[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Zubereiten
von Speisen. Sie betrifft insbesondere eine Vorrichtung, die als mobile Feldküche
ausgebildet ist, sowie ein Verfahren, mit dem Speisen in einer solchen Feldküche variabel
zubereitet werden können.
[0002] Mobile Feldküchen werden vor allem dann benötigt, wenn eine große Anzahl von Menschen
über einen längeren Zeitraum hinweg abseits der Zivilisation verpflegt werden müssen.
Klassische Anwendungsfälle sind militärische Übungen oder Einsätze von größeren Truppenverbänden,
aber auch humanitäre Anwendungen, beispielsweise im Rahmen einer Katastrophenhilfe
in einem Erdbebengebiet. Die Feldküchen müssen für derartige Einsätze einerseits mobil
sein, d.h. sie müssen mit begrenztem Aufwand in das Einsatzgebiet transportiert und
dort aufgebaut werden können. Andererseits sollen die Feldküchen eine professionelle
Zubereitung von Speisen für eine Vielzahl von Personen ermöglichen. Dabei ist es wünschenswert,
dass die Feldküchen über verschiedene Garmöglichkeiten verfügen, so dass eine variable
und abwechslungsreiche Zubereitung von Speisen möglich ist.
[0003] Die Anmelderin bietet zu diesem Zweck eine Reihe von Feldküchen an, die unterschiedlich
umfangreich ausgestattet sind. Einfachere Feldküchen, wie insbesondere das modulare
Feldküchensystem MFK, sind relativ einfach zu transportieren. Sie sind jedoch zugunsten
der einfachen Verlastbarkeit in Bezug auf die Variabilität bei der Zubereitung der
Speisen beschränkt. Komplexere Systeme, die praktisch alle Garmöglichkeiten bieten,
die auch die professionelle Gastronomie verwendet, stellen hingegen höhere Anforderungen
beim Transport.
[0004] Den einfacheren und kleineren Feldküchen fehlt aus Platz- und Gewichtsgründen häufig
ein Backofen, was die Variabilität bei der Zubereitung der Speisen einschränkt. Aus
EP 0 685 161 B1 ist ein Backofen bekannt, der mit Verbrennungsgasen beheizt wird.
Eine solche Beheizung eignet sich grundsätzlich für eine Verwendung im Rahmen einer
Feldküche, da Feldküchen für den erforderlichen autarken Betrieb häufig mit brennstoffbetriebenen
Heizquellen, insbesondere Dieselbrennern, betrieben werden. Der bekannte Backofen
ist konzeptionell jedoch zu aufwendig für eine leicht transportable Feldküche.
[0005] Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
der zuvor beschriebenen Art anzugeben, die eine variablere Zubereitung von Speisen
ermöglicht und dabei relativ einfach zu transportieren ist. Es ist ferner eine Aufgabe
der Erfindung, ein entsprechendes Verfahren anzugeben, das eine variable Zubereitung
von Speisen mit einem begrenzten Logistikaufwand ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird nach einem Aspekt der Erfindung durch eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art gelöst, mit einem Kochmodul und einem Backmodul, wobei das Kochmodul
eine Kochplatte und eine zum Aufheizen der Kochplatte ausgebildete Heizquelle besitzt,
wobei das Backmodul wahlweise mit dem Kochmodul koppelbar ist und einen Backraum ausbildet,
und wobei die Kochplatte als Wärmetauscher zum Aufheizen von Luft im Backraum fungiert,
wenn das Backmodul mit dem Kochmodul gekoppelt ist.
[0007] Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren mit folgenden Schritten gelöst:
- Bereitstellen eines Kochmoduls, das eine Kochplatte und eine zum Aufheizen der Kochplatte
ausgebildete Heizquelle besitzt,
- Koppeln eines Backmoduls, das einen Backraum ausbildet, mit dem Kochmodul,
- Einbringen der Speisen in den Backraum, und
- Erwärmen der Luft im Backraum,
- wobei die Kochplatte als Wärmetauscher zum Aufheizen von Luft im Backraum fungiert.
