[0001] Die Erfindung betrifft einen Ring mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Hauptanspruchs.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Schmuckstück mit einem derartigen Ring.
[0002] Ringe, wie sie beispielsweise als Schmuckstücke Verwendung finden, bestehen im Wesentlichen
aus einem geschlossenen oder offenen Ringkörper, der als Träger für den Ringkopf dient.
Der Kopf stellt sich für den Betrachter meist als das wesentliche Element dar, wobei
Edelsteine, Halbedelsteine oder dekorative Elemente, meist aus Edelmetall, Verwendung
finden, Meistens ist der Ringkopf das Wesentliche und teuerste Element des Ringes,
während der Ringkörper lediglich Trägerfunktion hat. Bei der Herstellung von bekannten
Ringen bilden Ringkopf und Ringkörper eine Einheit. Der Ringkörper muss daher von
seinem Durchmesser her entweder individuell an den Fingerdurchmesser des Trägers angepasst
werden bzw. im Juweliergeschäft muss eine Vielzahl von Ringen mit gleichen Ringköpfen
und unterschiedlichen Ringkörpern bereitgehalten werden, um dem Käufer einen vom Verkäufer
bevorzugten Spontankauf zu ermöglichen. Dadurch erhöhen sich die Lagerkosten und im
Geschäft können weniger Varianten unterschiedlicher Ringe bereitgehalten werden. Dies
verhindert jedoch Spontankäufe.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen gattungsgemäßen Ring zu schaffen,
der die zuvor genannten Nachteile des Standes der Technik verhindert.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen gattungsgemäßen Ring mit den Merkmalen des
kennzeichnenden Teils des Hauptanspruchs, sowie einem entsprechenden Schmuckstück
mit einem solchen Ring. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Es ist außerdem ein vorteilhaftes Verfahren zu Herstellung solcher Ringe offenbart.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass ein offener Ring zwei Enden aufweist, die sich
gegenüberstehen und zwischen die ein Objekt einsetzbar, insbesondere klemmbar ist,
Das Objekt, welches in der Regel der aufwendig gearbeitete Ringkopf mit beispielsweise
Edelsteinen und dergleichen ist, ist somit unabhängig von dem zum Tragen des Ringkopfes
bestimmten Ringkörpers herstellbar. Dies hat eine Vielzahl von Vorteilen: Der Ringkörper
kann industriell, preiswert, effektiv und in einer Vielzahl von Varianten und Ringgrößen
hergestellt werden. Dazu werden z. B. sogenannte Ringschienen gebogen, Unabhängig
davon können eine Vielzahl von Ringköpfen hergestellt werden, wobei sich die Herstellung
dadurch vereinfacht, dass die Ringköpfe isoliert sind und nicht integraler Bestandteil
des Ringes sind. Dadurch, dass der Ringkopf in den Ringkörper eingesetzt werden kann,
können mehr Ringvarianten zum Sofortkauf bei verminderter Lagerhaltung bereit gestellt
werden, wie folgendes Beispiel zeigt: 5 unterschiedliche Ringköpfe können mit 12 unterschiedlichen
Ringgrößen zu insgesamt 60 verschiedenen Ringvarianten zusammengestellt werden um
die 5 Köpfe allen denkbaren Kunden anbieten zu können. Erfindungsgemäß müssen dabei
lediglich 12 + 5 = 17 Einzelteile, statt der sonst notwendigen 60 fertigen Ringe vorgehalten
werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass der zumeist wertvollere Ringkopf bei geänderten
Ansprüchen des Ringbesitzers problemlos und sofort im Ladenlokal auf einen höherwertigen
Ringkörper aufgesetzt werden kann. Der Besitzer kann also zu einem späteren Zeitpunkt
den anfänglich günstig erworbenen Ringkörper aus Edelstahl gegen einen Ringkörper
aus Edelmetall austauschen. Umgekehrt kann ein Ring mit anfänglich schlichter Krone
und hochwertigem Rindkörper für immer ander Ringköpfe verwendet werden, wobei ein
Vielzahl von Schmuckstücken abwechselnd entstehen können. Eine Anpassung der Ringgröße
an den Fingerdurchmesser kann nunmehr in einigen Sekunden geschehen, wozu keinerlei
besondere Fertigkeiten erforderlich sind. Es ist also kein speziell geschultes Personal
mehr nötig, um den Ringkörper bzw. den Ringdurchmesser zu verändern.
