[0001] Die Erfindung betrifft einen Meißel zur Verbindung mit einer rotierbaren Walze einer
Fräsvorrichtung zum Materialabtrag, wobei der Meißel mittels eines Halters an der
Walze halterbar und aus diesem entfernbar ist und einen Meißelkopf besitzt, der mit
einem Hartmetall-Kontaktelement versehen ist, das im Betrieb des Meißels mit dem abzutragenden
Material in Kontakt kommt und wobei zumindest das Kontaktelement gegenüber dem Halter
drehbar ist um eine Achse, die zumindest eine Komponente senkrecht zur Drehachse der
Walze aufweist, wobei der Meißelkopf von einem Meißelschaft, der mit dem Halter verbindbar
ist, entfernbar ist.
[0002] Die Meißelachsen sind aus der radialen Richtung mit ihrer Längsachse im Wesentlichen
in Rotationsrichtung geneigt. Im Fräsbetrieb wird die rotierende Walze senkrecht zu
ihrer Rotationsachse im Wesentlichen entlang einer Materialoberfläche verfahren, wobei
die aus einer fiktiven Abrollbewegung der Walzen resultierende Bewegungsrichtung der
Vorschubrichtung der Fräsvorrichtung entgegengesetzt ist. (Gegenlauffräsen)
[0003] Bei Betrieb der Fräsvorrichtungen greifen die Meißelköpfe je nach Elastizität des
Materials spanend, schneidend oder schlagend in das abzutragende Material ein. Der
Eingriff beginnt wenn ein Meißelkopf sich im Wesentlichen lotrecht unter der Rotationsachse
der Walze befindet. Die Rotation der Walze und die Vorschubgeschwindigkeit der Fräsvorrichtung
addieren sich zu einer resultierenden Geschwindigkeit des Meißelkopfes zunächst im
Wesentlichen parallel zur Oberfläche in Fräsrichlung.
[0004] Im weiteren Verlauf des Fräsvorgangs vergrößert sich an dem betrachteten Meißelkopf
der Winkel zwischen einer Radialrichtung durch den Meißelkopf und dem Lot durch die
Rotationsachse auf die Materialoberfläche, so dass der Meißelkopf auf einer zunehmend
steiler zur Oberfläche ansteigenden Bahn und schließlich aus dem Material heraus geführt
wird. Durch diesen typischen Bewegungsablauf bildet sich bei bestimmten Materialien
eine charakteristische Spanform, der sogenannte "Komma-Span" aus.
[0005] Als sogenannte Schaftmeißel weisen Meißel einen Meißelschaft auf, der in eine Bohrung
eines Halters einschiebbar ist. Der Meißelkopf mit einer Hartmetallspitze ragt aus
der Bohrung heraus und liegt mit einem radial aus der Meißelachse vorstehenden Bund
an dem Halter an. Auf der zylindrischen Mantelfläche des Meißelschafts weist ein solcher
Schaftmeißel ein Halteelement auf, mit dem der Schaftmeißel in der Bohrung halterbar
ist.
[0006] Derartige Meißel sind vor allem aus dem Bereich der Straßensanierung bekannt. Dort
werden sie in Straßenfräsen verwendet, wo sie in einer Mehrzahl von einigen Zehn bis
zu einigen Hunderten durch Halter an eine rotierbare Walze montiert sind.
[0007] Sie eignen sich zum großflächigen Abtrag von Straßenbelag, also insbesondere von
Beton- und Asphaltschichten. An Kleinfräsen eingesetzt, eignen sie sich für das Egalisieren
von Unebenheiten ebenso gut, wie für das Einschneiden von Nuten in Straßenbeläge beim
Grabenbau, für Markierungs- bzw. Demarkierungsarbeiten oder für das Anrauhen glatter
Straßenbeläge. Ein weiteres Einsatzgebiet derartiger bekannter Meißel ist noch der
Tagebau, wo sie an sogenannten Surface Minern eingesetzt werden und dort besonders
hohen Belastungen ausgesetzt sind, da die inhomogenen Gesteinsgefüge der Gebirgsformationen,
die zudem noch unregelmäßig geformt sind, Hartgesteinseinschlüsse enthalten können.