[0008] Die neue Vorrichtung besitzt damit einen modulartigen Aufbau, wobei das Kochmodul
die Zubereitung von Speisen auf einer Kochplatte in an sich bekannter Weise ermöglicht.
Darüber hinaus beinhaltet die neue Vorrichtung ein Backmodul, das jedoch für sich
genommen passiv ausgebildet ist, d.h. es verfügt nicht über eine Heizquelle, die zum
Aufheizen der Luft im Backraum ausreichend ist. Zum Aufheizen der Luft im Backraum
wird vielmehr die Heizquelle des Kochmoduls verwendet. Dabei geht die vorliegende
Erfindung jedoch über die reine Kopplung von Backmodul und Heizquelle im Kochmodul
hinaus, indem die Kochplatte des Kochmoduls als Wärmetauscher für das Backmodul dient.
Auf Grund dieser Ausgestaltung kann das Backmodul mit einem erheblich kleineren Wärmetauscher
ausgerüstet sein oder, was bevorzugt ist, es besitzt keinen eigenen Wärmetauscher.
Hierdurch lässt sich das Gewicht und die Baugröße des Backmoduls erheblich reduzieren.
Damit vereinfacht sich auch die Verladung und der Transport. Andererseits erhöht das
erfindungsgemäße Backmodul die Variationsbreite beim Zubereiten der Speisen.
[0009] Darüber hinaus lässt sich das erfindungsgemäße Backmodul recht einfach und kostengünstig
herstellen, so dass der Gesamtpreis der neuen Vorrichtung trotz der größeren Variabilität
relativ niedrig ist.
[0010] Die genannte Aufgabe ist daher vollständig gelöst.
[0011] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Backmodul zum Koppeln so auf das Kochmodul
aufsetzbar, dass der Backraum oberhalb der Kochplatte angeordnet ist.
[0012] Diese Ausgestaltung führt zu einem besonders effizienten Wärmeaustausch und damit
zu einem schnellen und energiesparenden Backvorgang. Darüber hinaus befindet sich
das Backmodul im Betrieb automatisch in einer ergonomisch günstigen Position.
[0013] In einer weiteren Ausgestaltung besitzt der Backraum eine Grundfläche, deren Größe
der Kochplatte entspricht.
[0014] Durch diese Ausgestaltung wird die Energieausnutzung weiter verbessert. Außerdem
wird hierdurch eine besonders gleichmäßige Wärmeverteilung im Backofen erreicht, was
die Zubereitung der Speisen erleichtert.
[0015] In einer weiteren Ausgestaltung besitzt das Backmodul ein den Backraum umgrenzendes
Gehäuse, und das Kochmodul besitzt einen die Kochplatte zumindest teilweise umgebenden
Rahmen, wobei das Gehäuse so ausgebildet ist, dass es auf den Rahmen aufsetzbar ist.
[0016] Diese Ausgestaltung besitzt den Vorteil, dass für die Inbetriebnahme des Backmoduls
kein zusätzliches Gestell benötigt wird. Hierdurch wird das Gesamtgewicht der neuen
Vorrichtung weiter reduziert. Die neue Vorrichtung ist damit noch einfacher zu verladen
und zu transportieren.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung besitzt der Backraum einen zumindest teilweise offenen
Boden.
[0018] Diese Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft, wenn das Backmodul zum Betrieb auf
das Kochmodul aufgesetzt wird. Durch den zumindest teilweise offenen Boden kann die
Wärme sehr einfach und direkt von der Kochplatte in den Backraum geführt werden. Ein
solcher direkter Wärmetransport verbessert die Energiebilanz, da Verluste an Übergangsstellen
und in Elementen, die ansonsten als Zwischenspeicher fungieren, entfallen.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung besitzt das Backmodul eine Leitblechanordnung, die
dazu ausgebildet ist, einen Luftstrom über die Kochplatte und von dort in den Backraum
zu leiten.
