[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Detektion von markierten Mikropartikeln
in einem eine Leitung durchströmenden Medium
[0002] Ebenso bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Detektion von magnetisch
und fluoreszenzmarkierten Mikropartikeln in einem strömenden Medium
[0003] Es gibt gewisse Blutreinigungsverfahren, wie Plasmapheresis und Hämoperfusion/Plasmaperfusion,
bei welchen ein Entgiften durch Entfernung proteingebundener oder hydrophober Substanzen
aus dem Blut erfolgt. Leider wird die Wirksamkeit dieser Verfahren häufig durch technische
Probleme, niedrige Selektivität und geringe Leistungsfähigkeit begrenzt. Andererseits
können Symptome von Patienten, die unter Leberversagen oder anderen hepatischen Funktionsstörungen
leiden, mit der Beseitigung der Giftstoffe und anderer nicht erwünschter Substanzen,
die mit herkömmlichen Dialysebehandlungen (Hämodialyse, Hämofiltration) nicht beseitigt
werden können, verbessert werden. In Fig. 1 ist ein für die genannten Zwecke geeignetes
System gezeigt, das auch aus der EP 0 776 223 B1 bekannt geworden ist. Bei diesem
System oder Gerät ist ein primärer extrakorporaler Kreis 3 an einen Patienten PAT
angeschlossen, wobei eine arterielle Leitung 1 über eine Blutpumpe 2 zu einem Filter
5 führt, von welcher der Rückfluss über eine venöse Leitung 4 zu dem Patienten PAT
erfolgt. Der zweite extrakorporale Kreis oder Sekundärkreis 7 führt von der Filtratseite
des Filters 5 über eine Zentrifugal- oder Rollenpumpe 8 wieder zurück zur Filtratseite
des Plasmafilters 5. In dem Primärkreis ist überdies eine Vorrichtung 6 zur Detektion
bestimmter Eigenschaften des Filtratflusses enthalten. Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung
ist Stand der Technik, wobei sich die Erfindung mit der im weiteren noch näher erläuterten
Vorrichtung 6 und einem zugehörigen Messverfahren beschäftigt.
[0004] Auf Fig. 1 zurückkommend, ist zu erläutern, dass durch die Relativbewegung der Flüssigkeiten
von Primär- und Sekundärkreislauf ein Transmembrandruck im Filter 5 entsteht, der
einen Flüssigkeitsaustausch zwischen den Kreisläufen zur Folge hat. Im Sekundärkreis
7 zirkulieren Mikropartikel 9, mit deren Hilfe Toxine spezifisch gebunden und so aus
dem Blut entfernt werden. Derartige Mikroteilchen oder Mikrosphären weisen einen Durchmesser
von weniger als 20 µm, insbesondere 1 bis 7 µm auf, was mit dem Durchmesser der Blutzellen
vergleichbar ist. Besondere Eigenschaften der Mikrosphären sind eine große äußere
Oberfläche und kurze Diffusionswege zu inneren Poren, falls solche vorhanden sind.
[0005] Um einen direkten Kontakt zwischen den Blutzellen und den Partikeln zu verhindern,
wird das Vollblut mit dem Filter in einen Zellanteil und ein Filtrat, z. B. Plasma
aufgeteilt, wobei das Filtrat im Sekundärkreis mit hoher Geschwindigkeit zirkuliert,
um einen hohen Filtrattransmembranfluss für eine leistungsfähige Behandlung aufrecht
erhalten zu können. Die Fließgeschwindigkeit im Sekundärkreis 7, die typisch bei 0,5
bis 4 l/min liegt, ist auch deshalb so hoch, damit keine Bildung von Ablagerungen
erfolgen kann.
[0006] Um die Patientensicherheit so hoch wie möglich zu halten, ist die Implementierung
verschiedener Sicherheitssysteme in einem System, wie in Fig. 1 gezeigt, erforderlich.
Die Mikropartikel-Suspension des Sekundärkreises 7 ist von dem primären Blutkreislauf
nur durch eine dünnwandige Hohlfasermembran getrennt. Im Falle eines Membranbruchs
oder auch nur einer Leckage käme es zu einer Infusion von Mikropartikeln in den Patientenblutkreislauf.
