TECHNISCHES GEBIET
[0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Schaltgerät nach dem Oberbegriff von
Patentanspruch 1. Ein solches Schaltgerät kann sowohl Trenn- als auch Erdungsfunktionen
erfüllen und wird in gasisolierten, ein- oder mehrphasig gekapselten Schaltanlagen
für Spannungen von mehren kV bis zu mehreren hundert kV eingesetzt. Hierbei wird ausgenutzt,
dass in den Schaltanlagen die Funktionen Trennen und Erden häufig am gleichen Ort
benötigt werden. Das Schaltgerät weist ein mit einem Isoliergas, beispielsweise Stickstoff,
Luft, Schwefelhexafluorid (SF
6) allein oder in Mischung, von bis zu einigen bar Druck gefülltes Kapselungsgehäuse
auf, an dem im Inneren ein Erdungskontakt befestigt ist. Im Gehäuseinneren angeordnet
sind ferner ein an einem Stromleiter befestigter Trennerkontakt sowie ein längs einer
Achse verschiebbares und entweder mit dem Trenner- oder mit dem Erderkontakt in oder
ausser Eingriff bringbares bewegliches Kontaktelement. Zudem ist im Gehäuse ein an
einem weiteren Stromleiter stromleitend befestigtes Leiterrohr vorgesehen, welches
das bewegliche Kontaktelement unter Bildung eines Stromübergangs koaxial umfasst.
Das bewegliche Kontaktelement wird von einem durch das Gehäuse geführten Antrieb mit
Kraft beaufschlagt. Mit einem einzigen Antrieb können so die Funktionen des Trennens
und des Erdens realisiert werden.
STAND DER TECHNIK
[0002] Mit dem Oberbegriff nimmt die Erfindung auf einen Stand der Technik von Schaltgeräten
Bezug, wie er sich beispielsweise aus Hitachi Review Vol. 51 (2002) No.5 S.169 bis
173 oder aus EP 1 068 624 B1 ergibt. Die in diesen Vorveröffentlichungen beschriebenen
Schaltgeräte für gasisolierte, metallgekapselte Schaltanlagen weisen jeweils einen
Dreistellungsschalter auf, der mit einem einzigen Antrieb alle Funktionen eines Trenn-
und eines
[0003] Erdungsschalters ausführen kann. Hierbei wird ein in einem Kapselungsgehäuse angeordnetes,
bewegliches Kontaktelement längs einer Achse verschoben, welche Achse durch einen
Trenner- und durch einen Erdungskontakt geführt ist. Mit einer linearen Bewegung des
Kontaktelements können so drei Schaltstellungen des Schaltgerätes erreicht werden.
In einer ersten dieser drei Positionen ist das Kontaktelement weder mit dem Trenner-
noch mit dem Erderkontakt in Eingriff (neutrale Position), d. h. sowohl ein ins Schaltgerät
integrierter Winkeltrenner als auch ein ins Schaltgerät integrierter Erder sind geöffnet.
In einer zweiten Position greift das Kontaktelement in den Trennerkontakt ein. Die
Trennschaltstelle des Trenners ist nun bei geöffnetem Erder geschlossen. In der dritten
Position greift das Kontaktelement in den Erdungskontakt ein. Der Erder ist nun bei
geöffnetem Trenner geschlossen.
[0004] Antriebskraft für das bewegliche Kontaktelement wird quer zu dessen Bewegungsrichtung
übertragen. Dazu benötigt das Kapselungsgehäuse quer zur Achse zusätzlich Raum (Hitachi
Review) oder es wird ein speziell ausgeführter und ein Hebelgetriebe aufnehmender
Stromleiter benötigt (EP 1 068 624 B1).
