[0001] Die Erfindung betrifft einen Vormischbrenner zur Verbrennung eines niederkalorischen
Brenngases, insbesondere eines Synthesegases. Die Erfindung betrifft weiterhin ein
Verfahren zur Verbrennung eines niederkalorischen Brenngases.
[0002] Ein Brenner für gasförmige Brennstoffe, wie er insbesondere in einer Gasturbinenanlage
eingesetzt wird, ist beispielsweise aus der DE 42 12 810 A1 bekannt. Hieraus geht
hervor, dass Verbrennungsluft durch ein Luft-Ringkanalsystem und Brennstoff durch
ein weiteres Ringkanalsystem der Verbrennung zugeführt werden. Dabei wird ein hochkalorischer
Brennstoff (Erdgas oder Heizöl) aus dem Brennstoffkanal in den Luftkanal eingedüst,
entweder direkt oder aus als Hohlschaufeln ausgebildeten Drallschaufeln.
[0003] Damit soll u.a. eine möglichst homogene Mischung von Brennstoff und Luft erreicht
werden, um eine stickoxidarme Verbrennung zu erzielen. Eine möglichst geringe Stickoxidproduktion
ist aus Gründen des Umweltschutzes und entsprechenden gesetzlichen Richtlinien für
Schadstoffemissionen eine wesentliche Anforderung an die Verbrennung, insbesondere
an die Verbrennung in der Gasturbinenanlage eines Kraftwerks. Die Bildung von Stickoxiden
erhöht sich exponentiell mit der Flammentemperatur der Verbrennung. Bei einer inhomogenen
Mischung von Brennstoff und Luft ergibt sich eine bestimmte Verteilung der Flammentemperaturen
im Verbrennungsbereich. Die Maximaltemperaturen einer solchen Verteilung bestimmen
nach dem genannten exponentiellen Zusammenhang von Stickoxidbildung und Flammentemperatur
maßgeblich die Menge der gebildeten Stickoxide. Die Verbrennung eines homogenen Brennstoff-Luft-Gemischs
erzielt demnach bei gleicher mittlerer Flammentemperatur einen niedrigeren Stickoxidausstoß
als die Verbrennung eines inhomogenen Gemisches. Bei der Brennerausführung in der
oben zitierten Druckschrift wird eine räumlich gute Mischung von Luft und Brennstoff
erzielt.
Verglichen mit den klassischen Gasturbinenbrennstoffen Erdgas und Erdöl, die im Wesentlichen
aus Kohlenwasserstoffverbindungen bestehen, sind die brennbaren Bestandteile von Synthesegas
im Wesentlichen Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Zum wahlweisen Betrieb einer Gasturbine
mit Synthesegas aus einer Vergasungseinrichtung und einem Zweit- oder Ersatzbrennstoff
muss der Brenner in der der Gasturbine zugeordneten Brennkammer dann als Zwei- oder
Mehrbrennstoffbrenner ausgelegt sein, der sowohl mit dem Synthesegas als auch mit
dem Zweitbrennstoff, z.B. Erdgas oder Heizöl je nach Bedarf beaufschlagt werden kann.
Der jeweilige Brennstoff wird hierbei über eine Brennstoffpassage im Brenner der Verbrennungszone
zugeführt.
[0004] Abhängig vom Vergasungsverfahren und Gesamtanlagenkonzept ist der Heizwert des Synthesegases
etwa fünf- bis zehnmal kleiner verglichen mit dem Heizwert von Erdgas. Hauptbestandteil
neben CO und H
2 sind inerte Anteile wie Stickstoff und/oder Wasserdampf und gegebenenfalls noch Kohlendioxid.
Bedingt durch den kleinen Heizwert müssen demzufolge hohe Volumenströme an Brenngas
durch den Brenner der Brennkammer zugeführt werden. Dies hat zur Folge, dass für die
Verbrennung von niederkalorische Brennstoffen - wie z.B. Synthesegas eine oder mehrere
gesonderte Brennstoffpassagen zur Verfügung gestellt werden müssen. Ein derartiger
Mehrpassagenbrenner, der auch für den Synthesegasbetrieb geeignet ist, ist beispielsweise
in der EP 1 227 920 A1 offenbart.
