[0001] Die Erfindung betrifft einen elektromechanischen Schliesszylinder, mit einer türaussenseitig
anzuordnenden ersten Zylinderhälfte mit einem Schlüsselkanal für einen Sicherheitsschlüssel
und einer türinnenseitig anzuordnenden zweiten Zylinderhälfte mit einem Drehknopfrotor,
der mit einem Drehknopf verbunden ist, mit Zuhaltungen, die in der ersten Zylinderhälfte
angeordnet sind und die mit dem Sicherheitsschlüssel zur Drehfreigabe einzuordnen
sind und mit einer im Drehknopf angeordneten elektronischen Steuerung zur Ansteuerung
einer Sperrvorrichtung. Die Erfindung betrifft zudem einen Drehknopf für einen Schliesszylinder
und einen Baukasten zur Herstellung eines elektromechanischen Schliesszylinders.
[0002] Elektromechanische Zylinderschlösser sind beispielsweise durch die EP 0 816 600,
DE 199 30 054 C, EP 1 256 671 A und die EP 0 743 411 B bekannt geworden. Solche elektromechanische
Zylinderschlösser bieten durch eine elektronische Codierung eine höhere Schliesssicherheit
und ermöglichen einen einfacheren Aufbau von Schliessanlagen.
[0003] Ein elektromechanischer Schliesszylinder mit einem türinnenseitigen Drehknopf ist
aus der EP 1 188 887 A bekannt geworden. Dieses besitzt zusätzlich zu den üblichen
Stiftzuhaltungen in der türaussenseitigen Zylinderhälfte ein elektronisches Sperrsystem
mit einer zusätzlichen Sperrvorrichtung, die ebenfalls in der türaussenseitigen Zylinderhälfte
angeordnet ist. In der Schlüsselreide des Schlüssels ist ein Sender angeordnet, der
ein codiertes Signal an eine Empfangsantenne sendet, die im Gehäuse des Schliesszylinders
angeordnet ist. Eine elektronische Schaltung analysiert das codierte Signal und vergleicht
dieses mit mehreren gespeicherten Codes. Wird der Schlüssel als berechtigt erkannt,
wird von der elektronischen Schaltung ein Signal zum Entsperren der genannten zusätzlichen
Sperrvorrichtung ausgelöst. Das Entsperren erfolgt beispielsweise durch Verstellen
eines Sperrstiftes mit einem Motor, der von einer Batterie gespiesen ist. Diese Batterie
ist beispielsweise im genannten Drehknopf untergebracht. Nach dem genannten Entsperren
ist der Schliesszylinder aber weiterhin durch die üblichen Zuhaltungen gesperrt und
kann türaussenseitig mit dem Schlüssel erst betätigt werden, nachdem diese üblichen
Zuhaltungen durch die mechanische Codierung des Schlüssels eingeordnet worden ist.
Die elektronische Schaltung ist im Drehknauf und teilweise im Zylindergehäuse angeordnet
und bildet einen feststehenden Lagerzapfen für den hülsenförmigen Griffteil des Drehknopfes.
Die elektronische Schaltung wird mit hier nicht gezeigten Mitteln am Gehäuse der inneren
Zylinderhälfte befestigt.
[0004] Die EP 1 079 051 A offenbart eine Schliesseinrichtung mit einem Drehknopf, der unterhalb
eines topfförmigen Griffs eine Steuerelektronik aufweist. Zur Haltung der Steuerelektronik
weist das Gehäuse der Schliesseinrichtung einen Flansch auf. Durch diesen Flansch
ist eine mit dem Rotor verbundene Welle hindurchgeführt. Diese Welle ist mit einem
Bodenbereich des topfförmigen Griffs verschweisst. Der topfförmige Griff wird beispielsweise
zum Wechseln einer Batterie zusammen mit der genannten Welle aus dem Gehäuse herausgezogen.
[0005] Zu Schliesszylinder gibt es eine Mehrzahl von Profilvarianten, die auf dem Weltmark
angeboten werden. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektromechanische
Schliesszylinder zu schaffen, dass für alle bekannten Profilvarianten eine besonders
rationelle Herstellung und Montage ermöglicht.
