[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Installationsgerät mit einer Schnittstelle,
               an die ein Anschlussmodul zum Anschließen von elektrischen Leitungen anbringbar ist.
 
            [0002] Verbraucherabzweigkombinationen, die als Installationsgeräte realisiert sein können,
               dienen zum Schutz von elektrischen Verbrauchern, wie beispielsweise einem Motor. Eine
               Verbraucherabzweigkombination besitzt hierzu die Funktionen Kurzschlussschutz, Überlastschutz,
               elektrisches oder mechanisches Schalten und abschließbare Trennstrecke.
 
            [0003] In komplexeren Anlagen können die Verbraucherabzweigkombinationen mit einer übergeordneten
               Steuerung verbunden werden. Hierbei gilt es, die Steueranschlüsse der Verbraucherabzweigkombination
               möglichst einfach, platzsparend und gut handhabbar zu gestalten.
 
            [0004] Aus der Druckschrift EP 1 126 568 A1 ist eine derartige Verbraucherabzweigkombination
               bekannt, an die mittels Anschlussmodulen Steuerleitungen anschließbar sind. Die dort
               beschriebene Verbraucherabzweigkombination besteht aus einem Leistungsschalter, einem
               Schütz und einer Bedienungsblende. Die dabei eingesetzten Schaltgeräte sind über einen
               mechanischen Adapter und Steckbrücken miteinander verbunden. Über die gesamte Frontpartie
               der Verbraucherabzweigkombination sind Anschlüsse verteilt. So sind in der Bedienungsblende
               mittlere Anschlüsse, die mit Steuerklemmen des Leistungsschalters verbunden sind,
               und untere Anschlüsse, die mit Steuerklemmen des Schützes verbunden sind, vorgesehen.
               Über einen oberen Anschluss kann die Blende mit den Verteileranschlüssen eines Steuerverteilers
               verbunden werden. Dieser Steuerverteiler sammelt die Signale einer Gruppe von Verbraucherabzweigkombinationen
               und über einen Steckverbinder kann entweder eine Verbindung zu einer speicherprogrammierbaren
               Steuerung oder über einen weiteren seitlichen Steckverbinder eine Verbindung zu einer
               Kommunikationsbaugruppe hergestellt werden.
 
            [0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, die Funktionalität und
               Handhabbarkeit eines Installationsgeräts bzw. einer Installationsgerätegruppe zu verbessern.
 
            [0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Installationsgerät mit einer
               ersten Schnittstelle zum Anbringen eines Moduls, wobei an diese erste Schnittstelle
               ein Ansteuermodul mit interner Signalverarbeitung lösbar angebracht ist.
 
            [0007] Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Installationsgerät als Verbraucherabzweig oder
               Verbraucherabzweigkombination ausgestaltet. Dabei sollte ein Verbraucherabzweig die
               Funktionen: Kurzschlussschutz, Überlastschutz, elektronisches oder mechanisches Schalten
               und abschließbare Trennstrecke besitzen. Hierdurch wird ein Standard-Verbraucherabzweig
               mit dem Merkmal einer abschließbaren Trennstrecke erweitert, so dass insbesondere
               bei Montagearbeiten ein Strang spannungsfrei geschaltet werden kann und dies mit beispielsweise
               einem Bügelschloss abgesichert wird.
 
            [0008] Weiterhin kann das Installationsgerät mindestens eine zweite Schnittstelle aufweisen,
               an die ein Leistungsanschlussmodul zum Anschließen von Leistungsleitungen angebracht
               ist. Dabei ist es günstig, wenn die erste Schnittstelle an einer ersten Seite des
               Installationsgeräts und die zweite Schnittstelle an einer der ersten Seite gegenüberliegenden
               zweiten Seite des Installationsgeräts angeordnet ist. Bei Wandmontage des Installationsgeräts
               kann somit klar zwischen einer Leistungsseite, die üblicherweise oben liegt, und einer
               Steuerseite, die typischerweise unten liegt, unterschieden werden.
 
            [0009] Gegebenenfalls kann das Installationsgerät ein Ansteuermodul aufweisen, das eine
               Klemme für eine Stromversorgung des Installationsgeräts und/oder Ansteuermoduls besitzt.
               Durch dieses Zusammenfassen von Steuerleitungen und Stromversorgungsleitungen an dem
               Ansteuermodul kann eine weitere Reduzierung der Einzelteile und eine verbesserte Handhabung
               bzw. Montierbarkeit erzielt werden.
 