[0005] In der Druckschrift Nr. CH-HS 1215 87 D "SF6-Gas-isolierte Schaltanlagen (GIS) Typ
ELK" der Fa. BBC Brown Boveri AG Hochspannungstechnik, CH-5401 Baden Schweiz, ist
auf S.9 ein Winkeltrennschalter vom Typ ELK T beschrieben, bei dem der in einem Kapselungsgehäuse
angeordnete, bewegliche Trennerkontakt an einer Mutter eines Spindelgetriebes befestigt
ist. Eine Gewindespindel des Getriebes ist an einer gasdicht durch die Wand des Kapselungsgehäuses
geführten Drehwelle befestigt. Bei Drehung der Welle wird die Spindelmutter und damit
auch der daran befestigte bewegliche Trennerkontakt linear im Gehäuse verschoben und
kann so in oder ausser Eingriff mit einem im Kapselungsgehäuse angeordneten, feststehenden
Trennergegenkontakt gebracht werden. Ein Mitdrehen der Spindelmutter verhindert eine
in einem Kontaktträger angeordnete und in Bewegungsrichtung des beweglichen Trennerkontakts
ausgerichtete Führungsschiene, welche mit einem Gleitkörper des beweglichen Kontakts
zusammenwirkt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen definiert ist, löst die Aufgabe, ein
Schaltgerät der eingangs genannten Art anzugeben, welches mit geringem Aufwand derart
umgerüstet werden kann, dass es je nach Bedarf die Funktionen Trennen und Erden, nur
Trennen oder nur Erden ausführen kann.
[0007] Der beim Schaltgerät nach der Erfindung vorgesehene Antrieb weist einen längs einer
Achse verschiebbaren und in einem Leiterrohr radial geführten Haltekörper auf. Zudem
enthält ein bewegliches Kontaktelement des Schaltgeräts mindestens eines von zwei
mit dem Haltekörper lösbar verbindbare Kontaktrohre, von denen ein erstes den Gegenkontakt
eines den feststehenden Erdungskontakt enthaltenden Erders und ein zweites den Gegenkontakt
eines den Trennerkontakt enthaltenden Trenners bildet. Diese Massnahmen ermöglichen
es, durch Öffnen oder Schliessen höchstens zweier lösbarer Verbindungen mit nur einem
einzigen Basisschaltgerät drei Schaltgeräte mit den Funktionen Trennen und Erden,
nur Trennen oder nur Erden zu bilden. Enthält das Kontaktelement beide Kontaktrohre,
so ist das Schaltgerät als kombinierter Trenn- und Erdungsschalter (Kombitrenner)
ausgebildet. Es können dann in einer gasisolierten, gekapselten Schaltanlage die Funktionen
Trennen und Erden mit einem lediglich einen einzigen Antrieb aufweisenden Schaltgerät
ausgeführt werden. Allerdings bedingt dies, dass Trenn-und Erdungsstelle in der Anlage
eng benachbart sind. Liegen Trenn- und Erdungsstelle weit voneinander entfernt und
ist nur eine Erdungs- oder Trennaufgabe zu lösen, so braucht nur eines der Kontaktrohre
nach Öffnen einer der beiden lösbaren Verbindung entfernt zu werden, um so ein Schaltgerät
mit Trenner- oder Erderfunktion zu schaffen. Daher können in gasisolierten, gekapselten
Schaltanlage die elektrischen Funktionen Trennen und Erden, nur Trennen oder nur Erden
mit einem einzigen Schaltgerätetyp abgedeckt werden. Es werden so die Kosten für Lagerhaltung
und Montage der Anlage reduziert.
[0008] Das Schaltgerät nach der Erfindung ist besonders kompakt ausgebildet, wenn der Antrieb
ein Spindelgetriebe aufweist mit einer axial und zentrisch durch den Erdungskontakt
geführten Gewindespindel und mit einer den Haltekörper tragenden oder bildenden Spindelmutter.
Antriebskraft wird nun ausschliesslich in Bewegungsrichtung des beweglichen Kontaktelements
übertragen. Es wird so quer zur Bewegungsrichtung kein zusätzlich Raum benötigt. Zudem
wird die Antriebskraft lediglich in Form einer rotierender Drehbewegung von aussen
durch die Wand des Kapselungsgehäuses übertragen. An der Wanddurchführung kann eine
dafür benötigte Welle leicht abgedichtet werden. Da diese Welle zentrisch durch den
Erdungskontakt geführt ist, wird über die sowieso vorhandene Wanddurchführung für
den Erdungskontakt hinaus keine weitere Durchführung benötigt und wird so Platz eingespart,
der zur Durchführung eines hochspannungsführenden Stromleiters ausgenutzt werden kann.