[0020] Mit einer solchen Leitblechanordnung wird das Aufheizen des Backraums noch effizienter.
Die von der Kochplatte abgegebene Wärme wird hierdurch gezielt in den Backraum transportiert,
wobei der Luftstrom durch ein Gebläse unterstützt oder hervorgerufen werden kann (was
bevorzugt ist) oder aber auch Folge der thermischen Luftbewegung sein kann. Darüber
hinaus verbessert eine solche Leitblechanordnung die Wärmeverteilung innerhalb des
Backraums und führt somit zu einer gleichmäßigeren und schnelleren Zubereitung der
Speisen.
[0021] In einer weiteren Ausgestaltung beinhaltet die Leitblechanordnung ein Bodenblech,
das bei gekoppeltem Back- und Kochmodul in etwa parallel zu der Kochplatte liegt.
[0022] Ein solches Bodenblech hat sich für einen effizienten Wärmetransport als eine sehr
wirkungsvolle Lösung erwiesen. Zwischen Bodenblech und Kochplatte befindet sich ein
relativ eng begrenztes Luftvolumen, das über die Kochplatte sehr effizient aufgeheizt
wird. Die aufgeheizte Luft kann anschließend gezielt und mit hohem Wirkungsgrad in
den Backraum geleitet werden. Darüber hinaus trägt das Bodenblech auf Grund seiner
eigenen Aufheizung zu einer noch gleichmäßigeren und schnelleren Erwärmung des Backraums
bei.
[0023] In einer weiteren Ausgestaltung besitzt das Bodenblech eine Tiefe, die etwas geringer
ist als die Tiefe der Kochplatte.
[0024] Diese Ausgestaltung hat zur Folge, dass das Bodenblech einen über die Breite der
Kochplatte verlaufenden Spalt freilässt, durch den die aufgeheizte Luft unmittelbar
in den Backraum gelangen kann. Bevorzugt liegt dieser Spalt an der Vorderseite der
Kochplatte, was zu einer besonders gleichmäßigen Durchströmung des Backraums führt.
[0025] In einer weiteren Ausgestaltung besitzt das Backmodul ein Gebläse, das dazu ausgebildet
ist, die Luft im Backraum umzuwälzen. Vorzugsweise zieht das Gebläse die Luft aus
dem Backraum ab und führt sie der Kochplatte zu.
[0026] Durch ein solches Gebläse arbeitet das Backmodul als Umluftofen, der es ermöglicht,
eine größere Menge an Speisen gleichzeitig zu garen. In der bevorzugten Ausgestaltung
wird dabei ein sehr gleichmäßiger und stetiger Luftstrom über die Kochplatte erzeugt,
was eine besonders effiziente Aufheizung des Backraums zur Folge hat.
[0027] In einer weiteren Ausgestaltung ist die Kochplatte eine Sandwichplatte mit einer
oberen Lage aus Edelstahl und einer mittleren Lage aus einem stärker wärmeleitenden
Material, insbesondere aus einem Kupfer- oder Aluminiummaterial, wobei letzteres bevorzugt
ist.
[0028] Eine solche Kochplatte ermöglicht es, Speisen auch ohne Kochgeschirr direkt auf der
Platte zu garen. Die Anwendungsbreite der neuen Vorrichtung ist daher nochmals vergrößert.
Darüber hinaus hat sich eine solche Kochplatte als sehr gut geeignet erwiesen, um
als Wärmetauscher für das Backmodul zu fungieren. Die Verwendung eines Aluminiummaterials
für die mittlere Lage ist bevorzugt, da Aluminium bei hoher Wärmeleitfähigkeit ein
geringes Gewicht besitzt, so dass sich der Transport der Vorrichtung in der bevorzugten
Ausgestaltung weiter vereinfacht.
