[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sicherungsträger, mit einem langgestreckten
kastenförmigen Gehäuse, mit von einer Oberseite des Gehäuses her zugänglichen Steckplätzen
für Flachsicherungen sowie unter den Steckplätzen im Gehäuse angeordneten Kontaktkammern
für Einzelkontakte und einem Kontaktkanal für eine Strombrücke.
[0002] Sicherungsträger dieser Art werden in Kleinspannungsanlagen im Kraftfahrzeugbau eingesetzt.
Die Abmessungen der langgestreckten Gehäuse sind "standardisiert", damit eine der
Anzahl der erforderlichen Steckplätze entsprechende Anzahl an Sicherungsträgern neben-
und hintereinander in einer sogenannten Sicherungsbox auf engstem Raum zusammengefasst
und angeordnet werden können.
[0003] Bei dem oben erwähnten Standard für das langgestreckte Gehäuse handelt es sich um
einen internen Standard verschiedener Kraftfahrzeughersteller, der einen modularen
Aufbau mit weiteren Sicherungsträgern ermöglicht. Bei einem derartigen modularen Aufbau
können beispielsweise mehrere Sicherungsträger zu einem Block in raumsparender Anordnung
zusammengefasst werden.
[0004] Die Breite und verschiedene weitere Abmessungen sind bei diesem Standard vorgegeben,
während die Sicherungsträger eine unterschiedliche Länge haben können. Somit können
Sicherungsträger mit einer unterschiedlichen Anzahl von Flachsicherungen (beispielsweise
4-polige Sicherungsleisten bzw. 12-polige Sicherungsleisten) miteinander kombiniert
werden.
[0005] Sicherungsträger dieser Art werden bisher für Flachsicherungen der Form C (vgl. DIN
72581-3) eingesetzt. Die Abmessungen der Gehäuse sind auf diesen Flachsicherungstyp
abgestimmt. Die Flachsicherungen werden in den Steckplätzen quer zur Längsachse hintereinander
angeordnet, so dass mit geringst möglichem Platzbedarf eine Vielzahl von Flachsicherungen
der Form C untergebracht werden können.
[0006] Sicherungsträger dieser Art eignen sich jedoch auch für Flachsicherungen der Form
F. Die Sicherungen der Form F sind insgesamt, d.h. in der Breite, Höhe und Länge etwas
kleiner als die Sicherungen der Form C. Aus diesem Grund können Flachsicherungen der
Form F analog zu den Flachsicherungen der Form C in den jeweiligen Steckplätzen quer
zur Längsachse des Sicherungsträgers angeordnet werden.
[0007] Neben den Flachsicherungen der Formen C und F werden im Kraftfahrzeugbau auch Flachsicherungen
der Form E (sogenannte Maxi-Sicherungen) eingesetzt. Dieser Sicherungstyp benötigt
eigene Sicherungsträger mit größeren Abmessungen, die nicht in das standardisierte
Rastermaß für die Sicherungsträger für Flachsicherungen der Form C bzw. F passen,
so dass zusätzlicher Raum in der jeweiligen Sicherungsbox vorgesehen werden muss.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine raumsparende Anordnungsmöglichkeit
für Flachsicherungen der Form E zu schaffen.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Kammern für die Einzelkontakte
bezogen auf die Achse der Längserstreckung im Gehäuse zueinander versetzt und auf
beiden Seiten der Längsachse angeordnet sind und sich der Kontaktkanal für die Strombrücke
im wesentlichen zick-zack-förmig entlang der Längsachse zwischen den Kammern für die
Einzelkontakte erstreckt.
[0010] Aufgrund der Anordnung und Ausrichtung der Flachsicherungen der Form C bzw. F quer
zur Längsachse ergibt sich für das Gehäuse des Sicherungsträgers eine sehr vorteilhafte
Gestaltung. So können die Kammern für die Einzelkontakte - bezogen auf die Längsrichtung
des Gehäuses - für die Flachsicherungen der Form C bzw. F auf einer Seite des Gehäuses
hintereinander angeordnet werden, wodurch sich auf der anderen Seite des Gehäuses
ein langgestreckter durchgehender Kontaktkanal für die Strombrücke ergibt, die dadurch
sehr einfach gestaltet werden kann.
[0011] Der Erfindung liegt nun der Gedanke zugrunde, durch eine Umgestaltung der Anordnung
der Kammern für die Einzelkontakte und des Kontaktkanals für die Strombrücke eine
Möglichkeit zu schaffen, dass in einem standardisierten Gehäuse für Flachsicherungen
der Form C bzw. F auch Flachsicherungen der Form E untergebracht werden können, so
dass ein eigener Sicherungsträger für Flachsicherungen der Form E entfallen kann.