Um dies zu verhindern ist die Vorrichtung 6 dazu eingerichtet, das Auftreten von Mikropartikeln
in dem primären Kreislauf 3 festzustellen. Werden Mikropartikel in dem Blutkreislauf
festgestellt, können sofortige Maßnahmen, wie Abschalten der Blutpumpe 2 etc., ergriffen
bzw. automatisch ausgelöst werden.
[0007] Die bereits genannte EP 0 776 228 B1 geht auch auf das Problem der Detektion von
Mikropartikeln im Blutkreislauf ein und schlägt Ultraschallsensoren ebenso vor, wie
optische Sensoren, insbesondere in Zusammenhang mit einem Einfärben der Flüssigkeit
im Sekudärkreislauf mit beispielsweise fluoreszierenden Stoffen. Andererseits wird
auch darauf hingewiesen, dass man Mikropartikel, welche allfällig in dem Primärkreislauf
gelangt sind, mit Hilfe eines Magnetfeldes absondern kann, falls die Partikel magnetisch
aktivierbare Anteile enthalten. Ein solches Abtrennen magnetisch gekennzeichneter
Teilchen, insbesondere Zellen, in einem Hochgradientenfeld ist beispielsweise auch
in der EP 1 019 195 B1 beschrieben.
[0008] Eine bekannte Vorrichtung zur Messung optischer Eigenschaften in dem Primär(blut)kreis
3 ist in Fig. 2 gezeigt. Um die Mikropartikel von den sie umgebenden Blutbestandteilen
unterscheiden zu können, werden sie mit einer optisch reflektierenden oder vorzugsweise
mit einem fluoreszierenden Farbstoff markiert. Solche markierten Partikel werden dem
Sekundärkreis 7, zusätzlich zu den in ihm enthaltenen (Adsorber)mikropartikeln zugesetzt.
Typischerweise sind den Adsorberpartikeln 1 bis 10 % V/V markierte Partikel zugesetzt
und die gesamte Partikelkonzentration beträgt etwa 20 % V/V. Die markierten Partikel
zirkulieren dann gemeinsam mit den Adsorberpartikeln in dem Sekundärkreislauf 7. Im
Falle einer Filter-Leckage treten die markierten Partikel gemeinsam mit den Adsorberpartikeln
in den Primärkreislauf 3 über.
[0009] Mit Hilfe der Detektionsvorrichtung 6 kann ein Auftreten von fluoreszenzmarkierten
Partikeln im Primärkreislauf 3 auch quantitativ erfasst werden und es kann aus der
Menge der Indikatorpartikel auf die Menge der in den Adsorberpartikel in den Primärkreislauf
übergetretenen Adsorberpartikel geschlossen werden. Es versteht sich, dass die Größenverteilung
der markierten Partikel jener der Adsorberpartikel gleichen sollte, damit dieser Rückschluss
sicher genug ist.
[0010] Fig. 2 zeigt auch das optische Prinzip einer bekannten Detektionsvorrichtung 6 für
fluoreszenzmarkierte Mikropartikel. Eine Lichtquelle 10, z. B. eine LED oder ein Laser,
liefert das Anregungslicht, bei dem gezeigten Beispiel im Bereich von 57o bis 610
nm. Der Strahl der Lichtquelle 10 wird mittels einer Linse 11 gebündelt und/oder korrigiert
und sodann wird mit Hilfe optischer Filter 12 aus dem breitbandigen Licht die dominante
Anregungswellenlänge des fluoreszierenden Farbstoffes, hier 590 nm, ausgefiltert.
