[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art können die Zuleitungsmittel als Schleppkabel
oder aus einem Anschlusskabel und mit diesem verbundene Stromführungsschienen bestehen,
die parallel zur Führungsschiene geführt werden und an denen der Strom für den Elektromotor
abgenommen wird. Ferner ist auch bekannt, ein Zugmittel in der Führungsschiene längs
anzuordnen und an deren Enden zu haltern sowie diese Kette als Stromzuführungsmittel
für einen Elektromotor zu verwenden, der auf einem Schlitten an einer Führungsschiene
entlang läuft. Das Zugmittel erhält dabei über eine an dem einen Ende der Führungsschiene
für die Zugmittel angebrachte Spannvorrichtung den Antriebsstrom für den Elektromotor.
Der Betrieb mit einem Schleppkabel ist für den Benutzer sehr störend, während in den
Fällen der Stromschieneneinspeisung und der stromführenden Zugmittel die Stromeinspeisung
nur von einem Ende der Führungsschiene möglich ist, in dessen Nähe die für die Stromeinspeisung
nötige Netzsteckdose angeordnet ist. Soll der Antriebsstrom von dem anderen Ende der
Führungsschiene eingespeist werden, weil die Steckdose in dessen Nähe liegt, so muss
die Stromeinspeisung an der Führungsschiene aufwendig geändert werden, wenn nicht
sogar zwei Ausführungen der Führungsschiene nötig sind und auf Lager gehalten werden
müssen.
[0003] Eine Antriebsvorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE 198 08 696 A1
bekannt. Diese bildet einen elektromechanischen Garagentorantrieb, der aus einer an
der Garagendecke montierten Führungsschiene, einer mit dem Tor mittels Gelenkstange
gekoppelten, einen Schlitten und einen Antriebsmotor aufweisenden Antriebseinheit
und einer parallel zur Führungsschiene laufenden, an dieser befestigten und mit dem
Antriebsmotor im Eingriff stehende Kette besteht. Die Stromzuführung für den Antriebsmotor
erfolgt über die Führungsschiene und ein der Führungsschiene parallel liegendes Stromzuführungsmittel.
Die Führungsschiene ist durch die bestehende Deckenschiene für die Aufnahme des Tors
gebildet. Die Kette ist an einem Ende der Deckenschiene fest eingespannt.
[0004] Am anderen Ende der Deckenschiene ist ein Deckel aufgeclipst. Durch den Deckel ist
ein Gewindebolzen geführt, wobei dieser im Innern der Deckenschiene mit der Kette
verbunden ist. Auf den Gewindebolzen ist eine Schraubendruckfeder geschoben, die sich
einerseits am Deckel und andererseits über eine Öse an einer Mutter abstützt. Die
Kette kann durch die Mutter gespannt werden. Nachteilig hierbei ist, dass zur Ankopplung
des Gewindebolzens an die Kette Werkzeuge benötigt werden, wobei diese zudem in den
Bereich der Deckenschiene eingeführt werden müssen, was umständlich und zeitaufwändig
ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsvorrichtung der eingangs genannten
Art bereitzustellen, bei welcher die genannten Nachteile beseitigt sind.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung wird ein werkzeugloses Befestigen und
Lösen des Zugmittels ohne Verwendung eines zusätzlichen Zugmittelschlosses ermöglicht.
[0008] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Führungsschiene durch
einfaches Umstecken des ersten Einsatzkörpers an den Ort der vorhandenen Steckdose
angepasst werden.
[0009] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist ein in die Führungsschienenenden
steckbarer zweiter Einsatzkörper ohne Anschlusskabel vorgesehen, dessen sonstiger
Aufbau dem des ersten Einsatzkörpers entspricht und der an demjenigen Führungschienenende
angeordnet ist, das dem für den ersten Einsatzkörper vorgesehenen Führungsschinenende
gegenüber liegt.
