Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Glühlampe.
Stand der Technik
[0002] Glühlampen sind an sich seit langer Zeit bekannt. Sie erzeugen Licht durch thermische
Emission, in der Regel durch einen glühenden Körper, z.B. Metallfaden. Es handelt
sich hier um die historisch älteste Bauform von elektrischen Lampen, die aber teils
wegen der geringen Lampenkosten, teils wegen des kontinuierlichen Emissionsspektrums
im Vergleich zu Entladungslampen, gelegentlich aus Gründen der Baugröße oder aus anderen
Gründen nach wie vor von erheblicher Bedeutung ist.
[0003] Grundsätzlich zeigen Glühlampen wegen des kontinuierlichen Emissionsspektrums eine
relativ gute Farbwiedergabe, sind aber hinsichtlich der Farbtemperatur, das heißt
anschaulich gesprochen hinsichtlich der "Wärme" oder, im Gegenteil, "Weißheit" des
Lichts Begrenzungen unterworfen. Die Lebensdauer von Glühlampen ist in aller Regel
begrenzt durch den Glühfaden, von dem Metall abdampft, was schließlich zu Fadenbrüchen
führt. Es sind verschiedene Technologien entwickelt worden, um dieses Problem zu mildern.
Insbesondere ist hier der Halogenkreisprozess in den Halogenglühlampen zu nennen,
durch den das verdampfte Metall an den Glühfaden zurückgeführt wird.
[0004] Grundsätzlich verbleibt jedoch bei Glühlampen, auch bei Halogenglühlampen, der Zusammenhang,
dass eine Erhöhung der Farbtemperatur, zugunsten eines weißeren Lichts, beziehungsweise
eine Erhöhung der Lichtausbeute, das heißt des Lichtstroms (in der Einheit Lumen (Im))
pro eingesetzter elektrischer Leistung (in Watt (W)), durch elektrische Auslegung
wegen der damit notwendigerweise verbundenen höheren Glühfadentemperaturen zu Lebensdauerverkürzungen
führt.
[0005] Die bekannten Maßnahmen wie die Verwendung verschiedener Gaszusammensetzungen in
(konventionellen) Glühlampen, der Halogenkreisprozess in den Halogenglühlampen und
andere an sich bekannte Schritte stehen dabei andererseits in einem beständigen Konflikt
mit der Kostenseite. In Folge derartiger Maßnahmen sind langlebigere beziehungsweise
hinsichtlich der Lichtausbeute bessere Glühlampen also grundsätzlich teurer, so dass
es vor allem besondere Anwendungsgebiete sind, in denen solche Maßnahmen zum Tragen
gekommen sind. So werden Halogenglühlampen insbesondere dann eingesetzt, wenn es auf
die Farbwiedergabe und die Weißheit des Lichts ankommt. Konventionelle Kr-Glühlampen
z.B. werden wegen der höheren Kosten nach wie vor eher als Nischenprodukt angeboten.
[0006] Unabhängig davon hat sich in den vergangenen Jahren in medizinischen Untersuchungen
herausgestellt, dass auch der sichtbare Teil des elektromagnetischen Spektrums physiologische
Auswirkungen auf den menschlichen Organismus hat. Insbesondere hat sich herausgestellt,
dass das menschliche Auge Rezeptoren enthält, die mit der Steuerung des Hormonhaushalts
des Schlafhormons Melatonin in Wirkverbindung stehen. Diese Rezeptoren sind vor allem
im Blaubereich empfindlich, wobei die maximale Empfindlichkeit etwa im Bereich von
450 - 470 nm liegt.
Darstellung der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine Glühlampe mit verbesserten
Eigenschaften anzugeben.
[0008] Die Erfindung richtet sich auf eine Glühlampe, die so ausgelegt ist, dass sie abhängig
von der Lampenleistung eine im Folgenden aufgeführte Mindestnennlichtausbeute erzielt:
| Lampenleistungen /W |
Lichtausbeute / lm/W |
| 5-20 |
5,7 |
| 20-33 |
7,2 |
| 33 - 50 |
9,2 |
| 50-68 |
10,1 |
| 68 - 88 |
11,8 |
| 88 -125 |
12,6 |
| 125-175 |
13,5 |
| 175-250 |
14,2 |
| 250 - 400 |
14,4 |
| ≥ 400 |
15,8 |
[0009] Diese Glühlampe ist gekennzeichnet durch ein Farbfilter zur Filterung des Glühlampenlichts
und zur Erhöhung des circadianen Wirkfaktors auf mindestens 0,38.