[0011] Ein halbdurchlässiger 45°-Strahlteiler 13 lenkt das Anregungslicht zu einer Fokussierungslinse
14, um den Strahl auf das zu beobachtende Flüssigkeitsvolumen zu fokussieren, das
in der venösen Leitung 4 des Primärkreises 3 liegt. Diese Leitung 4 ist zumindest
teilweise und in bekannter Weise z. B. als transparenter Schlauch ausgebildet, dessen
Material so gewählt wird, dass es im Bereich der Anregungs- und Fluoreszenzwellenlänge
zu keinen optischen Beeinträchtigungen für den Detektor hinsichtlich Absorption oder
Eigenfluoreszenz führt. Natürlich kann auch in einer besonderen, in dem primären Kreis
3 gelegenen Messkammer statt in einem Schlauchabschnitt gemessen werden.
[0012] Von markierten Mikropartikeln emittiertes Fluoreszenzlicht wird mit Hilfe der Linse
14 gebündelt und gelangt durch den Strahlteiler 13 in den Empfangspfad. Aus einem
emittierten Spektrum von 610 bis 635 nm bzw. allfälliger parasitärer Strahlung aus
dem Anregungspfad und Umgebungslicht wird mittels optischer Filter 15 Licht einer
bestimmten Wellenlänge, im vorliegenden Fall 620 nm ausgefiltert und über eine Fokussierlinse
16 zu einem Photodetektor 17 geführt, bei einer praxisgerechten Ausführung z. B. auf
die aktive Fläche eines Photomultiplers. Das elektrische Ausgangssignal des Photodetektors
17 ist proportional der Lichtintensität und auch aus der Signalamplitude kann auf
die Dichte von fluoreszenzmarkierten Partikeln in dem betrachteten Flüssigkeitsvolumen
geschlossen werden. Der gezeigte Fluoreszenzdetektor ist hier und in weiteren Figuren
mit 18 bezeichnet.
[0013] Ein Problem, das für den Stand der Technik spezifisch ist, ist die relativ geringe
Empfindlichkeit der Detektionsverfahren. So ist für die Fluoreszenzlicht-Detektion
das sich ergebende Signal/Rausch-Verhältnis wegen der hohen optischen Absorbtion von
Blut bei der Extiktions- und Emissionswellenlänge üblicher fluoreszierender Farbstoffe
ein limitierender Faktor, denn es kann auf Grund der hohen optischen Dichte des Blutes
immer nur ein kleines Flüssigkeitsvolumen von dem Detektor erfasst werden. Der Fokus
des Detektor-Strahlengangs ist nur auf eine dünne Schicht innerhalb eines das Blut
transportierenden Schlauches od. dgl. gerichtet und es werden dementsprechend wenige
von allfällig vorhandenen Partikel erfasst. Die Intensität des gemessenen Fluoreszenzlichtes
ist jedoch der Partikelzahl im betrachteten Volumen proportional.
[0014] Es ist an dieser Stelle anzumerken, dass die Verwendung auch magnetisch markierter
Partikel bei Analysenverfahren bekannt ist. So zeigt die WO 92/14138 ein Untersuchungsverfahren
samt einer zugehörigen Vorrichtung, bei welchem kleinvolumige Proben vorbereitet werden,
welche einen Komplex mit daran gebundenen magnetischen Partikeln enthalten. Diese
Probe wird sodann in eine kleine Probenkammer eingebracht und dort werden die Komplexteilchen
mit Hilfe eines Magnetfeldes auf eine innerhalb der Kammer angeordnete Elektrode gezogen,
um daraufhin, nach Anlegen einer Spannung, eine Elektrochemolumineszenz anzuregen,
die dann detektiert wird. Dieses Verfahren setzt Elektroden innerhalb einer speziellen
Messkammer voraus und arbeitet diskontinuierlich.
[0015] Die JP 9089774 A beschreibt ein Fluoreszenzmikroskop mit einem ringförmigen Permanentmagneten
an der Objektivlinse zur Konzentration magnetischer und fluoreszierender Partikel
vor dem Objektiv, wobei auch hier die Messung diskontinuierlich und in einer Messkammer
mit kleinem, definiertem Volumen erfolgt.
