[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Spielzeugfahrzeug, insbesondere in Form eines
Traktors, mit wenigstens zwei lenkbaren Rädern, wobei die Schwenkbewegung eines Lenkrads
über ein Lenkgetriebe in eine Schwenkbewegung eines Lenkschemels umgewandelt wird,
wobei die Räder an Achsschenkeln gelagert sind, die ihrerseits an der Vorderachse
schwenkbar gelagert sind, wobei die durch den Lenkvorgang bedingte Schwenkbewegung
über eine Spurstange und über Lenkhebel die Achsschenkelbolzen und damit die Räder
verschwenkt. Ein derartiges Spielzeugfahrzeug ist aus DE 298 01 781 U1 bekannt.
[0002] Es gibt in der landwirtschaftlichen Technik Lenkungen für Traktoren, welche unter
Verwendung von hydraulischen Getrieben, also mit erheblichem technischen Aufwand,
einen sehr starken Lenkeinschlag der Räder ermöglichen, wodurch eine hohe Manövrierfähigkeit
erzielt wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von diesem großtechnischen Vorbild
auch bei einem Spielzeugfahrzeug einen derart starken Lenkeinschlag zu realisieren,
wobei die mechanische Umsetzung jedoch möglichst einfach, funktionssicher und kostengünstig
umsetzbar sein soll.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Vorderachse mit einem
Ende mit einem ersten Ende des Lenkschemels verbunden ist, an einem zweiten Ende des
Lenkschemels das Lenkgetriebe ausgebildet ist, der Lenkschemel zwischen dem ersten
und dem zweiten Ende ein Schwenklager zur Erzielung einer Schwenkbewegung relativ
zum Fahrgestell aufweist und die Spurstange mittig ein relativ zum Fahrgestell ortsfestes
Schwenklager besitzt.
[0005] Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, dass beim Betätigen des Lenkrades die Vorderachse
und damit auch die hieran gelagerten Räder als Ganzes verschwenkt wird, wobei dieser
ersten Lenkbewegung ein Verschwenken der einzelnen Räder relativ zur Vorderachse überlagert
wird. Dies wird dadurch erreicht, dass beim Verschwenken der Vorderachse aufgrund
des mit dem Fahrgestell verbundenen Schwenklagers der Spurstange die Vorderachse parallel
zur Spurstange verschoben wird, sodass die mit den Enden der Spurstange schwenkbar
verbundenen Lenkhebel die Räder auslenken.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Vorderachse als
Ganzes um eine horizontale Schwenkachse pendelnd gelagert ist, sodass beispielsweise
Hindernisse überfahren werden können, ohne dass das gesamte Fahrzeug schräggestellt
wird.
[0007] Das Lenkgetriebe umfasst vorzugsweise ein Zahnrad am unteren Ende der mit dem Lenkrad
verbundenen Lenksäule und eine bogenförmig gekrümmte Zahnsegment am Lenkschemel.
[0008] Insoweit kann der Lenkschemel eine Ausnehmung aufweisen, an deren Innenseite die
Zahnsegment ausgebildet ist und in die das Zahnrad der Lenksäule eingreift.
[0009] Das Schwenklager für den Lenkschemel ist mit Vorteil durch einen Lagerzapfen am Fahrgestell
gebildet, der in eine korrespondierende Lagerausnehmung des Lenkschemels eingreift.
[0010] Auch das Schwenklager für die Spurstange kann durch einen Lagerzapfen am Fahrgestell
gebildet sein, der in eine korrespondierende Ausnehmung der Spurstange eingreift.
[0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf die wesentlichen Teile der Lenkung eines erfindungsgemäßen Spielzeugfahrzeugs,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der in Fahrtrichtung rechten Hälfte des Fahrgestells
und der linken Hälfte der Lenkung,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Lenkung einschließlich der Kotflügel,
- Fig. 4 bis 6
- Aufsichten eines erfindungsgemäßen Spielzeugfahrzeugs mit maximalem Lenkungseinschlag
nach rechts, in Geradeausfahrt und maximalem Lenkungsausschlag nach links.
[0012] Ein in der Zeichnung dargestelltes Spielzeugfahrzeug 1 weist eine lenkbare Vorderachse
2 mit zwei Rädern 3 auf, welche jeweils von einem Kotflügel 4 abgedeckt sind, der
mit der Vorderachse 2 über Haltestreben 5 verbunden ist.
[0013] Die Vorderachse 2 ist an einem Lenkschemel 6 gelagert, der um ein Schwenklager A
am Fahrgestell 7 schwenkbar gelagert ist.
[0014] Am rückwärtigen Ende des Lenkschemels 6 ist eine Ausnehmung 8 vorgesehen, an deren
rückwärtigen Innenseite eine Zahnsegment 9 ausgebildet ist, welche eine kreisabschnittförmige
Konfiguration aufweist. Das Zahnsegment könnte je nach gewünschter Einschlagrichtung
auch an der Außenseite angeordnet sein. Bei einer funkferngesteuerten Version könnte
der Antrieb auch über eine anders artige Mechanik mittels einer Rudermaschine erfolgen.