[0010] Vorzugsweise werden in der obigen Auflistung jeweils um 2% höhere und besonders bevorzugterweise
um 4% höhere Lichtausbeuten zugrunde gelegt. Der circadiane Wirkfaktor beträgt vorzugsweise
mindestens 0,39 und besonders bevorzugterweise mindestens 0,40.
[0011] Die Grundidee der Erfindung besteht darin, bei einer Glühlampe im Vergleich zu einer
hinsichtlich der elektrischen Daten vergleichbaren konventionellen Glühlampe eine
verstärkte aktivierende Wirkung auf den menschlichen Organismus vorzusehen. Diese
Wirkung soll durch eine Erhöhung des relevanten Blauanteils erfolgen, was hier über
den als technische Größe eingeführten sogenannten circadianen Wirkfaktor definiert
wird. Dieser circadiane Wirkfaktor beschreibt das Verhältnis des mit einer angenommenen
Empfindlichkeitskurve ermittelten aktivierenden Anteils der abgestrahlten Strahlungsleistung
zu dem Gesamtlichtstrom. Dabei ist der Lichtstrom die mit der spektralen Augenempfindlichkeit
(hinsichtlich der normalen Helligkeitsempfindung) bewertete Strahlungsleistung. Es
handelt sich also um das Verhältnis zweier Integrale über die Strahlungsleistung,
im einen Fall mit der Gewichtungsfunktion der circadianen Wirkung auf die aktivierenden
Lichtrezeptoren und im anderen Fall (beim Lichtstrom) mit der spektralen Helligkeitsempfindlichkeit
des menschlichen Auges.
[0012] Der Begriff des circadianen Wirkfaktors und auch der Begriff des Lichtstromes sind
an sich eingeführte technische Größen. Es wird Bezug genommen auf die Definition in
der Veröffentlichung von Prof. Dr. Dietrich Gall in der Zeitschrift "LICHT", Ausgabe
11-12, 2002. Dennoch muss darauf hingewiesen werden, dass die zugrundeliegenden physiologischen
Mechanismen von verschiedenen Parametern abhängen, also beispielsweise dass das dunkeladaptierte
Auge abweichend vom helladaptierten Auge reagiert. Es bestehen auch unterschiedliche
wissenschaftliche Ansichten über Einzelheiten der richtigen circadianen Wirksamkeitsverteilung
im Blauspektrum, insbesondere abhängig von der Hell-Dunkel-Adaption, die hier jedoch
nicht weiter erörtert werden sollen.
[0013] Die Erfindung grenzt sich dadurch ab, dass der circadiane Wirkfaktor einen Wert von
mindestens 0,38, vorzugsweise 0,39 und besonders bevorzugterweise mindestens 0,40
aufweist. Dies wird erzielt durch ein Farbfilter, das den relevanten Blauanteil nicht
oder schwächer absorbiert als andere Spektralanteile. Das Farbfilter absorbiert also
in der Regel vorwiegend im gelben Bereich. Die Erfindung beschränkt sich jedoch nicht
auf diese Filterwirkung, mit der ja der aktivierende Anteil im Emissionsspektrum absolut
gar nicht erhöht wird. Vielmehr wird erfindungsgemäß gleichzeitig eine mit einer konventionellen
vergleichbaren Glühlampe mindestens vergleichbare Lichtausbeute (das heißt Lichtstrom
pro eingesetzte Leistung) erzielt, wie sie oben angegeben ist. Dabei ist eine Differenzierung
nach der Lampenleistung (den sogenannten Wattagen) vorgenommen worden, die auch bei
konventionellen Glühlampen den technischen Realitäten und Randbedingungen entspricht.
