[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere ein spurgeführtes Fahrzeug, bestehend
aus mindestens drei gelenkig miteinander verbundenen Wagenkästen, von denen sich mindestens
ein Wagenkasten MWK (Mittel-Wagenkasten) nicht auf ein oder mehrere Laufwerke abstützt
sondern über Wagenkastengelenke auf die beiden ihm benachbarten Wagenkästen LWK (Laufwerk-Wagenkästen),
die sich ihrerseits jeweils auf mindestens ein Laufwerk abstützen.
[0002] Bei derartigen Fahrzeugen sind mindestens zwischen zwei benachbarten Laufwerken zwei
Wagenkastengelenke angeordnet. So ist es möglich, den Abstand zwischen diesen benachbarten
Laufwerken relativ groß auszubilden, da sich das Fahrzeug durch seine Wagenkastengelenke
in optimaler Weise einem vorgegebenen Hüllprofil anpassen kann. Dieser ansonsten vorteilhafte
große Laufwerkabstand bringt jedoch auch einen Nachteil mit sich. Dieser tritt beim
Befahren einer Fahrbahnverwindung auf, etwa beim Befahren einer Überhöhungsrampe am
Anfang oder Ende eines überhöhten Streckenbogens. Einerseits entstehen größere Beanspruchungen
der Wagenkästen hinsichtlich Torsion um die Längsachse (x-Achse) und andererseits
entstehen größere Umverteilungen der Radaufstandskräfte. Letzteres kann insbesondere
für spurgeführte Fahrzeuge dann kritisch sein, wenn die Tragräder gleichzeitig die
Spurführungsfunktion haben, wie eben bei Schienenfahrzeugen. Bei zu großer Minderung
der Radaufstandskraft kann dann eine sichere Spurführung nicht mehr gewährleistet
werden. Bei Schienenfahrzeugen beispielsweise wird dann davon gesprochen, dass die
Sicherheit gegen Verwindungsentgleisung nicht mehr gegeben ist.
[0003] Weiter verschärft wird die zuvor beschriebene Situation dann, wenn zur Erzielung
einer großen Fahrzeuglänge Laufwerk-Wagenkästen und Mittel-Wagenkästen mehrfach mittels
Gelenken aneinandergereiht werden. Es entstehen so die oft als Multigelenk-Fahrzeug
bezeichneten Fahrzeuge, wie man sie heute häufig als niederflurige Straßenbahnwagen
antrifft. Die Torsionsbeanspruchung der Wagenkästen und die Umverteilung der Radaufstandskräfte
und damit einhergehend Minderungen der Radaufstandskräfte bei Fahrbahnverwindung nehmen
dann in starkem Maße zu.
[0004] Bei Fahrzeugen der gattungsgemäßen Art sind folgende vier prinzipiellen Gelenkausführungen
hinsichtlich ihrer Wirkungsweise bekannt:
1. Die Gelenke zwischen den Wagenkästen ermöglichen zunächst folgende Drehbewegungen
der benachbarten Wagenkästen zueinander:
- eine Schwenkbewegung um eine Hochachse (z-Achse) und
- eine Nickbewegung um eine Querachse (y-Achse).
Ein solches Wagenkastengelenk kann als Schwenk-Nick-Gelenk (SNG) bezeichnet werden.
Es verfügt über zwei Freiheitsgrade und bindet vier Freiheitsgrade. Gebunden werden
durch das Schwenk-Nick-Gelenk Verschiebungen der Wagenkästen zueinander in alle drei
Koordinatenrichtungen und die Wankbewegung der Wagenkästen zueinander um eine Längsachse
(x-Achse).
In
Figur 1 ist eine häufig anzutreffende Ausführungsform auch für ein solches Wagenkastengelenk
(SNG) prinzipiell dargestellt. Hier ist im Bereich des Fußbodens der Wagenkästen ein
sphärisches Lager 1 angeordnet. Dieses in der Regel als axiales Kugelgelenk ausgebildete
Lager bindet drei Freiheitsgrade. Es verhindert die Verschiebung der Wagenkästen zueinander
in alle drei Koordinatenrichtungen. Jedoch werden Drehbewegungen der Wagenkästen zueinander
gleich um welche Achse durch ein solches Lager nicht verhindert. Dazu bedarf es bei
einer solchen Ausführungsform für ein Schwenk-Nick-Gelenk weiterer Konstruktionselemente.
Um das Wanken der Wagenkästen zueinander zu unterbinden, kann hier beispielsweise
im Dachbereich eine Querkoppelstange 2 zwischen die Wagenkästen montiert werden.
Es gibt weitere bekannte Ausführungsformen für Schwenk-Nick-Gelenke. Beispielsweise
kann im Fußbodenbereich der Wagenkästen ein horizontal liegender Kugeldrehkranz vorgesehen
sein, der allein fünf Freiheitsgrade bindet. Er lässt nur Schwenkbewegungen um seine
vertikale Drehachse (z-Achse) zu. Um hier ein Schwenk-Nick-Gelenk zu realisieren,
wird einer der mittels dieses Gelenkes verbundenen Wagenkästen gelenkig am Kugeldrehkranz
abgestützt. Diese gelenkige Abstützung am Kugeldrehkranz erlaubt eine Drehbewegung
um eine Querachse (y-Achse) und somit Nickbewegungen der Wagenkästen zueinander.