[0006] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen elektromechanischen Schliesszylinder dadurch
gelöst, dass der Drehknopf mit der darin angeordneten Elektronik eine Einheit bildet,
die lösbar auf einer am Gehäuse vorstehenden Verlängerung des Drehknopfrotors abnehmbar
gelagert ist und dass der Drehknopfrotor durch ein auswechselbares Zwischenstück in
seiner Länge veränderbar ist.
[0007] Beim elektromechanischen Schliesszylinder gemäss der vorliegenden Erfindung bildet
der Drehknopf mit der darin angeordneten Elektronik eine Einheit. Die Verbindung der
Elektronik zum Gehäuse des Zylinders ist steckbar. Für diese Verbindung ist im Gehäuse
des Zylinders lediglich eine Bohrung erforderlich, ein aufwändiges Verschrauben erübrigt
sich. Dies ermöglicht einen einfachen Aufbau auf die unterschiedlichsten Zylinderprofile,
ohne die bisher erforderliche Verwendung eines speziellen Adapters, der an jedes Zylinderprofil
individuell angepasst und verschraubt werden musste. Der Drehknopfrotor ist damit
ein universeller Träger für verschiedene Zylinderprofile, wobei hier auch ein Drehknopfrotor
ohne Elektronik verwendbar ist.
[0008] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist der Drehknopfrotor durch ein auswechselbares
Zwischenstück in seiner Länge veränderbar. Durch dieses weitere Merkmal ist es möglich,
ein Baukasten-System zu schaffen, mit dem aus gleichen Einzelteilen unterschiedlich
lange Zylinderschlösser hergestellt werden können. Dadurch kann eine wesentliche Rationalisierung
und eine erhebliche Verminderung der Lagerhaltung erreicht werden.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Elektronik, die im Drehknopf untergebracht
ist, mittels einer Steckverbindung mit dem Gehäuse der türinnenseitig anzuordnenden
zweiten Zylinderhälfte verbunden. Um diese Verbindung herzustellen, ist am genannten
Gehäuse lediglich eine Bohrung erforderlich. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass
ein problemloser Aufbau des Drehknopfes auf die unterschiedlichsten Zylinder Profile
ohne speziellen Adapter möglich ist. Der erfindungsgemässe Schliesszylinder kann somit
mit den unterschiedlichsten im Handel üblichen Profilen hergestellt werden.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist die Steckverbindung einen Stift auf,
der schwimmend in eine Ausnehmung des Gehäuses der zweiten Zylinderhälfte eingreift.
Diese schwimmende Lagerung hat den wesentlichen Vorteil, dass die Elektronik im Drehknopf
gegen Schläge am Zylinder geschützt ist. Erschütterungen des Zylinders werden damit
nicht unmittelbar auf die Elektronik übertragen.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Elektronik mit einem Kabel mit einem
Aktuator verbunden, der in der ersten Zylinderhälfte angeordnet ist. Dadurch ist eine
sichere elektrische Verbindung zwischen der Elektronik und dem Aktua Tor gewährleistet.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung besitzt das Kabel an seinen beiden Enden jeweils
einen Stecker. Mit dem einen Stecker ist das Kabel mit der Elektronik und mit dem
anderen Stecker mit dem Aktuator bzw. der Sperrvorrichtung verbunden. Dadurch kann
das Kabel zur Verlängerung bzw. Verkürzung des Schliesszylinders in einfacher Weise
von der Elektronik bzw. dem Aktuator getrennt werden. In der Grundversion ist das
Kabel vorzugsweise so ausgeführt, dass es einen Reservebereich besitzt, der zur Verlängerung
des Schliesszylinders verwendet werden kann.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die beiden Zylinderhälften mit einem
Verbindungssteg lösbar miteinander verbunden. Für eine Verlängerung des Schliesszylinders
können die beiden Zylinderhälften von einander getrennt und nach dem Einbau eines
oder mehreren Verlängerungsstücken wieder zusammengesetzt werden.
