[0001] Die Erfindung betrifft eine Pulverförderpumpe, insbesondere für eine Pulverbeschichtungseinrichtung,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus DE 101 45 448 A1 sowie aus WO 03/024613 A1 ist eine derartige Pulverförderpumpe
bekannt, die in einer Beschichtungsmittelanlage eingesetzt werden kann, um das als
Beschichtungsmittel dienende Pulver zu fördern. Diese bekannte Pulverförderpumpe weist
einen mechanisch über eine Kolbenstange angetriebenen Hubkolben auf, der bei einer
Aufwärtsbewegung ein Vakuum in einem Arbeitsraum der Pulverförderpumpe erzeugt, wodurch
das Pulver über einen Pulvereinlass in den Arbeitsraum der Pulverförderpumpe eingesaugt
wird. Anschließend wird dann Förderluft in den Arbeitsraum eingeblasen, wodurch das
in dem Arbeitsraum befindliche Pulver über einen Pulverauslass ausgestoßen wird.
[0003] Nachteilig an dieser bekannten Pulverförderpumpe ist der aufwendige mechanische Antrieb,
der über eine Kolbenstange durch Pneumatikzylinder erfolgt.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei der vorstehend beschriebenen
bekannten Pulverförderpumpe den Antrieb zu vereinfachen.
[0005] Diese Aufgabe wird, ausgehend von der vorstehend beschriebenen bekannten Pulverförderpumpe
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Die Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, den Kolben pneumatisch direkt
anzutreiben, so dass auf eine Kolbenstange zur mechanischen Verbindung des Kolbens
mit der Antriebseinheit (z.B. Pneumatikzylinder) verzichtet werden kann. Ein weiterer
Vorteil des erfindungsgemäßen Antriebs besteht darin, dass die Zahl und die Masse
der bewegten Teile kleiner ist, wodurch die Verschleißanfälligkeit verringert und
die Vibrationen gemindert werden.
[0007] Vorzugsweise ist zum pneumatischen Antrieb des Kolbens ein Steuerraum vorgesehen,
wobei der Kolben eine Begrenzungsfläche des Steuerraums bildet. Der Druck in dem Steuerraum
ist hierbei einstellbar, um einen entsprechenden Druck auf den Kolben auszuüben und
diesen entsprechend zu bewegen.
[0008] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung sind der Steuerraum und der Arbeitsraum
der Pulverförderpumpe hierbei auf gegenüberliegenden Seiten des Kolbens angeordnet,
wobei der Kolben den Steuerraum von dem Arbeitsraum trennt. Eine Druckerhöhung in
dem Steuerraum bewirkt hierbei also eine Abwärtsbewegung des Kolbens und eine entsprechende
Verringerung des Arbeitsraumvolumens, wohingegen eine Druckverringerung in dem Steuerraum
eine Aufwärtsbewegung des Kolbens bewirkt und zu einer entsprechenden Vergrößerung
des Arbeitsraumvolumens führt.
[0009] In einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung sind der Steuerraum und der Arbeitsraum
dagegen auf derselben Seite des Kolbens angeordnet, so dass der Steuerraum und der
Arbeitsraum vorzugsweise auf dieselbe Stirnfläche des Kolbens wirken. Beispielsweise
kann der Arbeitsraum den Steuerraum ringförmig umgeben, wobei der Steuerraum durch
eine zylindrische Wandung von dem Arbeitsraum getrennt ist. Der Kolben weist hierbei
also auf einer Seite zwei axial hervorstehende und koaxial angeordnete Teilkolben
auf, zwischen denen eine ringförmige Nut verläuft, in die die zylindrische Wandung
zwischen dem Arbeitsraum und dem Steuerraum eingreift. Die Anordnung des Arbeitsraumes
an der Außenseite des Steuerraumes ist vorteilhaft, weil sich dadurch ein größeres
Arbeitsraumvolumen ergibt, was zu einer entsprechend größeren Fördermenge führt. Es
ist jedoch bei diesem Ausführungsbeispiel alternativ auch möglich, dass der Steuerraum
den Arbeitsraum ringförmig umgibt.
[0010] Darüber hinaus besteht bei diesem Ausführungsbeispiel die Möglichkeit, dass auf beiden
Seiten des Kolbens jeweils ein Steuerraum angeordnet ist, um den Kolben pneumatisch
direkt anzutreiben, wobei die beiden Steuerräume auf die gegenüberliegenden Stirnflächen
des Kolbens wirken.