Für die angegebenen Grenzwerte, z. B. 33 W, soll jeweils der höhere Wert gelten.
[0014] Dem Fachmann sind verschiedene Maßnahmen bekannt, die Lichtausbeute zu erhöhen, die
im Prinzip in Frage kommen. So kann es sinnvoll sein, ein Füllgas zu verwenden, insbesondere
von Ar, N
2, Kr und Xe, wobei besonders Kr und Xe bevorzugt sind. Insbesondere kommen Mischungen
in Betracht, die einerseits aus Gründen der Elektrodenkurzschlussfestigkeit etwas
N
2 enthalten und die andererseits relativ viel Kr enthalten. Es kann auch noch etwas
Ar vorgesehen sein. Der Kr-Anteil liegt vorzugsweise zwischen 60 und 97 Vol.-%, insbesondere
über 70 bzw. 75 Vol.-% und insbesondere unter 90 bzw. 85 Vol.-%. Der N
2-Anteil im Füllgas liegt vorzugsweise zwischen einschließlich 3 und 40 Vol.-% und
vorzugsweise unter 5 Vol.-%. Die Zahlenwerte gelten jeweils als eingeschlossen.
[0015] Der Ar-Anteil wiederum liegt vorzugsweise bei höchstens 37 Vol.-%.
[0016] Weitere Möglichkeiten beziehen sich auf erhöhte Fülldrücke solcher oder anderer Gasfüllungen
in der Glühlampe, und zwar vorzugsweise über 850, besser über 920 und im günstigsten
Fall über 980 mbar bei Raumtemperatur.
[0017] Die Gasfüllungen verringern die Metallverdampfung von der Glühwendel in Folge von
Stößen, und zwar zum einen abhängig von der Atom- bzw. Molekülmasse und andererseits
auch abhängig vom Druck.
[0018] Eine weitere bevorzugte Möglichkeit besteht in einem Übergang zu einer Halogenglühlampe.
Damit werden zwar einerseits die Kosten erhöht, andererseits jedoch im Vergleich zu
den zuvor beschriebenen Füllungen noch deutlich verbesserte Lichtausbeutesteigerungen
bzw. Lebensdauerverbesserungen erzielt. Insbesondere kann auch in einer konventionellen
Glühlampenform eine entsprechende kleinere Halogenglühlampe eingebaut sein, also ein
sog. Hochvolt-Halogenbrenner innerhalb eines einer konventionellen Glühlampe entsprechenden
Hüllkolbens. Einerseits hat also die Halogenglühlampe eindeutige technische Vorteile,
andererseits hat eine Glühlampe ohne Halogenzusatz ebenfalls eigene Vorteile, nämlich
einen technisch einfacheren Aufbau und geringere Kosten.
[0019] Der Halogenzusatz schließt weitere Gaszusätze übrigens nicht aus, insbesondere kann
bei einer Halogenlampe ein zusätzlicher Einsatz von Xe von Vorteil sein.
[0020] Eine weitere Maßnahme ist eine Infrarot reflektierende Einrichtung in der Glühlampe,
etwa eine Beschichtung des Kolbens bzw. Hüllkolbens. Damit wird durch Rückreflexion
eines Teils der abgestrahlten IR-Leistung eine erhöhte Glühwendeltemperatur erreicht.
[0021] Schließlich steht, wie bereits anfangs erläutert, bei Glühlampen die Erhöhung der
Lichtausbeute durch elektrische Dimensionierung der Glühwendel oder anderweitige Erhöhung
der Glühwendeltemperatur, etwa durch die IR-Reflexionsbeschichtung, grundsätzlich
in einer Wechselwirkung mit der Lampenlebensdauer. Ein weiteres optionales Merkmal
der Erfindung besteht also darin, die Wendeltemperatur zu erhöhen und dabei eine Verkürzung
der Lampenlebensdauer gegenüber gegenwärtig üblichen Werten bei Glühlampen in Kauf
zu nehmen. Damit kann begleitend zu den genannten Maßnahmen oder auch ohne diese eine
erhöhte Lichtausbeute erreicht werden. Bevorzugt sind Werte von höchstens 900 h, vorzugsweise
höchstens 850 h und besonders bevorzugter Weise höchstens 800 h mittlere Lampenlebensdauer.
