[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Verarbeiten von Bogen
aus Bedruckstoff, mit einem Zylinder zum Transportieren der Bogen und mit um eine
Bogenstützen-Rotationsachse drehbar gelagerten Bogenstützen, welche jeweils Stützsegmente
zum Andrücken der Bogen an den Zylinder umfassen, und entstand vor folgendem Hintergrund:
[0002] Bogendruckmaschinen können einen Bogenausleger aufweisen, der in Transportrichtung
vorlaufende Greiferbrücken zum Festhalten vorlaufender Bogenenden der auszulegenden
Bogen und nachlaufende Greiferbrücken zum gleichzeitigen Festhalten nachlaufender
Bogenenden der Bogen umfasst. Bei einem solchen Ausleger kann der Satz vorlaufender
Greiferbrücken an einem Kettenpaar und der Satz nachlaufender Greiferbrücken an einem
anderen Kettenpaar befestigt sein. Zusammen mit den Kettenpaaren laufen die vorlaufenden
Greiferbrücken und die nachlaufenden Greiferbrücken um eine Auslagetrommel um, welche
mit besagten Bogenstützen ausgestattet ist. Die Bogenstützen dienen dazu, den jeweiligen
Bogen an einen mit der Auslagetrommel benachbarten Gegendruckzylinder anzudrücken,
wenn die jeweilige vorlaufende Greiferbrücke das vorlaufende Bogenende bereits ergriffen
hat und die mit dieser vorlaufenden Greiferbrücke kooperierende nachlaufende Greiferbrücke
das nachlaufende Bogenende noch nicht ergriffen hat. Das durch die Bogenstützen erfolgende
Andrücken des Bogens gegen den Gegendruckzylinder ist erforderlich, damit besagte
nachlaufende Greiferbrücke das nachlaufende Bogenende sicher ergreifen kann. Jede
der vorlaufenden Greiferbrücken läuft in einem bestimmten Abstand relativ zu der besagter
vorlaufenden Greiferbrücke zugeordneten nachlaufenden Greiferbrücke letzterer vor.
Dieser Abstand hängt von der Bogenlänge der Bogen ab, die sich von Druckauftrag zu
Druckauftrag ändern kann. Eine Veränderung der Bogenlänge erfordert eine Korrektur
besagten Abstandes im Rahmen einer sogenannten Formatumstellung des Auslegers. Bei
dieser Formatumstellung wird die vorlaufende Greiferbrücke auf einen größeren oder
kleineren Abstand relativ zur ihr zugeordneten nachlaufenden Greiferbrücke eingestellt,
indem das die vorlaufende Greiferbrücke tragende Kettenpaar relativ zu dem die nachlaufende
Greiferbrücke tragenden Kettenpaar verstellt wird. Da sich die Bogenstützen während
des Umlaufes der einander zugeordneten vorlaufenden Greiferbrücke und nachlaufenden
Greiferbrücke vorübergehend zwischen diesen beiden Greiferbrücken befindet, ist im
Rahmen der Formatumstellung eine Anpassung der wirksamen Umfangslänge der Bogenstützen
an den veränderten Abstand zwischen den Greiferbrücken erforderlich. Beispielsweise
müssen die Bogenstützen verkürzt werden, falls bei der Formatumstellung die vorlaufende
Greiferbrücke zur nachlaufenden Greiferbrücke hin verstellt werden muss, damit die
Bogenstützen diese Verstellung der vorlaufenden Greiferbrücken nicht behindern.
[0003] In DE 100 14 417 A1 (s. darin insbesondere Spalte 9, Zeile 15 bis Spalte 10, Zeile
11), worin eine der eingangs genannten Gattung entsprechende Maschine beschrieben
ist, wird hierzu eine Zweiteilung der jeweiligen Bogenstütze in einen vorlaufenden
Bogenstützenabschnitt und einen nachlaufenden Bogenstützenabschnitt vorgeschlagen.
Zur Verlängerung oder Verkürzung der jeweiligen Bogenstütze wird einer von deren Bogenstützenabschnitten
relativ zum anderen in Umfangsrichtung verstellt. Diese Bogenstützenabschnitte bilden
die eingangs genannten Stützsegmente. Gemäß einer Ausführungsform (vgl. DE 100 14
417 A1, Figur 2a) sind die beiden Bogenstützenabschnitte nebeneinander derart angeordnet,
dass die gemeinsame Spurbreite der Bogenstützenabschnitte bzw. von deren Laufstreifen
vergleichsweise groß ist. Ungünstig daran ist, dass die große Spurbreite eine dementsprechend
große Breite des druckfreien Bogenseitenrandes erfordert, auf welchem die Laufstreifen
abwälzen. Aus der großen Breite des druckfreien Bogenseitenrandes resultiert eine
Einschränkung der für das Druckbild zur Verfügung stehenden Bogenfläche und ein erhöhtes
Bogenbeschnitt-Abfallvolumen. Diese Probleme sind bei den anderen Ausführungsformen
(vgl. DE 100 14 417 A1, Figuren 2b und 2c), bei welchen die Bogenstützenabschnitte
bereichsweise in kämmendem Eingriff miteinander stehen und mittels eines einen vergleichsweise
schmalspurigen Laufstreifen tragenden Trägerbandes abgedeckt sind, zwar gelöst, jedoch
dies nur unter Inkaufnahme anderer Probleme. In denjenigen Umfangsbereichen, in denen
die Bogenstützenabschnitte außer Eingriff miteinander sind, ist das Trägerband rückseitig
nur noch von jeweils einer der Bogenstützenabschnitte abgestützt und hat es deshalb
nicht mehr genügend Rückhalt und Stabilität. Mit Beschädigungen und vorzeitigem Verschleiß
des Trägerbandes ist zu rechnen.
[0004] Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine der eingangs genannten Gattung
entsprechende Maschine zu schaffen, deren Bogenstützen eine vergleichsweise geringe
Breite der von ihnen kontaktierten druckfreien Korridore ermöglichen und eine hohe
Standzeit haben.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Maschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Maschine zum Verarbeiten von Bogen aus Bedruckstoff, mit einem
Zylinder zum Transportieren der Bogen und mit um eine Bogenstützen-Rotationsachse
drehbar gelagerten Bogenstützen, welche jeweils Stützsegmente zum Andrücken der Bogen
an den Zylinder umfassen, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stützsegmente um relativ
zur Bogenstützen-Rotationsachse windschiefe Schwenkachsen wahlweise in eine Aktivposition
und in eine Passivposition schwenkbar gelagert sind.
