[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrichtung mit einem Sperrriegel, der mittels
eines Stellmotors betätigbar ist, und mit einem Stromsensor zum Messen des Stroms
durch den Stellmotor beim Stellen des Sperrriegels. Unter Stellen des Sperrriegels
wird im Folgenden sowohl das Verriegeln als auch das Entriegeln der Verriegelungseinrichtung
verstanden.
[0002] Verriegelungseinrichtungen werden zum Verriegeln von Türen und Fenstern in Gebäuden,
für Tresore, für Schubladen an Möbeln und ähnlichen Anwendungen verwendet. Sie weisen
in der Regel einen Sperrriegel auf, der mechanisch oder über einen Aktor elektrisch
betätigt werden kann.
[0003] Aus der DE 298 03 845 U1 ist eine gattungsgemäße Verriegelungseinrichtung bekannt.
Darin ist ein Sperrriegel offenbart, der mittels zweier Elektromotoren stellbar ist.
Die Elektromotoren übertragen die Kraft zum Stellen mittels eines Getriebes aus den
Sperrriegel. Ferner ist offenbart, den Strom durch die Elektromotoren zur Bestimmung
einer Endlagenposition des Sperrriegels beim Stellen zu messen. Erreicht der Türriegel
am Ende des Stellvorgangs die Endposition und befindet sich somit im vollständig entriegelten
oder vollständig verriegelten Zustand, wird die Bewegung des Stellmotors blockiert
und es kommt zu einem drastischen Anstieg des Stromwerts. Dadurch ist die Endlagenposition
des Sperrriegels erkennbar. Liegt allerdings beim Stellen des Sperrriegels eine Störung
vor, kann es vor dem Erreichen der Endlagenposition zu einem Anstieg des Stromniveaus
kommen. Dies führt zu fehlerhaften Meldungen und zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit,
da beispielsweise falsche Informationen an angeschlossene Überwachungssysteme übermittelt
werden können. Alternativ wird in der oben angeführten Druckschrift vorgeschlagen,
die Endlagenposition des Sperrriegels mittels eines Endanschlags mit daran angebrachten
Mikroschalter festzustellen. Nachteilig ist hierbei, dass zusätzliche mechanische
Bauteile in die Verriegelungseinrichtung integriert werden müssen und somit der Platzbedarf
erhöht und die Herstellung erschwert wird.
[0004] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verriegelungseinrichtung der
eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die einfach aufgebaut ist und bei
der die Gefahr von Fehlermeldungen reduziert ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst die Verriegelungseinrichtung
eine Zeitmesseinheit zum Messen einer Stelldauer. Unter Stelldauer wird im Folgenden
die Zeitspanne verstanden, die benötigt wird, bis der Riegelweg zum Entriegeln oder
zum Verriegeln vollständig zurückgelegt ist. Die Stelldauer wird im Wesentlichen vom
Anfang bis zum Ende des Stellvorgangs gemessen. Bevorzugt beginnt das Messen der Stelldauer,
sobald ein Strom durch den Stellmotor fließt und endet, sobald der Strom abgeschaltet
ist. Weiterhin ist es bevorzugt, dass die Verriegelungseinrichtung so ausgebildet
ist, dass, solange ein Strom durch den Stellmotor fließt, der Stellvorgang des Sperrriegels
ausgeführt wird. Die Stelldauer kann grundsätzlich kontinuierlich oder auch diskret,
zum Beispiel intervallweise, gemessen werden. Bevorzugt ist eine kontinuierliche Messung.
[0007] Des Weiteren ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, in der Referenzsignalverläufe
für den Strom beim ungestörten Stellen des Sperrriegels hinterlegt sind und die ausgebildet
ist, durch Vergleichen des gemessenen Signalverlaufs mit einem der Referenzsignalverläufe,
zeitabhängig den Betriebszustand der Verriegelungseinrichtung zu erkennen. Die Steuereinrichtung
kann zusammen mit dem Sperrriegel und dem Stellmotor als eine Baueinheit ausgebildet
und mit dem Stellmotor und dem Sperrriegel in einem Gehäuse angeordnet sein. Auch
ist eine räumliche Trennung der Steuereinrichtung von Stellmotor und Sperrriegel möglich,
wobei diese dann mit dem Stellmotor über eine Datenleitung kommuniziert. Bevorzugt
ist in der Steuereinrichtung zumindest ein Referenzsignalverlauf für den ungestörten
Entriegelungsvorgang und zumindest ein Referenzsignalverlauf für den ungestörten Verriegelungsvorgang
hinterlegt. Weiterhin können für jeden Stellvorgang mehrere Referenzsignalverläufe
hinterlegt sein. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Steuereinrichtung als unabhängiges
Bauteil ausgebildet ist und mit verschiedenen Stellmotoren verwendbar sein soll. Die
Referenzsignalverläufe können grundsätzlich sowohl kontinuierlich als auch diskret
angegeben sein, wobei kontinuierliche Signalverläufe bevorzugt sind. Die Referenzsignalverläufe
sind über die Zeit angegeben. Die Zeitspanne, über die ein Referenzsignalverlauf angegeben
ist, bestimmt sich nach der Stelldauer des Stellmotors beim ungestörten Stellen, für
den der jeweilige Referenzsignalverlauf ausschlaggebend ist. Grundsätzlich kann der
Referenzsignalverlauf mit einem linienförmigen Verlauf über die Zeit angegeben sein.
