[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen von Effektor-Starterrohren mit
den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen sowie einer Befüllvorrichtung
zum Ausführen dieses Verfahrens.
[0002] Zur Torpedoabwehr sind moderne Unterseeboote mit Täuschkörpern, so genannten Effektoren
ausgerüstet, die ggf. gegen diese Torpedos abgeschossen werden können. Der Abschuss
erfolgt aus Effektor-Starterrohren diverser Startcontainer, in deren Inneren die Effektoren
gelagert sind.
[0003] Während des Betriebs können die Effektoren unterschiedlichen Umgebungseinflüssen
ausgesetzt sein. So können beispielsweise die Effektoren, die in oberdecksnahen Startcontainer
gelagert sind, je nach Jahreszeit und/oder Einsatzgebiet Frost oder hohen Temperaturen
ausgesetzt sein.
[0004] Um die Effektoren vor Korrosion, oder anderen Umwelteinflüssen zu schützen, müssen
bestimmte Effektoren in Abhängigkeit von der Ausführung der Startcontainer und deren
Position am Bootskörper in den Effektor-Starterrohren in ein Korrosions- und Frostschutzmittel
eingebettet werden. Dazu werden die entsprechenden Starterrohre nach dem Beladen mit
den Effektoren mit einem schützenden Medium, typischerweise Glykol befüllt.
[0005] Die Effektor-Starterrohre weisen an dem von der Abschussöffnung beabstandeten Ende
eine Ausgleichmembran auf, durch die Änderungen des Innendrucks der Starterrohre,
wie sie z.B. durch eine Umgebungsdruckerhöhung beim Tauchen oder durch temperaturbedingte
Volumenänderungen des Glykols hervorgerufen werden, ausgeglichen werden können.
[0006] Befindet sich eine zu große oder zu kleine Menge Glykol in dem Starterrohr, so kommt
es bei entsprechenden Temperaturen zu einer so großen Expansion oder Kontraktion des
Glykols, dass die Ausgleichsmembran durch den Flüssigkeitsdruck überdehnt oder gar
zerstört wird.
[0007] Das Glykol wird durch die beschädigte Membran aus dem Starterrohr ausgespült und
beim nächsten Tauchgang durch eindringendes Seewasser ersetzt, was zu Korrosionsschäden
am Effektor und letztlich zu dessen Totalausfall führt. Auch könnte das in das Starterrohr
eingedrungene Seewasser bei einem aufgetauchten Unterseeboot so niedrigen Temperaturen
ausgesetzt sein, dass das Wasser gefriert und das Starterrohr aufgrund der starken
Eisausdehnung reißt.
[0008] Daher muss die Glykolmenge exakt dosiert werden, was das Befüllen, welches bislang
manuell erfolgt, sehr schwierig macht.
[0009] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Befüllen von Effektor-Starterrohren mit Flüssigkeit zu schaffen, welches
eine Beschädigung der Membran durch Überdehnung im späteren Betrieb zuverlässig ausschließt
sowie im Weiteren eine Befüllvorrichtung zu schaffen, welche nach diesem Verfahren
arbeitet und ein genau dosiertes Befüllen der Starterrohre ermöglicht und die Tätigkeit
des Befüllens vereinfacht. Der verfahrensmäßige Teil dieser Aufgabe wird durch die
in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Eine Befüllvorrichtung, welche nach dem
erfindurigsgemäßen Verfahren arbeitet, ist durch die Merkmale des Anspruchs 5 definiert.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen der
nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Flüssigkeitsbefüllen von Effektor-Starterrohren
wird zunächst anhand des zu füllenden Starterrohrs und des darin befindlichen Effektors
ein Soll-Füllvolumen ermittelt und dann eine Soll-Füllmenge an Flüssigkeit ermittelt.
Anschließend wird das Effektor-Starterrohr befüllt, bis an einer Entlüftungsöffnung
Flüssigkeit austritt. Die Entlüftungsöffnung wird verschlossen und die noch fehlende
Soll-Füllmenge unter Expansion eines an dem Starterrohr vorgesehen Ausgleichskörpers
in das Starterrohr eingefüllt.