[0006] Die windschiefen Schwenkachsen ermöglichen es, dass die Stützsegmente in der Aktivposition
auf ein und derselben Fluchtlinie aufgereiht sind, die kreisbogenförmig um die Bogenstützen-Rotationsachse
herum gekrümmt verläuft. Aufgrund der in der Aktivposition miteinander fluchtenden
Anordnung der Stützsegmente kann deren Spurbreite bzw. Wälzlinienbreite und die dementsprechende
Breite des druckfreien Korridors des Bogens, auf dem die Stützsegmente abwälzen, vergleichsweise
schmal gehalten werden. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Stützsegmente
Segmentköpfe zum Tragen von als Laufstreifen fungierenden Andrückpolstern aufweisen
können. Die Segmentköpfe sind wesentlich stabiler als das gemäß des Standes der Technik
(DE 100 14 417 A1) zum Tragen des Laufstreifens verwendete Trägerband. Die Standzeit
der Segmentköpfe ist praktisch unbegrenzt und die Standzeit der Andrückpolster ist
vergleichsweise hoch.
[0007] In den Unteransprüchen genannte Weiterbildungen werden nachfolgend im Einzelnen kurz
erläutert.
[0008] Bei einer hinsichtlich der Bogenformatvariabilität und der Gleichteilefertigung vorteilhaften
Weiterbildung bilden die Segmentköpfe der Stützsegmente in der Passivposition eine
Schuppenformation. Die Schuppenformation ermöglicht ein Schwenken sämtlicher in die
Passivposition zu verstellender Stützsegmente der Bogenstütze nach ein und derselben
Seite der Bogenstütze, nämlich nach der einem der Bogenstütze nächstgelegenen Kettenrad
abgewandten Seite der Bogenstütze. Da somit kein Stützsegment zu besagtem Kettenrad
hin geschwenkt werden muss und sich kein in der Passivposition befindliches Stützsegment
zwischen der Bogenstütze und dem nächstgelegenen Kettenrad befindet, kann die Bogenstütze
entlang der Bogenstützen-Rotationsachse sehr dicht an das Kettenrad heran verstellt
werden, falls eine große Bogenbreite der zu verarbeitenden Bogen eine derartige Formateinstellung
der Bogenstütze erfordert. Wäre die Schuppenformation nicht vorhanden, müssten die
Stützsegmente abwechselnd nach der einen und nach der anderen Seite der Bogenstütze
in die Passivposition geschwenkt werden, so dass sich danach einige der Stützsegmente
zwischen der Bogenstütze und dem Kettenrad befänden und eine dem Kettenrad sehr nahe
Formateinstellung der Bogenstütze behindern würden. Ein weiterer Vorteil der Schuppenformation
ist darin zu sehen, dass sie es ermöglicht, die windschiefen Schwenkachsen sämtlicher
Stützsegmente im gleichen Radialabstand relativ zur Bogenstützen-Rotationsachse anzuordnen.
Die windschiefen Schwenkachsen liegen demgemäß auf ein und demselben Kreisbogen, dessen
Krümungsmittelpunkt die Bogenstützen-Rotationsachse ist. Demzufolge können die Stützsegmente
als sich bezüglich ihrer zwischen dem Segmentkopf und der Schwenkachse zu messenden
Segmentlänge nicht voneinander unterscheidende Gleichteile gefertigt werden.
[0009] Bei einer hinsichtlich einer Automatisierung der Verstellung der Stützsegmente in
die Aktivposition und in die Passivposition vorteilhaften Weiterbildung weisen die
Stützsegmente jeweils einen ersten Anschlag und einen zweiten Anschlag auf und sind
die vorzugsweise als Kurven ausgebildeten Anschläge derart zueinander versetzt angeordnet,
dass ein relativ zu den Stützsegmenten schwenkbarer Schalthebel für ein Einklappen
des jeweiligen Stützsegments an den ersten Anschlag anschlägt und für ein Ausklappen
dieses Stützsegments an den zweiten Anschlag anschlägt. Die Verstellung des jeweiligen
Stützsegments in die Aktivposition wird also durch dasselbe Betätigungselement wie
die Verstellung des Stützsegments in die Passivposition bewirkt, nämlich durch den
Schalthebel. Auch ist für die beiden Klappbewegungen des Stützsegments nur ein einziger
Antrieb erforderlich.
[0010] Gemäß hinsichtlich einer kompakten Gestaltung der Anschläge vorteilhaften Weiterbildungen
gehören die Stützsegmente zu bistabilen Kippsprungwerken, von denen jedes eine indifferente
Totposition aufweist, und umfassen die Kippsprungwerke jeweils eine Feder mit einer
Federkraft-Wirkungslinie, die in der indifferenten Totposition durch die jeweilige
der windschiefen Schwenkachsen verläuft. Die Längen der Anschläge bzw. die Längen
von an den Anschlägen ausgebildeten Kurvenbahnen können kurz gehalten werden, da die
Anschläge nur für die der Totposition vorangehenden Verstellung der Stützsegmente
benötigt werden und die Federn der Kippsprungwerke die der Totposition nachfolgende
Verstellung der Stützsegmente bewirken.
[0011] Bei einer hinsichtlich eines ohne Flattern der Bogen und demzufolge abschmierfrei
erfolgenden Auslegens der Bogen auf einen Auslagestapel vorteilhaften Weiterbildung
weist die Maschine einen Ausleger auf, der vorlaufende Greiferbrücken zum Festhalten
vorlaufender Bogenenden der Bogen und nachlaufende Greiferbrücken zum gleichzeitigen
Festhalten nachlaufender Bogenenden der Bogen umfasst.
