[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Maulschlüssel mit den Merkmalen der Präambel
des Patentanspruchs 1.
[0002] Maulschlüssel können im Maul angeordnete federnde Klemmvorrichtungen haben, die vor
dem Befestigen oder nach dem Lösen eines Schraubelements, wie Schraube oder Mutter,
diese im Maul festhalten. Hierdurch wird u. a. ein Herabfallen oder Verlorengehen
des Schraubelements vermieden, was in bestimmten technischen Bereichen, wie z. B.
der Raumfahrtechnik, unbedingt erforderlich ist.
[0003] In einem Maul angeordnete federnde Klemmvorrichtungen gibt es in sehr vielen verschiedenen
Ausbildungen, von denen nur zwei beispielsweise genannt werden: Die US 4 058 032 A1
zeigt einen Federdraht in einer im Maul mittig umlaufenden Nut. Die CH 230 545 A1
zeigt einen federnden bügelförmigen Blechstreifen, der in eine entsprechende Nut im
Maul eingelegt ist. Beide vorgenannten Federeinlagen sind bei einem herkömmlichen
Maulschlüssel nicht einsetzbar; denn in diesen müßte zunächst eine Nut in das Maul
eingebracht werden, um das Federelement aufzunehmen. Dies verteuert jedoch die Herstellung
des Maulschlüssels erheblich. Außerdem vermindert und schwächt damit die umlaufende
Nut die inneren Maulflächen sehr, was insbesondere bei hartem Dauereinsatz zu einem
schnelleren Verschleiß des Maulschlüssels führt.
[0004] Durch die FR 2 814 101 A1 ist ein gattungsfremder Maulschlüssel bekannt, dessen Schlüsselweite
sich durch einen Einsatz auf eine kleinere Schlüsselweite verringern läßt. Damit kann
zwar ein und derselbe Maulschlüssel vielseitiger eingesetzt werden; jedoch befaßt
sich diese Schrift gar nicht mit dem der Erfindung zugrunde liegenden und eingangs
geschilderten Problem, das durch einen gattungsgemäßen Maulschlüssel gelöst werden
soll.
[0005] Die meisten Montagefälle, in denen ein Maulschlüssel üblicherweise eingesetzt wird,
sind von dem eingangs geschilderten Problem nicht betroffen: Die Montagestelle ist
übersichtlich und gut zugänglich, und eine versehentlich heruntergefallene Mutter
kann ohne weiteres aufgehoben und schließlich ordnungsgemäß verschraubt werden. Infolge
dessen haben die üblichen, in Großserie hergestellten und in eine Reihe von Maulweiten
abdeckenden Sätzen gelieferten Maulschlüssel keine Klemmvorrichtungen der vorgenannten
Art. Im Problemfall, um z. B. ein Herabfallen einer gelösten Mutter zu vermeiden,
greift der Monteur üblicherweise zu einem Steckschlüssel oder einer sogenannten Knarre
mit einer Stecknuß; bei diesen sind ebenfalls Klemmvorrichtungen, wie z. B. federgelagerte
Rastkugeln, bekannt, vergl. US 3 416 395 A1. Jedoch lassen z. B. sehr beengte Montageverhältnisse
den Einsatz von Knarren oder Steckschlüsseln oft nicht zu, sondern erfordern stattdessen
den Einsatz der relativ flachen Maulschlüssel.
[0006] Ausgehend von den geschilderten Umständen liegt der Erfindung das Bestreben zugrunde,
bei einem Maulschlüssel einerseits die solide und bewährte Maulausbildung beizubehalten,
andererseits aber für einen möglicherweise sehr seltenen Einsatzfall eine Klemmvorrichtung
im Maul einzusetzen.