[0011] Zum pneumatischen Antrieb kann in den oder die Steuerräume ein Überdruckanschluss
münden, um einen Überdruck in dem Steuerraum zu erzeugen und den Kolben entsprechend
zu bewegen, wodurch das Arbeitsraumvolumen entsprechend verändert wird. Falls der
Steuerraum auf der dem Arbeitsraum gegenüberliegenden Seite des Kolbens angeordnet
ist, so führt eine Druckerhöhung in den Steuerraum zu einer Abwärtsbewegung des Kolbens
und einer entsprechenden Verringerung des Arbeitsraumvolumens. Falls sich der Steuerraum
dagegen auf derselben Seite befindet, wie der Arbeitsraum, so führt eine Druckerhöhung
in dem Steuerraum durch den Überdruckanschluss zu einer Aufwärtsbewegung des Kolbens
und einer entsprechenden Vergrößerung des Arbeitsraumvolumens.
[0012] Darüber hinaus kann in den oder die Steuerräume ein Unterdruckanschluss münden, um
den Druck in dem Steuerraum zu verringern, was zu einer entsprechenden Kolbenbewegung
und einer Veränderung des Arbeitsraumvolumens führt. Bei einer Anordnung des Steuerraums
auf der dem Arbeitsraum gegenüberliegenden Seite führt eine Verringerung des Drucks
in dem Steuerraum zu einer Aufwärtsbewegung des Kolbens und einer entsprechenden Vergrößerung
des Arbeitsraumvolumens. Bei einer Anordnung des Steuerraums auf derselben Seite wie
der Arbeitsraum führt eine Druckverringerung in dem Steuerraum dagegen zu einer Abwärtsbewegung
des Kolbens und einer entsprechenden Verringerung des Arbeitsraumvolumens.
[0013] Die pneumatische Steuerung des Kolbens kann im Rahmen der Erfindung ausschließlich
durch eine Überdruckerzeugung auf den beiden Seiten des Kolbens erfolgen. Es ist jedoch
alternativ auch möglich, das die pneumatische Steuerung des Kolbens ausschließlich
durch eine Unterdruckerzeugung auf den gegenüberliegenden Seiten des Kolbens erfolgt.
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit einer Kombination einer Unterdruckerzeugung
mit einer Überdruckerzeugung, wobei Unterdruck und Überdruck vorzugsweise auf derselben
Seite des Kolbens erzeugt werden, um den Kolben entsprechend zu bewegen.
[0014] In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung dient die Kolbenbewegung nur
zum Einsaugen des Pulvers in den Arbeitsraum, wohingegen das Ausstoßen des Pulvers
aus dem Arbeitsraum durch den Pulverauslass nicht durch den Kolben erfolgt. Hierzu
ist vorzugsweise ein Förderluftanschluss vorgesehen, der in den Arbeitsraum mündet,
um Förderluft in den Arbeitsraum einzublasen und das in dem Arbeitsraum befindliche
und zuvor eingesaugte Pulver durch den Pulverauslass auszustoßen.
[0015] Vorzugsweise sind der Förderluftanschluss und der Pulverauslass in dem Arbeitsraum
einander gegenüberliegend angeordnet. Dies bietet den Vorteil, dass der Strömungsverlauf
vom Förderluftanschluss zum Pulverauslass das Ausstoßen des Pulvers unterstützt.
[0016] Darüber hinaus kann in den Arbeitsraum auch ein Unterdruckanschluss münden, um den
Kolben nach dem Ausstoßen des Pulvers aus dem Arbeitsraum zu bewegen und das Arbeitsraumvolumen
entsprechend zu verändern. So muss der Kolben nach dem Ausstoßen des Pulvers zunächst
wieder abwärts (d.h. in Richtung des Arbeitsraums) bewegt werden, um das Arbeitsraumvolumen
zu verringern, damit anschließend erneut Pulver in den Arbeitsraum eingesaugt werden
kann.
[0017] Die Aufwärts- oder Abwärtsbewegung des Kolbens kann auch durch eine Feder unterstützt
oder bewirkt werden, wobei die Feder den Kolben wahlweise drücken oder ziehen kann.
Der Kolben kann also mit einer Druck- oder Zugfeder verbunden sein, die den Kolben
in eine Ausgangsstellung bewegt, wenn kein äußerer pneumatischer Druck wirkt. Beispielsweise
kann die Feder den Kolben zum Einsaugen des Pulvers nach oben (d.h. in Richtung des
Steuerraums) bewegen, wohingegen die anschließende Abwärtsbewegung des Kolbens ausschließlich
pneumatisch angetrieben wird.
