[0001] Die Erfindung betrifft ein Plattenstelzlager gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Mit Plattenstelzlagern werden beim Verlegen von Terrassen- und Balkonplatten o.dgl.
die Eck- und Kreuzungspunkte der Platten abgestützt und vorzugsweise zugleich offene
Fugen definiert, durch die von Niederschlägen herrührendes Wasser abfließen kann.
DE 2 034 331 A1 beschreibt eine Konstruktion mit Ringscheiben, die oberseitig vier
radiale Rippen und bodenseitig radiale Doppelnuten aufweist, die zwei sich kreuzende
Kanäle für den Wasserablauf bilden. Mit dem Hauptteil der Fläche liegt die Ringscheibe
jedoch flächig auf dem Untergrund, so daß große Wassermengen nur schlecht abfließen
können. Zum Ausgleich von Bodenunebenheiten kann eine Vollscheibe untergelegt werden,
die sich zwar an einer diametralen Kerbe teilen oder falten läßt, aber keine Wasserabflußrinnen
oder sonstige Freiräume aufweist. Nachteilig ist ferner, daß ein Höhenausgleich nur
mangelhaft erfolgen kann, weil bloß Unterlegscheiben einheitlicher Dicke vorgesehen
sind. Diesen fehlt außerdem eine seitliche Festlegung, weshalb sie schon während der
Verlegearbeit oder später verrutschen können. Das ergibt insgesamt eine schwimmende
Lagerung des Plattenbelags.
[0003] Andere herkömmliche Lager in Form runder Scheiben aus Weich-PVC haben an der Unterseite
säulenartige Füße und an der Oberseite nahe einem Mittenloch ebenfalls vier senkrechte
Rippen als Eckanschläge. Müssen Bodenunebenheiten ausgeglichen werden, so legt man
kreuzgeschlitzte Scheiben als Distanzstücke über die Rippen der Grundscheibe, wodurch
eine gewisse Zentrierung des Aufbaus erfolgt, ohne daß dieser jedoch stabilisiert
würde. Ein besonderer Nachteil ist, daß sich die nutzbare Rippenhöhe stufenweise mit
jeder zusätzlich aufgelegten Distanzscheibe verringert, wodurch die Ausrichtfunktion
vermindert wird oder gänzlich verlorengeht.
[0004] Es ist Ziel der Erfindung, mit einfachen Mitteln wirksam Abhilfe zu schaffen und
ein Plattenstelzlager zu entwickeln, das sich auch unter vor Ort ungünstigen Verhältnissen
bequem verwenden läßt. Das Verlegen von Plattenbelägen soll damit kostengünstig möglich
sein und zu ebenso gleichmäßigen wie dauerhaften Ergebnissen führen.
[0005] Hauptmerkmale der Erfindung sind in Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Ansprüche 2 bis 28.
[0006] Bei einem Plattenstelzlager mit Ringscheiben, von denen eine oberseitig mit senkrechten
Rippen versehen ist, die fugendefinierende Anschläge für zu verlegende Platten, Fliesen
o.dgl. eines Flächenbelags bilden, wobei bodenseitig eine Anzahl von insbesondere
zylindrischen Stützelementen mit Zwischenräumen vorhanden sind, die das Abfließen
von Wasser ermöglichen, sieht die Erfindung laut Anspruch 1 einen mehrteiligen Aufbau
aus untereinander verrastbaren Einzelscheiben gleicher Außen- und Innenabmessungen
vor, wobei die mit Rippen versehene Ringscheibe als Deckscheibe zuoberst bleibt. Die
Rippen-Anschläge stehen daher in stets gleichhoch für die Ausrichtung der zu verlegenden
Platten zur Verfügung, und zwar unabhängig von der Beschaffenheit des Untergrundes.
Das neuartige Plattenstelzlager setzt sich zumindest aus einer Grund- und einer Deckscheibe
zusammen. Bedarfweise können dazwischen Distanzscheiben unterschiedlicher Dicke lagefest
angeordnet werden, um auf einfache Weise den feinstufigen Ausgleich von Unebenheiten
zu ermöglichen und so die dauerhafte Sicherheit und Stabilität des Plattenbelags zu
gewährleisten.
