Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einem sogenannten Schwanenhalsmikrofon gemäß dem Oberbegriff
des unabhängigen Patentanspruchs aus.
[0002] Sogenannte Schwanenhalsmikrofone zeichnen sich dadurch aus, dass das eigentliche
Mikrofon an einem plastisch deformierbaren stabförmigen Halteelement befestigt ist
welches wiederum starr an einer Konsole befestigt ist. Die Deformierbarkeit des Halteelements
dient dazu, das Mikrofon durch Verbiegen des Haltelements in eine gewünschte Position,
vorzugsweise nahe dem Mund des Benutzers, zu verschwenken. Das Halteelement besitzt
dabei eine ausreichende Stabilität, das Mikrofon nach dessen Verschwenken in der verschwenkten
Position zu halten. Solche Schwanenhalsmikrofone werden beispielsweise für Freisprecheinrichtungen
für Mobilfunktelefone in Kraftfahrzeugen oder für den Ansagebetrieb in Reise- oder
Stadtbussen verwendet.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Schwanenhalsmikrofon mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs
hat den Vorteil weiterer Freiheitsgrade und insbesondere eines größeren Verschwenkbereichs
bei der Einstellung der Mikrofonposition.
[0004] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben und werden nachfolgend im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen der
Erfindung näher erläutert.
Zeichnungen
[0005] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren angegeben und werden nachstehend
näher erläutertGleiche Bezugszeichen in den Figuren bedeuten dabei gleiche Baugruppen
bzw. Funktionen.
[0006] Es zeigen
Figur 1 beispielhaft die Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes mit dem daran angebrachten
erfindungsgemäßen Schwanenhalsmikrofon und
Figur 2 schematisch einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Kugelkopflagerung füdas
Schwanenhalsmikrofon.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0007] Figur 1 zeigt die Rückansicht der Rückeulehneines Fahrzeugsitzes 1, hier beispielsweise
des Fahrersitzes in einem Kraftfahrzeug. An der Rückenlehne 1 des Fahrzeugsitzes ist
ein Schwanenhalsmikrofon 2 mittels einer Kugelkopf-Lagerung 21 befestigt. Das Schwanenhals-Mikrofon
2 umfasst zum einen die eigentliche Mikrofonkapsel 23, zum anderen ein plastisch deformierbares
hohlstabförmiges Halteelement 22, an dem das Mikrofon 23 befestigt ist. Das Halteelement
22 selbst und damit das Schwanenhalsmikrofon 2 ist wiederum mittels der Kugelkopf-Lagerung
21 an der Rückenlehne 1 befestigt.
[0008] Die Kugelkopf-Lagerung 21 bewirkt, dass das gesamte Schwanenhalsmikrofon 2 in einem
teil-, fast halbkugelförmigen Raum senkrecht nach oben, oder zur Seite verschwenkbar
ist. In Kombination mit der ansatzweise beliebigen Verformbarkeit des Schwanenhalses
22 bzw. Halteelementes 22 ergeben sich für die Position der eigentlichen Mikrofonkapsel
23 eine Vielzahl von möglichen Positionen. Insbesondere kann das Mikrofon 2 wie in
der Zeichnung angedeutet mittels Kugelkopf-Lagerung 21 und Verformbarkeit des Halteelements
22 so eingestellt werden, dass es vor dem Mund einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden
Person zu halten kommt.
[0009] Die Kugelkopf-Lagerung 21 ist so ausgebildet, dass das durch sie erzeugte Reibmoment
ausreicht, um eine Verstellung der Mikrofonposition durch Vibrationen, wie sie beim
Befahren von Bodenunebenheiten oder durch Laufunruhen einer Fahrzeug-Brennkraftmaschine
o.ä. entstehen, sicher zu verhindern. Das Reibmoment des Kugelgelenks 21 ist andererseits
aber auch so gering eingestellt, dass das Mikrofon 23 manuell um das Kugelgelenk 21
geschwenkt werden kann.
[0010] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausfihrungsform kann das Reibmoment des Kugelgelenks
21 so eingestellt werden, dass eine Verschwenkung des Schwanenhalsmikrofons in einer
horizontalen Ebene vergleichsweise leicht, in einer vertikalen Ebene hingegen mit
vergleichsweise höherem Moment ermöglicht wird. Dem liegt die Überlegung zugrunde,
dass Erschütterungen des Mikrofons 2 infolge der Erdanziehung hauptsächlich vertikale
Kräfte auf die Anordnung ausüben, demzufolge das Reibmoment zur Verschwenkung des
Mikrofons 2 in vertikaler Richtung hoch sein muss, hingegen horizontale Kräfte vergleichsweise
gering ausfallen und demzufolge ein geringeres Reibmoment in horizontaler Richtung
erforderlich ist, um das Mikrofon 2 in der aktuellen Position zu halten. Dem liegt
weiter die Überlegung zugrunde, dass beispielsweise im Falle des Aufpralls des Fahrzeugs
auf ein Hindernis das Mikrofon 2 einem dadurch in Fahrtrichtung geschleuderten Kopf
des Benutzers einen möglichst geringen Widerstand entgegensetzen sollte, um Verletzungen
zu vermeiden.