[0012] Bei einer Weiterbildung, die hinsichtlich eines funktionssicheren Ergreifens der
nachlaufenden Bogenenden durch die nachlaufenden Greiferbrücken vorteilhaft ist, sind
die Bogenstützen Bestandteile einer Auslagetrommel des zum Auslegen der Bogen dienenden
Auslegers. Die Auslagetrommel drückt mit den Bogenstützen bzw. deren aktivierten Stützsegmenten
den jeweiligen Bogen gegen die Umfangsoberfläche des Zylinders, so dass die nachlaufende
Greiferbrücke bei Unterstützung durch eine an der Auslagetrommel angeordnete Saugerbrücke
das nachlaufende Bogenende ungestört von dem Zylinder übernehmen kann.
[0013] Bei hinsichtlich einer hohen Bedienungssicherheit vorteilhaften Weiterbildungen sind
den Stützsegmenten Sperrklinken zum Arretieren der Stützsegmente in der Passivposition
beigeordnet und sind die Sperrklinken derart aufgereiht, dass ein relativ zu den Sperrklinken
schwenkbarer Hebelarm im Laufe seiner Schwenkbewegung an den Sperrklinken nacheinander
zu deren Betätigung anschlägt. Die Sperrklinken verhindern eine durch ein unabsichtliches
Anstoßen eines Bedieners an die in der Passivposition befindlichen Stützsegmente erfolgende
Verstellung dieser Stützsegmente in die Aktivposition. Eine solche unbeabsichtigte
Aufrichtung der Stützsegmente könnte ansonsten eine zwischen einer der vorlaufenden
Greiferbrücken und den unabsichtlich aufgerichteten Stützsegmenten erfolgende Kollision
und daraus resultierende Maschinenschäden zur Folge haben.
[0014] Gemäß hinsichtlich einer weiteren Erhöhung der Standzeit der Andrückpolster, mit
denen die Stützsegmente bestückt sind, vorteilhaften Weiterbildungen ist den Stützsegmenten
eine An- und Abstelleinrichtung zum jeweils in eine Schwenkrichtung und dabei in eine
Abstellposition erfolgenden Schwenken der Stützsegmente beigeordnet, wobei in die
Schwenkrichtung gesehen der Aktivposition die Passivposition vorgeordnet und die Abstellposition
nachgeordnet ist, und umfasst die An- und Abstelleinrichtung einen relativ zu den
Stützsegmenten drehbar und mit der Bogenstützen-Rotationsachse koaxial gelagerten
Schaltring. Die Andrückpolster bestehen vorzugsweise aus einem gummielastischen und
vergleichsweise weichen Kunststoff, dessen Resistenz gegen durch Abrieb bedingten
Verschleiß (Radiergummieffekt) unvermeidlich vergleichsweise gering ist. Der Zylinder,
an welchen die Bogenstützen den Bogen andrücken, ist vorzugsweise ein Gegendruckzylinder,
dessen Umfangsoberfläche mit einer rauen Anti-Abschmier-Oberflächenstruktur versehen
ist. Im Druckbetrieb befindet sich der anzudrückende Bogen zwischen den Andrückpolstern
und der Anti-Abschmier-Oberflächenstruktur, so dass letztere im Druckbetrieb an den
Andrückpolstern keinerlei Abrieb verursachen kann. Im ohne Bogentransport erfolgenden
Leerlauf der Maschine befindet sich kein Bogen zwischen der Anti-Abschmier-Oberflächenstruktur
und den Andrückpolstern, so dass diese dabei direkt auf der Anti-Abschmier-Oberflächenstruktur
abwälzen würden und durch letztere einem starken Abrieb ausgesetzt wären, wenn die
Andrückpolster für den Leerlauf nicht mittels der An- und Abstelleinrichtung von dem
Gegendruckzylinder und seiner Anti-Abschmier-Oberflächenstruktur abgestellt werden
würden. Mittels des Schaltringes lässt sich vorteilhafterweise eine bei einer plötzlich
auftretenden Druckunterbrechung rasch auszuführende Synchronverstellung sämtlicher
aktivierter Stützsegmente in die Abstellposition durchführen.
[0015] Weitere funktionell und konstruktiv vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles und der dazugehörigen
Zeichnung.
[0016] In dieser zeigt:
- Figur 1a
- eine Druckmaschine mit einem Bogenausleger in einer Draufsicht,
- Figur 1b
- die Druckmaschine in einer Seitenansicht,
- Figuren 2a und 2b
- verschiedene Formateinstellungen einer Bogenstütze einer Auslagetrommel des Bogenauslegers,
- Figur 3
- die Bogenstütze und eine vorlaufende Greiferbrücke des Bogenauslegers in einer dreidimensionalen
Ausschnittsdarstellung,
- Figur 4
- die Bogenstütze und eine nachlaufende Greiferbrücke des Bogenauslegers in einer dreidimensionalen
Ausschnittsdarstellung,
- Figuren 5 bis 7
- die Funktionsweise eines ein Stützsegment der Bogenstütze umfassenden Kippsprungwerkes
anhand einer Positionsabfolge,
- Figuren 8 und 9
- die Funktionsweise einer dem Stützsegment beigeordneten Sperrklinke anhand einer Positionsabfolge
und
- Figuren 10a bis 11c
- die Funktionsweise einer An- und Abstelleinrichtung der Bogenstütze anhand einer Positionsabfolge.
[0017] In Figur 1 a ist eine Maschine 1 zur Verarbeitung von Bogen 2 aus Bedruckstoff schematisch
und in der Draufsicht dargestellt. Die Maschine 1 ist eine Bogendruckmaschine und
umfasst für den lithographischen Offsetdruck ein Druckwerk 3 mit einem Zylinder 4
und umfasst weiterhin einen Ausleger 5 mit einem ersten Kettenförderer 6 und einem
zweiten Kettenförderer 7. Der Zylinder ist ein Gegendruckzylinder 4.
[0018] Der erste Kettenförderer 6 umfasst auf der Antriebsseite und Bedienungsseite je ein
Kettenrad 8 und eine um letzteres umlaufende Endloskette 9. Die Endlosketten 9 des
ersten Kettenförderers 6 tragen zwischen sich in eine Transportrichtung 11 vorlaufende
Greiferbrücken 10 zum Halten vorlaufender Bogenenden 12 der Bogen 2. Der zweite Kettenförderer
7 umfasst ebenfalls auf jeder der beiden Maschinenseiten ein Kettenrad 13 und eine
um letzteres umlaufende Endloskette 14. Die Endlosketten 14 des zweiten Kettenförderers
7 tragen zwischen sich nachlaufende Greiferbrücken 15 zum Halten in die Transportrichtung
11 nachlaufender Bogenenden 16. Jede der nachlaufenden Greiferbrücken 15 bildet zusammen
mit jeweils einer der vorlaufenden Greiferbrücken 10 ein Greiferbrücken-Paar, das
den jeweiligen Bogen 2 während seines zu einem Auslagestapel 17 hin erfolgenden Transports
beidendig festhält.
