(19)
(11) EP 1 564 845 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.08.2005  Patentblatt  2005/33

(21) Anmeldenummer: 05100595.7

(22) Anmeldetag:  28.01.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01R 9/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 16.02.2004 DE 102004007420

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Busch, Klaus
    92224, Amberg (DE)

   


(54) Installationsgerät und Installationsgerätegruppe mit Ansteuermodulen


(57) Die Ausführung eines Installationsgeräts und insbesondere einer Verbraucherabzweigkombination soll vereinfacht werden. Dies wird erreicht, indem ein Installationsgerät (2) mit einer Schnittstelle, an die ein Ansteuermodul (5, 6) mit interner Signalverarbeitung lösbar angebracht ist, und an die vorzugsweise auch ein Anschlussmodul zum Anschließen von elektrischen Leitungen anbringbar wäre, bereitgestellt wird. Besondere Vorteile lassen sich erzielen, wenn mehrere nebeneinander angeordnete Ansteuermodule (5, 6) über einen Stecker (7) miteinander verbunden werden, so dass sämtliche Ansteuermodule (5, 6) über ein einziges Anschlussmodul (8) kontaktiert werden können.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Installationsgerät mit einer Schnittstelle, an die ein Anschlussmodul zum Anschließen von elektrischen Leitungen anbringbar ist.

[0002] Verbraucherabzweigkombinationen, die als Installationsgeräte realisiert sein können, dienen zum Schutz von elektrischen Verbrauchern, wie beispielsweise einem Motor. Eine Verbraucherabzweigkombination besitzt hierzu die Funktionen Kurzschlussschutz, Überlastschutz, elektrisches oder mechanisches Schalten und abschließbare Trennstrecke.

[0003] In komplexeren Anlagen können die Verbraucherabzweigkombinationen mit einer übergeordneten Steuerung verbunden werden. Hierbei gilt es, die Steueranschlüsse der Verbraucherabzweigkombination möglichst einfach, platzsparend und gut handhabbar zu gestalten.

[0004] Aus der Druckschrift EP 1 126 568 A1 ist eine derartige Verbraucherabzweigkombination bekannt, an die mittels Anschlussmodulen Steuerleitungen anschließbar sind. Die dort beschriebene Verbraucherabzweigkombination besteht aus einem Leistungsschalter, einem Schütz und einer Bedienungsblende. Die dabei eingesetzten Schaltgeräte sind über einen mechanischen Adapter und Steckbrücken miteinander verbunden. Über die gesamte Frontpartie der Verbraucherabzweigkombination sind Anschlüsse verteilt. So sind in der Bedienungsblende mittlere Anschlüsse, die mit Steuerklemmen des Leistungsschalters verbunden sind, und untere Anschlüsse, die mit Steuerklemmen des Schützes verbunden sind, vorgesehen. Über einen oberen Anschluss kann die Blende mit den Verteileranschlüssen eines Steuerverteilers verbunden werden. Dieser Steuerverteiler sammelt die Signale einer Gruppe von Verbraucherabzweigkombinationen und über einen Steckverbinder kann entweder eine Verbindung zu einer speicherprogrammierbaren Steuerung oder über einen weiteren seitlichen Steckverbinder eine Verbindung zu einer Kommunikationsbaugruppe hergestellt werden.

[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, die Funktionalität und Handhabbarkeit eines Installationsgeräts bzw. einer Installationsgerätegruppe zu verbessern.

[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Installationsgerät mit einer ersten Schnittstelle zum Anbringen eines Moduls, wobei an diese erste Schnittstelle ein Ansteuermodul mit interner Signalverarbeitung lösbar angebracht ist.

[0007] Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Installationsgerät als Verbraucherabzweig oder Verbraucherabzweigkombination ausgestaltet. Dabei sollte ein Verbraucherabzweig die Funktionen: Kurzschlussschutz, Überlastschutz, elektronisches oder mechanisches Schalten und abschließbare Trennstrecke besitzen. Hierdurch wird ein Standard-Verbraucherabzweig mit dem Merkmal einer abschließbaren Trennstrecke erweitert, so dass insbesondere bei Montagearbeiten ein Strang spannungsfrei geschaltet werden kann und dies mit beispielsweise einem Bügelschloss abgesichert wird.

