[0001] Die Erfindung betrifft ein Gegengewicht für einen Vertikalaufzug, welches über ein
über eine Umlenkeinrichtung laufendes Zugmittel mit einer Kabine verbunden ist. Das
Gegengewicht weist einen ersten, an dem Zugmittel hängenden, in Vertikalrichtung sich
erstreckenden Gestellrahmen und einen daran mittels Parallelogrammlenkern unter der
Last seines Eigengewichts schwenkbar angehängten zweiten Gestellrahmen auf. Es ist
ein Friktionsantrieb mit Antriebsmotoren vorhanden, der an jedem der beiden Gestellrahmen
angetriebene, horizontale Wellen aufweist, die an beiden Seiten des jeweiligen Gestellrahmens
zwei in Abstand übereinander vorstehende, freie Wellenenden bilden, auf denen ein
Laufrad drehfest angeordnet ist. Diese Laufräder wälzen in der Funktionslage reibschlüssig
auf Laufbahnen von Laufschienen ab, die beidseits des Gegengewichtes in Vertikalrichtung
verlaufen.
[0002] Ein Gegengewicht mit den vorgenannten Merkmalen ist aus dem Dokument DE 101 40 390
A1 bekannt. Dort sind die Antriebsmotoren für den Friktionsantrieb ausschließlich
an dem ersten Gestellrahmen angeordnet, der an das Zugmittel angehängt ist. Jedem
der Laufräder dieses ersten Gestellrahmens ist ein Antriebsmotor zugeordnet, der mit
einer kurzen Antriebswelle mit dem zugehörigen Laufrad verbunden ist. Demgemäß haben
die insgesamt vier am ersten Gestellrahmen vorhandenen Antriebswellen jeweils nur
ein einziges aus dem Gestellrahmen herausgeführtes Wellenende, auf dem jeweils eines
der Laufräder sitzt. In gleicher Weise sind auch bei dem zweiten Gestellrahmen, der
als Schwingrahmen an dem ersten Gestellrahmen gelagert ist, vier Antriebswellen mit
einem aus dem zweiten Gestellrahmen herausgeführten Wellenende vorhanden, auf dem
jeweils ein Laufrad als Friktionsrad sitzt. Diese Antriebswellen sind mit den jeweils
nächstliegenden Antriebswellen des ersten Gestellrahmens über Zahnradgetriebe verbunden,
um von den an dem ersten Gestellrahmen angeordneten Antriebsmotoren angetrieben werden
zu können.
[0003] Aus dem Dokument WO 01/70614 A1 ist ein mit einem Friktionsantrieb versehenes Gegengewicht
für einen Aufzug bekannt, an welchem ebenfalls zwei Rahmenelemente vorhanden sind,
von denen das eine nach Art einer schwingbaren Koppel an dem anderen Rahmenelement
angehängt ist. Die Antriebsmotore sind bei dieser Ausführung ebenfalls nur an einem
der beiden Rahmenelemente angeordnet und treiben ausschließlich die Laufräder an diesem
Rahmenelement an. Demgemäß sind die Laufräder an dem zweiten Rahmenelement freilaufende
Räder, die an antriebslosen Achsen angeordnet sind. Diese Achsen und auch die Antriebswellen
des weiteren Rahmenelementes sind durchgehende Achsen bzw. Wellen mit seitlich aus
dem betreffenden Rahmenelement herausgeführten Enden, auf denen die angetriebenen
bzw. freilaufenden Laufräder sitzen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gegengewicht der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches unter Beibehaltung des Friktionsantriebs für alle vorhandenen
Laufräder am ersten Gestellrahmen sowie am zweiten Gestellrahmen einen einfacheren
Aufbau aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß sowohl am ersten Gestellrahmen
als auch am zweiten Gestellrahmen zwei horizontale, durchgehende Antriebswellen in
Abstand übereinander gelagert sind, welche jeweils mit ihren beiden Enden die an den
Gestellrahmen seitlich vorstehenden, freien Wellenenden mit den darauf sitzenden Laufrädern
bilden. Weiter sind sowohl am ersten Gestellrahmen als auch am zweiten Gestellrahmen
zwei Antriebsmotore angeordnet, von denen jeder mit einer der beiden Antriebswellen
des betreffenden Gestellrahmens gekuppelt ist.