[0007] Hierzu schlägt die Erfindung eine ganz bestimmte Ausbildung des Maulschlüssels vor:
Ausgehend von einem bekannten Maulschlüssel mit einem am Maul befestigten und an einer
ersten inneren Maulfläche vorstehenden Federglied, das sich mindestens nahezu über
die gesamte Länge der ersten Maulfläche erstreckt und einen vom Maul umgriffenen Vielkant
federnd gegen eine gegenüber liegende zweite innere Maulfläche drückt, schlägt die
Erfindung vor, daß das Federglied im Bereich der ersten Maulfläche mindestens so breit
ist wie die erste Maulfläche, mindestens nahezu planeben ausgebildet ist und im eingefederten
Zustand eine Dicke hat, die mindestens etwa dem Unterschied zweier aufeinander folgender,
genormter Schlüsselweiten entspricht.
[0008] Mit dieser Ausbildung kann ein Maulschlüssel üblicher Bauart mit einer bestimmten
Schlüsselweite sehr leicht mit einer Klemmvorrichtung nachgerüstet werden: Er wird
mit einem Zusatz versehen, der zwar die Schlüsselweite um eine Stufe verringert, jedoch
nun das umgriffene Schraubelement im Maul sicher festklemmt, so daß es vor oder nach
dem Schraubvorgang nicht verlorengehen kann. Infolge der nach der Erfindung praktisch
vollflächigen Anlage zwischen den auf Pressung beanspruchten Elementen, nämlich dem
Schraubelement, dem Federglied und den inneren Maulflächen, wird eine erhöhte lineare
Flächenpressung mit zwangsweise erhöhtem Verschleiß vermieden. Bestehende Serienformen
von Maulschlüsseln können beibehalten, aber schnell, einfach und preiswert umgerüstet
werden. Wenn die Klemmvorrichtungen nicht ständig, also nicht bei jedem Schraubvorgang,
sondern nur im wirklichen Bedarfsfall montiert und folglich beansprucht werden, haben
sie eine wesentlich längere Lebensdauer als am Maul fest montierte Klemmvorrichtungen.
[0009] Im einfachsten Fall und ohne Behinderung oder Beanspruchung von zusätzlichem Raum
wird vorgesehen, daß die Breite des Federglieds gleich groß ist wie die Breite der
ersten inneren Maulfläche. Zu gewissen Zwecken, wie Führung oder Befestigung, kann
auch vorgesehen werden, daß die Breite des Federglieds mindestens abschnittsweise
größer ist als die Breite der ersten Maulfläche.
[0010] Üblicherweise sind die Schlüsselweiten international in Millimeterabstand gestuft
und genormt. In anglo-amerikanisch geprägten Staaten werden auch Stufungen in Bruchteilen
von Zoll benutzt. Die Dicke des Federglieds soll einer solchen jeweiligen Stufe entsprechen
und demnach insbesondere einen Millimeter betragen. Bei sehr großen Schlüsselweiten,
und folglich größeren und somit schwereren Schraubelementen, kann die Dicke des Federglieds
z. B. aber auch zwei Millimeter betragen.
[0011] Um das Maul trotz Federglied bequem über das Schraubelement schieben zu können, kann
vorgesehen werden, daß zum sog. Anschnäbeln das Federglied im vordersten Bereich des
Mauls eine Auflaufschräge oder Auflaufrundung aufweist, über die das Schraubelement
in die Klemmposition zwischen den inneren Maulflächen gebracht wird.
[0012] Die eigentliche Befestigung des Federglieds kann in sehr unterschiedlicher Art und
Weise durchgeführt werden: Das Federglied kann an einer Seitenfläche oder an beiden
Seitenflächen, an einer äußeren Maulfläche oder sogar an der ersten inneren Maulfläche
befestigt werden. Außerdem kann das Federglied an dem Maul durch Kraftschluß befestigt,
z. B. aufgeklemmt, werden. Aber auch eine Befestigung durch Formschluß, z. B. durch
Verrastung, ist möglich, desgleichen auch durch Stoffschluß, z. B. durch Einsatz eines
für diesen Fall geeigneten Klebers oder Haftmittels. Schließlich können auch unterschiedliche
Befestigungsarten miteinander kombiniert werden, um das Federglied in geeigneter Weise
zu befestigen.