Zwar handelt es sich dabei um einen statistischen Wert eines Glühlampenkollektivs.
Jedoch sind bei der Auslegung und Erprobung von Glühlampentypen die statistischen
Lebensdauern gewissermaßen als technische Parameter zu betrachten, d. h. nicht nur
bekannt sondern auch steuerbar.
[0022] Zwar stellt eine Lebensdauerabsenkung im Prinzip für sich betrachtet einen Nachteil
dar, jedoch kann es in Zusammenhang mit der gewünschten aktivierenden Wirkung insgesamt
betrachtet von Vorteil sein, den technischen Aufwand zu begrenzen. Grundsätzlich soll
nämlich mit der Erfindung vermieden werden, dass durch eine alleinige Filterung letztlich
nur eine Konzentration des Emissionsspektrums auf die aktivierenden Spektralbereiche,
jedoch keine echte Erhöhung derselben erfolgt. Vielmehr soll die aktivierende Wirkung
absolut verstärkt werden und insgesamt eine im Wesentlichen "gleich helle" oder sogar
hellere Glühlampe angeboten werden. Dies wurde in der beschriebenen Weise durch die
Lichtausbeute quantifiziert.
[0023] Dabei hat die Erfindung zusätzlich den Vorteil, dass die Lampe nicht nur erfrischend
wirkt und die körperliche und geistige Leistungsbereitschaft steigert, sondern vom
Verwender auch als subjektiv frischer empfunden wird. Dies liegt an dem in Folge des
verstärkten Blauanteils weißeren Licht bzw. der Reduzierung des bei Glühlampen grundsätzlich
überhöhten Gelbanteils. Damit kann ein kontrastreicheres und ermüdungsfreieres Sehen
und insbesondere Lesen und eine frischere und natürlichere Farbwiedergabe erzielt
werden. Die ursprünglichen Funktionen der Glühlampe werden also bei der Erfindung
nicht nur erhalten sondern bei entsprechender Auslegung sogar noch verbessert. Bevorzugt
sind insbesondere Farbtemperaturen von mindestens 2800 K und Farbwiedergabeindexwerte
R
a von mindestens 90 vorzugsweise 92 und in besonders bevorzugter Weise 93. Der Farbwiedergabeindex
ist ebenfalls eine eingeführte Größe und bezeichnet das Maß der Übereinstimmung der
Körperfarbe mit ihrem Aussehen und der Beleuchtung durch die entsprechende Lampe.
Dazu werden Farbverschiebungen nach acht in der deutschen Industrienorm DIN 6169 genormten
Testfarben bestimmt und ein entsprechender Indexwert berechnet. Eine theoretische
optimale Lampe erzielt einen Wert von R
a = 100.
[0024] Das erwähnte Farbfilter kann in unterschiedlichster Weise ausgebildet sein, insbesondere
auch ein separates Lampenbauteil oder ein gasförmiger Zusatz sein. Bevorzugt sind
jedoch Farbfiltereigenschaften des Lampenkolbens und, soweit vorhanden, vorzugsweise
des Lampenhüllkolbens durch Beschichtungen, Einfärbungen oder Dotierungen. Neben Nd-Dotierung
des Kolbenglases oder in dem Glas enthaltenen Farbstoffen im Blaubereich sind auch
Beschichtungen mit Pigmenten denkbar. Besonders bevorzugt sind Farbfilter, die zumindest
u. a. eine Beschichtung mit Kobalt-Aluminaten mit Spinell-Struktur enthalten.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0025] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
wobei die offenbarten Einzelmerkmale auch in anderen Kombinationen erfindungswesentlich
sein können.
- Fig. 1
- zeigt eine erfindungsgemäße Glühlampe in schematischer Darstellung.
- Fig. 2
- zeigt eine erfindungsgemäße Halogenglühlampe als zweites Ausführungsbeispiel in schematischer
Darstellung.