Im Gegensatz zum ebenen und relativ homogenen Gefüge eines Asphaltbelags können bei
derartigen Bedingungen enorme Spitzenbelastungen für die Meißel auftreten.
[0008] Meißel unterliegen aufgrund der dynamischen Belastung beim Fräsvorgang einem hohen
Verschleiß und müssen regelmäßig und in der Regel vollständig ausgetauscht werden.
Hinzu kommt, dass einzelne Meißel, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind, abbrechen
können und ebenfalls ersetzt werden müssen. Die Kosten die dabei regelmäßig entstehen,
setzen sich vor allem aus den Anschaffungskosten neuer Meißel und aus den Kosten,
die die Stillstandzeit der jeweiligen Maschine beim Meißelaustausch verursachen, zusammen.
[0009] Zur Kostenreduzierung, d.h. zur Verlängerung der Betriebszeit pro Meißel einerseits
und der Verkürzung der Stillstandzeit andererseits, sind bei den bekannten Meißeln
schon zahlreiche Verbesserungen vorgenommen worden.
[0010] Zum Beispiel offenbart die DE 36 30 444 A1 einen Meißel, der durch einen elastischen
Ring axial vom Halter abgestützt wird. Der Ring soll dabei die auf den Meißelkopf
einwirkenden Stoßkräfte abfedern und dadurch die Belastungen an dem Hartmetall-Kontaktelement
der Meißelspitze, Meißelkopf und Halter wirksam reduzieren, um so die Lebensdauer
der genannten Elemente zu erhöhen.
[0011] Weiterhin offenbart die DE 37 01 905 C1 eine besondere Befestigung eines Meißels
an einem Halter mittels einer Spannhülse, die gewährleisten soll, dass der Meißel
drehbar ist und sich zudem besonders leicht durch Hammerschläge einsetzen lassen soll.
[0012] Aus der DE 35 00 261 A1 ist ein Rundschaftmeißel bekannt, der aus einem in einem
Meißelhalter auswechselbar geführten Meißelkörper mit einer kopfseitig angeordneten
Schneide besteht. Um den Meißel einfacher herstellen zu können und die Standzeit zu
erhöhen, ist der Meißelkörper aus einem die Schneide aufnehmenden Meißelkopf und einem
Schaft zusammengesetzt, der in eine angepaßte Ausnehmung in dem Meißelkopf eingreift.
Die Verbindung der den Meißelkörper bildenden Teile (Meißelkopf und Meißelschaft)
kann gemäß diesem Stand der Technik durch Decken kleben, schrumpfen oder schrauben
erfolgen.
[0013] Die GB 2 195 682 A offenbart einen nicht drehbaren Meißel, der aus einem Meißelschaft
und einem Meißelkopf zusammengesetzt ist. Der Meißelschaft weist im Verbindungsbereich
mit dem Meißelkopf einen kegelsternpfförmigen Endbereich auf, der in eine entsprechend
geformte Ausnehmung am Basisende des Meißelkopfes eingreift. Eine formschlüssige Verbindung
der beiden vorgenannten Teile erfolgt mittels eines paßfederärtigen Stahlstiftes,
der sich halb in einer Ausnehmung in dem Meißelschaft und halb in einer Ausnehmung
in dem Meißelkopf befindet und rückseitig, das heißt im Bereich des Meißelkopfes durch
ein Gummielement abgestützt und in Richtung auf den Meißelschaft vorgespannt ist.
