[0001] Die unter Schutz zu stellende Weiterentwicklung der Vorrichtung zum Rudem in Sichtrichtung
macht es möglich, das Blattteil vom Boot aus am Blatthaltekörper zu befestigen und
von ihr zu lösen und erlaubt dem Ruderer das Ruderblatt beliebig auf- und abzudrehen.
[0002] Den Stand der Technik stellt in diesem Fall das Patent Nr. 19855744 dar. Es werden
aus diesem Grund auch die gleichen Bauteil - und Achsenbezeichnungen verwendet, wie
in diesem Patent. Die in obigem Patent beschriebene Vorrichtung wurde als Einzelstück
handwerklich gefertigt und ausprobiert. Dabei zeigte sich als prinzipieller Nachteil,
dass das Blattteil vor Befestigung des Getriebes an den Auslegern in der Hülse eingelegt
sein musste. Verbesserungswürdig war auch die Übertragung der Rotation zwischen Handteilhülse
und Blattteilhülse, weil die Verdrehung in eine Richtung auf die Zahl der Wicklungen
beschränkt war.
[0003] Durch die im folgenden beschriebenen Maßnahmen wurden diese Unzulänglichkeiten behoben.
[0004] Der Blatthaltekörper
Fig.1 wird als schwenkbarer Ausleger ausgebildet. An seinem wasserseitigem Ende befindet
sich eine verschließbare Gabel
1 mit Axialstopp zur Lagerung und Ausrichtung des Blattteils. Das Blattteil
Fig.2 trägt an dieser Stelle als passendes Gegenstück einen Nockenring
3. Zum Boot hin bildet ein mit dem Blatthaltekörper fest verbundener Schuh
2 die zweite Halterung des Blattteils zur Aufnahme der Lagerkräfte des Blattteilendes
einschließlich einer axialen Haltekraft. Die Blattteilhülse
5 ist drehbar gelagert und fest mit dem Blattteil verbunden. Zur Übertragung der Rotation
auf das Blattteil ist neben der Blattteilhülse ein Zahnradring
4 auf dem Blattteil befestigt.
[0005] Der Einbau des Blattteils erfolgt indem das Blattteil in die geöffnete Gabel gelegt,
bis zum Anschlag nach außen gedrückt und dann seitlich in den Schuh geschoben wird.
Nach dem Schließen der Gabel und Fixieren der Blatteilhülse im Auflagerschuh mittels
einer Lasche oder eines Bügels
2.1 ist das Blattteil unverlierbar montiert. Das Schließen der Gabel wird vorzugsweise
indirekt durchgeführt, zum Beispiel mit Seil und Feder, wie in Figur 1 angedeutet.
[0006] Die Praxis wird zeigen, dass die Kippfreiheit des Gehäuses auf maximal 30° beschränkt
sein sollte und dass die Schwenkbewegung beim Einbau des Blattteils ebenso wie beim
Transport feststellbar sein sollte.
[0007] Zur Erreichung der unbeschränkten Rotation von Griff- und Blattteil wird die im folgenden
beschriebene Konstruktion vorgeschlagen.
[0008] Auf der Griffteilhülse befindet sich wasserseitig ein Kegelradzahnring (
12). Dieser überträgt die Rotation über ein Kegelrad
8, Ritzel (I) genannt, auf eine flexible Welle
7 oder ersatzweise einen durch Kardangelenke verbundenen Stabzug, an dessen Ende sich
ebenfalls ein Kegelrad
9, Ritzel (II), befindet. Für ein verlässliches Einrasten in die Verzahnung des Kegelradringes
4 des Blattteils beim Eindrücken der Blattteilhülse in den Schuh
2 sorgt eine Federscheibe zwischen Blatthaltekörper und Ritzel (II).
[0009] Das Kraftübertragungselement, die flexible Welle oder ersatzweise der Stabzug mit
Kardangelenken erhalten ein zugkraftabhängiges Längenausgleichselement
11, Kompensator (II) genannt.
[0010] Das Kraftübertragungselement ist in einem Torsionsstabzug
Fig.3 mit vier oder mehr Gelenken gelagert. Der Torsionsstabzug ist am Griffhaltekörper
wasserseitig und am Blatthaltekörper bootseitig gelenkig befestigt. Die Achsen seiner
Gelenke sind parallel zu den Schwenkachsen. Der Torsionsstabzug bewegt sich also in
der gleichen Ebene wie Griffteil und Blattteil. Die Verdrehungen in den Gelenken sind
winkelbegrenzt und federkraftabhängig. Einer der Stäbe, vorzugsweise der mittlere
kann mit Hilfe eines auf Zug vorgespannten Kompensators (I)
10 seine Länge verändern. Durch geschickte Abstimmung der Federn in den Kompensatoren
(I) und (II) mit den Federn, die den Torsionsstabzug in die Gerade zurückbiegen, findet
der Torsionsstab eine günstige, stabile Form.
