[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bildung mehrerer nebeneinander angeordneter
Produktstapel aus einem einlaufenden Produktstrom aus Papierbögen oder dergleichen,
umfassend einen Ablagebereich zur Aufnahme der einlaufenden Papierbögen oder dergleichen
und Bildung abtransportfähiger Produktstapel, mindestens ein Trennelement für jeden
Produktstapel zur Bildung eines Spalts zwischen einem jeweils abtransportfähigen Produktstapel
und nachfolgend einlaufenden Papierbögen oder dergleichen sowie Mittel zum Auspressen
von Lufteinschlüssen aus den abtransportfähigen Produktstapeln. Des weiteren betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Bilden mehrerer nebeneinander angeordneter Produktstapel
aus einem einlaufenden Produktstrom aus Papierbögen oder dergleichen, umfassend die
Schritte: Sammeln und Stapeln der einlaufenden Papierbögen oder dergleichen in einem
Ablagebereich, wobei mehrere Produktstapel zeitgleich nebeneinander gebildet werden,
Trennen der abtransportfähigen Produktstapel von einlaufenden Papierbögen oder dergleichen
durch Bildung eines Spaltes zwischen einem jeweils abtransportfähigen Produktstapel
und nachfolgend einlaufenden Papierbögen oder dergleichen mittels Trennelementen,
Auspressen von Lufteinschlüssen aus den abtransportfähigen Produktstapeln mittels
geeigneter Mittel.
[0002] Derartige Vorrichtungen und Verfahren kommen insbesondere bei der Herstellung von
Stapeln aus Papier, Pappe oder anderen stapelfähigen Materialien, wie z.B. Folien,
zu Einsatz. Solche Stapel werden in üblicherweise mehmutzigen Produktionsmaschinen
hergestellt. In solchen Produktionsmaschinen werden durch Längs- und/oder Querschneiden
von Materialbahnen kontinuierlich sogenannte Riese in Form von Blattlagen oder Blattstapeln
gebildet. In einer mehmutzigen Produktionsmaschine liegen mehrere dieser Riese eng
nebeneinander und bilden einen Riesstrang. Dieser Riesstrang wird in einer Sammelstation,
beispielsweise dem Ablagebereich, abgelegt. Mittels geeigneter Mittel, zweckmäßigerweise
einem Zangensystem, wird der Riesstrang auf eine Vorrichtung zum Fördern der Riese
quer zu ihrer Antransportrichtung gezogen bzw. auf dieser abgesetzt.
[0003] Die einzelnen Blätter, die den einlaufenden Produktstrom darstellen, fallen frei
in den Ablagebereich, so daß sich in jedem Stapel zwischen den einzelnen Blättern
Luft bzw. Lufteinschlüsse befinden. Diese Lufteinschlüsse führen beim Weitertransport
der Stapel dazu, daß einzelne Blätter eines Stapels insbesondere beim Beschleunigen
der Stapel verrutschen können. Um diesen Effekt zu vermeiden, ist es bekannt, die
Lufteinschlüsse aus den Stapeln auszupressen. Hierzu weisen bekannte Vorrichtungen
eine einzelne Walze auf, die sich quer zu Antransportrichtung über alle nebeneinander
liegende Stapel eines im Ablagebereich befindlichen Riesstranges erstreckt. Mit anderen
Worten drückt die Walze gleichzeitig auf alle Stapel eines Riesstranges, während die
Stapel mittels des Zangensystems relativ zur Walze bewegt werden.