[0013] Der Montage- oder Befestigungsvorgang kann zur bequemen Durchführung und sicheren
Befestigung ebenfalls sehr unterschiedlich aussehen: So kann das Federglied in Längsrichtung
der ersten inneren Maulfläche oder in einer Richtung quer hierzu auf das Maul aufschiebbar
sein. Auch ein Verschwenken, z. B. um das vordere Maulende, kann eine korrekte Montage
erleichtern oder sicherstellen.
[0014] Das Federglied soll aus einem vorzugsweise nicht korrodierenden Metall bestehen,
insbesondere um der zwangsläufig auftretenden hohen Flächenpressung auf Dauer standhalten
zu können. Hierzu kann z. B. rostfreier Federstahl, insbesondere in Form einer Blattfeder,
eingesetzt werden.
[0015] Zur Befestigung des Federglieds am Maul kann ein Halter eingesetzt werden. Der Halter
kann zum Umfassen des Mauls im Querschnitt U-förmig oder sogar schuhförmig ausgebildet
sein. Ein solcher Halter kann zur vereinfachten Herstellung einteilig mit dem Federglied
ausgebildet sein, und beide können zusammen z. B. aus einem Stanzbiegeteil bestehen,
welches das Maul umklammert.
[0016] In einer anderen Ausführung der Erfindung kann der Halter aus einem fest mit dem
Federglied verbundenen Kunststoffteil bestehen. Hierzu kann das Federglied mit mindestens
einem Ansatz in das Kunststoffteil eingespritzt sein. Um eine gute Verankerung des
Federglieds im Spritzgußteil zu erzielen, kann der eingespritzte Ansatz mindestens
eine Abwinkelung, Öffnung oder Hinterschneidung aufweisen.
[0017] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der Halter lediglich in
einer insbesondere elastischen Klebe- oder Haftschicht besteht. Eine solche Schicht
kann insbesondere bei kleinen Schlüsselweiten sehr dünn sein und z. B. nur einige
Zehntel Millimeter betragen. Die Schichtdicke wird in Abhängigkeit der Schlüsselweite
so gewählt, daß das Federglied zusammen mit der elastisch zusammengedrückten Klebe-
oder Haftschicht eine Gesamtdicke hat, die mindestens in etwa dem Unterschied zweier
aufeinander folgender, genormter Schlüsselweiten entspricht. So kann beispielsweise
die elastische Schicht unbelastet 1 mm und belastet 0,2 mm dick sein und zusammen
mit einem 0,8 mm dicken Stahlblechstreifen zusammengedrückt, also bei umgriffenem
Schraubelement, ein 1 mm dickes Federglied bilden. Ein solches Federglied kann im
vorübergehenden Bedarfsfall unmittelbar auf die erste innere Maulfläche geklebt und
- bei Wahl eines entsprechenden Haftklebers - nach dem Gebrauch leicht wieder abgezogen
werden. Gegebenenfalls kann eine solche Klebeschicht ein doppelseitig klebendes Bandstück
sein, das nach dem Montagevorgang entfernt und bei erneutem Bedarf durch ein neues
ersetzt wird. Ein solches Klebebandstück kann im Ausgangszustand von einer Schutzfolie
abgedeckt sein und bei seinem Aufkleben auch seitlich, auf die Seitenflächen des Mauls
hochgezogen und dort befestigt werden.
[0018] Ein vorgenanntes Federglied mit einer bestimmten Dicke und Breite kann auch bei Maulschlüsseln
mit unterschiedlicher, insbesondere kleinerer Schlüsselweite eingesetzt werden, solange
das dann etwas seitlich über die erste Maulfläche überstehende Federglied beim Montagevorgang
nicht stört. So kann z. B. das für eine 15er Schlüsselweite bestimmte Federglied auch
für eine 14er und 13er Schlüsselweite verwendet werden.
