[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Bilden von Stapeln mit einer Vielzahl
von einzelnen Fächern, die längs eines geschlossenen Wegs bewegt werden.
[0002] Vorrichtungen dieser Art dienen dazu, von einer Herstellungsmaschine kommende hintereinander
angelieferte Gegenstände zunächst zu Stapeln zu sammeln, und anschließend diese Stapel
für die Weiterbearbeitung weg zu führen, beispielsweise für eine Verpackung. Zu diesem
Zweck werden die Gegenstände einzeln in ein Fach hinein bewegt, das sich längs eines
geschlossenen Wegs weiter bewegt. In jedem dieser Fächer kann entweder ein einzelner
Gegenstand angeordnet sein, oder aber auch mehrere Gegenstände. Beim Einführen der
Gegenstände in die Fächer können die Fachwände geringfügig auseinander geklappt werden,
um das Einführen zu erleichtern. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass
die Kette, an der die Fachwände befestigt sind, an der Einführungsstelle um ein Umlenkzahnrad
geführt wird. Dadurch entstehen zwei Abschnitte der Kette, die einen stumpfen Winkel
miteinander einschließen. Damit die Fächer kontinuierlich ohne Lücke beschickt werden
können, ist es sinnvoll, die Fachwände so dünn auszubilden, wie dies für ihre Funktion
gerade noch sinnvoll ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn Gegenstände aus mehreren
Fächern zu einem Stapel zusammengefasst werden sollen.
[0003] Beim Herausschieben der zu Stapeln zusammengefassten Gegenstände wird ein Schieber
verwendet, der an den Stirnkanten der Gegenstände angreift und diese heraus schiebt.
Beim Herausschieben kann ein scheinbarer Stillstand der Fachreihe hergestellt werden.
Der Schieber muss mit hoher Präzision arbeiten, da er alle zu einem Stapel gehörenden
Gegenstände erfassen muss, ohne aber an einem zum nächsten Stapel gehörenden Gegenstand
anzugreifen.
[0004] Bei einer bekannten Vorrichtung zur Bildung und Beförderung eines Stapels von Gegenständen
(DE 3224329 C2) ist der Schieber in Bewegungsrichtung der Fachreihe gemessen deutlich
länger als die entsprechende Abmessung eines Stapels. Dies bedeutet, dass diese Vorrichtung
mit einem Abstand zwischen den Stapeln betrieben wird. Dies verringert die Ausbringungsleistung
der Vorrichtung und hat Auswirkungen auf die Art, wie die Vorrichtung von der Eingabeseite
aus befüllt wird.
[0005] Wenn ein Schieber eine falsche Anzahl von Gegenständen ausschiebt, führt dies zu
einem verpackten Produkt mit einer falschen Anzahl von Gegenständen. Dieses Produkt
würde beim Kunden zu einer Reklamation führen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Bildung von Stapeln
zu schaffen, die bei kontinuierlicher Arbeitsweise ohne zusätzlichen Platzbedarf die
Bildung von Stapeln mit der vorgesehenen Anzahl von Gegenständen und damit ein korrekt
verpacktes Produkt ermöglicht.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Vorrichtung mit den im Anspruch
1 genannten Merkmalen vor. Weiterbildungen der Erindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0008] Die Erfindung schlägt also vor, an der Trennstelle zwischen zwei weiter zu bearbeitenden
Stapeln den Abstand dieser Stapel von einander zu vergrößern, ohne die Dicke der Fachwand
zu vergrößern und ohne ein oder mehrere Fächer freizulassen, wie dies im Stand der
Technik noch vorgeschlagen wird.
[0009] Da es sich bei den zu verpackenden Produkten entweder um komprimierbare Produkte
handelt, oder aber um Produkte, die mit einem gewissen Abstand voneinander angeordnet
sind, lässt sich eine solche Vergrößerung des Abstands zwischen zwei zu bildenden
Stapeln ohne weiteres durchführen.