[0004] Diese bekannte Ausbildung weist jedoch den Nachteil auf, daß sie konstruktiv sehr
aufwendig und damit kostenintensiv ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die
genannten Vorrichtungen bzw. Mittel zum Auspressen der Lufteinschlüsse schwer oder
gar nicht an bestehende Vorrichtungen nachrüstbar sind, da der oftmals nur in geringem
Maße vorhandene Bauraum für derartige Mittel nicht ausreicht.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine leicht handhabbare und kompakte
Vorrichtung zu schaffen, die einerseits zuverlässig das Auspressen von Lufteinschlüssen
aus Stapeln von Papierbögen oder dergleichen gewährleistet und andererseits kostengünstig
herstellbar ist. Des weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches
und kostengünstiges Verfahren zum Auspressen von Lufteinschlüssen aus Stapeln von
Papierbögen oder dergleichen vorzuschlagen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß das Mittel zum Auspressen von Lufteinschlüssen aus den abtransportfähigen Produktstapeln
aus mehreren Einzelelementen besteht, wobei jedem Trennelement ein Einzelelement zugeordnet
ist. Dadurch wird eine besonders kompakte Vorrichtung geschaffen, die auch leicht
an bestehenden Vorrichtungen nachrüstbar ist. Durch die Aufteilung des Mittels in
mehrere Einzelkomponenten ist eine besonders zuverlässige Entlüftung sämtlicher Stapel
eines Riesstranges gewährleistet, da jeder Stapel individuell mit Druck beaufschlagbar
ist. Des weiteren ist die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders kostengünstig herstellbar,
da die Trennelemente ohnehin mit allen erforderlichen Freiheitsgraden, nämlich Dreh-,
Schwenk- und Bewegungsachsen, in der Vorrichtung existieren, so daß auch eine Nachrüstung
besonders einfach und günstig realisierbar ist.
[0007] Vorteilhafterweise ist jeder Trennfinger als Bestandteil des Trennelementes schwenkbar
um eine Drehachse ausgebildet, wobei der Trennfinger federbelastet ist. Dies ermöglicht
auf besonders einfache und zuverlässige Weise den Ausgleich von Höhenunterschieden
nebeneinander angeordneter und einem Riesstrang angehörender Stapel. Dadurch wird
ein Verrutschen einzelner Bögen eines Stapels beim Beschleunigen auf einem dem Ablagebereich
nachgeordneten Querförderer verhindert.
[0008] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ragt jedes Einzelelement zum Auspressen
von Lufteinschlüssen senkrecht zur Transportebene in Richtung der Transportebene über
den Trennfinger hinaus. Dadurch wird vermieden, daß der Trennfinger in einer abgesenkten
Position auf dem obersten Bogen eines abtransportfähigen Stapels aufliegt und durch
Scheuern Markierungen verursacht. Die Qualität der abtransportfähigen Stapel ist demnach
verbessert.
[0009] Des weiteren wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den eingangs genannten Schritten
dadurch gelöst, daß das Auspressen der Lufteinschlüsse für jeden Produktstapel separat
erfolgt. Durch dieses individuelle Entlüften jedes einzelnen Stapels eines Riesstranges
ist das Verrutschen einzelner Bögen eines Stapels besonders wirksam verhindert.
[0010] Weitere bevorzugte Merkmale und Ausführungsformen sowie vorteilhafte Verfahrensschritte
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Eine besonders bevorzugte
Ausführungsform sowie das Verfahrensprinzip werden anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung von Teilen der Vorrichtung gemäß Figur 1, nämlich den
Trennfinger mit Einzelelement,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Trennelementes als Bestandteil der Vorrichtung
gemäß Figur 1 mit einem Einzelelement zum Auspressen von Lufteinschlüssen in Seitenansicht,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf das Trennelement gemäß Figur 3,
- Fig. 5
- einen Ausschnitt B gemäß Figur 3 in starker Vergrößerung,
- Fig. 6 a bis f
- eine Schrittfolge des Verfahrens zum Auspressen von Lufteinschlüssen aus einem Stapel
aus Papierbögen oder dergleichen.
[0011] Die in den Figuren gezeigten Vorrichtungen bzw. das anhand der Figuren beschriebene
Verfahren dienen zum Entlüften von aus einzelnen Papierbögen oder dergleichen gebildeten
Stapeln.