[0014] Eine getrennte Ausführung von Meißelkopf und Meißelschaft ist auch aus der US 5,261,499
bekannt. Die Verbindung der vorgenannten Bauteile erfolgt dort mit Hilfe einer geschlitzten
und in der Einbauposition radial vorgespannten Haltehtilse, die einerseits einen an
den Meißelschaft befindlichen zentral angeordneten Zapfen umgreift und andererseits
in eine angepasste Ausnehmung in dem Meißelkopf eingreift. Ringförmige Nuten können
zur Herstellung eines Formschlusses sowohl an dem Zapfen als auch alternativ in der
Ausnehmung angeordnet sein.
[0015] Von Nachteil ist bei bekannten Meißeln, dass sie hinsichtlich ihres Aufbaus und den
damit verbundenen Erfordernissen, wie zum Beispiel ihrer in jeden Fall zu erhaltenden
Drehbarkeit noch nicht optimal auf den unterschiedlich starken Verschleiß der verschiedenen
Meißelbereiche abgestimmt wurden. Insbesondere wenn das bei bekannten Meißeln an der
Spitze des Meißelkopfes durch Hartlöten angebrachte Hartmetall-Kontaktelement abgenutzt
oder beschädigt ist, muss der Meißel durch einen neuen ersetzt werden, da sich eine
Reparatur derartiger Meißel bei diesem Massenprodukt nicht rentieren würde.
[0016] Es ist Aufgabe der Erfindung einen Meißel zu schaffen, der ein verbessertes Preis-/Leistungsverhältnis
aufweist und bei Beschädigung und Verschleiß leichter auszutauschen ist als bekannte
Meißel.
[0017] Die Aufgabe wird nach der Erfindung zum einen dadurch gelöst, dass der Meißelkopf
und der MeiBelschaft durch ein elastisches Element kraftschlüssig miteinander verbunden
sind, welches in einer Aussparung des Meißelkopfes oder des Meißelschaftes liegt,
die zum Teil konisch geformt ist, wobei der Konus eine Neigung von vorzugsweise 1
bis 15 Grad gegenüber der Mittelachse des Meißels aufweist.
[0018] Bei Verschleiß des Meißelkopfes muss dadurch nicht der gesamte Meißel aus dem Halter
entfernt und danach wieder ein neuer Meißel eingesetzt, sondern nur der Meißelkopf
ausgetauscht werden. Der Meißelschaft muss dabei nicht ausgetauscht werden und kann
im Halter verbleiben. Die solchermaßen erreichbare Materialeinsparung kann bei derartigen
Meißeln bis zu 50 % ausmachen und sich deshalb innerhalb kurzer Zeit rentieren. Zudem
muss sich der erfindungsgemäße Meißel nicht in seiner äußeren Form von den bekannten
Meißeln unterscheiden, so dass er auch zusammen mit letzterem für besonders hartes
und inhomogenes Straßen- bzw. Gesteinsmaterial einsetzbar ist.
[0019] Gemäß einem für die Erfindung wesentlichen Merkmal sind der Meißelkopf und der Meißelschaft
durch ein elastisches Element kraftschlüssig miteinander verbunden, welches in einer
Aussparung liegt, die zum Teil konisch geformt ist, wobei der Konus eine Neigung von
vorzugsweise 1 bis 15 Grad gegenüber der Mittelachse des Meißels aufweist. Durch die
konische Aussparung, vorzugsweise in Form einer umlaufenden konischen Nut, die sich
entweder in einer Ausnehmung des Meißelkopfes für den einzuführenden Meißelschaft
oder dem Meißelschaft befindet, setzt sich einer axialen Meißelbewegung beim Entfernen
derselben aus dem Halter eine zunehmende Rückhaltkrart entgegen, die ein Herauswandern
des Meißels während des Fräsbetriebs sicher verhindert. Auch kann hierdurch ein unerwünschtes
axiales Oszillieren des Meißels unter Lastwechseln vermieden werden.
[0020] Insbesondere die Verwendung eines Rings aus einem Kunststoff oder einem Metall, wobei
bei letzterem die Elastizität aus der dem Metall innewohnende Schraubenfeder- bzw.
