[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur lösbaren Befestigung von Beschlägen am
Rahmen eines schwenkbaren Jalousieladens, Fensterflügels, Türblattes und ähnlicher
Elemente zum Verschliessen von Gebäudeöffnungen.
[0002] Beschläge der vorstehend genannten Art sind insbesondere Scharniere oder andere Aufhängevorrichtungen,
wie beispielsweise Zapfenverbindungen, aber auch Riegel oder Feststellvorrichtungen
zum teilweisen Öffnen der als Objekte bezeichneten Läden, Fenster oder Türen. Zahlreiche
bekannte Beschläge sind lösbar, beispielsweise durch Schrauben, oder unlösbar, beispielsweise
durch Nieten, mit dem Objekt verbunden. Ein Anschläger muss die Trägerelemente von
Objekten, insbesondere vertikale Zapfen, so präzis befestigen, dass sie in den Rahmenfalz
passen. Läden oder Flügel werden mit fertig montierten Beschlägen angeliefert, sie
müssen passen.
[0003] Aus der EP 1256681 A1 ist ein Beschlag für ein Verschlusselement einer Maueröffnung,
insbesondere für eine Fensteröffnung, bekannt. Mindestens ein Teil des Beschlages
ist gegenüber dem Verschlusselement verstell- und feststellbar. Ein Beschlagsteil
ist über mindestens einen Ansatz in Längsrichtung eines Rahmens geführt. Nach allen
gezeigten Ausführungsformen sind zwei Ansätze in zwei parallel zu einem Rahmen verlaufenden,
hinterschnittenen Nuten geführt. Eine Druckschraube greift in eine Gewindebohrung
dieses Beschlagsteils ein, durchsetzt diese vollständig und fixiert den Beschlagsteil.
Ein einfacher, kostengünstiger industrieller Einsatz dieser Lösung konnte bisher nicht
erreicht werden.
[0004] Die US 5502938 bezieht sich auf ein Scharnier mit einer elastischen Membrane, die
eine Schwenkbewegung von Platten ermöglicht. Beide Schenkel des Scharniers haben eine
hinterschnittene Nut mit einer längsverschiebbaren Befestigung für die elastische
Membrane.
[0005] Die GB 1482372 zeigt Tür- und Fensterflügel mit Aufhängescharnieren, die einen Schenkel
haben, welcher in eine schmalseitig angeordnete Schwalbenschwanznut eingreift und
dort einstellbar festgeklemmt wird.
[0006] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche ein definitives Richten von Beschlägen auf der Baustelle erlaubt
und trotzdem einfach und kostengünstig ist.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass in Bezug auf eine zu wenigstens
einem Rahmenteil parallel verlaufende Ebene eine frontseitige schwalbenschwanzförmige
Nut zwei längslaufende Hinterschneidungen plansymmetrisch ausgebildet sind, in welche
entsprechend ausgebildete, seitliche Profilnasen eines fixierbaren Gehäuseschlittens
einfahrbar sind, die Hinterschneidung zum Einführen des Gehäuseschlittens auf einer
Seite der Ebene über eine Länge I + ΔI entfernt ist, welche im wesentlichen der Länge
I des Schlittens entspricht, und die Beschläge mit dem Gehäuseschlitten einstellbar
befestigt sind. Spezielle und weiterbildende Ausführungsformen der Vorrichtung sind
Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen.
[0008] An sich sind zahlreiche Querschnittsformen einer Nut mit zwei Hinterschneidungen
bekannt, welche geeignet sind, einen Schlitten in Längsrichtung der Rahmenteile zu
führen. Vorliegend verlaufen die Hinterschneidungen nach einer ersten Variante bezüglich
der Symmetrieebene nach innen und führen hakenförmig ausgebildete Profilnasen des
Gehäuseschlittens. Nach einer zweiten Variante können die Hinterschneidungen jedoch
auch bezüglich der Symmetrieebene nach aussen verlaufen und abkragende Profilnasen
des Gehäuseschlittens führen. Als besonders geeignet haben sich bezüglich des Querschnitts
schwalbenschwanzförmige Hinterschneidungen erwiesen.