[0006] Für die Erfindung ist wesentlich, die beiden Gestellrahmen in gleicher Weise aufbauen
zu können, indem sie je mit zwei Antriebsmotoren für den Friktionsantrieb bestückt
sind, was insbesondere für den als Schwingrahmen ausgebildeten zweiten Gestellrahmen
wegen der Gewichtsbelastung von Vorteil ist. Dadurch vergrößert sich die horizontale
Gewichtskomponente, welche in die Reibkraft zwischen den Laufrädern und den Laufbahnen
der Laufschienen eingeht. Ein Getriebe zur Übertragung des Drehantriebs von dem einen
Gestellrahmen auf den zweiten Gestellrahmen ist nicht erforderlich, somit läuft das
Gegengewicht auch leiser, weil insoweit Zahnradgeräusche entfallen.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
noch näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1 -
- eine perspektivische Ansicht von zwei voneinander abgehoben dargestellten Gestellrahmen,
die zu einem Gegengewicht für einen Vertikalaufzug zusammenfügbar sind,
- Fig. 2 -
- eine Horizontalansicht des aus den Gestellrahmen nach Fig. 1 zusammengefügten Gegengewichts,
- Fig. 3 -
- eine Seitansicht des Gegengewichts nach Fig. 2 und
- Fig. 4 -
- die Draufsicht auf das Gegengewicht nach den Figuren 2 und 3.
[0009] Im einzelnen zeigt Fig. 1 einen ersten Gestellrahmen 1.1 und einen zweiten Gestellrahmen
1.2, die eine rechteckige Grundform aufweisen und formatgleich sind. So setzt sich
der Gestellrahmen 1.1 aus querverlaufenden Rahmenteilen 2.1 und längslaufenden Rahmenteilen
3.1 zusammen, dementsprechend weist das zweite Rahmenteil 1.2 querlaufende Rahmenteile
2.2 und längslaufende Rahmenteile 3.2 auf. Für die Verbindung des aus den Gestellrahmen
1.1 und 1.2 zusammenfügbaren Gegengewichtes mit dem Zugmittel, insbesondere einem
Seil, an dessen anderen Ende die Aufzugkabine angeordnet ist, ist an dem ersten Rahmengestell
1.1 eine Aufnahmevorrichtung 4 vorgesehen.
[0010] Zwischen den längslaufenden Rahmenteilen 3.1 des Gestellrahmens 1.1 erstreckt sich
eine obere Antriebswelle 5.1 und in Abstand darunter eine untere Antriebswelle 6.1,
die beide nach außen aus dem Gestellrahmen 1.1 herausgeführte, freie Wellenenden 7.1
und 8.1 aufweisen, auf denen Laufräder 9.1 drehfest angeordnet sind. In analoger Weise
finden sich bei dem zweiten Gestellrahmen 1.2 eine obere Antriebswelle 5.2 und eine
untere Antriebswelle 6.2 mit aus dem Gestellrahmen 1.2 seitlich herausgeführten, freien
Wellenenden 7.2 und 8.2, auf denen drehfest Laufräder 9.2 sitzen.
[0011] Für den Drehantrieb der beiden Antriebswellen 5.1 und 6.1 des ersten Gestellrahmens
1.1 sind Antriebsmotore 10.1 und 11.1 vorgesehen, bei denen es sich um Getriebemotore
handelt. So weist der Antriebsmotor 10.1 einen Elektromotor 12.1 und ein daran angeflanschtes
Getriebe 14.1 auf, dessen Abtriebswelle zugleich die Antriebswelle 5.1 für die angetriebenen
Laufräder 9.1 ist. In gleicher Weise besteht auch der Antriebsmotor 11.1 für die zweite
Antriebswelle 6.1 aus einem Elektromotor 13.1 und einem Getriebe 15.1. Dementsprechend
werden auch die beiden Antriebswellen 5.2 und 6.2 des zweiten Gestellrahmens 1.2 von
Antriebsmotoren 10.2 und 11.2 angetrieben, die jeweils aus einem Elektromotor 12.2
und 13.2 sowie einem Getriebe 14.2 und 15.2 bestehen. So handelt es sich auch bei
den Laufrädern 9.2 des zweiten Gestellrahmens 1.2 um angetriebene Laufräder.