[0012] Da sich Flachsicherungen der Form E wegen ihrer Länge nicht quer zur Längsrichtung
des Gehäuses anordnen lassen, verbleibt lediglich eine Anordnung in Längsrichtung,
wodurch eine Anordnung der Strombrücke aus Platzgründen unterhalb der Steckplätze
im Gehäuse nicht mehr möglich erschien.
[0013] Überraschenderweise ergibt sich jedoch bei einer erfindungsgemäßen versetzten Anordnung
der Kammern für die Einzelkontakte zu beiden Seiten des Gehäuses ein zick-zack-förmig
entlang der Längsachse des Gehäuses verlaufender Kontaktkanal, in dem die Strombrücke
bei entsprechender zick-zack-förmiger Gestaltung ohne funktionelle Nachteile angeordnet
werden kann.
Mit anderen Worten: Im Gegensatz zu den bekannten Gehäusen für Flachsicherungen der
Form C bzw. F sind die Kammern für die Einzelkontakte nicht auf einer Seite und in
einer Reihe hintereinander angeordnet, sondern jeweils im Abstand zueinander und auf
beiden Seiten des Gehäuses, wobei die Anordnung der Kammern derart getroffen ist,
dass einer Kammer für einen Einzelkontakt auf einer Seite stets eine Lücke auf der
anderen Seite gegenüber liegt. Diese Lücke liegt im mittleren Bereich des Gehäuses
zwischen zwei Kammern für Einzelkontakte, während sie am jeweiligen Gehäuseende auf
der einen Seite durch eine Kammer für einen Einzelkontakt und auf der anderen Seite
durch die Gehäusewandung begrenzt wird. Dadurch ergibt sich eine zick-zack-artig oder
diagonal versetzte Anordnung der Kammern und in deren Folge ein ebenso zick-zack-förmig
um die Längsachse verlaufender Kontaktkanal für die Strombrücke.
[0014] Durch diese Anordnung ist es somit erstmalig möglich, in einem standardisierten Sicherungsträger
für Flachsicherungen der Form C bzw. F auch Flachsicherungen der Form E anzuordnen.
Separate Sicherungsträger für Flachsicherungen der Form E sind somit nicht mehr erforderlich.
[0015] Da die standardisierte Längserstreckung des Gehäuses des Sicherungsträgers größer
ist als die Länge von zwei Flachsicherungen der Form E, verbleibt an zumindest einem
Ende des Gehäuses noch Platz für die Anordnung von zusätzlichen Flachsicherungen der
Form C bzw. F, wodurch sich eine optimale Raumausnützung ergibt.
[0016] Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, dass das kastenförmige Gehäuse einen Abschnitt
mit zueinander versetzt angeordneten Kammern für die Einzelkontakte sowie mindestens
einen Abschnitt mit auf einer Seite nebeneinander liegenden Kammern für Einzelkontakte
aufweist.
[0017] Aus Sicherheitsgründen ist es vorteilhaft, dass der Kontaktkanal für die Strombrücke
auf der Unterseite des Gehäuses mit einer Strombrückenabdeckung verschließbar ist.
Figurenbeschreibung
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren 1-5 näher erläutert. Die Figuren
zeigen neben dem Stand der Technik eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine Prinzipskizze eines Sicherungsträgers nach dem Stand der Technik,
Fig. 2 zeigt eine Prinzipskizze eines Sicherungsträgers in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 3a zeigt den erfindungsgemäßen Sicherungsträger in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 3b zeigt eine Ansicht der Oberseite des erfindungsgemäßen Sicherungsträgers mit
montierten Flachsicherungen,
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht der Unterseite des erfindungsgemäßen Sicherungsträgers
nach Fig. 3a,
Fig. 5a zeigt eine Strombrücke in einer Draufsicht,
Fig. 5b zeigt eine perspektivische Seitenansicht der Strombrücke.