[0008] Weiterhin kann das Installationsgerät mindestens eine zweite Schnittstelle aufweisen, an die ein Leistungsanschlussmodul zum Anschließen von Leistungsleitungen angebracht ist. Dabei ist es günstig, wenn die erste Schnittstelle an einer ersten Seite des Installationsgeräts und die zweite Schnittstelle an einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Installationsgeräts angeordnet ist. Bei Wandmontage des Installationsgeräts kann somit klar zwischen einer Leistungsseite, die üblicherweise oben liegt, und einer Steuerseite, die typischerweise unten liegt, unterschieden werden.

[0009] Gegebenenfalls kann das Installationsgerät ein Ansteuermodul aufweisen, das eine Klemme für eine Stromversorgung des Installationsgeräts und/oder Ansteuermoduls besitzt. Durch dieses Zusammenfassen von Steuerleitungen und Stromversorgungsleitungen an dem Ansteuermodul kann eine weitere Reduzierung der Einzelteile und eine verbesserte Handhabung bzw. Montierbarkeit erzielt werden.

[0010] Das Ansteuermodul kann mindestens eine Eingangs-AusgangsKlemme aufweisen. Damit lässt sich das Steuern des Installationsgeräts durch das Ansteuermodul von außen beeinflussen bzw. kontrollieren.

[0011] Das Ansteuermodul kann ferner eine dritte Schnittstelle zum Anbringen eines Anschlussmoduls aufweisen. Diese dritte Schnittstelle besitzt günstigerweise den gleichen Aufbau wie die erste und zweite Schnittstelle, so dass im Prinzip beliebige Module an die Schnittstelle montiert werden können. Mit Hilfe des Anschlussmoduls lassen sich die Anschlüsse auch an das Ansteuermodul komfortabel anbringen.

[0012] Die mit den genannten Merkmalen ausgerüsteten Installationsgeräte können zu Installationsgerätegruppen zusammengefasst bzw. kombiniert werden. Dabei kann beispielsweise ein erstes Installationsgerät mit einem Startmodul zum Starten einer elektrischen Maschine und ein zweites Installationsgerät mit einem Erweiterungsmodul ausgestattet sein. Auf diese Weise kann eine Installationsgerätegruppe mit komplexer Funktionalität realisiert werden.

[0013] Das Startmodul und das Erweiterungsmodul an den Installationsgeräten der Installationsgerätegruppe können mit einem Verbindungsstecker zur bidirektionalen Signalübertragung verbunden sein. Damit lässt sich mit einfachen Mitteln eine bedarfsgerechte Kommunikation zwischen den Modulen mit einer einzigen Steckbewegung erstellen. Der Verbindungsstecker kann gleichzeitig zur mechanischen Verbindung der beiden Module dienen.

[0014] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist lediglich ein Startmodul einer Installationsgerätegruppe mit mehreren Erweiterungsmodulen eine Schnittstelle für ein Anschlussmodul auf. Damit ist es möglich, sämtliche Steuerleitungen für die Installationsgerätegruppe über das an das Startmodul anzuschließende Anschlussmodul zu führen. Dies bedeutet, dass die Anschlüsse für eine gesamte Installationsgerätegruppe zentral an einer Stelle zusammengeführt sind. Dies erleichtert die Montage einer Installationsgerätegruppe deutlich.

[0015] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
FIG 1
ein Schaltungsdiagramm einer Anbindung von Installationsgeräten an ein SPS-System;
FIG 2
eine perspektivische Ansicht eines Installationsgeräts mit aufgesteckten Anschlussmodulen;
FIG 3
ein Installationsgerät mit aufgesteckten und abgesteckten Anschlussmodulen;
FIG 4
eine perspektivische Ansicht zweier kombinierter Installationsgeräte mit aufgesteckten Ansteuermodulen;
FIG 5
die beiden Installationsgeräte von FIG 8 mit abgenommenen Ansteuermodulen; und
FIG 6
eine Detailansicht der Ansteuermodule von FIG 7, wobei das Anschlussmodul von dem Startmodul abgenommen ist.