[0012] Die beiden Gestellrahmen 1.1 und 1.2 werden mittels Parallelogrammlenkern 16 miteinander
gekoppelt. So stellt der an dem ersten Gestellrahmen 1.1 angehängte zweite Gestellrahmen
1.2 eine schwingende Koppel dar, wodurch der zweite Gestellrahmen 1.2 relativ zu dem
ersten Gestellrahmen 1.1 geschwenkt werden kann und sich jeder Punkt des zweiten Gestellrahmens
1.2 auf einer Kreisbahn bewegt, deren Radius gleich der wirksamen Länge der Parallelogrammlenker
16 ist. Dies kann unter Ausnutzung des Eigengewichtes des zweiten Gestellrahmens 1.2
dazu genutzt werden, die Laufräder 9.1 des ersten Gestellrahmens 1.1 und die Laufräder
9.2 des zweiten Gestellrahmens 1.2, soweit sie einander nächstliegend angeordnet sind,
voneinander wegzuspreizen oder aufeinander zuzubewegen bzw. in den entsprechenden
Richtungen mit einer Druckkraft zu beaufschlagen.
[0013] Die Parallelogrammlenker 16 sind mit ihrem einen Ende 17 auf den in der montierten
Lage des Gegengewichtes einander benachbarten Antriebswellen 5.1 und 5.2 sowie 6.1
und 6.2 der Gestellrahmen 1.1, 1.2 gelagert. In der Quermitte sind die Parallelogrammlenker
16 geteilt, und es weisen die beiden identischen Hälften der Parallelogrammlenker
16 hier miteinander verschraubbare Flanschplatten 18 auf.
[0014] Die Figuren 2 bis 4 veranschaulichen die zusammengefügte Anordnung der Gestellrahmen
1.1 und 1.2, die zusammen mit daran angebrachten Beschwerungsgewichten 21 das Gegengewicht
bilden. In der funktionsgerechten Lage sind die beiden Gestellrahmen 1.1 und 1.2 aufrecht
in der Vertikalrichtung angeordnet, und beidseits des Gegengewichtes verlaufen in
Vertikalrichtung Laufschienen 19 mit Laufbahnen 20, an denen sich die Laufräder 9.1
und 9.2 der beiden Gestellrahmen 1.1 und 1.2 reibschlüssig abwälzen. Wie dazu Fig.
3 deutlich macht, sind in der Eingriffslage der Laufräder 9.1 und 9.2 die beiden Gestellrahmen
1.1 und 1.2 höhengleich angeordnet, dementsprechend haben die einander nächstliegenden
Antriebswellen 5.1 und 5.2 sowie 6.1 und 6.2 eine voneinander differierende Höhenlage,
wie sich insbesondere aus Fig. 2 ergibt.
[0015] Die Antriebsmotore 10.1, 10.2 und 11.1, 11.2 sind mit ihren Elektromotoren 12.1,
12.2 und 13.1, 13.2 im wesentlichen senkrechtstehend zu den Antriebswellen 5.1, 5.2
und 6.1, 6.2 angeordnet, so daß sich die Motorenachse der Elektromotoren 12.1, 12.2;
13.1, 13.2 in einer Vertikalebene erstreckt. Zweckmäßig sind die Antriebsmotore 10.1,
10.2 und 11.1, 11.2 nach oben hin aufrechtstehend relativ zu den Antriebswellen 5.1,
5.2; 6.1, 6.2 angeordnet und von der vertikalen Längsmitte Rahmenteile 1.1, 1.2 seitlich
nach außen voneinander weggerückt, womit sie sich nahe der längslaufenden Rahmenteile
3.1 bzw. 3.2 der Gestellrahmen 1.1, 1.2 befinden. Die Antriebsmotore 10.1, 10.2, 11.1,
11.2 sind jeweils mittels einer Drehmomentenstütze 22 an den längslaufenden Rahmenteilen
3.1, 3.2 abgestützt. Die Motorenachsen der Elektromotore 12.1, 13.1 der Antriebsmotore
10.1, 11.1 des Rahmengestells 1.1 fluchten in Vertikalrichtung miteinander, dem entspricht
auch die Ausrichtung der Antriebsmotore 10.2, 11.2 am zweiten Rahmengestell 1.2. Damit
läßt sich insgesamt eine optimale Gewichtsverteilung an dem gesamten Gegengewicht
erreichen, außerdem belasten die an den Rahmengestellen 1.1, 1.2 lagegesicherten Antriebsmotore
10.1, 10.2; 11.1, 11.2 die Antriebswellen 5.1, 5.2; 6.1, 6.2 in einem möglichst geringen
Umfange mit einem Biegemoment.