[0012] Vor dem Befüllen des Starterrohrs wird zunächst das Soll-Füllvolumen ermittelt. Dies
ist erforderlich, da sich die zu befüllenden Starterrohre hinsichtlich ihrer Rohrlänge
und ihrer Rohrinnendurchmesser, d.h. hinsichtlich ihrer Innenvolumina unterscheiden
können. Auch die Effektoren, mit denen die Starterrohre beladen sind, können hinsichtlich
ihrer Abmessungen variieren. Entsprechend variieren auch die Soll-Füllvolumina der
mit Effektoren beladenen Effektorstarterrohre.
[0013] Das ermittelte Soll-Füllvolumen des Starterrohrs bildet die Grundlage für die Ermittlung
der benötigen Soll-Füllmenge an Flüssigkeit, bei der es sich im Allgemeinen um Glykol
handelt. Die Soll-Füllmenge sollte so groß bemessen sein, dass der Effektor im Starterrohr
bei allen während des Einsatzes des Unterseeboots denkbaren Umgebungseinflüssen in
der Flüssigkeit eingebettet ist und Druck- und Temperaturunterschiede durch den Ausgleichskörper
ausgeglichen werden.
[0014] Das Befüllen des Starterrohrs mit der Flüssigkeit erfolgt über eine Zufuhröffnung
in einer an der Mündung des Starterrohrs angeordneten Verschlussklappe, an der auch
eine Entlüftungsöffnung vorgesehen ist. Durch die Entlüftungsöffnung entweicht während
des Befüllens die im Starterrohr befindliche Luft, da sie aus dem Starterrohr durch
die zufließende Flüssigkeit verdrängt wird. Ist die gesamte Luft aus dem Starterrohr
verdrängt, tritt an der Entlüftungsöffnung Flüssigkeit aus. Die Entlüftungsöffnung
wird verschlossen und die zum Erreichen der Soll-Füllmenge noch fehlende Flüssigkeit
wird unter Expansion eines an dem Starterrohr vorgesehen Ausgleichskörpers in das
Starterrohr eingefüllt.
[0015] Vorteilhaft wird das Soll-Füllvolumen errechnet oder anhand zuvor abgelegter Werte
bestimmt. Das Soll-Füllvolumen ergibt sich als Differenz aus dem Innenvolumen des
leeren Starterrohrs und dem Volumen des Effektors, mit dem das Starterrohr beladen
ist. Diese Differenz bzw. das Soll-Füllvolumen, kann für jede Kombination, bestehend
aus Effektor und Effektor-Starterrohr vor dem Befüllen jeweils aufs Neue berechnet
werden oder aber, nachdem sie einmalig berechnet worden ist, in Tabellen abgelegt
werden und aus diesen Tabellen abgelesen bzw. aus einem elektronischen Speicher ausgelesen
werden.
[0016] Die Art des Füllmittels wird zweckmäßigerweise in Abhängigkeit des zu füllenden Starterrohres,
des darin befindlichen Effektors und/oder zu erwartenden Einsatzbedingungen gewählt.
[0017] Der Startcontainer ist bei Einsätzen im Winter anderen Temperaturen als im Sommer
ausgesetzt. Gleiches gilt z.B. für den bei Einsatz in Polarnähe zu erwartenden Frost
und den Einsatz in Gebieten mit einem gemäßigten Klima, wo oberdecksnahe Startcontainer
starken Sonnenstrahlen ausgesetzt sein können. Diesen unterschiedlichen Umweltbedingungen
wird durch Auswahl eines geeigneten Füllmittels mit entsprechenden Gefrier- und Korrosionsschutzfähigkeiten
sowie Wärmeausdehnungsverhalten Rechnung getragen.
