[0001] Die Erfindung betrifft einen Sammelhefter mit wenigstens zwei Arbeitswellen nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik:
[0002] Sammelhefter sind im Allgemeinen papierverarbeitende Maschinen, mit denen ein Produkt,
beispielsweise eine Broschüre, aus mehreren Falzbogen zusammengestellt und geheftet
wird. Auf Falzbogenanlegern liegend oder auf dem Rücken stehend werden bedruckte Falzbogen
aus Stapeln vereinzelt zugeführt, geöffnet und auf eine Sammelkette aufgelegt. Die
zu heftende Anzahl von Falzbogen wird auf der Sammelkette durch Mitnehmer gesammelt
und ausgerichtet. Die Sammelkette transportiert die gesammelten Falzbogen zu einer
Hefteinrichtung, wo diese durch Heftköpfe mit Drahtklammern geheftet werden. Um den
Rand der gehefteten Produkte zu beschneiden, ist üblicherweise nach dem Auswurf ein
sogenannter Trimmer (3-Schneider) vorgesehen, von welchem die Endprodukte zu einer
Auslage weitertransportiert werden. Gegebenenfalls kann eine Lochung der Produkte
vorgesehen werden
[0003] Bei Sammelheftern können in sinnvoller Weise zwei Heftprinzipien eingesetzt werden:
Heften im Stillstand oder Heften am bewegten Produkt. Um eine Heftung am bewegten
Produkt vorzunehmen, muss die Hefteinrichtung, bestehend aus Heftschlitten und Umbiegeeinrichtung
bzw. Heftstation, mit dem zu heftenden Produktmitbewegt und zumindest zeitweise auf
dessen Bewegung abgestimmt werden.
[0004] Der Antrieb des Sammelhefters erfolgt häufig durch einen zentralen Elektromotor.
Dabei werden die verschiedenen Baugruppen, wie die Heftvorrichtung, die Sammelkette,
der Falzbogenanleger, der Auswerfer, der Trimmer und eventuell weitere Komponenten
über verschiedene Getriebe und eine gemeinsame Welle, eine sogenannte Königswelle,
angetrieben.
[0005] Die jeweilige Baugruppe umfasst zur Erfüllung ihrer Funktion zumindest eine von der
gemeinsamen Welle angetriebene Arbeitswelle, zum Teil sind auch mehrere Arbeitswellen
pro Baugruppe vorhanden. Zum Beispiel weist ein Falzbogenanleger drei entsprechende
Wellen auf, um den Boden abzuziehen und zu öffnen, um ihn auf die Sammelkette zu legen.
[0006] Häufig sollen Sammelhefter unterschiedlichste Bögen verarbeiten können. Beispielsweise
sollen unterschiedlich große und oder unterschiedlich feste Papiere verarbeitet werden.
Hierfür ist es zum Teil notwendig, die Phasenlage zwischen den Arbeitswellen unterschiedlicher
Baugruppen und/oder zwischen den Arbeitswellen einer Baugruppe zu verstellen. Dies
wird bislang von Hand durchgeführt, was sehr zeitaufwendig und zum Teil relativ ungenau
ist.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sammelhefter mit einer gemeinsamen wenigstens
zwei Arbeitswellen antreibenden Antriebseinheit, wobei wenigstens eine und/oder zwei
unterschiedliche Arbeitseinheiten die Arbeitswellen umfassen, vorzuschlagen, der eine
automatisierte Änderung der Phasenlage zwischen zwei Wellen ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Sammelhefter der einleitend genannten Art,
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0010] Dementsprechend zeichnet sich ein erfindungsgemäßer Sammelhefter dadurch aus, dass
eine Verstellvorrichtung mit wenigstens einem kontrollierbaren Verstellantrieb zum
Einstellen einer Phasenlage mindestens zwischen den beiden Wellen vorgesehen ist.