Ein Mittel-Wagenkasten ohne Laufwerke ist bei Verwendung der beschriebenen Schwenk-Nick-Gelenke
für seine beiden Enden mehr als hinreichend auf die benachbarten Laufwerk-Wagenkästen
abgestützt. Bezüglich seiner Wankabstützung liegt eine statische Überbestimmtheit
vor, da diese Abstützung gleichzeitig über zwei Wagenkastengelenke erfolgt. Hierin
liegt auch der Grund dafür, dass beim Befahren von Fahrbahnverwindungen statische
Umverteilungen der Radaufstandskräfte stattfinden und erhebliche Torsionsbeanspruchungen
um die Längsachse im Wagenkasten aufgebaut werden.
2. Eine weitere prinzipielle Gelenkausführung lässt nur eine Schwenkbewegung um eine
Hochachse (z-Achse) der Wagenkästen zueinander zu. Ein solches Gelenk kann als Schwenk-Gelenk
(SG) bezeichnet werden. Es ist stets dann an einem Ende eines Laufwerk-Wagenkastens
als Gelenkverbindung zu einem Mittel-Wagenkasten erforderlich, wenn sich der Laufwerk-Wagenkasten
nur auf ein Laufwerk abstützt, welches allein keine ausreichende Nickabstützung gewährleisten
kann und auch keine weitere Abstützung des Laufwerk-Wagenkastens über ein weiteres
Gelenk unmittelbar auf einen direkt benachbarten Laufwerk-Wagenkasten erfolgt.
Auch für ein solches Wagenkastengelenk (SG) ist in Figur 1 eine häufig anzutreffende Ausführungsform prinzipiell dargestellt. Auch hier ist
im Bereich des Fußbodens der Wagenkästen ein sphärisches Lager 1 angeordnet, welches
allein wohl Verschiebungen der Wagenkästen zueinander verhindert, nicht aber Drehbewegungen
um irgendeine Achse. Dazu wird in der Regel im Dachbereich des Fahrzeuges ein weiteres
Lager 3 vorgesehen. Für dieses Dachlager 3 kommt vorzugsweise ebenfalls ein sphärisches
Lager zum Einsatz. Ein derart ausgebildetes Wagenkastengelenk verfügt nun nur noch
über einen Freiheitsgrad. Die mittels dieses Gelenkes gekoppelten Wagenkästen können
nur noch Schwenkbewegungen um eine Hochachse (Schwenkachse 4) ausführen, wobei diese
Schwenkachse 4 durch die Verbindungslinie zwischen den Drehmittelpunkten der beiden
Lager 1 und 3 im Fußboden- bzw. im Dachbereich repräsentiert wird.
Auch für ein Schwenk-Gelenk sind weitere Ausführungsformen bekannt. Beispielsweise
stellt der schon erwähnte horizontal liegende Kugeldrehkranz im Fußbodenbereich der
Wagenkästen allein eine mögliche Ausführungsform für ein Schwenk-Gelenk dar. Er bindet
fünf Freiheitsgrade und lässt nur Schwenkbewegungen um eine senkrechte Achse (z-Achse)
zu.
Werden nun ein oder auch beide Schwenk-Nick-Gelenke am Mittel-Wagenkasten durch Schwenkgelenke
ersetzt um benachbarte Laufwerk-Wagenkästen hinsichtlich Nicken abzustützen, ändert
sich an der statischen Überbestimmtheit hinsichtlich der Wankabstützung des Mittel-Wagenkastens
nichts. Umverteilung der Radaufstandskraft und Torsionsbeanspruchung der Wagenkästen
beim Befahren von Fahrbahnverwindungen bleiben unverändert. Die Bindung zusätzlicher
Freiheitsgrade in den Wagenkastengelenken ist nur für die Nickabstützung der Laufwerk-Wagenkästen
von Bedeutung.
3. Um die Umverteilung der Radaufstandskraft und Torsion des Wagenkastens als Folge
der statischen Überbestimmtheit hinsichtlich Wankabstützung der Mittel-Wagenkästen
zu reduzieren, ist es sinnvoll und bekannt, in einem der Gelenke, die den Mittel-Wagenkasten
auf benachbarte Laufwerk-Wagenkästen abstützen, Wankbewegungen zwischen den Wagenkästen
zuzulassen. Dieses eine Gelenk bindet also einen Freiheitsgrad weniger. Der Mittel-Wagenkasten
stützt sich nun hinsichtlich Wanken nur auf einen der beiden benachbarten Wagenkästen
über das jeweils andere Gelenk ab, also statisch bestimmt.
