[0001] Die Erfindung betrifft eine Tür, ein Fenster oder dergleichen mit einem festen Rahmen
und mit einem relativ zu diesem bewegbaren Flügel sowie mit einer Vorrichtung zum
Ver- und/oder Entriegeln des Flügels an dem festen Rahmen, die einen flügelseitigen
motorischen Antrieb zum Überführen wenigstens eines Verriegelungselementes in eine
Ver- und/oder in eine Entriegelungsstellung sowie eine Vorrichtungssteuerung umfasst,
wobei die Vorrichtungssteuerung eine flügelseitige Antriebssteuereinheit für den motorischen
Antrieb sowie eine an den motorischen Antrieb und/oder an die Antriebssteuereinheit
angeschlossene Funkempfängereinheit aufweist und die Funkempfängereinheit zum Empfang
von funkübertragenen Signalen zur Steuerung des motorischen Antriebes und/oder der
Antriebssteuereinheit vorgesehen ist. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Vorrichtung
zum Ver- und/oder Entriegeln eines Flügels einer Tür, eines Fensters oder dergleichen
an einem festen Rahmen.
[0002] Gattungsgemäßer Stand der Technik ist aus praktischer Anschauung bekannt. Gebräuchlich
sind Türen mit einer funkgesteuerten Ver- und Entriegelungsvorrichtung für den Türflügel.
Der eigentliche Ver- und/oder Entriegelungsmechanismus sowie ein diesen betätigender
und baueinheitlich mit einer Motorsteuereinheit ausgeführter Elektromotor sind im
Falle des Standes der Technik in dem Türflügel untergebracht. An dem festen Rahmen
der vorbekannten Tür ist eine Funk-Empfangseinheit vorgesehen, die beispielsweise
von Funk-Handsendern Signale empfängt und aufgrund dieser Signale die Motorsteuereinheit
ansteuert. Zur Energieversorgung der flügelseitigen Vorrichtungskomponenten dient
eine zweipolige Leitungsverbindung zwischen dem Elektromotor und der Motorsteuereinheit
einerseits und einem an dem festen Rahmen montierten Netzgerät andererseits. Die Funk-Empfangseinheit
ist über eine ein- oder mehrpolige Signalübertragungsleitung an die Motorsteuereinheit
angeschlossen. Alles in allem bedarf es im Falle des Standes der Technik einer Mehrzahl
leitender Verbindungen zwischen dem festen Rahmen und dem Türflügel. Diese Verbindungen
bedingen einen erheblichen Montageaufwand und stellen potenzielle Störungsquellen
dar.
[0003] Insofern eine Verbesserung zu schaffen, hat sich die vorliegende Erfindung zum Ziel
gesetzt.
[0004] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Tür, das Fenster oder dergleiclien
gemäß Patentanspruch 1 sowie durch die Ver- und/oder Entriegelungsvorrichtung gemäß
Patentanspruch 12. Im Falle der Erfindung vorgesehen ist demnach eine gemeinschaftliche
flügelseitige Anordnung des motorischen Antriebes, der Antriebssteuereinheit sowie
der Funkempfängereinheit der Ver- und/oder Entriegelungsvorrichtung. Dadurch entfällt
die Notwendigkeit, die Leitungsverbindung zwischen dem motorischen Antrieb bzw. der
Antriebssteuereinheit einerseits und der Funkempfängereinheit andererseits über die
Schnittstelle bewegter Flügel/fester Rahmen zu führen. In der Folge vermindert sich
zum einen der Aufwand bei der Montage der Ver- und/oder Entriegelungsvorrichtung an
dem betreffenden Flügel. Zum andern entfällt von vornherein eine potenzielle Quelle
für Funktionsausfälle und -störungen der Ver- und/oder Entriegelungsvorrichtung. Aufwändige
konstruktive Maßnahmen zur Gewährleistung einer hinreichenden Funktionssicherheit
der Gesamtanordnung durch entsprechende Gestaltung der Verbindung zwischen der Funkempfängereinheit
und dem motorischen Antrieb bzw. der Antriebssteuereinheit erübrigen sich. Die Länge
von Verbindungsleitungen zwischen der Funkempfängereinheit und dem motorischen Antrieb
bzw. der Antriebssteuereinheit wird minimiert.
[0005] Besondere Ausführungsarten der Tür, des Fensters oder dergleichen nach Patentanspruch
1 sowie der Ver- und/oder Entriegelungsvorrichtung nach Patentanspruch 12 ergeben
sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 11.