[0014] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Verbindungssteg für
verschiedene Zylinderlängen verwendbar ist. Dazu weist der Zylindersteg eine Überzahl
von Bohrungen auf, die jeweils je nach Zylinderlänge verwendet werden.
[0015] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der Verbindungssteg an seiner Unterseite
eine Nut auf, in welche das Kabel eingelegt ist. Dadurch kann das Kabel in den Verbindungssteg
integriert werden, was die Montage und auch eine mögliche Verlängerung erleichtert.
[0016] Die Erfindung betrifft zudem einen Drehknopf für einen elektromechanischen Schliesszylinder
gemäss Anspruch 1. Der Drehknopf bildet eine Einheit, die lösbar an der Verlängerung
des Drehknopfrotors befestigbar ist.
[0017] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der Drehknopf einen topfförmigen Griffteil
auf, in das am vorderen offenen Ende eine Lagerscheibe eingesetzt ist, die eine Öffnung
für den Durchgang eines Kabel und eine Öffnung für die Aufnahme eines Verbindungsstiftes
aufweist. Mit dem Verbindungsstift wird die Elektronik des Drehknopfes mit dem Gehäuse
der zweiten Zylinderhälfte gekuppelt. Durch die zweite Öffnung wird das Kabel hindurchgezogen,
welches die Elektronik mit dem Aktuator verbindet.
[0018] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Lagerscheibe mit einem Sprengring
am topfförmigen Griffteil befestigt. Dadurch ist es möglich, die im Drehknopf untergebrachten
Batterien einfach auszuwechseln.
[0019] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Drehknopf mit einem Sprengring am
Drehknopfrotor lösbar befestigt.
[0020] Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der Drehknopf im topfförmigen Griffteil
eine Gleithülse auf, in welcher ein Träger für die Elektronik gelagert ist. Vorzugsweise
ist in diesem Träger ebenfalls wenigstens eine Batterie untergebracht.
[0021] Die Erfindung betrifft zudem einen Baukasten zum Herstellen eines elektromechanischen
Schliesszylinders gemäss Anspruch 1. Dieser umfasst wenigstens eine erste Zylinderhälfte
mit Zuhaltungen und einen elektronisch ansteuerbaren Aktuator, mit welchem der Rotor
der ersten Zylinderhälfte sperrbar ist, mit einer zweiten Zylinderhälfte, die einen
verlängerten Drehknopfrotor aufweist, auf dem ein Drehknopf gelagert ist, mit Zwischenstücken,
mit denen der Drehknopfrotor verlängerbar ist und mit weiteren Zwischenstücken, mit
denen die Gehäuse der ersten und der zweiten Zylinderhälfte verlängerbar sind. Mit
diesem Baukasten können elektromechanische Zylinderschlösser mit unterschiedlichen
Längen hergestellt werden. Ein bereits eingebauter Schliesszylinder kann zudem zu
jeder Zeit verlängert oder verkürzt werden, falls dies erforderlich ist.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine räumliche Ansicht eines erfindungsgemässen Schliesszylinders, wobei einzelne
Teile auseinander gezogen sind,
- Figur 2
- eine räumliche Ansicht des Drehknopfes und des Drehknopfrotors, wobei auch hier einzelne
Teile auseinander gezogen sind,
- Figur 3
- eine räumliche Ansicht zu jeder Station der schwimmenden Lagerung des Drehknopfes
am Schliesszylinder,
- Figur 4
- eine vereinfachte Schnittdarstellung eines erfindungsgemässen Zylinderschlosses,
- Figur 5
- eine räumliche Ansicht eines Aktuators und eines Verbindungskabels,
- Figur 6
- eine Ansicht eines Verbindungssteges mit eingelegtem Kabel,
- Figur 7
- eine Ansicht des Verbindungssteges, wobei das Kabel weggelassen ist, und
- Fig. 8a-8d
- Ansicht verschiedener Profile des erfindungsgemässen Schliesszylinders.