Das zuvor genannte Schwenk-Nick-Gelenk wird nun in seiner Funktionsweise entsprechend
verändert. Wankbewegungen der Wagenkästen zueinander werden jetzt zugelassen und ein
solches Gelenk kann als Schwenk-Nick-Wank-Gelenk (SNWG) bezeichnet werden. Es bindet
tatsächlich nur noch drei Freiheitsgrade, nämlich die drei möglichen Verschieberichtungen
der Wagenkästen zueinander. Drehbewegungen der Wagenkästen zueinander um jede der
drei möglichen Achsen sind im Schwenk-Nick-Wank-Gelenk ausführbar.
Als mögliche Ausführungsform lässt sich ein solches Wagenkastengelenk (SNWG) aus einem
Schwenk-Nick-Gelenk (SNG) mit sphärischem Lager im Fußbodenbereich leicht erstellen.
Dazu wird die Querkoppelstange 2 im Dachbereich entfernt.
Soll für das Schwenk-Nick-Wank-Gelenk als weitere Ausführungsform beispielsweise ein
Kugeldrehkranz im Fußbodenbereich eingesetzt werden, so müsste dieser kardanisch gelagert
zwischen den beiden Wagenkästen montiert sein.
4. Die vierte bekannte prinzipielle Gelenkausführung hinsichtlich ihrer Wirkungsweise
ist abgeleitet aus dem Schwenk-Gelenk. Dazu wird auch zu dieser Gelenkausführung ein
Freiheitsgrad hinzugefügt. Es ist nun möglich, dass die über ein solches Gelenk verbundenen
Wagenkästen zueinander nicht nur Schwenkbewegungen um eine senkrechte Achse (z-Achse)
ausführen können sondern auch Wankbewegungen um eine Längsachse (x-Achse). Ein solches
Gelenk kann als Schwenk-Wank-Gelenk (SWG) bezeichnet werden.
Mögliche und bekannte Ausführungsformen für ein Schwenk-Wank-Gelenk sind in den Figuren 2 bis 4 schematisch dargestellt, wobei hier nur die Lagerausführung im Dachbereich als Einzelheit
gezeigt wird. Im Bereich des Fußbodens bleibt das sphärische Lager 1, wie es bei den
Fahrzeuggelenken entsprechend Figur 1 zur Anwendung kommt, erhalten.
Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 wird der Freiheitsgrad für das Wanken erzielt, indem das Dachlager 3 in einer Lagerkonsole
6 querverschiebbar angeordnet ist. Diese Querverschiebbarkeit des Dachlagers 3 in
einer Lagerkonsole 6 wird hier durch die Aufnahme dieses Dachlagers 3 in einem quer
angeordnetem Langloch 5 erreicht.
Eine weitere Gestaltungsmöglichkeit bietet sich durch eine querverschiebbar am Wagenkasten
angeordnete Lagerkonsole 6. Wie Figur 3 zeigt, ist die Lagerkonsole 6 zum Erzielen der gewünschten Querverschiebbarkeit am
Wagenkasten mittels Schiebesitzen 7 montiert.
Figur 4 verdeutlicht eine weitere Ausführungsform für ein Schwenk-Wank-Gelenk. Das bisher
übliche Dachlager 3 ist hier praktisch auf zwei Lager mit einem Längsabstand aufgeteilt.
Verbunden werden diese beiden Lager durch den Längslenker 8.
Auch mittels Kugeldrehkranz im Fußbodenbereich lässt sich ein Schwenk-Wank-Gelenk
darstellen. Einer der beiden durch das Gelenk verbundenen Wagenkästen müsste sich
gelenkig zum Kugeldrehkranz hin abstützen, wobei die Drehachse dieser gelenkigen Abstützung
in Längsrichtung verlaufen muss.
[0005] Das Zulassen von Wankbewegungen der Wagenkästen zueinander in einem den Mittel-Wagenkasten
stützendem Gelenk hat einige nicht unerhebliche Nachteile. Der Mittel-Wagenkasten
kann sich hinsichtlich Wanken nur über das jeweils andere Gelenk auf einen Laufwerk-Wagenkasten
abstützen. Dadurch sind die Reaktionskräfte aus Fliehkraft, Windlast und Wankdynamik
an diesem Laufwerk-Wagenkasten deutlich höher, als wenn sich der Mittel-Wagenkasten
auf beide benachbarten Laufwerk-Wagenkästen abstützen würde. Hinsichtlich Wankdynamik
stellt der Einsatz eines Gelenkwankdämpfer im Wagenkastengelenk, welches Wankbewegungen
der Wagenkästen zueinander ermöglicht, einen bekannten Lösungsansatz dar, um die Problematik
besser zu beherrschen. Ein solcher Gelenkwankdämpfer kann als hydraulischer Dämpfer
ausgeführt sein, der im Wagenkastengelenk die beiden benachbarten Wagenkästen im Dachbereich
miteinander verbindet. Beim Befahren von Fahrbahnverwindungen baut ein solcher Dämpfer
in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit und der Verwindungssteilheit der Fahrbahnverwindung
aber wiederum Torsionsbeanspruchungen in der Wagenkastenstruktur auf und erzeugt eine
Umverteilung von Radaufstandskräften.