[0018] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn in dem Arbeitsraum und/oder in dem Steuerraum
mindestens ein Anschlag angeordnet ist, der die Kolbenbewegung begrenzt, um ein definiertes
Hubvolumen zu erreichen und dadurch eine vorgegebene Fördermenge zu erzielen.
[0019] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Kolben aus einem elastischen Material besteht,
um eine möglichst gute Dichtwirkung zwischen dem Kolben und der umgebenden Lauffläche
zu erreichen.
[0020] Beispielsweise kann der Kolben aus einem Kunststoff bestehen, der sich elastisch
an die Lauffläche anlegt. Dies ist auch vorteilhaft, weil Kunststoff relativ leicht
ist, so dass im oszillierenden Betrieb des Kolbens geringere Massenkräfte auftreten,
wodurch die Vibrationen herabgesetzt werden.
[0021] Ferner kann der Kolben an seiner Mantelfläche eine einstückig angeformte Dichtlippe
aufweisen, um Pulverreste an der Lauffläche ohne einen separaten Kolbenring abzustreifen.
Der Kolben kann also wie ein Molch aufgebaut sein, der in modernen Beschichtungsanlagen
zur Reinigung von Farbleitungen eingesetzt wird.
[0022] Ferner ist zu erwähnen, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebene
erfindungsgemäße Pulverförderpumpe als einzelnes Bauteil beschränkt ist, sondern auch
eine vollständige Pulverbeschichtungsanlage mit einer derartigen Pulverförderpumpe
umfasst.
[0023] Darüber hinaus umfasst die Erfindung auch die neuartige Verwendung einer derartigen
Pulverförderpumpe zur Pulverförderung in einer Pulverbeschichtungsanlage.
[0024] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe zur Förderung
von Pulver in einer Pulverbeschichtungsanlage,
- Figur 2
- eine Abwandlung der Pulverförderpumpe aus Figur 1 mit Federn zur Unterstützung der
Kolbenbewegung sowie
- Figur 3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Pulverförderpumpe.
[0025] Die schematische Darstellung in Figur 1 zeigt eine Pulverförderpumpe 1, die in einer
Pulverbeschichtungsanlage eingesetzt werden kann, um ein als Beschichtungsmittel dienendes
Pulver 2 aus einem Pulverbehälter 3 zu einem als Applikationsgerät dienenden Rotationszerstäuber
4 zu fördern.
[0026] Der Pulverbehälter 3 und der Rotationszerstäuber 4 können hierbei herkömmlich ausgebildet
sein, so dass im Folgenden auf eine detaillierte Beschreibung des Pulverbehälters
3 und des Rotationszerstäubers 4 verzichtet werden kann und diesbezüglich auf die
einschlägige Fachliteratur verwiesen wird.
[0027] Weiterhin kann anstelle des Rotationszerstäubers 4 auch ein anderes Applikationsgerät
verwendet werden, wie beispielsweise eine Pulversprühpistole.
[0028] Ferner können zwischen dem Pulverbehälter 3 und der Pulverförderpumpe 1 sowie zwischen
der Pulverförderpumpe 1 und dem Rotationszerstäuber 4 weitere Bauteile und Komponenten
angeordnet sein, die jedoch hier zur Vereinfachung nicht dargestellt sind.
[0029] Die Pulverförderpumpe 1 weist einen Arbeitsraum 5 mit einem veränderlichen Arbeitsraumvolumen
auf, wobei in den Arbeitsraum 5 ein Pulvereinlass 6 mündet, der über eine Zuleitung
7 und ein Pulvereinlassventil 8 mit dem Pulverbehälter 3 verbunden ist. Bei geöffnetem
Pulvereinlassventil 8 kann das Pulver 2 also über die Zuleitung 7 und den Pulvereinlass
6 in den Arbeitsraum 5 der Pulverförderpumpe 1 eingesaugt werden.
[0030] Weiterhin mündet ein Pulverauslass 9 in den Arbeitsraum 5 der Pulverförderpumpe 1,
wobei der Pulverauslass 9 über eine Austragsleitung 10 und ein Pulverauslassventil
11 mit dem Rotationszerstäuber 4 verbunden ist. Bei geöffnetem Pulverauslassventil
11 kann also das in den Arbeitsraum 5 der Pulverförderpumpe 1 eingesaugte Pulver 2
über den Pulverauslass 9 ausgestoßen und zu dem Rotationszerstäuber 4 gefördert werden.