[0007] Wichtig ist die Verrastung des Scheibenstapels zu einer Baueinheit, wozu die Grundscheibe
an ihrer Unterseite flache Stützelemente (Scheibenfüße) sowie an ihrer Oberseite flache
Vorsprünge (Noppen) aufweist und letztere in Bohrungen der Deckscheibe verrastbar
sind. Für die Stützelemente und die Vorsprünge bedeutet "flach" dabei, daß die Höhe
der Scheibenfüße bzw. Noppen kleiner ist als ihr Radius.
[0008] Hohe Dauerstabilität des Lagers bei gutem Wasserabfluß erzielt man durch gleichmäßige
Scheibenfuß-Verteilung in wenigstens zwei Kränzen auf der Grundscheiben-Unterseite
konzentrisch zu einem Mittenloch derart, daß die lichte Weite freier Zwischenräume
zwischen den Stützelementen wenigstens so groß ist wie der Scheibenfußradius. Bei
einer besonders vorteilhaften Verteilung steht einer äußeren Reihe von z.B. 16 Stützelementen
wenigstens eine innere Reihe von z.B. 16 oder 8 Stützelementen konzentrisch und jeweils
auf Lücke gegenüber. Ohne jede Beeinträchtigung der Standfestigkeit ist dadurch optimale
Wasserabführung des Systems gesichert.
[0009] Auf der Grundscheibe und auf Zwischenscheiben können wenigstens zwei, vorzugsweise
drei, vier oder mehr Noppen konzentrisch zu einem Mittenloch in gleichmäßiger Verteilung
vorhanden sein, wobei die Anordnung der Noppen in diejenige der Deckscheiben-Bohrungen
passen muß. Ferner können zwei oder mehr Distanzscheiben untereinander verrastbar
sein, wozu sie an ihrer Unterseite Ausnehmungen haben, die bevorzugt gegengleich zu
an der Oberseite befindlichen Rastvorsprüngen und in gleicher Verteilung wie diese
angeordnet sind.
[0010] Als Standard-Bauteil hat die Deckscheibe oberseitig senkrechte Radialrippen, die
sich paarweise radial gegenüberstehen. Für Wand- oder Kehlabschlüsse können Einzelscheiben
als Halb- bzw. Eckscheiben ausgebildet sein, wobei eine Halb-Deckscheibe mit einer
das Mittenloch überbrückenden Langrippe versehen ist und wobei eine Eck- bzw. Hohlkehl-Deckscheibe
eine Winkelrippe aufweist, die zweckmäßig gegenüber dem Mittenloch angeordnet ist
und die Spitze einer am Durchmesser mit zueinander rechtwinkligen Sehnen abgeschnittenen
Kreisscheibe bildet.
[0011] Günstig ist es, wenn die Unterseite der Stützelemente und/oder die Flächenteile der
Deckscheibe griffig aufgerauht sind, um durch Reibschluß hohe Rutschsicherheit für
den aufgebrachten Plattenbelag zu erzielen. An der freien Unterseite einzelner oder
aller Stützelemente bzw. Scheibenfüße können Vertiefungen, Mulden und/oder Rinnen
vorhanden sein, welche die Haftung oder den Wasserabfluß verbessern. Zu diesem Zweck
können insbesondere die Distanzscheiben konzentrisch angeordnete Bogenschlitze aufweisen,
die sich bevorzugt paarweise diametral gegenüberstehen, wobei Bogenschlitze auf einem
inneren Radius nahe dem Mittenloch zu Bogenschlitzen auf einem äußeren Radius innerhalb
eines Kranzes von Löchern versetzt sind, namentlich um einen Zentriwinkel von 45°.
Ferner kann auf Distanzscheiben zumindest die Oberseite mit Markierungen, Kerblinien
o.dgl. und/oder mit Noppen versehen sein, die zur Ausrichtung und/oder Verrastung
von Halb- oder Eckscheiben deren Konturen entsprechen. Bevorzugt bestehen die Scheiben
aus Hart-PVC, Hartgummi o.dgl.