            [0010] Das Ansteuermodul kann mindestens eine Eingangs-AusgangsKlemme aufweisen. Damit lässt
               sich das Steuern des Installationsgeräts durch das Ansteuermodul von außen beeinflussen
               bzw. kontrollieren.
 
            [0011] Das Ansteuermodul kann ferner eine dritte Schnittstelle zum Anbringen eines Anschlussmoduls
               aufweisen. Diese dritte Schnittstelle besitzt günstigerweise den gleichen Aufbau wie
               die erste und zweite Schnittstelle, so dass im Prinzip beliebige Module an die Schnittstelle
               montiert werden können. Mit Hilfe des Anschlussmoduls lassen sich die Anschlüsse auch
               an das Ansteuermodul komfortabel anbringen.
 
            [0012] Die mit den genannten Merkmalen ausgerüsteten Installationsgeräte können zu Installationsgerätegruppen
               zusammengefasst bzw. kombiniert werden. Dabei kann beispielsweise ein erstes Installationsgerät
               mit einem Startmodul zum Starten einer elektrischen Maschine und ein zweites Installationsgerät
               mit einem Erweiterungsmodul ausgestattet sein. Auf diese Weise kann eine Installationsgerätegruppe
               mit komplexer Funktionalität realisiert werden.
 
            [0013] Das Startmodul und das Erweiterungsmodul an den Installationsgeräten der Installationsgerätegruppe
               können mit einem Verbindungsstecker zur bidirektionalen Signalübertragung verbunden
               sein. Damit lässt sich mit einfachen Mitteln eine bedarfsgerechte Kommunikation zwischen
               den Modulen mit einer einzigen Steckbewegung erstellen. Der Verbindungsstecker kann
               gleichzeitig zur mechanischen Verbindung der beiden Module dienen.
 
            [0014] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist lediglich ein Startmodul einer
               Installationsgerätegruppe mit mehreren Erweiterungsmodulen eine Schnittstelle für
               ein Anschlussmodul auf. Damit ist es möglich, sämtliche Steuerleitungen für die Installationsgerätegruppe
               über das an das Startmodul anzuschließende Anschlussmodul zu führen. Dies bedeutet,
               dass die Anschlüsse für eine gesamte Installationsgerätegruppe zentral an einer Stelle
               zusammengeführt sind. Dies erleichtert die Montage einer Installationsgerätegruppe
               deutlich.
 
            [0015] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert,
               in denen zeigen:
               
               
                  - FIG 1
- ein Schaltungsdiagramm einer Anbindung von Installationsgeräten an ein SPS-System;
- FIG 2
- eine perspektivische Ansicht eines Installationsgeräts mit aufgesteckten Anschlussmodulen;
- FIG 3
- ein Installationsgerät mit aufgesteckten und abgesteckten Anschlussmodulen;
- FIG 4
- eine perspektivische Ansicht zweier kombinierter Installationsgeräte mit aufgesteckten
                     Ansteuermodulen;
- FIG 5
- die beiden Installationsgeräte von FIG 8 mit abgenommenen Ansteuermodulen; und
- FIG 6
- eine Detailansicht der Ansteuermodule von FIG 7, wobei das Anschlussmodul von dem
                     Startmodul abgenommen ist.
 
            [0016] Die nachfolgend näher dargestellten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen
               der vorliegenden Erfindung dar.
 
            [0017] FIG 1 zeigt ein Energieverteilungssystem 1, an das mehrere Installationsgeräte 2
               angeschlossen sind. Die Anbindung der Installationsgeräte 2 an eine übergeordnete
               Steuerung (SPS) 3 erfolgt über ein System mit Standard-Ein- und Ausgabebaugruppen
               4. Über einen Ansteuerkanal K1 oder K2 werden jeweils ein oder mehrere Installationsgeräte
               über aufgesteckte Ansteuermodule angesteuert bzw. die Schaltzustände der Installationsgeräte
               2 an die übergeordnete Steuerung 3 zurückgemeldet.
 