[0012] In der Figur 1 ist eine Vorrichtung 10 zur Bildung mehrerer nebeneinander angeordneter
Produktstapel 11 aus einem einlaufenden Produktstrom 12 aus Papierbögen 13 oder dergleichen
dargestellt. Die vorzugsweise in einer Schuppenformation in einer Transportebene E
transportierten Papierbögen 13 laufen aus einer (nicht dargestellten) mehrnutzigen
Produktionsmaschine in Antransportrichtung (Pfeil A) in einen Ablagebereich 14, wo
die einlaufen Papierbögen 13 zu einem Produktstapel 11 gestapelt werden. Die Vorrichtung
10 umfaßt weiterhin mindestens ein Trennelement 15, wobei die Anzahl der Trennelemente
15 mindestens der Anzahl der Produktstapel 11 eines aus mehreren nebeneinander angeordneten
Produktstapeln gebildeten Riesstranges entspricht. Mit anderen Worten ist jedem Produktstapel
11 mindestens ein Trennelement 15 zugeordnet. Jedem Produktstapel 11 können jedoch
auch zwei oder mehr Trennelemente 15 zugeordnet sein. Des weiteren ist ein Mittel
16 zum Auspressen von Lufteinschlüssen aus den abtransportfähigen Produktstapeln 11
Bestandteil der Vorrichtung 10.
[0013] Jedes Trennelement 15 ist oberhalb der Transportebene E angeordnet und weist ein
Stützelement 17, einen Trennhebel 18 sowie einen Trennfinger 19 auf. An jedem Trennelement
15, vorzugsweise im Bereich jedes Trennfingers 19 ist direkt und unmittelbar mindestens
ein Einzelelement 20 als Mittel 16 zum Auspressen von Lufteinschlüssen angeordnet.
Das Stützelement 17 ist schwenkbar um eine Drehachse 21 und in und entgegen der Antransportrichtung
des Produktstroms 12 gemäß Pfeil A bewegbar. Hierzu ist das Stützelement 17 drehfest
auf einer Welle 22, z.B. mittels eines Spann- bzw. Schnellverschlusses, angeordnet,
die ihrerseits mittels üblicher Antriebsmittel rotierend antreibbar ist. Alternativ
kann das Stützelement 17 selbst auch schwenkbar angetrieben sein.
[0014] An einem freien Ende 23 des Stützelementes 17 ist der Trennhebel 18 schwenkbar um
die Drehachse 24 angeordnet. Der Trennhebel 18 ist federbelastet ausgebildet. In Antransportrichtung
vor der Drehachse 24 ist hierzu ein Federelement 25 vorgesehen, das einerseits am
Stützelement 17 oder an einem orstfesten Teil der Vorrichtung 10 und andererseits
am Trennhebel 18 angeordnet ist. Mittels des Federelementes 25 ist der Trennhebel
18 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Drehachse 24 schwenkbar, wobei die Schwenkbewegung
durch einen Anschlag 26 begrenzbar ist. Der Anschlag 26 ist in Antransportrichtung
hinter der Drehachse 24 angeordnet und aus einer Anschlagposition in eine Freigabeposition
und umgekehrt bewegbar. Wie insbesondere der Figur 5 zu entnehmen ist, weist der Trennhebel
18, vorzugsweise nahe dem Federelement 25, eine Bohrung 36 auf, durch die ein (nicht
dargestelltes) Arretierungsmittel führbar ist. Das Arretierungsmittel kann z.B. eine
Schraube sein, die in ein Gewinde der Bohrung 36 drehbar ist, derart, daß das Trennelement
18 fest, also ohne relative Bewegung zum Stützelement 17, an diesem angeordnet ist.
