(19) |
 |
|
(11) |
EP 1 577 844 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
21.09.2005 Patentblatt 2005/38 |
(22) |
Anmeldetag: 09.03.2005 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: G07D 5/08 |
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI
SK TR |
|
Benannte Erstreckungsstaaten: |
|
AL BA HR LV MK YU |
(30) |
Priorität: |
18.03.2004 DE 102004013286
|
(71) |
Anmelder: National Rejectors, Inc. GmbH |
|
21614 Buxtehude (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Cohrs, Ulrich, Dipl.-Ing.
21640 Horneburg (DE)
- Meyer, Wilfried, Dipl.-Ing.
21614 Buxtehude (DE)
|
(74) |
Vertreter: Hauck, Graalfs, Wehnert, Döring, Siemons |
|
Neuer Wall 41 20354 Hamburg 20354 Hamburg (DE) |
|
|
|
(54) |
Vorrichtung zum Prüfen von Münzen |
(57) Vorrichtung zum Prüfen von Münzen mit einer induktiven Sensoranordnung, die eine
Sende- und eine Empfangsspule aufweist, deren Feld von einer Münze durchquert wird,
bei der die Sendespule von einem Sendesignal gespeist wird und ein Ausgangssignal
der Empfangsspule in eine Auswertevorrichtung gegeben wird, welche das Ausgangssignal
auswertet, zur Erzeugung eines Annahme- oder Rückgabesignals, wobei Sende- und Empfangsspule
auf einem Ferritkem auf einer Seite der Münzlaufbahn angeordnet sind und der Durchmesser
der Sendespule so groß ist, daß ihr Feld in der Mitte einen homogenen Verlauf zeigt
und die Empfangsspule im homogenen Feldbereich der Sendespule angeordnet ist.
|

|
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Prüfen von Münzen mit einer induktiv
arbeitenden Sensoranordnung nach dem Patentanspruch 1.
[0002] Induktiv arbeitende Meßanordnungen für Münzprüfer nutzen üblicherweise eine Sendespule
und auf der gegenüberliegenden Seite der Münzlaufbahn eine Empfängerspule. Beim Durchlauf
der Münze durch das Magnetfeld wird die Empfangsspule bedämpft. Da das Magnetfeld
die gesamte Münze durchdringen muß, ist es nicht möglich, Inhomogenitäten in der Materialtiefe
der Münze festzustellen. So kann beispielsweise bei einer bestimmten Münze das magnetische
Moment bestimmt werden, nicht jedoch, ob sich die magnetische Schicht an der Oberfläche
oder in der Mitte in der Münze befindet. Ein gleiches Problem ergibt sich bei plattierten
Münzen. Da nur eine Gesamtdämpfung gemessen wird, kann nicht festgestellt werden,
ob es sich um homogenes Material oder um plattierte Münzen handelt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Prüfen von Münzen
anzugeben, mit dem bei ausreichend hoher Auflösung eine Messung über die Dicke der
Münze hinweg ermöglicht wird, ohne daß sich Abstandsschwankungen der Münze besonders
nachteilig auswirken.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Erfindung sieht die Anordnung der Empfängerspule auf der gleichen Seite wie die
Sendespule vor, wobei der Querschnitt der vorzugsweise kleineren Empfangsspule von
einem homogenen von der Münze durchquerten Magnetfeldanteil der Sendespule durchflutet
wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden daher Empfangs- und Sendespule auf
der gleichen Seite angeordnet. Eine relativ gute Unempfindlichkeit gegen Laufunruhe
der Münzen wird dadurch erreicht, daß die Empfangsspule im wesentlichen von einem
homogenen Feld der Sendespule durchflutet wird. Es ist mithin eine Spulenanordnung
zu wählen, mit der diese Forderung erfüllt wird. Bei dieser Spulenanordnung tritt
das Magnetfeld in der Spulenmitte annähernd senkrecht zum Kern aus bzw. ein und die
Magnetfeldlinien krümmen sich erst in relativ großer Entfernung von der Oberfläche
des Kerns. Für den homogenen Teil des Magnetfelds ist es daher nicht so entscheidend,
in welcher Entfernung sich die Meßebene von der Spulenanordnung befindet. Da beide
Pole der Empfängerspule von dem gleichen Sendefeld durchflutet werden, ist die Kopplung
zwischen Sende- und Empfangsspule relativ schwach, wodurch der Einfluß der Münze auf
das Meßsignal vergrößert wird. Das Ausgangssignal der Empfangsspule ist proportional
zu den Feldstärkeunterschieden zwischen Außen- und Innenpol der Empfangsspule. Diese
Unterschiede sind ihrerseits proportional zur Gesamtfeldstärke und erhalten somit
die erforderlichen Feldinformationen. Die hierbei erzielte Unempfindlichkeit gegenüber
Laufunruhe der Münzen (Abstandsschwankungen der Münze) entspricht etwa der einer großen
Meßsonde. Bei kleinem Durchmesser der Spule wird eine hohe Ortsauflösung wegen des
kleinen Durchmessers der Empfangsspule erhalten. Dieser kann deutlich kleiner als
der der zu prüfenden Münzen sein. Dies z.B. wichtig bei der Prüfung sog. Bicolor-Münzen.
Bei größerem Durchmesser läßt sich auch eine Durchmesserprüfung der Münzen ermöglichen.
[0006] Eine erfindungsgemäße Anordnung zur Prüfung von Münzen sieht die Anordnung einer
Sendespule auf einem Ferritkern vor, dessen Länge größer ist als die Länge der Spule.