            [0018] Die Ansteuermodule, die beispielsweise als Startmodule 5 oder Erweiterungsmodule
               6 realisiert sein können, beinhalten für die Datenübertragung jeweils eine elektronische
               Einheit. Mit Verbindungssteckern 7 können die Ansteuermodule 5, 6 miteinander verbunden
               werden. Die Startmodule 5 benötigen Klemmen für beispielsweise eine Spannungsversorgung
               und den Ansteuer- bzw. Rückmeldekanal K1 oder K2. Da die Versorgungsspannung und die
               Ansteuersignale über einen Verbindungsstecker 7 vom Startmodul 5 zum ersten Erweiterungsmodul
               6 bzw. zwischen den weiteren Erweiterungsmodulen 6 weitergeleitet werden, sind bei
               den Erweiterungsmodulen 6 in dieser Ausprägung keine Klemmen notwendig.
 
            [0019] Für diverse anzuschließende Leitungen ist im vorliegenden Beispiel jedes Installationsgerät
               zusätzlich mit einem Anschlussmodul 8 bestückt. Der Übersicht halber sind jedoch Anschlussleitungen,
               die in den Anschlussmodulen münden, in FIG 1 nicht eingezeichnet.
 
            [0020] Für eine schnelle und sichere Montage bzw. Demontage der Ansteuermodule 5, 6 an den
               Installationsgeräten 2 ist die nachfolgend beschriebene Montagetechnik vorgeschlagen,
               mit der die Module verwechslungsfrei aufgesteckt und durch platzsparende Verriegelungseinrichtungen
               gegen unbeabsichtigtes Lösen am Installationsgerät 2 verriegelt werden können.
 
            [0021] Zur näheren Erläuterung der Erfindung sind in den FIG 2 und 3 Installationsgeräte
               mit Anschlussmodulen dargestellt. Die in diesen Figuren dargestellten Gegenstände
               stellen jedoch keine Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Sie dienen
               jedoch dazu, zu zeigen, die verwendeten Schnittstellen mit ihren mechanischen und
               elektrischen Eigenschaften für Anschlussmodule und Ansteuermodule gleichermaßen verwendbar
               sind. Die so ausgestatteten Installationsgeräte sind folglich vielfältig einsetzbar.
 
            [0022] In FIG 2 ist ein Motorstarter, ein typisches Installationsgerät 2, perspektivisch
               dargestellt. Insgesamt sind vier Anschlussmodule 8 an dem Installationsgerät 8A montiert.
               Üblicherweise erfolgen die Leistungsanschlüsse über ein Anschlussmodul je Seite des
               Installationsgeräts und die Ansteueranschlüsse über Anschlussmodule 8B vorteilhaft
               auf einer Seite des Installationsgeräts 2, wie dies auch in FIG 2 wiedergegeben ist.
               Über die Klemmen des Anschlussmoduls kann bei Bedarf auch eine Versorgungsspannung
               für das Installationsgerät angeschlossen werden. Das Gehäuse besitzt ferner eine Befestigungsmöglichkeit
               10, um das Schaltgerät beispielsweise in einem Schaltschrank an einer Hutschiene zu
               befestigen.
 
            [0023] In FIG 3 sind zur Darlegung der konstruktiven Ausprägung der Schnittstelle zwischen
               dem Installationsgerät 2 und dem jeweiligen Anschlussmodul zwei der Anschlussmodule
               81 vom Installationsgerät 2 abgenommen und gedreht in einer Explosionsdarstellung
               wiedergegeben. Ergänzend ist ein drittes Anschlussmodul 82 dargestellt. Die Anschlussmodule
               können grundsätzlich in beliebigen Anschlusstechnologien ausgeführt sein. In dem Beispiel
               von FIG 3 sind die zwei Anschlussmodule 81 in der Ausführung in Schraubtechnik und
               das Anschlussmodul 82 in der Ausführung in Federzugtechnik dargestellt. In bekannter
               Weise sind in die Anschlussmodule 81 Anschlussdrähte einzuschrauben. Demgegenüber
               sind in das Anschlussmodul 82, das in Federzugtechnik ausgeführt ist, Drahtanschlüsse
               in ebenfalls bekannter Weise einzuklemmen. Die Befestigung der Module an den Installationsgeräten
               ist jedoch unabhängig von der verwendeten Anschlusstechnologie.
 