[0015] An einem freien Ende 27 des Trennhebels 18 ist der Trennfinger 19 angeordnet. Der
Trennfinger 19 wiederum ist gegenüber dem Trennhebel 18 schwenkbar um eine Drehachse
28 ausgebildet. Der Trennfinger 19 ist optional ebenfalls federbelastet, wobei ein
Federelement 29 einerseits am Trennhebel 18 und andererseits am Trennfinger 19 derart
befestigt ist, daß der Trennfinger 19 mittels der Federkraft entgegen dem Uhrzeigersinn
um die Drehachse 28 schwenkbar ist. Die Schwenkbewegung ist jedoch durch einen Anschlag
30 begrenzbar, wobei der Anschlag 30 aus einer Anschlagposition in eine Freigabeposition
und umgekehrt bringbar ist. Der Trennfinger 19 ist im wesentlichen L-förmig ausgebildet.
An einem langen Schenkel 31 ist das Einzelelement 20 angeordnet. Der kurze Schenkel
32 ist zum freien Ende hin spitz zulaufend, also quasi rampenförmig, geformt, um das
Einlaufen bzw. Auflaufen des einlaufenden Produktstroms 12 zu erleichtern.
[0016] Jedes der Einzelelemente 20 zum Auspressen von Lufteinschlüssen umfaßt mindestens
eine Andrückrolle und/oder ein Bürstenelement. Das Einzelelement 20 kann aber auch
aus zwei oder mehreren gleichen oder unterschiedlichen Elementen zum Andrücken bzw.
Pressen bestehen. Auch können mehrere Einzelelemente 20 einem Trennelement 15 bzw.
jedem Trennfinger 19 zugeordnet sein. Andere feststehende oder rotierende Andrück-
bzw. Preßelemente sind ebenfalls einsetzbar. In nicht gezeigten Ausführungsformen
können die Einzelelemente 20 z.B. auch als plattenförmige Andrückelemente ausgebildet
sein, die jeweils über einen Hohlraum verfügen. Derartige Andrückelemente sind in
dem Hohlraum mit Druckluft beaufschlagbar. Durch Öffnungen auf der dem Stapel zugewandten
Seite des Andrückelementes kann die Druckluft entweichen, so daß quasi berührungsloser
Druck auf den Stapel aufbringbar ist, um die Lufteinschlüsse innerhalb des Stapels
auszupressen.
[0017] Jedes Einzelelement 20 ist fest mit dem Trennelement 15 bzw. genauer mit dem Trennfinger
19 verbunden. Das bedeutet, daß jede Bewegung in linearer sowie rotierender Richtung
des Trennfingers 19 in gleicher Weise vom Einzelelement 20 ausgeführt wird. Das Einzelelement
20 ist im Bereich des langen Schenkels 31 an diesem vorzugsweise lösbar befestigt.
Die Lage bzw. Position des Einzelelementes 20 zum langen Schenkel 31 ist derart gewählt,
daß das Einzelelement 20 senkrecht zur Transportebene E (siehe Figuren 3 und 4, Ebene
E ist aufgespannt durch die Koordinaten X und Z) in Richtung derselben über den Schenkel
31 hinausragt, so daß beim Absenken des Trennelementes 15 auf den abtransportfähigen
Produktstapel 11 als erstes das Einzelelement 20 auf dem Produktstapel 11 aufsetzt.
In Antransportrichtung (Pfeil A) des Produktstroms 12 ist das Einzelelement 20 hinter
dem Schenkel 31 angeordnet.
[0018] In einer weiteren nicht explizit dargestellten Ausführungsform muß das Einzelelement
20 nicht am Trennelement 15 bzw. am Trennfinger 19 angeordnet sein. Vielmehr kann
das Einzelelement 20 selbständig gelagert sein. Beispielsweise kann das Einzelelement
20 an einem eigenen (nicht dargestellten) Hebel auf der Welle 22 um die Drehachse
21 schwenkbar sein. In dieser Ausführungsform ist dann z.B. jedem Trennelement 15
benachbart ein Hebel mit dem daran angeordneten Einzelelement 20 zugeordnet. Jedem
Trennelement 15 können auch mehrere Einzelelemente 20, beispielsweise zu beiden Seiten
zugeordnet sein. Die Trennung von Trennelement 15 einerseits und Hebel mit Einzelelement
20 andererseits hat den Vorteil, daß z.B. im Falle eines Defektes der Austausch der
fehlerhaften Teile bzw. die Wartung derselben vereinfacht ist. Des weiteren läßt sich
der Anpreßdruck der Einzelelemente 20 dann unabhängig vom Trennelement 15 einstellen.