[0018] Vor dem Befüllen der Starterrohre wird die Temperatur der Füllflüssigkeit ermittelt
und die Soll-Füllmenge der Flüssigkeit in Abhängigkeit von der Temperatur, dem Temperaturkoeffizienten
der Flüssigkeit sowie dem Soll-Füllvolumen ermittelt. Die Temperatur der Füllflüssigkeit,
die vor dem Befüllen der Starterrohre in einem Tank gelagert ist, kann innerhalb eines
Temperaturbereichs von beispielsweise 5° bis 35° variieren. Diese Temperaturunterschiede
können in Abhängigkeit von dem Temperaturkoeffizienten der verwendeten Flüssigkeit
zu einer Volumenänderung dieser Flüssigkeit von mehr als 2 % führen. Aus diesem Grund
wird das Wärmeausdehnungsverhalten der Füllflüssigkeit mit Hilfe deren Temperatur
und Temperaturkoeffizienten neben dem Soll-Füllvolumen bei der Ermittlung der Soll-Füllmenge
berücksichtigt.
[0019] Zum Ausführen des oben beschriebenen Verfahrens ist eine Befüllvorrichtung, insbesondere
zum Befüllen von Effektor-Starterrohren, vorgesehen. Diese weist mindestens einen
Flüssigkeitstank, Fördermittel, Mittel zum Feststellen der Soll-Füllmenge, eine Anzeige-
und Bedieneinheit sowie Steuerungsmittel zum Befüllen mit der Soll-Füllmenge auf.
[0020] Vor dem Befüllen der Starterrohre wird die Füllflüssigkeit in einem Flüssigkeitstank
gelagert. Sollen verschiedene Starterrohre mit unterschiedlichen Flüssigkeiten oder
mit Mischungen unterschiedlicher Flüssigkeiten befüllt werden, kann es zweckmäßig
sein, mehrere Flüssigkeitstanks vorzusehen, in denen diese Flüssigkeiten separat gelagert
werden.
[0021] Der Flüssigkeitstank ist vorteilhaft mit Fördermitteln verbunden, die bevorzugt eine
Förderpumpe, eine zwischen der Förderpumpe und einem Starterrohrzulaufanschluss angeordneten
Zulaufleitung und eine an einem Rücklaufanschluss des Starterrohrs angeordnete Rücklaufleitung
aufweisen.
[0022] Die Förderpumpe pumpt die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitstank und leitet sie durch
eine Zulaufleitung in das jeweils angeschlossene und zu befüllende Effektor-Starterrohr.
Hierzu ist an einer an dem Starterrohr mündungsseitig angeordneten Verschlussklappe
ein Starterrohrzulaufanschluss vorgesehen, an dem die Zulaufleitung angeschlossen
ist.
[0023] Neben dem Starterrohrzulaufanschluss weist die Verschlussklappe auch einen Rücklaufanschluss
auf, an dem eine Rücklaufleitung angeordnet ist. Durch die Rücklaufleitung kann die
durch die einströmende Füllflüssigkeit verdrängte Luft aus dem ansonsten abgeschlossenen
Starterrohr entweichen.
[0024] Wenn die gesamte Luft aus dem Starterrohr verdrängt ist, kann auch die zugeführte
Füllflüssigkeit durch den Rücklaufanschluss und die daran angeschlossene Rücklaufleitung
aus dem Starterrohr abfließen. Um ein Abfließen von Füllflüssigkeit zu verhindern,
ist am starterrohrseitigen Ende der Rücklaufleitung zweckmäßigerweise ein elektrisch
steuerbares Absperrventil vorgesehen, welches die Rücklaufleitung absperrt, so bald
Flüssigkeit aus dem Starterrohr austritt.
[0025] Um dies zu detektieren ist zweckmäßigerweise an dem starterrohrseitigen Ende der
Rücklaufleitung ein Flüssigkeitssensor vorgesehen, der wenn er durch rücklaufende
Füllflüssigkeit benetzt wird, seine elektrische Eigenschaft ändert, was durch die
elektronische Steuerung, an welcher dieser angeschlossen ist, detektiert wird und
ein das Absperrventil sperrend ansteuerndes Signal abgibt.