Bevorzugt sind ein oder mehrere Wertebereiche angegeben, die über die Zeit verlaufen.
Jeder Wertebereich weist dabei einen oberen und einen unteren Grenzwert auf. Die Wertebereiche
sind dabei so angegeben, dass sie jeweils mit einem Betriebszustand der Verriegelungseinrichtung
in Einklang stehen. Befindet sich der mittels des Stromsensors gemessene Strom zu
einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb eines bestimmten Wertebereichs des Referenzsignalverlaufs
zum selben Zeitpunkt, erkennt die Steuereinrichtung, dass sich die Verriegelungseinrichtung
in dem Betriebszustand befindet, der mit dem Wertebereich korrespondiert, in den der
gemessene Strom fällt. Über- bzw. unterschreitet der gemessene Strom im weiteren Verlauf
den oberen bzw. unteren Grenzwert dieses Wertebereiches, erkennt die Steuereinrichtung,
dass sich der Betriebszustand der Verriegelungseinrichtung ändert und sich ein neuer
Betriebszustand einstellt. Mittels der Zeitmesseinheit kann das gemessene Stromsignal
jeweils einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb der Stelldauer zugeordnet werden und
mit dem Signalwert oder Signalwertebereich des Referenzsignalverlaufs des selben Zeitpunktes
verglichen werden. Hiermit wird gewährleistet, dass zu jedem Zeitpunkt der aktuelle
Betriebszustand der Verriegelungseinrichtung erkennbar ist und es nicht zu Falschmeldungen
an Überwachungssysteme kommen kann. Somit ist bei der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung
eine erhöhte Sicherheit gewährleistet. Weiterhin sind keine zusätzlichen mechanischen
Bauteile erforderlich, die in der unmittelbaren Umgebung des Stellmotors bzw. Sperrriegels
angeordnet werden müssen.
[0008] Zweckmäßigerweise unterscheidet die Steuereinrichtung zwischen mindestens drei Betriebszuständen,
nämlich der Positionierung des Sperrriegels in einer Endlage, dem Verstellen des Sperrriegels
und dem Vorhandensein einer Störung. Weitere Betriebszustände, beispielsweise die
Aufteilung des Betriebszustandes "Störung" in Unterkategorien sind möglich.
[0009] Der Stromsensor und die Zeitmesseinheit sind bevorzugt integriert in die Steuereinrichtung
ausgebildet, wodurch die Verriegelungseinrichtung kompakt ausgebildet und leicht zu
montieren ist. Zweckmäßigerweise weist die Steuereinrichtung weiterhin einen Prozessor
auf, der das Abgleichen der gemessenen Signalverläufe mit den Referenzsignalverläufen
durchführt. Ferner kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, den Stellmotor der
Verriegelungseinrichtung so anzusteuern, dass sich der Stellmotor zum Verriegeln in
eine erste Drehrichtung und zum Entriegeln in eine zweite Drehrichtung dreht. Dazu
generiert die Steuereinrichtung vorzugsweise eine Spannung, um den Stellmotor der
Verriegelungseinrichtung zu betreiben. Über die Polarität der Spannung kann die erste
oder die zweite Drehrichtung vorgegeben werden.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Steuereinrichtung ein Speichermedium
auf, in dem die Referenzsignalverläufe für den Strom hinterlegbar sind. Weiterhin
ist es möglich, die gemessenen Stromverläufe mit den dazugehörigen gemessenen Stelldauern
im Speichermedium zu speichern. Durch Speicherung der gemessenen Stromverläufe ist
es möglich, diese Information zu einem späteren Zeitpunkt abzurufen, um beispielsweise
rückwirkend Zeitpunkte zu ermitteln, an denen Störungen aufgetreten sind.