[0010] Die Produkte werden in die Fächer beispielsweise in der Weise eingeschoben, wie dies
im eingangs erwähnten Stand der Technik vorgesehen ist, also in einer Richtung parallel
zu den Fachwänden in Richtung auf das umlaufende Getriebemittel, an dem die Fachwände
angebracht sind oder durch das die Fachwände bewegt werden, wenn diese eine eigene
Führung aufweisen. Die Erfindung sieht nun in Weiterbildung vor, die Einrichtung zur
Vergrößerung des Abstands zwischen zwei benachbarten Stapeln so auszugestalten, dass
die Produkte beim Einschieben in die Fächer durch das Einschieben die Abstandsvergrößerung
bewirken. Die Abstandsvergrößerung braucht auch nur an der Stelle zu sein, an der
der Schieber an den Produkten zum Ausschieben angreift. Dies ist üblicherweise die
Stelle, die dem umlaufenden Getriebemittel am nächsten ist. Auf diese Weise ändert
sich der Vorgang des Einschiebens der Produkte in die Fächer in keiner Weise.
[0011] Es gibt auch Fälle, wo die Produkte von oben in die Fächer gelangen, also in einer
Richtung senkrecht zu der Ausschieberichtung des Schiebers. Auch in diesen Fällen
kann die Abstandsvergrößerungseinrichtung so ausgebildet sein, dass die Produkte beim
Einschieben oder Einfallen im Bereich ihrer dem umlaufenden Getriebemittel zugewandten
Seite in ihrem Abstand vergrößert werden.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung kann die Abstandsvergrößerungseinrichtung einen keilförmigen
Abweiser aufweisen, dessen Spitze entgegengesetzt zur Einschieberichtung der Gegenstände
in die Fächer gerichtet ist. Damit werden beim Einschieben die Gegenstände im Bereich
ihrer in Einschieberichtung vorderen Kante zur Vergrößerung ihres Abstands seitlich
bewegt. Wenn ein Stapel aus Gegenständen aus mehreren Fächern gebildet wird, brauchen
diese Abweiser nicht bei jedem Fach vorhanden zu sein, sondern nur bei den Fächern,
in denen die das Ende des Stapels bildenden Gegenstände angeordnet sind.
[0013] Um die Vorrichtung für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle verwendbar zu machen,
kann erfindungsgemäß in Weiterbildung vorgesehen sein, dass der Abweiser in zwei unterschiedlichen
Richtungen keilförmig ausgebildet ist.
[0014] Die Erfindung schlägt in Weiterbildung vor, dass der Abweiser als mit einer Fachwand
verbindbares und/oder verbundenes Aufsetzteil ausgebildet ist. Auf diese Weise lässt
sich eine Vorrichtung zur Bildung von Stapeln nachträglich umrüsten, so dass schon
vorhandene Anlagen nachträglich mit den Abstandsvergrößerungseinrichtungen versehen
werden können. Darüber hinaus ist es auch möglich, die Vorrichtungen in der Weise
umzurüsten, dass nur bestimmte Fachwände, je nach Größe des Stapels, mit den Aufsetzteilen
versehen werden.
[0015] Selbstverständlich ist auch möglich, die Abweiser als Teile der Fachwände auszubilden.
[0016] Wenn der Schieber an den Kanten der Gegenstände eines Stapels angegriffen und den
Stapel nur etwas verschoben hat, besteht nicht mehr die Gefahr, dass der Schieber
an den nicht zu dem Stapel gehörenden Gegenständen angreift. Daher reicht es aus,
dass die Abstandsvergrößerungseinrichtung nur im Bereich der Stelle wirkt, wo in eingeschobenem
Zustand die Kanten der Gegenstände angeordnet sind.
[0017] Es ist aber ebenfalls möglich und liegt im Rahmen der Erfindung, den Schieber so
auszugestalten, dass er an dem ersten und letzten Gegenstand jedes Stapels auch seitlich
angreift, beispielsweise dadurch, dass er einen seitlichen Vorsprung an beiden Seiten
aufweist. Damit kann er die Gegenstände in ihrem vorderen Bereich auch während des
gesamten Ausschiebens zusammenhalten.
[0018] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen
und der Zusammenfassung, deren beider Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung
gemacht wird, der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine Darstellung einer Vorrichtung zur Bildung von Stapeln;
- Figur 2
- schematisch die Stirnansicht eines mit Gegenständen gefüllten Fachs;
- Figur 3
- die Draufsicht auf ein zwischen zwei Fachwänden gebildetes Fach;
- Figur 4
- die Stirnansicht eines Abweisers der Abstandsvergrößerungseinrichtung;
- Figur 5
- eine der Figur 4 entsprechende Darstellung bei einer zweiten Ausführungsform,.