[0006] Die Patentansprüche 2 bis 4 betreffen Erfindungsbauarten, die sich durch eine besondere
Montagefreundlichkeit auszeichnen. Dabei sind in den Patentansprüchen 2 und 3 Maßnahmen
beschrieben, aufgrund derer sich das Anbringen des motorischen Antriebes, der Antriebssteuereinheit
und/oder der Funkempfängereinheit an dem Flügel einfach und somit für den Verarbeiter
ohne weiteres realisierbar gestaltet. Ausweislich Patentanspruch 4 ist die Funkempfängereinheit
mittels eines oder mehrerer Steckkontakte an den motorischen Antrieb und/oder an die
Antriebssteuereinheit anschließbar. Die Herstellung derartiger Steckverbindungen erfordert
nur einen geringfügigen montagetechnischen Aufwand. Insbesondere besteht die Möglichkeit,
die Funkempfängereinheit und den motorischen Antrieb bzw. die Antriebssteuereinheit
als Baueinheit an dem betreffenden Flügel zu montieren. Auch kann eine Steckverbindung
zwischen Funkempfängereinheit und motorischem Antrieb bzw. Antriebssteuereinheit nicht
nur als leitende sondern darüber hinaus auch als mechanische Verbindung zwischen den
betreffenden Vorrichtungskomponenten dienen. Insofern besonders zweckmäßig sind durch
Verschraubungen gesicherte Steckverbindungen.
[0007] Gemäß den Patentansprüchen 5 und 6 dienen vorzugsweise Steckkontakte zwischen der
Funkempfängereinheit und dem motorischen Antrieb und/oder der Antriebssteuereinheit
zur Übertragung wenigstens eines Steuersignales und/oder zur Energieübertragung von
der Funkempfängereinheit an die angeschlossenen Vorrichtungskomponenten. Wird neben
wenigstens einem Steuersignal auch die Energie zum Betrieb des motorischen Antriebes
bzw. der Antriebssteuereinheit zunächst der Funkempfängereinheit zugeführt, so übernimmt
diese die Funktion einer multifunktionellen Schnittstelle.
[0008] Gemäß Patentanspruch 7 ist in Weiterbildung der Erfindung neben der Funkempfängereinheit
auch eine Anzeige- und/oder Signaleinrichtung in den Flügel integriert. Diese Maßnahme
dient ebenfalls dazu, die Anzahl der erforderlichen leitenden Verbindungen zwischen
der Flügel- und der Festrahmenseite der Gesamtanordnung zu minimieren.
[0009] Im Falle der Erfindungsbauart nach Patentanspruch 8 wird die Verbindung zwischen
dem motorischen Antrieb und/oder der Antriebssteuereinheit einerseits und der Anzeige-
und/oder Signaleinrichtung andererseits über die Funkempfängereinheit hergestellt.
Dadurch übernimmt die Funkempfängereinheit ebenfalls die Funktion einer Schnittstelle.
[0010] Ausweislich Patentanspruch 9 können von dem motorischen Antrieb und/oder der Antriebssteuereinheit
und/oder der Funkempfängereinheit stammende Zustandssignale von einer Überwachungs-
und/oder Alarmanlage zur Raum- bzw. Gebäudesicherung genützt werden.
[0011] Im Sinne einer Schnittstellenfunktion der Funkempfängereinheit wirkt sich die in
Patentanspruch 10 beschriebene Maßnahme aus, wonach die Funkempfängereinheit an eine
Überwachungs- und/oder Alarmanlage anschließbar ist und der Überwachungs- und/oder
Alarmanlage wenigstens ein Zustandssignal übermittelt, das einen Zustand des motorischen
Antriebes und/oder der Antriebssteuereinheit und/oder der Funkempfängereinheit wiedergibt.
[0012] Gemäß Patentanspruch 11 sind in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
wenigstens ein Teil des motorischen Antriebes und die Antriebssteuereinheit zu einer
Baueinheit zusammengefasst, an welche die Funkempfängereinheit als weiteres Modul
vorzugsweise über wenigstens einen Steckkontakt anschließbar ist. Dieser modulare
Aufbau bringt für den Verarbeiter montagetechnische, insbesondere Handhabungsvorteile
mit sich. Zum Anschluss der Funkempfängereinheit an den motorischen Antrieb bzw. an
die Antriebssteuereinheit wird vorzugsweise ein Verbindungskabel, insbesondere ein
flexibles Flachkabel verwendet, das an beiden Enden mit Anschlusspins zur Herstellung
von Steckverbindungen versehen ist. Alternativ denkbar ist beispielsweise die Herstellung
eines Steckkontaktes unmittelbar an beiderseitigen Gehäusen.