            [0024] Wie aus FIG 3 ebenfalls ersichtlich ist, besitzt das Installationsgerät 2 an seinen
               seitlichen Begrenzungswänden L- bzw. winkelförmige Aussparungen 9. Die Aussparungen
               9 führen bei der Montage eines Anschlussmoduls 8 eine erste geometrische Fixierung
               zum Installationsgerät 2 herbei. Diese erste Fixierung erfolgt entsprechend einer
               ersten Bewegung, mit der das zu fixierende Modul an das Installationsgerät 2 bzw.
               in die Aussparung 9 geführt wird. Unterstützt wird diese Fixierung durch Phasen oder
               Rundungen an den Aussparungen 9.
 
            [0025] Über eine zweite Bewegung senkrecht zu der ersten Bewegung wird das Anschlussmodul
               entlang der stirnseitigen Führungswand 21 des Installationsgeräts in seine Endlage
               gebracht. In dieser Endlage verrastet ein Verrasthaken 83 in einer Ausnehmung 22 an
               der Stirnseite des Installationsgeräts 2. Mit einem Standardwerkzeug, z. B. einen
               Schraubendreher, kann der Verriegelungs- bzw. Verrasthaken 83 aus seiner Arretierung
               in der Ausnehmung 22 gebracht werden. Durch dem Fügevorgang entgegengesetzte Bewegungen
               kann das Anschlussmodul von dem Installationsgerät 2 dann wieder demontiert werden.
 
            [0026] Die elektrische Verbindung an den jeweiligen Modulschnittstellen werden über Kontakte
               23 hergestellt. Diese ragen im vorliegenden Beispiel am Installationsgerät 2 nach
               außen und greifen in Aussparungen 86 mit entsprechenden im Anschlussmodul.
 
            [0027] Zur Befestigung in den winkelförmigen Aussparungen 9 besitzt jedes Modul an beiden
               Seiten entsprechende klammerartige Vorsprünge 84. Diese besitzen in Teilabschnitten
               in einem Querschnitt senkrecht zu der Modulschnittstelle eine L-förmige Gestalt. Im
               montierten Zustand greift dann der vom Modul abgewandte Schenkel des L-förmigen Vorsprungs
               84 in die Aussparung 9 des Installationsgeräts.
 
            [0028] Eine differenzierte Zuordnung von Anschlussmodulen zu verschiedenen Steckplätzen
               an dem Installationsgerät 2 kann über entsprechende Kodierung erfolgen.
 
            [0029] Die im Zusammenhang mit den FIG 2 und 3 erläuterte Modulschnittstelle kann auch als
               Steuerschnittstelle für ein Ansteuermodul verwendet werden. Damit steht eine modulunabhängige
               Schnittstelle bereit, die für das an das Installationsgerät lösbar angebrachte Ansteuermodul
               bevorzugt eingesetzt werden kann. Diese universelle Steckschnittstelle besitzt folgende
               Vorteile:
               
               
                  - Gleiches, durchgängiges Handling der Geräte durch den Benutzer sowohl bei der Montage
                     als auch bei der Demontage ist gewährleistet.
- Die Kodierung und die Verriegelung sind über in die Gehäuseteile eingebrachte Konturen
                     realisierbar, d. h. es besteht kein zusätzlicher Aufwand bei der Herstellung durch
                     zusätzliche Teile.
- Die geometrischen Abmessungen der modularen Anschlussblöcke und der Ansteuermodule
                     können sehr gering gehalten werden.
- Die Ausführung der Kodierung und der Verrastung ist unabhängig von der Anschlusstechnologie.
 
            [0030] In FIG 4 ist ein Installationsgerät, z. B. ein Motorstarter, mit montierten Ansteuermodulen
               für eine Anbindung an ein Automatisierungssystem nach FIG 1 dargestellt. An die beiden
               kombinierten Installationsgeräte 2 sind neben den Anschlussmodulen 8 auch Ansteuermodule
               5, 6 angesteckt. Insbesondere ist an eines der Installationsgeräte 2 ein Startmodul
               5 und auf das andere ein Erweiterungsmodul 6 aufgesteckt. Diese beiden Ansteuermodule
               sind, wie bereits in FIG 1 angedeutet, mit einem Verbindungsstecker 7 gekoppelt.
 