[0016] Die JP 5264547 offenbart ein immuntechnologisches Verfahren, bei welchem für eine
Analyse eine Probe enzymatisch und magnetisch markiert wird, Durch ein Magnetfeld
wird die Probensubstanz auf ein Substrat gezogen, mit welchem sie reagiert, um danach
analysiert zu werden. Erst die Reaktion mit dem Substrat ermöglicht die Detektion
durch eine Absorptions- oder Fluoreszenzanalyse.
[0017] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu schaffen,
mit deren Hilfe markierte, insbesondere fluoreszenzmarkierte Mikropartikel in einem
strömenden Medium wie z. B. in einem Blutkreislauf, bereits in geringer Konzentration
sicher detektiert werden können.
[0018] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei welchem
erfindungsgemäß Mikropartikel eingesetzt werden, welche einerseits magnetisch aktivierbare
Markierungsanteile aufweisen und die andererseits zumindest eine weitere detektierbare
Markierung besitzen, und die Mikropartikel mit Hilfe eines Magnetfeldes in dem strömenden
Medium eingefangen und angesammelt und an der Sammelstelle als Ablagerung an der Innenwandung
der Leitung auf Basis ihrer weiteren Markierung kontinuierlich detektiert werden.
[0019] Ebenso wird die Aufgabe mit einer Vorrichtung der oben angegebenen Art gelöst, welche
erfindungsgemäß gekennzeichnet ist durch eine Leitung mit einer optisch durchlässigen
Wandung zur Führung des Mediumstromes, zumindest einen Magneten, der zur Erzeugung
eines Magnetfeldes im Inneren der Leitung an deren Außenseite angeordnet ist, wobei
das Magnetfeld bei Vorhandensein der markierten Mikropartikel zu einer Ablagerung
der Partikel an der Innenwandung der Leitung führt, und einen Fluoreszenzdetektor,
dessen Strahlengang durch die Wandung der Leitung in deren Innenraum zu dem Bereich
einer möglichen Ablagerung von Mikropartikeln verläuft.
[0020] Bei einer besonders praxistauglichen Variante ist vorgesehen, dass die weitere Markierung
eine optische Fluoreszenzmarkierung ist und die Mikropartikel an der Sammelstelle
optisch detektiert werden.
[0021] Die Erfindung eignet sich besonders für eine Blutreinigungsanlage, deren extrakorporaler
Blutfluss das strömende Medium bildet, um die Sicherheit für den Patienten zu erhöhen.
[0022] Zweckmäßig ist es weiters, wenn das Medium in einer Leitung mit optisch durchlässiger
Wandung strömt und das Magnetfeld mit Hilfe zumindest eines außerhalb der Leitung
gelegenen Magneten erzeugt wird. Dabei kann ein üblicher, in der Infusionstechnik
verwendeter Schlauch als Leitung dienen und es treten keine Sterilisationsprobleme
auf. Dabei eignet sich besonders eine Ausführung, bei welcher im Bereich des zumindest
einen Magneten die Ablagerung von eingefangenen und markierten Mikropartikeln an der
Innenwand der Leitung mit Hilfe des Strahlenganges eines Fluoreszenzdetektors detektiert
wird.
[0023] Zur Vereinfachung der Vorrichtung ist es zweckdienlich, wenn der zumindest eine Magnet
ein Permanentmagnet ist.
[0024] Ein gut erfassbarer Einfang an Mikropartikeln ergibt sich, wenn ein Magnet nahe der
Leitung, unmittelbar stromauf des Eintrittes des Strahlenganges in die Leitung angeordnet
ist.
[0025] Es führt zu einer kompakten Konstruktion, wenn ein Magnet nahe der Leitung gelegen
ist, wobei die Nord-Süd-Achse des Magneten unter einem Winkel zu dem Strahlengang
des Fluoreszenzdetektors, jedoch im wesentlichen in einer gemeinsamen Normalebene
zur Leitung liegt. Dabei liegt der Winkel zwischen Nord-Süd-Richtung des Magneten
und Strahlengang des Detektors zweckmäßigerweise zwischen 70 ° und 100 °.
