[0001] Die Erfindung befasst sich mit dem Gebiet der automatischen Abgabe von Produkten
an einen Kunden. Sie befasst sich speziell mit einer Vorrichtung zur automatischen
Abgabe von Produkten an einen Endkunden gemäss den Merkmalen des Oberbegriffes des
Anspruches 1 und mit einem Verfahren zur automatischen Abgabe von Produkten an einen
Kunden gemäss den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 10.
[0002] Vorrichtungen und Verfahren zur automatischen Abgabe von Produkten an Kunden sind
seit langem bekannt. Sie lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Die einfachsten
Vorrichtungen dieser Art sind Getränkeautomaten, die nach dem Geldeinwurf durch den
Kunden und einer entsprechenden Produktwahl z.B. ein gekühltes Getränk in Dosen oder
Flaschen ausgeben oder bei anderen Geräten ein mit heissem Wasser zubereitetes Getränk
wie Kaffee oder Tee ausgeben. Grössere Automaten, die neben Getränken auch Süssigkeiten
oder Sandwichs etc. anbieten gehören ebenso in diese Kategorie. Solche Geräte weisen
in der Regel einen Schlitz für den Münzeinwurf sowie eine einfaches Bedienungsfeld
mit Tasten für die Produktwahl auf. Die Lagerhaltung erfolgt bei dieser Kategorie
der Ausgabevorrichtungen im Gerät selbst, was zu einer beschränkten Anzahl Produkte
und einer geringen Stückzahl des jeweiligen Produktes führt. Die Zielgruppe, d.h.
die Kunden für diese Automaten sind die Endverbraucher.
[0003] Eine weitere Kategorie solcher Vorrichtungen stellen Geldautomaten dar. Der Kunde
ist in diesem Fall wieder der Endverbraucher, das ausgegebene Produkt sind Geldscheine.
Geldautomaten weisen in der Regel eine auf einen Bildschirm ausgegebene Benutzeroberfläche
auf, die als Touchscreen oder zusammen mit einem Bedienfeld in Form eines Tastenfeldes,
die Schnittstelle zu einem Computer bildet. Ähnlich wie bei einem Getränkeautomaten
erfolgt die Lagerhaltung der an den Kunden auszugebenden Güter, nämlich der Geldscheine,
innerhalb des Gerätes selbst. Da es sich aber bei Geldscheinen um eine sehr wertvolle
Ware handelt, weist der Geldautomat verschiedene Sicherungssysteme auf, die eine Identifizierung
bzw. eine Abfrage der Autorisierung des Kunden erlauben, so dass nur ein autorisierter
Kunde Geld beziehen kann. Die Identifikation des Kunden erfolgt bei Geldautomaten
heute in der Regel über eine mit einem Magnetstreifen versehene Kundenkarte und einen
PIN-Code. Hat sich der Kunde über seine Kundenkarte und den PIN-Code ausgewiesen und
seine Produktwahl, z.B. 200

in Scheinen zu 1X100

und 2X50

, getroffen, so werden die Geldscheine ausgegeben. Der Kunde erhält seine Kundenkarte
zurück und die Aktion ist beendet. Auf Wunsch des Kunden kann der Geldautomat auch
einen Beleg für diese Aktion ausgeben, wofür eine Druckeinheit in den Automaten integriert
ist.
[0004] Weiter gibt es die so genannten Kommissioniersysteme, die verknüpft mit einer Lagerhaltungsdatenbank
und passenden Fördereinrichtungen die schnelle und effiziente Bewirtschaftung von
grossen Lagerbeständen mit verschiedensten Produkten ermöglichen und auch die schnelle
und effiziente Ausgabe benötigter Produkte aus dem Lager z.B. an einen Ausgabeschalter
gewährleisten. Solche Kommissioniersysteme werden heute über Computer gesteuert und
in der Regel über eine bedienerfreundliche Benutzeroberfläche bedient, die meist graphisch
ausgestaltet ist und auf einem Bildschirm dargestellt wird. Die Benutzeroberfläche
kann als Touchscreen ausgestaltet sein oder zusammen mit einem Bedienfeld in Form
eines Tastenfeldes oder einer normalen Computertastatur die Schnittstelle zu der Datenverarbeitungseinheit
des Kommissioniersystems bilden. Werden z.B. Waren aus dem Lager an einem Ausgabeschalter
benötigt, so können sie über die Benutzeroberfläche des Computers angefordert werden.
In einer Datenbank ist z.B. mit Hilfe der geographischen Koordinaten gespeichert,
wo im Lager das angeforderte Produkt abgelegt ist. Wird das Produkt angefordert, können
mit Hilfe einer entsprechenden Software die mechanischen Einheiten des Kommissioniersystems,
wie Roboter, Schieber, Greifer, Förderbänder etc. das gewünschte Produkt innerhalb
kürzester Zeit an den gewünschten Ausgabeschalter fördern. In der Lagerhaltungsdatenbank
wird zugleich der Lagerbestand bezüglich des angeforderten Artikels entsprechend geändert.
Da solche Kommissioniersysteme in der Regel von Angestellten desjenigen Betriebes
bedient werden, der ein solches Lager bewirtschaftet, ist kein Münzeinwurf oder ähnliches
vorzusehen. Der Endverbraucher sieht und bedient solche Systeme in der Regel nicht.
[0005] Neueste Entwicklungen auf dem Gebiete dieser Ausgabeautomaten finden sich in der
Pharmabranche. So ist an der Expopharm vom 18. bis 21. September 2003 in Köln, Deutschland
eine Vorrichtung vorgestellt worden, die ein Kommissioniersystem, eingesetzt im Lager
einer Apotheke, mit einer Ausgabevorrichtung für Medikamente kombiniert. Diese Ausgabevorrichtung
soll die Abgabe von Medikamenten durch den Apotheker zu Zeiten ermöglichen, in denen
die Apotheke normalerweise geschlossen ist. Der Apotheker muss hierfür nicht mehr
in der Apotheke anwesend sein, so dass er Nachtdienste und Notfalldienste über Feiertage
und Wochenenden, von zu Hause aus bewältigen kann. Die vorgestellte Ausgabevorrichtung
für Medikamente weist hierfür einen Touchscreen als Benutzeroberfläche sowie eine
Bezahleinheit für Bargeld und Kreditkarten, einen Belegdrucker sowie eine Ausgabefach
für die Arzneimittel auf. Um eine sichere Ausgabe von Medikamenten gewährleisten zu
können, weist die Ausgabevorrichtung weiter einen Scanner für das einscannen von Rezepten,
eine Kamera und ein Mikrofon sowie Lautsprecher und einen Bildschirm - kombiniert
mit dem Touchscreen - für die Kontaktaufnahme mit dem Apotheker sowie ein optisches
Erkennungssystem für die Sicherung des Ausgabefachs auf. Die Ausgabevorrichtung ist
mit einem Computer des Apothekers verbunden. Der Computer des Apothekers ist seinerseits
mit Kamera, Mikrofon, Lautsprecher und Bildschirm für die Kontaktaufnahme mit dem
Kunden ausgestattet und ist ausserdem mit dem Kommissioniersystem verbindbar (vgl.
Fig.1).