[0026] Um eine möglichst exakte und den Anforderungen entsprechende Befüllung des Starterrohrs
zu gewährleisten, ist es in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, die Temperatur
der Füllflüssigkeit vor dem Befüllen zu erfassen und unter Berücksichtigung dieser
Temperatur und des Temperaturkoeffizienten der Füllflüssigkeit die Soll-Füllmenge
zu bestimmen. Hierzu sind an der Befüllvorrichtung, vorzugsweise im Flüssigkeitstank
Mittel zum Erfassen der Flüssigkeitstemperatur vorgesehen, z.B. in Form eines Temperaturmessfühlers,
welcher im Flüssigkeitstank angeordnet ist und der mit der elektrischen Steuereinrichtung
verbunden ist.
[0027] Zur Kontrolle der Durchflussmenge der Füllflüssigkeit ist in der Zulaufleitung zweckmäßigerweise
ein Durchflussmesser vorgesehen. Die von dem Durchflussmesser ermittelten Werte für
die Durchflussmenge werden mit der Soll-Füllmenge verglichen, so dass die Förderpumpe
bei Erreichen der Soll-Füllmenge abgeschaltet werden kann.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Befüllvorrichtung in einem Traggestell,
vorzugsweise in einem Container eingegliedert, das bzw. der verfahrbar ausgebildet
ist. So kann die Befüllvorrichtung nahe an die zu befüllenden Startcontainer der Unterseeboote
herangefahren werden.
[0029] Vorteilhaft weist die Befüllvorrichtung eine elektronische Steuerung auf. Diese ermittelt
zunächst anhand des zu füllenden Starterrohrs und des darin befindlichen Effektors
ein Soll-Füllvolumen. Der Effektor- und Starterrohrtyp können der Steuerung zweckmäßigerweise
über ein Eingabemodul mitgeteilt werden. In der Steuerung werden diese Eingaben dann
verarbeitet, indem die Steuerung daraus das Soll-Füllvolumen berechnet oder diesen
Wert aus einer elektronisch gespeicherten Tabelle aller möglichen Kombinationen Effektor/Effektor-Starterrohr
übernimmt.
[0030] Anschließend ermittelt die Steuerung unter Berücksichtigung der Temperatur, der Art
und dem Temperaturkoeffizienten der Füllflüssigkeit eine Soll-Füllmenge an Flüssigkeit
Hierzu ist der oben beschriebene Temperaturmessfühler mit der Steuerung verbunden
und übermittelt die Temperatur der Füllflüssigkeit an die Steuerung.
[0031] Die Art der Flüssigkeit kann der Steuerung bevorzugt über das Eingabemodul mitgeteilt
werden, so dass die Steuerung den zugehörigen Wert für den Temperaturkoeffizienten
aus einer in ihr gespeicherten Tabelle ermitteln kann. Alternativ kann über das Eingabemodul
auch direkt der Temperaturkoeffizient eingegeben werden oder die Steuerung mit einem
weiteren Messsystem verbunden sein, das weitere Stoff- und/oder Transporteigenschaften
der Flüssigkeit misst und aus diesen Werten die Art der Flüssigkeit bzw. deren Temperaturkoeffizienten
ermittelt.
[0032] Aus den Werten für die Temperatur und dem Temperaturkoeffizienten der Flüssigkeit
sowie dem zuvor ermittelten Soll-Füllvolumen errechnet die Steuerung die Soll-Füllmenge
an Füllflüssigkeit. Daraufhin steuert die Steuerung den Befüllvorgang, in dem sie
die Förderpumpe einschaltet und bei Erreichen der Soll-Füllmenge automatisch abschaltet.
[0033] Zum Anschließen der Zu- und Rücklaufleitung der Befüllvorrichtung an die Zufuhr-
und Entlüftungsöffnung des Starterrohrs, sind an den freien Enden der Zu- und Rücklaufleitung
vorteilhaft Kupplungsmittel angeordnet, die mit entsprechenden Kupplungsmitteln, die
an der Zufuhr- und der Entlüftungsöffnung des Starterrohrs angeordnet sind, korrespondieren.