Das Spindelgetriebe erzeugt eine lineare Bewegung des beweglichen Kontaktelements
erst im Inneren des Kapselungsgehäuses. Hierdurch wird zusätzlich Platz im Inneren
des Kapselungsgehäuses eingespart.
[0009] Mit Vorteil ist die Spindelmutter gebildet von einer Gewindemutter und dem ringförmig
ausgebildeten und am Aussenrand der Gewindemutter befestigten Haltekörper. Der Haltekörper
kann dann unabhängig von der zur Ausübung der Getriebefunktion der Spindel benötigten
Gewindemutter ausgebildet und leicht mit zwei zur Herstellung der lösbaren Verbindungen
mit dem beiden Kontaktrohren benötigten Verbindungsteilen, wie etwa Aussengewinden,
versehen werden.
[0010] Die lineare Bewegung der Spindelmutter und damit auch der Kontaktrohre wird dadurch
aufrechterhalten, dass an einem Aussenrand des Haltekörpers ein mit einer axial in
Leiterrohr ausgerichteten Führungsschiene zusammenwirkender Gleitkörper angeordnet
ist.
[0011] Obwohl bereits durch einen oder zwei Gleitkörper und die entsprechende Anzahl an
Führungsschienen ein Mitdrehen der Spindelmutter verhindert wird, hat es sich als
zweckmässig erwiesen, in Umfangsrichtung gleichmässig verteilt am Aussenrand des Haltekörpers
neben dem einen noch mindestens zwei weitere Gleitkörper anzuordnen, welche mit einer
entsprechenden Anzahl von axial im Leiterrohr ausgerichteten Führungsschiene zusammenwirken.
Durch diese Massnahmen ist eine präzise und sichere Führung des bei der Betätigung
des Schaltgeräts grossen Kräften ausgesetzten Kontaktelements gewährleistet.
[0012] Weist das Gehäuse zwei Öffnungen auf, von denen eine erste von der Achse durchdrungen
ist und der Durchführung des ersten Stromleiters dient und die zweite gegenüber der
Achse gewinkelt angeordnet ist und der Durchführung des zweiten Stromleiters dient,
so können mit dem Schaltgerät nach der Erfindung mit geringem Montageaufwand nicht
nur die drei elektrischen Funktionen "Trennen und Erden", "allein Trennen" oder "allein
Erden" ausgeführt werden, sondern es ist dann für alle drei elektrischen Funktionen
der Einbau des Schaltgerätes unter einem Winkel in die Schaltanlage möglich. Kombitrenner,
Trenner oder Erder wirken dann auf eine gewinkelt geführte Strombahn und der Erder
kann gegebenenfalls ohne Verbindungsfunktion in die Anlage eingebaut werden.
[0013] Längsverbindungsfunktion wird erreicht, wenn das Gehäuse eine dritte Gehäuseöffnung
aufweist, welche der Durchführung eines in Linie mit dem zweiten Stromleiter angeordneten
und mit Hochspannung beaufschlagbaren dritten Stromleiters dient. Durch das Schaltgerät
ist dann eine Längsverbindung der Schaltanlage geführt, welche bei der Ausführungsform
als Kombitrenner mit dem dazu gewinkelt geführten ersten Stromleiter verbunden, davon
getrennt oder geerdet werden kann, bei der Ausführungsform als nur Trenner mit dem
ersten Stromleiter verbunden oder davon getrennt und bei der Ausführungsform nur als
Erder geerdet werden kann. Bei der Ausbildung des erfindungsgemässen Schaltgerätes
nur als Erder kann dann sogar die Längsverbindung mit dem gewinkelt angeordneten ersten
Stromleiter in einem erdbaren Sternpunkt verbunden sein.