[0006] Für den Bezug eines Medikamentes ausserhalb der Öffnungszeiten der Apotheke "klingelt"
der Kunde via Touchscreen beim Computer des Apothekers an, der eine akustisches Signal
abgibt und den Apotheker zu Hause auf die Anfrage eines Kunden aufmerksam macht. Der
Apotheker eröffnet via seinen Computer die Verbindung zur Ausgabevorrichtung. Über
Bildschirm und Lautsprecher bzw. Kamera und Mikrofon können Kunde und Apotheker nun
miteinender sprechen wie am Schalter der Apotheke. Möchte der Kunde ein Medikament
auf Rezept beziehen, legt er das Rezept in den Rezeptscanner und das gescannte Bild
des Rezepts erscheint auf dem Bildschirm des Apothekers zu Hause. Ist alles in Ordnung
und auch die Zahlungsmodalität geklärt, so weist der Apotheker via seinen Computer
das Kommissioniersystem an, das gewünschte Präparat aus dem Lager bereitzustellen
und im Ausgabeschacht der Ausgabevorrichtung zu deponieren. Über das optische Erkennungssystem
im Ausgabeschacht kann der Apotheker überprüfen, ob das richtige Präparat bereitgestellt
wurde. Erst wenn die Zahlung in Ordnung ist und das im Ausgabeschacht befindliche
Präparat als richtig erkannt wurde, gibt der Apotheker das Ausgabefach frei. Der Kunde
erhält über den Belegdrucker einen Beleg über seine Zahlung und das gekaufte Präparat,
das Geschäft ist abgewickelt und die Verbindung zwischen dem Computer des Apothekers
und der Ausgabevorrichtung wird gelöst.
[0007] Zwar ermöglicht ein solches System die Warenausgabe auch von Waren die rechtlichen
Vertriebsbeschränkungen unterliegen zu Zeiten, zu denen ein Laden geschlossen ist
und kein Personal vor Ort ist. Eine personalunabhängige Abgabe von Produkten ist aber
auch mit einem solchen System nicht möglich.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Verfügung zu stellen, die die Ausgabe von gewünschten Produkten aus einer grossen
Anzahl verschiedener, in einem Lager gelagerter Produkte an einen Kunden zeitunabhängig
und personalunabhängig ermöglicht.
[0009] Diese Aufgabe löst eine Vorrichtung gemäss den Merkmalen des Anspruches 1 bzw. ein
Verfahren gemäss den Merkmalen des Anspruches 10.
[0010] Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist es, auch die zeitunabhängige und personalunabhängige
Ausgabe von Waren zu ermöglichen, die rechtlichen oder anderen Vertriebsbeschränkungen
unterliegen.
[0011] Noch ein Aspekt ist die zur Verfügungstellung der Produkte an verschiedenen Orten,
so dass der Kunde seinen Bezugsort frei unter mehreren Orten wählen kann.
[0012] Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist ein Lager mit einer Ausgabevorrichtung und
mit einem Kommissioniersystem auf. Die Ausgabevorrichtung und das Kommissioniersystem
sind dabei derart mit einem Datenverarbeitungssystem verbunden, dass ein Kunde über
eine Benutzerschnittstelle Zugriff auf einen auf dem Datenverarbeitungssystem abgelegten
Katalog der im Lager befindlichen Produkte hat. Die Vorrichtung weist ein Benutzerprogramm
auf, welches dem Kunden über eine Benutzerschnittstelle eine Produktewahl erlaubt.
Weiter ist das Benutzerprogramm so mit dem Kommissioniersystem verknüpft ist, dass
es eine Bereitstellung des gewählten Produktes durch das Kommissioniersystem im Ausgabefach
der Ausgabevorrichtung bewirkt. Mit einer solchen Vorrichtung ist es möglich einem
Kunden Produkte aus einem Lager abzugeben, ohne dass Personal anwesend sein muss.
Ohne Personal ist die Ausgabe von Produkten unabhängig von den normalen Arbeits- und
Geschäftszeiten und also völlig zeitunabhängig möglich.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Bezahleinheit
auf, die derart mit dem Benutzerprogramm verbunden ist, dass bei Wahl eines Produktes
die Zahlung des geforderten Betrages automatisch kontrollierbar ist. Soll die Zahlung
vor Ort, das heisst beim Bezug des Produktes an der Ausgabevorrichtung erfolgen, so
umfasst die Bezahleinheit beispielsweise einen Schlitzen für die Zuführung von Münzen
und/oder von Noten und/oder eine Kartenleseeinheit inkl. Software für die Verarbeitung
von Cash-Karten, EC-karten, Kreditkarten etc.. Für eine allfällige Warenbestellung
und eine damit verbundene Zahlung via ein Datentransfernetz, wie beispielsweise via
Internet oder ein Intranet, kann die Bezahleinheit aber auch eine entsprechende Software/Webseite
für die Zahlung mittels Kreditkarte in der üblichen Form umfassen. Weiter umfasst
die Bezahleinheit eine Software, die die korrekte Zahlung des geforderten Betrages
via Bargeldzuführung oder Kartenleseeinheit oder allenfalls via Kreditkarte und Datentransfernetz
überprüft.
[0014] Ist eine Kontrolleinheit vorgesehen, die vor Ausgabe eines Produktes einen automatischen
Soll-Ist-Vergleich zwischen dem gewählten Produkt und dem durch das Kommissioniersystem
bereitgestellten Produkt erlaubt, so erhöht dies die Sicherheit bezüglich der Produkteausgabe.
In der Regel wird der Ablageort eines Produktes in einem Lager über seine geographischen
Daten definiert, was eine relativ sichere Bewirtschaftung des Lagers erlaubt. Um aber
das Risiko einer falschen Produkteabgabe ausschliessen zu können, - was insbesondere
bei der Abgabe von pharmazeutischen Produkten wichtig ist - ist es nötig vor der Abgabe
noch eine Kontrolle des zur Abgabe bereitgestellten Produktes durchzuführen. Dies
kann am einfachsten über einen vom Produkt ablesbaren. Barcode erfolgen. Die Kontrolleinheit
bestehet in einem solchen fall also aus einem Barcodeleser und einer entsprechenden
Software. Andere Möglichkeiten für eine Kontrolle können abhängig von den auszugebenden
Produkten z.B. die Überprüfung des Gewichtes mittels Waage, der Packungsabmessungen
beispielsweise via Infrarotmessung oder auch der Farbe der Verpackung mittels Farbesensor
sein. Weitere Kontrollmassnahmen sind denkbar. Natürlich lassen sich solche Massnahmen
auch in einer Kontrolleinheit kombinieren.