- Fig. 3 a, b, c
- zeigen das Prinzip der Erfindung anhand dreier spektraler Diagramme.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0026] Fig. 1 ist eine Aufrissdarstellung einer erfindungsgemäßen Glühlampe. Die Glühlampe
weist innerhalb eines äußeren Glaskolbens 2 einen Glühfadenhalter 1 und Stromzuführungen
5 auf. Zwischen den Stromzuführungen 5 ist ein durch die Glühfadenhalter 1 gehaltener
z.B. doppelt gewendelter W-Draht 4 als Leuchtkörper gespannt. Die Stromzuführungen
5 sind in an sich bekannter Weise in Glas eingeschmolzen und nach außen geführt und
innerhalb eines konventionellen Schraubsockels 6 mit dessen Kontakten verbunden, wie
in Fig. 1 mit gestrichelten Linien dargestellt.
[0027] Wenn die Glühlampe in eine Fassung eingeschraubt und mit Spannung beaufschlagt wird,
fließt durch den Glühfaden 4 ein Strom, der diesen zur Weißglut bringt und zu einer
thermischen Lichtemission führt.
[0028] Erfindungsgemäß weist der Glaskolben 2 bei diesem ersten Ausführungsbeispiel eine
innen aufgebrachte elektrostatische Pulverbeschichtung mit Kobalt-Aluminat-Pigmenten
mit Spinell-Struktur auf, die den Gelbanteil des emittierten Lichts deutlich verringert.
Bei diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich um 12 Gew.-% Kobalt-Aluminate mit Spinellstruktur
eingebettet in 88 Gew.-% hochdisperses Kieselsäurepulver. Zu Einzelheiten wird auf
die Erläuterung der Fig. 3 verwiesen. Im vorliegenden Fall erhöht sich dabei bei einer
60 W-Glühlampe der circadiane Wirkfaktor um etwa 15 % auf einen Wert von etwa 0,41.
Ohne weitere Maßnahmen würde sich allerdings die Lichtausbeute deutlich verringern,
und zwar bei diesem Beispiel um etwa 20 %.
[0029] Daher sieht die erfindungsgemäße Glühlampe ferner eine Mischung aus 80 Vol.-% Kr
und 20 Vol.-% einer Mischung aus 85 Vol.-% Ar und 15 Vol.-% N
2 als Gasfüllung vor. Der Fülldruck liegt bei 1000 mbar. Durch diese Maßnahmen lässt
sich der Lichtstrom wiederum um etwa 12 % steigern. Ferner wird die Wendeltemperatur
soweit gesteigert, dass die mittlere Lebensdauererwartung von etwa 1000 h auf nunmehr
etwa 700 h reduziert wird. Dadurch lässt sich der Lichtstrom um weitere 8 % steigern,
so dass der Lichtstrom ungefähr dem einer ungefilterten konventionellen 60 W-Glühlampe
entspricht. Hinzu kommt optional eine IR-reflektierende Beschichtung des Kolbens 2.
[0030] Im Übrigen handelt es sich bei diesem Beispiel um eine konventionelle Glühlampe mit
sog. A-Kolben und sog. E 27-Sockel, ausgelegt für eine effektive Betriebsspannung
von 230 V.
[0031] Die Farbtemperatur liegt bei diesem Beispiel bei 2923 K bei einem Farbwiedergabeindex
von R
a = 94.
[0032] Insgesamt konnte damit der circadiane Wirkungsfaktor bei gleich bleibender Lichtausbeute
um etwa 15 % gesteigert werden.
[0033] Bei dem dargestellten Beispiel betrug die tatsächliche Lampenleistung 61,6 W und
erzeugte einen Lichtstrom von 655 Im.
[0034] Natürlich sind auch andere Kolben- und Sockelformen denkbar.
[0035] Die erfindungsgemäße Glühlampe hat damit eine erfrischende und aktivierende Auswirkung
auf den menschlichen Körper und kann den Biorhythmus beeinflussen. Dies erfolgt durch
eine Hemmung der Melatoninbildung durch eine gesteigerte Lichtabstrahlung im Bereich
von etwa 450 nm. Ferner wird die Lampe wegen des weißeren und frischer wirkenden Lichts
und der besseren Farbwiedergabe als angenehm und komfortabel empfunden.