[0016] Die nachfolgend näher dargestellten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.

[0017] FIG 1 zeigt ein Energieverteilungssystem 1, an das mehrere Installationsgeräte 2 angeschlossen sind. Die Anbindung der Installationsgeräte 2 an eine übergeordnete Steuerung (SPS) 3 erfolgt über ein System mit Standard-Ein- und Ausgabebaugruppen 4. Über einen Ansteuerkanal K1 oder K2 werden jeweils ein oder mehrere Installationsgeräte über aufgesteckte Ansteuermodule angesteuert bzw. die Schaltzustände der Installationsgeräte 2 an die übergeordnete Steuerung 3 zurückgemeldet.

[0018] Die Ansteuermodule, die beispielsweise als Startmodule 5 oder Erweiterungsmodule 6 realisiert sein können, beinhalten für die Datenübertragung jeweils eine elektronische Einheit. Mit Verbindungssteckern 7 können die Ansteuermodule 5, 6 miteinander verbunden werden. Die Startmodule 5 benötigen Klemmen für beispielsweise eine Spannungsversorgung und den Ansteuer- bzw. Rückmeldekanal K1 oder K2. Da die Versorgungsspannung und die Ansteuersignale über einen Verbindungsstecker 7 vom Startmodul 5 zum ersten Erweiterungsmodul 6 bzw. zwischen den weiteren Erweiterungsmodulen 6 weitergeleitet werden, sind bei den Erweiterungsmodulen 6 in dieser Ausprägung keine Klemmen notwendig.

[0019] Für diverse anzuschließende Leitungen ist im vorliegenden Beispiel jedes Installationsgerät zusätzlich mit einem Anschlussmodul 8 bestückt. Der Übersicht halber sind jedoch Anschlussleitungen, die in den Anschlussmodulen münden, in FIG 1 nicht eingezeichnet.

[0020] Für eine schnelle und sichere Montage bzw. Demontage der Ansteuermodule 5, 6 an den Installationsgeräten 2 ist die nachfolgend beschriebene Montagetechnik vorgeschlagen, mit der die Module verwechslungsfrei aufgesteckt und durch platzsparende Verriegelungseinrichtungen gegen unbeabsichtigtes Lösen am Installationsgerät 2 verriegelt werden können.

[0021] Zur näheren Erläuterung der Erfindung sind in den FIG 2 und 3 Installationsgeräte mit Anschlussmodulen dargestellt. Die in diesen Figuren dargestellten Gegenstände stellen jedoch keine Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar. Sie dienen jedoch dazu, zu zeigen, die verwendeten Schnittstellen mit ihren mechanischen und elektrischen Eigenschaften für Anschlussmodule und Ansteuermodule gleichermaßen verwendbar sind. Die so ausgestatteten Installationsgeräte sind folglich vielfältig einsetzbar.

[0022] In FIG 2 ist ein Motorstarter, ein typisches Installationsgerät 2, perspektivisch dargestellt. Insgesamt sind vier Anschlussmodule 8 an dem Installationsgerät 8A montiert. Üblicherweise erfolgen die Leistungsanschlüsse über ein Anschlussmodul je Seite des Installationsgeräts und die Ansteueranschlüsse über Anschlussmodule 8B vorteilhaft auf einer Seite des Installationsgeräts 2, wie dies auch in FIG 2 wiedergegeben ist. Über die Klemmen des Anschlussmoduls kann bei Bedarf auch eine Versorgungsspannung für das Installationsgerät angeschlossen werden. Das Gehäuse besitzt ferner eine Befestigungsmöglichkeit 10, um das Schaltgerät beispielsweise in einem Schaltschrank an einer Hutschiene zu befestigen.