[0005] Neben der stöchiometrischen Verbrennungstemperatur des Synthesegases ist besonders
die Mischungsgüte zwischen Synthesegas und Luft an der Flammenfront eine wesentliche
Einflussgröße zur Vermeidung von Temperaturspitzen und somit zur Minimierung der thermischen
Stickoxidbildung.
[0006] Im Hinblick auf zunehmend strengere Anforderungen an den Ausstoß von Stickoxiden
gewinnt die Vormischverbrennung auch bei der Verbrennung von niederkalorischen Gasen
zunehmend an Bedeutung.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher einen Vormischbrenner zur Verbrennung eines niederkalorischen
Brenngases anzugeben. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe eines
Verfahrens zur Verbrennung eines niederkalorischen Brenngases.
[0008] Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Vormischbrenner
zur Verbrennung eines niederkalorischen Brenngases, mit einem sich entlang einer Brennerachse
erstreckenden Vormisch-Luftkanal über den Verbrennungsluft zuführbar ist, und mit
einer in dem Vormisch-Luftkanal angeordneten Dralleinrichtung, wobei in Strömungsrichtung
der Verbrennungsluft stromab der Dralleinrichtung eine Eindüseeinrichtung für das
niederkalorische Brenngas angeordnet ist.
[0009] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass zur Sicherstellung eines schadstoffarmen
Betriebs die Mischung von Brennstoff und Verbrennungsluft von besonderer Bedeutung
ist. Temperaturspitzen können nur durch eine möglichst homogene Mischung vermieden
werden. Da bei niederkalorischen Brenngasen hohe Volumenströme an Brenngas involviert
sind, die mit Verbrennungsluft zu mischen sind, stellte hier die Lösung der Mischaufgabe
die Fachwelt vor besondere Herausforderungen an die konstruktive Auslegung derartiger
Brenner.
[0010] Mit dem Synthesegas-Vormischbrenner der Erfindung wird erstmals ein Brennerkonzept
vorgeschlagen, welches die Schadstoffausstoß bezogenen Vorteile des Vormischbetriebs
auch für niederkalorische Synthesegase als Brennstoff anwendbar macht. Durch die Eindüsevorrichtung
stromab der Dralleinrichtung erfolgt die Eindüsung von unverdünnten bzw. teilverdünnten
niederkalorischen Brenngas in den bereits verdrallten Massenstrom. Im räumlichen Bereich
stromab der Drallvorrichtung erfolgt dadurch eine weitgehend homogene Vermischung
des Synthesegases und dem verdrallten Luftmassenstromes. Die Verbrennung des vorgemischten
Brenngas-Luftgemisches erfolgt stromab des Brenners bei einer der vorgemischten Luftzahl
entsprechenden Temperatur. Zur Stabilisierung der niederkalorischen Vormischflamme
kann - speziell im Teillastbereich - ein kleiner Teilmassenstrom des niederkalorischen
Brenngases zuvor abgetrennt und im Brennraum über eine im Diffusionsbetrieb betriebene
Stützflamme zugeführt werden, z.B. etwa 5% bis 20% des Gesamtvolumenstroms an Brenngas..
[0011] Durch diese Konstruktion mit der Eindüseeinrichtung stromab der Dralleinrichtung
sind ausreichend große Volumenströme von niederkalorischen Brenngas mit der Verbrennungsluft
mischbar, wobei außerordentlich gute Mischungsergebnisse erzielbar sind. Dies wirkt
sich besonders vorteilhaft auf die Schadstoffbilanz des Vormischbrenners aus.