[0019] Eine der Antriebsseite zu gelegene Bogenstütze 18 und eine der Bedienungsseite zu
gelegene Bogenstütze 19 sind miteinander in spiegelsymmetrischer Weise baugleich und
dienen zum Andrücken des jeweiligen Bogens 2 gegen die Umfangsoberfläche des Gegendruckzylinders
4. Die Bogenstützen 18, 19 sind Bestandteile einer in Skelettbauweise ausgebildeten
Trommel 20, nämlich einer Auslagetrommel 20, des Auslegers 5 und sind entlang ihrer
geometrischen Bogenstützen-Rotationsachse 21 stufenlos aus einer in Figur 1a mit Volllinie
gezeigten Formateinstellung für eine maximale Bogenbreite der Bogen 2 in eine in Figur
1 a mit Phantomlinie angedeutete Formateinstellung für eine minimale Bogenbreite und
auch in zwischen diesen beiden Extremeinstellungen liegende Zwischenstellungen für
mittlere Bogenbreiten umstellbar. In jeder Formateinstellung fluchtet die antriebsseitige
Bogenstütze 18 mit einem druckfreien Seitenrand und die bedienungsseitige Bogenstütze
19 mit dem anderen druckfreien Seitenrand des jeweiligen Bogens 2. Die Bogenstützen
18, 19 sind zwischen den auf der Antriebsseite angeordneten Kettenrädern 8, 9 der
Kettenförderer 6, 7 und deren bedienungsseitigen Kettenrädern motorisch axial verschiebbar
gelagert. Der zur wahlweise aufeinander zu oder voneinander weg erfolgenden Axialverstellung
der Bogenstützen 18, 19 erforderliche Antrieb (Motor, Getriebe) ist aus Gründen besserer
Übersichtlichkeit zeichnerisch nicht dargestellt.
[0020] Die Auslagetrommel 20 ist eine greiferlose Stütztrommel, d. h. sie umfasst kein Greifersystem
zum Einklemmen der Bogen 2.
[0021] In Figur 1b ist die Maschine 1 in der Seitenansicht und weniger schematisch als in
Figur 1 a dargestellt.
[0022] Aufgrund der Baugleichheit gelten die in der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug
auf die antriebsseitige Bogenstütze 18 gegebenen Erläuterungen im übertragenen Sinne
für die bedienungsseitige Bogenstütze 19 mit. Außerdem gilt die nachfolgende Beschreibung
der einen Hälfte der antriebsseitigen Bogenstütze 18 für deren diametrale, andere
Hälfte mit.
[0023] Figur 2a zeigt eine für eine maximale Bogenlänge der Bogen 2 vorgesehene Formateinstellung
der Maschine 1. Hierbei ist die vorlaufende Greiferbrücke 10 auf einen der Bogenlänge
entsprechend großen Abstand relativ zur nachlaufenden Greiferbrücke 15 des jeweiligen
Greiferbrücken-Paares eingestellt. Diese Einstellung der vorlaufenden Greiferbrücke
10 erfolgt durch eine Verdrehung des Kettenrades 8 des ersten Kettenförderers 6 relativ
zum Kettenrad 13 des zweiten Kettenförderers 7. Diese Radverdrehung hat eine der zu
korrigierenden Formatdifferenz entsprechende Phasenverschiebung der Endloskette 9,
an der die vorlaufende Greiferbrücke 10 befestigt ist, relativ zur Endloskette 14,
an welcher die nachlaufende Greiferbrücke 15 befestigt ist, zur Folge. Die Bogenstütze
8 umfasst im Wesentlichen T-förmige Stützsegmente 22, die den jeweiligen Bogen 2 in
einem gemeinsamen Tangentialpunkt 23 (vgl. Figur 1b) der Auslagetrommel 20 und des
Gegendruckzylinders 4 an letzteren andrücken. Segmentköpfe 24 der Stützsegmente 22
bilden eine sich im Wesentlichen von der vorlaufenden Greiferbrücke 10 bis zur nachlaufenden
Greiferbrücke 15 erstreckende Umfangsreihe. Bei der maximalen Formateinstellung sind
sämtliche Stützsegmente 22 aufgerichtet, so dass sie in den Raum zwischen den beiden
Greiferbrücken 10, 15 hineinragen.