[0023] Der in Figur 1 gezeigte Schliesszylinder 1 besitzt im Wesentlichen eine erste Zylinderhälfte
2, eine zweite Zylinderhälfte 3 sowie einen Drehknopf 24. Die beiden Zylinderhälf
ten 2 und 3 sind mit einem Verbindungssteg 12 lösbar miteinander verbunden. Die erste
Zylinderhälfte 2 besitzt ein Gehäuse 5 und einen Rotor 7 sowie hier nicht gezeigte
Stiftzuhaltungen, die mit einem in Figur 4 angedeuteten Schlüssel 44 eingeordnet werden
können. Hierzu besitzt der Rotor 7 einen Schlüsselkanal 8. In der ersten Zylinderhälfte
2 ist zudem die in Figur 5 gezeigte weitere Sperrvorrichtung angeordnet, welche mit
einem Signal einer im Griffteil 25 untergebrachten Elektronik 17 ansteuerbar ist.
[0024] Zwischen den beiden Zylinderhälften 2 und 3 ist ein Mitnehmer 10 angeordnet, der
einen Bart 11 aufweist, mit dem ein hier nicht gezeigter Riegel eines Schlosses betätigt
werden kann. Der Mitnehmer 10 ist drehfest mit einem Drehknopfrotor 4 verbunden, der
wiederum drehfest mit dem Drehknopf 24 verbunden ist. Durch Drehen des Drehknopfes
kann der Mitnehmer 10 gedreht und damit der genannte Riegel verschoben werden. Ein
Kupplungsorgan 23, das achsial gegen die rückwirkende Kraft einer Feder 22 verschiebbar
ist, wird beim Einsetzen des Schlüssels 44 in den Schlüsselkanal 8 der Rotor 7 mit
dem Mitnehmer 10 verbunden. Mit einem berechtigten Schlüssel 44 kann somit der Mitnehmer
10 gedreht und damit ebenfalls der genannte Riegel verschoben werden.
[0025] Die zweite Zylinderhälfte 3 besitzt ein Gehäuse 6 mit einem Durchgang 51, in welchem
der Drehknopfrotor 4 gelagert ist. das Gehäuse 6 ist mit Verlängerungsstücken 16 verlängerbar,
die das gleiche Profil wie das Gehäuse 6 aufweisen und die jeweils ebenfalls einen
Durchgang 52 besitzen. Mit diesen Verlängerungsstücken 16 ist auch das Gehäuse 5 der
ersten Zylinderhälfte 2 verlängerbar. Werden solche Verlängerungsstücke 16 verwendet,
so muss entsprechend der Drehknopfrotor 4 verlängert werden. Hierzu sind unterschiedlich
lange Verlängerungsstücke 18a, 18b und 18c vorgesehen. Zum Verbinden der Verlängerungsstücke
18a bis 18c mit dem Drehknopfrotor 4 besitzt dieser eine Schwalbenschwanznut 19, in
die ein entsprechender Gleitteil 19a des Zwischenstücks 18a, 18b bzw. 18c einschiebbar
ist. Eine gleiche Verbindung ist auch zu einem Kupplungsstück 21 vorgesehen. Das Kupplungsstück
21 besitzt eine Nut 61, in welche ein hier nicht gezeigtes Verriegelungselement eingesetzt
ist, mit dem das Kupplungsstück am Zylinder verankert ist.
[0026] Das Zylindergehäuse 6 weist in einem Zylindersack zudem eine Ausnehmung 15 auf, welche
eine Hälfte des Verbindungssteges 12 aufnimmt..Zur Verankerung des Gehäuses 6 am Verbindungssteg
12 besitzt das Gehäuse 6 eine Bohrung 54 zur Aufnahme eines Stiftes 14. Die Verlängerungsstücke
16 besitzen ebenfalls entsprechende Ausnehmungen 53. Der Verbindungssteg 12 besitzt
mittig eine Verdickung 49 (Fig. 6) mit einer Stulpschraubenbohrung 13.