[0012] Weiterhin von Vorteil ist, dass das bewährte Vormischverbrennungskonzept für hochkalorische
Brennstoffe wie Erdgas oder Öl unverändert übernommen werden kann, womit eventuelle
langwierige Optimierungen und/oder konstruktive Änderungen nicht notwendig sind. D.h.,
es ist möglich ein herkömmliches Verbrennungssystem, das auf hochkalorische Brennstoffe
ausgelegt ist, mittels der an den Luftkanal strömungstechnisch angekoppelten Eindüseeinrichtung
durch eine zusätzliche Brennstoffpassage für niederkalorische Brenngase zu erweitern,
und zwar ohne das die konstruktive Umsetzung einen nachteiligen Einfluss auf das bestehende
konventionelle Verbrennungssystem hätte, z.B. hinsichtlich auftretender Druckverluste.
[0013] Somit kann der Vormischbrenner sowohl mit dem Synthesegas, das beispielsweise aus
Kohle, industriellen Rückständen oder Abfall erzeugt wird, als auch mit einem Zweitbrennstoff,
wie z.B. Erdgas oder Öl, betrieben werden. Bei einem Synthesegas-Vormischbetrieb wird
lediglich über die Eindüseeinrichtung stromab der Dralleinrichtung der niederkalorische
Brennstoff in den Vormisch-Luftkanal eingedüst, wobei in Folge der drallbehafteten
Verbrennungsluft eine besonders homogene Mischung sichergestellt ist. Durch dieses
Konzept sind auch konstruktive Maßnahmen, die mit zusätzlichen Einbauten einhergehen,
vermieden, so dass insbesondere der verdrallte Luftmassenstrom durch eventuelle Einbauten
nicht beeinträchtigt wird.
[0014] Durch den Vormischbrenner erfolgt die Verbrennung entsprechend der eingestellten
Luftzahl bei deutlich niedrigeren Temperaturen; was letztendlich zu einer Minimierung
der thermischen Stickoxidbildung bei der Verbrennung des niederkalorischen Brenngases
führt.
[0015] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung weist die Eindüseeinrichtung eine Vielzahl
von Einlassöffnungen für Brenngas auf, die in den Vormisch-Luftkanal einmünden.
[0016] Vorzugsweise weist die Eindüseeinrichtung einen Gasverteilungsring auf, der den Vormisch-Luftkanal
radial auswärts umgibt. Der Vormisch-Luftkanal ist dabei bevorzugt als Ringkanal ausgebildet,
der eine äußere Kanalwand aufweist, die mit einer Vielzahl von Bohrungen durchsetzt
ist, die mit dem Gasverteilungsring in Strömungsverbindung stehen. Hierdurch wird
es erreicht, dass über den vollen Umfang des Ringkanals eine Eindüsung von niederkalorischen
Brenngas in die verdrallte Verbrennungsluft gewährleistet ist. Je nach Anforderungen
an den Volumenstrom von niederkalorischen Brenngas ist der Durchmesser der Bohrung,
deren Anzahl und deren Verteilung an der äußeren Kanalwand entsprechend auszulegen.
Durch entsprechende konstruktive Auslegung der Eindüseeinrichtung wird erreicht, dass
ein hinreichend großer Brenngas-Volumenstrom eingedüst und damit ein stabiler Synthesegas-Vormischbetrieb
sichergestellt ist.
[0017] In bevorzugter Ausgestaltung verjüngt sich die äußere Kanalwand konusartig in Strömungsrichtung
der Verbrennungsluft. Bedingt durch die Eindüsung des niederkalorischen Brenngases
durch den in den äußeren Konus eingebrachten Bohrungen kann auf jegliche die Luftströmung
negativ beeinflussende zusätzliche Einbauten für die Eindüseeinrichtung verzichtet
werden, so dass der Betrieb auch mit konventionellen Brennstoffen (Erdgas oder Heizöl)
ohne Einschränkung bei Bedarf weiterhin möglich ist.