[0006] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Lager aus einem anderen
Material als der offene Ringkörper bestehen, um bei der Auswahl des Materials für
den Ringkörper keinerlei Kompromisse in Bezug auf die Festigkeit des Lagers eingehen
zu müssen, Ein in Vergleich zu dem Edelstahl des Gegenlagers der Krone weicher Goldringkörper,
bei dem die Lager lediglich durch Vertiefungen in den beiden goldenen Enden des Rings
gebildet werden, würde mit der Zeit verschleißen, abschleifen, abscheren und sich
sichtbar verformen. Wenn aber die Ränder des Lagers im Laufe der Zeit eingedrückt
werden, besteht die Gefahr, dass der wertvolle Ringkopf herausfällt, Wird dagegen
der Ring aus Edelstahl gefertigt, so werden zwar die Verschleißprobleme verhindert,
jedoch liegt Edelstahl in der Wertigkeit und der Wertschätzung der Kunden hinter einem
Edelmetallringkörper. Als zur Erfindung gehörig wird auch eine Ausführungsform betrachtet,
bei durch Beschichten (aus optischen Gründen) des Edelstahlringkörpers mit Edelmetall
verbesserte Lagereigenschaften im Vergleich zu einem Edelmetallring erreicht werden.
In der Terminologie der Ansprüche bildet hier der Edelstahlringkörper das Lager, während
die Edelmetallbeschichtung den Ringkörper bildet. Diese Lösung hat jedoch den Nachteil,
dass die Herstellung sehr aufwendig ist und durch das leichtere spezifische Gewicht
des Edelstahlringkörpers der Verbraucher die geringere Wertigkeit spürt. Ein "anderes
Material" im Sinne des Erfindungsgedankens liegt immer dann vor, wenn unterschiedliche
physikalische Eigenschaften vorliegen, die insbesondere die Härte des Materials betreffen.
Beispielsweise kann Edelstahl durch Härten bzw, mechanische Bearbeitung oberflächlich
bzw, in der Randzone verbesserte Festigkeitseigenschaften haben. Damit ein "anderes
Material" im Sinne des Erfindungsgedankens vorliegt, sind nicht zwingend unterschiedliche
Metalle oder Stoffe notwendig. Auch folgende Varianten sind davon umfasst: In einen
Edelstahlringkörper werden gehärtete Edelstahllager eingesetzt, die separat besser
zu bearbeiten sind; ein Edelstahlkörper wird mit Ausnehmungen versehen, die derart
gepresst, gefräst und/oder poliert werden, dass eine Oberflächenverhärtung entsteht.
[0007] Unter Lager im Sinne der Erfindung wird alles das verstanden, was mit dem Objekt
in Kontakt steht und das Objekt hält, also entweder das gesamte Lager oder lediglich
die zum Halten des Objekts bestimmte Lagerfläche, Das heißt, dass beispielsweise bei
einem Goldring das Lager aus Edelstahl bestehen kann und das Lager wiederum eine mit
Hartmetall beschichtete Lagerfläche aufweist. Hartmetall hat insbesondere den Vorteil,
dass es im Fall von Titannitrit (TiN) eine goldene Farbe hat. Bevorzugt ist es also,
wenn das Lager oder die zum Halten des Objekts bestimmten Lagerflächen aus einem härteren
oder verschleißfesteren Material als der Ringkörper bestehen, so dass ohne Beachtung
der Festigkeitseigenschaften das aus Gründen der Optik gewünschte Material zum Einsatz
beim Ring kommen kann. Erfindungsgemäß lässt wegen des Ausbleibens des Verschleißes
der Lagerdruck über die Zeit nicht nach und der Kopf wird auch nach Jahren und trotz
Relativbewegungen sicher gehalten. Die Erfindung bietet darüber hinaus den Vorteil,
dass für den Ringkörper nichtallergieauslösende Materialien verwendet werden können
und unabhängig davon eine mechanisch optimales Material für das Lager genutzt werden
kann, dass jedoch nicht direkt mit der Haut in Berührung kommt. Letzteres Material
muss daher nicht mit so großer Sicherheit nicht-allergieauslösend sein.