[0012] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine Draufsicht auf die Bodenseite einer Grundscheibe,
- Fig. 1b
- eine Axialschnittansicht entlang der Linie Ib-Ib in Fig. 1a,
- Fig. 1c
- eine Draufsicht auf die Oberseite der Grundscheibe von Fig. 1a/1b,
- Fig. 2a
- eine Draufsicht auf die Bodenseite einer Deckscheibe,
- Fig. 2b
- eine Axialschnittansicht entlang der Linie IIb-IIb in Fig. 2a,
- Fig. 2c
- eine Draufsicht auf die Oberseite der Deckscheibe von Fig. 2a/2b,
- Fig. 3a
- eine Draufsicht auf die Bodenseite einer Distanzscheibe,
- Fig. 3b
- Axialschnittansichten entlang der Linie IIIb-IIIb in Fig. 3a bei unterschiedlicher
Dicke,
- Fig. 3c
- eine Draufsicht auf die Oberseite der Distanzscheibe von Fig. 3a/3b,
- Fig. 4a
- eine Draufsicht auf die Bodenseite einer Halb-Grundscheibe,
- Fig. 4b
- eine Axialschnittansicht entlang der Linie IVb-IVb in Fig. 4a,
- Fig. 4c
- eine Draufsicht auf die Oberseite der Halb-Grundscheibe von Fig. 4a/4b,
- Fig. 5a
- eine Draufsicht auf die Bodenseite einer Halb-Deckscheibe,
- Fig. 5b
- eine Axialschnittansicht entlang der Linie Vb-Vb in Fig. 5a,
- Fig. 5c
- eine Draufsicht auf die Oberseite der Halb-Deckscheibe von Fig. 5a/5b,
- Fig. 6a
- eine Draufsicht auf die Bodenseite einer Eck-Grundscheibe,
- Fig. 6b
- eine Axialschnittansicht entlang der Linie VIb-VIb in Fig. 6a,
- Fig. 6c
- eine Draufsicht auf die Oberseite der Eck-Grundscheibe von Fig. 6a/6b,
- Fig. 7a
- eine Draufsicht auf die Bodenseite einer Eck-Deckscheibe,
- Fig. 7b
- eine Axialschnittansicht entlang der Linie VIIb-VIIb in Fig. 7a,
- Fig. 7c
- eine Draufsicht auf die Eck-Deckscheiben-Oberseite,
- Fig. 7d
- eine Schnittansicht entlang der Linie VIId-VIId in Fig. 7c,
- Fig. 8
- auseinandergezogene Schrägansichten diverser Bestandteile eines Plattenstelzlagers,
- Fig. 9a
- eine Draufsicht auf eine Distanzscheibe mit Sollbruchnuten,
- Fig. 9b
- eine Seitenansicht zu der Distanzscheibe von Fig. 9a,
- Fig. 9c
- eine Vorderansicht zu der Distanzscheibe von Fig. 9a und
- Fig. 9d
- eine Schrägansicht der Unterseite der Distanzscheibe von Fig. 9a.
[0013] Ein in Fig. 1a bis Fig. 3c allgemein mit 10 bezeichnetes Plattenstelzlager hat einen
mehrteiligen Aufbau aus alterungs- und witterungsbeständigem Material wie Hart-PVC
(Polyvinylchlorid). Es setzt sich zumindest aus einer Grundscheibe 12 und einer Deckscheibe
22 zusammen; bedarfweise können dazwischen Distanzscheiben 32 unterschiedlicher Dicke
angeordnet werden. Die untereinander verrastbaren Einzel-Ringscheiben 12, 22, 32 haben
gemeinsame Mittenlöcher 18, 28, 28'. Der Aufbau bildet ein Grundlager und ermöglicht
die stabile Abstützung eines offenfugig verlegten Plattenbelags bei freiem Wasserabfluß.
Er setzt sich zusammen aus:
- dem Unterteil = der Grundscheibe 12, die eine Ringscheibe mit Mittenloch 18 ist und
auf ihrer Unterseite eine Vielzahl flacher Füße 14 sowie auf ihrer Oberseite flache,
vorzugsweise nahe dem Außenumfang angeordnete Noppen 16 aufweist,
- dem Oberteil = der Deckscheibe 22, die ebenfalls eine Ringscheibe mit Mittenloch 28
und eine Anzahl von Rastlöchern 26 aufweist, bevorzugt nahe dem Außenumfang, wobei
auf ihrer Oberseite senkrechte Rippen 24 vorhanden sind, insbesondere vier unter 90°
zueinander stehende Radialrippen,
- und Distanzscheiben 32 unterschiedlicher Dicke, gleichfalls mit Rastlöchern 36 und
einem Mittenloch 38, die nach Bedarf zwischen der Grund- und der Deckscheibe 12 bzw.