[0036] Fig. 2 zeigt ein alternatives Beispiel, bei dem der konventionelle Glühfaden 4 aus
Fig. 1 durch einen an sich konventionellen Hochvolt-Halogenbrenner ersetzt wurde.
Anschaulich gesprochen ist in Fig. 2 in den Kolben 2 aus Fig. 1 eine Hochvolt-Halogenlampe
7 eingesetzt worden, die einen eigenen kleinen Kolben zur Verringerung des Gasfüllungsvolumens
aufweist. Es bleibt bei der anhand Fig. 1 bereits erläuterten Beschichtung des Hüllkolbens
2. Hier kann die Lichtausbeute durch die Halogentechnik gesteigert werden. Zusätzlich
können natürlich auch weitere Maßnahmen zur Steigerung der Lichtausbeute im Vergleich
zu einer Halogenglühlampe getroffen werden, etwa zu Lasten der Lebensdauer.
[0037] Natürlich sind auch weitere Ausführungsbeispiele denkbar, bei denen etwa Niedervolthalogenlampen
eine entsprechende filternde Beschichtung eines Brenners oder Hüllkolbens aufweisen.
[0038] Bei Reflektorlampen mit vorgesetzten Abdeckscheiben können durch den Einsatz spezieller
Filterscheiben vergleichbare Wirkungen erzielt werden.
[0039] Die Fig. 3 a, b, c erläutern das Prinzip der Erfindung anhand dreier spektraler Diagramme
a, b und c, in denen die Strahlungsintensität der Lampen (in relativen Einheiten)
in Abhängigkeit von der Wellenlänge der Strahlung in nm aufgetragen ist. Das erste
Diagramm a zeigt mit der durchgezogenen Kurve die Strahlungsintensität einer konventionellen
und bis auf die erfindungsgemäßen Maßnahmen der Glühlampe aus Fig. 1 entsprechenden
60 W-Glühlampe. Es handelt sich hier um einen Teil der thermischen Emission, der im
sichtbaren Wellenlängenbereich liegt. Die Kurve ähnelt einem Ausschnitt aus der planckschen
Strahlungskurve für den sog. schwarzen Strahler, jedoch ist bei Wolfram als Glühfadenmaterial
die kurzwellige Abstrahlung etwas verstärkt.
[0040] Die einfach gestrichelte Kurve zeigt das Produkt dieser durchgezogenen Kurve mit
der relativen Empfindlichkeit der bereits mehrfach erwähnten blauempfindlichen Rezeptoren
des menschlichen Auges, die für die Steuerung der Melatoninerzeugung mitverantwortlich
sind. Die zugrundeliegende Empfindlichkeitskurve liegt erkennbar im blauen Spektralbereich.
Die maximale Empfindlichkeit (100%) entspricht der Berührung mit der durchgezogenen
Kurve. Die Details sind insbesondere von der Hell-/Dunkeladaption des Auges abhängig
und werden hier nicht im Einzelnen erläutert. Die gestrichelte Kurve hat also nur
qualitative Bedeutung.
[0041] Die strichpunktierte Kurve zeigt das Produkt der durchgezogenen Kurve mit der spektralen
Helligkeitsempfindlichkeit des menschlichen Auges, bezieht sich also auf das gewöhnliche
Sehvermögen. Die Helligkeitsempfindlichkeit hat ein Maximum bei etwa 555 nm, also
im grünen Bereich. Ein Integral über die strichpunktierte Kurve würde den Lichtstrom
der Lampe ergeben.
[0042] Das Diagramm a zeigt also, dass eine konventionelle Glühlampe wegen der typischen
Spektralverteilung bei der thermischen Emission nur geringe circadian wirksame Anteile
und relativ dazu bereits größere helligkeitsrelevante Anteile, vor allem aber einen
ausgeprägten Gelb- und Rotbereich aufweist.
