[0001] Die Erfindung betrifft ein mehradriges Übertragungskabel und insbesondere Datenübertragungskabel,
das mindestens zwei separate Kabeleinheiten, eine sich über die Kabellänge erstreckende
Separierstruktur und eine äußere Hülle aufweist. Die Separierstruktur bildet einzelne,
in Kabellängsrichtung verlaufende Aufnahmekanäle für jeweils eine Kabeleinheit. Es
kann sich dabei um ein Kammerprofil - ein sogenanntes "spline" - aus relativ eigensteifem
Kunststoff handeln, das zentral einen Stützstrang und davon abstehende, zwischen sich
die Aufnahmekanäle für jeweils eine Kabeleinheit bildende Stege aufweist.
[0002] Alternativ dazu ist es ferner bekannt, als Separierstruktur eine oder mehrere, in
Falten gelegte Metallfolienstreifen zu verwenden, von denen die separaten Kabeleinheiten
umhüllt und damit elektrisch geschirmt werden.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind ferner sogenannte Hybridkabel als Übertragungskabel
bekannt, bei denen neben den üblichen separaten Kabeleinheiten, die in der Regel aus
elektrisch leitfähigem Kupfer bestehen, ein oder mehrere Lichtwellenleiter-Kabelelemente
hinzugelegt werden, um die Bandbreite der nutzbaren Übertragungsmechanismen und die
Datenübertragungskapazität zu erhöhen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die vorteilhafte Inkorporation der Lichtwellenleiter in
das Übertragungskabel. Zur Lösung dieser Problematik schlägt die Erfindung laut Kennzeichnungsteil
des Anspruches 1 vor, eine Stützstruktur in solchen mehradrigen Übertragungskabeln
für die Aufnahme und Führung der zusätzlichen Lichtwellenleiter zu nutzen. Durch diese
Integration von Lichtwellenleitern in die Stützstruktur wird gleichzeitig die notwendige
Zugentlastung für die Glasfaserelemente hergestellt und eine leichte Aufteilbarkeit
der Übertragungsmedien erlaubt. Es wird insgesamt also eine besonders geschickte Raumausnutzung
für den/die zusätzlichen Lichtwellenleiter erzielt.
[0005] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform wird als Stützstruktur die eingangs erwähnte
Separierstruktur herangezogen. Damit wird ein ohnehin vorhandener Raum belegt, womit
keine relevante Querschnittserweiterung durch den/die zusätzlichen Lichtwellenleiter
hervorgerufen wird.
[0006] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, die Lichtwellenleiter-Kabelelemente
mit mindestens zwei Lichtwellenleitern in einer als gelegte Metallfolie ausgebildeten
Separierstruktur zu integrieren. Damit ist der Metallfolienliegung eine Doppelfunktion
zugewiesen, sie bildet einerseits die angesprochene Zugentlastung und andererseits
einen mechanischen Schutz für das Lichtwellenleiter-Kabelelement. Ferner sorgt sie
für die elektromagnetische Abschirmung der Übertragungselemente.
[0007] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform, die für die oben geschilderte Ausführung
der Separierstruktur als Kammerprofil zutrifft, verläuft der mindestens eine Lichtwellenleiter
im zentralen Stützstrang des Kammerprofils. Dem Stützstrang ist damit ebenfalls eine
Mehrfachfunktion zugewiesen, er bildet das mechanische Rückgrat des Kammerprofils,
sorgt für die Zugentlastung und dient auch zum mechanischen Schutz des/der zusätzlichen
Lichtwellenleiter/s.
[0008] Bei der vorzugsweisen Belegung des Kammerprofils auf seinen Außenseiten mit einer
elektrisch leitenden Metallschicht werden nicht nur die elektrische Abschirmung und
Übersprechdämpfung zwischen den einzelnen elektrischen Kabeleinheiten verbessert,
sondern auch gleichzeitig eine erhöhte Abschottung der Lichtwellenleitereinheit erzielt.
Bevorzugtermaßen sind dabei ein oder mehrere Lichtwellenleiter in einem Lichtwellenleiter-Element
angeordnet, das die Lichtleitfasern führt und schützt.
[0009] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung entnehmbar, in der verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1 bis 5
- schematische Querschnitte durch mehradrige Übertragungskabel in unterschiedlichen
Ausführungsformen.
[0010] Die in den Fig. 1 bis 5 gezeigten Übertragungskabel haben gemeinsam die Anzahl von
vier Kabeleinheiten 1.1 bis 1.4 in Form von Übertragungspaaren, die jeweils aus zwei
verdrillten Leitungen 2.1, 2.2 - sogenannten "twisted pairs" - gebildet sind. Die
Leitungen 2 selbst bestehen aus einem zentralen Kupferleiter 3 mit einer Isolationshülle
4.
[0011] Die vier Kabeleinheiten 1.1 bis 1.4 sitzen gemeinsam in einer äußeren Schutzhülle
5, die eine äußere Kunststoffumhüllung 6 aus Polyolefin aufweist. Optional kann radial
nach innen aufeinanderfolgend die äußere Kunststoffumhüllung 6 mit einem Drahtgeflecht
7 aus Kupferdrähten und einer inneren Kunststofflage 8 - optional eine Metallfolie
- ergänzt sein. Durch das Drahtgeflecht 7 wird eine äußere Abschirmung des Übertragungskabels
erzielt.