- Figur 6
- die Seitenansicht der Anordnung der Figur 4;
- Figur 7
- die Seitenansicht der Anordnung der Figur 5.
[0019] Figur 1 zeigt rein schematisch und stark vereinfacht eine Vorrichtung zur Bildung
von Stapeln. Die Vorrichtung enthält ein umlaufendes Getriebemittel 1, beispielsweise
eine Kette. Diese Kette ist um zwei Umlenkzahnräder 2 herum geführt, die drehbar an
einer Schiene 4 gelagert sind. Zum Antrieb des umlaufenden Getriebemittels 1 dienen
zwei unabhängig voneinander betätigbare Antriebe 5. Jeder Antrieb 5 besteht aus einem
von einem Motor antreibbaren Zahnrad 6 und einem auf der gegenüberliegenden Seite
der Kette angeordneten mitlaufenden Zahnrad 7. Wenn beide Antriebe mit gleicher Geschwindigkeit
arbeiten, werden die beiden Trums der Kette gegenläufig mit gleicher Geschwindigkeit
bewegt. Um einen scheinbaren Stillstand des Getriebemittels zu erreichen, ist die
Schiene 4 in ihrer eigenen Längsrichtung verschiebbar gelagert. Wenn die Antriebe
5 mit unterschiedlicher Geschwindigkeit arbeiten, führt dies zu einer Verschiebung
der Schiene 4.
[0020] An dem umlaufenden Getriebemittel sind Fachwände 8 befestigt, die senkrecht zu dem
jeweiligen Trum verlaufen. Zwischen je zwei Fachwänden 8 ist ein Fach 9 gebildet.
In die Fächer werden einzelne oder mehrere zu stapelnde Gegenstände in Richtung des
Pfeils 10 eingeschoben. Das Einschieben geschieht also in Richtung auf das umlaufende
Getriebemittel 1. Auf der gegenüberliegenden Seite kann dann mit Hilfe eines Schiebers
11 ein Stapel ausgeschoben werden.
[0021] Nun zu Figur 2. Figur 2 zeigt eine Ansicht eines zwischen zwei Fachwänden 8 gebildeten
Fachs in Richtung des Einschiebens, wobei das Fach mit einer Vielzahl von Gegenständen
12 gefüllt ist. Die Fachwände 8 mit den Gegenständen 12 werden beispielsweise kontinuierlich
in Richtung des Pfeils 13 über eine Auflagefläche 14 bewegt. An den Oberkanten der
Fachwände 8 sind Abweiser 15 angebracht, die eine Abstandsvergrößerungseinrichtung
bilden. Die Abweiser 15 dienen dazu, den Abstand zwischen zwei Stapeln zu vergrößern
oder anders ausgedrückt, den Abstand des ersten und letzten Gegenstands eines Stapels
zu verringern. Die Abweiser 15 weisen eine in Figur 2 zu sehende vordere Kante 16
auf, die später noch erläutert werden wird.
[0022] Figur 3 zeigt nun eine Draufsicht auf die Anordnung der Figur 2. Zur besseren Darstellung
sind die Gegenstände 12 weg gelassen. Figur 3 zeigt also die oberen Kanten der Fachwände
8 mit den Abweisern 15 im Bereich des dem umlaufenden Getriebemittel 1 zugeordneten
Endes der Fachwände 8. Die Abweiser weisen Keilform oder Dreieckform auf. Ihre Spitze
16 zeigt in die Richtung, aus der die Gegenstände in das Fach eingeschoben werden.
Beim Einschieben werden die Gegenstände, die mit ihrem vorderen Kanten an den Seiten
17 der Abweiser 15 abgleiten, im Bereich dieses Endes der Fachwände nach innen gedrängt.
Dadurch entsteht eine gewisse Komprimierung der Gegenstände, die dazu führt, dass
der Abstand des ersten und letzten Gegenstands eines Stapels voneinander verringert
wird. Dies führt zu einer sauberen Trennung zweier benachbarter Stapel. Durch diese
saubere Trennung zweier benachbarter Stapel voneinander kann sichergestellt werden,
dass der Schieber 11 alle Gegenstände des ihm zugeordneten Stapels ergreift, die benachbarten
Stapel aber unberührt lässt.
[0023] Der Schieber 11, der in Figur 3 nur schematisch dargestellt ist, enthält im Bereich
seiner beiden Enden je einen Vorsprung 18, so dass der Schieber 11, wenn er an den
Kanten der Gegenstände angreift, diese Zusammenfassung des Stapels auch während des
weiteren Ausschiebens beibehalten kann.