[0026] Wenn zwei Magnete vorgesehen sind, welche in einer Normalebene zur Leitung angeordnet
sind, wobei die Nord-Süd-Achsen der Magneten unter 60 ° bis 120 °, vorzugsweise 90
° gegeneinander geneigt sind und der Strahlengang des Detektors in Richtung der Leitung
gesehen im wesentlichen durch die Winkelsymmetrale der Nord-Süd-Achsen verläuft, erhält
man einen besonders wirksamen Einfang der Mikroteilchen, wobei es zur bestmöglichsten
optischen Erfassung der Ablagerung ratsam sein kann, wenn der Strahlengang des Fluoreszenzdetektors
geringfügig stromab der Achsen der Magneten durch die Wandung der Leitung verläuft.
[0027] Die Erfindung samt weiteren Merkmalen ist im folgenden an Hand beispielsweiser Ausführungsformen
näher erläutert, die in der Zeichnung veranschaulicht sind. In dieser zeigen
- Fig. 1
- eine Vorrichtung nach dem Stand der Technik zur Beseitigung von Giftstoffen aus Blut,
- Fig. 2
- eine bekannte Vorrichtung zur Messung optischer Eigenschaften in dem Blutkreislauf
der Vorrichtung nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Detailansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung, normal
zur Flussrichtung gesehen,
- Fig. 4
- in einer schematischen Detailansicht in Flussrichtung gesehen eine Variante der Erfindung,
- Fig. 5
- in einer Darstellung wie Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 6
- die Ausführung nach Fig. 5 in Flussrichtung gesehen und
- Fig. 7
- in einem Diagramm gemessene Ausgangssignale des Detektors einer Vorrichtung nach der
Erfindung.
[0028] Um die Empfindlichkeit bekannter Vorrichtungen und Systeme zur Detektion markierter
Mikropartikel zu erhöhen, sieht die Erfindung vor, neben einer ersten Markierung -
in den gezeigten Ausführungsformen eine Fluoreszenzmarkierung - eine weitere Markierung,
nämlich eine magnetische Markierung, zu verwenden. Hier in Frage kommende Mikropartikel
besitzen z. B. eine mikrosphärische Zellulosematrix mit einem Eisen(II, III)-oxid-Kern.
Zur Fluoreszenzmarkierung kann der Farbstoff Kresylviolett (9-Diamino-benzophenoxazonium-Perchlorat)
mit 1,4-Glycidyloxyproyltrimethoxylsilan auf der Partikeloberfläche festgelegt werden,
wobei ein bevorzugter Durchmesser der solcherart markierten Partikel zwischen 5 und
15 µm liegt. Natürlich könnte die zu detektierende Markierung auch anderer Art, z.
B. eine radioaktive, sein, doch hat sich die Fluoreszenzmarkierung in der Praxis als
besonders geeignet, da günstig, unbedenklich und mit vertretbarem Aufwand detektierbar,
herausgestellt.
[0029] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, sieht die Erfindung weiters vor, die zu detektierenden
Mikropartikel mit Hilfe eines Magnetfeldes einzufangen und anzusammeln, um sie an
der Sammelstelle an Hand ihrer Fluoreszenzmarkierung zu detektieren. Bei der gezeigten
Ausführungsform ist im Nahbereich eines Schlauchabschnittes der venösen Leitung 4
ein Permanentmagnet 19 angeordnet. In Flussrichtung stromab des Magneten 19 befindet
sich die Spitze des Fluoreszenzdetektors 18, der in Fig. 2 gezeigt ist und von welchem
die Linse 14 und der durch diese gebündelte Strahlengang 20 ersichtlich sind.
[0030] Wenn das Magnetfeld des Magneten 19 stark genug ist - der Magnet 19 bzw. die Magnete
diese und der weiteren Ausführungsformen können natürlich auch als Elektromagnete
ausgebildet sein - bleiben sämtliche magnetisch markierte Partikel im Bereich des
Magneten 19 an der inneren Schlauchwandung haften. Diese Ablagerung 21 markierter
Partikel wird von der Strömung zum Teil stromab des Magneten 19 mitgezogen. Bei der
praktischen Realisierung achtet man darauf, dass sich ein signifikanter Bereich der
Ablagerung 21 im Fokus des Strahlengangs 20 befindet.
