Verlegung derartiger Platten ist somit schnell, einfach und sicher und ohne Fugenbildung möglich.

[0009] Um das Zusammenfügen zweier Platten im Bereich der Doppelnut einerseits und des Ankersteges andererseits zu vereinfachen, ist es vorteilhaft, wenn der parallel zur Plattenebene verlaufende Stegabschnitt an seinem vorderen Ende zur Plattenunterseite hin mit einer Abschränkung oder Abrundung versehen ist. Hierdurch kann der Ankersteg in einer vorbestimmten Schrägstellung gegenüber der benachbarten Platte in den Einführbereich des ersten Nutabschnittes eingeführt und dann durch abkippen in die gemeinsame Plattenebene vollständig in den ersten Nutabschnitt eingeführt werden, wo sich dann ein Formschluss lotrecht zur Plattenebene zwischen dem ersten Nutabschnitt und dem parallel zur Plattenebene verlaufenden Stegabschnitt der weiteren Platte ergibt.

[0010] Ebenfalls hilfreich für eine vereinfachte Verlegetechnik ist es, wenn der zweite, lotrecht zur Plattenebene verlaufende Nutabschnitt im Querschnitt zu seiner offenen Seite hin pyramidenartig erweitert und der zugeordnete zweite Stegabschnitt zu seiner Oberseite hin pyramidenartig verjüngt ausgebildet ist.

[0011] Hierdurch wird das Einschwenken des Ankersteges in die Doppelnut erheblich vereinfacht bei insgesamt verhältnismäßig engen Toleranzen, so dass sich eine satt anliegende Verbindung zwischen zweit benachbarten Platten erreichen lässt.

[0012] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.

[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschriebenen.

[0014] Es zeigen:
Figur 1
eine perspektivische Teildarstellung mehrerer, in einer gemeinsamen E-bene verlegten erfindungsgemäßen Platten aus Natur- oder Kunststein
Figur 2
eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles II in Figur 1 in einer Anfangsposition beim Verbinden zweier aneinander grenzenden erfindungsgemäßen Platten
Figur 3
eine der Figur 2 entsprechende Ansicht zweier erfindungsgemäßer Platten in endgültiger Verlegeposition


[0015] In Figur 1 ist mit Bezugszeichen 1 jeweils eine Platte aus Natur- oder Kunststein zur Verlegung im Fußboden-, Wand- oder Deckenbereich eines Gebäudes bezeichnet, wobei die Platten 1 im dargestellten Ausführungsbeispiel einen quadratischen Grundriss aufweisen. Dieser quadratische Grundriss ist allerdings nur als eine Ausführungsform anzusehen, wichtig für die Verwirklichung der vorliegenden Erfindung ist es, dass die einzelnen Platten 1 mindestens zwei parallel zueinander verlaufende Seitenkanten aufweisen.

[0016] Die sich hieran anschließenden Stirnkanten können durchaus unterschiedliche Verläufe aufweisen, hier ist dann wieder von Bedeutung, dass zwei stimseitig aneinander stoßende Platten 1 sich in ihrer jeweiligen Form spiegelbildlich ergänzen.

[0017] Wie insbesondere aus den Figuren 2 und 3 hervorgeht, ist jede der Platten 1 im Bereich einer Seitenkante mit einer Doppelnut 2 und im Bereich der gegenüberliegenden, hierzu parallel verlaufenden Seitenkante mit einem Ankersteg 3 ausgestattet.

[0018] Die Doppelnut 2 umfasst einen ersten Nutabschnitt 2 a und einen zweiten Nutabschnitt 2 b.

[0019] Der erste Nutabschnitt 2 a verläuft parallel zur jeweiligen Plattenebene, wie die Figuren 2 und 3 deutlich zeigen.

[0020] Der zweite Nutabschnitt 2 b erstreckt sich hingegen lotrecht zur jeweiligen Plattenebene.

[0021] Der erwähnte Ankersteg 3 ist mit einem ersten Stegabschnitt 3 a und einem zweiten Stegabschnitt 3 b versehen. Der erste Stegabschnitt 3 a verläuft -wie der erste Nutabschnitt 2 a- parallel zur Plattenebene, während der zweite Stegabschnitt 3 b - entsprechend dem zweiten Nutabschnitt 2 b- sich lotrecht zur Plattenebene erstreckt.

[0022] Der Gesamtquerschnitt des Ankersteges 3 entspricht weitestgehend dem Gesamtquerschnitt der Doppelnut 2, so dass nach dem Zusammenfügen zweier aneinander stoßender Platten 1 sich ein Formschluss dieser beiden benachbarten Platten 1 insoweit ergibt, als diese gegen Verschieben lotrecht zur Plattenebene wie auch gegen Verschieben innerhalb der Plattenebene gesichert sind. Die Sicherung gegen lotrechtes Verschieben zweier Platten 1 zueinander ergibt sich durch das Ineinandergreifen des ersten Nutabschnittes 2 a und des ersten Stegabschnittes 3 a. Die Verschiebesicherung der beiden Platten innerhalb der Plattenebene wird erreicht durch das Ineinandergreifen des zweiten Nutabschnittes 2 b und des zweiten Stegabschnittes 3 b.