[0008] Ein weiterer Vorteil eines vom Ringkörper unabhängigen und festeren Lagers besteht
darin, dass das Objekt mit einem größeren Anpressdruck gehalten werden kann ohne dass
Fließen einsetzt. Zum sicheren Halten des wertvollen Ringkopfes und insbesondere dessen
Sicherung gegen Raushebeln, ist eine bestimmte Klemmkraft notwendig. Nach der Gesetzmäßigkeit
Kraft = Druck x Fläche ist bei kleinerer Fläche ein höherer Druck erforderlich, weshalb
zur Erzielung der notwendigen Klemmkräfte bei besonders schmalen und filigranen Ringkörpern
extreme Drücke nötig sind. Diese jedoch würden speziell Edelmetalle, insbesondere
Gold mit hohen Karatzahlen, zum Fließen bringen, wodurch der Ringkopf nicht mehr sicher
gehalten werden kann. Erfindungsgemäß sind durch das separate Lager schmalere Ringe
aus beliebigen Materialen zum Klemmen des Ringkopfes möglich, die mehr Profit bringen
und Material einsparen,
[0009] Bevorzugte Materialien für den Ringkörper sind alle Edelmetalllegierungen, insbesondere
mit Gold, Weißgold, Silber, Platin und Kupfer oder deren Unterlegierungsgruppen, da
diese sich der Wertschätzung des Publikums erfreuen, bekannt und vertraut sind. Als
Lager bzw. Lagerflächen kommen sämtliche Materialien in Betracht, die für ihre Härte
und Verschleißfestigkeit bekannt sind, also insbesondere Stahl, Edelstahl, Hartmetall,
Keramik. Diese können auch Teflon aufweisen bzw. eine solche Beschichtung, um ggf,
eine leichte Beweglichkeit des Ringkopfes zu ermöglichen.
[0010] Bei einer besonderen Ausgestaltung sind die meist anders farbig als der Ringkörper
ausgestalteten Lager in den Enden des Ringkörpers in Löchern eingelassen. Die Lager
werden daher vom Auge nicht als solche erkannt und der hochwertige Gesamteindruck
eines Edelmetallrings bleibt erhalten. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass
die Lager zur Erzeugung eines bestimmten optischen oder Designeffekts, das sichtbare
Ende des Rings bilden, d.h. lediglich aus mechanischen Gründen in ein Loch teilweise
eingelassen ist.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist dagegen das Lager auf das Ende
des Rings aufgesetzt um einen besonderen Designeffekt zu erzielen. Aus mechanischen
Gründen kann dabei das Ende des Rings mit einem nach innen oder außen gerichteten
stufenförmigen Absatz versehen sein, auf den das Lager aufgesetzt wird. Optisch besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Lager bündig mit dem Ringkörper abschließt. Alternativ
kann das überstehende Lager mit einer an den Ringkörper angepassten Beschichtung versehen
sein, z. B. durch Vergolden oder eine angepasste Hartmetallschicht aus z. B. TiN.
[0012] Besonders gute Verschleißfestigkeit erreicht man, wenn der mit dem Lager in Kontakt
stehende Teil der Oberfläche des Objekts, beispielsweise des Ringkopfs, aus einem
Material besteht, das ähnliche Gleit und/oder Festigkeitseigenschaften wie das Lager
bzw. die Lagerfläche hat. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass dadurch die Festigkeitseigenschaften
der Ringkörper-Ringkopf-Verbindung vollkommen unabhängig von den beim Ringkörper und
beim Objekt verwendeten Materialien erreicht werden kann, wodurch ganz neue ästhetische
Effekte flexibel und preiswert umgesetzt werden können und materialtypische Beschränkungen
beim Kreativprozess umgangen werden können.