[0010] Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung bezieht sich auf eine Antriebsvorrichtung,
bei der die Stromzuführungsmittel die Führungsschiene selbst und ein Zugmittel umfassen,
die an einem Führungsschienenende über die Zugmittelspannvorrichtung mit einem Anschlusskabel
verbunden ist. Diese Ausbildung ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste Einsatzkörper
einen die Führungsschiene berührenden Kontaktkörper trägt. Die sonst übliche Klemmverbindung
der einen Kabelanschlussader mit der Führungsschiene wird somit vermieden.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung weist der erste bzw. zweite Einsatzkörper
einen die Zugmittelspannvorrichtung tragenden ersten Teil und einen einen umlaufenden
Anschlag für den das Führungsschienenende bildenden zweiten Teil auf. Daher kann das
Zugmittel in einfacher Weise gehaltert werden.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind der erste Teil und der zweite
Teil einstückig miteinander verbunden. Der Einsatzkörper kann daher als einfaches
Kunststoff-Spritzteil hergestellt werden.
[0013] Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung weist der zweite Teil der Decken-,
Wand- und Sturzbefestigung der Führungsschiene dienende Bohrungen auf. Der Einsatzkörper
dient damit gleichzeitig als Stützpunkt für die Befestigung der Führungsschiene.
[0014] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht einer Antriebsvorrichtung gemäß der Erfindung mit Anschluss von
der dem Tor abgewandten Seite,
- Figur 2:
- eine Seitenansicht einer Antriebsvorrichtung gemäß der Erfindung mit Anschluss von
der dem Tor zugewandten Seite,
- Figur 3:
- eine vergrößerte Ansicht der in der Figur 1 gezeigten Führungsschiene von unten mit
Einsatzkörpern, Anschlusskabel, Zugmittel und Schienenbefestigungsmitteln.
- Figur 4:
- eine vergrößerte Ansicht der in der Figur 2 gezeigten Führungsschiene von unten mit
Einsatzkörpern, Anschlusskabel, Zugmittel und Schienenbefestigungsmitteln,
- Figur 5:
- eine vergrößerte, perspektivische Ansicht eines ersten Einsatzkörpers bei Verwendung
nach den Figuren 1,3 und
- Figur 6:
- eine vergrößerte, perspektivische Ansicht eines ersten Einsatzkörpers bei Verwendung
nach den Figuren 2, 4.
[0015] In Figur 1 ist ein Teil einer Garage, nämlich ein Sturz 1 und eine Decke 2, gezeigt,
an denen ein Führungskörper, hier eine Führungsschiene 3, vorzugsweise eine im Querschnitt
C-förmige Schiene, befestigt ist. An der Führungsschiene 3 läuft ein Schlitten 4,
der über eine gelenkig verbundene Stange 5 mit dem Torblatt 6 der Garage verbunden
ist. Das dem Torblatt 6 abgewandte Ende 7 der Führungsschiene 3 ist mit einem steckbaren
ersten Einsatzkörper 8 abgeschlossen, während das dem Torblatt 6 zugewandte Ende 9
der Führungsschiene 3 mit einem steckbaren zweiten Einsatzkörper 10 abgeschlossen
ist. Der erste Einsatzkörper 8 trägt ein Stromanschlusskabel 11, das am anderen Ende
in ein Steuergehäuse 12 mündet. Das Steuergehäuse 12 ist in eine nicht sichtbare Steckdose
eingesteckt, die im hinten liegenden Teil der Garage angeordnet ist.
[0016] In der der Figur 1 ähnlichen Figur 2 sind der erste Einsatzkörper 8 und der zweite
Einsatzkörper 10 nach einer Wende um einen Winkel von 180° vertauscht, so dass nun
das Ende 9 mit dem ersten Einsatzkörper 8 und das Ende 7 mit dem zweiten Einsatzkörper
10 abgeschlossen ist. In diesem Fall ist das Steuergehäuse 12 in eine nicht sichtbare
Steckdose eingesteckt, die im vorne liegenden Teil der Garage angeordnet ist.