[0023] Im zusammengefügten Zustand liegen die beiden benachbarten Platten 1 fugenlos aneinander an.

[0024] Um das Einführen des ersten Stegabschnittes 3 a in den ersten Nutabschnitt 2 a zu erleichtern, ist der besagte erste Stegabschnitt 3 a an seinem vorderen Ende zur Plattenunterseite hin mit einer Abschrägung oder Abrundung 3 c ausgestattet. Außerdem ist ein den ersten Nutabschnitt 2 a nach oben hin begrenzender Schenkel 2 c im Bereich seiner dem Nutabschnitt 2 a zugewandten Längskante mit einer Abschrägung 2 d ausgestattet. Hierdurch wird das Einfädeln des Stegabschnittes 3 a in den Nutabschnitt 2 a in einer gewissen Schrägstellung der beiden Platten zueinander hin erleichtert, so wie Figur 2 das anschaulich zeigt.

[0025] Um den zweiten Stegabschnitt 3 b ebenso bequem in den zweiten Nutabschnitt 2 b einführen zu können, ist der zweite Nutabschnitt 2 b im Querschnitt zu seiner oberen, freien Seite hin pyramidenartig erweitert, während der zweite Stegabschnitt 3 b entsprechend zu seiner Oberseite hin pyramidenartig verjüngt ausgebildet ist.

[0026] Jede der Platten 1 ist im Bereich ihrer oberen Längskante mit einer Anfasung 2 e bzw. 3 d ausgestattet, wodurch das Ausbrechen in diesem Kantenbereich beim schrägen Ansetzen einer Platte gegenüber einer zweiten Platte gemäß Figur 2 verhindert werden kann. Würde man diesen oberen Kantenbereich unbearbeitet lassen, würde gerade bei Platten aus Natur- oder Kunststein die Gefahr von die Gesamtoptik beträchtlich störenden Kantenausbrüchen bestehen.

[0027] Durch das praktisch formschlüssige Ineinandergreifen des Ankersteges 3 einer Platte 1 in die Doppelnut 2 einer weiteren Platte 1 wird auch sichergestellt, dass eine Vielzahl von Platten 1 stets in einer gemeinsamen Ebene verlegt werden kann. Ein Höhenversatz zweier benachbarten Platten 1 zueinander kann sich somit nicht einstellen.

[0028] Das Verlegen erfindungsgemäßer Platten 1 aus Natur- oder Kunststein ist durch die beschriebene spezielle Gestaltung dieser Platten 1 auch technisch und handwerklich weniger versierten Personen möglich.


Ansprüche

1. Platte (1) aus Natur- oder Kunststein zur Verlegung im Fußboden-, Wand- oder Deckenbereich eines Gebäudes, wobei die Platte (1) mindestens zwei parallel zu einander verlaufende Seitenkanten aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Seitenkanten eine Doppelnut (2) aufweist mit einem ersten, innerhalb der Plattenebene verlaufenden Nutabschnitt (2 a) und mit einem zweiten, lotrecht zur Plattenebene verlaufenden Nutabschnitt (2 b) und das an der parallel hierzu verlaufenden anderen Seitenkante ein Ankersteg (3) angeformt ist, welcher einen ersten, parallel zur Plattenebene verlaufenden Stegabschnitt (3 a) und einen zweiten, lotrecht zur Plattenebene verlaufenden Stegabschnitt (3 b) aufweist und in seinem Gesamtquerschnitt weitestgehend dem Gesamtquerschnitt der Doppelnut (2) entspricht.
 
2. Platte (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der parallel zur Plattenebene verlaufende Stegabschnitt (3 a) an seinem vorderen Ende zur Plattenunterseite hin mit einer Abschrägung oder Abrundung (3 c) versehen ist.
 
3. Platte (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite, lotrecht zur Plattenebene verlaufenden Nutabschnitt (2 b) im Querschnitt zu seiner offenen Seite hin pyramidenartig erweitert und der zugeordnete zweite Stegabschnitt (3 b) zu seiner Oberseite hin pyramidenartig verjüngt ausgebildet ist.
 
4. Platte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein dem ersten Nutabschnitt (2 a) zur oberen Platteseite hin abschließender Steg (2 c) im Bereich seiner im Nutabschnitt (2 a) zugewandten Seitenkante mit einer Abschrägung (2 d) oder einen entsprechenden Abrundung ausgestattet ist.
 
5. Platte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1) im Bereich ihrer oberen Längskanten mit Anfasungen (2 e, 3 d) ausgestattet ist.
 




Zeichnung