[0029] In einer weiteren Ausgestaltung besitzt das Kochmodul einen Heizraum, in dem die
Heizquelle angeordnet ist, wobei die Kochplatte den Heizraum nach oben verschließt.
[0030] In dieser Ausgestaltung ist die Kochplatte die einzige "Wand", die das Backmodul
von dem Heizraum des Kochmoduls trennt. Da die Kochplatte als Wärmetauscher fungiert,
ist damit ein sehr direkter Pfad von der Heizquelle zum Backraum realisiert. Verluste
an Übergangsstellen zwischen verschiedenen Materialien sind weitgehend minimiert.
Dementsprechend verbessert diese Ausgestaltung die Energiebilanz und die Effizienz
beim Zubereiten von Speisen im Backmodul noch weiter.
[0031] In einer weiteren Ausgestaltung ist die Heizquelle eine mit Brennstoff betriebene
Heizquelle, insbesondere ein Vielstoff- oder Dieselbrenner.
[0032] Eine brennstoffbetriebene Heizquelle ist für den vorliegenden Anwendungsfall besonders
gut geeignet. Sie kann eine große Kochplatte sehr schnell aufheizen, was eine schnelle
und effiziente Inbetriebnahme des Backmoduls ermöglicht. Darüber hinaus sind brennstoffbetriebene
Heizquellen unabhängig von Elektrizitätsanschlüssen und/oder der Verfügbarkeit von
Generatoren.
[0033] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0034] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine vereinfachte Darstellung eines Ausführungsbeispiels der neuen Vorrichtung, wobei
die einzelnen Module getrennt voneinander sind,
- Fig. 2
- die Vorrichtung aus Fig. 1 im betriebsfähigen Zustand, und
- Fig. 3
- einen Querschnitt des Backmoduls aus Fig. 2 entlang der Schnittlinie III-III.
[0035] In den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Vorrichtung in seiner Gesamtheit
mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
[0036] Die Vorrichtung 10 beinhaltet ein Kochmodul 12 mit einem Grundgestell 14 und einer
davon abnehmbaren Kochplatte 16. Darüber hinaus gehört ein separat ausgeführtes Backmodul
18 zur Vorrichtung 10.
[0037] Das Grundgestell 14 besitzt einen Rahmen 20, der einen wannenförmigen Heizraum 22
umgrenzt. Im Heizraum 22 ist ein Brenner 24 angeordnet, der in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ein Diesel- oder Vielstoffbrenner ist. Alternativ könnte es sich hier beispielsweise
um einen Gasbrenner handeln. Darüber hinaus kann die vorliegende Erfindung grundsätzlich
auch mit anderen Heizquellen zum Aufheizen der Kochplatte 16 verwendet werden.
[0038] Der Brenner 24 wird über ein Bedienfeld 26 gesteuert. Am Bedienfeld 26 sind außerdem
Anschlüsse (hier nicht dargestellt) zum Zuführen des Brennstoffes angeordnet. Beim
Verbrennen des Brennstoffes erzeugt der Brenner 24 Heißluft 28, die über nicht näher
dargestellte Düsen aus dem zylinderförmigen Körper des Brenners 24 austreten kann.
Die Heißluft 28 heizt den Heizraum 22 und damit die Kochplatte 16 auf, wenn diese
auf dem Heizraum 22 aufliegt und diesen nach oben verschließt. Die Abgase des Brenners
24 werden über einen hier nicht dargestellten Abzug aus dem Heizraum 22 abgeführt.
Beispielsweise kann der Abzug in Form eines Schornsteins ausgebildet sein, der an
einer Seite des Rahmens 20 angeordnet ist und von dort nach oben führt.