[0015] Verfügt die Ausgabevorrichtung über eine Identifikationseinheit zur Identifikation
des Kunden, so kann sichergestellt werden, dass Produkte nur an berechtigte Personen
ausgegeben werden. Dies ist vor allem wichtig für Produkte, die einer rechtlichen
oder einer sonstigen Vertriebsbeschränkung unterstehen. Sollen beispielsweise Alkoholika
ausgegeben werden oder Videofilme, so ist die Alterslimite für die bezugsberechtigten
Personen zu berücksichtigen. Personen, die von der Bezugsmöglichkeit via eine erfindungsgemässe
Vorrichtung Gebrauch machen wollen, müssen sich dann beispielsweise beim Betreiber
der Vorrichtung ausweisen und als Nutzer registrieren lassen. Um Ihnen den Bezug von
Produkten zu ermöglichen, können dem Kunden dann ähnlich wie für einen Geldautomaten
z.B. eine Kundenkarte und ein Pincode und/oder für die Bestellung oder Reservierung
von Produkten via Internet eine Identifikationsnummer, ein Kennwort sowie eine List
mit jeweils nur einmal zu gebrauchenden Kennwortzusätzen (Streichlistencode) oder
etwas ähnliches für die Identifikation zur Verfügung gestellt werden. Die Identifikationseinheit
kann also ein entsprechendes Lesegerät für eine Kundenkarte mit entsprechender Erkennungs-
und Identifikationssoftware sein, für den Internetzugang kann sie aber auch aus einer
entsprechenden Login-Seite mit zugehöriger Erkennungs- bzw. Identifikationssoftware
sein. Für sehr sensible Produkte ist auch die Identifikation über biometrische Daten
denkbar.
[0016] Eine etwas andere Art von Produkten, die einer Vertriebsbeschränkung unterliegen,
stellen Medikamente dar, die nur auf Rezept erhältlich sind. Auch hier muss zwingend
eine Identifikation bzw. eine Überprüfung der Bezugsberechtigung erfolgen. Wie oben
Beschrieben kann dies beispielsweise über eine Patienten- bzw. Kundenkarte z.B. mit
Pincode und/oder mit einer Identifikationsnummer, einem Kennwort und einnem Streichlistencode
oder etwas ähnlichem bewerkstelligt werden.
[0017] Für eine Einbindung ins Internet ist die Vorrichtung mit wenigstens einer vorzugsweise
geschützten Schnittstelle für die Anbindung an ein Datentransfernetz ausgestattet.
Über diese wenigstens eine Schnittstelle ist auch die Anbindung von einer beliebigen
Anzahl Clients möglich ist. Die Clients sind vorzugsweise in Gruppen mit unterschiedlichen
Zugriffsrechten eingeteilt. Solche Gruppen von Clients können z.B. der Betreiber bzw.
Verwalter der Vorrichtung, Lieferanten der Produkte und Kunden sein. Handelt es sich
um pharmazeutische Produkte so könnten die Gruppen z.B. aufgeteilt sein in Betreiber/Verwalter
der Vorrichtung, Ärzte, Apotheker, medizinische Call Center, Lieferanten, Kunden.
[0018] Für die Abgabe von Medikamenten weist die Vorrichtung auf ihrem Datenverarbeitungssystem
eine Medikamentendatenbank und/oder ein elektronisches, pharmazeutisch-medizinisches
Wörterbuch und/oder eine Symptom-Diagnose-Datenbank und/oder eine Patientendatenbank
auf. Mit Hilfe dieser Datenbanken ist es möglich, angepasst an den Nutzer - nämlich
Arzt, Apotheker, Endverbraucher, Call Center - eine menügesteuerte Produktewahl zu
erleichtern.
[0019] Auch ein Interaktionscheck vor der Ausgabe oder der Annahme einer Bestellung oder
Reservierung ist mit Hilfe dieser Datenbanken möglich. Hierzu enthält z.B. die Medikamentendatenbank
Daten über Wechselwirkungen von Medikamenten. Mit Interaktionscheck ist hier die Prüfung
einer Medikamentenkombination auf ihre unerwünschten Wirkungen und Nebenwirkungen
gemeint. Werden z.B. bei einer Kombination von gewählten Medikamenten solche Wechselwirkungen
festgestellt, so wird entsprechend den jeweiligen gesetzlichen oder sonstigen Bestimmungen
über eine Ausgabeeinheit beispielsweise auf die Wechselwirkungen hingewiesen und/oder
die Konsultation eines Arztes empfohlen und/oder es wird die Ausgabe des oder der
Produkte blockiert.
[0020] Ist eine Patientendatenbank vorhanden so können auch Interaktionschecks in Bezug
auf Medikamente gemacht werden, die von einer Person über eine längere Zeitspanne
hinweg angefordert, bzw. bezogen werden. Solche Patientendatenbanken umfassen elektronischen
Patientenakten, die in Form von personenspezifisch gespeicherten, gesundheitsrelevanten
Daten zentral im Bereich des Datenverarbeitungssystems gespeichert sind und/oder in
Form solcher Daten auf einer der Identifikation dienenden Patientenkarte mit Magnetstreifen,
Chip oder einem anderen Speichermedium gespeichert sein können. Auch Dauerrezepte
und Posologien (Einnahmevorschriften für Medikamente individuell abgestimmt auf jeden
Patienten) für bestimmte Medikamente können patientenspezifisch von einem Arzt oder
Apotheker in der jeweiligen Patientenakte und somit in der Patientendatenbank abgespeichert
werden.
[0021] Ein Abgabesystem mit erfindungsgemässen Vorrichtungen an geographisch voneinander
getrennten Standorten, die über eine zentrale Datenverarbeitungsanlage miteinander
verknüpft sind, erlaubt die Abgabe des Produktes an einem für den Kunden besonders
günstigen Standort, der z.B. im Bereich seines Arbeitsweges liegt oder in der Nähe
seiner Wohnung oder seines Arbeitsplatzes etc.. Ist ein gewünschtes Produkt an einem
Standort nicht im Lager vorhanden, so kann bei einem solchen Abgabesystem der Kunde
auch an einen anderen Abholort verwiesen werden, an dem das Produkt erhältlich ist.
Dabei ist es unerheblich ob die Datenverarbeitungssysteme der einzelnen Vorrichtungen
an einem zentralen 0rt zusammengefasst sind und/oder von einer zentralen Recheneinheit
verwaltet werden.
[0022] Für den Fall einer Funktionsstörung der Ausgabevorrichtung ist die Ausgabevorrichtung
vorteilhaft mit einem Störungsmeldesystem ausgerüstet. Das Störungsmeldesystem kann
sehr einfach eine Taste umfassen, die die als Störungsmeldungstaste gekennzeichnet
ist, und bei Ihrer Betätigung beispielsweise über die Ausgabeeinheit der Ausgabevorrichtung
eine Telefonnummer eines Störungsdienstes angibt. Sie kann aber auch so ausgestaltet
sein, dass bei Bedienung der Störungsmeldetaste automatisch eine Störungsmeldung an
einen Störungsdienst geschickt wird. In einer automatisierten Version kann das Störungsmeldesystem
auch so ausgebildet sein, da oder das System eine Selbstprüfung seiner Funktionen
durchführt und einen entsprechenden Prüfbericht an einen Störungsdienst schickt. Dies
kann entweder periodisch oder nach Betätigung einer Störungsmeldetaste erfolgen. Dem
Kunden wird eine entsprechende Mitteilung ausgegeben.