[0031] Das Arbeitsraumvolumen des Arbeitsraums 5 ist durch einen Kolben 12 veränderbar,
der in Pfeilrichtung verschiebbar in der Pulverförderpumpe 1 angeordnet ist.
[0032] Der Kolben 12 besteht aus einem elastischen Kunststoff und weist an seiner Mantelfläche
2 axial beabstandete Dichtlippen 13 auf, die Pulverreste von einer zugehörigen Lauffläche
14 abstreifen.
[0033] Weiterhin weist die Pulverförderpumpe 1 einen Steuerraum 15 auf, der auf der dem
Arbeitsraum 5 gegenüberliegenden Seite des Kolbens 12 angeordnet ist. In den Steuerraum
15 mündet ein Anschluss 16, der über eine Überdruckleitung 17 und ein Überdruckventil
18 mit einer Überdruckquelle verbunden ist.
[0034] Weiterhin ist der Anschluss 16 über eine Unterdruckleitung 19 und ein Unterdruckventil
20 mit einer Unterdruckquelle verbunden, die ebenso wie die Überdruckquelle zur Vereinfachung
nicht dargestellt ist. Über den Anschluss 16 kann der Druck in dem Steuerraum 15 eingestellt
werden, um die Bewegung des Kolbens 12 zu steuern. Zur Abwärtsbewegung des Kolbens
12 wird das Überdruckventil 18 geöffnet, während das Unterdruckventil 20 geschlossen
wird, wodurch der Druck in dem Steuerraum 15 entsprechend ansteigt und sich der Kolben
12 nach unten bewegt.
[0035] Weiterhin mündet in den Arbeitsraum 5 der Pulverförderpumpe 1 ein Anschluss 21, der
über ein Förderluftventil 22 mit einer Förderluftquelle verbunden. Im geöffneten Zustand
des Förderluftventils 22 wird über den Anschluss 21 Förderluft in den Arbeitsraum
5 der Pulverförderpumpe 1 eingeblasen, wodurch das in dem Arbeitsraum 5 befindliche
Pulver 2 über den Pulverauslass 9 ausgestoßen wird, falls das Pulverauslassventil
11 geöffnet ist.
[0036] Zusätzlich kann an den Anschluss 21 über ein Unterdruckventil 23 ein Unterdruckanschluss
angeschlossen sein, um einen Unterdruck in dem Arbeitsraum 5 zu erzeugen und den Kolben
12 dadurch nach unten zu ziehen. Diese Unterdrucksteuerung des Kolbens 12 ist jedoch
nur optional und wird deshalb nicht weiter beschrieben.
[0037] Schließlich weist die Pulverförderpumpe 1 einen in den Steuerraum 15 hineinragenden
Anschlag 24 und einen in den Arbeitsraum 5 hineinragenden Anschlag 25 auf, wobei die
beiden Anschläge 24, 25 die Kolbenbewegung begrenzen und dadurch ein definiertes maximales
Hubvolumen einstellen.
[0038] Im Folgenden wird nun ein vollständiger Arbeitstakt der Pulverförderpumpe 1 beschrieben,
wobei sich der Kolben 12 zu Beginn des beschriebenen Arbeitstaktes an dem unteren
Anschlag 25 befindet, während das Pulvereinlassventil 8, das Pulverauslassventil 11,
das Förderluftventil 22, das Unterdruckventil 20 und das Überdruckventil 18 geschlossen
sind.
[0039] Zu Beginn des Arbeitstaktes werden dann das Pulvereinlassventil 8 und das Unterdruckventil
20 geöffnet, wodurch Luft aus dem Steuerraum 15 abgesaugt wird, was zu einer entsprechenden
Druckminderung in dem Steuerraum 15 und einer Aufwärtsbewegung des Kolbens 12 führt.
Die Aufwärtsbewegung des Kolbens 12 führt wiederum zu einer Druckminderung in dem
Arbeitsraum 5, wodurch das Pulver 2 aus dem Pulverbehälter 3 über den Pulvereinlass
6 in den Arbeitsraum 5 eingesaugt wird.