[0039] Die Kochplatte 16 ist in den bevorzugten Ausführungsbeispielen eine in Sandwichtechnik
aufgebaute Platte mit einer oberen Materiallage aus Edelstahl, einer mittleren Materiallage
aus Aluminium (alternativ aus Kupfer) und einer unteren Lage, wiederum aus Edelstahl.
Die obere und die mittlere Materiallage sind in Fig. 3 bei den Bezugsziffern 30 und
32 angedeutet.
[0040] Das Backmodul 18 besitzt ein Gehäuse 34, das einen Backraum 36 ausbildet. Im Backraum
36 sind in an sich bekannter Weise Schienen 38 angeordnet, die zur Aufnahme von Backblechen,
Rosten und Garschalen (hier nicht dargestellt) dienen. In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
kann das Backmodul 18 bis zu sechs, vorzugsweise sogar acht oder mehr, Backbleche
aufnehmen, wobei die Schienen 38 zwei nebeneinander liegenden Aufnahmesäulen ausbilden.
Nach vorne hin ist der Backraum 36 mit einer Klappe 40 verschließbar. In Fig. 2 ist
die Klappe 40 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeigt. Wie in Fig. 3 erkennbar,
ist die Klappe 40 über Scharniere an einem unteren Querträger 42 des Gehäuses 34 befestigt.
[0041] Des Weiteren ist aus Fig. 3 ersichtlich, dass das Gehäuse 34 unten offen ist, d.h.
es besitzt keinen schließenden Gehäuseboden. Innerhalb des Gehäuses 34 ist allerdings
eine Leitblechanordnung 44 vorgesehen. Die Leitblechanordnung 44 beinhaltet ein rückseitiges
Blech 46 und ein quer dazu angeordnetes Bodenblech 48. Im rückseitigen Blech 46 ist
eine Öffnung 50 ausgespart, hinter der ein Gebläse 52 angeordnet ist. Abweichend hiervon
kann das Gebläse 52 auch an einer anderen Gehäusewand angeordnet sein, beispielsweise
auf der Gehäuseoberseite. Dies ist bevorzugt, wenn die seitlichen Außenmaße (Breite
und Tiefe) des Gehäuses 34 zugunsten eines großen Backraums 36 bereits so bemessen
sind, dass weitere Überstände ein Verladen und den Transport des Backmoduls 18 erschweren
würden.
[0042] Wenn das Backmodul 18 auf das Kochmodul 12 aufgesetzt ist, liegt das Bodenblech 48
weitgehend deckungsgleich oberhalb von der Kochplatte 16. Die Tiefe des Bodenblechs
48 ist jedoch etwas geringer als die Tiefe der Kochplatte 16, so dass im Bereich der
Klappe 40 ein vorderer Spalt 54 verbleibt, der sich über die gesamte Breite des Bodenblechs
48 erstreckt. Durch diesen Spalt 54 kann heiße Luft, die sich über der Kochplatte
16 aufgeheizt hat, in den Backraum 36 eintreten. Diese heiße Luft ist in den Figuren
2 und 3 durch Blockpfeile 56 angedeutet. Die Luft im Backraum 36 wird über das Gebläse
52 angesaugt und mit Hilfe der Leitblechanordnung 44 zur Kochplatte 16 geführt. Dort
erwärmt sich die Luft und tritt am vorderen Ende durch den Spalt 54 wieder in den
Backraum 36 ein. Damit wird ein durch den Backraum 36 zirkulierender Luftstrom erzeugt,
der in dem gezeigten Ausführungsbeispiel zu einer sehr gleichmäßigen und effizienten
Erwärmung des Backraums 36 führt.
[0043] Wenn das Backmodul 18 nicht benötigt wird, wird es von dem Kochmodul 12 lediglich
abgenommen, was in Fig. 1 durch den Pfeil 58 angedeutet ist. Danach steht die Kochplatte
16 in an sich bekannter Weise zum Garen von Speisen zur Verfügung, wobei auf der Kochplatte
16 Speisen auf Grund der Sandwichbauweise auch unmittelbar gebraten werden können.
Alternativ können die Speisen in einem hier nicht gezeigten Topf gegart werden, der
auf die Kochplatte 16 gestellt wird. Zum leichten Reinigen kann die Kochplatte 16
vom Rahmen 20 abgenommen werden, wobei dann auch der Heizraum 22 leicht zugänglich
ist.