[0013] Nachstehend wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen zu Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Bauart einer Tür mit funkgesteuerter Ver- und Entriegelungsvorrichtung
in der Ansicht von der Rauminnenseite her,
- Fig. 2
- die Tür gemäß Fig. 1 in der Ansicht von der Raumaußenseite her,
- Fig. 3
- eine zweite Bauart einer Tür mit funkgesteuerter Ver- und Entriegelungsvorrichtung
in der Ansicht von der Rauminnenseite her,
- Fig. 4
- die Tür gemäß Fig. 3 in der Ansicht von der Raumaußenseite her und
- Fig. 5
- eine Schlossantriebseinheit der Ver- und Entriegelungsvorrichtung gemäß den Fign.
3 und 4.
[0014] Ausweislich der Fign. 1 bis 4 besitzt eine Tür 1 einen festen Rahmen 2 sowie einen
an diesem schwenkbar gelagerten Flügel 3.
[0015] Im Falle der Türbauart nach den Fign. 1 und 2 ist der Flügel 3 mittels einer Ver-
und Entriegelungsvorrichtung 4 an dem festen Rahmen 2 ver- und entriegelbar. Die Ver-
und Entriegelungsvorrichtung 4 weist eine Schlossantriebseinheit 5 auf, die einen
motorischen Antrieb 6, eine Antriebssteuereinheit 7 sowie eine Funkempfängereinheit
8 umfasst.
[0016] Teile des motorischen Antriebes 6 sind in gewohnter Weise ein Elektromotor, im gezeigten
Beispielsfall ein elektrischer Gleichstrommotor sowie ein Ver- und Entriegelungsgetriebe.
Letzteres ist an seiner Ausgangsseite mit einer nicht im Einzelnen dargestellten Treibstange
kuppelbar, die ihrerseits an einer schlossseitigen Falzfläche des Flügels 3 in Falzumfangsrichtung
beweglich geführt wird. Durch Verschieben der Treibstange mittels des motorischen
Antriebes 6 der Ver- und Entriegelungsvorrichtung 4 lässt sich der Flügel 3 an einem
Hauptschloss 9 sowie an Zusatzschlössern 10, 11 an dem festen Rahmen 2 ver- und entriegeln.
[0017] Das Hauptschloss 9 und die Zusatzschlösser 10, 11 sind jeweils mit einem ein- und
ausschließbaren Riegel versehen. Das Hauptschloss 9 weist darüber hinaus auch eine
Schlossfalle auf.
[0018] Bei verriegeltem Flügel 3 greifen die Riegel des Hauptschlosses 9 sowie der Zusatzschlösser
10, 11 und auch die Schlossfalle des Hauptschlosses 9 in festrahmenseitige Schließbleche
ein. Zum Entriegeln des geschlossenen Flügels 3 ist der motorische Antrieb 6 über
die Antriebssteuereinheit 7 derart anzusteuern, dass über die Treibstange der Ver-
und Entriegelungsvorrichtung 4 die Schlossfalle des Hauptschlosses 9 aus der Verriegelungsin
die Öffnungsstellung zurückgezogen wird und sich die Riegel des Hauptschlosses 9 sowie
der Zusatzschlösser 10, 11 aus der Verriegelungs- in die Öffnungsstellung bewegen.
Der Flügel 3 ist nun zum Öffnen freigegeben.
[0019] Die Schlossfalle des Hauptschlosses 9 verbleibt für einen vorgegebenen Zeitraum von
einigen Sekunden in der Öffnungsstellung. Anschließend wird die Treibstange ohne weiteres
mittels des motorischen Antriebs 6 in eine Position überführt, bei deren Einnahme
sich die Schlossfalle selbsttätig in ihre Verriegelungsstellung zurückbewegt. Wird
der geöffnete Flügel 3 mit in Verriegelungsstellung befindlicher Schlossfalle des
Hauptschlosses 9 in Schließlage geschwenkt, so rastet die Schlossfalle in gewohnter
Weise in eine Fallenaufnahme an dem zugeordneten festrahmenseitigen Schließblech ein.