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0014] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf einen Schnitt durch ein Schaltgerät nach der Erfindung, welches
als kombinierter Trenn- und Erdungsschalter in eine gekapselte Schaltanlage eingebaut
werden kann,
- Fig. 2
- eine detaillierte Darstellung eines in Fig.1 durch eine Umrandung markierten Bereichs
U,
- Fig.3
- eine Weiterbildung des Schaltgerätes nach Fig.1, welches als Erdungsschalter in eine
gekapselte Schaltanlage eingebaut werden kann,
- Fig.4
- eine Weiterbildung des Schaltgerätes nach Fig.1, welches als Trennschalter in eine
gekapselte Schaltanlage eingebaut werden kann,
- Fig.5
- zwei Ausführungsformen des Schaltgerätes nach Fig.1, welche unter Bildung einer Winkelverbindung
(a) oder einer Winkel- und Längsverbindung (b) in die gekapselte Schaltanlage eingebaut
werden können,
- Fig.6
- vier Ausführungsformen des Schaltgerätes nach Fig.3, welche ohne eine Stromverbindung
(c), unter Bildung einer Längsverbindung (d), einer Winkelverbindung (e) oder einer
Winkel- und Längsverbindung (f) in die gekapselte Schaltanlage eingebaut werden können,
und
- Fig.7
- zwei Ausführungsformen des Schaltgerätes nach Fig.4, welche unter Bildung einer Winkelverbindung
(g) oder einer Winkel- und Längsverbindung (h) in die gekapselte Schaltanlage eingebaut
werden können.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0015] In allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen auch gleichwirkende Teile. Das
in Fig. 1 dargestellte Schaltgerät ist als Modul einer gasisolierten metallgekapselten
Schaltanlage ausgebildet und weist ein isoliergasgefülltes metallenes Gehäuse 1 auf
mit drei Öffnungen 2, 3 und 4, welche jeweils von einem nicht bezeichneten Flansch
begrenzt sind. Die Flansche dienen jeweils der Verbindung mit einem nicht dargestellten
Gegenflansch eines sich anschliessenden Moduls der Schaltanlage. Die Öffnungen 2 und
3 sind jeweils durch einen nicht bezeichneten Schottungsisolator gasdicht abgeschlossen,
der gegenüber dem Gehäuse 1 elektrisch isoliert jeweils einen mit Hochspannung beaufschlagbaren
Stromleiter 5 bzw. 6 trägt. Die Öffnung 4 ist wahlweise mit einem Blindflansch oder
mit einem ebenfalls einen Stromleiter 7 tragenden Schottungsisolator gasdicht verschliessbar.
[0016] Gegebenenfalls können anstelle von Schottungsisolatoren auch Stützisolatoren mit
Gasdurchlassöffnungen eingesetzt werden. Zentral durch die Öffnung 3 führt eine Achse
8, welche die Bewegungsrichtung eines beweglichen Kontaktelements 9 des Schaltgerätes
bestimmt, und entlang welcher der Stromleiter 6 von aussen ins Innere des Gehäuses
1 geführt ist. Die Öffnungen 2 und 4 stehen einander im Gehäuse 1 derart gegenüber,
dass der Stromleiter 5 und der gegebenenfalls vorgesehene Stromleiter 7 längs einer
zentral durch die Öffnungen geführten Linie 10 ausgerichtet sind. Achse 8 und Linie
10 schliessen miteinander einen rechten Winkel ein und bestimmen so die Geometrie
eines die Stromleiter 5 und 6 enthaltenden Strompfades. Am Stromleiter 5 und dem gegebenenfalls
vorgesehenen Stromleiter 7 ist stromleitend ein Leiterrohr 11 befestigt, welches das
Kontaktelement 9 koaxial umfasst und mit diesem unabhängig von dessen Position über
zwei nicht bezeichnete Gleitkontakte beständig einen Stromübergang bildet.