[0024] Figur 2b zeigt eine Formateinstellung für eine minimale Bogenlänge. Hierbei ist der
Abstand zwischen den beiden Greiferbrücken 10, 15 durch eine dementsprechende Umlaufwinkel-Verstellung
des ersten Kettenförderers 6 relativ zum zweiten Kettenförderer 7 gegenüber der in
Figur 2a gezeigten Formateinstellung in etwa um die Hälfte verringert. Infolge dieser
Formatumstellung ist die vorlaufende Greiferbrücke 10 in den Bereich der Umfangsreihe
der Stützsegmente 22 hineingeraten. Dies erfordert das Einklappen einiger der Stützsegmente
22 in eine proximale Passivposition 22.1, die bezüglich der Auslagetrommel 20 radial
weiter innen und vom ersten Kettenförderer 6 zurückgezogen gelegen ist. Durch das
Einklappen der Stützsegmente 22 wird Bewegungsraum für die sich in zur Bogenstützen-Rotationsachse
21 paralleler Querrichtung über die Bogenstütze 18 und deren Stützsegmente 22 hinaus
erstreckende vorlaufende Greiferbrücke 10 geschaffen. Wenn sich die eingeklappten
Stützsegmente 22 in der Passivposition 22.1 befinden, kann die vorlaufende Greiferbrücke
10 über die eingeklappten Stützsegmente 22 hinweg und von letzteren unbehindert bis
an die in einer distalen Aktivposition 22.2 ausgeklappt belassenen, übrigen Stützsegmente
22 heran verstellt werden. Die in der Aktivposition 22.2 verbliebenen Stützsegmente
22 sind nach wie vor und gegenüber Figur 2a unverändert derart ausgerichtet, dass
die Segmentköpfe 24 in einer Flucht liegen und mit geringer Spaltweite fast Stoß auf
Stoß aneinander angrenzen. Hierbei sind die Segmentköpfe 24 ungeschuppt ausgerichtet
und bilden die Segmentköpfe 24 zusammen eine mit den Kettenrädern 8, 13 konzentrische
Wälzfläche, die nur durch die sehr schmalen Spalte zwischen den Stützsegmenten 22
unterbrochen ist. Demgegenüber sind die in die Passivposition 22.1 verstellten Stützsegmente
22 so ausgerichtet, dass sich deren Segmentköpfe 24 in einer Schuppenformation S gegenseitig
überlappen. Die Segmentköpfe 24 der eingeklappten Stützsegmente 22 verdecken jeweils
teilweise den Segmentkopf des jeweils benachbarten Stützsegments 22, wenn eine zur
Bogenstützen-Rotationsachse 21 parallele Blickrichtung zugrunde liegt. Die den Positionen
22.1, 22.2 entsprechend verschiedenen Ausrichtungen der Segmentköpfe 24 sind am Besten
in der dreidimensionalen Figur 3 zu erkennen. Die eingeklappten Stützsegmente 22 der
antriebsseitigen Bogenstütze 18 weisen zur bedienungsseitigen Bogenstütze 19 hin und
die eingeklappten Stützsegmente 22 der bedienungsseitigen Bogenstütze 19 weisen zur
antriebsseitigen Bogenstütze 18 hin. Alle einzuklappenden Stützsegmente 22 der jeweiligen
Bogenstütze 18 bzw. 19 werden also in ein und dieselbe Richtung, nämlich ins Maschineninnere,
eingeklappt, so dass die jeweilige Bogenstütze 18 bzw. 19 auch nach Deaktivierung
einiger ihrer Stützsegmente 22 noch sehr schmal und kompakt ist und besonders weit
entlang der Bogenstützen-Rotationsachse 21 nach außen und dicht an das jeweilige Kettenrad
13 heran verstellt werden kann.
[0025] In Figur 4 ist am Beispiel der antriebsseitigen Bogenstütze 18 dargestellt, dass
die Bogenstütze 18, 19 in einem Trommelrahmen 25 mit traversalen Führungsschienen
26 gelagert sind. Die Führungsschienen 26 sind parallel zur Bogenstützen-Rotationsachse
21 ausgerichtet. Bei der von der Bogenbreite abhängigen Formatumstellung der Bogenstützen
18, 19, die in Figur 4 mit einem Pfeil 27 angedeutet ist, laufen an den Bogenstützen
18, 19 befestigte Rollen 28 (vgl. Figur 2a) auf den Führungsschienen 26.
[0026] Die Auslagetrommel 20 hat eine Saugerbrücke 29 zum per Vakuum erfolgenden Festhalten
der nachlaufenden Bogenenden 16. Die Saugerbrücke 29 übernimmt das nachlaufende Bogenende
16 des jeweiligen Bogens 2 vom Gegendruckzylinder 4, damit danach die nachlaufende
Greiferbrücke 15 des zweiten Kettenförderers 7 das nachlaufende Bogenende 16 sicher
erfassen kann.
[0027] Die Bogenstütze 18 umfasst eine Tragscheibe 30, in welcher die Stützsegmente 22 um
Drehgelenke 31 (vgl. Figur 2a und Figuren 5 bis 7) herum wahlweise in die Passivposition
22.1 und die Aktivposition 22.2 schwenkbar gelagert sind. Jedes Drehgelenk 31 bestimmt
eine Schwenkachse 32 des jeweiligen Stützsegments 22, wie dies in Figur 5 am Beispiel
eines darin als Einzelheit dargestellten Stützsegments 22 gezeigt ist. Hinsichtlich
einer kompakten Bauweise der Bogenstützen 18, 19 und zugleich sehr dichten Aneinanderreihung
der Stützsegmente 22 in deren Aktivposition 22.2 besonders vorteilhaft ist, dass die
Schwenkachsen 32 relativ zur Bogenstützen-Rotationsachse 21 windschief ausgerichtet
sind. Die Schwenkachsen 32 sind also weder parallel mit der Bogenstützen-Rotationsachse
21 noch senkrecht zu letzterer ausgerichtet. Die dichte Aneinanderreihung ist wiederum
hinsichtlich eines markierungsfreien und ohne zu rattern erfolgenden Abwälzens der
Bogenstützen 18, 19 auf dem Bogen 2 vorteilhaft. Figur 5 zeigt des Weiteren, dass
der Segmentkopf 24 mit einem gummielastischen Andrückpolster 33 bestückt ist, das
ein im Wesentlichen dreieckförmig verjüngtes, spitzes Profil aufweist. Die Andrückpolster
33 der jeweiligen Bogenstütze 18 bzw. 19 kontaktieren den Bogen 2 quasi entlang einer
in Umfangsrichtung verlaufenden Spurlinie, wenn sie den Bogen 2 an den Gegendruckzylinder
4 andrücken.
