(19)
(11) EP 1 569 187 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.08.2005  Patentblatt  2005/35

(21) Anmeldenummer: 04405103.5

(22) Anmeldetag:  24.02.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7G09F 3/02, G09F 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(71) Anmelder: Tagswiss AG
4702 Oensingen (CH)

(72) Erfinder:
  • Wilhelm, Patrick
    4612 Wangen b. Olten (CH)

(74) Vertreter: Braun, André jr. 
Braunpat Braun Eder AG Patent - Marken - Rechtsanwälte Reussstrasse 22 Postfach
4015 Basel
4015 Basel (CH)

   


(54) Sicherheitslabel


(57) Das Sicherheitslabel besteht aus einer folienartigen, bedruckbaren oder bedruckten Deckschicht, einer die eine Seite der Deckschicht bedeckenden Klebstoffschicht und einer die Klebstoffschicht abdeckenden Trägerschicht. Zur Erhöhung der Fälschungssicherheit ist auf der der Klebstoffschicht zugewandten Seite der Deckschicht ein Aufdruck aufgebracht, dessen Druckfarbe beim Ablösen des Sicherheitslabels an der auf der Unterlage zurückbleibenden Klebstoffschicht haftet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein mehrschichtiges Sicherheitslabel aus einer folienartigen, bedruckbaren oder bedruckten Deckschicht, einer eine Seite der Deckschicht bedeckenden Klebstoffschicht und einer die Klebstoffschicht abdeckenden Trägerschicht. Solche Label werden beispielsweise als sog. Autobahnvignetten verwendet.

[0002] Derartige Label sind in zunehmendem Mass Gegenstand von Fälschungen und Manipulationen, wenn sie, wie beispielsweise die Autobahnvignetten, gekauft werden müssen bzw. eine Bestätigung für eine geleistete Zahlung darstellen. So ist es z.B. üblich solche Label so zu manipulieren, dass sie ohne Beschädigung mehrfach von ihrer Unterlage abgelöst und an anderer Stelle aufgeklebt werden kann. Autobahnvignetten werden auf diese Weise abwechselnd für mehrere Fahrzeuge verwendet. Dadurch gehen dem Fiskus namhafte Einnahmen verloren.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitslabel so zu gestalten, dass die verschiedenen Arten von Fälschung und Manipulation verhindert oder wenigstens erheblich erschwert werden.

[0004] Erfindungsgemäss wird dies dadurch gelöst, dass auf der dem Klebstoffschicht zugewandten Seite der Deckschicht ein Aufdruck aufgebracht ist, dessen Druckfarbe beim Ablösen des Labels an der auf der Unterlage zurückbleibenden Klebstoffschicht haftet.

[0005] Im folgenden wird anhand der beiliegenden Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Es zeigen
Fig. 1
einen schematischen Querschnitt durch den Schichtaufbau eines als Autobahnvignette konzipierten Sicherheitslabels,
Fig. 2
vier Zustandsbilder beim Ablösen des Sicherheitslabels.


[0006] Der in Fig. 1 im Schnitt gezeigte Schichtaufbau der Autobahnvignette besteht im wesentlichen aus einer Folie 1, die auf einer Seite mit Klebstoff 2 beschichtet ist und die auf ihrer anderen Seite bedruckbar ist, und aus einer Abdeck-und Trägerschicht 3 welche die Klebstoffschicht schützt, bis die Vignette am Bestimmungsort, d.h. der Windschutzscheibe eines Fahrzeugs angebracht wird. Um die saubere Ablösung der Vignette von der Abdeckschicht sicherzustellen ist zwischen ihr und der Klebstoffschicht eine Silikonisierung 4 vorhanden.

[0007] Die Folie 1 besteht aus hochtransparentem glänzendem Weich-PVC mit einer Stärke von 80 µ. Selbstverständlich kann für andere Anwendungen ein anderes Folienmaterial verwendet werden.