Rückstellkraft herrührt, ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung und allein schon
deshalb von Vorteil, weil derartige Ringe sehr kostengünstig sind. Dabei wird die
Klemm- und Rückstellwirkung nur durch die oben beschriebene Konusfläche erreicht.
Ist ein solcher Ring zudem mit einem seitlichen Schlitz versehen, so kann das Austauschen
solcher Ringe bei einem gewissen Verschleiß erheblich vereinfacht werden. Eine unzulässige
Ringdehnung wird vermieden und der Kraftaufwand bei der Montage gesenkt. Je nach Anwendung
kann der Ring aus Kunststoff oder -bei Einwirkung höherer Temperaturen auf den Meißel
bei besonders verschleißträchtigen Einsätzen- aus Metall, insbesondere einem federelastischen
Stahl bestehen.
[0021] Diese Art der Verbindung ist überaus sinnvoll, da beim Auswechseln der Meißel oder
der Meißelelemente völlig auf Werkzeug verzichtet werden kann. Die Quetschung der
Ringe wird, wie bereits oben erwähnt, beim Auseinanderziehen der Elemente verstärkt
und führt zu einer erhöhten Gegenkraft zur Zugkraft. Durch ein einfaches Drehen in
eine Richtung oder einem Hin- und Herdrehen eines Elementes des Meißels gegenüber
einem anderen oder des kompletten Meißels gegenüber dem Halter bei gleichzeitigem
Ziehen, lässt sich diese Gegenkraft jedoch reduzieren, da dabei die Haftreibung zwischen
dem Element ohne Aussparung und dem elastischen Ring in eine niedrigere Gleitreibung
übergeht, so dass der Ring nicht wie zuvor zu der sich verjüngenden Seite der Aussparung
hin verschoben und verquetscht wird.
[0022] Im Gegensatz zu bekannten Meißeln, die bei Verschleiß oder Bruch des Meißelkopfes
komplett ersetzt werden müssen, indem man sie mittels Hammerschlägen von der Rückseite
aus dem Halter austreibt und einen neuen Meißel eintreibt, genügt es bei dem erfindungsgemäßen
Meißel, den Meißelkopf durch eine einfache und kombinierte Dreh- und Ziehbewegung
zu entfernen. Damit wird einerseits die für den Austausch benötigte Stillstandzeit
reduziert und andererseits das verletzungsträchtige Ein- und Austreiben durch Hammerschläge
überflüssig. Im Übrigen kann der elastische Ring noch aufgetrennt sein, ohne einen
Nachteil in Bezug auf die Montage und Demontage des Meißelkopfes vom Meißelschaft
herbeizuführen, sondern sie im Gegenteil noch einfacher zu ermöglichen.
[0023] Eine weitere alternative Lösung der zugrundeliegenden Aufgabe besteht auch darin,
dass der Meißelkopf und der Meißelschaft durch eine Schraubenfeder miteinander verbunden
sind.
[0024] Durch die Verwendung einer Schraubenfeder als Bindeglied zwischen dem Meißelkopf
und dem Meißelschaft können Belastungen an besonders exponierten Meißeln reduziert
werden, da die Schraubenfeder nachgiebig ist. Durch diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Meißels erhöht sich nochmals seine Einsatzzeit. Es wird insbesondere auch die Möglichkeit
geschaffen, gekrümmte Fläche zu bearbeiten, wie etwa Fahrbahnen mit Spurrillen aufzurauhen.
Im Bereich der Schraubenfeder ergibt sich falls gewünscht die Möglichkeit einer Trennung
von Meißelkopf und Meißelschaft, insbesondere wenn die Feder zumindest einseitig mit
radialer Vorspannung auf ein derartiges Hohlelement aufgepreßt ist. Vorzugsweise besteht
der Meißelschaft aus einem dem Meißelkopf zugeordneten Oberteil und einem dem Halter
zugewandten Unterteil, die mittels der Schraubenfeder miteinander verbunden sind.
Die Erfindung weiter ausgestaltend ist das Oberteil des Meißelschaftes abnehmbar an
dem Meißelkopf befestigt.