[0023] Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass sich der Kunde über
eine Benutzerschnittstelle in ein Benutzerprogramm einwählt und über das Benutzerprogramm
eine Produktwahl trifft. Mittels einer Abfrageroutine wird die Verfügbarkeit des oder
der gewählten Produkte im Lager des Abholortes überprüft und bei Verfügbarkeit der
Kunde via eine Ausgabeeinheit aufgefordert, die Wahl zu bestätigen und/oder das mindestens
eine Produkt für eine spätere Abholung zu reservieren. Erfolgt eine Bestätigung der
Wahl ohne Reservation werden das oder die Produkte mittels eines Kommissioniersystems
aus dem Lager in ein Abholfach einer an das Lager angeschlossenen Abgabevorrichtung
gefördert. Bei einer Reservierung eines oder mehrerer Produkte wird ein Identifikationsschlüssel
für diese Reservierung an den Kunden ausgegeben, mit dem er das wenigstens eine reservierte
Produkt an der Abgabevorrichtung abholen kann. Der Identifikationsschlüssel kann aus
einer Reservierungsnummer und einem Passwort bestehen oder z.B. auch aus stabilen
Papierkarten mit Magnetstreifen, wie sie in Parkhäusern verwendet werden, auf denen
die entsprechenden Informationen gespeichert sind. Denkbar sind auch die Speicherung
der Reservation auf einer entsprechenden Kundenkarte und anderes mehr. Unter anderem
ist die Ausgestaltungsform des Identifikationsschlüssels von der Art der auszugebenden
Produkte abhängig, sowie davon, ob die Reservation an der Abgabevorrichtung selbst
erfolgt, was die Ausgabe z.B. einer papierenen Magnetkarte erlaubt oder ob die Reservation
z.B. via Internet erfolgt.
[0024] Ist eine Bezahleinheit vorgesehen so kann statt der Aufforderung die Produktewahl
zu Bestätigen oder zu reservieren eine Aufforderung erfolgen den oder die gewählten
Produkte zu zahlen und/oder zu reservieren. Erfolgt eine Zahlung, wird diese automatisch
elektronisch überprüft und bei korrekter Zahlung ohne Reservierung das öder die Produkte
mittels des Kommissioniersystems aus dem Lager in das Abholfach der an das Lager angeschlossenen
Abgabevorrichtung gefördert. Bei einer Reservierung erfolgt wiederum die Ausgabe eines
Identifikationsschlüssels wie oben beschrieben.
[0025] Vorrichtungen ohne Bezahleinheit und somit Verfahren ohne Zahlung für die gewählten
Produkte können beispielsweise für rezeptpflichtige Medikamente vorgesehen sein deren
Bezahlung ohne Rechnung an den Kunden via Krankenkasse erfolgt.
[0026] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird bei Nichtverfügbarkeit eines
oder mehrerer gewählter Produkte der Kunde via eine Ausgabeeinheit über die Lieferfrist
für diese(s) Produkt(e) informiert. Er wird zu einer elektronischen Bestellung des
Produktes aufgefordert und nach einer getätigten Bestellung wird wiederum ein Identifikationsschlüssel
für diese Bestellung an den Kunden ausgegeben. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
des Verfahrens wird eine solche Bestellung automatisch und vorzugsweise online an
den Lieferanten des Produktes weitergeleitet
[0027] Für bestimmte Produkte, wie z.B. pharmazeutische Produkte ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Produktewahl menügesteuert erfolgt, und zwar insbesondere unter Zuhilfenahme
einer Symptom-Diagnose-Datenbank und/oder eines elektronischen, pharmazeutisch-medizinischen
Wörterbuches.
[0028] In den Fällen, in denen mehrere Ausgabestandorte zur Verfügung stehen, wird der Kunde
bei einer Reservation bzw. einer Bestellung gefragt an welchem Abholstandort das oder
die gewählten Produkte für ihn bereitgestellt werden soll. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform wird dem Kunden hierfür eine Liste mit einer Anzahl möglicher Abholstandorte
zur Verfügung gestellt, wobei die Abholstandorte in dieser Liste vorzugsweise bezüglich
ihrer Distanz zu einem vom Kunden angegebenen Standort sortiert sind.
[0029] Bei besonders sensitiven Produkten kann die Reservierung und/oder Bestellung auch
durch einen Kundenberater erfolgen, wobei der entsprechende Identifikationsschlüssel
sowie der Abholstandort dann vom Kundenberater an den Kunden übermittelt werden. Solche
sensitiven Produkte können z.B. Pharmazeutika sein, wobei der Kundenberater dann ein
Call Center, ein Arzt oder ein Apotheker sein können. Für die Abgabe von rezeptpflichtigen
Medikamenten ist die Zahlung dann an die landesüblichen Praxis für rezeptpflichtige
Medikamente angepasst und erfolgt durch Rechnungsstellung, durch den Arzt/Apotheker
der dies weiterverrechnet an den Kunden oder die Versicherung oder ganz oder teilweise
durch den Kunden respektive den Patienten.
[0030] Weitere Ausführungsformen des Verfahrens und der Vorrichtung sind in den weiteren
abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0031] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren beispielhaft erläutert. Gleiche
Gegenstände sind in den Figuren grundsätzlich mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Die Figuren zeigen rein schematisch:
- Fig. 1
- Vorrichtung gemäss Stand der Technik;
- Fig. 2
- erfindungsgemässe Vorrichtung;
- Fig. 3
- erfindungsgemässes Abgabesystem; und
- Fig. 4
- erfindungsgemässes Verfahren mit einer erfindungsgemässen Vorrichtung.
[0032] Fig. 1 zeigt den Stand der Technik mit einer Vorrichtung zur halbautomatischen Abgabe
von pharmazeutischen Produkten einer Apotheke. Ein Lager 10 der Apotheke ist mit einem
Kommissioniersystem 12 und einer von aussen zugänglichen Ausgabevorrichtung 14 ausgerüstet.
Die Ausgabevorrichtung 14 weist eine Ausgabefach 16 für die Ausgabe der durch das
Kommissioniersystem 12 aus dem Lager 10 bereitgestellten Produkte 8 sowie eine Bezahleinheit
18 mit Schlitzen 20 für die Zuführung von Münzen und Noten und mit einer Kartenleseeinheit
22 für die Verarbeitung von EC- und Kreditkarten auf. Weiter sind für die Bedienung
ein Eingabefeld 24 in Form eines Tastenfeldes und eine Ausgabeeinheit 26 in Form eines
Bildschirms sowie eine Druckereinheit 34 vorgesehen. Die Ausgabevorrichtung 14 ist
z.B. via ein Datenübertragungsnetz 38 mit einem Computer 35 des Apothekers verbunden,
der beispielsweise bei diesem zu Hause steht. Die Ausgabevorrichtung 14 und der Computer
35 des Apothekers sind jeweils mit einem Mikrophon 28, einer Kamera 30 und einem Lautsprecher
31 ausgerüstet, die eine Kommunikation zwischen Apotheker und Kunde quasi von Angesicht
zu Angesicht ermöglichen. Über einen Rezeptscanner 37 ist es möglich Rezepte einzulesen,
so dass der Apotheker diese an seinem Bildschirm 26 überprüfen kann. Für die Ausgabe
eines Produktes an einen Kunden nimmt der Kunde von der Ausgabevorrichtung 14 aus
mit dem Apotheker am Computer 35 Kontakt auf. Aufgrund des Kundengesprächs via elektronische
Medien zwischen Apotheker und Kunde statt, prüft der Apotheker den Produktewunsch
des Kunden sowie die Zahlung des Produktes 8 von seinem Computer 35 aus. Ist alles
in Ordnung, übermittelt der Apotheker einen Ausgabebefehl an das Kommissioniersystem
12 und dieses fördert (Pfeil F) das gewünschte Produkt 8 in das Ausgabefach 16 der
Ausgabevorrichtung 14. Mit einer weiteren Kamera 30' in der Ausgabevorrichtung 14
kann der Apotheker überprüfen ob das richtige Produkt 8 durch das Kommissioniersystem
12 bereitgestellt wurde. Erst wenn diese Prüfung positiv ausfällt gibt er einen entsprechenden
Freigabebefehl an die Ausgabevorrichtung 14 und das Ausgabefach 16 gibt dem Kunden
das Produkt 8 frei.