Die Empfangsspule weist einen kleineren Durchmesser auf und ist an einer Seite des
Ferritkerns koaxial angeordnet derart, daß sie von einem homogenen Feld der Sendespule
durchflutet wird. Vorzugsweise sitzt die Empfangsspule in einer endseitigen Ringausnehmung
des Kerns, insbesondere des Ferritkerns. Durch eine derartige Anordnung wird eine
minimale Kopplung zwischen Sende- und Empfangsspule erhalten, so daß das Material
des Meßobjekts das Ausgangssignal der Empfangsspule gut beeinflussen kann. Die Empfangsspule
kann einen relativ kleinen Querschnitt im Verhältnis zum Münzdurchmesser aufweisen,
so daß eine hohe Ortsauflösung erhalten wird. Der Durchmesser der Empfangsspule ist
z.B. nur ein kleiner Bruchteil des Durchmessers der Münze.
[0007] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist eine weitere Empfangsspule auf der gegenüberliegenden
Seite der Münzlaufbahn angeordnet, welche vom Magnetfeld der Sendespule, das die Münze
durchdringt, durchflutet wird. Bei dieser Anordnung ergeben sich sowohl die Vorteile
einer einseitigen induktiven Messung als auch einer doppelseitigen Messung (bei niedrigen
Frequenzen). Insgesamt wird dabei eine Spule eingespart, während gleichzeitig zusätzliche
Meßergebnisse gewonnen werden.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in Zeichnungen dargestellten Einzelheiten
näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt Beispiele von Querschnitten von zu prüfenden Münzmaterialien.
- Figur 2
- zeigt eine schematisch dargestellte Spulenanordnung nach der Erfindung.
[0009] Bei der nachfolgenden Beschreibung wird ausdrücklich Bezug genommen auf das Verfahren
nach DE 197 26 449 C2 (nur die Frequenzmessung).
[0010] In Figur 1 sind drei Beispiele für den Querschnitt von Münzen angedeutet. Unter 1.
ist eine plattierte oder galvanisierte Münze gezeigt, d. h. auf beiden Seiten mit
einer Schicht versehen ist. Im mittleren Beispiel ist eine homogene Münze angedeutet,
die z. B. aus Messing, Eisen oder einer Kupfernickellegierung besteht. Im unteren
Beispiel ist eine sogenannte Schichtmünze dargestellt mit einem Nickelkern und äußeren
Schichten aus Kupfer/ Nickellegierung. Mit Hilfe der Erfindung sollen derartige Münzen
diskriminiert werden.
[0011] In Figur 2 ist ein Ferritkern 10 im Schnitt dargestellt, auf den außen eine Sendespule
12 aufgebracht ist. Die Länge des Ferritkerns 10 ist signifikant größer als die der
Sendespule 12, d. h. ist nahezu das Vierfache der Spulenlänge. Die Sendespule 12 ist
im Abstand zu den Enden des Ferritkerns 10 angeordnet. In einer Ringausnehmung 14
an einem Ende des Ferritkerns 10 ist eine Empfangsspule 16 angeordnet. Sie ist koaxial
zur Sendespule 12, hat jedoch einen deutlich geringeren Innen- und Außendurchmesser
als die Sendespule 12. Mit 18 ist eine Ebene angegeben, in der sich normalerweise
eine Münze in einem Münzprüfer entlang bewegt. Die Ringausnehmung ist somit der Ebene
18 zugekehrt. Die Laufrichtung der Münzen ist etwa in Richtung des Pfeils 20.
[0012] Die von der Sendespule 12 erzeugten Magnetfeldlinien sind gestrichelt eingezeichnet.
Im Bereich der Empfangsspule 16 ist das Magnetfeld weitgehend homogen. Mithin ist
das die Empfangsspule 16 durchflutende und die Münze in der Meßebene 18 beaufschlagende
Magnetfeld weitgehend homogen. Ein Auseinanderlaufen der Magnetlinien, wie bei 22
angedeutet, findet in größerem Abstand zur Spulenanordnung statt.
[0013] Das Verfahren zur Prüfung von Münzen mit der Spulenanordnung nach Figur 2 soll nicht
beschrieben werden. Es kann etwa nach Verfahren ablaufen, wie in DE 197 26 449 beschrieben.
1. Vorrichtung zum Prüfen von Münzen mit einer induktiven Sensoranordnung, die eine Sende-
und eine Empfangsspule aufweist, deren Feld von einer Münze durchquert wird, bei der
die Sendespule von einem Sendesignal gespeist wird und ein Ausgangssignal der Empfangsspule
in eine Auswertevorrichtung gegeben wird, welche das Ausgangssignal auswertet, zur
Erzeugung eines Annahme- oder Rückgabesignals, dadurch gekennzeichnet, daß Sende- und Empfangsspule (12, 16) auf einem Ferritkern (10) auf einer Seite der Münzlaufbahn
(18) angeordnet sind und der Durchmesser der Sendespule (12) so groß ist, daß ihr
Feld in der Mitte einen homogenen Verlauf zeigt und die Empfangsspule (16) im homogenen
Feldbereich der Sendespule (12) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangsspule (16) in einer koaxialen Ringausnehmung (14) des Ferritkerns (10)
angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringausnehmung (14) in der der Münzlaufbahn (18) zugekehrten Stirnseite des Ferritkerns
(10) geformt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangsspule (16) versenkt in der Ringausnehmung (14) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Empfangsspule auf der gegenüberliegenden Seite der Münzlaufbahn (10)
angeordnet ist, welche von dem Magnetfeld der Sendespule (12) durchflutet ist, das
die Münze durchdringt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Empfangsspule (16) deutlich kleiner ist als der Durchmesser der
zu messenden Münzen.