22 verrastend einlegbar sind,
- wobei die Größe und Verteilung der Rastlöcher 26 zu jener der Noppen 16 paßt.
[0014] Auf ihrer Unterseite hat die Grundscheibe 12 eine Vielzahl flacher Stützelemente
in Form von Scheibenfüßen, zwischen denen freie Zwischenräume 15 vorhanden sind. Auf
der Oberseite trägt die Grundscheibe 12 Noppen 16, die mit Bohrungen 26 der Deckscheibe
oder mit Bohrungen bzw. Ausnehmungen 36 von Zwischenscheiben 32 verrastbar sind. Letztere
dienen in wählbarer Dicke als Distanzstücke zum Höhenausgleich bei Unebenheiten des
Untergrundes, damit ein aufzubringender Plattenbelag weitestgehend eben und buckelfrei
verlegt werden kann.
[0015] Die Deckscheiben 22 haben Rastlöcher 26, die auf Lücke zwischen den Noppen 16 sitzen.
Die Distanzscheiben 32 haben ebenfalls Rastlöcher 36 und Noppen 34 in derselben Grundanordnung.
Deshalb ist es gleichgültig, in welcher Reihenfolge man die Distanzscheiben 32 übereinander
einfügt. Allgemein genügt für die Grundscheibe 12 eine Gruppe von wenigen Noppen 16,
z.B. vier, und für die Distanzscheiben 32 ebenfalls eine Gruppe von z.B. vier Noppen
34 mit dazwischen befindlichen Rastlöchern 36. An der Deckscheibe 22 ist ein Kranz
von zwölf Rastlöchern 26 in zifferblattähnlicher Anordnung außerhalb von vier Rippen
24 vorgesehen. Daß die Anzahl der Deckscheiben-Rastlöcher 26 ein Mehrfaches der Noppenzahl
ist, kommt der Winkel-Versetzbarkeit auf den Einzelscheiben 12/32 zugute und erlaubt
schnelle Montage vor Ort.
[0016] Fig. 4a bis Fig. 5c zeigen Halbscheiben zur Anpassung an Begrenzungen wie Wände,
Abschlußkanten u.dgl. Eine Halbgrundscheibe 40 (Fig. 4a, 4b, 4c) weist wiederum Scheibenfüße
14, Noppen 16 und ein Mittenloch 18 auf. Eine zugehörige Halbdeckscheibe 44 hat außer
einer Radialrippe 24 und dem Lochkranz 26 noch eine Langrippe 46, die das Mittenloch
28 überbrückt (Fig. 5a, 5b, 5c).
[0017] Für das Verlegen an oder in Ecken sind gemäß Fig. 6a bis Fig. 7c Eck- oder Hohlkehlscheiben
vorgesehen. Eine Eckgrundscheibe 48 (Fig. 6a, 6b, 6c) hat zentrisch ein Mittenloch
18 und diesem gegenüber eine Spitze 50. Die Form entspricht geometrisch einer am Durchmesser
mit zueinander rechtwinkligen Sehnen abgeschnittenen Kreisscheibe. Ihre bodenseitigen
Scheibenfüße 14 lassen Zwischenräume 15; auf der Oberseite sind Noppen 16 vorhanden.
Eine Eck-Deckscheibe 52 hat die gleiche Gestalt wie die Eckgrundscheibe 48 und weist
an der Spitze 50 eine Winkelrippe 54 auf, die sich zum Mittenloch 28 hin öffnet. Hier
nicht gezeichnete Distanzscheiben für die Eck- bzw. Hohlkehlen-Verlegung können dieselbe
Tropfenform wie die Elemente 48 und 52 besitzen.
[0018] Die Scheibenkörper 20 und die Bodenflächen der Scheibenfüße 14 der Grundscheibe 12
(bzw. 40, 48) einerseits sowie Flächenteile 25 der Deckscheibe 22 (bzw. 44, 52) andererseits
können aufgerauht sein, z.B. durch Schraffieren und/oder Erodieren, um guten Reibschluß
mit dem Untergrund bzw. mit aufgelegten Platten zu erzielen.