[0033] Im Gegensatz dazu funktioniert die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 zur Ausgabe von
Produkten 8 an Endkunden, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist, völlig automatisiert. Auch
bei der erfindungsgemässen Vorrichtung 1 ist ein Lager 10 mit einem Kommissioniersystem
12 und einer von aussen zugänglichen Ausgabevorrichtung 14 ausgestattet. Die Ausgabevorrichtung
14 weist, wie diejenige in Fig. 1, ein Ausgabefach 16 für die Ausgabe der vom Kommissioniersystem
12 aus dem Lager 10 heran geförderten Produkte 8 auf. In der hier gezeigten speziellen
Ausführungsform der Ausgabevorrichtung 14 weist diese eine Bezahleinheit 18 mit Schlitzen
20 für die Zuführung von Münzen und Noten und mit einer Kartenleseeinheit 22 für die
Verarbeitung von Chip-, EC- und Kreditkarten auf. Eine solche Bezahleinheit muss nicht
zwingend vorgesehen sein, wenn beispielsweise die Abgabe der Produkte kostenlos erfolgen
soll oder ein anderes System der Zahlung, z.B. via ein beim Betreiber der Vorrichtung
eingerichtetes Konto oder, beispielsweise bei rezeptpflichtigen Medikamenten, via
eine Krankenkasse erfolgt.
[0034] Weiter sind für die Bedienung ein Eingabefeld 24 in diesem Beispiel in Form einer
Tastatur und eine Ausgabeeinheit 26 in Form eines Bildschirms vorgesehen. Der Bildschirm
kann auch in Form eines Touchscreens ausgebildet sein und statt einer Tastatur können
auch ein einfaches Tastenfeld, eine Anzahl um den Bildschirm verteilter Drucktasten
und/oder ein Trackball etc. vorgesehen sein. Für das Drucken von Belegen für den Kunden
ist eine Druckereinheit 34 vorgesehen. Für die Kontrolle ob von dem Kommissioniersystem
12 auch das richtige, d.h. das vom Kunden gewählte Produkt 8 bereitgestellt wurde
ist eine Kontrolleinheit 39 vorgesehen, die in dem hier gezeigten Beispiel als Barcode-Leser
ausgebildet ist. Die im Lager 10 befindlichen Produkte 8 sind für diese Kontrolle
mit einem Barcode versehen, wie er auch für die Verarbeitung an jeder Ladenkasse bekannt
ist. Handelt es sich nicht um Produkte 8, die verkauft werden sollen, sondern um Produkte
8, die vermietet werden, wie beispielsweise DVDs und Videokassetten, so weist der
Barcode nicht nur die Produktefamilie aus sondern zusätzlich eine Individualisierung
jedes Produktes innerhalb der Produktefamilie.
[0035] Die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 weist ein Benutzerprogramm auf und ist mit einer
Verbindung zu einem Datenverarbeitungssystem 40 mit einer oder mehreren Datenbanken
42 und einer Recheneinheit 44 verbunden. Das Datenverarbeitungssystem 40 kann in der
Vorrichtung 1 integriert sein oder auch geographisch von der Vorrichtung 1 entfernt
angeordnet sein. Die Datenbanken 42 können beispielsweise die Lagerhaltungsdatenbank,
ein Katalog mit den im Lager 10 verfügbaren und/oder bestellbaren Produkten 8, eine
Patientendatenbank, ein elektronisches, pharmazeutisch-medizinisches Wörterbuch, oder
eine Symptom-Diagnose-Datenbank sein. Das Datenverarbeitungssystem ist ausserdem mit
dem Kommissioniersystem 12 verbunden. Die Lagerhaltungsdatenbank kann allerdings statt
auf dem Datenverarbeitungssystem 40 auch im Kommissioniersystem 12 integriert sein.
Sollte die Vorrichtung irgendwelche Funktionsstörungen aufweisen ist ein Störungsmelder
32 vorgesehen. Dies kann z.B. ein Taster sein, der bei Betätigung zur Ausgebe einer
Telefonnummer für einen Störungsdienst ausgibt und/oder eine allfällig bereits erfolgte
Zahlung rückgängig macht und/oder automatisch ein entsprechendes Störungssignal an
den Betreiber oder einen Störungsdienst sendet.
[0036] In dem hier gezeigten Beispiel weist die Vorrichtung 1 ausserdem eine Schnittstelle
46 zu einem Datentransfernetz 38 auf, die z.B. durch eine Firewall geschützt ist.
Die Schnittstelle 46 kann dann beispielsweise von einem Kunden zur elektronischen
Abfrage bzw. Reservierung eines Produktes 8 via Internet genutzt werden. Eie weitere
Nutzungsmöglichkeit ist die Fernabfrage der Lagerbestände durch einen Betreiber/Verwalter
des Lagers 10 bzw. durch einen Lieferanten. Wie eine solche Vorrichtung 1 mit Hilfe
des erfindungsgemässen Verfahrens zur Abgabe eines Produktes 8 an einen Kunden betrieben
werden kann, ist weiter unten anhand eines Flussdiagramms im Detail erklärt.
[0037] Statt nur einer Vorrichtung 1 können erfindungsgemäss auch komplexe Ausgabesysteme
2 mit mehreren Vorrichtungen 1 an verschiedenen, geographisch voneinander getrennten
Standorten betrieben werden, wie dies in Fig. 3 skizziert ist. Jede Vorrichtung 1
weist dabei eine von aussen zugängliche, an ein Lager 10 angeschlossene Ausgabevorrichtung
14, ein Kommissioniersystem 12 und eine, vorzugsweise geschützte Schnittstelle 46
für den Anschluss an ein Datentransfernetz 38 auf. Je nach Anzahl der in einem solchen
System betriebenen Vorrichtungen 1, kann es sinnvoll sein Teile des Datenverarbeitungssystems
40 und/oder der Datenbanken 42 jeder Vorrichtung 1 an einem Ort (vgl. Fig.3) oder
an mehreren Orten zusammenzufassen oder aber die integrierten Datenbanksysteme 40
der einzelnen Vorrichtungen 1 nur via eine zentrale, externe Recheneinheit zu verwalten.
Dabei kann unter zentraler Recheneinheit bei einem entsprechend grossen Ausgabesystem
auch ein System mit mehreren lokalen, in einer hierarchischen Baumstruktur organisierten
Recheneinheiten verstanden werden, wobei in dieser Struktur zu Gruppen zusammengefasste
und gemeinsam verwaltete Vorrichtungen 1 die unterste Hierarchiestufe bilden. Wie
in Fig. 3 angedeutet, ist es möglich via das Datentransfernetz 38 beliebig viele Clients
C1, C2, C3, C4, ...Cn mit dem Abgabesystem zu verknüpfen. Die Clients sind vorzugsweise
in Gruppen mit unterschiedlichen zugriffsrechten unterteilt, wie Beispielsweise Kunden;
Lieferanten, Betreiber/Verwalter, Kundenbetreuer.