[0019] Im folgenden wird das Verfahren anhand der Figurenfolge 6 a bis f näher erläutert.
Die aus einer Materialbahn geschnittenen Papierbögen 13 werden im Ablagebereich 14,
z.B. in einer Sammelbox, gesammelt. Nachdem beim Sammeln die zuvor definierte Zählung
von üblicherweise 500 Blatt erreicht ist, senkt sich das Trennelement 15 ab, so daß
der kurze Schenkel 32 des Trennfingers 19 auf dem obersten Blatt des Produktstapels
11 aufliegt (siehe Figur 6a). Zu diesem Zeitpunkt steht ein Greifmittel, z.B. ein
Zangensystem 33 vor dem Ablagebereich 14. Die Einzelelemente 20 jedes Trennelementes
15 stehen in Antransportrichtung gemäß Pfeil A hinter dem abtransportfähigen Produktstapel
11 über. Im nächsten Schritt gemäß Figur 6b greift das Zangensystem 33 den Produktstapel
11 (auch Paket genannt). Damit das Zangensystem 33 zuverlässig greifen kann, wird
das Trennelement 15 hierfür durch Schwenken angehoben, so daß zwischen Trennelement
15 und Produktstapel 11 kein Kontakt besteht. Anschließend zieht das Zangensystem
33 den Produktstapel 11 aus dem Ablagebereich 14. Die zeitgleich und kontinuierlich
einlaufenden Papierbögen 13 liegen auf dem kurzen Schenkel 32 des Trennfingers 19
auf. Während der Produktstapel 11 aus dem Ablagebereich 14 gezogen wird, wird gleichzeitig
mit gleicher Geschwindigkeit ein Rechen 34 nachgeführt, um die einlaufenden und zunächst
nur auf dem Trennfinger 19 abgestützten Papierbögen 13 zu unterstützen (siehe Figur
6c). Wenn der Produktstapel 11 mindestens teilweise aus dem Ablagebereich 14 gezogen
ist, senkt sich das Trennelement 15 wieder ab, so daß das über den Trennfinger 19
hinausragende Einzelelement 20 auf dem obersten Blatt des Produktstapels 11 aufsetzt
(siehe Figur 6d). Der Produktstapel 11 wird weiter unter dem Einzelelement 20 weggezogen,
wodurch die im Produktstapel 11 befindlichen Lufteinschlüsse ausgepreßt werden. Das
Einzelelement 20 verhindert gleichzeitig, daß der Trennfinger 19 selbst auf dem Produktstapel
11 aufliegt, so daß ein Scheuern oder dergleichen verhindert wird, indem ein Spalt
35 zwischen Trennfinger 19 und Produktstapel 11 gebildet ist (siehe insbesondere Figur
2). In Figur 6e erreicht der Rechen 34 seine Endposition vor dem Trennfinger 19. Nachdem
der Produktstapel 11 vollständig unter dem Einzelelement 20 weggezogen wurde (siehe
Figur 6f), fällt das Trennelement 15 mit seinem Trennfinger 19 auf das Niveau des
Rechens 34 ab.
[0020] Das Verfahren wurde am Beispiel eines einzelnen Produktstapels 11 mit einem einzelnen
Trennelement 15 beschrieben. In der Praxis liegen aber mehrere Produktstapel 11 nebeneinander,
wobei jedem Produktstapel 11 dann ein oder mehrere Trennelemente 15 zugeordnet sind.
[0021] Die Vorrichtungen und das Verfahren wurden am Beispiel der Entlüftung von Produktstapeln
aus Papierbögen beschrieben. Es sind jedoch jegliche Art stapelfähiger Produkte, wie
zum Beispiel Stapel aus Pappbögen, Folien oder dergleichen mit der Vorrichtung und
dem Verfahren zu entlüften.
