[0001] Die Erfindung betrifft einen Handschuh mit einer Innenhandfläche aus einem flüssigkeitsdichten,
atmungsunaktiven Material und einem Handschuhrücken.
[0002] Es sind Handschuhe bekannt, die vollständig aus einem wasserdichten Material ausgebildet
sind. Das wasserdichte Material kann dabei Kunststoff, Gummi oder Latex sein. Derartige
Handschuhe werden vielfach als Haushaltshandschuhe verwendet. Sie werden in der Regel
durch Tauchen hergestellt. Derartige Handschuhe sind zwar wasser- bzw. flüssigkeitsdicht,
dafür aber nicht atmungsaktiv. Dies hat den Nachteil, dass Wasserdampf nicht abziehen
kann, sodass ein Benutzer im flüssigkeitsdichten Handschuh dennoch feuchte Hände bekommt.
[0003] Weiterhin sind Handschuhe bekannt, die nur an der Innenhandfläche mit einem wasserdichten
Material versehen sind. Der Handschuhrücken ist jedoch aus einem textilen, wasserdurchlässigen
Material hergestellt. Derartige Handschuhe werden häufig als Garten- und Montagehandschuhe
verwendet. Aufgrund des textilen Materials am Handschuhrücken sind diese Handschuhe
zwar atmungsaktiv, jedoch nicht vollständig wasserdicht und chemikalienbeständig.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den eingangs genannten Handschuh derart
weiterzubilden, dass der Tragekomfort erhöht wird.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen Handschuh der eingangs genannten
Art, bei dem der Handschuhrücken zumindest in einer Schicht aus einem flüssigkeitsdichten,
atmungsaktiven Material ausgebildet ist. Insbesondere kann die Schicht wasserdicht
und/oder als Chemikalienschutz ausgebildet sein. Unter einem atmungsaktiven Material
wird im Sinne der Erfindung ein wasserdampfdurchlässiges Material verstanden. Ein
solcher Handschuh ist vollständig wasser- bzw. flüssigkeitsdicht. Er ist somit in
vielfältiger Weise im Außenbereich einsetzbar, beispielsweise in der Industrie, Forstwirtschaft,
bei der Müllabfuhr etc. Bei diesen Tätigkeiten schwitzen die Benutzer im Normalfall
in Gummihandschuhen. Sie müssen sich dennoch vor Feuchtigkeit schützen. Dies kann
durch den erfindungsgemäßen Handschuh sichergestellt werden. Weiterhin können derartige
Handschuhe im Sportbereich eingesetzt werden. Beispielsweise beim Reit- oder Wassersport
sind derartige Handschuhe vorteilhaft.
[0006] Es ist denkbar, auf dem Handschuhrücken eine wasserdichte Beschichtung vorzusehen,
die auch wasserdampfdurchlässig ist. Weiterhin kann der Handschuhrücken aus einem
Material beschaffen sein, das flüssigkeitsdicht und atmungsaktiv ist. Besonders vorteilhaft
ist es jedoch, wenn der Handrücken aus einem Gewebe oder Vlies/Fleece ausgebildet
ist, das mit einer atmungsaktiven Membran versehen ist. Durch das Gewebe oder das
Vlies/Fleece kann die atmungsaktive, wasserdichte Membran vor äußeren Einflüssen geschützt
werden, sodass sie nicht leicht zerstörbar ist und die Dichtheit des Handschuhs erhalten
bleibt. Ein Vlies/Fleece stellt zudem eine Wärmeisolierung dar.
[0007] Bei einer bevorzugten Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Membran in ein
Gewirke, Vlies oder Gestrick eingebettet ist. Durch diese Maßnahme wird der Tragekomfort
des Handschuhs verbessert.
[0008] Insbesondere kann das Gewirke, Gestrick oder das Vlies/Fleece in unmittelbarem Kontakt
zur Hand stehen. Durch das Gewirke, Gestrick oder das Vlies kann außerdem Feuchtigkeit
von der Hand aufgenommen und abtransportiert werden. Von dem Vlies, Gestrick oder
Gewirke aus kann die Feuchtigkeit durch die Membran hindurch nach außen verdampfen
bzw. verdunsten.
[0009] Besonders bevorzugt ist es, wenn das Innenhandflächenmaterial Gummi, also natürlicher
oder künstlicher Kautschuk, Latex oder Kunststoff ist. Derartige Materialien sind
flüssigkeitsdicht und können abriebsfest und/oder hitzebeständig ausgebildet werden.
Durch diese Maßnahme ergibt sich ein vielfältiger Einsatzbereich des Handschuhs, beispielsweise
auch bei der Feuerwehr, ohne dass eine Zerstörung der wasserdichten Innenhandfläche
zu befürchten ist.
[0010] Besonders einfach lässt sich die flüssigkeitsdichte Innenhandfläche durch Tauchen
herstellen. Dabei wird die Innenhandfläche einer Handform, z. B. einer Porzellanhand,
oder ein Trägermaterial für die auszubildende Innenhandfläche in ein Tauchbad, das
beispielsweise flüssiges Gummi oder Kunststoff enthält, getaucht. Nach dem Vulkanisieren,
Abkühlen bzw. Trocknen des Gummis bzw. Kunststoffs ist eine flexible Innenhandfläche
ausgebildet.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Handschuh innen hinter der Innenhandfläche
eine wärmende Schicht, insbesondere eine Vliesschicht aufweist. Durch diese Maßnahme
ist es möglich, den Handschuh auch als Winterhandschuh zu verwenden. Insbesondere
kann eine wärmende Schicht an der Ober- und Unterseite des Handschuhs vorgesehen sein.
Die wärmende Schicht kann als Innenhandschuh ausgebildet sein.