[0024] Figur 4 zeigt nun in einer vergrößerten Darstellung einen Abweiser 15 aus der gleichen
Richtung wie in Figur 2. Der Abweiser 15 ist als flache Platte ausgebildet, die an
ihrer Unterseite zwei abgebogene Flügel 19 aufweist, die parallel zueinander verlaufen.
Auf diese Weise lässt sich der Abweiser 15 auf die Oberkante einer Fachwand 8 aufsetzen.
Je nach Dimensionierung kann dies Aufsetzen auch eine Verklemmung bedeuten. Der Abweiser
15 der Figur 1 ist für den Fall gedacht, dass die Gegenstände in die Fächer 9 so eingeschoben
werden, wie dies unter Bezugnahme auf Figur 1 bereits beschrieben wurde, also in Richtung
auf das umlaufende Getriebemittel 1.
[0025] Figur 5 zeigt nun einen Abweiser 25, der auch eine Keilform aufweist, die nach oben
zeigt. Die Kante 16 verläuft also von der Seite gesehen schräg nach oben. Bei diesem
Abweiser kann das Einführen der Gegenstände sowohl in einer Richtung auf das umlaufende
Getriebemittel 1 als auch aus einer Richtung von oben in Figur 2 in die Fächer geschehen.
[0026] Figur 6 zeigt den Abweiser der Figur 4 von der Seite her. Die die Spitze 16 aufweisende
Platte liegt auf der Oberseite der Fachwand 8. Die beiden Flügel 19 sind an einer
Stelle hinter der Hinterkante 20 der Platte angeordnet. Auf diese Weise wird erreicht,
dass die Vorderkante der eingeschobenen Gegenstände nicht in Berührung mit den seitlichen
Flügeln 19 gelangt.
[0027] Figur 7 zeigt die Seitenansicht des Abweisers 25 der Figur 5. Auch hier ist die durch
die Flügel 19 gebildete Festlegeeinrichtung hinter der Hinterkante 20 des Abweisers
25 angeordnet, um auch hier dafür zu sorgen, dass die in Bewegungsrichtung vorderen
Kanten der Gegenstände nicht an den Flügeln 19 zur Anlage gelangen.
[0028] Bei der Darstellung der Figuren 2 und 3 ist angenommen, dass ein Stapel aus Gegenständen
nur eines Fachs gebildet wird. Es könnte auch sein, dass ein Stapel aus Gegenständen
aus zwei oder mehr Fächern gebildet wird. In diesem Fall würde ein Abweiser 15, 25
nur an jeder zweiten oder jeder n-ten Fachwand 8 angeordnet sein.
1. Vorrichtung zur Bildung von Stapeln, mit
1.1 einer Vielzahl von einzelnen Fächern (9), die
1.2 durch Fachwände (8) voneinander getrennt und
1.3 zur Aufnahme je mindestens eines insbesondere komprimierbaren Gegenstands (12)
bestimmt sind und
1.4 längs eines geschlossenen Wegs bewegt werden,
1.5 einem Schieber (11), der
1.6 zum Ausschieben eines Stapels von Gegenständen quer zur Bewegungsrichtung der
Fächer (9) ausgebildet ist, sowie mit
1.7 einer Einrichtung zur Vergrößerung des Abstands zwischen zwei Stapeln mindestens
im Bereich des Angriffs des Schiebers (11) an den den Stapel bildenden Gegenständen
(12).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Abstandsvergrößerungseinrichtung derart ausgebildet
ist, dass der Abstand der jeweils letzten Gegenstände der beiden Stapel beim Einschieben
in das Fach (9) vergrößert wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Abstandsvergrößerungseinrichtung einen
keilförmigen Abweiser (15, 25) aufweist, dessen Spitze (16) entgegengesetzt zur Einschieberichtung
der Gegenstände (12) in die Fächer (9) zeigt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, bei der die der Abweiser (25) keilförmig in zwei Richtungen
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, bei der der Abweiser (15, 25) als mit der Fachwand
(8) verbindbares und/oder verbundenes Aufsetzteil ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 4, bei der der Abweiser (15, 25) als Teil
der Fachwand (8) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Schieber (11) derart
ausgebildet ist, dass er an dem Stapel auch seitlich angreift.