[0027] Wie bereits oben erwähnt, besitzt die erste Zylinderhälfte 2 übliche Stiftzuhaltungen,
die durch hier nicht gezeigte Steuerflächen des Schlüssels 44 eingeordnet werden.
Diese Steuerflächen sind beispielsweise durch Bohrungen im Schaft 44a des Schlüssels
44 realisiert. Der Schlüssel 44 ist vorzugsweise ein Wendeschlüssel, grundsätzlich
kann dieser jedoch auch als so genannter Zackenschlüssel oder sonst wie ausgebildet
sein. Zur elektronischen Sperrung des Rotors 7 der ersten Zylinderhälfte 2 ist die
in Figur 5 näher gezeigte Sperrvorrichtung 43 vorgesehen. Diese ist gemäss Figur 1
im unteren Teil und somit in Zylindersack 9 des Gehäuses 5 gelagert. Die Sperrvorrichtung
43 besitzt gemäss Figur 5 ein Gehäuse 55, an dem ein Sperrteil 46 gelagert ist. Dieser
ist mit einem hier nicht gezeigten im Gehäuse 55 untergebrachten Motor zwischen zwei
Positionen bewegbar. In der einen Positionen greift der Sperrteil 46 in Ausnehmungen
des Rotors 7 ein und sperrt diesen gegenüber dem Gehäuse 55. In der anderen zurückgezogenen
Position ist dieser Eingriff aufgehoben. Am Gehäuse 55 ist zudem eine Antenne 47 angeordnet,
welche Signale eines Sender 56 aufnimmt, der im Schlüssel 44 angeordnet ist. Der Sperrteil
46 und die Antenne 47 bilden eine Einheit, welche die mechanische Funktion der Stiftzuhaltungen
nicht beeinträchtigt. Über ein elektrisches Kabel 29 ist die Sperrvorrichtung 43 mit
einer Elektronik 17 verbunden, die gemäss Figur 4 im Drehknopf 24 und damit türinnenseitig
angeordnet ist. Über das Kabel 29 wird die Sperrvorrichtung 43 zur Betätigung des
Motors mit einer Stromquelle und insbesondere einer Batterie 41 verbunden, welche
gemäss Figur 4 ebenfalls im Drehknopf 24 angeordnet ist. Die Batterie 41 und die Elektronik
17, die auf einer Platte 36 angeordnet ist, sind an einem Träger 32 befestigt, der
in Figur 2 gezeigt ist. Im Träger 32 ist ein Batteriehalter 33 eingesetzt, der mit
einem Moosgummi 34 an einer Scheibe 57 fixiert ist, die mit zwei Befestigungsschrauben
35 am Träger 32 befestigt ist. Die Platte 36 mit der Elektronik ist mit vier Befestigungsschrauben
37 am Träger 32 befestigt. Zur Aufnahme einer Verlängerung 4a des Drehknopfrotors
4 besitzt der Träger 32 einen Durchgang 58. Auf dem Träger 32 ist eine Lagerscheibe
39 angeordnet, die mit zwei Stiften 38 drehfest verbunden ist. Zur Aufnahme der beiden
Stifte 38 besitzt der Träger 32 frontseitig zwei entsprechende Bohrungen 59. Der Träger
32 ist in einer kreiszylindrischen Hülse 31 angeordnet, die aus Kunststoff hergestellt
ist und für den Griffteil 25 als Gleithülse dient.
[0028] Zum Wechseln der Batterie 41 muss der Schliesszylinder ausgebaut werden, damit der
Sprengring 26 zugänglich wird. Ein unbemerktes Entfernen der Batterie 41 ist deshalb
kaum möglich.
[0029] Die Figur 3 zeigt die Position der Lagerscheibe 39, die wie erwähnt drehfest mit
dem Träger 32 und damit mit der Elektronik 17 verbunden ist. Zur Aufnahme der Verlängerung
4a des Drehlmopfrotors 4 besitzt die Lagerscheibe ebenfalls einen mittigen Durchgang
60. Zur achsialen Fixierung der Lagerscheibe 39 ist ein Sprengring 26 vorgesehen,
der gemäss Figur 3 in eine Nut 61 des Griffteils 25 eingesetzt ist. Der Drehknopf
24 bildet somit mit der Lagerscheibe 39, der Elektronik 17 und den Batterien 41 eine
kompakte Einheit. Die Figur 3 zeigt, wie der Drehknopf 24 achsial in Richtung des
Pfeiles 40 auf den Drehknopfrotor 4 aufgeschoben wird.