[0038] Die Zusammenfassung der Datenbanken 42 bzw. Datenbanksysteme 40 und/oder ihre zentrale
Verwaltung mittels Recheneinheit(en) dienen dem Abgleich der Daten an den einzelnen
Standorten der Vorrichtungen 1 z.B. betr. der in den einzelnen Lagern 10 vorhandenen
Produkte 8 oder im Fall von vorhandenen Patientendatenbanken auch zum Abgleich der
von einem Patienten bezogenen Produkte 8. Dieser Datenabgleich ermöglicht es beispielsweise,
dass dem Kunden/Patienten ein Ausweichstandort angegeben werden kann, wenn ein gewünschtes
Produkt 8 an einem gewählten Standort nicht mehr im Lager 10 vorhanden ist, bzw. bei
einer Anfrage via Internet überhaupt die Wahl eines passenden Abholortes.
[0039] Für eine Identifikation z.B. mittels einer Kundenkarte kann die Vorrichtung 1 ausserdem,
wie in dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel dargestellt, eine Identifikationseinheit 36
beispielsweise in Form einer Kartenlesevorrichtung vorgesehen sein. Sollen auf dem
Identifikationsmedium neben den Identifikationsdaten des Kunden auch Bezugsdaten betreffend
die via die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 bezogenen Produkte gespeichert werden,
so ist die Identifikationseinheit als Schreib-Lese-Vorrichtung ausgebildet. Letzteres
ist z.B. sinnvoll, wenn es um die Ausgabe von Medikamenten geht und die Daten des
Kunden bzw. Patienten nicht in einer zentralen Patientendatenbank gespeichert und
abrufbar sind. Auch wenn statt gekaufter Produkte gemietete Produkte wie z.B. DVDs
oder Videokassetten ausgegeben werden, können z.B. Daten über die gemieteten und noch
nicht wieder zurückgebrachten Produkte 8 auf dem Identifikationsmittel gespeichert
sein. Im letztgenannten Fall sind das Ausgabefach 16 sowie die Kontrolleinheit 39
und das Kommissioniersystem 12 so ausgebildet, dass auch eine Rücknahme von gemieteten
Produkten 8 möglich ist.
[0040] Anhand des Flussdiagramms, wie es in Fig. 4 skizziert ist, soll die grobe Struktur
des erfindungsgemässen Verfahrens zur automatisierten Ausgabe von Produkten aus einem
Lager an einen Endverbraucher aufgezeigt werden. In dem hier gezeigten Beispiel ist
eine Variante des Verfahrens gezeigt, in dem eine Zahlung des Produktes abgefragt
wird. Das Verfahren kann aber statt der Zahlung auch nur eine Bestätigung der Wahl
bzw. eine Reservation des Produktes abfragen. Da diese Variante wohl weniger Einsatzbedürfnisse
abdeckt als diejenige mit der Zahlungsabfrage, ist hier die Ausführungsform mit der
Zahlungsabfrage näher erläutert.
[0041] Bei dem hier gezeigten, erfindungsgemässen Verfahren meldet sich der Kunde über eine
Benutzerschnittstelle in ein Benutzerprogramm ein 100. Handelt es sich um ein gesichertes
System so wird seine Berechtigung überprüft 102. Ist er nicht berechtigt so kann die
Abfrage z.B. 3-mal wiederholt werden, dann wird das Verfahren abgebrochen 104. Ist
der Kunde berechtigt erfolgt die Produktewahl 106. Handelt es sich um einen ungesichertes
System, so erfolgt keine Abfrage 104 und der Kunde kann nach dem einwählen 100 sofort
ein Produkt wählen 106. die Produktwahl kann z.B. aus einem Produktekatalog heraus
erfolgen oder, z.B. bei Medikamenten, menügesteuert via eine Symptom-Diagnöse-Abfrage.
Ist ein Produkt gewählt, so können entweder weitere Produkte gewählt werden, Wiederholung
des Schrittes 106 (nicht dargestellt). Sind alle Produkte gewählt wird über eine Abfrageroutine
die Verfügbarkeit des gewählten Produktes im Lager überprüft 108. Bei Verfügbarkeit
des wenigstens einen Produktes wird der Kunde via eine Ausgabeeinheit über den Preis
informiert und aufgefordert, das wenigstens eine Produkt zu zahlen und/oder zu reservieren
126.
[0042] Wird das wenigstens eine Produkt bezahlt 128, erfolgt eine elektronische Überprüfung
der Zahlung 130. Bei einer korrekten Zahlung ohne Reservierung wird das wenigstens
eine Produkt mittels eines Kommissioniersystems aus dem Lager in ein Abholfach der
Abgabevorrichtung gefördert 132. Je nach Sicherheitsstandart erfolgt vor der Freigabe
des Produktes eine Kontrolle des Produktes in Bezug darauf ob es sich um das gewählte
Produkt handelt und/oder ob das Produkt Mängel aufweist 134. Ist das Produkt einwandfrei
136 so erfolgt die Freigabe des Produktes und wird an den Kunden ausgegeben 142. Das
Verfahren ist beendet.
[0043] Ist das Produkt mit Mängeln behaftet oder handelt es sich nicht um das gewählte Produkt,
wird das Produkt zurückbehalten und von dem Kommissioniersystem gesondert abgelegt140,
ein weiterer Versuch zur Ausgabe des richtigen bzw. eines mängelfreien Produktes wird
unternommen. Schlagen diese Versuche 140, 132, 134, 136, 138 mehrfach Fehl, wird das
Verfahren abgebrochen 104b oder der Kunde wird aufgefordert das Produkt zu bestellen
und an einem späteren Termin abzuholen 114. Der Kunde erhält einen identifikationsschlüssel
für die Abholung seiner Bestellung 118.
[0044] Wird nach der Wahl 124 eines oder mehrerer Produkte eine Reservierung 126 vorgenommen,
wird ein Identifikationsschlüssel für diese Reservierung an den Kunden ausgegeben
118, mit dem er das wenigstens eine reservierte Produkt an der Abgabevorrichtung abholen
kann. Anders als in Fig. 4 dargestellt kann das verfahren so ausgestaltet sein, dass
die Reservierung entweder nach der Zahlung oder auch ohne Zahlung des wenigstens einen
Produktes erfolgen kann. in einem solchen Fall kann bei der Abholung dann entweder
über entsprechende zu dem Identifikationsschlüssel gespeicherte Daten oder aber anhand
der speziellen Art des Identifikationsschlüssels erkennbar sein, ob das wenigstens
eine reserviert Produkt bereits bezahlt ist oder ob noch eine Zahlung erfolgen muss.
[0045] Ähnlich wird verfahren, wenn das Produkt nicht im Lager vorhanden ist, die Abfrage
108 also negativ beantwortet wird. Bei nicht Verfügbarkeit eines oder mehrerer gewählter
Produkte wird der Kunde via eine Ausgabeeinheit über die Lieferfrist für das/die Produkt(e)
informiert 110. Für den Fall, dass mehrere Abholstandorte vorhanden sind (mit gestrichelten
Linien angedeutet), wird als Option ein anderer Standort angeboten, an dem das Produkt
vorhanden ist und sofort bezogen werden kann 120. Der Kunde trifft seine Wahl 112
zwischen Bestellung des Produktes für den aktuellen Standort 114 oder Reservation
zur Abholung an einem anderen Standort 122. Sowohl für die Bestellung als auch für
die Abholung erhält der Kunde einen Identifikationsschlüssel 118, mit dem er das wenigstens
eine bestellte Produkt an der Abgabevorrichtung abholen kann. Sowohl von der Reservation
122 als auch von der Bestellung aus kann ein Abbruch des Verfahrens 104 als Option
vorgesehen sein oder auch der Sprung zurück in die Produktewahl 106 (nur für die Bestellung
dargestellt).