[0011] Grundsätzlich ist es möglich, den Signalverlauf des Stromes durch den Stellmotor
diskret, beispielsweise intervall- oder taktweise, zu messen. Bevorzugt wird der Signalverlauf
vom Stromsensor kontinuierlich über die Stelldauer gemessenen. Gleichzeitig findet
ein fortwährender Abgleich des gemessenen Signals mit dem Referenzsignal statt. Dadurch
erkennt die Steuereinrichtung eine Änderung des Betriebszustandes mit der geringstmöglichen
Zeitverzögerung.
[0012] Zweckmäßig ist die Steuereinrichtung ausgebildet, eine Störung in der Verriegelungseinrichtung
zu erkennen, wenn der gemessene Signalverlauf vom Referenzsignalverlauf vor Ablauf
der Stelldauer abweicht. Durch Auswahl eines Wertebereichs für den Referenzsignalverlauf,
kann eine Toleranz vorgegeben werden, innerhalb derer eine Abweichung des gemessenen
Signals vom Referenzsignal nicht zur Feststellung einer Störung führt. Hierdurch kann
verhindert werden, dass nur geringfügige Abweichungen vom Referenzsignal, die nicht
auf eine Störung, sondern auf andere Umstände, beispielsweise Materialerwärmung, zurückzuführen
sind, fälschlicherweise von der Steuereinrichtung als Störung erkannt werden. Die
Abweichungen werden von der Steuereinrichtung zeitabhängig festgestellt, das heißt,
zu einem gegebenen Zeitpunkt wird ein gemessenes Signal mit einem zeitgleichen Referenzsignal
verglichen. Bevorzugt wird bei einer Abweichung die Störung von der Steuereinrichtung
als Schwergängigkeit des Sperrriegels erkannt, wenn der Betrag des gemessenen Stroms
durch den Stellmotor größer ist als beim ungestörten Stellen und kleiner ist als bei
einem vollständigen Blockieren des Stellmotors. Ein vollständiges Blockieren des Stellmotors
stellt sich im störungsfreien Betrieb bei Erreichung der Endlagenposition des Sperrriegels
ein. Steigt der Betrag des Stromes vor Ablauf der Stelldauer auf einen Wert an, der
beim vollständigen Blockieren des Stellmotors erreicht wird, ist es zweckmäßig, dass
die Steuereinrichtung als Störungsart ein unvollständiges Stellen des Sperrriegels
erkennt. Hierdurch ist möglich, dass die Steuereinrichtung verschiedene Störungsarten
unterscheidet und somit differenziertere Informationen anbieten kann, was zu einer
Vereinfachung der Störungsbehebung führt. Weiterhin kann die Steuereinrichtung ausgebildet
sein, bei Erkennen einer Störung den Stellmotor abzuschalten, um ein Zerstören des
Stellmotors zu vermeiden, den Stromverbrauch zu reduzieren oder unerwünschte Geräuschbelästigung
zu verhindern.
[0013] Bevorzugterweise weist die Steuereinrichtung eine Ausgabeeinheit auf, um den Betriebszustand
der Verriegelungseinrichtung auszugeben. Bei einer Störung der Verriegelungseinrichtung
ist es zweckmäßig, wenn die Ausgabeeinheit einen akustischen und/oder optischen Alarm
auslöst. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuereinrichtung ausgebildet sein, den
Betriebszustand der Verriegelungseinrichtung mittels einer Datenverbindung an ein
Überwachungssystem zu kommunizieren. Diese Kommunikation kann beispielsweise mittels
eines Datenbusses oder auch mittels einer Funkübertragung erfolgen. Ein Überwachungssystem
ist beispielsweise eine zentrale Haustechnik-Verwaltungsanlage oder eine Einbruchmeldeanlage.
[0014] Zweckmäßig ist die Steuereinrichtung ausgebildet, nach Ablauf der Stelldauer und/oder
nach Messen des entsprechenden Signals für eine Endlagenposition des Sperrriegels,
den Stellmotor stromlos zu schalten. Hierdurch wird der Stellmotor geschont und der
Stromverbrauch reduziert. Es ist zweckmäßig, dass die Steuereinrichtung ausgebildet
ist, zur Erkennung der Endlagenposition des Sperrriegels und somit zur Stromlosschaltung
des Stellmotors, beide Parameter heranzuziehen, um zu vermeiden, dass, beispielsweise
bei einer Schwergängigkeit des Sperrriegels, der Stellmotor nach Ablauf der Stelldauer
für den ungestörten Betrieb abgeschaltet wird, ohne dass der Sperrriegel die Endlagenposition
erreicht hat.