[0009] Die Entfernung der einen oder anderen Hinterschneidung auf der Länge I des Gehäuseschlittens
mit etwas Spiel ΔI kann im Prinzip irgendwo erfolgen, es wird jedoch darauf geachtet,
dass dies nicht an Positionen üblicher Beschläge ist, hier müssen die Beschläge unbehindert
fixierbar sein. Bevorzugt ist die Hinterschneidung im Bereich der Gehrungen des Rahmens,
in der Längsmitte oder auf einem Drittel der sich in der Praxis über die ganze Länge
eines Rahmenteils erstreckenden Hinterschneidungen.
[0010] Aus Gründen der mechanischen Festigkeit sind die Hinterschneidungen insbesondere
in einem Metallrahmen oder bei einem Verbundrahmen im metallischen Teil ausgebildet.
Bei entsprechender Form und Dimensionen der Hinterschneidungen sowie des Gehäuseschlittens
sind auch Kunststoffrahmen oder Holzrahmen geeignet, insbesondere für leichte Objekte.
[0011] Die Befestigung des Gehäuseschlittens erfolgt im einfachsten Fall durch das Eindrehen
einer Befestigungsschraube in eine Gewindeöffnung, wobei selbstverständlich auch mehrere
Befestigungsschrauben eingesetzt werden, welche zweckmässig im Bereich der Längsmittelebene
oder symmetrisch zu dieser angeordnet sind. Die Befestigungsschraube erzeugt im Rahmen
wenigstens einen Eindruck, wodurch der Gehäuseschlitten durch Kraft-Formschluss fixiert
ist. Bei entsprechendem Druck ist auch ein Kraftschluss möglich. Es kann auch eine
beispielsweise rhombusförmige Mutter in eine hinterschnittene Nut geführt und mit
einer Schraube fixiert werden.
[0012] Die Befestigungsschraube selbst kann beispielsweise eine Öse haben und dadurch gleichzeitig
als Verankerung für einen Beschlag dienen, beispielsweise eines Riegels oder einer
Feststellvorrichtung. Die letztere dient als Schliessvorrichtung oder als Einstelleinrichtung
für den Öffnungswinkel des Objekts.
[0013] Der Gehäuseschlitten hat als funktionelle Teile vorzugsweise neben seitlich hakenförmigen
oder abkragenden Profilnasen auch eine Quernut zur Aufnahme eines in Querrichtung
verschiebbaren und festklemmbaren Beschlages, insbesondere eines Scharnierschenkels
oder Ladenbandes. Diese bevorzugte Ausführungsform gewährleistet, dass die Beschläge
nicht nur in Längsrichtung des betreffenden Rahmenteils verstellbar sind, sondern
auch in Querrichtung. So können die Auswirkungen von unpräzis angeschlagenen Aufhängungen,
beispielsweise in Form von Zapfen, in vertikaler und horizontaler Richtung problemlos
korrigiert werden. Dies ist ein sehr wesentlicher Vorteil der erfindungsgemässen Lösung.
[0014] Die hinterschnittene Nut ist wenigstens an demjenigen Rahmenteil ausgebildet, an
welchem die Scharnierschenkel befestigt sind. Die Hinterschneidungen erstrecken sich
zweckmässig über die ganze Länge aller Rahmenteile, welche in der Regel Strangpressprofile
sind, und die Hinterschneidungen schon aus diesem Grund durchgehend verlaufen. Der
Rahmen ist auch aus ästhetischen Gründen nicht aus verschiedenen Profilen zusammengesetzt,
die längslaufenden Hinterschneidungen auf allen Rahmenteilen können sogar eine ästhetische
Wirkung entfalten, indem Schattenfugen erzeugt werden.
[0015] Mit Bezug auf eine vorteilhafte ästhetische Wirkung kann der Gehäuseschlitten eine
der Struktur des Rahmens angepasste Form haben. Wo auch immer die Hinterschneidungen
auf eine Länge des Gehäuseschlittens entfernt werden, wird dies kaum bemerkt.
[0016] Die erfindungsgemässe Vorrichtung wird in erster Linie für Jalousieläden verwendet,
sie kann jedoch auch für einfach gestaltete, leichte Fensterflügel, Türblätter und
ähnliche Elemente zum Verschliessen von Gebäudeöffnungen verwendet werden.