1. Gegengewicht für einen Vertikalaufzug, welches über ein über eine Umlenkeinrichtung
laufendes Zugmittel mit einer Kabine verbunden ist und welches einen ersten an dem
Zugmittel hängenden, in Vertikalrichtung sich erstrekkenden Gestellrahmen (1.1) und
einen daran mittels Parallelogrammlenkern (16) unter der Last seines Eigengewichts
schwenkbar angehängten zweiten Gestellrahmen (1.2) aufweist, wobei ein Friktionsantrieb
mit Antriebsmotoren (10, 11) vorhanden ist, der an jedem der beiden Gestellrahmen
(1.1, 1.2) angetriebene, horizontale Wellen (5, 6) aufweist, die an beiden Seiten
des jeweiligen Gestellrahmens (1.1, 1.2) zwei in Abstand übereinander vorstehende,
freie Wellenenden (7, 8) bilden, auf denen ein Laufrad (9) drehfest angeordnet ist,
und diese Laufräder (9) in der Funktionslage reibschlüssig auf Laufbahnen (20) von
Laufschienen (19) abwälzen, die beidseits des Gegengewichtes in Vertikalrichtung verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl am ersten Gestellrahmen (1.1) als auch am zweiten Gestellrahmen (1.2) zwei
horizontale, durchgehende Antriebswellen (5.1, 6.1; 5.2, 6.2) in Abstand übereinander
gelagert sind, welche jeweils mit ihren beiden Enden die an den Gestellrahmen (1.1,
1.2) seitlich vorstehenden, freien Wellenenden (7.1, 8.1; 7.2, 8.2) mit den darauf
sitzenden Laufrädern (9.1; 9.2) bilden, und daß sowohl am ersten Gestellrahmen (1.1)
als auch am zweiten Gestellrahmen (1.2) zwei Antriebsmotore (10.1, 11.1; 10.2, 11.2)
angeordnet sind, von denen jeder mit einer der beiden Antriebswellen (5.1, 6.1; 5.2,
6.2) des betreffenden Gestellrahmens (1.1; 1.2) gekuppelt ist.
2. Gegengewicht nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gestellrahmen (1.1; 1.2) eine rechteckige Grundform aufweisen und im Format gleich
sind.
3. Gegengewicht nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsmotore (10.1, 11.1; 10.2, 11.2) Getriebemotore sind, deren Getriebeabtriebswelle
die jeweilige Antriebswelle (5.1, 6.1; 5.2, 6.2) mit den Laufrädern (9.1; 9.2) ist
und deren Motore (12.1, 12.2; 13.1, 13.2) mit ihrer Motorenachse in gleicher Richtung
von der zugehörigen Antriebswelle (5.1, 6.1; 5.2, 6.2) weg vertikalstehend angeordnet
sind.
4. Gegengewicht nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Antriebsmotore (10.1, 10.2; 11.1, 11.2) der jeweils beiden einander nächstliegenden
Antriebswellen (5.1, 5.2; 6.1, 6.2) beider Gestellrahmen (1.1; 1.2), die entsprechend
der Neigung der Parallelogrammlenker (16) zueinander höhenversetzt sind, von der Vertikalmitte
des Gegengewichtes weg in einander entgegengesetzten Richtungen innerhalb der Gestellrahmen
(1.1, 1.2) versetzt angeordnet sind.
5. Gegengewicht nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Antriebsmotore (10.1, 11.1; 10.2, 11.2) jedes Gestellrahmens (1.1; 1.2)
mit den Motorenachsen ihrer Motore (12.1, 13.1; 12.2, 13.2) in Vertikalrichtung miteinander
fluchtend angeordnet sind.