[0017] Das längs der Achse 8 führbare Kontaktelement 9 des Schaltgerätes ist an einem Haltekörper
12 lösbar befestigt. Der Haltekörper 12 ist Teil eines längs der Achse 8 gasdicht
durch die Wand des Gehäuses 1 geführten Antriebs 13 und kann längs der Achse 8 verschoben
werden. Entsprechend ändert sich so die Position des Kontaktelements 9. In einer aus
Fig.1 ersichtlichen ersten Position steht dann das Kontaktelement 9 lediglich mit
dem Kontaktrohr 11 in elektrisch leitender Verbindung. In einer zweiten (aus Fig.1
nicht ersichtlichen) Position ist es nach links verschoben und greift dann in elektrisch
leitender Weise in einen - gegebenenfalls elektrisch isoliert - am Gehäuse 1 befestigten
und den Antrieb 13 koaxial umgebenden Erdungskontakt 14 ein. Das Schaltgerät wirkt
dann als Erder E. In einer aus Fig.1 ebenfalls nicht zu ersehenden dritten Position
ist das Kontaktelement 9 nach rechts verschoben und greift dann in elektrisch leitender
Weise in einen das Kontaktelement 9 umgebenden und am Stromleiter 6 befestigten Trennerkontakt
15 ein. Das Schaltgerät wirkt dann als Trenner T.
[0018] Das Kontaktelement 9 enthält zwei die Achse 8 koaxial umgebende Kontaktrohre 9' bzw.
9", welche jeweils mit dem Haltekörper 12 lösbar verbunden sind und sich vom Haltekörper
12 nach links (Richtung feststehender Erdungskontakt 14) bzw. nach rechts (Richtung
feststehender Trennerkontakt 15) erstrecken. Durch den einzigen Antrieb 13 können
so in platzsparender Weise die Funktionen des Erders E und des Trenner T, nach Entfernen
des Kontaktrohrs 9" lediglich die Funktion des Erders E und nach Entfernen des Kontaktrohrs
9' lediglich die Funktion des Trenners T ausgeführt werden. Das Schaltgerät kann daher
je nach Verwendungszweck in der Schaltanlage zum einen als kombinierter Erder E und
Trenner T ausgeführt sein, oder aber nur als einfacher Erder E oder Trenner T. Ein
Beispiel eines solchen einfachen Erders E ist Fig.3 und das eines solchen einfachen
Trenners T ist Fig.4 entnehmbar.
[0019] Durch die geeignet getroffene Anordnung der beiden Öffnungen 2 und 3 im Gehäuse 1
können zugleich auch für alle drei Typen von Schaltgeräten neben den drei Funktionen
Erden und Trennen, nur Erden oder nur Trennen zusätzlich noch unterschiedliche Verbindungsfunktionen
realisiert werden. Beim Schaltgerät nach Fig.6 c) ist dies für einen Erder E gezeigt,
bei dem kein Strompfad durch das Gerät geführt ist und der Erder E lediglich auf den
durch die Öffnung 2 geführten Stromleiter 5 wirkt. Ausschliesslich Winkelverbindungsfunktion
wird hingegen mit dem in Fig.5 a) dargestellten Schaltgerät mit kombinierter Erder-
und Trennerfunktion erreicht, bei dem der Trenner T eine gewinkelte, durch die Öffnungen
2, 3 geführte und die Stromleiter 5, 6 enthaltende Strombahn aufweist. Ausschliesslich
Winkelverbindungsfunktion wird auch mit dem aus Fig.6 e) entnehmbaren Erder E bzw.
dem aus Fig.7 g) entnehmbaren Trenner T erreicht. Bei diesen Ausführungsformen der
Erfindung ist im Gehäuse 1 jeweils eine gewinkelte, erdbare bzw. auftrennbare Strombahn
vorgesehen, die ebenfalls durch die Öffnungen 2 und 3 geführt ist.
[0020] Durch die Öffnung 4 kann zugleich für alle drei Typen von Schaltgeräten neben den
Funktionen Erden und Trennen, nur Erden oder nur Trennen und der Winkelverbindungsfunktion
zusätzlich eine Längsverbindungsfunktion realisiert werden. Beim kombinierten Schaltgerät
nach Fig.5 b) ist durch die Öffnung 4 der Stromleiter 7 geführt, der zusammen mit
dem durch die Öffnung 2 geführten Stromleiter 5 eine Längsverbindung bildet. Diese
Längsverbindung kann ersichtlich wahlweise geerdet, über den Trenner T mit dem Stromleiter
6 bei geöffnetem Erder E verbunden oder bei geöffnetem Erder E und geöffnetem Trenner
T isoliert durch das Gehäuse geführt werden. Beim Erder gemäss Figuren 6 d) ist lediglich
die durch die Stromleiter 5 und 7 realisierte erdbare Längsverbindung vorgesehen,
wohingegen beim Erder nach Fig.6 f) ein durch die Längsverbindung und den Stromleiter
6 gebildeter Sternpunkt und beim Trenner nach Fig.7 h) die Längsverbindung vom gewinkelt
dazu angeordneten Stromleiter 6 getrennt oder mit diesem verbunden werden kann.