Im Sinn der Erfindung werden als Arbeitswellen sowohl Wellen verstanden, die eine
Arbeitsfunktion, als auch andere Wellen antreibende Wellen, d.h. eine Antriebsfunktion
bzw. die Arbeitsfunktion ist der Antrieb anderer Wellen erfüllen, wie die sogenannte
Königswelle verstanden.
[0011] Mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung mit Verstellantrieb wird unter
Beibehaltung der starren, mechanischen Kopplung zwischen den Arbeitswellen bzw. zwischen
den Arbeitseinheiten in besonders eleganter Weise eine Phasenlagenänderung realisierbar,
die automatisiert ist und vorzugsweise mit einer zum Teil bereits vorhandenen Steuer-/Kontrolleinheit
kontrolliert bzw. gesteuert wird. Das bedeutet, dass durch die mechanische, starre
Kopplung der Wellen beispielsweise die Synchronisation der Arbeitswellen sicher gewährleistet
wird und gleichzeitig eine flexible Anpassung an unterschiedlichste Anforderungen
bzw. Bögen automatisiert erfolgen kann.
[0012] Vorteilhafterweise ist der Verstellantrieb als Elektromotor, insbesondere mit einer
Positioniersteuerung/-regelung ausgebildet. Hiermit wird gewährleistet, dass z.B.
handelsübliche Antriebe verwendbar sind. Die Positioniersteuerung/-regelung des Elektromotors
gewährleistet eine besonders genaue Einstellbarkeit der Phasenlage zwischen den Arbeitswellen.
Bei dieser ist besonders von Vorteil, dass sie ein Verdrehen aufgrund äußerer Einflüsse
wahrnimmt und gegebenenfalls korrigiert.
[0013] In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung umfasst der Verstellantrieb ein Spindel-
oder Schneckengetriebe. Mit Hilfe des Spindel-/Schneckengetriebes kann eine selbsthemmende
Verstellung bei hoher Kraftübersetzung erreicht werden. Darüber hinaus kann bei vorteilhafter
Ausgestaltung des Spindel-/Schneckengetriebes eine besonders hohe Genauigkeit der
Steuerung/Regelung erreicht werden. Beispielsweise können vergleichsweise viele Inkremente
des Motors bzw. eines Drehgebers pro Grad-Phasenverstellung vorgesehen werden. Bei
einer vorteilhaft kleinen Auflösung der Verstellung ist eine äußerst exakte Einstellung
der Phasenlage zwischen den Wellen realisierbar.
[0014] In einer vorteilhaften Variante der Erfindung weist der Verstellantrieb ein Planetengetriebe
auf. Hiermit kann eine besonders kompakte Bauweise realisiert werden. Darüber hinaus
können handelsübliche Komponenten kostengünstig eingesetzt werden. Mit einem Planetengetriebe
ist eine unbegrenzte Phasenlagenveränderung realisierbar, d.h. von 0 - 360° und ein
Vielfaches einer ganzen Umdrehung.
[0015] Vorzugsweise steht ein mit einer Innenverzahnung versehenes Hohlrad des Planetengetriebes
in einer ersten Betriebsphase und bewegt sich mit Hilfe des Verstellantriebes in einer
zweiten Betriebsphase zur Verstellung der Phasenlage. In der ersten Betriebsphase
wird eine starre mechanische Kopplung und eine Synchronisation der Arbeitswellen sicher
gewährleistet, ohne dass im Allgemeinen weitere Maßnahmen wie separate, elektronische
Ansteuerungen notwendig sind. Hierdurch wird die Störanfälligkeit des Sammelhefters
im Vergleich zu elektronischen Systemen deutlich erhöht. In vorteilhafter Weise wird
in der zweiten Betriebsphase die Phasenlage zwischen den Arbeitswellen verändert.
Dies kann z.B. in einer Ruhephase der Arbeitseinheit bzw. des Sammelhefters und/oder
während einer Arbeitsphase der Arbeitswellen erfolgen.