Als Kupplungssysteme sind alle Schlauch- bzw. Rohrkupplungen denkbar, mit denen die
Zu- und Rücklaufleitungen an die Zufuhr- und Entlüftungsöffnungen angeschlossen werden
können. Bevorzugt werden jedoch Schnellkupplungssysteme, beispielsweise Schraubkupplungen,
die ein schnelles und einfaches Kuppeln und Entkuppeln ermöglichen und bei denen ein
oder beide Kupplungspartner mit Rückschlagventilen ausgestattet sind, die beim Kuppeln
öffnen und den Durchflussweg freigeben und beim Entkuppeln den Durchflussweg verschließen,
so dass keine Kühlflüssigkeit aus dem Starterrohr und/oder aus der Zu- und Rücklaufleitung
ausfließen kann.
[0034] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Die Figur zeigt in einer Prinzipskizze eine an einem Effektor-Starterrohr
angeschlossene Befüllvorrichtung.
[0035] Die Figur zeigt ein Effektor-Starterrohr 2, dass mit einem Effektor 4 beladen ist.
Die Mündung des Starterrohrs 2 ist mit einer Verschlussklappe 6 dicht verschlossen.
An dem von der Verschlussklappe 6 abgewandten Ende des Starterrohrs 2 ist eine Ausgleichsmembran
8 angeordnet, bei der es sich bevorzugt um eine Langhubrollmembran handelt.
[0036] Um den Effektor 4 vor Gefrier- und Korrosionsschäden zu schützen, wird das Starterrohr
2 so mit einer Flüssigkeit 10 befüllt, dass der Effektor 4 vollständig in dieser Flüssigkeit
10 eingebettet ist. Bei der Flüssigkeit 10 handelt es sich im Allgemeinen um ein Glykol.
Zum Befüllen ist an der Verschlussklappe 6 des Starterrohrs 2 ein Zulaufanschluss
12 angeordnet. An diesem Zulaufanschluss 12 ist eine Zulaufleitung 14 angeschlossen,
die das Starterrohr 2 mit einem Flüssigkeitstank 16 verbindet, in dem die Füllflüssigkeit
10 aufbewahrt wird. An dem Flüssigkeitstank 16 ist ein Temperaturmessfühler 18 angeordnet,
der in die Flüssigkeit 10 hineinragt. Dieser Temperaturmessfühler 18 misst die Temperatur
der im Flüssigkeitstank 16 befindlichen Flüssigkeit 10 und leitet das Messergebnis
über eine Messleitung 20 an eine Steuerungs- und Bedieneinheit.
[0037] Die Steuerungs- und Bedieneinheit weist neben einer elektronischen Steuerung ein
Bedienmodul auf, an dem Anzeigen, Displays, eine Tastatur und Schalter angeordnet
sein können. An dem Bedienmodul wird die Befüllvorrichtung eingeschaltet und anschließend
über ein Bedien-Menü der zu befüllende Typ des Starterrohrs 2, der verwendete Effektor
4 sowie die Art der verwendeten Füllflüssigkeit 10 eingegeben.
[0038] Aus den eingegebenen Daten für den Typ des Effektor-Starterrohrs 2 und des Effektors
4 ermittelt die elektronische Steuerung das Soll-Füllvolumen des zu füllenden Starterrohrs
2. Ferner ermittelt die Steuerung anhand der Art der Füllflüssigkeit 10 deren Temperaturkoeffizienten.
Anschließend errechnet die Steuerung aus dem Soll-Füllvolumen, dem Temperaturkoeffizienten
sowie der von dem Temperaturmessfühler 18 übermittelten Temperatur der Füllflüssigkeit
10 die Soll-Füllmenge an Füllflüssigkeit 10.