[0018] Besonders bevorzugte Ausgestaltung ist der Vormischbrenner in einer Brennkammer,
beispielsweise in einer Ringbrennkammer, eingesetzt. Eine derartige Brennkammer ist
vorteilhafter Weise als Brennkammer einer Gasturbine ausgestaltet, beispielsweise
als eine Ringbrennkammer einer stationären Gasturbine.
[0019] Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zur Verbrennung eines niederkalorischen Brenngases, bei dem Verbrennungsluft ein Drall
aufgeprägt, niederkalorisches Brenngas in die verdrallte Verbrennungsluft eingedüst
und mit dieser vermischt, und das Gemisch verbrannt wird.
[0020] Mit diesem Verfahren ist ein besonders homogenes Verbrennungsgemisch erreichbar,
wobei hohe Volumenströme an niederkalorischem Brenngas mit der Verbrennungsluft mischbar
sind.
[0021] Hierbei wird vorteilhafter Weise unverdünnte oder teilverdünntes niederkalorisches
Brenngas in die verdrallte Verbrennungsluft eingedüst.
[0022] Als niederkalorisches Brenngas kommt ein vergaster fossiler Brennstoff, insbesondere
vergaste Kohle, besonders vorteilhaft zum Einsatz. Das Verfahren wird vorzugsweise
beim Betrieb eines Gasturbinenbrenners durchgeführt, wobei ein Synthesegas, das einen
niederkalorischen Brennstoff darstellt, im Vormischbetrieb verbrannt wird.
[0023] In der Zeichnung ist zur näheren Erläuterung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt. Es zeigt:
- FIG 1
- ein Längsschnitt durch einen Vormischbrenner gemäß der Erfindung.
[0024] FIG 1 zeigt einen Vormischbrenner 1, der in etwa rotationssymmetrisch bezüglich einer
Brennerachse 12 ist. Ein entlang der Brennerachse 12 gerichteter Pilotbrenner 9 mit
einem Brennstoff-Zufuhrkanal 8 und einem diesen konzentrisch umschließenden Luftzufuhr-Ringkanal
7 ist konzentrisch umgeben von einem Brennstoff-Ringkanal 3. Dieser Brennstoff-Ringkanal
3 ist teilweise konzentrisch umschlossen von einem Vormisch-Luftkanal 2. Der Vormisch-Luftkanal
2 ist als Ringkanal 14 ausgebildet, der eine äußere Kanalwand 15 aufweist. In diesem
Vormisch-Luftkanal 2 ist ein - schematisch dargestellter - Kranz von Drallschaufeln
5 eingebaut, der eine Dralleinrichtung bildet. Mindestens eine dieser Drallschaufeln
5 ist als Hohlschaufel 5a ausgebildet. Sie weist einen durch mehrere kleine Öffnungen
gebildeten Einlass 6 für eine Brennstoffzuführung auf. Die Hohlschaufel 5a ist dabei
für die Zufuhr von hochkalorischen Brennstoff 11, z.B. Erdgas oder Heizöl, ausgelegt.
Der Brennstoff-Ringkanal 3 mündet in diese Hohlschaufel 5a.
[0025] Der Vormischbrenner 1 kann über den Pilotbrenner 9 als Diffusionsbrenner betrieben
werden. Üblicherweise wird er aber als Vormischbrenner eingesetzt, d.h., Brennstoff
und Luft werden zuerst gemischt und dann der Verbrennung zugeführt. Dabei dient der
Pilotbrenner 9 zur Aufrechterhaltung einer Pilotflamme, die die Verbrennung während
des Vormischbrennerbetriebes bei einem eventuell wechselnden Brennstoff-Luftverhältnis
stabilisiert.
[0026] Bei der Verbrennung von hochkalorischen Brennstoff 11, d.h. z.B. Erdgas oder Heizöl,
werden Verbrennungsluft 10 und der hochkalorische Brennstoff 11 im Vormisch-Luftkanal
2 gemischt und anschließend der Verbrennung zugeführt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
wird dabei der hochkalorische Brennstoff 11 aus dem Brennstoff-Ringkanal 3 in eine
Hohlschaufel 5a des Drallschaufelkranzes 5 geleitet und von dort über den Einlass
6 in die Verbrennungsluft 10 im Vormisch-Luftkanal 2 eingeleitet.