[0011] Mit diesen Verbesserungen: Dem einfachen Trennen von Blattteil und Getriebe, der
Möglichkeit die beiden Skullabschnitte Griffteil und Blattteil beliebig rotieren zu
können wird das Ruderboot in dem man in Sichtrichtung rudert ein weiteres Stück attraktiver.
[0012] Indem ein funktionsfähiges Modell schon mit bescheidenen handwerklichen Mitteln hergestellt
wurde ist zu erwarten, dass mit modernen Fertigungsmethoden auch in Kleinserie perfekte
Geräte herzustellen sind.
Bezugzeichenliste
[0013]
- Figur 1
- Blatthaltekörper, Draufsicht
1 Gabel
1.1 Verschlussriegel
1.2 Vertikallager
1.3 Federplatte
1.4 Axialstop
2 Befestigungsschuh
2.1 Bügelanschluss
- Figur 2
- Blattteil
3 Nockenring
4 Zahnring
5 Blattteilhülse
6 Lager
- Figur 3
- Torsionsstabzug, Draufsicht
7 Flexible Welle
8 Ritzel I
9 Ritzel II
10 Kompensator I
11 Kompensator II
12 Zahnring, Griffteilhülse
1. Vorrichtung nach Anspruch 1 des Patentes Nr. 19855744
gekennzeichnet dadurch, dass der Blatthaltekörper (
Fig.1) mit einer verschließbaren Gabel (
1) für das wasserseitige Auflager des Blattteils und einem Befestigungsschuh (
2) für das bootseitige Auflager des Blattteils versehen ist, der es dem Ruderer ermöglicht,
das Blattteil (
Fig.2) vom Blatthaltekörper zu trennen und wieder zu befestigen, ohne das Boot zu verlassen
oder das Gehäuse um die Kippachse zu drehen.
1.1 Verschließbare Gabel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die offene Gabel das Blattteil eingelegt werden kann und dass die verschlossene
Gabel dem Blattteil für die zum Wasser gerichtete Axialkraft und alle quer zur Blattteilachse
auftretenden Kräfte ein Auflager bietet, und die neben einer ebenen Auflagerplatte
(1.2) zur Aufnahme vertikaler Kräfte eine gefederte Druckplatte (1.3) besitzt, die den Nockenring (3) des Blattteils in der aufgedrehten und der flachgedrehten Stellung einrasten lässt.
1.2 Befestigungsschuh (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Blattteilende des in der Gabel (1) liegenden Blattteils in den Befestigungsschuh hineingeschoben und mit einer Lasche
oder Bügel gesichert werden kann, und dass er, der Befestigungsschuh, dem Blattteil
für die zum Boot gerichtete Axialkraft und alle quer zur Blattteilachse auftretenden
Haltekräfte ein Auflager bietet.
2. Blattteil (Fig.2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Gegenstück zur verschließbaren Gabel einen unverschieblich befestigten Nockenring
(3) trägt, dessen Sockel sowohl die axialen als auch die vertikalen Haltekräfte abträgt,
und dass es an seinem Ende als Gegenstück zum Befestigungsschuh (2) eine axial unverschieblich drehbar gelagerte Blattteilhülse (5) trägt, und dass es zwischen Nockenring (3) und Blattteilhülse (5) einen Zahnradring (4) besitzt, auf den die Rotation des Griffteils übertragen wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsübertragung zwischen Griffteilhülse (12) und Blattteil und die Umkehr des Drehsinns jeweils über ein Kegelradpaar, bestehend
aus Kegelradring(12,4) und Ritzel (8,9), mittels einer auf Zug vorgespannten und mit einem Kompensator(11) versehenen flexiblen Welle (Fig.3) erfolgt, die gelagert ist in einem torsionssteifen Gelenkstabzug (Fig.3), dessen Enden am Griffhaltekörper wasserseitig und am Blatthaltekörper bootseitig
fest angeschlossen sind, und dessen Gelenkachsen parallel zu den Schwenkachsen sind
und dessen gegenseitige Verdrehung winkelbegrenzt und gefedert ist, und von dem einer
der Gelenkstäbe als zugvorgespannter Kompensator (10) ausgebildet ist.