[0028] Das Ein- und Ausklappen der Stützsegmente 22 erfolgt mittels eines Kurvengetriebes,
das nachfolgend im Detail beschrieben wird. Jedes Stützsegment 22 weist als Anschläge
eine erste Kurve 34 und eine zweite Kurve 35 auf. Das Stützsegment 22 und die Kurven
34, 35 sind aus ein und demselben Stück, z. B. als Gussteil, gefertigt. Ein Schalthebel
36 mit einer Kurvenrolle 37 ist um die Bogenstützen-Rotationsachse 21 schwenkbar in
der Bogenstütze 18 gelagert. Die erste Kurve 34 ist im Wesentlichen hakenförmig und
beginnt am dem Segmentkopf 24 entgegengesetzten Ende des Stützsegments 22 und verläuft
im Wesentlichen zum Segmentkopf 24 hin gekrümmt. Die zweite Kurve 35 ist im Wesentlichen
fingerförmig und zwischen dem Segmentkopf 24 und der ersten Kurve 34 angeordnet. Durch
das im Uhrzeigersinn entlang der Stützsegmente 22 erfolgende Schwenken des Schalthebels
36 tritt der Schalthebel 36 bzw. dessen Kurvenrolle 37 mit einer nach der anderen
der ersten Kurven 34 in Schaltkontakt, so dass die Stützsegmente 22 nacheinander eingeklappt
werden. Durch das Schwenken des Schalthebels 36 entgegen dem Uhrzeigersinn tritt der
Schalthebel 36 bzw. dessen Kurvenrolle 37 mit den zweiten Kurven 35 nacheinander in
Schaltkontakt, so dass eines der Stützsegmente 22 nach dem anderen wieder ausgeklappt
wird. Die ersten Kurven 34 sind also Einklappkurven bzw. - anschläge und dienen der
Verstellung der Stützsegmente 22 aus der Aktivposition 22.2 in die Passivposition
22.1. Dem im Wesentlichen radialen Aufrichten der Stützsegmente 22 dienen dagegen
die zweiten Kurven 35, welche Ausklappkurven bzw. -anschläge sind. Durch eine in Schwenkrichtung
des Schalthebels zueinander versetzte Anordnung der beiden Kurven 34, 35 des jeweiligen
Stützsegments 22 kann vorteilhafterweise ein und dasselbe Betätigungselement, nämlich
der Schalthebel 36, sowohl zum Einklappen als auch zum Ausklappen der Stützsegmente
22 Verwendung finden.
[0029] Jedes Stützsegment 22 bildet zusammen mit seinem Drehgelenk 31 und einer Feder 38
ein bistabiles Kippsprungwerk (over-center device) K. Die Feder 38 ist eine Zugfeder
und mit ihrem einen Federende an der Tragscheibe 30 in einem ersten Befestigungspunkt
39 und mit ihrem anderen Federende an dem Stützsegment 22 in einem zweiten Befestigungspunkt
40 befestigt. Die Befestigungspunkte 39, 40 sind Haltestifte zum Einhängen von Federösen
der Feder 38. Die Feder 38 ist permanent unter Vorspannung gehalten und hat, wie dies
in Figur 6 gezeigt ist, eine Federkraft-Wirkungslinie 41, auf der die Befestigungspunkte
39, 40 liegen. Die Figuren 5 und 7 zeigen die beiden stabilen Positionen des Kippsprungwerkes
K, nämlich Figur 5 besagte Aktivposition 22.2 und Figur 7 besagte Passivposition 22.1.
Figur 6 zeigt eine zwischen den beiden stabilen Positionen liegende, indifferente
Totposition 22.3 des Kippsprungwerkes K bzw. dessen Stützsegments 22. In dieser Totposition
22.3 verläuft die Federkraft-Wirkungslinie 41 durch das Drehgelenk 31 bzw. dessen
Schwenkachse 32 und ist die Spannung der Feder 38 maximal und somit größer als in
der Aktivposition 22.2 und als in der Passivposition 22.1. Auch das Kippsprungwerk
K ist hinsichtlich der Kompaktheit der jeweiligen Bogenstütze aus nachfolgenden Gründen
vorteilhaft. Die Kontaktwege, welche die Kurvenrolle 37 auf den Kurven 34, 35 zurücklegen
muss, um das Umschalten (Einklappen oder Ausklappen) des Stützsegments 22 zu bewirken,
können kurz gehalten werden. Deswegen brauchen die Kurven 34,35 nur eine geringe Länge
aufzuweisen. Die Wirkungsrichtung der Federkraft-Wirkungslinie 41 ändert sich, wenn
letztere im Laufe des Umklappens des Stützsegments 22 das Drehgelenk 31 passiert.
Beispielsweise braucht der Schalthebel 36 mit seiner Kurvenrolle 37 die erste Kurve
34 bei der Verstellung des Stützsegments 22 aus der Aktivposition 22.2 (vgl. Figur
5) in die Passivposition 22.1 (vgl. Figur 7) nur solange abzufahren, bis die Federkraft-Wirkungslinie
41 während ihres Seitenwechsels relativ zum Drehgelenk 31 letzteres gerade passiert
hat und damit das Stützsegment 22 seine Totposition 22.3 überschritten hat. Danach
ist die Aufrechterhaltung des Kontaktes zwischen der ersten Kurve 34 und dem Schalthebel
36 nicht mehr erforderlich und wird das Stützsegment 22 nur noch von der Feder 38
allein in die Passivposition 22.1 gezogen; das Stützsegment 22 springt automatisch
in die gewählte stabile Position. Beim Ausklappen des Stützsegments 22 schnappt dieses
beim Überschreiten der Totposition 22.3 in die Aktivposition 22.2. Aufgrund der Federbelastung
des Stützsegments 22 springt dieses nach Abbruch des vorher zwischen dem Schalthebel
36 und der zweiten Kurve 35 bestehenden Kontaktes von selbst in die Aktivposition
22.2. In Figur 5 ist zu erkennen, dass sich bei in der Aktivposition 22.2 befindlichen
Stützsegment 22 die zweite Kurve 35 trommel-radial oberhalb des imaginären Flugkreises,
den beim Schwenken des Schalthebels 36 die Kurvenrolle 37 um die Bogenstützen-Rotationsachse
21 herum beschreibt, befindet. Dabei befindet sich die erste Kurve 34 als Anschlag
für die Kurvenrolle 37 auf der Höhe dieses Flugkreises. Demgegenüber ist in Figur
7 zu erkennen, dass sich bei in der Passivposition 22.1 befindlichem Stützsegment
22 die erste Kurve 34 trommel-radial unterhalb besagten Flugkreises befindet und die
zweite Kurve 35 auf dem Flugkreis liegt und dabei einen Anschlag für die Kurvenrolle
37 bildet. Aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit sind die Federn 38 der Kippsprungwerke
K in den Figuren 2a bis 3 zeichnerisch nicht mit dargestellt.