[0019] In Fig. 1 ist eine Prinzipskizze eines dem Stand der Technik entsprechenden Sicherungsträgers
1a dargestellt. Wie aus dem dargestellten Ausschnitt hervorgeht, weist das Gehäuse
2 zahlreiche Kontaktkammern 6 für Einzelkontakte und einen Kontaktkanal 7 auf. Die
Kammern für die Einzelkontakte 6 sind bei dem bekannten Sicherungsträger 1a quer zu
der Längsachse angeordnet und befinden sich auf einer Seite des Gehäuses 2 in einer
Reihe hintereinander. Der Kontaktkanal 7 befindet sich bei dieser bekannten Konstruktion
auf der anderen Seite des Gehäuses 2 und erstreckt sich im Wesentlichen parallel zu
der Längsachse des Gehäuses 2, angedeutet durch einen Pfeil in Fig. 1.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Prinzipskizze einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Sicherungsträgers 1. Das Gehäuse 2 des Sicherungsträgers 1 weist zwei separate Abschnitte
A, B auf. In Abschnitt A können Flachsicherungen der Form E angeordnet werden, während
Abschnitt B zur Aufnahme von Flachsicherungen der Form C bzw. F dient. Beide Abschnitte
A, B weisen Kammern für Einzelkontakte 6 sowie einen Kontaktkanal 7 auf.
[0021] Im Abschnitt A, sind die Kammern der Einzelkontakte 6 auf beiden Seiten des Gehäuses
angeordnet und sie erstrecken sich parallel zu der Längsachse des Gehäuses 2. Bezogen
auf die Achse der Längserstreckung liegen die Kontaktkammern 6 zueinander versetzt
im Gehäuse 2, so dass einer Kammer 6 auf einer Seite stets eine Lücke, d.h. ein Abschnitt
des Kontaktkanals 7, auf der anderen Seite gegenüberliegt. Aufgrund der erfindungsgemäßen
Anordnung der Kontaktkammern 6 erstreckt sich somit der Kontaktkanal 7 im Wesentlichen
zick-zack- bzw. mäanderförmig entlang der Längsachse des Gehäuses 2, angedeutet durch
einen Doppelpfeil in Fig. 2.
[0022] Im Abschnitt B des in Fig. 2 dargestellten erfindungsgemäßen Sicherungsträgers 1,
sind die Kontaktkammern 6 und der Kontaktkanal 7 in der herkömmlichen Art, die bereits
in Bezug auf Fig. 1 ausführlich beschrieben ist, angeordnet.
[0023] In Fig. 3a ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sicherungsträgers
1 in einer Draufsicht gezeigt. An einer Oberseite 3 des Gehäuses 2 befinden sich mehrere
Steckplätze 5 für Flachsicherungen, die in der Figur 3a der Übersichtlich halber nicht
dargestellt sind. Wie bereits erwähnt, können durch die erfindungsgemäße Gestaltung
des Sicherungsträgers 1 neben Flachsicherungen der Form E, zusätzlich noch Flachsicherungen
der Form C bzw. F auf dem Sicherungsträger 1 untergebracht werden. Die Unterbringung
der Flachsicherungen der Form E erfolgt im Abschnitt A des Sicherungsträgers 1. Flachsicherungen
der Form C bzw. F hingegen werden, wie aus Fig. 3b hervorgeht, vorzugsweise an einem
Ende des Gehäuses (2), im Abschnitt B untergebracht.
[0024] Die unterschiedliche Anordnung der verschiedenen Flachsicherungsformen in dem Gehäuse
2 des Sicherungsträgers 1 geht eindeutig aus Fig. 3b hervor: Flachsicherungen der
Form E sind parallel zu der Längsachse des Gehäuses 2 angeordnet, während Flachsicherungen
der Form C bzw. F quer zur Längsachse des Gehäuses 2 untergebracht werden. Durch die
erfindungsgemäße Anordnung der Flachsicherungen der Form E ist es somit möglich, diese
in einem "standardisierten" Sicherungsträger 1 für Flachsicherungen der Form C bzw.
F unterzubringen. Die Notwendigkeit eines zusätzlichen Sicherungsträgers 1 für Sicherungen
der Form E entfällt somit.
[0025] Eine perspektivische Ansicht der Unterseite 4 des erfindungsgemäßen Sicherungsträgers
1 ist in Fig. 4 dargestellt. Wie zweifelsfrei aus Fig. 4 zu erkennen ist, liegen die
Kontaktkammern 6 auf der einen Seite des Gehäuses 2 jeweils einem Abschnitt des Kontaktkanals
7 auf der anderen Seite des Gehäuses 2 gegenüber. Diese versetzte Anordnung der Kammern
der Einzelkontakte 6 führt zu einem im Wesentlichen zick-zack-artigen Verlauf des
Kontaktkanals 7. Des weiteren ist in Fig. 4 eine Strombrücke 8 erkennbar, deren Form
an den mäanderartigen Verlauf des Kontaktkanals 7 angepasst ist.