[0021] Grundsätzlich kann der Antrieb 13 des beweglichen Kontaktelements 9 eine durch die
Wand des Gehäuses 1 geführte Schubstange oder einen Hebel umfassen, da durch diese
Mittel das Verschieben der Kontaktelements 9 ermöglicht wird. Aus Gründen von Platzersparnis
empfiehlt es sich jedoch, das Kontaktelement 9 über ein in den Antrieb integriertes
Spindelgetriebe zu verschieben, welches eine axial und zentrisch durch den Erdungskontakt
14 geführte Gewindespindel 16 aufweist sowie eine den Haltekörper 12 tragende oder
bildende Spindelmutter 17 (Fig.1). Die Gewindespindel 16 weist drei aneinander anschliessende
Abschnitte 18, 19 und 20 auf. Der Abschnitt 19 ist aus Isoliermaterial und isoliert
so den durch die Wand des Gehäuses 1 geführten, im Erdungskontakt 14 drehbar gelagerten,
metallenen Abschnitt 18 vom Abschnitt 20. Der Abschnitt 20 trägt ein mit der Spindelmutter
17 zusammenwirkendes Aussengewinde. Am Aussenrand des Haltekörpers 12 sind drei Gleitkörper
21 vorgesehen, die jeweils mit einer von drei axial im Leiterrohr 11 ausgerichteten
Führungsschienen 22 zusammenwirken. Die Gleitkörper 21 und dementsprechend auch die
Führungsschienen sind in Umfangsrichtung gleichmässig verteilt (aus der Fig.1 sind
nur zwei der drei Gleitkörper 21 bzw. Schienen 22 zu ersehen).
[0022] Die Betätigung des beweglichen Kontaktelements bei einem Schaltvorgang erfolgt durch
eine ausserhalb des Gehäuses 1 am Abschnitt 18 eingeleitete Drehung der Gewindespindel
16. Drehmoment wird nun über den isolierenden Mittelabschnitt 19 auf das im Abschnitt
20 vorgesehene Gewinde übertragen und über die Spindelmutter 17 in eine Längsbewegung
des Kontaktelements 9 umgesetzt. Die Gewindespindel 16 ist fliegend gelagert, da die
radiale Führung der Spindel 16 durch die Spindelmutter 17 erfolgt. Hierbei gleiten
die Gleitkörper 21 entlang den Führungsschienen 22 und verhindern so ein Mitdrehen
der Spindelmutter 17. Mit einer entsprechenden Antriebssteuerung kann das bewegliche
Kontaktelement 9 in einfacher Weise in jede der drei Positionen Erder E "ein" und
Trenner T "aus", Erder E und Trenner T "aus" (neutrale Stellung) oder Erder E "aus"
und Trenner T "ein" gefahren werden.
[0023] Obwohl bereits durch einen oder zwei Gleitkörper 21 und die entsprechende Anzahl
an Führungsschienen 22 ein Mitdrehen der Spindelmutter 17 verhindert wird, hat es
sich als zweckmässig erwiesen, drei oder gegebenenfalls sogar noch mehr Gleitkörper
und Führungsschienen vorzusehen. Es wird so eine präzise und sichere Führung des bei
der Betätigung des Schaltgeräts grossen Kräften ausgesetzten Kontaktelements 9 erreicht.
[0024] Wie Fig.2 ist entnommen werden kann, ist die Spindelmutter 17 von einer Gewindemutter
23 und dem Haltekörper 12 gebildet. Der Haltekörper 12 ist als Tragring ausgeführt
und etwa durch eine Schraubverbindung am Aussenrand der Gewindemutter 23 befestigt.