[0019] Ein Halter kann an mindestens einer Außenfläche eine Kennzeichnung beliebiger Art
aufweisen und damit z. B. den Hersteller oder Besitzer, den Monteur oder Verwendungszweck,
die Dicke oder anderes kennzeichnen. Soll ein bestimmtes Federglied nur für eine ganz
bestimmte Schlüsselweite verwendet werden, so kann die Kennzeichnung aus der ursprünglichen
und der durch das Federglied reduzierten Schlüsselweite bestehen. Dann wird die sachgemäße
Umrüstung eines Maulschlüssels bzw. eines ganzen Satzes von Maulschlüsseln auch durch
weniger geübte Anwender sichergestellt, und zwar auch unabhängig von der jeweiligen
eingangs erläuterten Art der Befestigung.
[0020] Um ein Abgleiten des vorzugsweise metallenen Federglieds vom z. B. metallenen Vielkant
zu vermeiden, kann vorgesehen werden, daß die dem Vielkant zugewandte Fläche des Federglieds
eine dünne Schicht mit einem hohen Reibungsbeiwert aufweist. Eine solche Schicht soll
so dünn ausgebildet sein, daß sie die Maulweite nur innerhalb deren Toleranzbereichs
verringert, um ein ungehindertes Aufschieben des Mauls auf den Vielkant sicher zu
stellen. Die Schicht kann z. B. aus einem stumpfen Kunststofflack oder dergleichen
bestehen und zur Erhöhung der Reibung bzw. der Haftung auch strukturiert sein, z.
B. in Form einer Riffelung, Rautierung oder dergleichen.
[0021] Weitere besondere Vorteile sind für den Fachmann auch der nachfolgenden Beschreibung
einiger Ausführungsbeispiele der Erfindung entnehmbar.
Fig. 1 zeigt einen Maulschlüssel mit einem umgriffenen Außensechskant, der mit Hilfe
eines Federglieds aus Blech im Maul festgeklemmt ist.
Fig. 2 zeigt den Maulschlüssel nach Fig. 1 von links in Richtung L, mit strichpunktiert
angedeutetem Außensechskant.
Fig. 3 zeigt einen Maulschlüssel mit einem umgriffenen Außensechskant, der mit Hilfe
eines in einen Halter eingespritzten Federglieds im Maul festgeklemmt ist.
Fig. 4 zeigt einen Maulschlüssel mit einem umgriffenen Außensechskant, der mit Hilfe
eines Stanzbiegeteils aus Blech im Maul festgeklemmt ist.
Fig. 5 zeigt einen Maulschlüssel mit einem umgriffenen Außensechskant, der mit Hilfe
eines aufgeklebten Federglieds aus Blech im Maul festgeklemmt ist.
Fig. 6 zeigt den Maulschlüssel nach Fig. 5 von links in Richtung L, mit strichpunktiert
angedeutetem Außensechskant.
[0022] In Fig. 1 ist das Ende eines herkömmlichen Maulschlüssels 1 mit einem Maul 2 dargestellt,
das von einer gebogenen Grundfläche 3 und zwei im Abstand der Schlüsselweite SW planparallel
zueinander angeordneten, inneren Maulflächen 4 und 5 begrenzt ist. Planparallel zu
der sichtbaren Seitenfläche 6 ist die hier nicht sichtbare zweite Seitenfläche 7 angeordnet.
[0023] Das Maul 2 ist über einen Außensechskant 8 geschoben, so daß zwei parallele Außenflächen
9 und 10 der sechs Außenflächen 9 bis 14 den inneren Maulflächen 4 und 5 planparallel
zugeordnet sind.