[0013] Wenn der Ringkopf eine Kugel aufweist, die zwischen den Lagern gehalten ist, fixiert
sich das Objekt beim Einsetzen in die Lager quasi von alleine in die richtige Position.
Eine Kugel hat unabhängig davon den Vorteil, dass die je nach Ausgestaltung des sie
umgebenden Lagers in eine oder mehrere Achsen schwenkbar bzw, rotierbar ist. Dabei
ist besonders bevorzugt, dass das eingesetzte Objekt ohne Werkzeug um zumindest eine
Achse schwenkbar, insbesondere rotierbar ist. Der Schmuckbesitzer kann dadurch dem
Gegenstand jederzeit ein verändertes Aussehen geben. Wenn mehrere Ringe hintereinander
an einem Finger bzw, nebeneinander an mehreren Fingern aufgesteckt sind, ist es ferner
möglich, den Ringkopf entsprechend auszurichten, z, B. senkrecht bzw. längs zum Finger.
Besonders auffällige Schmuckstücke mit "Übergröße" können so beispielsweise in eine
weggeklappte Ruheposition und eine aufgeklappte Vorführposition gebracht werden. Ein
länglicher Ringkopf kann beispielsweise mal fluchtend mit dem Ringkörper und mal quer
dazu ausgerichtet werden, wodurch das Schmuckstück sein Aussehen vollkommen ändert.
Auch sinkt die Verletzungsgefahr, da der Kopf wegklappen bzw, sich wegdrehen kann.
Die maximale Flexibilität erhält man, wenn der Ringkopf um zwei Achsen schwenkbar
und eine Achse rotierbar ist. Dies wird am einfachsten durch eine zwischen den Lagern
gehaltene Kugel, die über einen schmalen Steg mit dem sichtbaren Teil des Ringkopfs
verbunden ist, realisiert. Die Kugel hat außerdem den Vorteil, dass sie kein bedeutendes
Drehmoment auf das Lager ausüben kann und somit ein Heraushebeln des Ringkopfes erschwert
wird.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist der Ringkörper und das Objekt derart
ausgelegt, dass das Objekt nur mittels eines Werkzeugs beispielsweise einer Spreizstange
in den derart gespreizten Ringkörper einsetzbar ist. Dadurch wird ein versehentliches
Entfernen oder Herausfallen des Objektes verhindert. Andererseits ist die Vorspannung
des Rings so zu dimensionieren, dass die Spannung von Hand mittels einer Zange überwunden
werden kann und keine teurere Spezialmaschine erforderlich ist.
[0015] Wenn das Objekt und die Lager jedoch derart ausgestaltet sind, dass das Objekt ohne
Werkzeug zwischen die Lager einsetzbar ist, z. B. durch eine keilartige Führung, die
beim Einsetzen ein Spreizen des Ringkörpers mit anschließendem Einschnappen ermöglich,
kann im Ladengeschäft ohne Hilfsmittel und in Sekundenschnelle ein Ring konfektioniert
werden.
[0016] In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass mehrere Ringkörper über ein gemeinsames
Objekt miteinander verbunden werden können. Modular können somit insbesondere aufeinander
abgestimmte verschiedenfarbige Ringkörper fest verdrehsicher, aber dennoch flexibel
miteinander zu einem neuen, größeren Ring verbunden werden.
[0017] Ein Ringkörper im Sinne der Erfindung ist nicht beschränkt auf Ringe zum Anstecken
an die Finger. Darunter fallen vielmehr alle diejenigen Komponenten aller Schmuckstücke,
die durch Spreizen ein Einsetzen und sicheres Halten einer zum Schmuckstück gehörig
wirkenden Komponente ermöglichen.