[0040] Wenn der Kolben 12 an dem oberen Anschlag 24 anstößt, werden das Pulvereinlassventil
8 und das Unterdruckventil 20 geschlossen, während das Pulverauslassventil 11 und
das Förderluftventil 22 geöffnet werden. Dadurch wird Förderluft über den Anschluss
21 in den Arbeitsraum 5 geblasen, wodurch das in dem Arbeitsraum 5 befindliche Pulver
über den Pulverauslass 9 ausgestoßen wird.
[0041] Nach dem Ausstoßen des Pulvers 2 aus dem Arbeitsraum 5 wird dann bei weiterhin geöffnetem
Pulverauslassventil 11 das Förderluftventil 22 geschlossen, während das Überdruckventil
18 geöffnet werden. Dadurch bewegt sich der Kolben 12 nach unten, bis der Kolben 12
schließlich an dem Anschlag 25 anstößt, woraufhin das Überdruckventil 18 geschlossen
wird, so dass der Arbeitstakt beendet ist.
[0042] Das in Figur 2 dargestellte Ausführungsbeispiel stimmt weitgehend mit dem vorstehend
beschriebenen und in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel überein, so dass zur
Vermeidung von Wiederholungen weitgehend auf die vorstehende Beschreibung verwiesen
wird und für entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
[0043] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass der Kolben 12 auf
der dem Steuerraum 15 zugewandten Seite mit zwei Zugfedern 26 verbunden ist, die an
dem Gehäuse der Pulverförderpumpe 1 befestigt sind. Die beiden Zugfedern 26 unterstützen
die Aufwärtsbewegung des Kolbens 12 beim Einsaugen des Pulvers 2 in den Arbeitsraum
5 und übernehmen die Aufwärtsbewegung anstelle des Vakuums.
[0044] Schließlich zeigt Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel, das ebenfalls weitgehend
mit dem vorstehend beschriebenen und in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
übereinstimmt, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen weitgehend auf die vorstehende
Beschreibung zu Figur 1 verwiesen wird und für entsprechende Bauteile dieselben Bezugszeichen
verwendet werden.
[0045] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Pulverförderpumpe
1 zwei Steuerräume 15.1, 15.2 zum pneumatischen Antrieb des Kolbens 12 aufweist, wobei
der Steuerraum 15.1 auf der dem Arbeitsraum 5 abgewandten Seite des Kolbens 12 angeordnet
ist, während sich der Steuerraum 15.2 auf derselben Seite des Kolbens 12 befindet
wie der Arbeitsraum 5.
[0046] Der Steuerraum 15.1 kann hierbei in der gleichen Weise angesteuert werden, wie der
Steuerraum 15 in Figur 1, so dass diesbezüglich auf die vorstehende Beschreibung verwiesen
wird.
[0047] Der Steuerraum 15.2 ist dagegen durch eine topfförmige, zylindrische Wandung 27 von
dem Arbeitsraum 5 getrennt, wobei der Arbeitsraum 5 den Steuerraum 15.2 ringförmig
umgibt.
[0048] Weiterhin befindet sich in dem Kolben 12 eine ringförmige Nut 28, in die die Wandung
27 eingreift.
[0049] Die Aufwärtsbewegung des Kolbens 12 wird hierbei eingeleitet, indem über einen Anschluss
29 und ein Überdruckventil 30 Druckluft in den Steuerraum 15.2 eingeblasen wird, wodurch
sich der Kolben 12 nach oben bewegt und dabei das Pulver 2 über den Pulvereinlass
6 in den Arbeitsraum 5 einsaugt.
[0050] Bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 12 wird der Überdruckanschluss 30 dagegen geschlossen,
wohingegen ein mit dem Anschluss 29 verbundenes Auslassventil 31 geöffnet wird, so
dass die in dem Steuerraum 15.2 befindliche Luft bei einer Abwärtsbewegung des Kolbens
12 über das Auslassventil 31 in die Umgebung abgegeben werden kann.
[0051] Vorteilhaft an diesem Ausführungsbeispiel ist die Tatsache, dass die Aufwärtsbewegung
des Kolbens 12 zum Einsaugen des Pulvers 2 in den Arbeitsraum 5 mit einer erheblich
größeren Kraft erfolgen kann, da sich in dem Steuerraum 15.2 leicht ein starker Überdruck
erzeugen lässt, wohingegen der Differenzdruck beim Ansaugen des Kolbens gemäß Figur
1 auf maximal 1 Bar begrenzt ist.
[0052] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von
dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen.