[0020] Der erneute Ausschluss der Riegel des Hauptschlösses 9 und der Zusatzschlösser 10,
11 in ihre Verriegelungsstellung erfolgt, sobald der Flügel 3 geschlossen ist. Zur
Überwachung der Schließlage des Flügels 3 an dem festen Rahmen 2 dient eine entsprechende
Sensorik, die mit der Antriebssteuereinheit 7 in Verbindung steht und diese zur Betätigung
des motorischen Antriebes 6 ansteuert, sobald der Flügel 3 seine Schließlage einnimmt.
[0021] Im Falle von Störungen des motorischen Schlossantriebes können die Verriegelungselemente
des Hauptschlosses 9 sowie der Zusatzschlösser 10, 11 mittels eines Schlüssels entriegelt
werden, der an der Rauminnenseite in ein Schlüsselloch 12, an der Raumaußenseite in
ein Schlüsselloch 13 einzuführen ist. Die Schlüssellöcher 12, 13 sind jeweils unterhalb
eines festen Türknaufs 14 vorgesehen.
[0022] Die zum Entriegeln des geschlossenen Flügels 3 erforderliche Ansteuerung des motorischen
Antriebes 6 der Schlossantriebseinheit 5 durch die Antriebssteuereinheit 7 wird mittels
der Funkempfängereinheit 8 bewirkt, über welche die Antriebssteuereinheit 7 ansteuerbar
ist. Die Funkempfängereinheit 8 kann ein entsprechendes Steuersignal wahlweise von
einem Funktaster 15 an der Rauminnenseite der Tür 1 oder von einem Handsender 16 empfangen.
Handsender 16 werden ebenso wie Schlüssel zur Notentriegelung des Hauptschlosses 9
und der Zusatzschlösser 10, 11 nur einem ausgewählten Personenkreis ausgehändigt.
Auf diese Art und Weise ist eine Zutrittskontrolle gewährleistet.
[0023] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, sind der motorische Antrieb 6, die Antriebssteuereinheit
7 sowie die Funkempfängereinheit 8 gemeinschaftlich an dem Flügel 3 vorgesehen. Zur
Unterbringung der genannten Komponenten der Ver- und Entriegelungsvorrichtung 4 dient
eine Flügelaussparung, die in einen schlossseitigen Flügelfalz mündet und von einer
nicht gezeigten Stulpschiene abgedeckt wird. Sämtliche flügelseitigen Bauteile sind
für die zu erwartenden Belastungen, etwa für die üblichen Stoßbelastungen bei Zuschlagen
des Flügels 3 ausgelegt.
[0024] Herstellerseitig sind der motorische Antrieb 6 und die Antriebssteuereinheit 7 in
einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht. An der Baueinheit aus motorischem Antrieb
6 und Antriebssteuereinheit 7 sind ein zweipoliger Energieeingang sowie ein Signaleingang
für ein Türöffnungssignal vorgesehen. Diese Eingänge sind mittels schraubbarer Steckverbindungen
an entsprechende Ausgänge der Funkempfängereinheit 8 angeschlossen. Die Steckverbindung
zur Energieübertragung ist verpolungssicher. Die Funkempfängereinheit 8 wiederum ist
an einem zweipoligen Energieeingang auf ein festrahmenseitiges Netzgerät 17 aufgeschaltet
und mit einem Signaleingang zum Empfang eines Türöffnungssignals von dem Funktaster
15 oder dem Handsender 16 versehen. Das Netzgerät 17 erzeugt aus der Netzspannung
die zum Betrieb der motorischen Ver- und Entriegelungsvorrichtung 4 benötigte 24 Volt-Gleichspannung.
[0025] Eine zweipolige Energiezufuhrleitung 18 zwischen dem Netzgerät 17 und der Funkempfängereinheit
8 ist in Fig. 1 gestrichelt angedeutet. Aufgrund der flügelseitigen Anordnung der
Funkempfängereinheit 8 ist ausschließlich die zweipolige Energiezufuhrleitung 18 über
die Schnittstelle fester Rahmen 2/Flügel 3 zu führen. Die Verbindung zwischen der
Energiezufuhrleitung 18 und der Funkempfängereinheit 8 ist ebenfalls als schraubbare
und verpolungssichere Steckverbindung gestaltet.