[0017] Der wesentliche erfindungsgemässe Vorteil liegt darin, dass die Beschläge auf der
Baustelle an einem beliebigen Ort des Rahmens befestigt werden können. Selbstverständlich
ist dies an einer Stelle mit entfernter Hinterschneidung nicht möglich. Diese Stelle
ist jedoch bezogen auf die gesamte Länge des Rahmens gering und kann gezielt platziert
werden. Bei Ladenbändern und dgl. Beschlägen kann auch eine Verschiebung eines Schenkels
in Querrichtung auf der Baustelle erfolgen. Die erfindungsgemässe Möglichkeit, den
Gehäuseschlitten einzuhängen, zu schwenken und in die Nut einzuführen, stellt einen
bedeutenden Vorteil dar.
[0018] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen,
welche auch Gegenstand von abhängigen Patentansprüchen sind, näher erläutert. Es zeigen
schematisch:
- - Fig. 1
- eine Ansicht eines Jalousieladens,
- - Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen Gehäuseschlitten,
- - Fig. 3
- eine Seitenansicht eines Gehäuseschlittens,
- - Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung eines Gehäuseschlittens,
- - Fig. 5
- eine perspektivische Darstellung eines Rahmenteils mit einem Gehäuseschlitten und
einem Beschlag,
- - Fig. 6
- einen Querschnitt durch einen Rahmenteil mit eingefahrenem Gehäuseschlitten, und
- - Fig. 7
- eine weitere Variante von Fig. 6.
[0019] Fig. 1 zeigt einen Jalousieladen 10 mit vertikalen Rahmenteilen 12 und horizontalen
Rahmenteilen 14, welche mit einer Gehrung 16 von 45° miteinander verbunden sind. Im
Rahmen 12, 14 sind Lamellen 18 eingesetzt.
[0020] Aus allen Rahmenteilen 12, 14 sind längslaufende Hinterschneidungen 20, 22 ausgeformt
bzw. ausgespart, welche auch als Strukturelemente des Rahmens 12, 14 erkennbar sind.
Die innere Hinterschneidung 22 ist vorliegend im Bereich B der Gehrungen 16 jeweils
über eine Länge I + ΔI entfernt, wo ein Gehäuseschlitten 24 der Länge I (Fig. 2 bis
4) eingeführt werden kann. Selbstverständlich kann anstelle der inneren die äussere
Hinterschneidung 20 entfernt sein. Weiter können auch beide Hinterschneidungen 20,
22 über eine Länge I + ΔI entfernt sein.
[0021] Ein in Fig. 2 bis 4 dargestellter Gehäuseschlitten 24 hat eine Länge I, damit er
mit etwas Spiel eingesetzt werden kann, wo die Hinterschneidung/en 20 und/oder 22
(Fig. 1) auf einer Länge I + ΔI entfernt ist/sind. Es ist ein längslaufender Kamm
26 ausgebildet, welcher für eine Bohrung 28 mit einem Schraubengewinde eine hinreichende
Materialdicke zur Erzeugung hoher Anpresskräfte gewährleistet. Weiter erzeugt der
Kamm 26 eine vorteilhafte visuelle Wirkung, er ist besser an die Struktur des Rahmens
12, 14 des Jalousieladens 10 (Fig. 1) angepasst. Zwei längslaufende Profilnasen 30,
32 bilden eine Schwalbenschwanzform 34, welche derjenigen der Rahmenteile 12, 14 des
Jalousieladens 10 angepasst ist und in die Hinterschneidungen 20, 22 hineingeschoben
werden können. Die Profilnasen 30, 32 werden durch eine Quernut 36 langrechteckigen
Querschnitts unterbrochen, in welche z.B. ein Schenkel 42 eines Beschlages 38 geschoben
und auf einem Rahmenteil 12, 14 festgeklemmt werden kann.
[0022] Fig. 5 zeigt einen Abschnitt eines Rahmenteils 12, 14, welcher aus einem stranggepressten
Aluminiumprofil besteht. Das Profil hat eine Längsmittelebene E, welches gleichzeitig
die Symmetrieebene der Rahmenteile 12, 14, der Hinterschneidungen 20, 22 und des Gehäuseschlittens
24 ist. Die Hinterschneidung 20 ist über eine Länge 1 + ΔI entfernt worden. In diesem
Bereich B wird die Profilnase 30 an der verbleibenden Hinterschneidung 22 eingehängt
und durch Schwenken auf das Rahmenprofil 12, 14 aufgelegt. Dann kann der Gehäuseschlitten
24 in die schwalbenschwanzförmige Nut 34 eingeschoben werden.