[0025] Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist noch vorgesehen, dass der Meißelkopf
aus einer Haltekappe, einem Haltesockel und einem Hartmetall-Kontaktelement besteht,
wobei das Hartmetall-Kontaktelement von Haltekappe und Haltesockel gehaltert wird
und jedes der drei Elemente einzeln austauschbar ist. Ein Vorteil einer derartigen
Ausgestaltung ist die Möglichkeit, die jeweiligen Einzelkomponenten ihrem Beanspruchungsgrad
noch weiter anpassen zu können. Besonders für SpezialmeiBel ergibt sich so die Möglichkeit,
die Anschaffungskosten zu reduzieren, da nunmehr nur die tatsächlich abgenutzten Komponenten
getauscht werden müssen. Zudem erlaubt es die Ausgestaltung, das Hartmetall-Kontaktelement
drehbar zu haltern. Durch die Möglichkeit einer eigenen Drehung der Hartmetall-Kontaktelemente,
kann auf die Drehbarkeit des gesamten Meißels, wie sie bei bekannten Meißeln zum Erhalt
der Spanfähigkeit stets notwendig ist, falls gewünscht vollständig verzichtet werden.
[0026] Überdies ist noch eine etttndungsgemäße Ausgestaltung, dass das Hartmetall-Kontaktelementelement
zwei sich gegenüberliegende Kontaktflächen aufweist, die durch einen dazwischen angeordneten
Haltebereich getrennt sind. Auf diese Weise lässt sich die Nutzungsdauer leicht verdoppeln.
Bei Abnutzung einer Kontaktfläche des Hartmetall-Kontaktelementelementes kann einfach
die unbenutzte zweite Kontaktfläche verwendet werden. Selbst bei niedrigsten Stückkosten
für Meißel oder Meißelelemente ist diese Ausgestaltung von Vorteil, da für gleiche
Nutzungsdauer nur halb soviel beidseitig nutzbaren Hartmetall-Kontaktelementelemente
vorgehalten werden müssen als einseitig nutzbare.
[0027] Eine letzte erfindungsgemäße Ausführung sieht vor, dass Elemente des Meißels an den
Kontaktstellen zu benachbarten Elementen mit Hartmetall-Elementen versehen sind, um
den Verschleiß nochmals zu reduzieren und die Nutzungsdauer des Meißel weiter zu erhöhen.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.
[0029] Es zeigt
- Fig.1
- einen schematischen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Meißel in einem Halter steckend,
- Fig.2
- wie Fig. 1, jedoch in einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 3
- wie Fig. 1, jedoch in einer dritten Ausführungsform und
- Fig. 4
- wie Fig. 1, jedoch in einer vierten Ausführungsform.
[0030] Der in Fig. 1 gezeigte, in einem Halter 1 steckende Meißel 2 weist einen Meißelschaft
3 und einen auf diesen aufsteckbaren Meißelkopf 4 mit einem Hartmetall-Kontaktelement
5 in Form einer Hartmetallspitze auf. Der Halter 1 kann entweder direkt mit einem
Walzenkörper z. B. durch Schweißen oder als sogenannter Wechselhalter z. B. durch
Schrauben mit einem Grundhalter, der mit dem Walzenkörper verschweißt ist, verbunden
sein.
[0031] Der Meißelkopf 4 des Meißels 2 wird durch ein elastisches Element 6 in Form eines
O-Rings, welches auf einer Aussparung 7 des Meißelschaftes 3 unter gewisser Spannung
elastisch aufgesteckt ist, auf einem Bolzenabschnitt 9 des Meißelschaftes 3 gehalten.
Der Meißelschaft 3 hat im wesentlichen die Form eines Zylinders mit einem über seine
Mantelfläche hinausragenden radial vorstehenden Flansch 8. Der Flansch 8 teilt den
Zylinder in zwei Bolzenabschnitte 9, 10 derart auf, dass etwa ein Drittel der Gesamtlänge
des Zylinders einen ersten Bolzenabschnitt 9 bilden, welcher in den Meißelkopf 4 hineinragt
und der zweite Bolzenabschnitt 10 somit etwa zwei Drittel der Gesamtlänge des Zylinders
aufweist und im Halter 1 eingesteckt ist.