[0046] Neben dem hier gezeigten Verfahrensablauf sind verschiedene andere Detailausgestaltungen
denkbar. So ist dem Fachmann klar dass bestimmte Abfrageroutinen mehrfach ausgeführt
werden können, und in welcher Weise Ende und Anfang solcher Schlaufen von dem gezeigten
Schema abweichend gesetzt werden können.
[0047] Für die Ausgabe von Medikamenten kann das Verfahren z.B. mit einem Interaktionscheck
vor der Freigabe der Produkte ergänzt werden (nicht dargestellt). Bei einem solchen
Interaktionscheck werden die unerwünschten Wirkungen bzw. die Nebenwirkungen einer
gewählten Medikamentenkombination überprüft. Die Überprüfung erfolgt gestützt auf
die Daten einer Medikamentendatenbank, welche die Daten zu den Wechselwirkungen der
Medikamente enthält. Werden z.B. bei einer Kombination von gewählten Medikamenten
Wechselwirkungen festgestellt, so wird entsprechend den jeweiligen gesetzlichen oder
sonstigen Bestimmungen über eine Ausgabeeinheit auf diese Wechselwirkungen hingewiesen
und/oder die Konsultation eines Arztes empfohlen, oder es wird die Ausgabe des oder
der Produkte blockiert. Ist neben der Medikamentendatenbank eine Patientendatenbank
vorhanden so können auch Interaktionschecks in Bezug auf Medikamente vorgenommen werden,
die von einer Person über eine längere Zeitperiode hinweg angefordert, bzw. bezogen
werden. Auch Dauerrezepte und Posologien (Einnahmevorschriften für Medikamente individuell
abgestimmt auf jeden Patienten) für bestimmte Medikamente können patientenspezifisch
von einem Arzt oder Apotheker in der jeweiligen Patientenakte und somit in der Patientendatenbank
abgespeichert werden und dann z.B. über die Druckereinheit beim Bezug des bestimmten
Medikamentes an den Patienten ausgegeben werden.
[0048] Es versteht sich von selbst, dass bei einem Anschluss der erfindungsgemässen Vorrichtung
bzw. des Ausgabesystems eine Einwahl in das Benutzerprogramm nicht nur vor Ort via
die Ausgabevorrichtung 14 sondern auch via das Internet erfolgen kann, was zu den
entsprechenden Änderungen in dem dann ablaufenden Verfahren führt. Bei der Einwahl
in ein Ausgabesystem wird dann beispielsweise die Abfrage des gewünschten Abholstandortes
120, 122 vorgezogen und nach der Bezahlung beispielsweise via Angabe der Kreditkartennummer
eine Reservation statt einer Ausgabe des Produktes erfolgen. Generell ist es möglich,
dass bei mehreren möglichen Abholstandorten dem Kunden eine Liste mit einer Anzahl
möglicher Abholstandorte zur Verfügung gestellt wird, welche bezüglich ihrer Distanz
zu einem vom Kunden angegebenen Standort sortiert ist.
[0049] Das Verfahren kann auch in der Form abgeändert werden, dass die Reservierung und/oder
Bestellung statt durch den Endkunden durch einen Kundenberater erfolgt und der Kundenberater
dem Kunden dann den entsprechenden Identifikationsschlüssel sowie den Abholstandort
bekannt gibt. Dies ist beispielsweise bei Medikamenten sehr sinnvoll, wobei als Kundeberater
medizinische Call Center, Apotheker und Ärzte in Frage kommen. Gemäss Ihrer Qualifikation
bzw. ihrem unterschiedlich intensiven Kundenkontakt haben diese Kundenberater unterschiedliche
Berechtigungen in Bezug auf die Bestellung bzw. Reservierung von Medikamenten. Die
Reservierung bzw. Bestellung von rezeptpflichtigen Medikamenten könnte beispielsweise
nur vom behandelnden Arzt oder Apotheker vorgenommen werden, wobei die Zahlung angepasst
an die landesübliche Praxis für rezeptpflichtige Medikamente durchgeführt wird. Die
Reservierung bzw. Bestellung eines rezeptpflichtigen Medikamentes durch einen Apotheker
kann z.B. dann erfolgen, wenn der Patient mit einem ärztlichen Rezept in die Apotheke
kommt und das Medikament in der Apotheke momentan nicht erhältlich ist. Die Reservierung
bzw. Bestellung durch einen Arzt kann jederzeit erfolgen und ist natürlich immer dann
sinnvoll, wenn in der näheren Umgebung entweder keine bediente Apotheke vorhanden
ist oder wenn es sich um eine Notfallmedikamentation z.B. am Wochenende oder in der
Nacht handelt.
[0050] Wie gezeigt werden konnte, bieten das erfindungsgemässe Verfahren sowie die Vorrichtung
und das Abgabesystem viele Vorteile. Sie können für die verschiedensten Produkte eingesetzt
werden, wobei über eine Vorrichtung bzw. ein Abgabesystem nicht nur Produkte aus einer
Produktefamilie sondern auch aus zueinander artfremden Produktefamilien bereitgestellt
werden können. Ein Beispiel hierfür ist die Abgabe von Pharmazeutika, Kosmetika und
von Abzüge von Photos nach einer bestellten Entwicklung eines Photofilms über einen
eine einzige Ausgabevorrichtung. Weiter kann es sich bei den Produkten nicht nur um
Produkte für den Verkauf sondern auch um Produkte, die zur Vermietung bestimmt sind,
handeln. Auch die Abgabe von Produkten die einer rechtlichen oder anderweitigen Vertriebsbeschränkung
unterliegen, können ausgegeben werden. Die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
dienen klarerweise der Erläuterung der Erfindung an Beispielen. Dem Fachmann ist klar,
dass es weitere Möglichkeiten der Ausgestaltung der Erfindung gibt, die hier aus Platzgründen
nicht alle wiedergegeben werden können. Auch in welcher Weise sich die in den verschiedenen
Figuren gezeigten Elemente sinnvoll kombinieren lassen ist dem Fachmann klar, so dass
die in den Figuren gezeigten Beispiele keinerlei einschränkende Wirkung haben.