[0031] Der Fluoreszenzdetektor 18 misst die Intensität der Fluoreszenzstrahlung, welche
von den mit der Anregungswellenlänge bestrahlten Mikropartikeln ausgeht. Da sich die
markierten Partikel an der Sammelstelle bzw. Magnetfalle ansammeln und nicht - wie
nach dem Stand der Technik - im Vorbeiströmen gemessen werden müssen, kann praktisch
die gesamte Menge der in den Blutkreislauf 3 eingetretenen markierten Partikel bestimmt
werden. Messungen haben gezeigt, dass die Intensität des Fluoreszenzlichtes im wesentlichen
proportional zur gesamten Menge der in den Primärkreislauf 3 übergegangenen Partikel
ist.
[0032] Bei der Variante nach Fig. 4 sind zwei Magnete 19a, 19b radial ausgerichtet und um
einen Winkel von z. B. 60 ° bis 120 °, vorzugsweise 90 ° gegeneinander versetzt bezüglich
der (venösen) Leitung 4 angeordnet. Dabei läuft der Strahlengang 20 des Detektors
18 zweckmäßigerweise durch die Winkelsymmetrale der Magnete 19a, 19b. Da sich die
markierten Partikel zwischen den beiden Magneten 19a, 19b ablagern, liegen die Ablagerungen
in einem freien optischen Pfad für den Detektor 18 und die Partikel können direkt
an der Sammelstelle mit dem Anregungslicht bestrahlt werden. Zweckmäßigerweise kann
der Strahlengang 20 des Fluoreszenzdetektors 18 geringfügig stromab der Achsen der
Magnete 19a, 19b durch die Wandung der Leitung 4 verlaufen, um das "Verschmieren"
der Ablagerung 19 (siehe Fig. 2) auf Grund der Strömung zu berichtigen.
[0033] Eine dritte Variante bezüglich der Relativlage von Strahlengang des Detektors 19,
Magnet 19 und Leitung 4 ist den Fig. 5 und 6 zu entnehmen. Hier liegt die Nord-Süd-Magnetachse
eines Permanentmagneten 19 in einem Winkel von 60 ° bis 120 °, vorzugsweise normal
bezüglich des Strahlengangs 20 des Detektors 18 und auch bezüglich der Achse der Leitung
4. Magnetisch markierte Mikropartikel sammeln sich an der dem Magneten 19 zugekehrten
Innenseite der Leitung 4 an und werden von dem Detektorstrahl seitlich beleuchtet.
Die seitliche Position des Detektorstrahls wird im Betrieb so justiert, dass sich
ein maximales Ausgangssignal ergibt.
[0034] Die in Fig. 7 dargestellten Messergebnisse illustrieren deutlich die mit der Erfindung
erzielbare Verbesserung der Empfindlichkeit und Anhebung des Signal-Rausch-Verhältnisses.
Die Linie 22 zeigt das Ausgangssignal des Photodetektors 17 bei Abwesenheit fluoreszenzmarkierter
Partikel, somit das Grundrauschen. Auf der Ordinate ist die Höhe des Ausgangssignals
aufgetragen, auf der Abszisse das Partikelvolumen, genauer gesagt das Partikelvolumen,
welches bereits an der Messstelle vorbeigeströmt ist.
[0035] Die Linie 23 betrifft eine Messung mit fluoreszenzmarkierten und auch ferromagnetisch
markierten Partikeln in einer Anordnung wie z. B. nach Fig. 3 mit entferntem Magnet
19. Es ergibt sich ein zwar feststellbares, jedoch nur wenig über dem Grundrauschen
liegendes Ausgangssignal, das unabhängig von dem insgesamt an der Messstelle vorbeigeströmten
Partikelvolumen ist. Eine gleiche Linie ergibt sich, wenn die Partikel nur fluoreszenzmarkiert
sind, gleich ob ein Magnet 19 vorhanden ist oder nicht.