[0032] Während die Aussparung 7 des Meißelschaftes 3 auf dem Bolzenabschnitt 9 der Meißelkopf-Seite
konisch ausgeformt ist, wobei der Konus gegenüber der Mittelachse des Meißelschaftes
3 um etwa 5 Grad geneigt ist und zur Meißelspitze hin ausläuft, ist die nicht gezeigte
Aussparung 11 auf dem dem Halter 1 zugewandten Bolzenabschnitt 10 des Meißelschaftes
3 für die Aufnahme einer geschlitzten Spannhülse 12 geeignet und besitzt deshalb die
Form einer im Querschnitt flachen, rechteckförmigen Ringnut.
[0033] Der Meißel 2 kann mittels einer Austreibe-Stange und einem Hammer von der Rückseite
aus dem Halter 1 getrieben und mittels eines Hammers in den Halter 1 hineingehämmert
werden. Falls es jedoch nur nötig sein sollte, den Meißelkopf 4 zu ersetzen, so gestattet
es die gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Meißels 2, dessen Meißelkopf
4 durch eine kombinierte Dreh- und Ziehbewegung vom Meißelschaft 3 zu trennen. Dabei
ist der Meißelkopf 4 zur Erhöhung der Griffigkeit, um ein hinreichend großes Drehmoment
für die Drehbewegung einleiten zu können, mit einer geeigneten Rändelung 8' oder einer
Mehrkantkontur versehen.
[0034] Im Übrigen dient der Flansch 8 als Soll-Verschleißkörper, der einen Teil des unerwünschten
Verschleißes des Halters 1 verhindern soll. Die Funktion des Flansches 8 als Opfer-Verschleißkörper
wird erst durch die Erfindung sinnvoll ausführbar, da erst durch diese eine zusätzliche
Verschleißfläche zwischen zwei Metallflächen zustande kommen kann.
[0035] Die Fig. 2 zeigt einen Meißel 2 bei dem der MeiBellsopf 4 in eine Meißelkopfkappe
4' und einen Meißelkopfsockel 4" geteilt ist. Beide Elemente lassen sich durch das
oben beschriebene Wirkprinzip verbinden, wobei eine Aussparung 7', die das elastische
Element 6 in Form eines Ringes in sich aufnimmt, sich in diesem Fall in einer Innenwand
der Meißelkopfkappe 4' befindet. Zwei weitere Ring-Verbindungen halten einerseits
den Meißelkopfsockel 4" an dem in ihm eingesteckten Bolzenabschnitt 9 des Meißelschaftes
3 und andererseits den Meißelschaft 3 in dem Halter 1. Weiterhin ist noch eine erfindungsgemäBe
Ausführungsform des Hartmetallkontaktelementes 5 gezeigt, das drehbar zwischen Meißelkopfkappe
4' und Meißelkopfsockel 4" gelagert ist. Das Hartmetall-Kontaktelement 5 weist einen
Haltebereich 13 in Form einer ballförmigen Verdickung auf, die das Hartmetall-Kontaktelement
5 in zwei Nutzabschnitte 14, 14' mit außenliegenden Kontaktbereiche 15, 15' mittig
unterteilt. Der Meißelkopfsockel 4" ist einem der Nutzabschnitte 14 des Hartmetall-Kontaktelementes
5 durch eine Bohrung 16 entsprechend angepasst. Ebenfalls dem Hartmetall-Kontaktelement
5 angepasst ist auch die MeiBelkopfkappe 4', welche eine Öffnung 17 für den zweiten
Nutzabschnitt 14' des Hartmetall-Kontaktelements 5 aufweist und die zudem eine sich
darunter anschließende Aussparung 17' aufweist, die dem Haltebereich 13 angepasst
ist. Ein Vorteil des beschriebenen Meißels 2 ist die weitgehende Anpassung an unterschiedliche
Ausprägung von Verschleiß bezüglich der einzelnen Meißelbereiche. Ebenfalls von großem
Vorteil ist die optionale Drehbarkeit des Hatbzletall-Kontaktelements 5 relativ zu
der MeiBelkopfkappe 4' bzw. dem Meißelkopfsockel 4", durch die ein einseitiger Verschleiß
des Hartmetall-Kontaktelements 5, selbst bei einer unerkannt bleibenden Verklemmung
und einer damit einhergehenden Verhinderung der Drehung des Meißels 2 in dem Halter
1, verhindert wird. Eine weitere Drehbewegung kann zwischen dem Meißelkopf 4 und dem
Meißelschaft 3 stattfinden, so dass sich theoretisch drei Drehbewegungen ergeben können.