[0023] In FIG 3 sind zur Darlegung der konstruktiven Ausprägung der Schnittstelle zwischen dem Installationsgerät 2 und dem jeweiligen Anschlussmodul zwei der Anschlussmodule 81 vom Installationsgerät 2 abgenommen und gedreht in einer Explosionsdarstellung wiedergegeben. Ergänzend ist ein drittes Anschlussmodul 82 dargestellt. Die Anschlussmodule können grundsätzlich in beliebigen Anschlusstechnologien ausgeführt sein. In dem Beispiel von FIG 3 sind die zwei Anschlussmodule 81 in der Ausführung in Schraubtechnik und das Anschlussmodul 82 in der Ausführung in Federzugtechnik dargestellt. In bekannter Weise sind in die Anschlussmodule 81 Anschlussdrähte einzuschrauben. Demgegenüber sind in das Anschlussmodul 82, das in Federzugtechnik ausgeführt ist, Drahtanschlüsse in ebenfalls bekannter Weise einzuklemmen. Die Befestigung der Module an den Installationsgeräten ist jedoch unabhängig von der verwendeten Anschlusstechnologie.

[0024] Wie aus FIG 3 ebenfalls ersichtlich ist, besitzt das Installationsgerät 2 an seinen seitlichen Begrenzungswänden L- bzw. winkelförmige Aussparungen 9. Die Aussparungen 9 führen bei der Montage eines Anschlussmoduls 8 eine erste geometrische Fixierung zum Installationsgerät 2 herbei. Diese erste Fixierung erfolgt entsprechend einer ersten Bewegung, mit der das zu fixierende Modul an das Installationsgerät 2 bzw. in die Aussparung 9 geführt wird. Unterstützt wird diese Fixierung durch Phasen oder Rundungen an den Aussparungen 9.

[0025] Über eine zweite Bewegung senkrecht zu der ersten Bewegung wird das Anschlussmodul entlang der stirnseitigen Führungswand 21 des Installationsgeräts in seine Endlage gebracht. In dieser Endlage verrastet ein Verrasthaken 83 in einer Ausnehmung 22 an der Stirnseite des Installationsgeräts 2. Mit einem Standardwerkzeug, z. B. einen Schraubendreher, kann der Verriegelungs- bzw. Verrasthaken 83 aus seiner Arretierung in der Ausnehmung 22 gebracht werden. Durch dem Fügevorgang entgegengesetzte Bewegungen kann das Anschlussmodul von dem Installationsgerät 2 dann wieder demontiert werden.

[0026] Die elektrische Verbindung an den jeweiligen Modulschnittstellen werden über Kontakte 23 hergestellt. Diese ragen im vorliegenden Beispiel am Installationsgerät 2 nach außen und greifen in Aussparungen 86 mit entsprechenden im Anschlussmodul.

[0027] Zur Befestigung in den winkelförmigen Aussparungen 9 besitzt jedes Modul an beiden Seiten entsprechende klammerartige Vorsprünge 84. Diese besitzen in Teilabschnitten in einem Querschnitt senkrecht zu der Modulschnittstelle eine L-förmige Gestalt. Im montierten Zustand greift dann der vom Modul abgewandte Schenkel des L-förmigen Vorsprungs 84 in die Aussparung 9 des Installationsgeräts.

[0028] Eine differenzierte Zuordnung von Anschlussmodulen zu verschiedenen Steckplätzen an dem Installationsgerät 2 kann über entsprechende Kodierung erfolgen.

[0029] Die im Zusammenhang mit den FIG 2 und 3 erläuterte Modulschnittstelle kann auch als Steuerschnittstelle für ein Ansteuermodul verwendet werden. Damit steht eine modulunabhängige Schnittstelle bereit, die für das an das Installationsgerät lösbar angebrachte Ansteuermodul bevorzugt eingesetzt werden kann. Diese universelle Steckschnittstelle besitzt folgende Vorteile:
  • Gleiches, durchgängiges Handling der Geräte durch den Benutzer sowohl bei der Montage als auch bei der Demontage ist gewährleistet.
  • Die Kodierung und die Verriegelung sind über in die Gehäuseteile eingebrachte Konturen realisierbar, d. h. es besteht kein zusätzlicher Aufwand bei der Herstellung durch zusätzliche Teile.
  • Die geometrischen Abmessungen der modularen Anschlussblöcke und der Ansteuermodule können sehr gering gehalten werden.
  • Die Ausführung der Kodierung und der Verrastung ist unabhängig von der Anschlusstechnologie.