[0017] In den Figuren 3 und 4 sind diese beiden Betriebsfälle der Figuren 1 und 2 in Bezug
auf die Führungsschiene 3, insbesondere Profilschienen, näher dargestellt, wobei die
Figur 3 der Figur 1 und die Figur 4 der Figur 2 zugehört. In diesen Figuren weist
der erste Einsatzkörper 8 eine Zugmittelspanneinrichtung 13 und der zweite Einsatzkörper
10 eine Zugmittelspannvorrichtung 14 auf, wobei diese Zugmittelspannvorrichtungen
13, 14 jeweils einen Haken 15 oder ein anderes formschlüssiges, zum Beispiel bajonettartig
die Zugmittel verriegelndes Teil umfassen, welches das werkzeuglose Befestigen und
Lösen der Zugmittel, ohne Verwendung eines zusätzlichen Zugmittelschlosses zulässt
und eine den Haken 15 in Schienenlängsrichtung verstellbare Einstellvorrichtung aufweisen,
wie beispielsweise in diesen Figuren 3, 4 durch den Haken 15 und die Einstellvorrichtung
16 gezeigt ist. Zwischen solchen Haken 15 ist ein Zugmittel 17 gespannt. Die Spannvorrichtung
13 und die Zugmittel 17 sind mit einer Ader des Stromzuleitungskabels 11 verbunden.
In die Zugmittel 17 greift ein nicht dargestelltes Zahnrad des auf dem Schlitten 4
angeordneten Elektromotors ein, dessen Antriebswicklung damit über den geschilderten
Weg Strom erhält.
[0018] Der erste Einsatzkörper 8 ist näher in Figur 5 dargestellt. Er besteht aus einem
im wesentlichen quaderförmigen Körper aus zwei aneinander schließenden Teilen 18,
19, die aus Kunststoff im Spritzgießverfahren einstückig hergestellt sind.
[0019] Der erste Teil 18 trägt die Zugmittelspannvorrichtung 13 mit dem Haken 15 und der
Einstellvorrichtung 16, eine auch zur Zugentlastung des Stromanschlusskabels 11 dienende
Abdeckplatte 20 und seitlich einen Kontakt 21, der für die Kontaktierung der anderen
Ader des Stromanschlusskabels 11 mit der Führungsschiene 3 vorgesehen ist, so dass
die Antriebswicklung des Elektromotors mit ihrem anderen Pol über diesen Weg mit dem
Anschlusskabel 11 verbunden ist.
[0020] Der zweite Teil 19 hat einen etwas größeren Querschnitt als der erste Teil 18 und
bildet einen umlaufenden Anschlag 22 für die Halterung des eingesteckten Einsatzkörpers
8 an den Enden 7, 9 der Führungsschiene 3. Der zweite Teil 19 weist stirnseitig eine
Öffnung 23 für den Zugang zur Einstellvorrichtung 16 und seitlich zwei Bohrungen 24,
25 auf, die der Befestigung der Führungsschiene 3 am Sturz 1 (siehe Figur 1) dienen.
Wie die Figuren 3, 4 zeigen, kann diese Befestigung mittels Winkeln 26, 27 erfolgen.
Ein weiterer Befestigungspunkt der Führungsschiene 3 ist ein Bügel 28, der an der
Garagendecke 2 befestigt wird.
[0021] Figur 6 zeigt den gewendeten ersten Einsatzkörper 8, bei dem der Anschlag 22 deutlich
zu erkennen ist.
[0022] Der zweite Einsatzkörper 10 ist vorzugsweise genauso wie der erste Einsatzkörper
8 ausgebildet, doch fehlt ihm das Anschlusskabel 11. Auch die Abdeckplatte 20 und
der Kontakt 21 können fehlen. Die Lagerhaltung kann daher auf einen einzigen Typ des
Einsatzkörpers beschränkt werden, da der erste Einsatzkörper 8 und der zweite Einsatzkörper
10 ausgetauscht werden können.