[0027] Bei dem Vormischbrenner 1 der Erfindung ist darüber hinaus wahlweise auch die Verbrennung
eines niederkalorischen Brenngases SG, beispielsweise eines Synthesegases aus einem
Kohlevergasungsprozess, möglich. Hierzu ist in Strömungsrichtung der Verbrennungsluft
10 stromab von der Dralleinrichtung 5 eine Eindüseeinrichtung 13 für das niederkalorische
Brenngas SG vorgesehen. Die Eindüseeinrichtung 13 umfasst eine Vielzahl von Einlassöffnungen
16 für das Brenngas SG. Die Einlassöffnungen 16 münden in den Vormisch-Luftkanal 2.
Die Eindüseeinrichtung 13 weist einen Gasverteilungsring 17 auf, der den Vormisch-Luftkanal
2 radial auswärts umgibt. Somit wird erreicht, dass niederkalorisches Brenngas SG
vollumfänglich in den als Ringkanal 14 ausgebildeten Vormisch-Luftkanal 2 stromab
der Dralleinrichtung 5 in den verteilten Verbrennungsluftstrom 10 eindüsbar ist. Die
äußere Kanalwand 15 des Ringkanals 14 ist hierbei mit einer Vielzahl von Bohrungen
durchsetzt, die mit dem Gasverteilungsring 17 in Strömungsverbindung stehen. Auf diese
Weise ist durch den Gasverteilungsring 17 auch eine Verteilerfunktion gewährleistet,
so dass niederkalorisches Brenngas SG mit dem erforderlichen Druck und Volumenstrom
bereitgestellt und durch die Vielzahl von Bohrungen in der äußeren Kanalwand 15 der
verdrallten Verbrennungsluft 10 zugemischt werden kann. Vorteilhafter Weise ist hierdurch
eine besonders homogene und gleichmäßige Vermischung von Verbrennungsluft 10 mit den
niederkalorischen Brenngas SG erreicht. Durch entsprechende konstruktive Auslegung
und strömungstechnische Dimensionierung wird erreicht, dass mittels der Eindüseeinrichtung
13, respektive dem Gasverteilungsring 17, ein hinreichend großer Volumenstrom an Brenngas
SG zuführbar ist für den Synthesegas-Vormischbetrieb. In Strömungsrichtung der Verbrennungsluft
10 verjüngt sich die äußere Kanalwand 15. Der Vormischbrenner 1 zur Verbrennung eines
niederkalorischen Brenngases SG ist in einer Brennkammer einer Gasturbine, beispielsweise
einer Ringbrennkammer einer stationären Gasturbine einsetzbar.
[0028] Mit dem Vormischbrenner 1 der Erfindung ist ein wahlweiser Betrieb mit einem Synthesegas
aus einer Vergasungseinrichtung oder einem Zweit- oder Ersatzbrennstoff möglich, da
der Vormischbrenner 1 als Zwei- oder Mehrbrennstoffbrenner ausgelegt ist, der sowohl
mit niederkalorischen Brenngas SG als auch mit hochkalorischen Brennstoff 11, z.B.
Erdgas oder Heizöl, beaufschlagt werden kann.
[0029] Bei einem Betrieb des Vormischbrenners 1 mit niederkalorischen Brenngas SG wird der
Verbrennungsluft 10 ein Drall aufgeprägt und das niederkalorische Brenngas SG in die
verdrallte Verbrennungsluft 10 eingedüst und mit dieser vermischt. Dieses Gemisch
wird anschließend verbrannt. Dabei kann auch teilverdünntes niederkalorisches Brenngas
SG in die verdrallte Verbrennungsluft 10 eingedüst werden. Als niederkalorisches Brenngas
SG kommt vorteilhafter Weise ein vergaster fossiler Brennstoff, insbesondere vergaste
Kohle aus einer Vergasungseinrichtung, zum Einsatz. Mit dem Vormischbrenner 1 ist
besonders vorteilhaft ein Synthesegasbetrieb bei einer Gasturbine durchführbar.