[0015] In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine Verriegelungseinrichtung
mit einem Sperrriegel vorgesehen, der ein Innengewinde aufweist. Ferner weist die
Verriegelungseinrichtung eine Gewindespindel auf, die mit dem Stellmotor gekoppelt
ist und die in das Innengewinde in dem Sperrriegel eingreift, so dass sich bei einem
Rotieren des Stellmotors die Gewindespindel dreht und der Sperrriegel in Richtung
der Längsachse der Gewindespindel zum Verriegeln bzw. Entriegeln bewegbar ist. Dies
hat den Vorteil, das die Gewindespindel sich in dem Innengewinde des Sperrriegels
bewegt, und so die Drehung des Stellmotors in eine translatorische Stellbewegung des
Sperrriegels umgesetzt wird, wobei der dafür benötigte Bauraum weitestgehend minimiert
ist.
[0016] Es ist zweckmäßig, dass der Stellmotor mit der Gewindespindel über ein Getriebe gekoppelt
ist, um das nötige Drehmoment zum Verstellen des Sperrriegels zu bewirken.
[0017] Vorzugsweise sind der Stellmotor, das Getriebe, die Gewindespindel und der Sperrriegel
im Wesentlichen in einer Reihe angeordnet. Auf diese Weise lässt sich die Verriegelungseinrichtung
Platz sparend aufbauen und kann vor allem einfach montiert werden. Insbesondere bei
einem runden Querschnitt der Verriegelungseinrichtung lässt sich für die Montage der
Verriegelungseinrichtungseinrichtung ein entsprechendes Loch z.B. durch Bohren herstellen,
in das die Verriegelungseinrichtung in einfacher Weise eingesetzt werden kann.
[0018] Weiterhin ist es zweckmäßig, dass das Getriebe und/oder die Steigung der Windungen
der Gewindespindel dimensioniert sind, um eine Selbsthemmung des Sperrriegels zu erreichen.
Auf diese Weise kann der Sperrriegel bei Einwirken einer Kraft nicht entriegelt werden.
[0019] Das Getriebe, der Stellmotor und die Gewindespindel sind in einem Gehäuse aufgenommen,
wobei der Sperrriegel in einem entriegelten Zustand zumindest teilweise in das Gehäuse
und in einem verriegelten Zustand zumindest teilweise aus dem Gehäuse verfahrbar ist.
Zur einfacheren Montage ist das Gehäuse mit einem Flansch versehen, mit dem die Verriegelungseinrichtung
z.B. in einer Tür oder in einem Türrahmen montierbar ist.
[0020] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- eine Verriegelungseinrichtung im entriegelten Zustand;
- Fig. 2
- die Verriegelungseinrichtung aus Fig. 1 im verriegelten Zustand;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine Verriegelungseinrichtung;
- Fig. 4
- eine Explosionsdarstellung einer Verriegelungseinrichtung;
- Fig. 5
- eine in eine Tür eingebaute Verriegelungseinrichtung;
- Fig. 6
- Signalverläufe für eine Spannung und einen gemessenen Strom durch den Stellmotor einer
Verriegelungseinrichtung bei einem ungestörten Stellverlauf;
- Fig. 7
- die Signalverläufe für Spannung und gemessenen Strom durch den Stellmotor bei einer
Blokkierung des Stellmotors;
- Fig. 8
- die Signalverläufe für Spannung und gemessenen Strom durch den Stellmotor bei einer
Schwergängigkeit des Sperrriegels; und
- Fig. 9
- die Signalverläufe für Spannung und Strom eines Referenzsignals.
[0021] In Figur 1 ist eine Verriegelungseinrichtung in einem entriegelten Zustand dargestellt.
Die Verriegelungseinrichtung weist einen Sperrriegel 1 auf, der durch einen Stellmotor
3 bewegt werden kann. Der Stellmotor 3 ist mit einem Getriebe, das sich in dem Gehäuse
5 befindet, gekoppelt, so dass eine Drehbewegung des Stellmotors 3 in eine translatorische
Stellbewegung des Sperrriegels 1 umgesetzt wird. Der Sperrriegel 3 ist in dem entriegelten
Zustand nahezu vollständig in das Gehäuse 5 verfahren. Das Gehäuse 5 ist an einem
Ende, an dem der Sperrriegel 3 angeordnet ist mit einem Flansch 10 versehen, um die
Verriegelungseinrichtung z.B. ein einem Türrahmen, einem Fensterrahmen, in einem Rahmen
für einen Tresor oder ähnlichem zu befestigen.