[0030] Zur lösbaren achsialen Befestigung des Drehknopfes 24 am Drehknopfrotor 4 besitzt
dieser eine aussenseitige Nut 62 zur Aufnahme eines Sprengringes 27, welcher den Drehknopf
24 mit dem Drehknopfrotor 4 lösbar verbindet. Damit der Drehknopfrotor 4 mit dem Griffteil
25 mitdreht, weist der Drehknopfrotor 4 am freien Ende eine Fläche 20 auf, die in
einem Mitnehmer 45 einen Anschlag bildet.
[0031] Ist der Drehknopf 24 auf dem Drehknopfrotor 4 befestigt, so kann der Drehknopfrotor
4 und mit diesem der Mitnehmer 10 gedreht werden. Vorzugsweise wird hierbei lediglich
der Griffteil 25 mit dem Drehknopfrotor 4 gedreht. Die Elektronik 17 und die Batterien
24 sind hingegen gemäss Figur 4 mit einem Stift 28 mit dem Gehäuse der zweiten Zylinderhälfte
3 schwimmend verbunden. Der Stift 28 greift gemäss Figur 1 mit dem einen Ende in eine
Ausnehmung 63 des Gehäuses 6 und mit dem anderen Ende in eine Ausnehmung 64 der Lagerscheibe
39 ein. Die Ausnehmung 63 oder die Ausnehmung 64 sind so ausgeführt, dass der Stift
28 mit radialem Spiel schwimmend in wenigstens einer dieser beiden Ausnehmungen gelagert
ist. Dadurch wird verhindert, dass Schläge, die beispielsweise durch eine zuschlagende
Tür verursacht werden, auf die Elektronik 17 übertragen werden.
[0032] Die Lagerscheibe 39 besitzt eine weitere Bohrung 65, durch welche gemäss Figur 4
das Kabel 29 hindurchgezogen ist. Die Ausnehmungen 64 und 65 können auch durch eine
hier nicht gezeigte gemeinsame und entsprechend grössere Ausnehmung ersetzt sein.
Das Kabel 29 und der Stift 28 sind dann in dieser Ausnehmung gelagert. Die Lagerscheibe
39 ist somit mit dem Stift 28 schwimmend mit der zweiten Zylinderhälfte 3 verbunden.
Die Verbindung ist eine Steckverbindung, sodass an der zweiten Zylinderhälfte 3 zur
Aufnahme des Stiftes 28 lediglich eine Bohrung erforderlich ist. Eine solche Bohrung
lässt sich bei jedem handelsüblichen Zylinderprofil und insbesondere bei den Zylinderprofilen
gemäss den Figuren 8a bis 8d anbringen. Zur Herstellung des elektromechanischen Schliesszylinders
gemäss der vorliegenden Erfindung lassen sich somit alle üblichen Profile verwenden,
wobei die Umrüstung vergleichsweise geringfügig ist. Der mechanisch bewährte Aufbau
des Drehknopfrotors mit der Drehknopfkupplung bzw. dem Kupplungsorgan 23 muss nicht
wesentlich geändert werden. Schliesstechnisch kann die erste Zylinderhälfte 2 vollwertig
mit Zuhaltungsstiften bestückt werden. Der Drehknopfrotor 4 ist universeller Träger
von Drehknöpfen 24 verschiedener Aussenformen und Profilen. Verwendbar ist somit auch
ein Drehknopf 24 ohne Elektronik.
[0033] Aufgrund des einfachen konstruktiven Aufbaus und der Möglichkeit, die beiden Zylinderhälften
2 und 3 sowie den Drehknopfrotor 4 zu verlängern, ist es möglich, den erfindungsgemässen
elektronischen Schliesszylinder auf der Baustelle zu verlängern bzw. zu verkürzen.