[0030] Jedes Stützsegment 22 ist mit einer Sicherungseinrichtung ausgerüstet, die ein unabsichtliches
Ein- und Ausklappen des jeweiligen Stützsegments 22 verhindert. Die Sicherungseinrichtungen
sind als Gesperre ausgebildet und halten die Stützsegmente 22 sowohl in der Aktivposition
22.2 als auch in der Passivposition 22.1 fest. Jedes Gesperre umfasst eine zweiarmige
Sperrklinke 42, die mittels eines Sperrhakens 48 das jeweilige Stützsegment 22 in
der Aktivposition 22.2 an einer ersten Rastfläche 43 des Stützsegments 22 arretiert,
wie dies in Figur 8 gezeigt ist, und in der Passivposition 22.1 an einer zweiten Rastfläche
44 arretiert, wie dies in Figur 9 gezeigt ist. Jede Sperrklinke 42 ist mit einer Feder
45 gefedert, welche die Sperrklinke 42 in der Sperrstellung hält. Die Feder 45 ist
eine auf einem Gelenkzapfen der Sperrklinke 42 sitzende Schenkelfeder. Sämtliche Sperrklinken
42 der jeweiligen Stützsegment-Reihe werden mittels ein und demselben Betätigungselement
nacheinander und gegen die Wirkungen der Federn 45 beim Einklappen der Stützsegmente
22 entsperrt. Bei diesem Betätigungselement handelt es sich um den bereits erwähnten
Schalthebel 36, welcher in mehrteiliger und gabelförmiger Ausbildung außer seinem
die Kurvenrolle 37 tragenden Hebelarm einen mit einer Keilfläche 49 versehenen und
mit letzterer die Sperrklinke 42 an deren dem Sperrhaken 48 entgegengesetzten Klinkenarm
betätigenden Hebelarm 47 aufweist. Der Hebelarm 47 wird um die Bogenstützen-Rotationsachse
21 geschwenkt, so dass er an einer nach der anderen der Sperrklinken 42 anschlägt
und kurz bevor die Kurvenrolle 37 gegen die erste Kurve 34 zu drücken beginnt die
jeweilige Sperrklinke 42 gegen die Rückstellwirkung der Feder 45 außer Sperreingriff
schwenkt. Nachdem der Hebelarm 47 die Sperrklinke 42 passiert hat und das Stützsegment
22 anfangs durch die von der Kurvenrolle 37 auf die erste Kurve 34 ausgeübte Pressung
und danach durch die Zugkraft der Feder 38 des Kippsprungwerkes K in die Passivposition
22.1 verstellt worden ist, rastet bzw. schnappt die Sperrklinke 42 durch die Rückstellkraft
ihrer Feder 45 von selbst in die zweite Rastfläche 44 bzw. wieder in das Stützsegment
22 ein. Aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit sind die Sperrklinken 42 und
der Hebelarm 47 in den Figuren 5 bis 7 zeichnerisch nicht mit dargestellt.
[0031] Die Figuren 10a bis 10c zeigen eine An- und Abstelleinrichtung A zum wahlweisen Anstellen
und Abstellen der Stützsegmente 22 an den und von dem Gegendruckzylinder 4. Die An-
und Abstelleinrichtung A umfasst als zentrales Betätigungselement einen Schaltring
50 mit Schaltrollen 51, von denen jede ein anderes der aus der Aktivposition 22.2,
in welcher das Stützsegment 22 an den Gegendruckzylinder 4 bzw. den darauf geförderten
Bogen 2 angestellt ist, in eine Abstellposition 22.4, in der das Stützsegment 22 außer
Abwälzkontakt mit dem Bogen 2 auf dem Gegendruckzylinder 4 ist, und zurück verstellt.
Wenn die Stützsegmente 22 mittels des Schaltringes 50 in die Abstellposition 22.4
verstellt sind, befinden sich die Segmentköpfe 24 um einen wenige Millimeter betragenden
Radialabstand a näher als in der Aktivposition 22.2 an der Bogenstützen-Rotationsachse
21. Radial gesehen liegt die Aktivposition 22.2 zwischen der Abstellposition 22.4
und der Passivposition 22.1 und dabei näher an ersterer als an letzterer. Durch die
Verstellung der Stützsegmente 22 in die Abstellposition 22.4 wird ein im Tangentialpunkt
23 von der Auslagetrommel 20 zusammen mit dem Gegendruckzylinder 4 gebildeter Trommel-Zylinder-Spalt
geöffnet. Der Schaltring 50 ist im Wesentlichen koaxial mit der Bogenstützen-Rotationsachse
21 und relativ zur Tragscheibe 30 verdrehbar in letzterer gelagert. Die um die Bogenstützen-Rotationsachse
21 herum erfolgende und je nach Drehsinn dem Anstellen oder Abstellen der Stützsegmente
22 an den bzw. von dem Gegendruckzylinder 4 dienende Drehbewegung des Schaltringes
50 ist in den Figuren 10a und 11a mit einem Pfeil 52 angedeutet. Rollenachsen 53 der
in Umfangsrichtung in gleichen Abständen zueinander wie die Stützsegmente 22 angeordneten
Schaltrollen 51 haben bezüglich der Auslagetrommel 20 radiale Orientierungen. Jedes
Stützsegment 22 hat eine erste Kontaktfläche 54 mit der es in der Aktivposition 22.2
an der jeweiligen Schaltrolle 51 anliegt, wie dies in Figur 10b gezeigt ist, und eine
zweite Kontaktfläche 55, mit der das Stützsegment 22 in der Abstellposition 22.4 an
der Schaltrolle 51 anliegt, wie letzteres in Figur 11b gezeigt ist. Die Feder 38 (vgl.