[0022] Der Stellmotor 3, das Getriebe und der Sperrriegel 1 sind in der dargestellten Ausführungsform
in einer Reihe angeordnet, so dass bei der Montage lediglich eine entsprechende Bohrung
z.B. in dem Türrahmen notwendig ist, um die Verriegelungseinrichtung einzusetzen.
Dazu ist es insbesondere vorteilhaft, wenn das Gehäuse 5 und der Stellmotor 3 einen
runden Querschnitt aufweisen und die Bohrung im Wesentlichen dem Durchmesser des runden
Querschnitts entspricht, so dass die Verriegelungseinrichtung in die Bohrung eingesetzt
werden kann.
[0023] In Figur 2 ist die Verriegelungseinrichtung im verriegelten Zustand dargestellt.
Man erkennt, dass der Sperrriegel 1 beim Verriegeln aus dem Gehäuse 5 herausbewegt
wird und vorzugsweise durch Eingriff in eine entsprechende Ausnehmung in der zu verriegelnden
Tür oder Ähnlichem eingreift und dieses somit verschlossen hält.
[0024] In Figur 3 ist eine Verriegelungseinrichtung in Querschnittsdarstellung gezeigt.
Man erkennt, dass sich in dem Gehäuse 5 ein Getriebe 13 befindet, mit dem die Drehbewegung
des Stellmotors 3 in eine Drehbewegung einer Gewindespindel 9 umgesetzt wird. Die
Gewindespindel 9 greift in ein entsprechendes Innengewinde 20 des Sperrriegels 1 ein,
so dass der Sperrriegel 3 bei einer Drehbewegung der Gewindespindel 9 translatorisch,
d.h. in Richtung der Längsachse des Innengewindes 20, bewegt wird. Das Getriebe 13
und die Steigung der Windungen der Gewindespindel 9 sind so gewählt, dass eine Selbsthemmung
des Sperrriegels 1 erreicht wird, d.h. dass sich bei Druck oder Zug auf den Sperrriegel
1 die Gewindespindel 9 nicht dreht.
[0025] Das Getriebe 13 ist vorzugsweise als Planetengetriebe ausgeführt, so dass eine Rotorachse
des Stellmotors 3 im Wesentlichen fluchtend mit der Drehachse der Gewindespindel 9
angeordnet werden kann. Das Getriebe 13 ist mit dem Gehäuse 5 fest verbunden und die
Gewindespindel 9 in dem Getriebe 13 gelagert, so dass die Drehachse der Gewindespindel
9 im Wesentlichen parallel zur Achse des zylinderförmigen Gehäuses 5 verläuft.
[0026] In Figur 4 ist eine Verriegelungseinrichtung in einer Explosionsdarstellung gezeigt.
Man erkennt, dass das Gehäuse 5 mit dem Stellmotor 3 mit Hilfe von Befestigungsschrauben
8 verbunden wird, so dass der Stellmotor 3 und das Gehäuse 5 einen im Wesentlichen
zylinderförmigen Körper bilden. Das Getriebe 13 ist in dem Gehäuse 5 aufgenommen,
wobei ein Ritzel 12, das mit der Rotorachse des Stellmotors 3 verbunden ist, in das
in das Gehäuse 5 eingesetzte Getriebe 13 koppelnd eingreift.
[0027] In das Gehäuse 5 wird ein Führungselement 2 eingesetzt, das zur Führung des Sperrriegels
1 in Längsrichtung dient. Das Führungselement 2 weist ein Anschlagselement 11 auf,
der als Anschlag für die entriegelnde Stellung des Sperrriegels 1 dient. Um in dem
Führungselement 2 gehalten zu werden, weist der Sperrriegel 1 einen Führungsabschnitt
22 auf, der dem Innenquerschnitt des Führungselements 2 entspricht, so dass eine Führung
des Sperrriegels 1 durch das Führungselement 2 ermöglicht wird.
[0028] Eine Anschlagscheibe 4 dient als weiterer Anschlag für den Sperrriegel 1 in der verriegelnden
Stellung. Die Anschlagscheibe 4 blockiert dabei den Sperrriegel 1, in dem der Führungsabschnitt
22 an der Anschlagscheibe 4 anliegt.