[0006] Beim Befahren von Fahrbahnverwindungen müsste der gesamte Verwindungswinkel, der
sich über den Längsabstand beider Stützbasen der den Mittel-Wagenkasten tragenden
Laufwerk-Wagenkästen ergibt, in einem Gelenk aufgenommen werden, sollte aus der Fahrbahnverwindung
keine Torsionsbeanspruchung der Wagenkastenstruktur und keine Umverteilung der Radaufstandskraft
resultieren. Dieser Verwindungswinkel ist aber oft größer als der mögliche Wankwinkel
der Wagenkästen in einem Gelenk zueinander. Begrenzend wirkt meist die Fähigkeit des
im Wagenkastenübergang eingesetzten Faltenbalges, Schubbewegungen zu ermöglichen.
Auch die möglichen Ausführungen der Fußbodengestaltung im Bereich des Wagenkastengelenkes
setzen oft enge Grenzen hinsichtlich der Wankwinkel von Wagenkästen zueinander. Daher
muss in aller Regel der Wankwinkel der benachbarten Wagenkästen zueinander im Wagenkastengelenk
durch geeignete Maßnahmen begrenzt werden. Solche Maßnahmen können beispielsweise
wankbegrenzende Puffer und/oder Anschläge im Wagenkastengelenk sein. Auch der zuvor
genannte Gelenkwankdämpfer kann wankwinkelbegrenzend wirken, wenn sein Hub entsprechend
dimensioniert wird. Wird der Gelenkwankwinkel begrenzt, tritt jedoch wieder Torsionsbeanspruchung
der Wagenkastenstruktur und Radaufstandskraftumverteilung auf, sobald der Verwindungswinkel
größer wird als der zugelassene Gelenkwankwinkel.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zu beheben,
die sich ergeben, wenn keines oder nur eines der beiden den Mittel-Wagenkasten stützenden
Gelenke Wankbewegungen der benachbarten Wagenkästen zueinander zulässt. Es soll ein
Fahrzeug der gattungsgemäßen Art so ausgebildet werden, dass es Fahrbahnverwindungen
befahren kann, ohne Torsionsbeanspruchungen der Wagenkastenstruktur und Umverteilungen
der Radlast über einen Mittel-Wagenkasten hin aufzubauen, und dass es die Abstützung
des Mittel-Wagenkastens hinsichtlich Wanken über beide benachbarten Laufwerk-Wagenkästen
in gewünschter Verteilung ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass beide den Mittel-Wagenkasten
stützenden Gelenke Wankbewegungen um eine Längsachse (x-Achse) der im jeweiligen Gelenk
verbundenen Wagenkästen zueinander zulassen, dass die Wankbewegungen der Wagenkästen
zueinander in den beiden Gelenken derart miteinander verkoppelt sind, dass der wankwinkel
ϕ1 der Wagenkästen zueinander in einem Gelenk und der Wankwinkel
ϕ2 der Wagenkästen zueinander im anderen Gelenk in einem funktionellen Zusammenhang
ϕ1 =
fϕ(
ϕ2) stehen, und dass der Mittel-Wagenkasten sich hinsichtlich Wanken über beide Gelenke
auf beide benachbarten Laufwerk-Wagenkästen abstützt, wobei das Wankstützmoment
MW1 in einem Gelenk und das Wankstützmoment
MW2 im anderen Gelenk in einem funktionellen Zusammenhang
MW1 =
fM(
MW2) stehen. Durch die Verkopplung der Wankbewegungen in beiden Gelenken kann erreicht
werden, dass der Mittelwagenkasten sich hinsichtlich Wanken auf beide benachbarten
Laufwerk-Wagenkästen abstützt.
[0009] In
den Figuren 5 und 10 ist eine prinzipielle Ausführungsform für die Verkopplung der Wankbewegungen der
Wagenkästen zueinander in den Gelenken, die einen Mittel-Wagenkasten MWK stützen,
dargestellt. Zunächst wird in beiden Gelenken die Wankbewegung der jeweiligen Wagenkästen
zueinander zugelassen, indem Schwenk-Wank-Gelenke bzw. Schwenk-Nick-Wank-Gelenke eingesetzt
werden. Diese sind als solche bereits bekannt, z. B. aus den Figuren 2 und 3. Ohne
weitere Maßnahme wäre der Mittel-Wagenkasten nun hinsichtlich Wanken nicht abgestützt.
Er würde seitlich kippen. Daher müssen nun die jeweiligen Wankbewegungen der Wagenkästen
zueinander in den beiden den Mittel-Wagenkasten stützenden Gelenken untereinander
verkoppelt werden. Nach
Figur 5 und 10 kann dies beispielhaft so erfolgen, dass an den Laufwerk-Wagenkästen LWK jeweils
eine von der Art her vom Schwenk-Nickgelenk bekannte Querkoppelstange 2 montiert wird.