Auch bei dieser MeiBelausführung können die einzelnen Elemente noch eine Rändelung
oder eine Mehrkantkontur aufweisen, die die Griffigkeit der Elemente erhöht und die
dadurch eine Trennung der Elemente voneinander durch die oben beschriebene Dreh-/Ziehbewegung
vereinfacht. Sie radial verlaufenden Aussparungen einmal am Meißelkopfsockel 4" und
einmal am Flansch 8 ermöglichen ein leichteres Entfernen des Meißelkopfes 4 bzw. des
gesamten Meißels 2 mittels eines Schraubenziehers etc. vom Halter 1.
[0036] Der in Fig. 3 dargestellte Meißel 2 weist einen in ein Oberteil 3' und ein Unterteil
3" unterteilten und von einer Schraubenfeder 18 separierten Meißelschaft 3 auf. Die
Schraubenfeder 18 ist dabei äußerst fest auf die vorstehenden Bolzenabschnitte 9,
19 des Oberteils 3' und des Unterteils 3" aufgepresst. Die Schraubenfeder 18 ermöglicht
die impulshafte Abgabe der Bewegungsenergie des Meißelkopfes 4 auf das abzutragende
Material, weshalb in diesem Fall eine hammerartige Wirkung entfaltet wird. Nach Abgabe
des Großteils der Energie weicht der Meißelkopf 4 mit dem Schaft-Oberteil 3' dem Material
aus. Die Ausführungsform gestattet es durch die beschriebene Wirkung der Schraubenfeder
18, den erfindungsgemäßen Meißel 2 auch bei solchem Material einzusetzen, bei dem
zuvor keinerlei adäquate Schneid- oder Spanwirkung des Meißels 2 zu beobachten war.
Eine langgezogene Schleif- und Schmierwirkung des Meißels wird wirkungsvoll verhindert.