[0039] Die elektronische Steuerung ist eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) kann
aber auch als Mikroprozessor-System oder in anderer geeigneten Weise ggf. als Analogsteuerung
ausgebildet sein.
[0040] Nachdem die Steuerung die Soll-Füllmenge der Füllflüssigkeit 10 ermittelt hat, steuert
sie über eine Steuerungsleitung 24 einen Antriebsmotor 26 einer Förderpumpe 28, die
innerhalb der Zulaufleitung 14 angeordnet ist, an. Die Förderpumpe 28 pumpt die Flüssigkeit
10 aus dem Flüssigkeitstank 16 in das Starterrohr 2. Während des Befüllens wird die
Flüssigkeitsmenge durch einen in der Zulaufleitung 14 zwischen der Förderpumpe 28
und dem Zulaufanschluss 12 angeordneten Durchflussmesser 30 überwacht, der die Menge
an durchgeflossener Flüssigkeit 10 aufnimmt und über eine Steuerungsleitung 32 an
die Steuerung übermittelt.
[0041] Die Förderpumpe 28 fördert die Füllflüssigkeit 10 in das Starterrohr 2. Durch die
einlaufende Flüssigkeit 10 wird in dem Starterrohr 2 die in diesem befindliche Luft
verdrängt. Zum Abführen der Luft weist die Verschlussklappe 6 des Starterrohrs 2 einen
Rücklaufanschluss 34 auf, an dem eine Rücklaufleitung 36 angeordnet ist, über die
die Luft aus dem Starterrohr 2 entweichen kann. Ist die Luft vollständig aus dem Inneren
des Starterrohrs 2 verdrängt, fließt durch den Rücklaufanschluss 34 auch die Füllflüssigkeit
10 in die Rücklaufleitung 36 ab. In der Rücklaufleitung 36 in nahe dem Rücklaufanschluss
34 ein Flüssigkeitssensor 38 angeordnet, der dieses Auslaufen der Füllflüssigkeit
10 der elektronischen Steuerung über eine Steuerungsleitung 40 meldet. Nach Eingang
des Sensorsignals des Flüssigkeitssensors 38 veranlasst die Steuerung 23 über eine
Steuerungsleitung 44 die sperrende Ansteuerung eines in der Rücklaufleitung 36 zwischen
dem Flüssigkeitssensor 38 und dem Rücklaufanschluss 34 angeordneten Magnetventils
44:
[0042] Der Befüllvorgang wird fortgesetzt, indem die Flüssigkeit 10 unter Expansion der
an dem Starterrohr 2 angeordneten Ausgleichsmembran 8 eingefüllt wird. Während des
Befüllens gleicht die Steuerung 23 die von dem Durchflussmesser 30 übermittelten Werte
der Durchflussmenge ständig mit der Soll-Füllmenge ab. Entspricht die gemessen Durchflussmenge
der Soll-Füllmenge, schaltet die Steuerung 23 den Antriebsmotor 26 der Förderpumpe
28 ab, der Befüllvorgang des Effektor-Starterrohrs 2 ist beendet. Die Anschlussleitungen
14 u. 36 können von den Anschlüssen 12 u. 34 entfernt werden.