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der beigefügten
Zeichnungen. Ebenso können die vorstehend genannten und noch weiter ausgeführten Merkmale
erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet
werden. Die erwähnten Ausführungsbeispiele sind nicht abschließend zu verstehen und
haben beispielhaften Charakter. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Schmuckstücks;
- Fig. 2
- eine Detailansicht des Schmuckstücks aus Fig. 1 und
- Fig. 3
- den Ringkörper bei dem Einbringen des Lagers und
- Fig, 4
- eine Detailansicht des Schmuckstücks aus Fig. 1 in einer besonderen Ausgestaltung
[0019] Fig. 1 zeigt einen Ring 1 bestehend aus einer kreisförmig zu einem Ringkörper gebogenen
Ringschiene 2, die derartig geformt ist, dass sich die beiden Endflächen 21 im oberen
Bereich des Ringes gegenüberstehen. Von nicht näher dargestellten Lagern 4 wird der
Ringkopf 5 an seinem Gegenlager 51 zwischen den Enden 21 durch Klemmkräfte gehalten.
[0020] Fig. 2 zeigt in der Detailansicht, dass in die Ringschiene 2 im Endbereich 21 Bohrungen
22 eingelassen sind. In diese sind in die aus Edelstahl geformten Lager 4 eingesetzt.
Eine konische Bohrung 41 an der Außenseite der Lager 4 bildet die Lagerfläche 41 zur
Fixierung einer Edelstahlkugel 51, die über einen Steg 52 mit dem sichtbaren Teil
53 des Ringkopfes 53 verbunden ist. Der Ringkopf 53 ist in der Regel der wichtigste
und teuerste Bestandteil des Rings und enthält beispielsweise einen Edelstein, In
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist zu erkennen, dass Ringkopf 53 wegen der
Kugel 51 einerseits fest zwischen den Lagerflächen 41 in der Ringschiene 2 geklemmt
ist und andererseits aber um seine eigene Achse rotierbar ist. Gleichzeitig ist wegen
des schmalen Stegs 52 ein Verschwenken des Ringkopfes 5 in Blattebene bis zum seitlichen
Anschlag an die Ringenden 21 möglich. Außerdem kann der Ringkopf aus der Blattebene
heraus um 360° verschwenkt werden.
[0021] Die Geometrie der Lager 41 ist nach gängigen Maßstäben an die Kugel 51 angepasst.
Wenn man gewisse Beweglichkeiten des Ringkopfes verhindern möchte, kann man anstelle
der Kugel auch nichtrotationssymmetrische Gegenstände, z.B. Würfel und dergleichen
verwenden. Diese sind dennoch in der Lage, bei entsprechender Ausgestaltung des Lagers
4, sich selber beim Einsetzen zu zentrieren.
[0022] Als besonderes Detail wird auf die Befestigung des runden schmalen Stifts oder Stegs
52 in der Kugel 51 hingewiesen. Üblicherweise wird der Stift 52 in eine Durchgangsbohrung
der Kugel eingesetzt und die Unterseite 52a des Stifts umgeformt und/oder gestaucht,
beispielsweise wie bei einer Niete, wodurch der Stift 52 in der Kugel eingeklemmt
wird. Bei Schmuckstücken, bei denen das Objekt 51, 52, 53 gedreht oder geschwenkt
werden kann, kommt es jedoch gerade wegen den erfindungsgemäß ermöglichten hohen Klemm-
und Lagerkräften dazu, dass sich der Stift 52 in der Kugel 51 drehen oder gar vollständig
lösen kann. Dies beeinträchtigt den Sitz des Ringkopfes 5 oder führ gar zum Verlust
desselben, Dies gilt besonders bei sehr dünnen Stiften (weniger als 1 oder 0.8 mm
Durchmesser) aus Gold, die wegen ihrer geringen Umfangs- und Kontaktfläche dem Verdrehen
kaum Widerstand entgegensetzen können, In einer besonderen Ausgestaltung ist daher
vorgesehen, dass zwischen Stift und Kugel eine Verdrehsicherung 52b eingesetzt wird.
Dies kann eine formschlüssige Verbindung sein, z, B. Nut-Feder-Verbindung oder nach
Art eines Zahnkranzes. Die Verdrehsicherung 52b kann, wie in Fig. 2 gezeigt, unmittelbar
in der Kugel 5 ausgebildet sein, beispielsweise als Nut oder Kerbe.