Seitens des Mittel-Wagenkastens wird diese Querkoppelstange 2 jedoch nicht direkt
am Wagenkasten montiert, sondern sie greift an einem Winkelhebel 9 an, der seinerseits
in einem Lager 10 am Mittel-Wagenkasten um eine senkrechte Achse drehbar gelagert
ist. Eine Wankbewegung der Wagenkästen zueinander im Gelenk führt somit zu einer Drehbewegung
des Winkelhebels 9 um die Hochachse im Winkelhebel-Lager 10. Der Drehwinkel des Winkelhebels
9 ist ein Maß für den Wankwinkel der Wagenkästen zueinander. Dieser Drehwinkel wird
unter anderem durch die Längen
l1 bzw.
l2 der Winkelhebel 9 bestimmt. Werden die Winkelhebel 9 in ihrer Drehbewegung gekoppelt,
so sind auch die Wankwinkel der Wagenkästen zueinander in den beiden Gelenken gekoppelt.
Für diese Kopplung werden die Koppelelemente 11 eingesetzt. Werden Winkelhebel verwendet,
wie in Figur 5 dargestellt, die in Fahrzeugquerrichtung über zwei von ihrer Lagerung
10 ausgehende Schenkel verfügen, können beispielsweise als Koppelelemente 11 Seile
Verwendung finden oder Zugstangen, die frei von Druckkräften sind. Dies kann sehr
vorteilhaft sein, wenn die beiden in der Wankbewegung zu koppelnden Gelenke weit voneinander
entfernt liegen und somit Knickung für die Koppelelemente relevant werden könnte.
Ansonsten bedarf es natürlich für jedes Gelenk jeweils nur eines einfachen Winkelhebels,
die dann untereinander mittels einer Druck-Zug-Stange als Koppelelement 11 verbunden
sind.
[0010] Es ist nun ein funktioneller Zusammenhang ϕ
1 =
fϕ(
ϕ2) zwischen dem Wankwinkel
ϕ1 der Wagenkästen zueinander in einem Gelenk und dem Wankwinkel im anderen Gelenk hergestellt.
Da über die Struktur des Mittel-Wagenkastens keine Torsionsbeanspruchung um seine
Längsachse von einem ihn stützenden Laufwerk-Wagenkasten zum anderen ihn stützenden
Laufwerk-Wagenkasten mehr übertragen wird und somit der Mittel-Wagenkasten auch nicht
um seine Längsachse verdreht wird, entspricht die Summe der beiden Wankwinkel
ϕ1 und
ϕ2 in den beiden den Mittel-Wagenkasten stützenden Gelenken dem Wankwinkel
ϕ, der sich bedingt durch Verwindung der Fahrbahn zwischen den beiden stützenden Laufwerk-Wagenkästen
LWK einstellt. Neben dem funktionellen Zusammenhang ϕ
1 =
fϕ(
ϕ2) ist also auch eine zweite Bedingung
ϕ =
ϕ1 +
ϕ2 gegeben, so dass beide Winkel in ihrer Größe statisch bestimmt definiert sind.
[0011] Auf den Mittel-Wagenkasten wirken im Betrieb Querkräfte, die zum Beispiel aus Fliehkräften
bei Bogenfahrt und/oder aus Windlasten resultieren. Diese müssen von den Gelenken,
die den Mittel-Wagenkasten stützen, auf die Laufwerk-Wagenkästen übertragen werden.
Dies erfolgt zunächst über die im Fußbodenbereich angeordneten Lagerelemente (z. B.
sphärisches Lager 1). Da jedoch die Wirkungslinie der Querkräfte in aller Regel oberhalb
dieser Lagerelemente liegt, entsteht am Mittel-Wagenkasten ein Kippmoment um die Längsachse
- das Wankmoment
MW. Daher müssen in den Gelenken entsprechende Wankstützmomente übertragen werden, wobei
gilt, dass die Summe aus dem Wankstützmoment
MW1 in einem Gelenk und dem Wankstützmoment
MW2 im anderen Gelenk dem Wankmoment
MW entspricht (
MW =
MW1 +
MW2)
. Die Wankkopplung der beiden den Mittel-Wagenkasten stützenden Gelenke erzeugt nicht
nur einen funktionellen Zusammenhang für die im Gelenk auftretenden Wankwinkel der
jeweiligen Wagenkästen zueinander, sondern sie führt ebenso zu einem funktionellen
Zusammenhang
MW1 =
fM(
MW2) zwischen dem Wankstützmoment
MW1 in einem Gelenk und dem Wankstützmoment
MW2 im anderen Gelenk. In Analogie zu den Wankwinkeln sind für die beiden Wankstützmomente
also ebenfalls zwei Bedingungen gegeben, so dass auch die Wankstützmomente statisch
bestimmt definiert sind. Der funktionelle Zusammenhang
fM() für die Wankstützmomente stellt die Umkehrfunktion des funktionellen Zusammenhanges
fϕ() für Wankwinkel dar (
fϕ() =
fM-1())
. Dies gilt solange, wie keine weiteren über die hier beschriebenen Koppelelemente
für die Wankbewegung der Wagenkästen zueinander in den Gelenken hinausgehende Wank-Koppelelemente
in den Gelenken wie beispielsweise Dämpfer, Federelemente, Puffer und/oder Anschläge
wirksam werden.