[0024] Der Außensechskant 8 ist mit Hilfe eines Federglieds 15 im Maul 2 zwischen den inneren
Maulflächen 4 und 5 verklemmt. Das Federglied 15 umfaßt eine Zunge 16, die so breit
ist wie die obere, erste Maulfläche 4 und im gezeichneten durchgebogenen Zustand auch
etwa so lang wie diese. Die Breite der Maulflächen 4 und 5, sowie der Zunge 16 sind
in Fig. 2 mit b gekennzeichnet. Die Zunge 16 hat eine Dicke d von nahezu einem Millimeter
und ist in Fig. 1 im entspannten, leicht durchgebogenen Ausgangszustand strichpunktiert
angedeutet. Im gespannten, gezeichneten Klemmzustand ist sie nahezu planeben und liegt
entsprechend sowohl an der ersten inneren Maulfläche 4 als auch mit ihrer äußeren
Zungenfläche 16a an der zugewandten Außenfläche 9 satt an. Im Endeffekt bleibt im
Klemmbereich nicht mehr noch möglicher Restfederweg, also Luft, übrig, als das bei
üblichen Maulschlüsseln erforderliche Spiel zwischen einem Außensechskant und dem
Maul. Zur besseren Haftung an der Außenfläche 9 des Außensechskants 8 kann die Zungenfläche
16a mit einer stumpfen Schicht versehen sein. Sie braucht nur wenige Hundertstel Millimeter
dick zu sein und kann insbesondere oberflächenstrukturiert sein.
[0025] Das Federglied 15 umfaßt einen Halter 17, mit dessen Hilfe er an dem Maul 2 befestigt
ist. Der Halter 17 bildet im Wesentlichen eine Fortsetzung der Zunge 16, ragt aus
dem vorderen Bereich 18 des Mauls 2 hervor und ist als Arm 19 etwa parallel zu der
geschwungenen äußeren Maulfläche 20 gebogen. Federglied 15 und Halter 17 bilden zusammen
eine etwa V-förmige Blechklammer 21, im Querschnitt einer Haarnadel ähnlich. Diese
Blechklammer 21 ist als Stanzbiegeteil hergestellt und weist eine gewisse Eigenfederung
auf, da sie aus federndem Stahlblech geformt ist.
[0026] Unter Ausnutzung der Eigenfederung ist die Blechklammer 21 in Längsrichtung L über
die innere Maulfläche 4 und die äußere Maulfläche 20 geschoben. Dabei legt sich einerseits
das freie, eventuell auch etwas zurück gebogene Ende der Zunge 16 an die innere Maulfläche
4 und andererseits der Arm 19 an die äußere Maulfläche 20 an. Da das freie Ende des
Arms 19 wieder in Richtung der inneren Maulfläche 4 zurück gebogen ist, vergleiche
Rückbiegung a in Fig. 1, ergibt sich eine sichere, federnde Verklammerung.
[0027] Zur sicheren Ausrichtung der Blechklammer 21, und damit auch des Federglieds 15,
auf dem Maul 2 sind kleine halbrunde Lappen 22 rechtwinkelig abgebogen. Die Lappen
22 liegen mit leichtem Spiel neben den Seitenflächen 6 und 7 des Mauls 2 und sorgen
damit für eine funktionsgerechte und ortsfeste Montage der Blechklammer 21. Die Lappen
22 verbreitern die Breite b des Federglieds 15 abschnittsweise und geringfügig auf
die Breite b1. Außerdem umfaßt das Federglied 15 im Übergangsbereich zwischen dem
Arm 19 und der Zunge 16 eine Auflaufrundung 23, die ein Überschieben des Mauls 2 über
den Außensechskant 8 zu Anfang erleichtert.
[0028] Aufgrund der Anordnung des Federglieds 15 im Maul 2 verringert sich die Schlüsselweite
SW um einen Millimeter. Beispielsweise kann ein 15er Maul 2 somit einen 14er Außensechskant
8 klemmend aufnehmen: Entweder um ihn sicher einem Schraubenbolzen zuzuführen oder
um ihn sicher von einem solchen zu lösen.
[0029] In Fig. 3 ist der zuvor im Einzelnen beschriebene Maulschlüssel 1 mit einem gleichen
umgriffenen Außensechskant 6 dargestellt. Hier ist ein Federglied 24 aus Federstahl
eingesetzt, das in einen Halter 25 eingegossen ist. Der Halter 25 ist aus einem mechanisch
hoch belastbaren Kunststoff im Spritzgießverfahren um einen Fortsatz 26 des Federglieds
24 hergestellt. Zur guten mechanischen Verankerung ist der Fortsatz 26 mit seitlichen
Hinterschneidungen 27 versehen. Diese können z. B. aus dem bandförmigen Material des
Federglieds 24 herausgestanzt sein. Statt dessen kann auch eine Abwinkelung des Fortsatzes
26 vorgesehen werden.