[0044] Wie in der Darstellung in Fig. 1 angedeutet ist, sind das Grundgestell 14, die Kochplatte
16 und das Backmodul 18 drei modulartige Einzelteile der Vorrichtung 10, die getrennt
voneinander ausgeführt sind. Insbesondere ist das Backmodul 18 in dem derzeit bevorzugten
Ausführungsbeispiel nicht mit einer der Kochplatte 16 entsprechenden Bodenplatte verschweißt
oder anderweitig verbunden. Im Gegenteil, wie in Fig. 3 dargestellt ist, ist der Backraum
36 lediglich durch die abnehmbare Kochplatte 16 vom Heizraum 22 getrennt. Dies ermöglicht
es grundsätzlich, den Backraum 36 auch direkt mit der Heißluft 28 aus dem Heizraum
22 zu beheizen. Die Verwendung der dazwischen liegenden Kochplatte 16 als Wärmetauscher
ist jedoch bevorzugt, um zu verhindern, dass die Rauchgase des Brenners 24 das Gargut
im Backraum 36 umströmen. Andererseits findet ein Wärmeübergang lediglich an der gut
wärmeleitenden Kochplatte 16 statt, so dass kaum Verluste durch weitere Wärmeübergänge
und wärmespeichernde Zwischenelemente auftreten.
[0045] Das Gehäuse 34 des Backmoduls 18 ist in an sich bekannter Weise doppelwandig ausgeführt,
um eine gute Isolation und damit eine schnelle und energieeffiziente Garung der Speisen
im Backraum 36 zu erreichen. Das Gewicht des Backmoduls 18 liegt hier unter 50 kg,
was insbesondere durch das Weglassen eines integrierten Wärmetauschers erreicht wird.
Um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, kann das Backmodul 18 eine hier nicht
dargestellte Verriegelung aufweisen, die es ermöglicht, das Backmodul 18 in einer
definierten Position auf dem Kochmodul 12 zu fixieren.
[0046] Die Erfindung wurde in den Figuren 1 bis 3 anhand eines besonders bevorzugten Ausführungsbeispiels
dargestellt. Die Erfindung ist hierauf jedoch nicht beschränkt. Wenngleich es bevorzugt
ist, dass das Backmodul 18 oberhalb der Kochplatte 16 auf dem Kochmodul 12 angeordnet
wird, um einen guten Wärmetransport zu gewährleisten, kann das Backmodul 18 grundsätzlich
auch in anderer Weise mit dem Kochmodul 12 gekoppelt sein, wobei die Kochplatte 16
als Wärmetauscher fungiert. Da die Luftbewegung auch in anderer Weise als hier dargestellt
kanalisiert und der Kochplatte 16 als Wärmetauscher zugeführt werden kann, beispielsweise
über ein geeignetes Rohrleitungssystem, sind zahlreiche Abwandlungen von der hier
gezeigten Ausführungsform möglich.
[0047] In einer weiteren Abwandlung des gezeigten Ausführungsbeispiels, die jedoch an dem
hier gezeigten Prinzip festhält, ist das Backmodul 18 kleiner als die Kochplatte 16,
so dass auch bei Benutzung des Backmoduls 18 ein Bereich der Kochplatte 16 frei bleibt
und zum Garen von Speisen verwendet werden kann.