[0012] Das in Fig. 1 gezeigte Übertragungskabel verwendet zur Bildung von Aufnahmekanälen
12 eine in Falten 16 gelegte Metallfolie 17. Die einzelnen Bälge der Falten 16 umschließen
jeweils eine der Kabeleinheiten 1.1 bis 1.4, wonach diese Konfiguration um ein zentrales
Lichtwellenleiter-Kabelelement 18 in peripherer Richtung geschlungen wird. Insoweit
liegt der Anfang A der ersten Falte 16 bei der Kabeleinheit 1.1 radial außen in einer
bestimmten Umfangsposition. Das Querende B der Metallfolie 17 kommt dann am Balg der
ersten Falte zu liegen.
[0013] Das Lichtwellenleiter-Kabelelement 18 selbst weist vier Lichtwellenleiter 13 auf,
die in einer Stützstruktur 19 eingebettet sind.
[0014] Wie aus Fig. 2 deutlich wird, ist gemäß einer anderen Ausführungsform in Kabellängsrichtung
eine Separierstruktur in Form eines Kammerprofils 9 vorgesehen, das einstückig aus
einem zentralen Stützstrang 10 mit radial davon abstehenden Stegen 11 ausgebildet
ist. Diese Stege 11 bilden zwischen sich jeweils die Aufnahmekanäle 12 für die Kabeleinheiten
1.1 bis 1.4. Wie den Figuren nicht näher entnehmbar ist, können auch die Stege 11
in Kabellängsrichtung verdrillt mit einer Schlaglänge von beispielsweise 8 bis 10
Zentimeter angelegt sein.
[0015] Im zentralen Stützstrang 10 verlaufen mehrere Lichtwellenleiter 13 - vorzugsweise
2 oder 4 -, womit digitale opto-elektronische Signale über das gezeigte Kabel übertragen
werden können. Diese Lichtwellenleiter 13 bestehen in üblicher Weise aus einer Glasfaser
oder polymeroptischen Faser (POF). Insoweit ist die Darstellung der Lichtwellenleiter
13 in den beigefügten Figuren übertrieben groß.
[0016] Das in Fig. 3 gezeigte Übertragungskabel unterscheidet sich von dem gemäß Fig. 2
lediglich in einer sogenannten Paarabschirmung 14 in Form einer jeweils um ein Übertragungspaar
1.1 bis 1.4 herumgelegten Metallfolie.
[0017] Die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform wiederum ist im Wesentlichen ebenfalls wie
die gemäß Fig. 1 ausgestaltet. Hier ist im Unterschied dazu lediglich ein Kammerprofil
9' vorgesehen, das auf den Außenseiten seines Stützstrangs 10 und der Stege 11 mit
einer elektrisch leitenden Metallschicht 15 belegt ist. Damit lassen sich die Aufnahmekanäle
12 nochmals in verbesserter Weise gegeneinander abschirmen, was als separate Maßnahme
oder auch in Verbindung mit der in Fig. 2 gezeigten Paarabschirmung 14 für hoch-übersprechgedämpfte
Kabel realisiert werden kann.
[0018] In Fig. 5 schließlich ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der statt einer Separierstruktur
9 lediglich ein Stützstrang 10 im Zentrum des Übertragungskabels vorgesehen ist. Dieser
Stützstrang 10 nimmt vier Lichtwellenleiter 13 auf. Im Übrigen entspricht dieses Übertragungskabel,
was die Ausführung der Kabeleinheiten 1.1 bis 1.4 und die äußere Schutzhülle 5 betrifft,
der Ausführungsform gemäß Fig. 3. Insoweit kann auf die dortigen Erläuterungen verwiesen
werden.
1. Mehradriges Übertragungskabel, insbesondere Datenübertragungskabel, umfassend
- mindestens zwei separate Kabeleinheiten (1.1 - 1.4),
- eine sich über die Kabellänge erstreckende Stützstruktur (9, 9', 10, 17), und
- eine äußere Hülle (5),
gekennzeichnet durch
- mindestens zwei in der Stützstruktur (9, 9', 10, 17) verlaufende Lichtwellenleiter
(13).
2. Übertragungskabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützstruktur als Separierstruktur (9, 9', 17) ausgeformt ist, die einzelne,
in Kabellängsrichtung verlaufende Aufnahmekanäle (12) für jeweils eine Kabeleinheit
(1.1 - 1.4) bildet.
3. Übertragungskabel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Separierstruktur als gelegte Metallfolie (17) ausgebildet ist.
4. Übertragungskabel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Separierstruktur eine zur Bildung der Aufnahmekanäle (12) in Falten (16) gelegte
Metallfolie (17) ist, in deren Zentrum ein Lichtwellenleiter-Kabelelement (18) mit
vorzugsweise vier Lichtwellenleitern (13) angeordnet ist.
5. Übertragungskabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise vier Kabeleinheiten (1.1 - 1.4) jeweils bestehend aus einem Paar isolierter
Kabelleiter (2.1, 2.2) vorgesehen sind.
6. Übertragungskabel nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabeleinheiten (1.1 - 1.4.) jeweils mit einer Isolationshülle und/oder Paarabschirmung
(14) versehen sind.
7. Übertragungskabel nach einem der Ansprüche 1, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Separierstruktur als Kammerprofil (9, 9') mit einem zentralen Stützstrang (10)
und davon abstehenden, zwischen sich die Aufnahmekanäle (12) für jeweils eine Kabeleinheit
(1.1 - 1.4) bildenden Stegen (11) ausgebildet ist, wobei der mindestens eine Lichtwellenleiter
(13) im zentralen Stützstrang (10) verläuft.
8. Übertragungskabel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kammerprofil (9, 9') als extrudiertes Kunststoffprofil ausgeführt ist.
9. Übertragungskabel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kammerprofil (9') auf den Außenseiten seines Stützstranges (10) und der Stege
(11) durchgehend mit einer elektrisch leitenden Metallschicht (15) belegt ist.