1. Vorrichtung zur Bildung mehrerer nebeneinander angeordneter Produktstapel (11) aus
einem einlaufenden Produktstrom (12) aus Papierbögen (13) oder dergleichen, umfassend
einen Ablagebereich (14) zur Aufnahme der einlaufenden Papierbögen (13) oder dergleichen
und Bildung abtransportfähiger Produktstapel (11), mindestens ein Trennelement (15)
für jeden Produktstapel (11) zur Bildung eines Spalts zwischen einem jeweils abtransportfähigen
Produktstapel (11) und nachfolgend einlaufenden Papierbögen (13) oder dergleichen
sowie Mittel (16) zum Auspressen von Lufteinschlüssen aus den abtransportfähigen Produktstapeln
(11), dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (16) zum Auspressen von Lufteinschlüssen aus den abtransportfähigen Produktstapeln
(11) aus mehreren Einzelelementen (20) besteht, wobei jedem Trennelement (15) ein
Einzelelement (20) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Trennelement (15) ein gegenüber anderen Einzelelementen (20) unabhängiges
Einzelelement (20) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Trennelement (15) oberhalb der Transportebene E des Produktstroms (12) angeordnet
ist und im wesentlichen aus einem Stützelement (17), einem Trennhebel (18) sowie einem
Trennfinger (19) besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement (17) schwenkbar um eine Drehachse (21) und in und entgegen der Antransportrichtung
(Pfeil A) des Produktstroms (12) bewegbar ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trennhebel (18) schwenkbar um eine Drehachse (24) ausgebildet ist, wobei der
Trennhebel (18) federbelastbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Trennfinger (19) schwenkbar um eine Drehachse (28) ausgebildet ist, wobei der
Trennfinger (19) federbelastbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Einzelelement (20) zum Auspressen von Lufteinschlüssen mindestens eine Andrückrolle
und/oder ein Bürstenelement umfaßt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Einzelelement (20) fest mit dem Trennfinger (19) verbunden ist, derart, daß
jede Bewegung des Trennfingers (19) zwangsläufig von dem Einzelelement (20) synchron
durchgeführt wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Einzelelement (20) zum Auspressen von Lufteinschlüssen senkrecht zur Transportebene
E in Richtung der Transportebene E über den Trennfinger (19) hinausragt.
10. Verfahren zum Bilden mehrerer nebeneinander angeordneter Produktstapel (11) aus einem
einlaufenden Produktstrom (12) aus Papierbögen (13) oder dergleichen, umfassend die
Schritte:
- Sammeln und Stapeln der einlaufenden Papierbögen (13) oder dergleichen in einem
Ablagebereich (14), wobei mehrere Produktstapel (11) zeitgleich nebeneinander gebildet
werden,
- Trennen der abtransportfähigen Produktstapel (11) von einlaufenden Papierbögen (13)
oder dergleichen durch Bildung eines Spaltes zwischen einem jeweils abtransportfähigen
Produktstapel (11) und nachfolgend einlaufenden Papierbögen (13) oder dergleichen
mittels Trennelementen (15),
- Auspressen von Lufteinschlüssen aus den abtransportfähigen Produktstapeln (11) mittels
geeigneter Mittel (16),
dadurch gekennzeichnet, daß das Auspressen der Lufteinschlüsse für jeden Produktstapel (11) separat erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeden Produktstapel (11) ein individueller Druck zum Auspressen der Lufteinschlüsse
ausgeübt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß Höhenunterschiede der Produktstapel (11) eines im Ablagebereich (14) befindlichen
Riesstranges aus mehreren Produktstapeln (11) ausgeglichen werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennelemente (15) während des Auspressens der Lufteinschlüsse angehoben werden,
so daß zwischen dem obersten Bogen eines abtransportfähigen Produktstapels (11) und
dem Trennelement (115) ein Spalt entsteht.