[0016] Das Verstellen der Phasenlage zwischen den beiden Wellen während deren Arbeitsphase
führt in eleganter Weise zu einer ataktischen Betriebsweise der Wellen, was weitere
Anwendungsmöglichkeiten eröffnet. Darüber hinaus ist die Einstellung der exakten Phasenlage
bei laufenden Wellen beispielsweise in einem Probebetrieb oder dergleichen möglich.
[0017] Vorzugsweise ist das Spindel-/Schneckengetriebe zur Verstellung des Hohlrades ausgebildet.
Beispielsweise weist das Hohlrad neben der Innenverzahnung, auch eine Außenverzahnung
auf, die mit dem Spindel-/Schneckengetriebe in Wirkverbindung steht. Hierdurch wird
die Teileanzahl des Verstellantriebs vorteilhaft reduziert, so dass sich der konstruktive
als auch der finanzielle Aufwand verringert.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Verstellantrieb zwischen
einem Antrieb der Sammelkette und der Heftstation und/oder des Heftschlittens angeordnet.
Hierdurch wird eine vorteilhafte Anpassung der beiden Arbeitseinheiten bzw. deren
Phasenlage zueinander realisiert.
[0019] Alternativ zum Planetengetriebe oder in Kombination zu diesem stehen wenigstens die
Arbeitswellen über ein zugübertragendes Transmissionselement in Wirkverbindung. Beispielsweise
wird als Transmissionselement ein Riemen, insbesondere Zahnriemen, Keilriemen, etc.,
und/oder eine Kette, Band und/oder ein Seil verwendet. Entsprechend flexible, endlos
ausgebildete Transmissionselemente sind in unterschiedlichsten Varianten und Größen
bereits im Handel erhältlich, so dass auch hier auf kostengünstige Komponenten zurückgegriffen
werden kann.
[0020] Vorteilhafterweise ist eine Länge des Transmissionselementes zwischen den Arbeitswellen
veränderbar. Das heißt z.B., dass sich die Trumlänge des Transmissionselementes verändert,
insbesondere verkürzt. Beispielsweise ruht eine Arbeitswelle und die andere, zweite
Arbeitswelle bewegt bzw. dreht sich mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verstellantriebs,
wobei sich die Länge des Transmissionselementes zwischen den beiden Wellen verändert.
Dies setzt die erfindungsgemäße, automatisierte Phasenverstellung vorteilhaft um.
[0021] In einer besonderen Weiterbildung der Erfindung sind wenigstens eine Arbeitswelle
und/oder ein Umlenkelement an mindestens einem schwenkbaren Hebelarm angeordnet. Mit
Hilfe des schwenkbaren Hebelarms gemäß der Erfindung kann die vorteilhafte Längenverstellung
des Transmissionselementes zwischen den Arbeitswellen vorteilhaft umgesetzt werden.
[0022] Die Längenverstellung des Transmissionselementes zwischen den Wellen kann beispielsweise
mittels eines Hubzylinders, Hebel-und/oder Kurbelmechanismuses, einer Schienenanordnung
oder dergleichen erreicht werden. Vorzugsweise ist das Spindel-oder Schneckengetriebe
zum Verschwenken des Hebelarms ausgebildet. Hierdurch wird ein besonders konstruktiv
vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung bei hoher Kraftübersetzung und präziser
Kontrolle der Phasenverstellung erreichbar.
[0023] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Verstellantrieb zwischen
einem Antrieb der Sammelkette und/oder einem Antrieb des Anlegers zum Anlegen von
Bögen an die Sammelkette und/oder einer oder zwei Bogenöffnerwellen des Anlegers angeordnet.
Diese Maßnahme ermöglicht insbesondere eine Anpassung des Sammelhefters an unterschiedlichste
Bögen bzw. Papiere. Dies erweitert die Flexibilität des Sammelhefters gemäß der Erfindung.
Ausführungsbeispiel:
[0024] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand
der Figuren nachfolgend näher erläutert.
[0025] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer ersten, erfindungsgemäßen Phasenverstellvorrichtung
mit Planetengetriebe und
- Figur 2
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen, zweiten Phasenverstellvorrichtung.