[0011] Die Einstellung eines geeigneten Reibmoments zur Erfüllung oben genannter Randbedingungen
erfolgt in vorteilhafter Weise im Versuch.
[0012] Figur 2 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform des Kugelgelenks 21. Dieses umfasst
zunächst als zentralen Bestandteil eine Kugel 211, an der der Schwanenhals 22 befestigt
ist. Im vorliegenden Fall ist der Schwanenhals 22 in einer zylindrischen Sackbohrung
215 der Kugel 211 aufgenommen und beispielsweise darin verklebt oder mittels eines
auf der Außenseite des Schwanenhalses 22 in diesem Bereich angebrachten Gewindes verschraubt.
Die Kugel 211 wird in einem Lagerring 212 gehalten, der an einem Flanschblech 11 an
der Seite des Fahrzeugsitzes befestigt ist. Das Flanschblech kann z.B. am Rohrrahmen
des Sitzes angeschweißt sein. Der Lagerring 212 kann vorzugsweise aus einem verschleißfesten
Material, insbesondere beispielsweise Metall oder einem verschleißfesten Kunststoff
gefertigt und an der Rückenlehne 1 des Fahrzeugsitzes eingesetzt sein. Lagerring 212
und Kugel 211 bilden zusammen das Kugelgelenk 21 bzw. Kugelkopf-Lager 21. Durchmesser
von Lagerring 212 und Kugelkopf 211 sind derart aneinander angepasst, dass ein gewünschtes
Reibmoment zur Verdrehung der Kugel 211 erreicht wird. Insbesondere kann der Lagerring
vorzugsweise geringfügig unrund ausgebildet sein, so dass einer Verschwenkung der
Kugel in einer vertikalen Ebene, in der Zeichnung in der Blattebene, ein höheres Reibmoment
entgegensteht, als bei Verschwenken in einer horizontalen, in der Zeichnung senkrecht
zur Blattebene stehenden Ebene.
[0013] Die Unrundheit des Lagerrings kann beispielsweise durch in der Zeichnung nicht dargestellte
Spannschrauben erreicht werden, die den Lagerring in sich oder gegen das Flanschblech
11 der Rückenlehne verspannen. Alternativ oder ergänzend könnerferner Klemmschrauben
vorgesehen sein, die den Kugelkopf 211 etwaähnlich wie bei einem Fotostativ gegen
den Lagerring 212 verspannen und somit das Reibmoment in gewünschter Weise beeinflussen.
[0014] Die Kugel 211 weist eine weitere mit der Sackbohrung 215 fluchtende, gegenüber der
Sackbohrung dünnere Bohrung 213 auf, durch die durch das Innere 214 des Schwanenhalses
22 geführte Kabel 24 des Mikrofons 23 in das Sitzinnere geführt sind. Von dort sind
die Kabel 24 weiter an eine nicht dargestellte Signalverarbeitung geführt.
[0015] Die Freiheitsgrade, um die die Kugel 211 verschwenkt werden kann, sind durch das
Halteelement 22 begrenzt, für das im Lagerring Anschläge ausgebildet sind. Die erwähnten
Anschläge bzw. die Verschwenkungsbegrenzung für den Schwanenhals 22 bewirkt zuatzlich
in vorteilhafter Weise einen Abscherschutz für die Kabel 24 des Mikrofons 23.
1. Schwanenhalsmikrofon (2), umfassend ein plastisch verformbares Halteelement (22) und
ein daran angeordnetes Mikrofon (23), dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (22) mit einer Kugelkopf-Lagerung (21) an einem Einbauort befestigt
ist.
2. Schwanenhalsmikrofon (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauort eine Fahrzeugsitz-Rückenlehne (1) oder eine Fahrzeugsitz-Kopfstütze
ist.
3. Schwanenhalsmikrofon (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Reibmoment zum Verschwenken des Halteelements (22) um eine Drehachse der Kugelkopf-Lagerung
(21) derart eingestellt oder einstellbar ist, dass einem Verschwenken in einer horizontalen
Ebene ein geringeres Reibmoment entgegenwirkt, als einem Verschwenken in einer vertikalen
Ebene.