[0012] Bei der Auslegung der funktionellen Zusammenhänge für die Wankwinkel bzw. die Wankstützmomente
ist die Wahl eines stetigen Funktionsverlaufes von Vorteil. Unstetigkeiten in Bewegungsabläufen
erzeugen Beschleunigungsspitzen, die ihrerseits zu einem hohen dynamischen Kraftniveau
führen. Auch sollte sinnvoller Weise eine stetig steigende Funktion gewählt werden.
Ein fallender Funktionsverlauf würde bedeuten, dass in einem Gelenk sich ein größerer
Wankwinkel einstellen würde, als er sich aufgrund der Fahrbahnverwindung zwischen
den beiden den Mittel-Wagenkasten stützenden Laufwerk-Wagenkästen einstellt. Die beiden
Wankstützmomente in den beiden Gelenken würden gegeneinander wirken. Ein stetig fallender
Verlauf für den herzustellenden funktionellen Zusammenhang wäre also hinsichtlich
Wankabstützung des Mittel-Wagenkastens äußerst ungünstig. Auch würde das Hüllprofil
des Fahrzeuges zunehmen. Wenn im Extremfall ein solch ungünstiger funktioneller Zusammenhang
ϕ
1 = -ϕ
2 lauten würde, wäre eine Wankabstützung überhaupt nicht mehr gewährleistet. Der Mittel-Wagenkasten
MWK würde umkippen. Konstruktiv wäre eine solche unsinnige Ausführungsform beispielsweise
vorstellbar, wenn die beiden in Figur 5 als Zugstangen über den Mittel-Wagenkasten
geführten Koppelelemente 11 gekreuzt würden und für den Extremfall die beiden Winkelhebel
9 gleiche Schenkellängen
l1 und
l2 aufweisen würden.
[0013] Sind in
Figur 5 die Schenkellängen der Winkelhebel 9 und die Längen der Querkoppelstangen 2 hinreichend
groß im Verhältnis zu den Drehwinkeln, die die Winkelhebel 9 in ihren Lagern 10 ausführen,
so kann mit guter Näherung von einem linearen Zusammenhang für
ϕ1 und
ϕ2 ausgegangen werden. Die beiden Winkel und die beiden Wankstützmomente sind jeweils
proportional zueinander. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 5 würden sich die funktionellen
Zusammenhänge für die Wankwinkel mit der Gleichung
ϕ1 =
ϕ2 und für die Wankstützmomente mit der Gleichung
MW1=
MW2 darstellen lassen. Sind beispielsweise die Hebelverhältnisse an den Winkelhebeln
9 in beiden den Mittel-Wagenkasten stützenden Gelenken gleich (
l1 =
l2), ergeben sich in beiden Gelenken gleiche Wankwinkel der jeweiligen Wagenkästen zueinander
und gleiche Wankstützmomente.
[0014] In
Figur 6 ist eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit für die konstruktive Umsetzung der funktionellen
Zusammenhänge zwischen den Wankwinkeln der jeweiligen Wagenkästen zueinander und der
Wankstützmomente in den beiden einen Mittel-Wagenkasten stützenden Gelenken gezeigt.
Hier sind der aus Figur 4 bekannte Längslenker 8 eines Schwenk-Wank-Gelenkes und der
aus Figur 5 bekannte Winkelhebel 9 zu einem Bauteil vereint. Als Koppelelemente 11
können auch hier wieder Zug- bzw. Zug-Druck-Stangen eingesetzt werden oder aber auch
Seile, bei denen gegebenenfalls auch der Einsatz von Führungsrollen zur Ablenkung
der Seilrichtung in Erwägung gezogen werden kann. Dies könnte dann zweckmäßig sein,
wenn beispielsweise der Dachaufbau des Fahrzeuges eine einfache geradlinige Anordnung
der Koppelelemente erschwert. Außerdem könnte - wie in
Figur 7 gezeigt - bei Verwendung von Seilen 12 und dem Einsatz von Führungsrollen 13 sogar
auf die Querkoppelstange 2 und den Winkelhebel 9 verzichtet werden. Schließlich sind
anstelle der Seile und gegebenenfalls der Führungsrollen auch Bodenzüge einsetzbar.
[0015] Neben mechanisch wirkenden Mitteln zur Erzeugung der funktionellen Zusammenhänge
zwischen den beiden Wankwinkeln ϕ
1 und ϕ
2 der Wagenkästen zueinander und zwischen den beiden Wankstützmomenten
MW1 und
MW2 können auch hydraulische Mittel eingesetzt werden. Eine solche Möglichkeit ist in
Figur 8 dargestellt. Eine Wankbewegung der Wagenkästen zueinander wird in eine Kolbenbewegung
an einem Hydraulikzylinder 14 umgesetzt. Die dabei aus dem Hydraulikzylinder verdrängte
Ölmenge wird mittels Hydraulikleitungen 15 zu einem weiteren Hydraulikzylinder geleitet,
der dem anderen Wagenkastengelenk des Mittel-Wagenkastens zugeordnet ist. In der Folge
wird nun an diesem Hydraulikzylinder eine Kolbenbewegung ausgelöst, die ihrerseits
zu einem Wankwinkel der an diesem Gelenk verbundenen Wagenkästen zueinander führt.