[0030] In FIG 4 ist ein Installationsgerät, z. B. ein Motorstarter, mit montierten Ansteuermodulen für eine Anbindung an ein Automatisierungssystem nach FIG 1 dargestellt. An die beiden kombinierten Installationsgeräte 2 sind neben den Anschlussmodulen 8 auch Ansteuermodule 5, 6 angesteckt. Insbesondere ist an eines der Installationsgeräte 2 ein Startmodul 5 und auf das andere ein Erweiterungsmodul 6 aufgesteckt. Diese beiden Ansteuermodule sind, wie bereits in FIG 1 angedeutet, mit einem Verbindungsstecker 7 gekoppelt.

[0031] Da das Startmodul 5 Anschlüsse benötigt, ist auf das Startmodul 5 ein eigenes Anschlussmodul 8 beispielsweise zum Anschließen an eine SPS gesteckt. Für diese Schnittstelle können die gleichen Befestigungs- und Kodiereinrichtungen verwendet werden wie für die Schnittstelle zwischen dem Startmodul 5 und dem Installationsgerät 2.

[0032] Dieses Ausführungsbeispiel ermöglicht, dass die an dem Installationsgerät bzw. Verbraucherabzweig 2 nach außen geführten Steuerklemmen über ein Anschlussmodul 8 am Gehäuse zusammengefasst an einer Stelle angeordnet sind. Je nach Anzahl der Klemmen können auch mehrere benachbarte Anschlussmodule entsprechend FIG 2 - bei einer vorgegebenen Breite gegebenenfalls abgestuft - ausgeführt werden.

[0033] In FIG 5 ist ebenfalls die Installationsgerätekombination von FIG 4 dargestellt, wobei jedoch die Ansteuermodule 5 und 6 einschließlich des Anschlussmoduls 8 von den Installationsgeräten abgenommen wurden. In der grafischen Darstellung sind die abgenommenen Ansteuermodule 5, 6 gedreht dargestellt, so dass ihre Anschlussseiten bzw. Modulschnittstellen sichtbar sind. Dementsprechend sind an den Installationsgeräten 2 beispielsweise die winkelförmigen Aussparungen 9 und an den Ansteuermodulen 5, 6 die Befestigungsvorsprünge 84 und die Verrasthaken 83 deutlich zu erkennen.

[0034] In FIG 6 sind die auf die Installationsgerätekombination von FIG 4 aufgesteckten Ansteuermodule 5 und 6 vergrößert dargestellt. Das Anschlussmodul 8 ist in dieser Figur abgenommen und gedreht wiedergegeben. Es besitzt die gleiche Anschlussschnittstelle wie die Ansteuermodule 5 und 6 oder die Anschlussmodule 81, 82 von FIG 3. An dem Modulsteckplatz für das Anschlussmodul 8 an dem Startmodul 5 sind dementsprechend in FIG 6 auch die winkelförmigen Aussparungen 9 zu erkennen.

[0035] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erfüllt der Verbraucherabzweig 2 die Funktionen Kurzschlussschutz, Überlastschutz, mechanisches oder elektronisches Schalten und abschließbare Trennstrecke. Diese Funktionen sind in einem Schaltgerät, d. h. in einem Gehäuse, zusammengefasst realisiert.