[0026] Bei der Montage werden zunächst die Verbindungen zwischen der Energiezufuhrleitung
18 und der Funkempfängereinheit 8 sowie zwischen der Funkempfängereinheit 8 und der
Baueinheit aus motorischem Antrieb 6 und Antriebssteuereinheit 7 hergestellt. Anschließend
werden der motorische Antrieb 6, die Antriebssteuereinheit 7 sowie die Funkempfängereinheit
8 gemeinschaftlich in die hierfür vorgesehene Flügelaussparung eingesetzt. Zur Fixierung
an dem Flügel 3 dient zum einen eine Verbindung zwischen dem gemeinsamen Gehäuse von
motorischem Antrieb 6 und Antriebssteuereinheit 7 einerseits und dem Flügel 3 andererseits
und zum andern eine Verbindung zwischen der Funkempfängereinheit 8 und der an dem
schlossseitigen Flügelfalz vorgesehenen Stulpschiene.
[0027] Eine Ver- und Entriegelungsvorrichtung 24 gemäß den Fign. 3 bis 5 weist neben den
Funktionen der vorstehend beschriebenen Ver- und Entriegelungsvorrichtung 4 eine Mehrzahl
von Zusatzfunktionen auf. Eine Schlossantriebseinheit 25 der Ver- und Entriegelungsvorrichtung
24 umfasst einen motorischen Antrieb 26, eine Antriebssteuereinheit 27 sowie eine
Funkempfängereinheit 28. Auch der motorische Antrieb 26, die Antriebssteuereinheit
27 und die Funkempfängereinheit 28 sind gemeinschaftlich in einer in den schlossseitigen
Falz des Flügels 3 mündenden Aussparung untergebracht. Der motorische Antrieb 26 und
die Antriebssteuereinheit 27 besitzen ein gemeinsames Gehäuse. Auf diese Baueinheit
ist die Funkempfängereinheit 28 unter Herstellung von nachstehend noch im Einzelnen
genannten Anschlüssen aufgesteckt. Alternativ kann zwischen der Baueinheit aus motorischem
Antrieb 26 und Antriebssteuereinheit 27 einerseits und der Funkempfängereinheit 28
andererseits ein Verbindungskabel, vorzugsweise ein flexibles Flachkabel vorgesehen
sein, das an seinen Enden zur Herstellung von Steckverbindungen mit Anschlusspins
in entsprechende Pinaufnahmen eingesteckt werden kann.
[0028] Wie im Falle der Anordnung nach den Fign. 1 und 2 ist eine Schlossfalle nur an einem
Hauptschloss 29 vorgesehen, das zusätzlich einen ein- und ausschließbaren Riegel aufweist.
Zusatzschlösser 30, 31 verfügen über jeweils einen weiteren ein- und ausschließbaren
Riegel, nicht aber über eine Schlossfalle.
[0029] Im sogenannten "Tagbetrieb" der Ver- und Entriegelungsvorrichtung 24 wird der geschlossene
Flügel 3 ausschließlich mittels der Schlossfalle des Hauptschlosses 29 verriegelt.
Im sogenannten "Nachtbetrieb" wird zusätzlich von den Riegeln des Hauptschlosses 29
und der Zusatzschlösser 30, 31 Gebrauch gemacht. Dementsprechend ist zum Entriegeln
des geschlossenen Flügels 3 im Tagbetrieb der motorische Antrieb 26 mittels der Antriebssteuereinheit
27 derart zu steuern, dass über die Treibstange der Ver- und Entriegelungsvorrichtung
24 lediglich die Schlossfalle des Hauptschlosses 29 von der Verriegelungs- in ihre
Öffnungsstellung überführt wird. In der Öffnungsstellung wird die Schlossfalle einige
Sekunden gehalten, ehe sie mittels des motorischen Antriebs 26 zur selbsttätigen Rückstellung
in ihre Verriegelungsstellung freigegeben wird und beim Schließen des geöffneten Flügels
3 an dem festen Rahmen 2 einrasten kann. Im Nachtbetrieb steuert die Antriebssteuereinheit
27 den motorischen Antrieb 26 zum Entriegeln des geschlossenen Flügels 3 derart, dass
über die Treibstange der Ver- und Entriegelungsvorrichtung 24 die Schlossfalle des
Hauptschlosses 29 aus der Verriegelungs- in die Öffnungsstellung zurückgezogen wird
und sich die Riegel des Hauptschlosses 29 sowie der Zusatzschlösser 30, 31 aus der
Verriegelungs- in die Öffnungsstellung bewegen. Wie im Tagbetrieb wird dann zunächst
die Schlossfalle des Hauptschlosses 29 zeitgesteuert zur selbsttätigen Rückstellung
in die Verriegelungsstellung freigegeben. Ist der Flügel 3 geschlossen, werden durch
Steuerung des motorischen Antriebes 26 die Riegel des Hauptschlosses 29 und der Zusatzschlösser
30, 31 in ihre Verriegelungsstellung ausgeschlossen, in der sie dann in festrahmenseitige
Schließbleche eingreifen. Zur Überwachung der Schließlage des Flügels 3 an dem festen
Rahmen 2 dient eine entsprechende Sensorik, die mit der Antriebssteuereinheit 27 in
Verbindung steht und diese zur Betätigung des motorischen Antriebes 26 ansteuert,
sobald der Flügel 3 seine Schließlage einnimmt.