1. Vorrichtung für die automatische Abgabe von Produkten an einen Endkunden mit einer
Ausgabevorrichtung, deren Ausgabefach mittels eines Kommissioniersystems mit den Produkten
aus einem Lager beschickbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabevorrichtung (14) und das Kommissioniersystem (12) mit einem Datenverarbeitungssystem
(40) derart verbunden sind, dass der Kunde über eine Benutzerschnittstelle Zugriff
auf einen auf dem Datenverarbeitungssystem (40) abgelegten Katalog der im Lager (10)
befindlichen Produkte (8) hat und, dass ein Benutzerprogramm vorgesehen ist, das über
die Benutzerschnittstelle eine Produktewahl erlaubt, wobei das Benutzerprogramm so
mit dem Kommissioniersystem (12) verknüpft ist, dass es eine Bereitstellung des gewählten
Produktes (8) durch das Kommissioniersystem (12) im Ausgabefach (16) der Ausgabevorrichtung
(14) bewirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bezahleinheit (18) vorgesehen ist, die so mit dem Benutzerprogramm verbunden
ist, dass bei Wahl eines Produktes (8) die Zahlung des geforderten Betrages automatisch
kontrollierbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kontrolleinheit (39) vorgesehen ist, die vor Ausgabe es Produktes (8) einen
automatischen Soll-Ist-Vergleich zwischen dem gewählten Produkt und dem durch das
Kommissioniersystem (12) bereitgestellten Produkt erlaubt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der auf dem Datenverarbeitungssystem (40) abgelegte Katalog auch die nicht im Lager
(10) befindlichen aber bestellbaren Produkte (8) ausweist und das Benutzerprogramm
die Bestellung eines solchen Produktes (8) erlaubt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabevorrichtung (14) über eine Identifikationseinheit (36) zur Identifikation
des Kunden verfügt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Schnittstelle (46) für die Anbindung an ein Datentransfernetz (38)
vorgesehen ist, welche vorzugsweise geschützt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass via die Schnittstelle (46) eine beliebige Anzahl Clients (C1, C2, C3, C4, ... Cn)
mit der Vorrichtung (1) verbindbar sind, wobei die Clients (C1, C2, C3, C4, ... Cn)
vorzugsweise in Gruppen mit unterschiedlichen Zugriffsrechten eingeteilt sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Datenverarbeitungssystem (40) eine Medikamentendatenbank und/oder ein pharmazeutisch-medizinisches
Wörterbuch und/oder Symptom-Diagnose-Datenbank und/oder eine Patientendatenbank abgelegt
ist.
9. Abgabesystem zur automatischen Abgabe von Produkten an Endkunden, bei dem an geographisch
voneinander getrennten Standorten Vorrichtungen (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis
8 vorgesehen sind, die über eine zentrale Recheneinheit (50) miteinander verknüpft
sind.
10. Abgabesystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Datenverarbeitungssystem (40) der einzelnen Vorrichtungen (1) an einem zentralen
Ort zusammengefasst sind und/oder die zentrale Recheneinheit bilden und/oder von einer
zentralen Recheneinheit (50) verwaltet sind.
11. Verfahren zur automatischen Abgabe von Produkten aus einem Lager an einen Kunden,
bei dem das Produkt mittels eines Kommissioniersystems aus dem Lager in ein Abholfach
einer Abgabevorrichtung gefördert wird, geeignet zum Betreiben einer Vorrichtung gemäss
einem der Ansprüchen 1 bis 8 bzw. eines Abgabesystems gemäss einem der Ansprüche 9
oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunde über eine Benutzerschnittstelle in ein Benutzerprogramm einwählt und über
das Benutzerprogramm eine Produktwahl trifft, dann über eine Abfrageroutine die Verfügbarkeit
des wenigstens einen gewählten Produktes (8) in dem Lager (10) überprüft wird und
bei Verfügbarkeit des wenigstens einen Produktes (8) der Kunde via eine Ausgabeeinheit
(26) aufgefordert wird, die Wahl des wenigstens einen Produkts (8) zu bestätigen und/oder
zu reservieren, dass bei einer Bestätigung der Wahl ohne Reservierung das wenigstens
eine Produkt mittels eines Kommissioniersystems (12) aus dem Lager (10) in ein Abhblfach
der Abgabevorrichtung gefördert wird, während bei einer Reservierung ein Identifikationsschlüssel
für diese Reservierung an den Kunden ausgegeben wird, mit dem er das wenigstens eine
reservierte Produkt (8) an einer Abgabevorrichtung (14) abholen kann.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunde nach Wahl des mindestens einen Produktes (8) aufgefordert wird das wenigstens
eine Produkt (8) zu zahlen und/oder zu reservieren, dass bei einer Zahlung die Zahlung
elektronisch überprüft wird, und bei einer korrekten Zahlung ohne Reservierung das
wenigstens eine Produkt mittels des Kommissioniersystems (12) aus dem Lager (10) in
ein Abholfach der Abgabevorrichtung gefördert wird, während bei einer Reservierung
ein Identifikationsschlüssel für diese Reservierung an den Kunden ausgegeben wird,
mit dem er das wenigstens eine reservierte Produkt (8) an der Abgabevorrichtung (14)
abholen kann.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass bei nicht Verfügbarkeit eines oder mehrerer gewählter Produkte (8) der Kunde via
eine Ausgabeeinheit (26) über die Lieferfrist für dieses Produkt (8) informiert wird
und zu einer elektronischen Bestellung des Produktes (8) aufgefordert wird und, dass
nach einer getätigten Bestellung ein Identifikationsschlüssel für diese Bestellung
an den Kunden ausgegeben wird, mit dem er das bestellte Produkt (8) an der Abgabevorrichtung
(14) abholen kann.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass vor Abgabe des wenigstens einen Produktes (8) an den Kunden ein automatischer Soll-Ist-Vergleich
zwischen dem wenigstens einem gewählten Produkt (8) und dem oder den durch das Kommissioniersystem
(12) bereitgestellten Produkt(en) (8) erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einwählen in das Benutzerprogramm die Berechtigung des Kunden überprüft wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Produktwahl menügesteuert erfolgt, und zwar insbesondere unter Zuhilfenahme einer
Symptom-Diagnose-Datenbank und/oder eines elektronischen, pharmazeutisch-medizinischen
Wörterbuches.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgegebenen Produkte (8) Medikamente sind und vor Abgabe eines Medikamentes
ein Interaktionscheck vorgenommen wird, vorzugsweise unter Zuhilfenahme einer Medikamentendatenbank
und/oder einer elektronischen Patientenakte.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Einwahl in das Benutzerprogramm via Internet erfolgt oder via eine Benutzerschnittstelle
an einer Ausgabevorrichtung.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass in den Fällen in denen mehrere Ausgabestandorte zur Verfügung stehen, der Kunde bei
einer Reservation bzw. einer Bestellung den Abholstandort, an dem das wenigstens eine
Produkt für ihn bereitgestellt werden soll, wählen kann, wobei dem Kunden vorzugsweise
eine Liste mit einer Anzahl möglicher Abholstandorte zur Verfügung gestellt wird,
welche Liste insbesondere bezüglich ihrer Distanz zu einem vom Kunden angegebenen
Standort sortiert ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Reservierung und/oder Bestellung durch einen Kundenberater erfolgt und der entsprechende
Identifikationsschlüssel sowie der Abholstandort vom Kundenberater an den Kunden übermittelt
werden.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass für die Abgabe von rezeptpflichtigen Medikamenten die Reservierung bzw. Bestellung
vom behandelnden Arzt oder bei Vorlage eines ärztlichen Rezeptes von einem Apotheker
vorgenommen und der entsprechende Identifikationsschlüssel vom Arzt bzw. Apotheker
an den Kunden übermittelt wird, wobei die Zahlung insbesondere angepasst an die landesüblichen
Praxis für rezeptpflichtige Medikamente durch Rechnungsstellung und/oder den Arzt
und/oder den Kunden erfolgt.