[0026] In Figur 1 ist schematisch eine Verstellvorrichtung gemäß der Erfindung mit einem
Planetengetriebe 1 dargestellt. Am Hohlrad 2 des Planetengetriebes 1 greift eine Schnecke
3 an, die von einem Elektromotor 4 angetrieben wird. Beim Motor 4 kann es sich beispielsweise
um einen Schrittmotor oder Elektromotor mit Positioniersteuerung oder -regelung, insbesondere
Gleichstrommotor, handeln.
[0027] Eine Getriebewelle 5 stellt die Welle eines nicht näher dargestellten Sonnenrades
des Planetengetriebes 1 dar. Der Antrieb der Welle 5 erfolgt über einen nicht näher
dargestellten Antrieb des Sammelhefters gemäß der Erfindung und wird von diesem über
Riemen 6 sowie einer Übersetzung 7 zur Welle 5 geleitet.
[0028] Das Planetengetriebe 1 weist beispielsweise eine Übersetzung von 3:1 zum Abtrieb
8 auf. Die Übersetzung 7 ist in vorteilhafter Weise 1:3, so dass die gesamte Einheit
in der Summe eine Übersetzung von 1:1 aufweist. Das heißt, der nicht näher dargestellte
Antrieb läuft mit dem Abtrieb 8 synchron bzw. phasengleich.
[0029] Zur Verstellung einer Phasenlage zwischen dem Antrieb 5 und dem Abtrieb 8 des Planetengetriebes
bzw. entsprechend nicht näher dargestellter Arbeitswellen, die durch die Riemen 6
sowie 9 angetrieben werden, wird in einer besonderen Betriebsphase des Planetengetriebes
1 der Motor 4 bzw. die Schnecke 3 betrieben bzw. in Drehung versetzt. Hierdurch dreht
sich das Hohlrad 2, das sowohl eine Innenverzahnung für die Planetenräder als auch
eine Außenverzahnung für die Schnecke 3 umfasst (ohne nähere Darstellung), wodurch
eine Relativbewegung zwischen Antriebswelle 5 und den nicht näher dargestellten Planetenrädern
des Planetengetriebes erreicht wird, so dass sich der Abtrieb 8 relativ zur Welle
5 verdreht. Diese Verdrehung bewirkt einen Phasenversatz zwischen dem Antriebsmotor
und dem Abtrieb 8. Das bedeutet, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Verdrehung
der Schnecke 3 und dem Phasenversatz zwischen dem Antriebsmotor und dem Abtrieb 8
besteht, so dass durch eine vorteilhafte Ansteuerung des Motors 4 eine exakte Einstellung
des entsprechenden Phasenversatzes erreicht wird.
[0030] Zum Beispiel wird der Phasenversatz verändert, während die Welle 5 stillsteht und
sich der Abtrieb 8 aufgrund der Einwirkung durch den Motor 4 dreht bzw. verstellt.
Das Übersetzungsverhältnis hierbei kann z.B. 3:2 sein. Gegebenenfalls kann der Phasenversatz
auch während einer Drehphase der Welle 5 erfolgen, wobei die Winkelgeschwindigkeit
der Abtriebswelle 8 im Vergleich zur Welle 5 unterschiedlich ist. Der Phasenversatz
hängt lediglich von der Dauer der Drehung bzw. der Anzahl der Umdrehungen der Schnecke
3 ab.
[0031] Die Verstellvorrichtung mit dem Planetengetriebe 1 gemäß Figur 1 kann vorzugsweise
zur Verstellung des Phasenversatzes zwischen der Sammelkette und dem Heftschlitten
und/oder zwischen Sammelkette und Anleger oder sonstigen Komponenten des Sammelhefters
vorgesehen werden.
[0032] In Figur 2 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung zur Erzeugung eines Phasenversatzes
von Bogenöffnertrommeln eines Anlegers 10 des Sammelhefters dargestellt. Ein Falzbogenanleger
10 weist drei Wellen 11, 12, 13 auf, die sogenannte Trommeln. Die Welle 11 dient dem
Abziehen eines Bogens und die Wellen 12 und 13 dem Öffnen des Bogens. Anschließend
wird der Bogen mit den nach unten weisenden und geöffneten Seiten auf eine nicht näher
dargestellte Auflage für den Weitertransport abgelegt. Die Wellen 12 und 13 liegen
auf einer Höhe zueinander und rotieren gegeneinander.
[0033] Beispielsweise wird der Falzbogen nach dem Abziehen durch die Welle 11 mit Hilfe
von nicht näher dargestellten Saugern und/oder Greifzangen mit dem Rücken gegen einen
Anschlag gezogen und bleibt mit den zu den Wellen 12 und 13 zeigenden offenen Seiten
liegen. Welle 12 greift sich beispielsweise den Bogen an den offenen Seiten mit seinen
Zangen und führt diesen zwischen die gegenrotierende Welle 13. Zu einem vorgegebenen
Zeitpunkt öffnet die Welle 13 mit Hilfe von Greifern und/oder Saugern den Bogen. Beide
Wellen 12, 13 halten diesen so lange, bis er so weit geöffnet ist, dass er vorteilhaft,
insbesondere auf einer Sammelkette, abgelegt werden kann.
[0034] Die Wellen 11, 12 werden im Allgemeinen fest zueinander eingestellt und halten ihre
Stellung zueinander während eines Arbeitstaktes. Das heißt, die Wellen 11 und 12 sind
zueinander synchronisiert. Die Welle 13 muss je nach Bogen und Falzbeschaffenheit
zur Welle 12 verstellt werden. Hierfür wird gemäß der Erfindung die Phasenlage zwischen
der Welle 13 und den beiden anderen Wellen 11, 12 verstellt.
[0035] Die Wellen 11, 12, 13 sind mit Hilfe eines Riemens 15, insbesondere Zahnriemens 15,
miteinander verbunden. Die Welle 11 wird durch einen nicht näher dargestellten Motor
angetrieben. Die drei Wellen 11, 12, 13 weisen entsprechende Zahnriemenräder auf.
[0036] Bei dieser Variante der Erfindung sind die Umlenkrollen 17 jeweils mit Hilfe eines
Hebels 16 verschwenkbar gelagert, an dessen Enden eine Stange 14 bzw. Umlenkrolle
17 angeordnet ist. Auf dem Hebel 16 an Welle 12 sitzt unter einem vorgegebenen Winkel
eine Spindelmutter 18. Diese wird mit Hilfe eines Motors 20 bzw. einer von diesem
angetriebenen Spindel 19 verstellt bzw. bewegt. Beide Hebel 16 der Wellen 12, 13 sind
über eine Stange 14 miteinander verbunden.
[0037] Über den gemeinsamen Zahnriemen 15 und die vorteilhafte Führung des Zahnriemens 15
über die Umlenkrollen 17 sind alle Wellen 11, 12, 13 mechanisch fest miteinander gekoppelt.
Die Welle 13 liegt zwischen den zusätzlichen Umlenkrollen 17. Eine vorgegebene Grundeinstellung
definiert die Phasenlage der Wellen 11, 12, 13 zueinander. Wird über den Motor 20
die Gewindespindel 19 bzw. Schnecke 19 gedreht, so bewegt sich die Mutter 18 bzw.
der Hebel 16 an der Welle 12, so dass wiederum über die Stange 14 der Hebel 16 an
der Welle 13 mitbewegt wird. Dies wird in annähernd gleichen Winkelgraden realisiert.
Eine hierdurch eventuell zusätzlich verursachte Spannung im Zahnriemen 15 kann durch
eine Feder 21 der Stange 14 aufgefangen werden.
[0038] Das Verdrehen der Hebel 16 bewirkt weiterhin, dass sich die zusätzlichen Rollen 17
gemeinsam heben oder senken und sich der Zahnriemen 15 zwischen den beiden Wellen
12, 13 bewegt. Dies bedeutet, dass sich die Länge des Zahnriemens 15 zwischen den
beiden Wellen 12 und 13 verändert, was zu einer Phasenlagenänderung zwischen den beiden
Wellen 12, 13 gemäß der Erfindung führt. Die Bewegung des Zahnriemens 15 führt zwangsweise
zu einem Mitdrehen der Welle 13. Der Riemenbereich zwischen den Wellen 11 und 12 bzw.
den Wellen 11 und 13 wird nicht verstellt, da sich Welle 11, d.h. der Hauptantrieb
des Anlegers 10, nicht verdreht bzw. fest mit einem Antriebsmotor, insbesondere des
Sammelhefters verbunden ist.
Bezugszeichenliste:
[0039]
- 1
- Planetengetriebe
- 2
- Hohlrad
- 3
- Schnecke
- 4
- Motor
- 5
- Welle
- 6
- Riemen
- 7
- Übersetzung
- 8
- Abtrieb
- 9
- Riemen
- 10
- Anleger
- 11
- Welle
- 12
- Welle
- 13
- Welle
- 14
- Stange
- 15
- Riemen
- 16
- Hebel
- 17
- Rolle
- 18
- Mutter
- 19
- Spindel
- 20
- Motor
- 21
- Feder
1. Sammelhefter mit einer gemeinsam, wenigstens zwei Arbeitswellen (11, 12, 13) antreibenden
Antriebseinheit, wobei wenigstens eine und/oder wenigstens zwei unterschiedliche Arbeitseinheiten,
wie insbesondere eine Sammelkette und/oder Heftstation und/oder ein Anleger (10) und/oder
Heftschlitten und/oder Auswerfer und/oder 3-Schneider, die Arbeitwellen (11, 12, 13)
umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstellvorrichtung mit wenigstens einem kontrollierbaren Verstellantrieb (4,
20) zum Einstellen einer Phasenlage mindestens zwischen den beiden Wellen (11, 12,
13) vorgesehen ist.
2. Sammelhefter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellantrieb (4, 20) als Elektromotor (4, 20) ausgebildet ist.
3. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (4, 20) eine Positioniersteuerung oder Positionierregelung aufweist.
4. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung ein Spindel- oder Schneckengetriebe (2, 3, 19, 18) umfasst.
5. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellvorrichtung ein Planetengetriebe (1) aufweist.
6. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit einer Innenverzahnung versehenes Hohlrad (2) des Planetengetriebes (1) in
einer ersten Betriebsphase steht und mit Hilfe des Verstellantriebs (4) sich in einer
zweiten Betriebsphase bewegt.
7. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spindel- oder Schneckengetriebe (3) zur Verstellung des Hohlrades (2) ausgebildet
ist.
8. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellantrieb (4, 20) zwischen einem Antrieb der Sammelkette und der Heftstation
und/oder des Heftschlittens angeordnet ist.
9. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die Arbeitswellen (11, 12, 13) über ein zugübertragendes Transmissionselement
(15) in Wirkverbindung stehen.
10. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Transmissionselement (15) als ein Riemen (15), Kette, Band und/oder Seil ausgebildet
ist.
11. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge des Transmissionselementes (15) zwischen den Arbeitswellen (12, 13) veränderbar
ist.
12. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Arbeitswelle (11, 12, 13) und/oder ein Umlenkelement (17) an mindestens
einem schwenkbaren Hebelarm (16) angeordnet sind.
13. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Spindel- oder. Schneckengetriebe (18, 19) zum Verschwenken des Hebelarms (16)
ausgebildet ist.
14. Sammelhefter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellantrieb (4, 20) zwischen einem Antrieb der Sammelkette und/oder einem
Antrieb des Anlegers (10) zum Anlegen von Bögen an die Sammelkette und/oder einer
oder zwei Bogenöffnerwellen (12, 13) des Anlegers (10) angeordnet ist.