[0030] Zur Wahl der Betriebsart der Ver- und Entriegelungsvorrichtung 24 dient ein Funktaster
39 für Tag-/Nachtbetrieb, der auf der Rauminnenseite der Tür 3 unterhalb eines weiteren
Funktasters 35 angeordnet ist. Durch Betätigen des Funktasters 35 wird der Flügel
3 sowohl im Tag- als auch im Nachtbetrieb entriegelt. Die von den Funktastern 35,
39 ausgesandten Steuersignale zur Steuerung der Antriebssteuereinheit 27 werden von
der Funkempfängereinheit 28 empfangen und von dieser in Form entsprechender Steuersignale
an die Antriebssteuereinheit 27 weitergeleitet. Anstelle der Funktaster 35, 39 kann
auch ein Handsender 36 verwendet werden.
[0031] Anders als die Ver- und Entriegelungsvorrichtung 4 gemäß den Fign. 1 und 2 umfasst
die Ver- und Entriegelungsvorrichtung 24 auch eine in den Flügel 3 integrierte Anzeige-
und Signaleinrichtung 40. Diese steht mit der Antriebssteuereinheit 27 in Verbindung
und visualisiert bzw. signalisiert momentane Zustände der Antriebssteuereinheit 27
bzw. des motorischen Antriebes 26 sowie des Flügels 3. Im Einzelnen sind folgende
Zustandsanzeigen vorgesehen:
Tür verriegelt,
Tür geschlossen,
Fehler,
Tag-/ Nachtbetrieb,
Betriebsspannung.
[0032] Die Signale zur Ansteuerung der Anzeige- und Signaleinrichtung 40 werden teils von
der Antriebssteuereinheit 27, teils von der Funkempfängereinheit 28 generiert. Sämtliche
Signale werden der Anzeige- und Signaleinrichtung 40 von der Funkempfängereinheit
28 in Form entsprechender Steuersignale zugeleitet. Zum Anschluss der Anzeige- und
Signaleinrichtung 40 an die Funkempfängereinheit 28 dient eine fünfpolige Anschlussleitung
43, die in dem Flügel 3 verlegt ist. Ein Fehlersignal wird beispielsweise dann erzeugt,
wenn bei geschlossenem Flügel 3 die Treibstange der Ver- und Entriegelungsvorrichtung
24 nicht zum Ausschließen der Riegel des Hauptschlosses 29 und der Zusatzschlösser
30, 31 verschoben werden kann. Als Grund für einen derartigen Störfall kommt etwa
ein Hindernis im Ausschlussweg der Riegel in Frage. Die Betriebsspannungsanzeige signalisiert,
dass an den betreffenden Komponenten der Ver- und Entriegelungsvorrichtung 24 die
erforderliche Betriebsspannung anliegt. Ansonsten sind die vorstehenden Zustandsanzeigen
aus sich heraus verständlich.
[0033] Gleichfalls über die Funkempfängereinheit 28 ist die Antriebssteuereinheit 27 mit
einer Überwachungs- und/oder Alarmanlage 41 verbunden. Zu diesem Zweck verläuft zwischen
der Überwachungs- und/oder Alarmanlage 41 und der Funkempfängereinheit 28 eine einpolige
Anschlussleitung 42.
[0034] In Fig. 3 zu erkennen ist außerdem eine Energiezufuhrleitung 38, die zwischen einem
Netzgerät 37 und der Funkempfängereinheit 28 verlegt ist. Über die Energiezufuhrleitung
38 wird die motorische Schlossantriebseinheit 25 mit einer 24 Volt-Gleichspannung
versorgt.
[0035] Die an der Funkempfängereinheit 28 vorgesehenen Ein- und Ausgänge sind im Einzelnen
in Fig. 5 gezeigt.