Die Kontaktrohre 9' und 9" des beweglichen Kontaktelements 9 sind beispielsweise durch
Verschrauben lösbar am Haltekörper 12 befestigt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0025]
- 1
- Kapselungsgehäuse
- 2,3,4
- Öffnungen
- 5, 6, 7
- Stromleiter
- 8
- Achse
- 9
- Kontaktelement
- 9', 9"
- Kontaktrohre
- 10
- Linie
- 11
- Leiterrohr
- 12
- Haltekörper
- 13
- Antrieb
- 14
- Erdungskontakt
- 15
- Trennerkontakt
- 16
- Gewindespindel
- 17
- Spindelmutter
- 18, 19, 20
- Spindelabschnitte
- 21
- Gleitkörper
- 22
- Führungsschiene
- 23
- Gewindemutter
- E
- Erder
- T
- Trenner
1. Schaltgerät mit Trenn- und/oder Erdungsfunktion, enthaltend
ein isoliergasgefülltes Kapselungsgehäuse (1),
einen am Gehäuse (1) befestigten Erdungskontakt (14),
einen an einem mit Hochspannung beaufschlagbaren ersten Stromleiter (6) befestigten
Trennerkontakt (15),
ein längs einer Achse (8) verschiebbares und mit mindestens einem der beiden feststehenden
Kontakte (14, 15) in oder ausser Eingriff bringbares bewegliches Kontaktelement (9),
ein an einem mit Hochspannung beaufschlagbaren zweiten Stromleiter (5) befestigtes
Leiterrohr (11), welches das bewegliche Kontaktelement (9) unter Bildung eines Stromübergangs
koaxial umfasst, und
einen durch das Gehäuse (1) geführten und das bewegliche Kontaktelement (9) mit Kraft
beaufschlagenden Antrieb (13),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb (13) einen längs der Achse (8) verschiebbaren und im Leiterrohr (11)
radial geführten Haltekörper (12) aufweist, und
dass das Kontaktelement (9) mindestens eines von zwei mit dem Haltekörper (12) lösbar
verbindbare Kontaktrohre (9', 9") enthält, von denen ein erstes (9') den Gegenkontakt
eines den feststehenden Erdungskontakt (14) enthaltenden Erders (E) und ein zweites
(9") den Gegenkontakt eines den Trennerkontakt (15) enthaltenden Trenners (T) bildet.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktelement (9) beide Kontaktrohre (9', 9") enthält.
3. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Antrieb (13) ein Spindelgetriebe aufweist mit einer axial und zentrisch durch
den Erdungskontakt (14) geführten Gewindespindel (16) und mit einer den Haltekörper
(12) tragenden und/oder bildenden Spindelmutter (17).
4. Schaltgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Spindelmutter (17) gebildet ist von einer Gewindemutter (23) und dem ringförmig
ausgebildeten und am Aussenrand der Gewindemutter (23) befestigten Haltekörper (12).
5. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass
an einem Aussenrand des Haltekörpers (12) ein mit einer axial im Leiterrohr (11) ausgerichteten
Führungsschiene (22) zusammenwirkender Gleitkörper (21) angeordnet ist.
6. Schaltgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
in Umfangsrichtung gleichmässig verteilt am Aussenrand des Haltekörpers (12) neben
dem einen (21) noch mindestens zwei weitere Gleitkörper (21) angeordnet sind, welche
mit einer entsprechenden Anzahl von axial im Leiterrohr (11) ausgerichteten Führungsschiene
(22) zusammenwirken.
7. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (1) zwei Öffnungen (2, 3) aufweist, von denen eine erste (3) von der Achse
(8) durchdrungen ist und der Durchführung des ersten Stromleiters (6) dient und die
zweite (2) gegenüber der Achse (8) gewinkelt angeordnet ist und der Durchführung des
zweiten Stromleiters (5) dient.
8. Schaltgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse (1) eine dritte Gehäuseöffnung (4) aufweist, welche der Durchführung eines
in Linie (10) mit dem zweiten Stromleiter (5) angeordneten und mit Hochspannung beaufschlagbaren
dritten Stromleiters (6) dient.