[0001] Die Erfindung betrifft ein mehrschichtiges Sicherheitslabel aus einer folienartigen,
bedruckbaren oder bedruckten Deckschicht, einer eine Seite der Deckschicht bedeckenden
Klebstoffschicht und einer die Klebstoffschicht abdeckenden Trägerschicht. Solche
Label werden beispielsweise als sog. Autobahnvignetten verwendet.
[0002] Derartige Label sind in zunehmendem Mass Gegenstand von Fälschungen und Manipulationen,
wenn sie, wie beispielsweise die Autobahnvignetten, gekauft werden müssen bzw. eine
Bestätigung für eine geleistete Zahlung darstellen. So ist es z.B. üblich solche Label
so zu manipulieren, dass sie ohne Beschädigung mehrfach von ihrer Unterlage abgelöst
und an anderer Stelle aufgeklebt werden kann. Autobahnvignetten werden auf diese Weise
abwechselnd für mehrere Fahrzeuge verwendet. Dadurch gehen dem Fiskus namhafte Einnahmen
verloren.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitslabel so zu gestalten,
dass die verschiedenen Arten von Fälschung und Manipulation verhindert oder wenigstens
erheblich erschwert werden.
[0004] Erfindungsgemäss wird dies dadurch gelöst, dass auf der dem Klebstoffschicht zugewandten
Seite der Deckschicht ein Aufdruck aufgebracht ist, dessen Druckfarbe beim Ablösen
des Labels an der auf der Unterlage zurückbleibenden Klebstoffschicht haftet.
[0005] Im folgenden wird anhand der beiliegenden Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt durch den Schichtaufbau eines als Autobahnvignette
konzipierten Sicherheitslabels,
- Fig. 2
- vier Zustandsbilder beim Ablösen des Sicherheitslabels.
[0006] Der in Fig. 1 im Schnitt gezeigte Schichtaufbau der Autobahnvignette besteht im wesentlichen
aus einer Folie 1, die auf einer Seite mit Klebstoff 2 beschichtet ist und die auf
ihrer anderen Seite bedruckbar ist, und aus einer Abdeck-und Trägerschicht 3 welche
die Klebstoffschicht schützt, bis die Vignette am Bestimmungsort, d.h. der Windschutzscheibe
eines Fahrzeugs angebracht wird. Um die saubere Ablösung der Vignette von der Abdeckschicht
sicherzustellen ist zwischen ihr und der Klebstoffschicht eine Silikonisierung 4 vorhanden.
[0007] Die Folie 1 besteht aus hochtransparentem glänzendem Weich-PVC mit einer Stärke von
80 µ. Selbstverständlich kann für andere Anwendungen ein anderes Folienmaterial verwendet
werden.
[0008] Auf ihrer Rückseite, d.h. der dem Klebstoff zugewandten Seite, ist die Folie mit
einem Aufdruck versehen, der sich dann beim fertigen Schichtaufbau zwischen der Folie
und dem Klebstoff befindet. Der Aufdruck hat die Form eines regelmässigen über die
Fläche verteilten Musters, wie beispielsweise in Fig. 2a gezeigt. Für diesen Aufdruck
wird ein Sicherheitsprimer mit der Bezeichnung SICPA 62-SE-251-01 und eine Siebdruckfarbe
mit der Bezeichnung SICPA Bargoscreen S13-2, beides von der Firma SICPA-AARBERG S.A.
verwendet. Sie dient als ablösbare Sicherheitsfarbe, die sich nach Aushärtung des
Klebstoffs am Bestimmungsort beim späteren Ablösen der Vignette nicht mit dieser von
der Unterlage löst sondern zumindest teilweise zurückbleibt, wodurch das aufgedruckte
Muster zerstört wird. Auf diese Weise kann ohne weiteres festgestellt werden, ob die
Vignette widerrechtlich mehrfach benutzt wurde.
[0009] In Fig. 2 sind vier Zustände der Vignettenrückseite dargestellt, die unterschiedlichen
Zeitabständen nach dem Aufkleben der Vignette entsprechen. Unmittelbar nach dem Aufkleben
kann die Vignette, wie in Fig. 2a gezeigt, noch praktisch unverändert abgelöst werden.
Bereits nach ca. 30 Minuten sind beim aufgedruckten Muster, wie in Fig. 2b gezeigt,
bereits erste Veränderungen zu sehen. Nach etwa zwei Stunden besitzt die abgelöste
Vignette, wie in Fig. 2c gezeigt nur noch Teile des aufgedruckten Musters. Fig. 2d
zeigt das praktisch vollständig zerstörte Muster einer nach der vorgesehenen Aushärtezeit
abgelösten Vignette.
[0010] Auf die mit dem Sicherheitsaufdruck versehene Rückseite der Folie ist die Klebstoffschicht
aufgetragen, aus einem unter der Bezeichnung Duro E 110 im Handel erhältlichen Dispersionsklebstoff
besteht. Je nach Anwendung kann auch ein anderer Klebstoff verwendet werden.
[0011] Die Klebstoffschicht ist mit einem silikonisierten Trägerpapier, einem sog. Kraftpapier,
abgedeckt.
[0012] Auf ihrer Oberseite, d. h. der dem Klebstoff abgewandten Seite ist die Folie bedruckbar
und wird in der Regel in einer Druckerei mit einem mehrschichtigen Aufdruck 5 versehen,
der schematisch dargestellt ist. Der Aufdruck für die Verwendung als Autobahnvignette
besteht aus einer weissen Grundierung 6, darauf einer schwarzen Seriennummer 7, einem
metallisierenden Hintergrund 8 und einem Symbol 9.
[0013] Neben der bevorzugten Verwendung für Autobahnvignetten eignet sich das erfindungsgemässe
Sicherheitslabel für eine Vielzahl weiterer Anwendungen, bei denen es darauf ankommt,
Fälschungen und Manipulationen zu erkennen und dadurch zu unterbinden, wie beispielsweise
Sicherheitsetiketten bzw. Verschlusssicherungen für Produkte etc.
1. Mehrschichtiges Sicherheitslabel aus einer folienartigen, bedruckbaren oder bedruckten
Deckschicht, einer eine Seite der Deckschicht bedeckenden Klebstoffschicht und einer
die Klebstoffschicht abdeckenden Trägerschicht, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Klebstoffschicht zugewandten Seite der Deckschicht ein Aufdruck aufgebracht
ist, dessen Druckfarbe beim Ablösen des Sicherheitslabels an der auf der Unterlage
zurückbleibenden Klebstoffschicht haftet.