[0037] Fig. 4 stellt schließlich einen Meißel 2 dar, bei welchem besonders beanspruchte
Stellen an dem Meißelkopf 4 noch mit Elementen aus Hartmetall versehen sind. Zum einen
handelt es sich um einen auf dem Bolzenabschnitt 9 des Meißesschaftes 3 aufgesetzten
und mittels Hartlöten befestigten Hartmetall-Rundkopf 20, an die die Aufnahme in dem
Meißelkopf in Form einer Kalotte entsprechend angepasst ist, zum anderen um einen
auf dem Flansch 8 des Meißelschafts 3 befestigten Hartmetall-Ring 21, der ebenfalls
mittels einer Hartlötung mit dem MeiBelschaft 3 verbunden ist und der bündigen Kontakt
zu dem sich direkt gegenüberliegend anschließenden Nleißelkopf 4 besitzt. Mittels
derartiger Hartmetall-Elemente kann die Nutzungsdauer des Meißelschafts 3 um ein mehrfaches
gegenüber herkömmlichen Meißelschaft-abschnitten verlängert werden.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Halter
- 2
- Meißel
- 3
- Meißelschaft
- 3'
- Oberteil
- 3"
- Unterteil
- 4
- Meißelkopf
- 5
- Hartmetall-Kontaktelement
- 6
- elastisches Element
- 7, 7'
- Aussparung
- 8
- Flansch
- 9
- Bolzenabschnitt
- 10
- Bolzenabschnitt
- 11
- Aussparung
- 12
- Spannhülse
- 13
- Haltebereich
- 14, 14'
- Nutzabschnitt
- 15, 15'
- Kontaktbereich
- 16
- Bohrung
- 17
- Öffnung
- 17'
- Aussparung
- 18
- Schraubenfeder
- 19
- Bolzenabschnitt
- 20
- Hartmetall-Rundkopf
- 21
- Hartmetallring
1. Meißel (2) zur Verbindung mit einer rotierbaren Walze einer Fräsvorrichtung zum Materialabtrag,
wobei der Meißel (2) mittels eines Halters (1) an der Walze halterbar und aus diesem
entfernbar ist und einen Meißelkopf (4) besitzt, der mit einem Harlmetall-Kontaktelement
(5) versehen ist, das im Betrieb des Meißels (2) mit dem abzutragenden Material in
Kontakt kommt und wobei zumindest das Kontaktelement (5) gegenüber dem Halter (1)
drehbar ist um eine Achse, die zumindest eine Komponente senkrecht zur Drehachse der
Walze aufweist, wobei der Meißelkopf (4) von einem Meißelschaft (3), der mit dem Halter
(1) verbindbar ist, entfernbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Meißelkopf (4) und der Meißelschaft (3) durch ein elastisches Element (6) kraftschlüssig
miteinander verbunden sind, welches in einer Aussparung (7, 7', 11) des Meißelkopfes
(4) oder des Meißelschaftes (3) liegt, die zum Teil konisch geformt ist, wobei der
Konus eine Neigung von vorzugsweise 1 bis 15 Grad gegenüber der Mittelachse des Meißels
aufweist.
2. Meißel (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Element (6) ein Ring ist.
3. Meißel (2) nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Meißelkopf (4) und der Meißelschaft (3) durch eine Schraubenfeder (18) miteinander
verbunden sind.
4. Meißel (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Meißelschaft (3) aus einem dem Meißelkopf (4) zugeordneten Oberteil (3') und
einem dem Halter (1) zugewandten Unterteil (3") besteht, wobei das Oberteil (3') und
das Unterteil (3") durch eine Schraubenfeder miteinander verbunden sind.
5. Meißel (2) nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (3') des Meißelschaftes (3) abnehmbar an dem Meißelkopf (4) befestigt
ist.
6. MeiBel. (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Meißelkopf (4) aus einer Haltekappe (4'), einem Haltesockel (4") und einem Hartmetall-Kontaktelement
(5) besteht, wobei das Hartmetall-Kontaktelement (5) zwischen der Haltekappe (4')
und dem Haltesockel (4") gehaltert wird und jedes der drei Elemente einzeln austauschbar
ist.
7. Meißel (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Hartmetall-Kontaktelement (5) zwei sich gegenüberliegende Kontaktflächen (15,
15') aufweist, die durch einen dazwischen angeordneten Haltebereich (13) getrennt
sind.
8. Meißel (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltekappe (4') mit dem Haltesockel (4") verschraubt ist
9. Meißel (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine radial angelegte Aussparung (7, 7', 11) in mindestens einem von zwei verbindbaren
Elementen des Meißels (2) befindet, welche den Ring aufnehmen kann und sich zu einer
Seite hin derart verjüngt, dass der Ring sich bei einem Auseinanderziehen der beiden
Elemente zu der verjüngten Seite hin verschiebt, und dabei zunehmend zusammengequetscht
wird und verstärkt dem Auseinanderziehen entgegenwirkt.
10. Meißel (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Elemente des Meißels (2) an den Kontaktstellen zu benachbarten Elementen mit Hartmetall-Elementen
(20, 21) versehen sind.