[0019] Fig. 8 zeigt den Aufbau eines Plattenstelzlagers 10 in Explosionsansichten, und zwar
in einer Schrägdraufsicht links und in einer Schrägdruntersicht rechts. Man erkennt
in der Mitte eine Gruppe von drei Vollscheiben, nämlich eine Grundscheibe 12, eine
Deckscheibe 22 und dazwischen eine Distanzscheibe 32, die auch weggelassen oder umgekehrt
durch zusätzliche Distanzscheiben 32 ergänzt werden kann, je nach den örtlichen Erfordernissen.
Unter und über dieser Dreiergruppe sind Eck- bzw. Hohlkehlscheiben abgebildet, nämlich
eine Eckgrundscheibe 48 sowie eine Eckdeckscheibe 52. Zuunterst ist eine Halbgrundscheibe
40 und zuoberst eine Halbdeckscheibe 44 dargestellt. Diese Teilelemente 48, 54 bzw.
40, 44 können nach Bedarf zusammen mit formgleichen Eck- bzw. Halbdistanzscheiben
verwendet werden.
[0020] Aus Fig. 9a bis 9d geht eine Distanzscheibe 32 hervor, die generell den vorbeschriebenen
Aufbau hat, jedoch zusätzlich über Sollbruchstellen in Form von Kerben oder Nuten
56 verfügt. Diese sind vorzugsweise beidseitig in die Distanzscheibe 32 eingeformt,
und zwar geradlinig in Winkeln von 45° und 90° zueinander. Sie dienen dazu, eine Eck-
oder Halbdistanzscheibe auf einfache Weise und exakt abzutrennen, um bei Ecken, Hohlkehlen
und Wandabschlüssen einen örtlich notwendigen Höhenausgleich für entsprechende Eck-
und Halbfliesen zu ermöglichen. Die Linienführung ist so gewählt, daß einerseits die
Noppen 34 von den Kerben bzw. Nuten 56 nicht berührt werden, damit die sichere Standfestigkeit
der Distanzscheibe 32 erhalten bleibt, und daß andererseits Eckteile herausgebrochen
oder -geschnitten werden können, die spitzwinkelig oder rechtwinkelig bis an den Scheiben-Außendurchmesser
reichen.
[0021] Außerdem können die Distanzscheiben 32 Aussparungen oder Schlitze 58, 60 aufweisen,
insbesondere Bogenschlitze, die konzentrisch zum Mittenloch 38 und zueinander winkelversetzt
angeordnet sind. Sie dienen zur schnellen, effektiven Wasserabfuhr und sind deshalb
bevorzugt so zueinander verschoben, daß - wie aus Fig. 9a und 9c ersichtlich - die
Mitte innerer, kürzerer Bogenschlitze 58 auf einem inneren Radius r um z.B. 45° zur
Mitte äußerer, längerer Bogenschlitze 60 versetzt liegt, die auf einem den Bohrungen
36 näheren äußeren Radius R angeordnet sind (Fig. 9a). Ein weiterer Vorteil der Kerben/Nuten
56 und der Schlitze 58/60 besteht in einer Einsparung an Distanzscheiben-Gewicht ohne
nennenswerte Einbuße an Festigkeit.
[0022] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. So können vor allem bei dickeren Scheibenkörpern
Ausnehmungen in der Art von Sacklöchern statt Bohrungen 26/36 vorgesehen sein, um
mit den Noppen 16/34 zu verrasten. Für manche Anwendungen kann eine Dreipunkt-Abstützung
und -Verrastung ausreichen oder im Gegenteil eine Sechspunkt-Abstützung und -Verrastung
erwünscht sein. Die (gedachte) Kreislinie, auf der die Noppen 16/34 sowie Ausnehmungen
36 der Scheiben 12 bzw. 32 und der Lochkranz 26 der Deckscheibe 22 angeordnet sind,
kann vorteilhaft einen Radius haben, der etwa das Dreifache des Mittenlochradius beträgt,
doch kommen auch andere Bemessungen in Betracht. Ferner können statt in Bohrungen
26/36 verrastbarer kreisrunder Noppen 16/34 auch Vorsprünge anderer Gestalt zur Verrastung
mit entsprechend gegengleich geformten Ausnehmungen dienen, so daß beispielsweise
Radialrippen in Radialschlitze oder Polygonzapfen in Polygonlöcher eingreifen. Hervorzuheben
ist ferner, daß die Bauelemente prinzipiell auch einzeln verwendet werden können.