Somit sind die funktionellen Zusammenhänge zwischen den beiden Wankwinkeln
ϕ1 und
ϕ2 der Wagenkästen zueinander und zwischen den beiden Wankstützmomenten
MW1 und
MW2 hergestellt. Bei dieser hydraulisch wirkenden Ausgestaltung der Erfindung lässt sich
der funktionelle Zusammenhang außer über Hebelverhältnisse auch über die Größe der
Kolbenflächen der Hydraulikzylinder 14 beeinflussen. Vorzugsweise sollten für die
Hydraulikzylinder 14 Gleichlaufzylinder zur Anwendung kommen.
[0016] Die bisher beschriebenen Ausführungsformen erlauben es dem Fahrzeug, jeder Fahrbahnverwindung
vollständig zu folgen. Torsionsbeanspruchungen um die Längsachse müssen daher vom
Mittel-Wagenkasten nicht von einem Laufwerk-Wagenkasten zum anderen übertragen werden.
Um für bestimmte Fahrbahnzustände, wie etwa für einseitige Höhenfehler der Fahrbahn,
dafür zu sorgen, dass das Fahrzeug nicht zu sehr der fehlerhaften Fahrbahn mit Wankbewegungen
folgt, kann es sinnvoll sein, die Wankbewegungen der Wagenkästen zueinander in den
Gelenken mittels Gelenkwankdämpfern zu bedämpfen. Dynamisch stützen sich dann die
Laufwerk-Wagenkästen gegenseitig über den dazwischen angeordneten Mittel-Wagenkasten.
Allerdings wird so wieder eine der Dämpfkraft entsprechende Torsionsbeanspruchung
der Wagenkastenstruktur sowie eine entsprechende Umverteilung der Radaufstandskräfte
verursacht. Andererseits bietet sich auf diese Weise die Möglichkeit, das Wankverhalten
des Fahrzeuges zumindest bis zu einem bestimmten Grad zu bedämpfen, ohne die Bedämpfung
der Vertikalfederung zu beeinflussen. Neben der in aller Regel üblichen Anordnung
eines hydraulischen Gelenkwankdämpfers im Dachbereich quer zwischen den beiden im
Gelenk miteinander verbundenen Wagenkästen (etwa so, wie die Hydraulikzylinder 14
in Figur 8), sind für die Anordnung eines Dämpfers bei wankgekoppelten Gelenken durch
das Vorhandensein der Koppelelemente vielfältige Möglichkeiten gegeben. Bauraumprobleme
sind somit einfacher zu lösen. Die Dämpfkraft kann an einem beliebigen an der Wankkopplung
der Gelenke beteiligten Bauteil angreifen. Beispielsweise kann ein Gelenkwankdämpfer
16 am Winkelhebel 9 montiert sein, wie es in
Figur 9 prinzipiell gezeigt ist. Bedingt durch den funktionellen Zusammenhang zwischen den
jeweiligen Wankwinkeln der Wagenkästen zueinander in den Wagenkastengelenken ist ein
einziger Dämpfer erforderlich, um die Wankbewegung in beiden Gelenken zu bedämpfen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 8, bei dem die funktionellen Zusammenhänge
zwischen den beiden Wankwinkel ϕ
1 und
ϕ2 der Wagenkästen zueinander und zwischen den beiden Wankstützmomenten
MW1 und
MW2 durch hydraulische Mittel erzeugt werden, lässt sich die Dämpfung direkt in die Hydraulik
integrieren, indem in den Hydraulikleitungen 15 Drosselventile vorgesehen werden bzw.
diese Hydraulikleitungen selbst durch entsprechende Querschnittswahl aufgrund der
so definierbaren Strömungswiderstände dämpfend wirken.
[0017] Die für den Übergang von einem Wagenkasten zum anderen im Bereich der Wagenkastengelenke
eingesetzten Faltenbälge sind häufig bezüglich der Schubverformung nur relativ gering
beanspruchbar. Auch ist oft die Ausführung des Fußbodens im Gelenkbereich nur für
geringe Wankwinkel der im Gelenk verbundenen Wagenkästen zueinander geeignet. Sollten
daher oder aus anderen Gründen Einschränkungen hinsichtlich der möglichen Wankwinkel
der Wagenkästen zueinander in einem oder beiden den Mittelwagenkasten stützenden Gelenken
bestehen, kann es sinnvoll sein, eine Begrenzung der Wankwinkel der im Gelenk verbundenen
Wagenkästen zueinander vorzunehmen. Dies kann ähnlich wie bei der Anordnung von Gelenkwankdämpfern
auch dadurch erfolgen, dass Begrenzungselemente über ein beliebiges an der Wankkopplung
der Gelenke beteiligten Bauteile wirken. In
Figur 9 ist beispielhaft eine mögliche Anordnung von wankwinkelbegrenzenden Puffern 17 dargestellt,
die die Bewegungen des Winkelhebels 9 begrenzen und somit auch die Wankwinkel der
im Gelenk verbundenen Wagenkästen zueinander. Wegen des funktionellen Zusammenhanges
zwischen den jeweiligen Wankwinkeln der Wagenkästen zueinander in den beiden Wagenkastengelenken
des Mittel-Wagenkastens ist es auch hier ausreichend, diese Wankwinkelbegrenzung nur
einmal je Mittel-Wagenkasten auszuführen. Anstelle der in Figur 9 dargestellten Puffer
17 können auch Anschläge oder Federapparate zum Einsatz kommen. Anschläge erzeugen
diskontinuierliche Kennlinienverläufe und somit Kraftspitzen und stellen daher in
der Regel nicht die optimale Lösung dar. Jede Wankwinkelbegrenzung führt mit ihrem
Wirken wieder zum Aufbau von Torsionsbeanspruchungen über die Struktur des Mittel-Wagenkastens
hinweg und demzufolge auch wieder zur Umverteilung von Radaufstandskräften. Greifen
beispielsweise anstelle der in Figur 9 gezeigten Puffer 17 Federapparate am Winkelhebel
9 an, so wirken diese auch bereits bei kleinen Fahrbahnverwindungen und erzeugen auch
bei kleinen Fahrbahnverwindungen entsprechend ihrer Federsteifigkeit Torsionsbelastungen
und eine Umverteilung der Radaufstandskraft.