Figur 5) des Kippsprungwerkes K hält in den beiden Positionen (Aktivposition 22.2,
Abstellposition 22.4) die jeweilige Kontaktfläche 54, 55 in Anlage an der Schaltrolle
51. Die zweite Kontaktfläche 55 bildet eine relativ zum Schaltring 50 geneigt verlaufende
Keilfläche und bildet zusammen mit der ersten Kontaktfläche 54 eine Kurvenbahn für
die Schaltrolle 51. Eine entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgende Verdrehung des Schaltringes
50 aus seiner in Figur 10a gezeigten Drehwinkelstellung hat zur Folge, dass die zweiten
Kontaktflächen 55 in Gegenüberlage mit den Schaltrollen 51 gelangen und die Federn
38 der Kippsprungwerke K die Stützsegmente 22 aus der Aktivposition 22.2 in die Abstellposition
22.4 zu schwenken vermögen. Eine im Uhrzeigersinn erfolgende Zurückverdrehung des
Schaltringes 50 hat zur Folge, dass die Schaltrollen 51 auf den zweiten Kontaktflächen
55 bis zu den ersten Kontaktflächen 54 hinauf laufen und mit letzteren wieder in Gegenüberlage
gelangen, so dass die Stützsegmente 22 von den Kontaktflächen 54, 55 gegen die Wirkung
der Federn 38 aus der Abstellposition 22.4 in die Aktivposition 22.2 geschwenkt und
in letzterer gehalten werden.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Maschine
- 2
- Bogen
- 3
- Druckwerk
- 4
- Gegendruckzylinder
- 5
- Ausleger
- 6
- erster Kettenförderer
- 7
- zweiter Kettenförderer
- 8
- Kettenrad (von 6)
- 9
- Endloskette (von 6)
- 10
- vorlaufende Greiferbrücke (von 6)
- 11
- Transportrichtung
- 12
- vorlaufendes Bogenende
- 13
- Kettenrad (von 7)
- 14
- Endloskette (von 7)
- 15
- nachlaufende Greiferbrücke (von 7)
- 16
- nachlaufendes Bogenende
- 17
- Auslagestapel
- 18
- antriebsseitige Bogenstütze
- 19
- bedienungsseitige Bogenstütze
- 20
- Auslagetrommel
- 21
- Bogenstützen-Rotationsachse
- 22
- Stützsegment
- 22.1
- Passivposition
- 22.2
- Aktivposition
- 22.3
- Totposition
- 22.4
- Abstellposition
- 23
- Tangentialpunkt
- 24
- Segmentkopf
- 25
- Trommelrahmen
- 26
- Führungsschiene
- 27
- Pfeil
- 28
- Rolle
- 29
- Saugerbrücke
- 30
- Tragscheibe
- 31
- Drehgelenk
- 32
- Schwenkachse
- 33
- Andrückpolster
- 34
- erste Kurve
- 35
- zweite Kurve
- 36
- Schalthebel
- 37
- Kurvenrolle
- 38
- Feder
- 39
- erster Befestigungspunkt
- 40
- zweiter Befestigungspunkt
- 41
- Federkraft-Wirkungslinie
- 42
- Sperrklinke
- 43
- erste Rastfläche
- 44
- zweite Rastfläche
- 45
- Feder
- 46
- Gelenkzapfen
- 47
- Hebelarm
- 48
- Sperrhaken
- 49
- Keilfläche
- 50
- Schaltring
- 51
- Schaltrolle
- 52
- Pfeil
- 53
- Rollenachse
- 54
- erste Kontaktfläche
- 55
- zweite Kontaktfläche
- A
- An- und Abstelleinrichtung
- a
- Radialabstand
- K
- Kippsprungwerk
- S
- Schuppenformation
1. Maschine (1) zum Verarbeiten von Bogen (2) aus Bedruckstoff, mit einem Zylinder (4)
zum Transportieren der Bogen (2) und mit um eine Bogenstützen-Rotationsachse (21)
drehbar gelagerten Bogenstützen (18, 19), welche jeweils Stützsegmente (22) zum Andrücken
der Bogen (2) an den Zylinder (4) umfassen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützsegmente (22) um relativ zur Bogenstützen-Rotationsachse (21) windschiefe
Schwenkachsen (32) wahlweise in eine Aktivposition (22.2) und in eine Passivposition
(22.1) schwenkbar gelagert sind.
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Segmentköpfe (24) der Stützsegmente (22) in der Passivposition (22.1) eine Schuppenformation
(S) bilden.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützsegmente (22) zu bistabilen Kippsprungwerken (K) gehören, von denen jedes
eine indifferente Totposition (22.3) aufweist.
4. Maschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kippsprungwerke (K) jeweils eine Feder (38) mit einer Federkraft-Wirkungslinie
(41), die in der indifferenten Totposition (22.3) durch die jeweilige der windschiefen
Schwenkachsen (32) verläuft, umfassen.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass den Stützsegmenten (22) Sperrklinken (42) zum Arretieren der Stützsegmente (22) in
der Passivposition (22.1) beigeordnet sind.
6. Maschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sperrklinken (42) derart aufgereiht sind, dass ein relativ zu den Sperrklinken
(42) schwenkbarer Hebelarm (47) im Laufe seiner Schwenkbewegung an den Sperrklinken
(42) nacheinander zu deren Betätigung anschlägt.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützsegmente (22) jeweils einen ersten Anschlag und einen zweiten Anschlag aufweisen
und die Anschläge derart zueinander versetzt angeordnet sind, dass ein relativ zu
den Stützsegmenten (22) schwenkbarer Schalthebel (36) für ein Einklappen des jeweiligen
Stützsegments (22) an den ersten Anschlag anschlägt und für ein Ausklappen dieses
Stützsegments (22) an den zweiten Anschlag anschlägt.
8. Maschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anschläge als Kurven (34, 35) ausgebildet sind.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass den Stützsegmenten (22) eine An- und Abstelleinrichtung (A) zum jeweils in eine Schwenkrichtung
und dabei in eine Abstellposition (22.4) erfolgenden Schwenken der Stützsegmente (22)
beigeordnet ist, wobei in die Schwenkrichtung gesehen der Aktivposition (22.2) die
Passivposition (22.1) vorgeordnet und die Abstellposition (22.4) nachgeordnet ist.
10. Maschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die An- und Abstelleinrichtung (A) einen relativ zu den Stützsegmenten (22) drehbar
und mit der Bogenstützen-Rotationsachse (21) im Wesentlichen koaxial gelagerten Schaltring
(50) umfasst.
11. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bogenstützen (18, 19) Bestandteile einer Auslagetrommel (20) eines Auslegers
(5) zum Auslegen der Bogen (2) sind.
12. Maschine nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausleger (5) vorlaufende Greiferbrücken (10) zum Festhalten vorlaufender Bogenenden
(12) der Bogen (2) und nachlaufende Greiferbrücken (15) zum gleichzeitigen Festhalten
nachlaufender Bogenenden (16) der Bogen (2) umfasst.