[0008] Auf ihrer Rückseite, d.h. der dem Klebstoff zugewandten Seite, ist die Folie mit einem Aufdruck versehen, der sich dann beim fertigen Schichtaufbau zwischen der Folie und dem Klebstoff befindet. Der Aufdruck hat die Form eines regelmässigen über die Fläche verteilten Musters, wie beispielsweise in Fig. 2a gezeigt. Für diesen Aufdruck wird ein Sicherheitsprimer mit der Bezeichnung SICPA 62-SE-251-01 und eine Siebdruckfarbe mit der Bezeichnung SICPA Bargoscreen S13-2, beides von der Firma SICPA-AARBERG S.A. verwendet. Sie dient als ablösbare Sicherheitsfarbe, die sich nach Aushärtung des Klebstoffs am Bestimmungsort beim späteren Ablösen der Vignette nicht mit dieser von der Unterlage löst sondern zumindest teilweise zurückbleibt, wodurch das aufgedruckte Muster zerstört wird. Auf diese Weise kann ohne weiteres festgestellt werden, ob die Vignette widerrechtlich mehrfach benutzt wurde.

[0009] In Fig. 2 sind vier Zustände der Vignettenrückseite dargestellt, die unterschiedlichen Zeitabständen nach dem Aufkleben der Vignette entsprechen. Unmittelbar nach dem Aufkleben kann die Vignette, wie in Fig. 2a gezeigt, noch praktisch unverändert abgelöst werden. Bereits nach ca. 30 Minuten sind beim aufgedruckten Muster, wie in Fig. 2b gezeigt, bereits erste Veränderungen zu sehen. Nach etwa zwei Stunden besitzt die abgelöste Vignette, wie in Fig. 2c gezeigt nur noch Teile des aufgedruckten Musters. Fig. 2d zeigt das praktisch vollständig zerstörte Muster einer nach der vorgesehenen Aushärtezeit abgelösten Vignette.

[0010] Auf die mit dem Sicherheitsaufdruck versehene Rückseite der Folie ist die Klebstoffschicht aufgetragen, aus einem unter der Bezeichnung Duro E 110 im Handel erhältlichen Dispersionsklebstoff besteht. Je nach Anwendung kann auch ein anderer Klebstoff verwendet werden.

[0011] Die Klebstoffschicht ist mit einem silikonisierten Trägerpapier, einem sog. Kraftpapier, abgedeckt.

[0012] Auf ihrer Oberseite, d. h. der dem Klebstoff abgewandten Seite ist die Folie bedruckbar und wird in der Regel in einer Druckerei mit einem mehrschichtigen Aufdruck 5 versehen, der schematisch dargestellt ist. Der Aufdruck für die Verwendung als Autobahnvignette besteht aus einer weissen Grundierung 6, darauf einer schwarzen Seriennummer 7, einem metallisierenden Hintergrund 8 und einem Symbol 9.

[0013] Neben der bevorzugten Verwendung für Autobahnvignetten eignet sich das erfindungsgemässe Sicherheitslabel für eine Vielzahl weiterer Anwendungen, bei denen es darauf ankommt, Fälschungen und Manipulationen zu erkennen und dadurch zu unterbinden, wie beispielsweise Sicherheitsetiketten bzw. Verschlusssicherungen für Produkte etc.


Ansprüche

1. Mehrschichtiges Sicherheitslabel aus einer folienartigen, bedruckbaren oder bedruckten Deckschicht, einer eine Seite der Deckschicht bedeckenden Klebstoffschicht und einer die Klebstoffschicht abdeckenden Trägerschicht, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Klebstoffschicht zugewandten Seite der Deckschicht ein Aufdruck aufgebracht ist, dessen Druckfarbe beim Ablösen des Sicherheitslabels an der auf der Unterlage zurückbleibenden Klebstoffschicht haftet.
 




Zeichnung










Recherchenbericht