            [0031] Da das Startmodul 5 Anschlüsse benötigt, ist auf das Startmodul 5 ein eigenes Anschlussmodul
               8 beispielsweise zum Anschließen an eine SPS gesteckt. Für diese Schnittstelle können
               die gleichen Befestigungs- und Kodiereinrichtungen verwendet werden wie für die Schnittstelle
               zwischen dem Startmodul 5 und dem Installationsgerät 2.
 
            [0032] Dieses Ausführungsbeispiel ermöglicht, dass die an dem Installationsgerät bzw. Verbraucherabzweig
               2 nach außen geführten Steuerklemmen über ein Anschlussmodul 8 am Gehäuse zusammengefasst
               an einer Stelle angeordnet sind. Je nach Anzahl der Klemmen können auch mehrere benachbarte
               Anschlussmodule entsprechend FIG 2 - bei einer vorgegebenen Breite gegebenenfalls
               abgestuft - ausgeführt werden.
 
            [0033] In FIG 5 ist ebenfalls die Installationsgerätekombination von FIG 4 dargestellt,
               wobei jedoch die Ansteuermodule 5 und 6 einschließlich des Anschlussmoduls 8 von den
               Installationsgeräten abgenommen wurden. In der grafischen Darstellung sind die abgenommenen
               Ansteuermodule 5, 6 gedreht dargestellt, so dass ihre Anschlussseiten bzw. Modulschnittstellen
               sichtbar sind. Dementsprechend sind an den Installationsgeräten 2 beispielsweise die
               winkelförmigen Aussparungen 9 und an den Ansteuermodulen 5, 6 die Befestigungsvorsprünge
               84 und die Verrasthaken 83 deutlich zu erkennen.
 
            [0034] In FIG 6 sind die auf die Installationsgerätekombination von FIG 4 aufgesteckten
               Ansteuermodule 5 und 6 vergrößert dargestellt. Das Anschlussmodul 8 ist in dieser
               Figur abgenommen und gedreht wiedergegeben. Es besitzt die gleiche Anschlussschnittstelle
               wie die Ansteuermodule 5 und 6 oder die Anschlussmodule 81, 82 von FIG 3. An dem Modulsteckplatz
               für das Anschlussmodul 8 an dem Startmodul 5 sind dementsprechend in FIG 6 auch die
               winkelförmigen Aussparungen 9 zu erkennen.
 
            [0035] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erfüllt der Verbraucherabzweig 2 die
               Funktionen Kurzschlussschutz, Überlastschutz, mechanisches oder elektronisches Schalten
               und abschließbare Trennstrecke. Diese Funktionen sind in einem Schaltgerät, d. h.
               in einem Gehäuse, zusammengefasst realisiert.
 
            [0036] Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich Kombinationen aus erfindungsgemäßen
               Verbraucherabzweigen deutlich vereinfacht für eine Anbindung an speicherprogrammierbare
               Steuerung aufbauen lassen. Des Weiteren ergeben sich durch die Erfindung konkret folgende
               Vorteile:
               