Vor allem Deckscheiben 22, 44, 52 benutzt man zweckmäßig für die Plattenverlegung
in einer Kies- oder Splittbettung, um eine gute Verankerung auch in solchem Untergrund
zu erzielen. Schlitze 58, 60 in den Distanzscheiben können, müssen aber nicht bogenförmig
und auf unterschiedlichen Radien r, R angeordnet sein.
[0023] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0024]
- r
- innerer Radius
- R
- äußerer Radius
- 10
- Plattenstelzlager
- 12
- Grundscheibe
- 14
- Stützelemente / Scheibenfüße
- 15
- Zwischenräume
- 16
- Noppen
- 18
- Mittenloch
- 20
- Scheibenkörper
- 22
- Deckscheibe
- 24
- Rippen
- 25
- Flächenteile
- 26
- Bohrungen / Lochkranz / Rastlöcher
- 28
- Mittenloch
- 30
- Kreislinie (Durchmesser D)
- 32
- Distanzscheiben
- 34
- Noppen
- 36
- Löcher / Ausnehmungen
- 38
- Mittenloch
- 40
- Halbgrundscheibe
- 44
- Halbdeckscheibe
- 46
- Langrippe
- 48
- Eckgrundscheibe
- 50
- Spitze
- 52
- Eckdeckscheibe
- 54
- Winkelrippe
- 56
- Kerben / Nuten
- 58
- kurze (Bogen-)Schlitze
- 60
- längere (Bogen-)Schlitze
1. Plattenstelzlager (10) mit Ringscheiben, von denen eine (22) oberseitig mit senkrechten
Rippen (24) versehen ist, die fugendefinierende Anschläge für zu verlegende Platten,
Fliesen o.dgl. eines Flächenbelags bilden, wobei bodenseitig eine Anzahl von insbesondere
zylindrischen Stützelementen (14) mit Zwischenräumen (15) vorhanden sind, die das
Abfließen von Wasser ermöglichen, gekennzeichnet durch einen mehrteiligen Aufbau aus untereinander verrastbaren Einzelscheiben (12, 22,
32) gleicher Außen- und Innenabmessungen, wobei die mit Rippen (24) versehene Ringscheibe
als Deckscheibe (22) zuoberst angeordnet ist.
2. Plattenstelzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Grundscheibe (12) an ihrer Unterseite flache Stützelemente (14) sowie an ihrer
Oberseite flache Vorsprünge (16) aufweist und daß letztere in Bohrungen (26) der Deckscheibe
(22) verrastbar sind.
3. Plattenstelzlager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützelemente (14) Scheibenfüße sind, deren Höhe kleiner ist als ihr Radius.
4. Plattenstelzlager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibenfüße (14) in wenigstens zwei Kreisreihen auf der Grundscheiben-Unterseite
konzentrisch zu einem Mittenloch (18) gleichmäßig derart verteilt sind, daß die lichte
Weite freier Zwischenräume (15) zwischen den Scheibenfüßen (14) wenigstens so groß
ist wie der Scheibenfußradius.
5. Plattenstelzlager nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß einer äußeren Reihe von z.B. 16 Stützelementen (14) wenigstens eine innere Reihe
von z.B. 16 oder 8 Stützelementen (14) konzentrisch und jeweils auf Lücke gegenübersteht.
6. Plattenstelzlager nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (16) auf der Grundscheiben-Oberseite als Noppen ausgebildet sind,
deren Höhe kleiner ist als ihr Durchmesser.
7. Plattenstelzlager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens drei, vorzugsweise vier oder mehr Noppen (16) konzentrisch zu dem Mittenloch
(18) in gleichmäßiger Verteilung vorhanden sind.
8. Plattenstelzlager wenigstens nach Anspruch 2 und Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilung der Noppen (16) in diejenige der Deckscheiben-Bohrungen (26) paßt.
9. Plattenstelzlager wenigstens nach Anspruch 2 und einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Rastlöcher (26) in der Deckscheibe (22) ein Mehrfaches der Noppenzahl
der Grund- oder Zwischenscheibe (12 bzw. 32) ist.
10. Plattenstelzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Grund- und der Deckscheibe (12; 22) unterschiedlich dicke Distanzscheiben
(32) einleg- und verrastbar sind.
11. Plattenstelzlager nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Distanzscheiben (32) untereinander verrastbar sind.
12. Plattenstelzlager wenigstens nach Anspruch 2 und Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzscheiben (32) an ihrer Unterseite Ausnehmungen (36) haben, die gegengleich
zu an der Oberseite befindlichen Rastvorsprüngen (34) und in gleicher Verteilung wie
diese angeordnet sind.
13. Plattenstelzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckscheibe (22) oberseitig mit senkrechten Radialrippen (24) versehen ist, die
sich am Mittenloch (18) paarweise radial gegenüberstehen.
14. Plattenstelzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelscheiben für Wand- oder Kantenabschlüsse als Halbscheiben und für Eck-
oder Hohlkehlabschlüsse als Eckscheiben (40; 44; 48; 52) ausgebildet sind.
15. Plattenstelzlager nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbdeckscheibe (44) mit einer das Mittenloch (28) überbrückenden Langrippe (46)
versehen ist.
16. Plattenstelzlager nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Eck- bzw. Hohlkehldeckscheibe (52) mit einer Winkelrippe (54) versehen ist, die
insbesondere gegenüber dem Mittenloch (28) angeordnet ist und die Spitze (50) einer
am Durchmesser mit zueinander rechtwinkligen Sehnen abgeschnittenen Kreisplatte bildet.
17. Plattenstelzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite der Stützelemente (14), der Scheibenkörper (20) und/oder die Flächenteile
(25) der Deckscheibe (22) für Reibschluß mit dem Plattenbelag griffig aufgerauht sind.
18. Plattenstelzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß Stützelemente bzw. Scheibenfüße (14) vorhanden sind, die an der freien Unterseite
Vertiefungen, Mulden und/oder Rinnen aufweisen.
19. Plattenstelzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß Einzelscheiben für sich verlegbar sind, indem namentlich Deckscheiben (22, 44, 52)
zur Plattenverlegung in einer Kies- oder Splittbettung ausgebildet sind.
20. Plattenstelzlager nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheiben (12, 22, 32; 40, 44; 48, 52) aus Hart-PVC, Hartgummi o.dgl. bestehen.
21. Plattenstelzlager nach einem der Ansprüche 10 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß auf Distanzscheiben (32) zumindest die Oberseite mit Markierungen, Kerblinien o.dgl.
versehen ist, die zur Ausrichtung und/oder Verrastung von Halb- oder Eckscheiben (40,
44; 48, 52) deren Konturen entsprechen.
22. Plattenstelzlager nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzscheiben (32) Sollbruchstellen in Form von Kerben oder Nuten (56) aufweisen,
die insbesondere beidseitig in die Distanzscheibe (32) eingeformt sind.
23. Plattenstelzlager nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollbruchstellen der Distanzscheiben (32) geradlinige Kerben oder Nuten (56)
sind, die in Winkeln von 45° und 90° zueinander verlaufen.
24. Plattenstelzlager nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerben bzw. Nuten (56) an den Noppen (34) vorbeigeführt sind und daß zumindest
einige der Kerben bzw. Nuten (56) am Außendurchmesser spitzwinkelig oder rechtwinkelig
zusammenlaufen.
25. Plattenstelzlager nach einem der Ansprüche 10 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzscheiben (32) konzentrisch angeordnete Bogenschlitze (58, 60) aufweisen.
26. Plattenstelzlager nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogenschlitze (58; 60) konzentrisch zum Mittenloch (38) angeordnet sind und einander
paarweise diametral gegenüberstehen.
27. Plattenstelzlager nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, daß innere Bogenschlitze (58) auf einem inneren Radius (r) nahe dem Mittenloch (18) zu
äußeren Bogenschlitzen (60) auf einem äußeren Radius (R) innerhalb eines Kranzes von
Löchern (36) versetzt sind, insbesondere um einen Zentriwinkel 45°.
28. Plattenstelzlager nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitte innerer, kürzerer Bogenschlitze (58) auf dem inneren Radius (r) um z.B.
45° zur Mitte äußerer, längerer Bogenschlitze (60) versetzt liegt, die auf dem den
Bohrungen (26) näheren äußeren Radius (R) angeordnet sind.