[0036] Demnach besitzt die Funkempfängereinheit 28 die folgenden, mit entsprechenden Eingängen
der Einheit aus motorischem Antrieb 26 und Antriebssteuereinheit 27 verbundenen Ausgänge:
50, 51 zweipoliger Energieausgang,
52 Signalausgang Tag-/Nachtbetrieb,
53 Signalausgang Tür öffnen.
[0037] Folgende Ausgänge der Funkempfängereinheit 28 sind an Signaleingänge der Anzeige-
und Signaleinrichtung 40 angeschlossen (Anschlussleitung 43) :
54 Signalausgang Tür verriegelt,
55 Signalausgang Tür geschlossen,
56 Signalausgang Fehler
57 Signalausgang Tag-/Nachtbetrieb
58 Signalausgang Betriebsspannung
67 Signalausgang Masse.
[0038] Schließlich ist ein Signalausgang 59 der Funkempfängereinheit 28 an einen Signaleingang
der Überwachungs- und/oder Alarmanlage 41 angeschlossen (Anschlussleitung 42). Diese
Verbindung dient zur Übertragung eines den Verriegelungszustand des Flügels 3 wiedergebenden
Zustandssignals.
[0039] Folgende Signaleingänge der Funkempfängereinheit 28 sind an entsprechende Signalausgänge
des motorischen Antriebes 26 bzw. der Antriebssteuereinheit 27 angeschlossen:
60 Signaleingang Tür verriegelt,
61 Signaleingang Tür geschlossen,
62 Signaleingang Fehler.
[0040] Darüber hinaus weist die Funkempfängereinheit 28 folgende Eingänge auf:
63, 64 zweipoliger Energieeingang,
65 Signaleingang Tür öffnen,
66 Signaleingang Tag-/Nachtbetrieb.
[0041] Sämtliche Anschlüsse der Funkempfängereinheit 28 sind als verschraubbare und gegebenenfalls
verpolungssichere Steckverbindungen ausgeführt.
1. Tür, Fenster oder dergleichen mit einem festen Rahmen (2) und mit einem relativ zu
diesem bewegbaren Flügel (3) sowie mit einer Vorrichtung zum Ver- und/oder Entriegeln
des Flügels (3) an dem festen Rahmen (2), die einen flügelseitigen motorischen Antrieb
(6, 26) zum Überführen wenigstens eines Verriegelungselementes in eine Ver- und/oder
in eine Entriegelungsstellung sowie eine Vorrichtungssteuerung umfasst, wobei die
Vorrichtungssteuerung eine flügelseitige Antriebssteuereinheit (7, 27) für den motorischen
Antrieb (6, 26) sowie eine an den motorischen Antrieb (6, 26) und/oder an die Antriebssteuereinheit
(7, 27) angeschlossene Funkempfängereinheit (8, 28) aufweist und die Funkempfängereinheit
(8, 28) zum Empfang von funkübertragenen Signalen zur Steuerung des motorischen Antriebes
(6, 26) und/oder der Antriebssteuereinheit (7, 27) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Antrieb (6, 26), die Antriebssteuereinheit (7, 27) sowie die Funkempfängereinheit
(8, 28) gemeinschaftlich an dem Flügel (3) vorgesehen sind.
2. Tür, Fenster oder dergleichen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Antrieb (6, 26), die Antriebssteuereinheit (7, 27) sowie die Funkempfängereinheit
(8, 28) an dem Flügel (3) in wenigstens einer in eine Falzfläche des Flügels (3) mündenden
Flügelaussparung untergebracht sind.
3. Tür, Fenster oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Antrieb (6, 26) und/oder die Antriebssteuereinheit (7, 27) und/oder
die Funkempfängereinheit (8, 28) über eine an einer Falzfläche des Flügels (3) angebrachte
Stulpschiene an dem Flügel (3) gehalten ist bzw. sind.
4. Tür, Fenster oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkempfängereinheit (8, 28) mittels wenigstens eines Steckkontaktes an den motorischen
Antrieb (6, 26) und/oder an die Antriebssteuereinheit (7, 27) anschließbar ist.
5. Tür, Fenster oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkempfängereinheit (8, 28) wenigstens einen Signaleingang für Signale zur Steuerung
des motorischen Antriebes (6, 26) und/oder der Antriebssteuereinheit (7, 27) sowie
wenigstens einen Signalausgang für ein entsprechendes Steuersignal für den motorischen
Antrieb (6, 26) und/oder für die Antriebssteuereinheit (7, 27) aufweist und dass wenigstens
ein Signalausgang der Funkempfängereinheit (8, 28) vorzugsweise mittels eines Steckkontaktes
an wenigstens einen zugeordneten Signaleingang des motorischen Antriebes (6, 26) und/oder
der Antriebssteuereinheit (7, 27) anschließbar ist.