[0026] In Fig. 4 wird die Strombrücke 8 im montierten Zustand in dem Gehäuse 2 des Sicherungsträgers
1 gemäß den Fig. 3a und 3b gezeigt. Zur Verdeutlichung der im Wesentlichen zick-zack-förmigen
Ausgestaltung der Strombrücke 8, ist diese außerdem separat in einer Draufsicht dargestellt
(s. Fig. 5a). Die Strombrücke 8 besteht aus einem Metallblech, das entsprechend dem
zick-zack-förmigen Verlauf des Kontaktkanals 7 geformt wird. Der bereits angesprochene,
zick-zack-artige Verlauf der Strombrücke 8, wird in Fig. 5a zusätzlich durch gestrichelte
Linien verdeutlicht. Weitere Details der Strombrücke sind aus Fig. 5b ersichtlich.
[0027] In Fig. 5b ist eine perspektivische Seitenansicht der Strombrücke 8 gezeigt. Wie
aus Fig. 5b hervorgeht, verbindet die Strombrücke 8 mehrere Sicherungskontakte 10,
die zur Verbindung mit den jeweiligen Flachsicherungen dienen (nicht gezeigt). Die
Sicherungskontakte 10 sind jeweils als Einzelfederkontakte ausgebildet und jeder Sicherungskontakt
10 weist einen Anschlagschenkel 11 und einen, vorzugsweise gegen den Anschlagschenkel
11 vorgespannten, Federschenkel 12 auf. Eine Verbindung der Flachsicherungen mit den
Sicherungskontakten 10 ist durch ein Einschieben der jeweiligen Flachsicherung zwischen
den jeweiligen Anschlagschenkel 11 und Federschenkel 12 eines Einzelfederkontakts
10 herstellbar. Des Weiteren weist die Strombrücke 8 einen Stromleiter 13 auf, der
zur Aufnahme und kraftschlüssigen Verbindung mit einer elektrischen Leitung (nicht
gezeigt) dient.
[0028] An der offenen Unterseite 4 des Gehäuses 2 ist der Kontaktkanal 7 für die Strombrücke
8 durch eine Strombrückenabdeckung (nicht gezeigt) verschließbar. Aus Sicherheitsgründen
ist die Strombrückenabdeckung vorzugsweise aus einem elektrisch nicht leitfähigen
Material gefertigt, wie z.B. Kunststoff. Außerdem weist die Strombrückenabdeckung
vorzugsweise eine z-Form auf, damit lediglich die in dem Kontaktkanal 7 liegende Strombrücke
8 abgedeckt wird, nicht jedoch der Bereich der Kontaktkammern 6 für die Einzelkontakte.
1. Sicherungsträger (1), mit einem langgestreckten kastenförmigen Gehäuse (2), mit von
einer Oberseite (3) des Gehäuses her zugänglichen Steckplätzen (5) für Flachsicherungen
sowie unter den Steckplätzen im Gehäuse angeordneten Kontaktkammern (6) für Einzelkontakte
und einem unter den Steckplätzen im Gehäuse angeordneten Kontaktkanal (7) für eine
Strombrücke (8),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kammern (6) für die Einzelkontakte bezogen auf die Achse der Längserstreckung
im Gehäuse (2) zueinander versetzt und auf beiden Seiten der Längsachse angeordnet
sind und sich der Kontaktkanal (7) für die Strombrücke (8) im wesentlichen zick-zack-förmig
entlang der Längsachse zwischen den Kammern (6) für die Einzelkontakte erstreckt.
2. Sicherungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bezogen auf die Achse der Längserstreckung einer Kammer (6) für einen Einzelkontakt
jeweils eine Lücke auf der anderen Seite gegenüberliegt.
3. Sicherungsträger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lücken zwischen zwei Kammern (6) auf einer Seite mit den anschließenden Lücken
auf der anderen Seite verbunden sind.
4. Sicherungsträger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die miteinander verbundenen Lücken den zick-zack-förmig verlaufenden Kontaktkanal
(7) für die Strombrücke (8) bilden.
5. Sicherungsträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das kastenförmige Gehäuse (2) einen Abschnitt (A) mit auf beiden Seiten zueinander
versetzt angeordneten Kammern (6) für Einzelkontakte und mindestens einen Abschnitt
(B) mit auf einer Seite nebeneinander liegenden Kammern für Einzelkontakte aufweist.
6. Sicherungsträger nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktkanal (7) für die Strombrücke (8) auf der Unterseite des Gehäuses (4)
mit einer Strombrückenabdeckung verschließbar ist.