[0023] Fig. 4 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Verdrehsicherung, bei der die Kugel 51
einen zweistufigen Aufsatz 51 a, 51 b erhält, auf den der sichtbare Teil des Ringkopfes
53 aufsetzbar ist. Der Aufsatz verbreitert die Kontaktfläche zwischen entsprechend
geformten und formschlüssig ineinandergreifenden gezahnten Profilen 51 c bzw. 52c,
die auf der Ober- bzw. Unterseite des Aufsatzes 51 b bzw. Ringkopfes 53, wodurch eine
sicherere verdrehsichere Verbindung erreicht wird, sobald der Stift 52 im unteren
Bereich der Kugel 51 verankert wird, was bereits in Zusammenhang mit Fig. 2 erläutert
wurde. Die Durchgangsbohrung im unteren Bereich der Kugel 51 kann auch eine Aufweitung
51 d erhalten, damit der Stift 52 nach dem Stauchen sicher fixiert ist und ein Herausziehen
desselben nicht möglich ist.
[0024] Die Kontaktflächen 51 c, 52c können auch weniger aufwendig gestaltet sein. Entscheidend
ist, dass diese in vertikaler Richtung aufeinander zu bewegt werden können und dabei
eine formschlüssige Verbindung erreicht wird, die das Verdrehen zumindest erschwert
(schräge Kontaktflächen) oder verhindert (teilweise senkrechte Kontaktflächen),
[0025] Fig. 3 schließlich erläutert den Herstellungsvorgang eines offenen Ringkörpers 2
mit eingesetzten Lagern 4, Der auf konventionelle Weise hergestellte Ringkörper 2
wird gegebenenfalls an einer Stelle aufgeschnitten, so dass sich zwei Endflächen 21
bilden. Danach wird der Ringkörper aus der Ringkörperebene heraus aufgebogen, wobei
im unteren Bereich eine Torsionsstelle 23 entsteht. Durch die Torsion werden die Endflächen
so in Position gebracht, dass sie problemlos auch mit großem Werkzeug bearbeitbar
sind, Der Spalt dazwischen wäre sonst zu klein zum Bearbeiten der Endflächen. Es hat
sich gezeigt, dass bei einem Aufbiegen in der Ringebene die notwendigen Genauigkeiten
nicht eingehalten werden können und der Ringkörper zu stark verformt wird. Nun können
gegebenenfalls die Endflächen 21 nacheinander plangemacht werden. Es folgt das Einbringen
der Bohrung 22 (siehe Fig. 2) zum Einsetzen des bereits vorbereiteten Lagers 4 aus
Edelstahl. Vorteilhafterweise sind vor dem Einbringen des Lagers 4 bereits die Lagerflächen
41hergestellt worden, da die nachträgliche Herstellung der Lagerflächen 41 beim bereits
eingesetzten Lager 4 wegen der hohen auftretenden Drehmomente problematisch ist. Schließlich
wird der Ringkörper 2 zurückgebogen, wobei im Torsionsbereich 23 eine sichtbare Unregelmäßigkeit
zurückbleibt. Diese kann durch Polieren teilweise beseitigt werden, bevorzugt ist
jedoch, dass der Stempel in diesem Bereich eingebracht wird, da es das Publikum gewohnt
ist, dass Verformungen im Bereich des Stempels auftreten und diese daher nicht als
Mangel empfunden werden.
[0026] Ein Verfahren zu Herstellen eines offenen Ringkörpers 2 mit Lagern 4 kann vorzugsweise
folgenden Schritte aufweisen:
- Bereitstellen eines offenen Ringkörpers 2 mit zwei Endflächen 21, gegebenenfalls durch
Bereitstellung eines geschlossenen Ringkörpers und Aufschneiden des Ringkörpers derart,
dass sich zwei Endflächen 21 bilden;
- Aufbiegen des Ringkörpers 2 durch Auseinanderbewegen der Endflächen 21 aus der Ringkörperebene
heraus bis die Endflächen frei zugänglich für die Bearbeitung gemäß den weiteren Schritten
sind, wobei gegebenenfalls eine Torsionsstelle 23 in einem von den Endflächen 21 entfernten
Bereich entsteht;
- optionales Planmachen der Endflächen 21;
- Versehen der Endflächen 21 mit den Lagern 4;
- Zurückbiegen des Ringkörpers in die ursprüngliche Ringebene.