[0012] Besonders bevorzugt ist es, wenn die wärmende Schicht eine Baumwollauflage aufweist.
Diese Maßnahme erleichtert das Herstellen der flüssigkeitsdichten Innenhandfläche
durch Tauchen, da das Material des Tauchbads an der Baumwollauflage, die als Trägermaterial
fungiert, besser hält.
[0013] Der Handschuh kann weiter verbessert werden, wenn die Nähte zwischen der Innenhandfläche
oder einem Trägermaterial der Innenhandfläche und dem Handschuhrücken flüssigkeitsdicht
versiegelt sind. Beispielsweise können die Nähte mit einem Band abgeklebt sein.
[0014] Herstellungstechnisch einfacher ist es jedoch, die Nähte durch Tauchen mit Kunststoff,
Gummi, Latex oder Nitril zu versiegeln. Durch diese Maßnahme wird ein vollständig
flüssigkeitsdichter Handschuh sichergestellt.
[0015] Für einen Reinraumeinsatz ist der Handschuh geeignet, wenn für die Innenhandfläche
ein Trägermaterial aus einem fusselfreien Material, insbesondere Polyamid, Polyester,
Nylon oder Acryl, vorgesehen ist und der Handschuhrücken ebenfalls fusselfrei ausgebildet
ist. Beispielsweise kann der Handschuhrücken als beschichtete Membran ausgebildet
sein. Dadurch entsteht ein atmungsaktiver Reinraumhandschuh.
[0016] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung kann als Trägermaterial für die Innenhandfläche
eine flüssigkeitsdichte, atmungsaktive Membran vorgesehen sein. Zur Herstellung des
Handschuhs kann die Innenhand eines vollständig aus der Membran ausgebildeten Handschuhs
in das Material für die Innenhandfläche getaucht werden. Ist die Membran fusselfrei,
entsteht auf diese Art und Weise ein Reinraumhandschuh.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung
verwirklicht sein.
[0018] Ein Ausführungsbeispiel ist in der schematischen Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Die einzige Figur zeigt zwei Handschuhe.
[0019] In der
Figur sind zwei Handschuhe
1, 2 dargestellt, wobei beim Handschuh 1 eine Draufsicht auf den Handschuhrücken
3 und beim Handschuh 2 eine Draufsicht auf die Innenhandfläche
4 gezeigt ist. Der Handschuhrücken 3 weist im Ausführungsbeispiel an seiner Außenseite
eine Vliesschicht auf. Darunter ist eine flüssigkeitsdichte, atmungsaktive Membran
angeordnet. Durch diese Maßnahme kann aufgrund von Transpiration entstehender Wasserdampf
über den Handschuhrücken 3 nach außen entweichen. Der Handschuh 1 weist einen Bund
5 auf, in dem ebenfalls die flüssigkeitsdichte, atmungsaktive Membran vorgesehen sein
kann. Die Innenhandfläche 4 ist vollständig aus flüssigkeitsdichtem Gummi ausgebildet.
Die gummierte Innenhandfläche 4 erstreckt sich nicht bis zum Bund
6 des Handschuhs 2. Um auch hier den Benutzer vor Flüssigkeit zu schützen, kann der
Bund 5, 6 über seinen gesamten Umfang mit der flüssigkeitsdichten Membran versehen
sein. Beim Handschuh 1 kann man sehen, dass sich die Innenhandfläche 4 bis über die
Fingerspitzen
7 erstreckt und auch Nähte, beispielsweise an der Handschuhseite
8 überdeckt. Die Fingerspitzen 7 sind ebenfalls mit Gummi überzogen, was insbesondere
deshalb vorteilhaft ist, da die Fingerspitzen 7 bei verschiedenen Tätigkeiten besonders
beansprucht werden.
1. Handschuh (1, 2) mit einer Innenhandfläche (4) aus einem flüssigkeitsdichten, atmungsunaktiven
Material und einem Handschuhrücken (3), dadurch gekennzeichnet, dass der Handschuhrücken (3) zumindest in einer Schicht aus einem flüssigkeitsdichten,
atmungsaktiven Material ausgebildet ist.
2. Handschuh (1, 2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Handschuhrücken (3) aus einem Gewebe oder Vlies ausgebildet ist, das mit einer
flüssigkeitsdichten und atmungsaktiven Membrane versehen ist.
3. Handschuh (1, 2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Membrane in ein Gewirke, Vlies oder Gestrick eingebettet ist.
4. Handschuh (1, 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Innenhandflächenmaterial Gummi, Latex oder Kunststoff ist.
5. Handschuh (1, 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhandfläche (4) durch Tauchen hergestellt ist.
6. Handschuh (1, 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Handschuh (1, 2) innen hinter der Innenhandfläche (4) eine wärmende Schicht,
insbesondere eine Vliesschicht, aufweist.
7. Handschuh (1, 2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wärmende Schicht eine Baumwollauflage aufweist.
8. Handschuh (1, 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähte zwischen der Innenhandfläche (4) und dem Handschuhrücken (3) flüssigkeitsdicht
versiegelt sind.
9. Handschuh (1, 2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähte durch Tauchen mit Kunststoff, Gummi, Latex oder Nitril versiegelt sind.
10. Handschuh (1, 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerspitzen (7) mit dem Material der Innenhandfläche (4) überzogen sind.
11. Handschuh (1, 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Handschuh (1, 2) für die Innenhandfläche (4) ein Trägermaterial aus einem fusselfreien
Material, insbesondere Polyamid, Nylon, Polyester oder Acryl, aufweist und der Handschuhrücken
(3) ebenfalls fusselfrei ausgebildet ist.
12. Handschuh (1, 2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägermaterial für die Innenhandfläche (4) eine flüssigkeitsdichte, atmungsaktive
Membran vorgesehen ist.