1. Pulverförderpumpe (1), insbesondere für eine Pulverbeschichtungseinrichtung, mit
- einem Arbeitsraum (5) mit einem veränderlichen Arbeitsraumvolumen,
- einem in den Arbeitsraum (5) mündenden Pulvereinlass (6) zum Einsaugen von Pulver
(2) in den Arbeitsraum (5),
- einem aus dem Arbeitsraum (5) ausmündenden Pulverauslass (9) zum Ausstoßen des in
dem Arbeitsraum (5) befindlichen Pulvers (2),
- einem beweglichen Kolben (12), der eine Begrenzungsfläche des Arbeitsraums (5) bildet
und das Pulver (2) bei einer Aufwärtsbewegung durch den Pulvereinlass (6) in den Arbeitsraum
(5) einsaugt,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kolben (12) pneumatisch direkt angetrieben ist.
2. Pulverförderpumpe (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Steuerraum (15, 15.1, 15.2) zum pneumatischen Antrieb des Kolbens (12), wobei
der Kolben (12) eine Begrenzungsfläche des Steuerraums (15, 15.1, 15.2) bildet.
3. Pulverförderpumpe (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerraum (15, 15.1, 15.2) und der Arbeitsraum (5) auf gegenüber liegenden Seiten
des Kolbens (12) angeordnet sind.
4. Pulverförderpumpe (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerraum (15, 15.1, 15.2) und der Arbeitsraum (5) auf derselben Seite des Kolbens
(12) angeordnet sind.
5. Pulverförderpumpe (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsraum (5) den Steuerraum (15, 15.1, 15.2) ringförmig umgibt.
6. Pulverförderpumpe (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerraum (15, 15.1, 15.2) den Arbeitsraum (5) ringförmig umgibt.
7. Pulverförderpumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf beiden Seiten des Kolbens (12) jeweils ein Steuerraum (15.1, 15.2) angeordnet
ist, wobei die beiden Steuerräume (15.1, 15.2) auf die gegenüber liegenden Stirnflächen
des Kolbens (12) wirken, um dem Kolben (12) pneumatisch in zwei Richtungen anzutreiben.
8. Pulverförderpumpe (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in den Steuerraum (15, 15.1, 15.2) ein Überdruckanschluss (16, 29) mündet, um den
Kolben (12) zu bewegen und das Arbeitsraumvolumen entsprechend zu verändern.
9. Pulverförderpumpe (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in den Steuerraum (15, 15.1, 15.2) ein Unterdruckanschluss (16, 29) mündet, um den
Kolben (12) zu bewegen und das Arbeitsraumvolumen entsprechend zu verändern.
10. Pulverförderpumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Arbeitsraum (5) ein Förderluftanschluss (21) mündet, um Förderluft in den
Arbeitsraum (5) einzublasen und das in dem Arbeitsraum (5) befindliche Pulver (2)
so durch den Pulverauslass (9) auszustoßen.
11. Pulverförderpumpe (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Förderluftanschluss (21) und der Pulverauslass (9) in dem Arbeitsraum (5) einander
gegenüber liegend angeordnet sind.
12. Pulverförderpumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Arbeitsraum (5) ein Unterdruckanschluss (21, 29) mündet, um den Kolben (12)
zu bewegen und das Arbeitsraumvolumen entsprechend zu verändern.
13. Pulverförderpumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (12) mit mindestens einer Feder (26) verbunden ist, die den Kolben (12)
drückt oder zieht.
14. Pulverförderpumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Arbeitsraum (5) ein Anschlag (25) angeordnet, der die Kolbenbewegung bei einer
Abwärtsbewegung begrenzt.
15. Pulverförderpumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Steuerraum (15, 15.1, 15.2) ein Anschlag (24) angeordnet, der die Kolbenbewegung
bei einer Aufwärtsbewegung begrenzt.
16. Pulverförderpumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (12) im Wesentlichen aus einem elastischen Material besteht.
17. Pulverförderpumpe (1) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (12) im Wesentlichen aus Kunststoff besteht.
18. Pulverförderpumpe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (12) an seiner Mantelfläche eine einstückig angeformte Dichtlippe (13)
aufweist, um Pulverreste ohne einen separaten Kolbenring abzustreifen.
19. Pulverbeschichtungsanlage mit einer Pulverförderpumpe (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
20. Verwendung einer Pulverförderpumpe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 18 zur Pulverförderung
in einer Pulverbeschichtungsanlage.