6. Tür, Fenster oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Funkempfängereinheit (8, 28) an wenigstens einem Energieeingang an eine Energiequelle
anschließbar ist und wenigstens einen Energieausgang zur Energieübertragung an den
motorischen Antrieb (6, 26) und/oder an die Antriebssteuereinheit (7, 27) aufweist
und dass wenigstens ein Energieausgang der Funkempfängereinheit (8, 28) vorzugsweise
mittels eines Steckkontaktes an wenigstens einen zugeordneten Energieeingang des motorischen
Antriebes (6, 26) und/oder der Antriebssteuereinheit (7, 27) anschließbar ist.
7. Tür, Fenster oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass flügelseitig eine Anzeige- und/oder Signaleinrichtung (40) angeordnet ist, die an
den motorischen Antrieb (6, 26) und/oder die Antriebssteuereinheit (7, 27) und/oder
die Funkempfängereinheit (8, 28) anschließbar und zur Anzeige bzw. Signalisierung
wenigstens eines Zustandes des motorischen Antriebes (6, 26) und/oder der Antriebssteuereinheit
(7, 27) und/oder der Funkempfängereinheit (8, 28) vorgesehen ist.
8. Tür, Fenster oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Antrieb (6, 26) und/oder die Antriebssteuereinheit (7, 27) wenigstens
einen Signalausgang für ein Zustandssignal aufweist, das einen Zustand des motorischen
Antriebes (6, 26) und/oder einen Zustand der Antriebssteuereinheit (7, 27) wiedergibt
und dieser Signalausgang an wenigstens einen zugeordneten Signaleingang der Funkempfängereinheit
(8, 28) vorzugsweise mittels eines Steckkontaktes anschließbar ist und dass die Funkempfängereinheit
(8, 28) wenigstens einen an die Anzeige- und/oder Signaleinrichtung (40) anschließbaren
Signalausgang für ein Steuersignal zur Steuerung der Anzeige- und/oder Signaleinrichtung
(40) aufgrund eines Zustandes des motorischen Antriebes (6, 26) und/oder der Antriebssteuereinheit
(7, 27) und/oder der Funkempfängereinheit (8, 28) aufweist.
9. Tür, Fenster oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Überwachungs- und/oder Alarmanlage (41) vorgesehen ist, die an den motorischen
Antrieb (6; 26) und/oder die Antriebssteuereinheit (7, 27) und/oder die Funkempfängereinheit
(8, 28) anschließbar ist und an welche wenigstens ein einen Zustand des motorischen
Antriebes (6, 26) und/oder der Antriebssteuereinheit (7, 27) und/oder der Funkempfängereinheit
(8, 28) wiedergebendes Zustandssignal übermittelbar ist.
10. Tür, Fenster oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Antrieb (6, 26) und/oder die Antriebssteuereinheit (7, 27) wenigstens
einen Signalausgang für ein einen Zustand des motorischen Antriebes (6, 26) und/oder
einen Zustand der Antriebssteuereinheit (7, 27) wiedergebendes Zustandssignal aufweist
und dieser Signalausgang an wenigstens einen zugeordneten Signaleingang der Funkempfängereinheit
(8, 28) vorzugsweise mittels eines Steckkontaktes anschließbar ist und dass die Funkempfängereinheit
(8, 28) wenigstens einen an eine Überwachungs- und/oder Alarmanlage (41) anschließbaren
Signalausgang für ein einen Zustand des motorischen Antriebes (6, 26) und/oder der
Antriebssteuereinheit (7, 27) und/oder der Funkempfängereinheit (8, 28) wiedergebendes
Zustandssignal aufweist.
11. Tür, Fenster oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil des motorischen Antriebes (6, 26) und die Antriebssteuereinheit
(7, 27) zu einer Baueinheit zusammengefasst sind und dass die Funkempfängereinheit
(8, 28) vorzugsweise mittels wenigstens eines Steckkontaktes durch Anschluss an die
genannte Baueinheit an den motorischen Antrieb (6, 26) und/oder an die Antriebssteuereinheit
(7, 27) anschließbar ist.
12. Vorrichtung zum Ver- und/oder Entriegeln eines Flügels (3) einer Tür (1), eines Fensters
oder dergleichen an einem festen Rahmen (2), gekennzeichnet durch die die Vorrichtung zum Ver- und/oder Entriegeln betreffenden Merkmale wenigstens
eines der vorhergehenden Ansprüche.