[0018] Eine Wankwinkelbegrenzung der Wagenkästen zueinander in den beiden Wagenkastengelenken
des Mittel-Wagenkastens kann bei einer hydraulischen Anordnung beispielsweise nach
Figur 8 auch dadurch erzielt werden, indem der Hub der Hydraulikzylinder 14 entsprechend
begrenzt wird, gegebenenfalls auch durch elastisch wirkende Hubbegrenzungselemente.
1. Fahrzeug, insbesondere spurgeführtes Fahrzeug, bestehend aus mindestens drei gelenkig
miteinander verbundenen Wagenkästen, von denen sich mindesten ein Wagenkasten MWK
(Mittel-Wagenkasten) nicht auf ein oder mehrere Laufwerke abstützt sondern über Wagenkastengelenke
auf die beiden ihm benachbarten Wagenkästen LWK (Laufwerk-Wagenkästen), die sich ihrerseits
jeweils auf mindestens ein Laufwerk abstützen, dadurch gekennzeichnet,
dass beide den Mittel-Wagenkasten stützenden Gelenke Wankbewegungen um eine Längsachse
(x-Achse) der im jeweiligen Gelenk verbundenen Wagenkästen zueinander
zulassen,
dass die Wankbewegungen der Wagenkästen zueinander in den beiden Gelenken derart miteinander
verkoppelt sind, dass der Wankwinkel ϕ1 der Wagenkästen zueinander in einem Gelenk SWG* und der Wankwinkel ϕ2 der Wagenkästen zueinander im anderen Gelenk SNWG* in einem funktionellen Zusammenhang
ϕ1 = fϕ(ϕ2) stehen, und dass der Mittel-Wagenkasten sich hinsichtlich Wanken über beide Gelenke
auf beide benachbarten Laufwerk-Wagenkästen abstützt, wobei dass das Wankstützmoment
MW1 in einem Gelenk SWG* und das Wankstützmoment MW2 im anderen Gelenk SNWG* in einem funktionellen Zusammenhang MW1 = fM(MW2) stehen.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der funktionelle Zusammenhang fM() für die Wankstützmomente die Umkehrfunktion des funktionellen Zusammenhanges fϕ() für die Wankwinkel der Wagenkästen zueinander darstellt (fϕ ( ) = fM-1()).
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der funktionelle Zusammenhang ϕ1 = fϕ(ϕ2) für die beiden Wankwinkel der Wagenkästen zueinander eine stetig steigende Funktion
darstellt.
4. Fahrzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der funktionelle Zusammenhang ϕ1 = fϕ(ϕ2) für die beiden Wankwinkel der Wagenkästen zueinander eine lineare Funktion darstellt
und somit die beiden Wankwinkel ϕ1 und ϕ2 zwischen den jeweiligen Wagenkästen entsprechend der Gleichung ϕ1 = k * ϕ2 zueinander proportional sind, wobei k der Proportionalitätsfaktor ist.
5. Fahrzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Proportionalitätsfaktor den Wert k = 1 annimmt.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die funktionellen Zusammenhänge zwischen den beiden Wankwinkeln ϕ1 und ϕ2 der Wagenkästen zueinander und zwischen den beiden Wankstützmomenten MW1 und MW2 durch mechanische Mittel erzeugt werden.
7. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die funktionellen Zusammenhänge zwischen den beiden Wankwinkeln ϕ1 und ϕ2 der Wagenkästen zueinander und zwischen den beiden Wankstützmomenten MW1 und MW2 durch hydraulische Mittel erzeugt werden.
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wankbewegung der Wagenkästen zueinander in beiden den Mittel-Wagenkasten stützenden
Gelenken bedämpft sind.
9. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wankwinkel ϕ1 und ϕ2 der Wagenkästen zueinander in beiden den Mittel-Wagenkasten stützenden Gelenken begrenzt
sind.