[0030] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Vormischbrenners 1 und des beschriebenen
Verfahrens zur Verbrennung eines niederkalorischen Brennstoffs SG besteht darin, dass
das bewährte Vormisch-Verbrennungskonzept für Erdgas und Öl (hochkalorische Brennstoffe)
unverändert übernommen werden kann. Vorteilhafter Weise sind dabei eventuelle langwierige
konstruktive Brenneroptimierungen und/oder konstruktive Änderungen nicht erforderlich.
Der Vormischbrenner 1 wird lediglich durch eine zusätzliche Brennstoffpassage für
niederkalorische Brenngase SG erweitert, ohne das die konstruktive Umsetzung einen
nennenswerten Einfluss auf den herkömmlichen Betrieb des Verbrennungssystems mit hochkalorischen
Brennstoffen hat. Die vorgeschlagene Konstruktion ermöglicht besonders günstige Mischungseigenschaften
des niederkalorischen Brenngases SG mit der Verbrennungsluft 10, wobei ein hinreichend
großer Durchsatz (Volumenstrom) an Synthesegas SG der Verbrennungsprozess zugeführt
werden kann.
1. Vormischbrenner(1) zur Verbrennung eines niederkalorischen Brenngases (SG), mit einem
sich entlang einer Brennerachse (12) erstreckenden Vormisch-Luftkanal (2) über den
Verbrennungsluft (10) zuführbar ist, und mit einer in dem Vormisch-Luftkanal (2) angeordneten
Dralleinrichtung (5), wobei in Strömungsrichtung der Verbrennungsluft (10) stromab
der Dralleinrichtung (5) eine Eindüseeinrichtung (13) für das niederkalorische Brenngas
(SG) angeordnet ist.
2. Vormischbrenner (10) nach Anspruch 1,
bei dem die Eindüseeinrichtung (13) eine Vielzahl von Einlassöffnungen (16) für Brenngas
(B) aufweist, die in den Vormisch-Luftkanal (2) einmünden.
3. Vormischbrenner (10) nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem die Eindüseeinrichtung (13) einen Gasverteilungsring (17) aufweist, der den
Vormisch-Luftkanal (2) radial auswärts umgibt.
4. Vormischbrenner (10) nach Anspruch 1,2 oder 3,
bei dem der Vormisch-Luftkanal (2) als Ringkanal (14) ausgebildet ist, der eine äußere
Kanalwand (15) aufweist, die mit einer Vielzahl von Bohrungen durchsetzt ist, die
mit dem Gasverteilungsring (17) in Strömungsverbindung stehen.
5. Vormischbrenner (10) nach Anspruch 4, mit einer sich in Strömungsrichtung der Verbrennungsluft
(10) konusartig verjüngenden äußeren Kanalwand (15).
6. Brennkammer mit einem Vormischbrenner (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
7. Gasturbine mit einer Brennkammer nach Anspruch 6.
8. Verfahren zur Verbrennung eines niederkalorischen Brenngases (SG), bei dem Verbrennungsluft
(10) ein Drall aufgeprägt, niederkalorisches Brenngas (B) in die verdrallte Verbrennungsluft
(10) eingedüst und mit dieser vermischt, und das Gemisch verbrannt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
bei dem teilverdünntes Brenngas (SG) in die verdrallte Verbrennungsluft (10) eingedüst
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
bei dem als niederkalorisches Brenngas (SG) ein vergaster fossiler Brennstoff, insbesondere
vergaste Kohle, eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8, 9 oder 10, das beim Betrieb eines Gasturbinenbrenners durchgeführt
wird.