[0036] Die Kurve 24 schließlich zeigt ein Messergebnis bei Anwendung der Erfindung, wobei
deutlich die Steigerung des Signal/Rausch-Verhältnisses zu erkennen ist, die auf eine
durchschnittliche Verdoppelung des Ausgangssignals zurückzuführen ist. An dem Messpunkt
ist in Ordinatenrichtung je die Standardabweichung der Ausgangssignale für fünf Messungen
eingezeichnet. Die markierten Partikel werden vom Magneten eingefangen und festgehalten.
Die Anzahl der festgehaltenen Partikel steigt mit der Gesamtmenge der durch die Magnetfalle
getretenen Partikel an und bewirkt eine Steigerung der Fluoreszenzintensität.
1. Verfahren zur Detektion von markierten Mikropartikeln in einem eine Leitung durchströmenden
Medium,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mikropartikel eingesetzt werden, welche einerseits magnetisch aktivierbare Markierungsanteile
aufweisen und die andererseits zumindest eine weitere detektierbare Markierung besitzen,
und die Mikropartikel mit Hilfe eines Magnetfeldes in dem strömenden Medium eingefangen
und angesammelt und an der Sammelstelle als Ablagerung (21) an der Innenwandung der
Leitung auf Basis ihrer weiteren Markierung kontinuierlich detektiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Markierung eine optische Fluoreszenzmarkierung ist und die Mikropartikel
an der Sammelstelle optisch detektiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das strömende Medium ein extrakorporaler Blutfluss einer Blutreinigungsanlage ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium in einer Leitung (4) mit optisch durchlässiger Wandung strömt und das
Magnetfeld mit Hilfe zumindest eines außerhalb der Leitung (4) gelegenen Magneten
(19; 19a, 19b) erzeugt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des zumindest einen Magneten (19; 19, 19b) die Ablagerung (21) von eingefangenen
und markierten Mikropartikeln an der Innenwand der Leitung (4) mit Hilfe des Strahlenganges
(20) eines Fluoreszenzdetektors (18) detektiert wird.
6. Vorrichtung zur Detektion von magnetisch und fluoreszenzmarkierten Mikropartikeln
in einem strömenden Medium
gekennzeichnet durch
eine Leitung (4) mit einer optisch durchlässigen Wandung zur Führung des Mediumstromes,
zumindest einen Magneten (19; 19a, 19b), der zur Erzeugung eines Magnetfeldes im Inneren
der Leitung (4) an deren Außenseite angeordnet ist, wobei das Magnetfeld bei Vorhandensein
der markierten Mikropartikel zu einer Ablagerung (21) der Partikel an der Innenwandung
der Leitung führt, und
einen Fluoreszenzdetektor (18), dessen Strahlengang (20) durch die Wandung der Leitung (4) in deren Innenraum zu dem Bereich einer möglichen Ablagerung
(21) von Mikropartikeln verläuft.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Magnet (19;19a,19b) ein Permanentmagnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (19) nahe der Leitung (4), unmittelbar stromauf des Eintrittes des Strahlenganges
(20) in die Leitung angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (19) nahe der Leitung (4) gelegen ist, wobei die Nord-Süd-Achse des Magneten
(19) unter einem Winkel zu dem Strahlengang (20) des Fluoreszenzdetektors (18), jedoch
im wesentlichen in einer gemeinsamen Normalebene zur Leitung (4) liegt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen Nord-Süd-Richtung des Magneten (19) und Strahlengang (20) des
Detektors (18) zwischen 60 ° und 120 ° liegt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Magnete (19a, 19b) in einer Normalebene zur Leitung (4) angeordnet sind,
wobei die Nord-Süd-Achsen der Magneten (19a, 19b) unter 60 ° bis 120 °, vorzugsweise
90 °, gegeneinander geneigt sind und der Strahlengang (20) des Detektors (18) in Richtung
der Leitung gesehen im wesentlichen durch die Winkelsymmetrale der Nord-Süd-Achsen
verläuft.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlengang (20) des Fluoreszenzdetektors (18) geringfügig stromab der Achsen
der Magneten (19a, 19b) durch die Wandung der Leitung (4) verläuft.