[0043] Der Rücklaufanschluss 34 und der Zulaufanschluss 12 an der Verschlussklappe 6 sind
jeweils mit in der Figur nicht dargestellten Schraubkupplungen mit Rückschlagventilen
ausgestattet, die beim Anschließen der Zulaufleitung 14 und der Rücklaufleitung 36
automatisch öffnen und bei Entfernung der Leitungen 14 u. 36 automatisch schließen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 2 -
- Effektor-Starterrohr
- 4 -
- Effektor
- 6 -
- Verschlussklappe
- 8 -
- Ausgleichsmembran
- 10 -
- Flüssigkeit
- 12 -
- Zulaufanschluss
- 14 -
- Zulaufleitung
- 16 -
- Flüssigkeitstank
- 18 -
- Temperaturmessfühler
- 20 -
- Messleitung
- 24 -
- Steuerungsleitung
- 26 -
- Motor
- 28 -
- Förderpumpe
- 30 -
- Durchflussmesser
- 32 -
- Steuerungsleitung
- 34 -
- Rücklaufanschluss
- 36 -
- Rücklaufleitung
- 38 -
- Flüssigkeitssensor
- 40 -
- Steuerungsleitung
- 42 -
- Steuerungsleitung
- 44 -
- Magnetventil
1. Verfahren zum Flüssigkeitsbefüllen von Effektor-Starterrohren (2), bei dem zunächst
anhand des zu füllenden Starterrohrs (2) und des darin befindlichen Effektors (4)
ein Soll-Füllvolumen ermittelt wird, dann eine Soll-Füllmenge an Flüssigkeit (10)
ermittelt wird und das Effektor-Starferrohr (2) befüllt wird, bis an einer Entlüftungsöffnung
(34) Flüssigkeit (10) austritt, wonach die Entlüftungsöffnung (34) verschlossen wird
und die noch fehlende Soll-Füllmenge unter Expansion eines an dem Starterrohr (2)
vorgesehenen Ausgleichskörpers (8) in das Starterrohr (2) eingefüllt wird.
2. Verfahren zum Befüllen von Effektor-Starterrohren (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Soll-Füllvolumen errechnet wird oder anhand zuvor ermittelter und tabellarisch
abgelegter Werte bestimmt wird.
3. Verfahren zum Befüllen von Effektor-Starterrohren (2) nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Art des Füllmittels (10) in Abhängigkeit des zu füllenden Starterrohres (2),
des darin befindlichen Effektors (4) und/oder der zu erwartenden Einsatzbedingungen
gewählt wird.
4. Verfahren zum Befüllen von Effektor-Starterrohren (2) nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Flüssigkeit (10) ermittelt wird und die Soll-Füllmenge der Flüssigkeit
(10) vor dem Befüllen in Abhängigkeit von der Temperatur, dem Temperaturkoeffizienten
der Flüssigkeit (10) sowie dem Soll-Füllvolumen ermittelt wird.
5. Befüllvorrichtung zum Befüllen von Effektor-Starterrohren (2), nach einem Verfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit mindestens einem Flüssigkeitstank (16), mit
Fördermitteln (14, 26, 28, 36), mit Mitteln zum Feststellen der Soll-Füllmenge, mit
einer Anzeige- und Bedieneinheit und mit Steuerungsmitteln zum Befüllen mit der Soll-Füllmenge.
6. Befüllvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermittel eine Förderpumpe (28), eine zwischen der Förderpumpe (28) und einem
Starterrohrzulaufanschluss (12) angeordnete Zulaufleitung (14) und eine an dem Rücklaufanschluss
(34) des Starterrohrs (2) angeordnete Rücklaufleitung (36) aufweisen.
7. Befüllvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Zulaufleitung (14) ein Durchflussmesser (30) vorgesehen ist.
8. Befüllvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rücklaufleitung (36) ein vorzugsweise elektrisch steuerbares Absperrventil
(44) vorgesehen ist.
9. Befüllvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am starterrohrseitigen Ende der Rücklaufleitung (36) ein Flüssigkeitssensor (38)
vorgesehen ist.
10. Befüllvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Erfassen der Flüssigkeitstemperatur (18) vorgesehen sind.
11. Befüllvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Befüllvorrichtung in einem Traggestell, vorzugsweise in einem Container eingegliedert
ist, das verfahrbar ausgebildet ist.
12. Befüllvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektronische Steuerung vorgesehen ist, welche zunächst anhand des zu füllenden
Starterrohrs (2) und des darin befindlichen Effektors (4) ein Soll-Füllvolumen ermittelt
und dann eine Soll-Füllmenge an Flüssigkeit (10) in Abhängigkeit von der Temperatur,
der Art und dem Temperaturkoeffizienten der:Flüssigkeit (10) ermittelt und den Befüllvorgang
entsprechend steuert.