[0030] Der Halter 25 ist im Querschnitt U-förmig und in Anpassung an die äußere Maulfläche
20 sogar leicht schuhförmig ausgebildet. Ähnlich wie zuvor schon beschrieben, werden
Federglied 24 und Halter 25 in Längsrichtung L auf den oberen Teil des Mauls 2 aufgeschoben,
bis sie elastisch verrasten.
[0031] Eine Variante der Befestigung ist bei V angedeutet: Hier kann ein Formschluß zwischen
den Seitenflächen 6 und 7 einerseits und dem Halter 25 andererseits vorgesehen werden.
Ein solcher Formschluß kann aus einer in eine Vertiefung, ähnlich einem Sackloch,
eingreifende Erhöhung, ähnlich einer Warze, bestehen und bei einem neuen Maulschlüssel
ohne weiteres vorgesehen werden.
[0032] Der Halter 25 weist an seinen Seitenflächen gegenüberliegende Mulden 28 auf, in die
zur verbesserten Handhabung Fingerkuppen eingreifen können. In diesen Mulden 28 ist
auf die durch das Federglied 24 bewirkte Reduzierung der Schlüsselweite, nämlich von
SW 15 auf SW 14, deutlich hingewiesen. Mulden 28 und Kennzeichnung können bei der
Herstellung des Halters 25 mit angespritzt werden.
[0033] In Fig. 4 ist der zu Fig. 1 und 2 im Einzelnen beschriebene Maulschlüssel 1 mit einem
gleichen umgriffenen Außensechskant 8 dargestellt. Hier ist ein Federglied 29 aus
Blech eingesetzt, das einteilig mit einem Halter 30 als Stanzbiegeteil hergestellt
ist. Das Federglied 29 hat auch hier, wie schon zu den anderen Ausführungen geschildert,
etwa die Breite der inneren Maulfläche 4. Das Federglied 29 ist als Zunge aus der
Mitte einer nahezu herzförmigen Platine ausgestanzt. Die Platine ist mit ihren beiden
gleichen, seitlich der Zunge angeordneten Lappen 31 rechtwinkelig abgebogen, so daß
sie sich planparallel zu den Seitenflächen 6 und 7 erstrecken. In die Lappen 31 sind
kleine dreieckige Zungen 32 so schräg herausgestanzt, daß ihre Spitzen 33 etwas in
Richtung der Seitenflächen 6 und 7 hervorstehen.
[0034] Die Lappen 31 sind vor und hinter dem Federglied 29 über Stege 34 und 35 miteinander
verbunden, so daß sich dort ein U-förmiger Querschnitt ergibt. Die so gebildete U-förmige
Klammer bewirkt eine ausreichende Federkraft, mit der die Lappen 31 und damit die
Spitzen 33 auf die Seitenflächen 6 und 7 des Mauls 2 drücken bzw. sich verkrallen.
Zur Lagefixierung und Führungshilfe ist in Verlängerung des Stegs 34 nach vorne ein
Endlappen 36 auf die äußere Maulfläche 20 umgebogen.
[0035] Zur Montage des Federglieds 29 wird der Halter 30 mit seinen Lappen 31 voran in Richtung
S, also schräg von der inneren Maulfläche 4 her, über die Seitenflächen 6 und 7 geschoben,
bis der Halter 30 mit seinen Stegen 34 und 35 an die innere Maulfläche 4 und der Endlappen
36 am vorderen Bereich 18 des Mauls 2 anstoßen: Durch Verkrallen der als Widerhaken
wirkenden Spitzen 33 in die Seitenflächen 6 und 7 ist der Halter 30 fixiert, und das
Federglied 29 ist in der strichpunktiert gezeichneten Ausgangsstellung bereit zur
Aufnahme des Außensechskants 8.