[0043] Das Diagramm b zeigt die Kurven aus Diagramm a, wobei die durchgezogene Kurve hier
punktiert ist. Die im Diagramm b durchgezogene Linie entspricht der Glühlampenemission
nach der erfindungsgemäßen Filterung. Man erkennt, dass die Filterung in dem circadian
wirksamen Bereich praktisch keine Spektralleistung wegfiltert, jedoch im Bereich zwischen
500 und 700 nm deutlich Filterwirkung zeigt. Zu der relativ wiederum geringeren Filterwirkung
im Bereich zwischen 700 und 800 nm ist zu ergänzen, dass eine Zielvorgabe auch darin
besteht, dass es insgesamt bei einem Weißeindruck bleibt, die Lampe also nicht farbstichig
wird. Man erkennt, dass die strichpunktierte Kurve niedriger verläuft, die Lampe also
weniger hell leuchtet.
[0044] Diagramm c zeigt nun qualitativ das Diagramm b, wobei jedoch die durchgezogene Kurve
vertikal höher liegt. Hier ist die bereits beschriebene Kompensation des Lichtstromverlustes
berücksichtigt worden. Im Diagramm c zeigen also die punktierte und die durchgezogene
Linie im Wesentlichen den gleichen Lichtstrom und damit im Wesentlichen die gleiche
Lichtausbeute (bei gleich gebliebener Lampenleistung). In anderen Worten: Das Integral
der strichpunktierten Kurve über den sichtbaren Bereich ist in beiden Fällen etwa
gleich. Die erfindungsgemäße Glühlampe aus Fig. 1 entspricht dieser durchgezogenen
Linie. Die hier im Vergleich zu den Diagrammen a und b höher verlaufende gestrichelte
Linie zeigt, dass dadurch der circadiane Spektralbereich absolut gewachsen ist.
1. Glühlampe, die so ausgelegt ist, dass sie abhängig von der Lampenleistung eine im
Folgenden aufgeführte Mindestlichtausbeute erzielt:
| Lampenleistungen/W |
Lichtausbeute/ lm/W |
| 5-20 |
5,7 |
| 20 - 33 |
7,2 |
| 33 - 50 |
9,2 |
| 50-68 |
10,1 |
| 68-88 |
11,8 |
| 88 - 125 |
12,6 |
| 125-175 |
13,5 |
| 175 - 250 |
14,2 |
| 250 - 400 |
14,4 |
| ≥ 400 |
15,8 |
und die
gekennzeichnet ist durch ein Farbfilter (2) zur Filterung des Glühlampenlichts und zur Erhöhung des circadianen
Wirkfaktors auf mindestens 0,38.
2. Glühlampe nach Anspruch 1, bei der ein Hüllkolben (2) der Glühlampe als das Farbfilter
wirkt, insbesondere durch eine Hüllkolbenbeschichtung.
3. Glühlampe nach Anspruch 2 mit einer Hüllkolbenbeschichtung, die Co-Aluminate mit Spinell-Struktur
aufweist.
4. Glühlampe nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einer einen Glühfaden (4) der
Glühlampe umgebenden Atmosphäre, die Ar, N2, Kr und/oder Xe im Füllgas aufweist.
5. Glühlampe nach Anspruch 4, bei der die Gasatmosphäre in der Umgebung des Glühfadens
(4) 60 - 97 Vol.-% Kr, 0 - 37 Vol.-% Ar und 3 - 40 Vol.-% N2 enthält.
6. Glühlampe nach Anspruch 4 oder 5 mit einem Fülldruck von zumindest 850 mbar.
7. Glühlampe nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einer einen Glühfaden (4) der Glühlampe
umgebenden Atmosphäre, die einen Halogenzusatz aufweist.
8. Glühlampe nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit einer IR-Reflexionsbeschichtung zur
Reflexion von von einem Glühfaden (4) der Glühlampe ausgesandter IR-Strahlung.
9. Glühlampe nach einem der Ansprüche 1 - 6 auch in Verbindung mit Anspruch 8, deren
statistische mittlere Lebensdauer höchstens 900 h beträgt.
10. Glühlampe nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einer Farbtemperatur des abgestrahlten
Lichts von mindestens 2900 K.
11. Glühlampe nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einem Farbwiedergabeindex Ra von mindestens 90.