               
                  - Die Anzahl der zu verwendenden Komponenten kann verringert werden, da beispielsweise
                     auf Verteiler und Verbindungsmodule, wie sie im Stand der Technik genannt sind, zumindest
                     teilweise verzichtet werden kann.
- Der Abgriff der Anschlüsse am Installations- bzw. Schaltgerät erfolgt an einer zentralen
                     Stelle und nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, an verschiedenen Stellen
                     der Front- bzw. Bedienseite des Geräts. Dadurch kann das Ansteuermodul gegenüber der
                     bekannten Bedienungsblende einfacher hergestellt werden. Des Weiteren müssen keine
                     langen Signalwege zurückgelegt werden. Ferner fallen die entsprechenden Toleranzen
                     kleiner aus, ein Verkanten tritt weniger häufig auf und eine vereinfachte Montage
                     kann erreicht werden.
- Bei einer Installationsgerätegruppe kann auf einen Steuerverteiler mit Steckschnittstelle
                     zu den Bedienungsblenden verzichtet werden.
- Da auch auf die Bedienungsblende verzichtet werden kann, wird die Wärmeabfuhr der
                     Installationsgeräte verbessert. Insbesondere bei einem Überlastschutz mit thermischen
                     Bimetallen führt eine Bedienungsblende nämlich zu massiven Einschränkungen.
- Durch die örtliche Trennung der Ansteuermodule von Leistungsteilen des Installationsgeräts,
                     insbesondere von Anschlussmodulen an ein Energieverteilungssystem, ist eine unabhängige
                     Verwendung der Ansteuermodule möglich. Dies bedeutet, dass innerhalb einer Installationsgerätegruppe
                     unterschiedliche Energieverteilungssysteme genutzt werden können, da nicht zwangsläufig
                     die gesamte Schaltgerätegruppe von einem Energiesystem versorgt werden muss, wie dies
                     aus dem Stand der Technik bekannt ist.
- Erfindungsgemäß kann auch die Produktvarianz reduziert werden, da nicht mehr ein entsprechender
                     Steuerverteiler mit dazugehörigen Ankoppelpunkten vorgesehen werden muss. D. h. es
                     muss nicht mehr beispielsweise für eine Gruppe von zwei Abzweigen ein sogenannter
                     2er-Verteiler und für eine Gruppe von vier Abzweigen ein 4er-Verteiler bereitgestellt
                     werden. Vielmehr werden bei dem erfindungsgemäßen Konzept nur zwei Ausführungen von
                     Ansteuermodulen benötigt, nämlich ein Start- und ein Erweiterungsmodul, da die Erweiterungsmodule
                     in einer beliebigen Anzahl aneinander gereiht werden können.
 
          
         
            
            1. Installationsgerät mit
               
               
- einer ersten Schnittstelle zum Anbringen eines Moduls,
 dadurch gekennzeichnet, dass
               
               - an die Schnittstelle ein Ansteuermodul (5, 6) mit interner Signalverarbeitung lösbar
                  angebracht ist.
  
            2. Installationsgerät nach Anspruch 1, das als Verbraucherabzweig oder Verbraucherabzweigkombination
               ausgestaltet ist.
 
            3. Installationsgerät nach Anspruch 2, wobei der Verbraucherabzweig die Funktionen: Kurzschlussschutz,
               Überlastschutz, elektronisches oder mechanisches Schalten und abschließbare Trennstrecke
               aufweist.
 
            4. Installationsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit mindestens einer zweiten
               Schnittstelle, an die ein Leistungsanschlussmodul (8) zum Anschließen von Leistungsleitungen
               angebracht ist.
 
            5. Installationsgerät nach Anspruch 4, wobei die erste Schnittstelle an einer ersten
               Seite des Installationsgeräts (2) und die zweite Schnittstelle an einer der ersten
               Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Installationsgeräts angeordnet ist.
 
            6. Installationsgerät nach Anspruch 4 oder 5, wobei das Ansteuermodul (5, 6) eine Klemme
               für eine Stromversorgung des Installationsgeräts und/oder Ansteuermoduls (5, 6) aufweist.
 
            7. Installationsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Ansteuermodul
               (5, 6) mindestens eine Eingangs-Ausgangs-Klemme aufweist.
 
            8. Installationsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Ansteuermodul
               (5, 6) eine dritte Schnittstelle zum Anbringen eines Anschlussmoduls (8) aufweist.
 
            9. Installationsgerätegruppe mit einem ersten und einem zweiten Installationsgerät (2)
               jeweils nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Installationsgerät
               mit einem Startmodul (5) zum Starten einer elektrischen Maschine und das zweite Installationsgerät
               mit einem Erweiterungsmodul (6) ausgestattet ist.
 
            10. Installationsgerätegruppe nach Anspruch 9, wobei das Startmodul (5) und das Erweiterungsmodul
               (6) mit einem Verbindungsstecker (7) zur bidirektionalen Signalübertragung verbunden
               sind.
 
            11. Installationsgerätegruppe nach Anspruch 9 oder 10, wobei lediglich das Startmodul
               (5) von den beiden Modulen eine Schnittstelle für ein Anschlussmodul (8) aufweist,
               so dass sämtliche Steuerleitungen für die Installationsgerätegruppe über das an das
               Startmodul (5) anzuschließende Anschlussmodul (8) führbar sind.