[0036] Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich Kombinationen aus erfindungsgemäßen Verbraucherabzweigen deutlich vereinfacht für eine Anbindung an speicherprogrammierbare Steuerung aufbauen lassen. Des Weiteren ergeben sich durch die Erfindung konkret folgende Vorteile:
  • Die Anzahl der zu verwendenden Komponenten kann verringert werden, da beispielsweise auf Verteiler und Verbindungsmodule, wie sie im Stand der Technik genannt sind, zumindest teilweise verzichtet werden kann.
  • Der Abgriff der Anschlüsse am Installations- bzw. Schaltgerät erfolgt an einer zentralen Stelle und nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, an verschiedenen Stellen der Front- bzw. Bedienseite des Geräts. Dadurch kann das Ansteuermodul gegenüber der bekannten Bedienungsblende einfacher hergestellt werden. Des Weiteren müssen keine langen Signalwege zurückgelegt werden. Ferner fallen die entsprechenden Toleranzen kleiner aus, ein Verkanten tritt weniger häufig auf und eine vereinfachte Montage kann erreicht werden.
  • Bei einer Installationsgerätegruppe kann auf einen Steuerverteiler mit Steckschnittstelle zu den Bedienungsblenden verzichtet werden.
  • Da auch auf die Bedienungsblende verzichtet werden kann, wird die Wärmeabfuhr der Installationsgeräte verbessert. Insbesondere bei einem Überlastschutz mit thermischen Bimetallen führt eine Bedienungsblende nämlich zu massiven Einschränkungen.
  • Durch die örtliche Trennung der Ansteuermodule von Leistungsteilen des Installationsgeräts, insbesondere von Anschlussmodulen an ein Energieverteilungssystem, ist eine unabhängige Verwendung der Ansteuermodule möglich. Dies bedeutet, dass innerhalb einer Installationsgerätegruppe unterschiedliche Energieverteilungssysteme genutzt werden können, da nicht zwangsläufig die gesamte Schaltgerätegruppe von einem Energiesystem versorgt werden muss, wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist.
  • Erfindungsgemäß kann auch die Produktvarianz reduziert werden, da nicht mehr ein entsprechender Steuerverteiler mit dazugehörigen Ankoppelpunkten vorgesehen werden muss. D. h. es muss nicht mehr beispielsweise für eine Gruppe von zwei Abzweigen ein sogenannter 2er-Verteiler und für eine Gruppe von vier Abzweigen ein 4er-Verteiler bereitgestellt werden. Vielmehr werden bei dem erfindungsgemäßen Konzept nur zwei Ausführungen von Ansteuermodulen benötigt, nämlich ein Start- und ein Erweiterungsmodul, da die Erweiterungsmodule in einer beliebigen Anzahl aneinander gereiht werden können.



Ansprüche

1. Installationsgerät mit

- einer ersten Schnittstelle zum Anbringen eines Moduls,

dadurch gekennzeichnet, dass

- an die Schnittstelle ein Ansteuermodul (5, 6) mit interner Signalverarbeitung lösbar angebracht ist.


 
2. Installationsgerät nach Anspruch 1, das als Verbraucherabzweig oder Verbraucherabzweigkombination ausgestaltet ist.
 
3. Installationsgerät nach Anspruch 2, wobei der Verbraucherabzweig die Funktionen: Kurzschlussschutz, Überlastschutz, elektronisches oder mechanisches Schalten und abschließbare Trennstrecke aufweist.
 
4. Installationsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit mindestens einer zweiten Schnittstelle, an die ein Leistungsanschlussmodul (8) zum Anschließen von Leistungsleitungen angebracht ist.
 
5. Installationsgerät nach Anspruch 4, wobei die erste Schnittstelle an einer ersten Seite des Installationsgeräts (2) und die zweite Schnittstelle an einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Installationsgeräts angeordnet ist.
 
6. Installationsgerät nach Anspruch 4 oder 5, wobei das Ansteuermodul (5, 6) eine Klemme für eine Stromversorgung des Installationsgeräts und/oder Ansteuermoduls (5, 6) aufweist.
 
7. Installationsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Ansteuermodul (5, 6) mindestens eine Eingangs-Ausgangs-Klemme aufweist.
 
8. Installationsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Ansteuermodul (5, 6) eine dritte Schnittstelle zum Anbringen eines Anschlussmoduls (8) aufweist.
 
9. Installationsgerätegruppe mit einem ersten und einem zweiten Installationsgerät (2) jeweils nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Installationsgerät mit einem Startmodul (5) zum Starten einer elektrischen Maschine und das zweite Installationsgerät mit einem Erweiterungsmodul (6) ausgestattet ist.
 
10. Installationsgerätegruppe nach Anspruch 9, wobei das Startmodul (5) und das Erweiterungsmodul (6) mit einem Verbindungsstecker (7) zur bidirektionalen Signalübertragung verbunden sind.
 
11. Installationsgerätegruppe nach Anspruch 9 oder 10, wobei lediglich das Startmodul (5) von den beiden Modulen eine Schnittstelle für ein Anschlussmodul (8) aufweist, so dass sämtliche Steuerleitungen für die Installationsgerätegruppe über das an das Startmodul (5) anzuschließende Anschlussmodul (8) führbar sind.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht