[0001] Die Erfindung betrifft eine Ablaufarmatur für eine sanitäre Apparatur, insbesondere
Duschwanne, mit einem Einlauf und einem Auslauf, mit einem Gehäuse, das einen Kragen
aufweist, der an einer Öffnung des sanitären Apparates zu befestigen ist und mit einer
Abdeckung, die lösbar am Gehäuse gelagert ist, und die zur Bildung eines Geruchverschlusses
eine nach unten ragende Tauchwand besitzt.
[0002] Ablaufarmaturen der genannten Art sind in der Sanitärtechnik in zahlreichen Ausführungen
bekannt geworden. Für Duschwannen bzw. Brausewannen werden Ablaufarmaturen verwendet,
die ein Gehäuse besitzen, das mit einem Kragen versehen ist, der am Rand der Ablauföffnung
der Duschwanne befestigt wird. Eine Abdeckung, welche lösbar am Ablaufgehäuse gelagert
ist, besitzt ein nach unten ragendes Rohr, das mit einem Einsatzteil einen Geruchverschluss
bildet. Eine solche Ablaufarmatur ist beispielsweise aus der EP 0 436 093 B bekannt
geworden. Bei dieser Ablaufarmatur werden durch das Tauchrohr zwei im Wesentlichen
konzentrische Kammern gebildet. Das ablaufende Wasser strömt von der Duschwanne aus
allen Richtungen in die erste dieser Kammern und strömt in dieser nach unten. In der
zweiten Kammer gelangt das Wasser wieder nach oben und über eine kreisförmige Überlaufkante
schliesslich in einen sich horizontal erstreckenden Auslaufstutzen. Der horizontal
abgehende Auslaufstutzen ist an eine Ablaufleitung angeschlossen. Diese Ablaufarmatur
besteht aus vergleichsweise vielen Einzelteilen und insbesondere aus einem Ablaufgehäuse,
einem zylindrischen Rohr, dem genannten Einsatzteil und der ebenfalls genannten Abdeckung.
Diese Teile müssen separat hergestellt und zusammengebaut werden.
[0003] Zum Reinigen der Ablaufarmatur kann die Abdeckung heraus gehoben werden. Die dadurch
von oben zugänglich gemachte ringförmige Kammer ist aber vergleichsweise schmal und
vergleichsweise schwierig zu reinigen. Montagetechnisch ist der hier notwendige Anbau
von unten oft ungünstig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ablaufarmatur der genannten Art zu
schaffen, die aus weniger Einzelteilen hergestellt werden kann und die zudem für die
Reinigung einfacher zugänglich ist.
[0005] Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Ablaufarmatur dadurch gelöst, dass das
Gehäuse einen zum Kragen exzentrisch angeordneten Topf mit einer etwa diagonal zum
Kragen verlaufenden Überlaufkante bildet und dass die Tauchwand mit dem Topf einen
Geruchverschluss bildet.
[0006] Bei der erfindungsgemässen Ablaufarmatur wird die Überlaufkante durch das Gehäuse
gebildet. Dadurch erübrigt sich ein Einsatzteil, durch welches die Überlaufkante gebildet
wird. Wesentlich ist zudem für die erfindungsgemässe Ablaufarmatur, dass der Topf
zur Aufnahme des Sperrwassers exzentrisch bzw. asymmetrisch zum Kragen angeordnet
ist. Ein Topf ist für die Reinigung wesentlich besser zugänglich als eine schmale
ringförmige Kammer und kann beispielsweise mit einem halbkreisförmigen Querschnitt
hergestellt werden und ist dann zur Reinigung von oben besonders leicht zugänglich.
Die ebenfalls vorzugsweise exzentrisch bzw. asymmetrisch angeordnete Tauchwand bildet
im Topf eine erste und eine zweite Kammer, die einen Geruchverschluss bilden. In der
ersten Kammer strömt das ablaufende Wasser nach unten und in der zweiten Kammer nach
oben zur Überlaufkante. In Strömungsrichtung gesehen nach der Überlaufkante ist ebenfalls
in exzentrischer bzw. asymmetrischer Anordnung der Auslauf angeordnet, in dem das
Wasser im Wesentlichen vertikal von oben nach unten zu einem Ablaufrohr strömt. Dies
ermöglicht eine besonders einfache Verbindung zum Abwassemetz. Die erfindungsgemässe
Ablaufarmatur kann zudem besonders kompakt und mit kleiner Bauhöhe hergestellt werden.
[0007] Eine besonders einfache Montage ergibt sich dann, wenn gemäss einer Weiterbildung
der Erfindung das Gehäuse von oben in die Öffnung des sanitären Apparates einsetzbar
und von unten fixierbar und insbesondere festschraubbar ist. Im montierten Zustand
liegt der Kragen auf der Oberseite des Randes der genannten Öffnung auf. Ein wesentlicher
Vorteil bei dieser Anordnung wird darin gesehen, dass dadurch die Oberkante des Gehäuses
die Basis für die Siphonierhöhe bildet. Diese Basis befindet sich damit auch bei unterschiedlichen
sanitären Apparaturen, beispielsweise unterschiedlichen Duschwannen immer am gleichen
Ort.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird der Auslauf durch eine vergleichsweise
flache Mulde gebildet. An dieser ist nach einer Weiterbildung der Erfindung unterseitig
ein flexibles Ablaufrohr angeschlossen. Der Auslauf erfolgt in diesem Fall nicht horizontal,
sondern vertikal. Die flache Mulde und das flexible Rohr ermöglichen eine sehr kompakte
raumsparende Ausbildung.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Tauchwand im Wesentlichen eben ausgebildet
und seitlich abdichtend in den Topf eingesetzt.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Abdeckung abdichtend an einer umlaufenden
Kante des Gehäuses fixiert, sodass sich nach der Überlaufkante ein geschlossener Raum
bildet.
[0011] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 ein vertikaler Schnitt durch eine erfindungsgemäss e Ablaufarmatur, die in
einer Öffnung einer hier lediglich teilweise gezeigten Apparatur eingesetzt ist und
Figur 2 eine Draufsicht auf die Ablaufarmatur gemäss Figur 1.
[0013] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Ablaufarmatur 1 ist an einer sanitären Apparatur
2 befestigt, die insbesondere als Duschwanne ausgebildet ist. Diese besitzt eine Oberseite
33, von der anfallendes Wasser durch die Ablaufarmatur 1 in einen Auslauf 31 und schliesslich
in ein Ablaufrohr 18 abgeleitet wird. Damit aufsteigende Gase im Ablaufrohr 18 nicht
in die Umgebung gelangen können, ist die Ablaufarmatur 1 mit einem Geruchsverschluss
versehen, der durch Sperrwasser 29 gebildet wird. Der Geruchverschluss ist hier als
Geruchverschluss mit Tauchwand ausgebildet. Das Wasser strömt asymmetrisch und somit
lediglich von einer Seite durch einen Einlauf 27 in einen Topf 30 und über eine Überlaufkante
14 in das Ablaufrohr 18.
[0014] Die Ablaufarmatur 1 weist ein Gehäuse 4 auf, das vorzugsweise einstückig aus einem
geeigneten Kunststoff hergestellt ist. Das Gehäuse 4 besitzt an einem oberen Ende
einen umlaufenden kreisförmigen Kragen 32, der in eine Öffnung 3 des Apparates 2 eingesetzt
ist. Ein Dichtungsmittel 12 dichtet das Gehäuse 4 gegenüber dem Apparat 2 ab. Das
Gehäuse 4 ist somit von oben in die Öffnung 3 eingesetzt. Eine Oberkante 17 des Kragens
32 befindet sich im Wesentlichen in der Ebene der Oberseite 33. Unterhalb des Kragens
32 besitzt das Gehäuse 4 aussenseitig ein Gewinde 15, auf welches eine Mutter 13 aufgeschraubt
ist, mit welcher das Gehäuse 4 am Rand der Öffnung 3 festgeschraubt ist. Das Gehäuse
4 wird somit von oben und die Mutter 13 von unten angesetzt. Mit der Mutter 13 wird
wie in Figur 1 ersichtlich das Dichtungsmittel 12 festgeklemmt.
[0015] Auf das Gehäuse 4 ist eine Abdeckung 5 lösbar aufgesetzt, die im Wesentlichen als
kreisrunder Deckel mit einer Oberseite 6 ausgebildet ist und an einer Unterseite 7
eine vorzugsweise ebene Tauchwand 8 aufweist. An der Unterseite 7 ist ebenfalls ein
kreisförmiger Flansch 34 angeformt, welcher an der Tauchwand 8 angeformt ist und aussenseitig
eine umlaufende Nut 10 aufweist, in welche ein Dichtungsmittel 11 in der Form eines
Dichtungsringes eingesetzt ist. Dieses Dichtungsmittel 11 besitzt gemäss Figur 2 einen
kreisförmigen Bereich 11 a und einen geraden Bereich 11b. Die Abdichtung erfolgt im
kreisförmigen Bereich 11a gegen eine Dichtkante 20, die an der Oberseite des Kragens
32 angeformt und ebenfalls halbkreisförmig ausgebildet ist. Die Dichtkante 20 ist
so ausgebildet, dass die Abdeckung 5 von Hand nach oben aus dem Gehäuse 4 herausgehoben
werden kann.
[0016] Die Überlaufkante 4 verläuft gemäss Figur 2 in einer Ebene E, welche eine Spiegelebene
bezüglich des Kragens 32 bildet. Auf der einen Seite der Ebene E befindet sich der
Topf 30 und auf der anderen Seite eine flache Ablaufmulde 16, die einen Flansch 19
mit einer Öffnung 21 bildet, an welchem das Ablaufrohr 18 befestigt ist. Die Befestigung
des Ablaufrohres 18 erfolgt beispielsweise durch Verschweissen. Die Ablaufinulde 16
bildet mit der Abdeckung 5 und dem Sperrwasser 29 bzw. dem Geruchverschluss einen
geschlossenen Raum R. Im Ablaufrohr 18 emporsteigendes Gas kann somit nicht entweichen
und insbesondere nicht zum Einlauf 27 gelangen. In der Ansicht gemäss Figur 2 ist
die Ablaufmulde 16 ebenfalls halbkreisförmig ausgebildet.
[0017] Die Abdeckung 5 besitzt einen im Wesentlichen kreisförmigen Rand 28, welcher unter
anderem den Einlauf 27 überdeckt. An diesem Rand 28 kann die Abdeckung 5 von Hand
gefasst und aus dem Gehäuse 4 herausgehoben und auch wieder eingesetzt werden.
[0018] Nachfolgend wir die Funktionsweise der Ablaufarmatur 1 näher erläutert.
[0019] Auf der Oberseite 33 der sanitären Armatur 2 befindliches Wasser gelangt in Figur
1 von rechts durch den Einlauf 27 in den Topf 30 und strömt in Richtung des Pfeiles
22 nach unten zu einer Kante 35, die im Wesentlichen gerade und horizontal zwischen
hier nicht gezeigten Seitenwänden des Topfes 30 verläuft. Damit das Wasser diese Kante
35 umströmen muss, ist die Tauchwand 8 seitlich gegenüber den genannten beiden Seitenwänden
des Topfes 30 abgedichtet. Hierzu weist die Tauchwand 8 eine Nut 9 auf, in welche
ein Dichtungsmittel 36 eingesetzt ist, das seitlich hochgezogen ist und die Tauchwand
8 seitlich gegenüber dem Topf 30 abdichtet.
[0020] Das ablaufende Wasser unterströmt in Richtung des Pfeiles 23 die Kante 25 und gelangt
in Richtung des Pfeiles 24 zur Überlaufkante 14. In Richtung des Pfeiles 25 strömt
das Wasser über die Überlaufkante 14 und gelangt in den Auslauf der Ablaufinulde 16
und schliesslich in das Ablaufrohr 18, indem das Wasser in Richtung des Pfeiles 26
zu einer hier nicht gezeigten Entsorgungsleitung gelangt. Die Sperrwasserhöhe H ist
gemäss Figur 1 durch den Abstand der Kante 35 zur Überlaufkante 14 definiert. Da das
Gehäuse 4 von oben in die Öffnung 3 eingesetzt ist, kann die Oberseite 33 als Basis
für diese Sperrwasserhöhe H dienen.