In die Ausnehmung 8 greift das untere Ende einer Lenksäule 10 ein, welches als Zahnrad
11 ausgebildet ist, das mit der Zahnsegment 9 in Eingriff steht. Am oberen Ende der
Lenksäule 10 ist ein Lenkrad 12 vorgesehen. Durch Betätigung des Lenkrads, das heißt
durch dessen Verschwenken, tritt das Zahnrad 11 in Wechselwirkung mit der Zahnsegment
9, sodass der Lenkschemel 6 um das Schwenklager A verschwenkt werden kann, wodurch
auch die Räder 3 im Sinne einer Steuerbewegung mitverschwenkt werden.
[0015] Die Räder 3 sind an Achsschenkeln 13 über Radlager F gelagert, die um eine vertikale
Schwenkachse D schwenkbar gelagert sind.
[0016] An den Achsschenkeln 13 greifen Lenkhebel 14 an, welche über ein Schwenklager C mit
einer Spurstange 15 gekoppelt sind, welche parallel zur Vorderachse 2 verläuft und
um ein ortsfestes Schwenklager E, welches am Fahrgestell 7 ausgebildet ist, verschwenkbar
ist.
[0017] Diese Ausgestaltung führt dazu, dass bei einem Verschwenken der Vorderachse 2 bei
Betätigung des Lenkrads 12 die Vorderachse relativ zu der ortsfest-schwenkbar gelagerten
Spurstange 15 eine Parallelverschiebung erfährt, sodass über die Gelenke C die Lenkhebel
14 die Schwenkbewegung der Vorderachse überlagernd in Richtung von deren Schwenkbewegung
ausgelenkt werden, sodass der Einschlag der Räder 3 nochmals gegenüber der Schwenkbewegung
der Vorderachse 2 verstärkt wird und auf diese Weise insgesamt ein Lenkeinschlag von
bis zu 45° in Fahrtrichtung gesehen nach links und rechts, wie in Figur 4 und 6 dargestellt,
erzielt werden kann.
[0018] Aus Figur 3 ist erkennbar, dass die Vorderachse 2 um die Fahrzeuglängsachse mittels
des Lagers B pendelnd gelagert ist, um unabhängig von der Geländegestaltung den Bodenkontakt
aller Räder zu gewährleisten. Die Aufhängung ist derart gestaltet, dass die Auslenkung
der Spurstange 15 in jedem Pendelwinkel der Vorderachse möglich ist. Dies wird durch
die konstruktiv günstige Anordnung des Schwenklagers B der Vorderachse im Bezug auf
die Lagerpunkte der Spurstange im Fahrgestell erreicht.
1. Spielzeugfahrzeug, insbesondere Traktor, mit wenigstens zwei lenkbaren Rädern, wobei
die Schwenkbewegung eines Lenkrads über ein Lenkgetriebe in eine Schwenkbewegung eines
Lenkschemels umgewandelt wird, wobei die Räder an Achsschenkeln gelagert sind, die
ihrerseits an der Vorderachse schwenkbar gelagert sind, wobei die durch den Lenkvorgang
bedingte Schwenkbewegung über eine Spurstange und über Lenkhebel die Achsschenkelbolzen
und damit die Räder verschwenkt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Vorderachse (2) mit einem ersten Ende des Lenkschemels (6) verbunden ist,
- an einem zweiten Ende des Lenkschemels (6) das Lenkgetriebe ausgebildet ist,
- der Lenkschemel (6) zwischen dem ersten und dem zweiten Ende ein Schwenklager A
zur Erzielung einer Schwenkbewegung relativ zum Fahrgestell (1) aufweist, und
- die Spurstange (15) mittig ein relativ zum Fahrgestell (1) ortsfestes Schwenklager
E besitzt.
2. Spielzeugfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderachse (2) als Ganzes um eine horizontale Schwenkachse B pendelnd gelagert
ist.
3. Spielzeugfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lenkgetriebe ein Zahnrad (11) am unteren Ende der mit dem Lenkrad (12) verbundenen
Lenksäule (10) und eine bogenförmig gekrümmte Zahnsegment (9) am Lenkschemel (15)
umfasst.
4. Spielzeugfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Lenkschemel (6) eine Ausnehmung (8) aufweist, an deren Innenseite die Zahnsegment
(9) ausgebildet ist und in die das Zahnrad (11) der Lenksäule (10) eingreift.
5. Spielzeugfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager A für den Lenkschemel (6) durch einen Lagerzapfen am Fahrgestell
(1) gebildet wird, der in eine korrespondierende Lagerausnehmung des Lenkschemels
(6) eingreift.
6. Spielzeugfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager E für die Spurstange (15) durch einen Lagerzapfen am Fahrgestell
(1) gebildet ist, der in eine korrespondierende Ausnehmung der Spurstange (15) eingreift.