[0023] In die Quernut 36 (Fig. 2 bis 4) ist ein Schenkel 42 eines Beschlags 38 eingeschoben.
Der z.B. als Ladenband ausgebildete Schenkel 42 kann in Querrichtung beliebig verschoben
und fixiert werden, was durch einen Doppelpfeil q angedeutet ist. In der optimalen
Position wird eine Befestigungsschraube 40 in die Bohrung 28 eingeführt und durch
festes Anziehen der Gehäuseschlitten 24 der Schenkel 42 fixiert.
[0024] In den Fig. 6 und 7 sind Varianten von Hinterschneidungen 20, 22 dargestellt. Ein
Gehäuseschlitten 24 ist in die Hinterschneidungen 20, 22 der Rahmenteile 12, 14 eingeschoben.
In der Praxis sind auch hier mindestens die Rahmenteile 12, 14 als Hohlprofile ausgebildet,
was einfachheitshalber nicht dargestellt ist.
[0025] Fig. 6 zeigt eine zu Fig. 2 bis 5 inverse Schwalbenschwanzführung mit Profilnasen
30, 32. Zum Einführen des Gehäuseschlittens 24 wird eine Hinterschneidung 20 oder
22 entfernt.
[0026] Bei einer Ausführungsform gemäss Fig. 7 mit teilweise kreisrunden Hinterschneidungen
20, 22 genügt wie bei den anderen Schwalbenschwanzformen das Entfernen einer Hinterschneidung
20 oder 22, damit der Gehäuseschlitten 24 eingeschwenkt werden kann.
1. Vorrichtung zur lösbaren Befestigung von Beschlägen (38) am Rahmen (12,14) eines schwenkbaren
Jalousieladens (10), Fensterflügels, Türblattes und ähnlicher Elemente zum Verschliessen
von Gebäudeöffnungen,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Bezug auf eine zu wenigstens einem Rahmenteil (12,14) parallel verlaufende Ebene
(E) eine frontseitige schwalbenschwanzförmige Nut (34) zwei längslaufende Hinterschneidungen
(20,22) plansymmetrisch ausgebildet sind, in welche entsprechend ausgebildete, seitliche
Profilnasen (30,32) eines fixierbaren Gehäuseschlittens (24) einfahrbar sind, die
Hinterschneidungen (20,22) zum Einführen des Gehäuseschlittens (24) auf einer Seite
der Ebene (E) über eine Länge (I + ΔI) entfernt ist, welche im wesentlichen der Länge
(I) des Gehäuseschlittens (24) entspricht, und die Beschläge (38) mit dem Gehäuseschlitten
(24) einstellbar befestigt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidungen (20,22) bezüglich der Ebene (E) nach innen verlaufen und hakenförmig
ausgebildete Profilnasen (30,32) den Gehäuseschlitten (24) führen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidungen (20,22) bezüglich der Ebene (E) nach aussen verlaufen und
abkragende Profilnasen (30.32) den Gehäuseschlitten (24) führen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäuseschlitten (24) auf der gegenüberliegend entfernten Hinterschneidung (20
oder 22) einhängbar und nach einer Schwenkbewegung in die schwalbenschwanzförmige
Nut (34) einschiebbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidung (20 oder 22) im Bereich (B) der Gehrung (16) über die Länge
(1 + ΔI) entfernt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidungen (20,22) in einem Metallrahmen (12,14) oder im metallischen
Teil eines Verbundrahmens ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäuseschlitten (24) wenigstens eine Gewindebohrung (28) zum Eindrehen einer
Befestigungsschraube (40) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsschraube (40) selbst gleichzeitig der Fixierung eines Beschlags (38)
dient, vorzugsweise eines Riegels oder einer Feststellvorrichtung.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäuseschlitten (24) eine Quernut (36) zur Aufnahme eines in Querrichtung (q)
verschiebbaren und festklemmbaren Schenkels (42) eines Beschlages (38), insbesondere
eines Ladenbandes eines Scharniers, aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäuseschlitten (24) an die Konturen des Rahmens (12,14) angepasst ist.