[0021] Zum Reinigen des Topfes 30 wird die Abdeckung 5 wie oben erwähnt von Hand herausgehoben.
Der Topf 30 ist damit von oben zugänglich und kann gereinigt werden. Da der Topf 30
im Querschnitt etwa halbkreisförmig ausgebildet ist, ist er vergleichsweise weit offen
und damit für die Reinigung gut zugänglich. Ebenfalls kann die flache Ablaufmulde
16 von oben sehr einfach gereinigt werden. Nach der Reinigung wird die Abdeckung 15
wieder aufgesetzt.
Bezugszeichenüste
[0022]
- 1
- Ablaufarmatur
- 2
- Sanitärkörper
- 3
- Öffnung
- 4
- Gehäuse
- 5
- Abdeckung
- 6
- Oberseite
- 7
- Unterseite
- 8
- Tauchwand
- 9
- Nut
- 10
- Nut
- 11
- Dichtungsmittel
- 11 a
- kreisförmiger Bereich
- 11b
- gerader Bereich
- 12
- Dichtungsmittel
- 13
- Mutter
- 14
- Überläufer
- 15
- Gewinde
- 16
- Ablaufinulde
- 17
- Oberkante
- 18
- Ablaufrohr
- 19
- Flansch
- 20
- Dichtkante
- 21
- Öffnung
- 22
- Pfeil
- 23
- Pfeil
- 24
- Pfeil
- 25
- Pfeil
- 26
- Pfeil
- 27
- Einlauf
- 28
- Deckelrand
- 29
- Sperrwasser
- 30
- Topf
- 31
- Auslauf
- 32
- Kragen
- 33
- Oberseite
- 34
- Flansch
- 35
- Kante
- 36
- Dichtungsmittel
- E
- Ebene
- H
- Sperrwasserhöhe
- R
- Raum
1. Ablaufarmatur für eine sanitäre Apparatur (2), insbesondere Duschwanne, mit einem
Einlauf (27) und einem Auslauf (31), mit einem Gehäuse (4), das einen Kragen (32)
aufweist, der an einer Öffnung (3) des sanitären Apparates (2) zu befestigen ist und
mit einer Abdeckung (5), die lösbar am Gehäuse (4) gelagert ist und die zur Bildung
eines Geruchverschlusses (29) eine nach unten ragende Tauchwand (8) besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (4) einen zum Kragen (32) exzentrisch angeordneten Topf (30) mit einer
etwa diagonal zum Kragen (32) verlaufenden Überlaufkante (14) bildet und dass die
Tauchwand (8) mit dem Topf (30) einen Geruchverschluss bildet.
2. Ablaufarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (4) von oben in die Öffnung (3) des sanitären Apparates (2) eingesetzt
ist.
3. Ablaufarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (32) eine Oberkante (17) aufweist, die als Basis für die Sperrwasserhöhe
(H) dient.
4. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Topf (30) im Querschnitt etwa halbkreisförmig ist.
5. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlaufkante (14) im Wesentlichen gerade und in einer Symmetrieebene (E) zum
Kragen (32) verläuft.
6. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (4) eine Ablaufinulde (16) bildet, die in Strömungsrichtung gesehen nach
der Überlaufkante (14) angeordnet ist.
7. Ablaufarmatur nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufmulde (16) in der Draufsicht etwa halbkreisförmig ausgebildet ist.
8. Ablaufarmatur nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufmulde (16) an ihrer Unterseite einen Flansch (19) aufweist, an dem ein
Ablaufrohr (18) befestigt ist.
9. Ablaufarmatur nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Ablaufrohr (18) flexibel ausgebildet ist.
10. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (5) an einem halbkreisförmigen Flansch (34) ein Dichtungsmittel (11)
aufweist und mit diesem gegenüber einer Dichtkante (20) des Gehäuses (4) abgedichtet
ist.
11. Ablaufarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tauchwand (8) ein Dichtungsmittel (36) aufweist, mit dem sie seitlich gegenüber
dem Topf (30) abgedichtet ist.