1. Vorrichtung zum Zubereiten von Speisen, insbesondere als mobile Feldküche, mit einem
Kochmodul (12) und einem Backmodul (18), wobei das Kochmodul (12) eine Kochplatte
(16) und eine zum Aufheizen der Kochplatte (16) ausgebildete Heizquelle (24) besitzt,
wobei das Backmodul (18) wahlweise mit dem Kochmodul (12) koppelbar ist und einen
Backraum (36) ausbildet, und wobei die Kochplatte (16) als Wärmetauscher zum Aufheizen
von Luft (56) im Backraum (36) fungiert, wenn das Backmodul (18) mit dem Kochmodul
(12) gekoppelt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Backmodul (18) zum Koppeln so auf das Kochmodul (12) aufsetzbar ist, dass der
Backraum (36) oberhalb der Kochplatte (16) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Backraum (36) eine Grundfläche besitzt, deren Größe der Kochplatte (16) entspricht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Backmodul (18) ein den Backraum (36) umgrenzendes Gehäuse (34) besitzt und dass
das Kochmodul (12) einen die Kochplatte (16) zumindest teilweise umgebenden Rahmen
(20) besitzt, wobei das Gehäuse (34) so ausgebildet ist, dass es auf den Rahmen (20)
aufsetzbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Backraum (36) einen zumindest teilweise offenen Boden besitzt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Backmodul (18) eine Leitblechanordnung (44) besitzt, die dazu ausgebildet ist,
einen Luftstrom über die Kochplatte (16) und von dort in den Backraum (36) zu leiten.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitblechanordnung (44) ein Bodenblech (48) beinhaltet, das bei gekoppeltem Back-
und Kochmodul in etwa parallel zu der Kochplatte (16) liegt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenblech (48) eine Tiefe besitzt, die etwas geringer ist als die Tiefe der
Kochplatte (16).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Backmodul (18) ein Gebläse (52) besitzt, das dazu ausgebildet ist, die Luft (56)
im Backraum (36) umzuwälzen, wobei das Gebläse (52) vorzugsweise die Luft aus dem
Backraum (36) abzieht und der Kochplatte (16) zuführt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kochplatte (16) eine Sandwichplatte mit einer oberen Lage (30) aus Edelstahl
und einer mittleren Lage (32) aus einem stärker wärmeleitenden Material, insbesondere
aus einem Kupfer- oder Aluminiummaterial, ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kochmodul (12) einen Heizraum (22) besitzt, in dem die Heizquelle (24) angeordnet
ist, wobei die Kochplatte (16) den Heizraum (22) nach oben verschließt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizquelle (24) eine mit Brennstoff betriebene Heizquelle ist, insbesondere ein
Vielstoff- oder Dieselbrenner.
13. Backmodul für eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, mit einem Gehäuse
(34), das einen Backraum (36) ausbildet, der wahlweise mit einem Kochmodul (12) koppelbar
ist, welches eine Kochplatte (16) und eine zum Aufheizen der Kochplatte (16) ausgebildete
Heizquelle (24) besitzt, wobei die Kochplatte (16) als Wärmetauscher zum Aufheizen
von Luft im Backraum (36) fungiert, wenn das Backmodul (18) mit dem Kochmodul (12)
gekoppelt ist.
14. Backmodul nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Leitblechanordnung (44), die dazu ausgebildet ist, einen Luftstrom über die
Kochplatte (16) und von dort in den Backraum (36) zu leiten.
15. Verfahren zum Zubereiten von Speisen mit Hilfe eines Kochmoduls und eines Backmoduls,
mit den Schritten:
- Bereitstellen eines Kochmoduls (12), das eine Kochplatte (16) und eine zum Aufheizen
der Kochplatte (16) ausgebildete Heizquelle (24) besitzt,
- Koppeln eines Backmoduls (18), das einen Backraum (36) ausbildet, mit dem Kochmodul
(12),
- Einbringen der Speisen in den Backraum (36), und
- Erwärmen der Luft im Backraum (36),
- wobei die Kochplatte (16) als Wärmetauscher zum Aufheizen von Luft im Backraum (36)
fungiert.