[0036] Zur Demontage kann zwischen die Lappen 31 und den Seitenflächen 6 und 7 ein geeigneter
Schlitzschraubendreher eingeführt werden, mit dem die Lappen 31 und damit die Spitzen
33 von den Seitenflächen 6 und 7 abgespreizt werden und folglich der Halter 30 entgegen
der Richtung S entfernt werden kann.
[0037] In den Fig. 5 und 6 ist der zu Fig. 1 und 2 im Einzelnen beschriebene Maulschlüssel
1 mit einem gleichen umgriffenen Außensechskant 8 dargestellt. Hier ist ein Federglied
37 aus einem schmalen, etwa 0,8 mm dicken Blechstreifen eingesetzt. Das Federglied
37 besteht aus einem Stanzbiegeteil mit einem hinteren, planebenen Auflageabschnitt
38, einem sich nach vorne anschließenden, leicht abgewinkelten Führungsabschnitt 39
und einem nach oben umgebogenen Anschlagabschnitt 40. Der Auflageabschnitt 40 ist
mit einer elastischen Klebeschicht 41 versehen, die sich von ca. 1 mm auf 0,2 mm elastisch
zusammendrücken läßt und hier sozusagen als Halter dient.
[0038] Die Montage des Federglieds 37 erfolgt, indem von der Öffnung des Mauls 2 her das
Federglied 37 eingeführt und zuerst der gebogene Anschlagabschnitt 40 auf den Bereich
18 des Mauls aufgesetzt wird. Dann wird das Federglied 37 in Richtung T verschwenkt,
bis die Klebeschicht 41 auf die innere Maulfläche 4 zur Anlage kommt und verklebt.
Somit ist das Federglied 37 bereit zur klemmenden Aufnahme des Außensechskants 8.
[0039] Als Montagehilfe können auch hier, wie zu Fig. 1 beschrieben, seitlich an das Federglied
37 angeformte, parallel zu den Seitenflächen 6 und 7 sich erstreckende Lappen dienen.
Eine weitere Möglichkeit besteht in einer entsprechenden, leicht U-förmigen Ausbildung
des Federglieds 37 oder einer seiner Abschnitte 38 bis 40, bei dem die eventuell kurzen
U-Schenkel sich parallel zu den Seitenflächen 6 und 7 des Mauls 2 erstrecken.
[0040] Beim Überschieben des Mauls 2 über den Außensechskant 8 gleitet dessen Außenfläche
9 zunächst über den schrägen Führungsabschnitt 39. Dabei und beim weiteren Überschieben
wird die elastische Klebeschicht 41 zwischen der inneren Maulfläche 4 und dem Auflageabschnitt
38 zunehmend über ihre gesamte Länge auf ihre kleinste Dicke zusammengepreßt. Nach
dem Überschieben drückt der Auflageabschnitt 38 vollflächig gegen die Außenfläche
9 und wird der Außensechskant 8 mit seiner Außenfläche 10 gegen die innere Maulfläche
5 gedrückt: Der Außensechskant 8 ist sicher im Maul 2 eingeklemmt.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Maulschlüssel
- 2
- Maul
- 3
- Grundfläche
- 4
- innere Maulfläche
- 5
- innere Maulfläche
- 6
- Seitenfläche
- 7
- Seitenfläche
- 8
- Außensechskant
- 9
- Außenfläche
- 10
- Außenfläche
- 11
- Außenfläche
- 12
- Außenfläche
- 13
- Außenfläche
- 14
- Außenfläche
- 15
- Federglied
- 16
- Zunge
- 16a
- äußere Zungenfläche
- 17
- Halter
- 18
- vorderster Bereich
- 19
- Arm
- 20
- äußere Maulfläche
- 21
- Blechklammer
- 22
- Lappen
- 23
- Auflaufrundung
- 24
- Federglied
- 25
- Halter
- 26
- Fortsatz
- 27
- Hinterschneidung
- 28
- Mulde
- 29
- Federglied
- 30
- Halter
- 31
- Lappen
- 32
- Zunge
- 33
- Spitze
- 34
- Steg
- 35
- Steg
- 36
- Endlappen
- 37
- Federglied
- 38
- Auflageabschnitt
- 39
- Führungsabschnitt
- 40
- Anschlagabschnitt
- 41
- Klebeschicht, Halter
- a
- Rückbiegung
- b
- Breite
- b1
- Breite
- d
- Dicke
- L
- Längsrichtung
- S
- Richtung
- SW
- Schlüsselweite
- T
- Schwenkrichtung
- V
- Verrastung
1. Maulschlüssel (1) mit einem am Maul (2) befestigten und an einer ersten inneren Maulfläche
(4) vorstehenden Federglied (15, 24, 29, 37), das sich mindestens nahezu über die