Bezugszeichenliste
[0023]
- (1)
- Sturz
- (2)
- Decke
- (3)
- Führungsschiene
- (4)
- Schlitten
- (5)
- Stange
- (6)
- Torblatt
- (7)
- Ende der Führungsschiene (3)
- (8)
- Einsatzkörper
- (9)
- Ende der Führungsschiene (3)
- (10)
- Einsatzkörper
- (11)
- Stromanschlusskabel
- (12)
- Steuergehäuse
- (13)
- Zugmittelspannvorrichtung
- (14)
- Zugmittelspannvorrichtung
- (15)
- Haken
- (16)
- Einstellvorrichtung
- (17)
- Zugmittel
- (18)
- Erster Teil
- (19)
- Zweiter Teil
- (20)
- Abdeckplatte
- (21)
- Kontakt
- (22)
- Anschlag
- (23)
- Öffnung
- (24)
- Bohrung
- (25)
- Bohrung
- (26)
- Winkel
- (27)
- Winkel
- (28)
- Bügel
1. Antriebsvorrichtung für ein Tor, mit einer in Bewegungsrichtung des Tores verlaufenden
Führungseinrichtung, mit mit einem an dieser fahrbaren, einen Elektromotor aufweisenden
Schlitten zum Betätigen eines Torblatts, und mit Stromzuleitungsmitteln zur Verbindung
des Elektromotors mit einer Stromquelle, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromzuleitungsmittel ein Zugmittel (17) und einen in die Führungseinrichtung
einsteckbaren ersten Einsatzkörper (8) aufweisen, wobei der erste Einsatzkörper (8)
eine Zugmittelspannvorrichtung (13) mit einem das Zugmittel formschlüssig verriegelnden
Teil aufweist.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Einsatzkörper (8) wahlweise in eines der längsseitigen Enden der Führungseinrichtung
einsteckbar ist.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter Einsatzkörper (10) mit einer Zugmittelspannvorrichtung (14), welche ein
das Zugmittel (17) formschlüssig versiegelndes Teil aufweist, vorgesehen ist.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (17) zwischen den Zugmittelspannvorrichtungen (13, 14) der Einsatzkörper
(8, 10) an den längsseitigen Enden der Führungseinrichtung gespannt ist.
5. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (17) von einer Kette gebildet ist.
6. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das formschlüssig verriegelnde Teil einer oder jeder Zugmittelspannvorrichtung (13,
14) bajonettartig ausgebildet ist.
7. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das formschlüssig verriegelnde Teil einer oder jeder Zugmittelspannvorrichtung (13,
14) einen Haken (15) aufweist.
8. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung von einer Führungsschiene (3) gebildet ist, welche Bestandteil
der Stromzuleitungsmittel ist.
9. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der oder jeder Einsatzkörper (8, 10) einen ersten, die Zugmittelspannvorrichtung
(13, 14) tragenden Teil (18) und einen zweiten, einen Anschlag (22) für die Halterung
an einem Ende der Führungsschiene (3) bildenden Teil (19) aufweist, wobei in dem Teil
(19) eine Öffnung (23) als Zugang für eine Einstellvorrichtung (16) der Zugmittelspannvorrichtung
(14) vorgesehen ist.
10. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Einstellvorrichtung (16) das formschlüssig verriegelbare Teil der Zugmittelspannvorrichtung
(13, 14) in Längsrichtung der Führungsschiene (3) verstellbar ist.
11. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Einsatzkörper (8) als Bestandteil der Stromzuleitungsmittel mit einem Anschlusskabel
(11) versehen ist und die Führungsschiene (3) berührende Kontaktkörper (21) trägt.
12. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugmittelspannvorrichtung (13, 14) und das Zugmittel (17) mit einer ersten Ader
des Anschlusskabels (11) verbunden sind.
13. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Zugentlastung des Anschlusskabels (11) eine Abdeckplatte 20 vorgesehen ist.
14. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktkörper (21) mit einer zweiten Ader des Anschlusskabels (11) verbunden
ist.