[0027] Dabei kann der Schritt "Versehen der Endflächen 21 mit den Lagern 4" folgende Schritte
umfassen:
- Vorbereitung der Endflächen 21 für das Befestigen des Lagers und
- Befestigen des Lagers 4 aus einem anderen Material als der Ringkörper.
[0028] Abschließend können die folgenden Schritte durchgeführt werden:
- Zurückbiegen des Ringkörpers 2 in die ursprüngliche Ringkörperebene, wobei im Torsionsbereich
23 eine sichtbare Unregelmäßigkeit zurückbleibt;
- optional Polieren der Unregelmäßigkeit;
- Stempeln im Bereich der Unregelmäßigkeit;
- optional Polieren der Unregelmäßigkeit.
1. Offener Ringkörper (2) mit sich gegenüberstehenden als Lager (4) ausgebildeten Enden
(21), die derart angeordnet und ausgebildet sind, dass zwischen den beiden Enden (21)
ein Objekt (5) befestigbar, insbesondere klemmbar ist, wobei vorzugsweise die Lager
(4) aus einem anderen Material als der offene Ringkörper (2) bestehen.
2. Ringkörper nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lager (4) oder die zum Halten des Objekts (5) bestimmten Lagerflächen (41) aus
einem härteren und/oder verschleißfesteren Material als der Ringkörper (2) bestehen.
3. Ringkörper nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringkörper (2) aus einer Edelmetalllegierung, insbesondere unter Verwendung von
Edelmetalllegierungen, beispielsweise mit Gold, Weißgold, Silber, Platin und Kupfer
oder deren Unterlegierungsgruppen besteht oder eine solche aufweistund/oder die Lager
(4) oder die Lagerflächen (41) aus Stahl, Edelstahl, Hartmetall, Keramik und/oder
Teflon bestehen und/oder die zuvor genannten Materialien aufweisen,
4. , Ringkörper nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden (21) des Ringkörpers (2) Löcher (22) aufweisen, in denen die Lager (4)
eingelassen sind, insbesondere derart, dass die Lager (4) bei eingesetztem Objekt
nicht das sichtbare Ende (21) des Ringkörpers bilden oder das sichtbare Ende (21)
des Ringkörpers bilden.
5. Ringkörper nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Ende (21) des Ringkörpers (2) die Lager (4) aufgesetzt sind, insbesondere
bündig aufgesetzt sind.
6. Schmuckstück, insbesondere Ring (1) mit einem Ringkörper (2) nach einem der vorherigen
Ansprüche und mit einem zwischen den Lagern (4) gehaltenen Objekt (5).
7. Schmuckstück nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Lager (4) in Kontakt stehende Teil (51) bzw. Oberfläche des Objekts (5)
aus einem Material besteht, das ähnliche Gleit- und/oder Festigkeitseigenschaften
wie das Lager (4) bzw. die Lagerfläche (41) hat und insbesondere aus Stahl, Edelstahl,
Hartmetall, Keramik und/oder Teflon besteht und/oder die zuvor genannten Materialien
aufweist.
8. Schmuckstück nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Objekt (5) eine Kugel (51) aufweist, die zwischen den Lagern (4) gehalten ist.
9. Schmuckstück nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Objekt derart zwischen den Lagern befestigt, insbesondere geklemmt ist, dass
es ohne Werkzeug und ohne besondere Kraftanstrengung um mindestens eine Achse schwenkbar,
insbesondere rotierbar ist, vorzugsweise um zwei Achsen schwenkbar und um eine Achse
rotierbar ist.
10. Schmuckstück nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die auf das Objekt (5) wirkenden Klemmkräfte des Ringkörpers (2) derart groß sind,
dass das Objekt (5) nur durch Spreizen des Ringkörpers (2) mittels eines Werkzeugs
abnehmbar und/oder einsetzbar ist