gesamte Länge der ersten Maulfläche (4) erstreckt und einen vom Maul (2) umgriffenen
Vielkant (8) federnd gegen eine gegenüber liegende zweite innere Maulfläche (5) drückt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Federglied (15, 24, 29, 37) im Bereich der ersten Maulfläche (4)
- mindestens so breit (b) ist wie die erste Maulfläche (4),
- mindestens nahezu planeben ausgebildet ist und
- im eingefederten Zustand eine Dicke (d) hat, die mindestens etwa dem Unterschied
zweier aufeinander folgender, genormter Schlüsselweiten (SW) entspricht.
2. Maulschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) des Federglieds (15, 24, 29, 37), gleich groß ist wie die Breite (b)
der ersten inneren Maulfläche (4).
3. Maulschlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b1) des Federglieds (15) mindestens abschnittsweise größer ist als die
Breite (b) der ersten inneren Maulfläche (4).
4. Maulschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Federglied eine Dicke (d) von einem Millimeter bis zwei Millimetern hat.
5. Maulschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Federglied (15, 37) im vordersten Bereich (18) des Mauls (2) eine Auflaufschräge
(39) oder Auflaufrundung (23) aufweist.
6. Maulschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Federglied (24, 29) an einer oder beiden Seitenfläche(n) (6, 7) des Mauls (2)
befestigt ist.
7. Maulschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Federglied (15, 24) an einer äußeren und/oder an der ersten inneren Maulfläche
(20) befestigt ist.
8. Maulschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Federglied an dem Maul durch Kraftschluß und/oder Formschluß und/oder Stoffschluß
befestigt ist.
9. Maulschlüssel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Federglied auf das Maul aufgeklemmt und/oder auf dem Maul verrastet und/oder
mit dem Maul verklebt ist.
10. Maulschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Federglied (15, 24) in Längsrichtung (L) der ersten inneren Maulfläche (4) oder
in einer Richtung (S,T) quer zur Längsrichtung (L) der ersten inneren Maulfläche (4)
auf das Maul (2) aufschiebbar ist.
11. Maulschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Federglied (15, 24, 29, 37), aus einem federnden Metall besteht.
12. Maulschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Federglied (15, 24, 29, 37) über einen Halter (17, 25, 30, 41) am Maul (2) befestigt
ist.
13. Maulschlüssel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (25, 30) schuhförmig oder im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist.
14. Maulschlüssel nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (17, 30) einteilig mit dem Federglied (15, 29) ausgebildet ist.
15. Maulschlüssel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß Halter (17, 30) und Federglied (15, 29) aus einem Stanzbiegeteil bestehen.
16. Maulschlüssel nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter aus einem fest mit dem Federglied (24) verbundenen Kunststoffteil (25)
besteht.
17. Maulschlüssel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter als Klebe- oder Haftschicht (41) ausgebildet ist.
18. Maulschlüssel nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (25) an mindestens einer Außenfläche (28) eine Kennzeichnung (15/14) aufweist.
19. Maulschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Vielkant zugewandte Fläche des Federglieds eine dünne Schicht mit einem hohen
Reibungsbeiwert aufweist.
20. Maulschlüssel nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht strukturiert ist.