Die beiden Stecker 30 und 42 ermöglichen es, das Kabel 29 von der Sperrvorrichtung
23 und der Elektronik 7 zu lösen. Dies kann auch von einem Laien ausgeführt werden.
Der Verbindungssteg 12 kann mit dem integrierten Kabel 29 universell für verschiedene
Zylinderlängen eingesetzt werden. Wie die Figuren 6 und 7 zeigen, besitzt der Verbindungssteg
12 an seiner Unterseite eine Nut 50, in welche das Kabel 29 eingesetzt ist. Das Kabel
29 ist von aussen lediglich noch im Bereich der Verdickung 49 von unten sichtbar.
Von den vier Durchgängen 48 werden jeweils lediglich zwei verwendet, sodass mit dem
Verbindungssteg 12 insgesamt vier unterschiedliche Längen montierbar sind. Wie erwähnt,
können dadurch die Lagerhaltung und die Kosten wesentlich vermindert werden.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Schliesszylinder
- 2
- erste Zylinderhälfte
- 3
- zweite Zylinderhälfte
- 4
- Drehknopfrotor
- 4a
- Verlängerung
- 5
- Gehäuse
- 6
- Gehäuse
- 7
- Rotor
- 8
- Schlüsselkanal
- 9
- Zylindersack
- 10
- Mitnehmer
- 11
- Bart
- 12
- Verbindungssteg
- 13
- Stulpschraubenbohrung
- 14
- Stift
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Verlängerungsstücke
- 17
- Elektronik
- 18a
- Zwischenstück
- 18b
- Zwischenstück
- 18c
- Zwischenstück
- 19
- Schwalbenschwanznut
- 19a
- Gleitteil
- 20
- Fläche
- 21
- Kupplungsstück
- 22
- Feder
- 23
- Kupplungsorgan
- 24
- Drehknopf
- 25
- Griffteil
- 26
- grosser Sprengring
- 27
- kleiner Sprengring
- 28
- Stift
- 29
- Kabel
- 30
- Stecker
- 31
- Hülse
- 32
- Träger
- 33
- Batteriehalter
- 34
- Moosgummi
- 35
- Verbindungsschraube
- 36
- Platte
- 37
- Verbindungsschraube
- 38
- Stifte
- 39
- Lagerscheibe
- 40
- Pfeil
- 41
- Batterie
- 42
- Stecker
- 43
- Sperrvorrichtung
- 44
- Schlüssel
- 44a
- Schaft
- 45
- Mitnehmer
- 46
- Sperrteil
- 47
- Antenne
- 48
- Bohrungen
- 49
- Verdickung
- 50
- Nut
- 51
- Durchgang
- 52
- Durchgang
- 53
- Ausnehmungen
- 54
- Bohrung
- 55
- Gehäuse
- 56
- Sender
- 57
- Scheibe
- 58
- Durchgang
- 59
- Bohrungen
- 60
- Durchgang
- 61
- Nut
- 62
- Nut
- 63
- Ausnehmung
- 64
- Ausnehmung
- 65
- Ausnehmung
1. Elektromechanischer Schliesszylinder, mit einer türaussenseitig anzuordnenden ersten
Zylinderhälfte (2), mit einem Schlüsselkanal (8) für einen Sicherheitsschlüssel (44)
und einer türinnenseitig anzuordnenden zweiten Zylinderhälfte (3), mit einem Drehknopfrotor
(4), der mit einem Drehknopf (24) verbunden ist, mit Zuhaltungen, die in der ersten
Zylinderhälfte (2) angeordnet sind und die mit dem Sicherheitsschlüssel (44) zur Drehfreigabe
einzuordnen sind, mit einer im Drehknopf (24) angeordneten Elektronik (17) zur Ansteuerung
einer Sperrvorrichtung (43), dadurch gekennzeichnet, dass der Drehknopf (24) mit der darin angeordneten Elektronik (17) eine Einheit bildet,
die lösbar und steckbar auf einer am Gehäuse (6) vorstehenden Verlängerung (4a) des
Drehknopfrotors (4) gelagert ist.
2. Schliesszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik (17) mittels einer Steckverbindung (28) mit dem Gehäuse (6) der zweiten
Zylinderhälf te (3) verbunden ist.
3. Schliesszylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckverbindung einen Stift (28) aufweist, der in eine Ausnehmung (63) des Gehäuses
(6) der zweiten Zylinderhälfte (3) eingesetzt ist.
4. Schliesszylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (28) schwimmend in der Ausnehmung (63) gelagert ist.
5. Schliesszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (29) lösbar mit der Sperrvorrichtung (43) und/oder der Elektronik (17)
verbunden ist.
6. Schliesszylinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (29) an seinen Enden jeweils einen Stecker (3 0, 42) aufweist.
7. Schliesszylinder nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kabel (29) durch eine Nut (50) eines Verbindungssteges (12) eingelegt ist.
8. Schliesszylinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungssteg (12) eine Überzahl an Bohrungen (48) zur Aufnahme eines Verbindungsstiftes
(14) aufweist.
9. Schliesszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehknopf (24) eine Lagerscheibe (39) aufweist, welcher die Elektronik (17) nach
aussen abdeckt und die lösbar mit einem topfförmigen Griffteil (25) verbunden ist.
10. Schliesszylinder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerscheibe (39) eine Öffnung für einen Verbindungsstift (28) und eine Öffnung
für den Durchgang eines Kabels (29) aufweist.
11. Schliesszylinder nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerscheibe (39) mit einem Sprengring (26) lösbar am Griffteil (25) befestigt
ist.
12. Schliesszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehknopf (24) mit einem Sprengring (27) am Drehknopfrotor (4) lösbar befestigt
ist.
13. Schliesszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Drehknopf (24) eine Gleithülse (31) angeordnet ist, in welcher ein Träger (32)
für die Elektronik (17) gelagert ist.
14. Drehknopf für eine elektromechanischen Schliesszylinder gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er steckbar mit der zweiten Zylinderhälfte (3) verbindbar ist.
15. Drehknopf nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass er ein topfförmiges Griffteil (25) aufweist, in das in einem vorderen offenen Ende
eine Lagerscheibe (39) eingesetzt ist, die eine Öffnung für den Durchgang eines Kabel
(29) und eine Öffnung für die Aufnahme eines Verbindungsstiftes (28) aufweist.
16. Drehknopf nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerscheibe (39) mit einem Sprengring (26) am topfförmigen Griffteil (25) lösbar
befestigt ist.
17. Baukasten zum Herstellen eines elektromechanischen Schliesszylinders nach Anspruch
1, gekennzeichnet durch eine erste Zylinderhälfte (2) mit Zuhaltungen und einem elektronisch ansteuerbaren
Aktuator (Sperrvorrichtung) (43), mit welchem ein Rotor der ersten Zylinderhälfte
(2) sperrbar ist, mit einer zweiten Zylinderhälfte (3), die einen verlängerbaren Drehknopfrotor
(4) aufweist, auf dem ein Drehknopf (24) gelagert ist, mit Zwischenstücken (18a bis
18c), mit denen der Drehknopfrotor (4) verlängerbar ist und mit weiteren Zwischenstücken
(16), mit denen die Gehäuse (5, 6) der ersten und der zweiten Zylinderhälfte (2, 3)
verlängerbar sind.
18. Baukasten nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zylinderhälften (2, 3) durch einen Verbindungssteg (12) geführt sind,
wobei im Verbindungssteg (12) ein Kabel (29) eingelegt ist.
19. Baukasten nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verbindungsorgan (28), insbesondere ein Stift vorgesehen ist, mit dem eine im
Drehknopf (24) angeordnete Elektronik (17) steckbar und schwimmend mit dem Gehäuse
(6) der zweiten Zylinderhälfte (3) verbindbar ist.