[0029] Es ist ein Flansch 10 vorgesehen, der über Schrauben 6 mit der Anschlagscheibe 4
und dem Gehäuse 5 verbunden werden kann, so dass die Verriegelungseinrichtung zusammengehalten
wird. Der Flansch weist weitere Schraubenöffnungen 23 auf, um mit weiteren Schrauben
7 bei der Montage der Verriegelungseinrichtung in einer entsprechenden Ausnehmung
in einem Türrahmen oder Ähnlichem montiert zu werden.
[0030] Die in der Explosionsdarstellung dargestellten Einzelteile können teilweise gemeinsam
ausgeführt werden. So kann z.B. der Flansch 10, die Anschlagscheibe 4, das Führungselement
2 und das Gehäuse 5 als ein einzelnes Bauteil ausgebildet sein, was aus Fertigungsgründen
vorteilhaft wäre.
[0031] In Figur 5 ist eine typische Montageanordnung für eine Verriegelungseinrichtung dargestellt.
Der Stellmotor 3 und der Sperrriegel 1 der Verriegelungseinrichtung 14 sind durch
einen Türrahmen 17 in einer Wand befestigt und über Verbindungsleitungen 16 mit der
Steuereinrichtung 15 verbunden. Die in Figur 5 gezeigte Verriegelungseinrichtung 14
dient zum Verriegeln einer Tür 18, die eine Verriegelungsausnehmung 19 aufweist, um
im verriegelten Zustand den Sperrriegel 1 aufzunehmen.
[0032] Die Steuereinrichtung 15 ist vom Stellmotor 3 getrennt ausgeführt und lediglich über
die Verbindungsleitungen 16 mit diesem verbunden. Die Steuereinrichtung 15 kann neben
der Tür 18 oder davon entfernt angeordnet sein. Die Steuereinrichtung 15 kann Einrichtungen
zur Zugangskontrolle, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, aufweisen, um nur
bestimmten Benutzern Zugang zu gewähren. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass
die Steuereinrichtung 15 eine Zeitschließeinrichtung oder ähnliches aufweist, um den
Zugang nur zu bestimmten Zeiten zu gewähren. Wesentlich ist, dass die Steuereinrichtung
das Verriegeln und Entriegeln der Verriegelungseinrichtung 14 kontrolliert. Die Steuereinrichtung
15 weist weiterhin zur Detektion des Stromflusses durch den Stellmotor 3 einen Stromsensor
24 auf. Ferner ist ein Speichermedium 28 in der Steuereinheit 15 vorhanden, in dem
Referenzsignalverläufe und gemessene Signalverläufe für den Strom durch den Stellmotor
3 speicherbar sind.
[0033] In der dargestellten Ausführungsform steuert die Steuerungseinrichtung 15 den Stellmotor
3 der Verriegelungseinrichtung 14 über Anlegen einer Spannung an. Die Polarität der
angelegten Spannung bestimmt die Drehrichtung des Stellmotors und somit, ob der Sperrriegel
1 in die verriegelnde Stellung oder in die entriegelnde Stellung gefahren wird. Selbstverständlich
kann der Stellmotor 3 auch als Schrittmotor oder ähnliches ausgebildet sein.
[0034] Die Steuereinrichtung 15 überwacht weiterhin durch Vergleich von gemessenen Strom-
und Spannungsverläufen mit im Speichermedium 28 gespeicherten Referenzsignalen, ob
die gewünschte Endposition des Sperrriegels 1 erreicht wird, oder ob eine Störung,
z.B. durch die Blockierung des Riegels während des Verstellens bzw. eine Schwergängigkeit
des Sperrriegels 1 vorliegt. Um die gemessenen Stromsignale Zeitpunkten zuordnen zu
können, weist die Steuereinrichtung 15 eine Zeitmesseinheit 26 zur Messung der Stelldauer
auf, die die Zeit, während der der Sperrriegel 1 verstellt wird, misst. Die Signalverläufe
des Stroms durch den Stellmotor 3 werden mittels der Zeitmesseinheit 26 und dem Stromsensor
24 kontinuierlich über die Stelldauer gemessen. Weicht zu einem gegebenen Zeitpunkt
ein gemessenes Signal von dem korrespondierenden Referenzsignal oder Referenzsignalwertebereich
ab, stellt die Steuereinrichtung 15 eine Störung fest. Eine solche Störung kann beispielsweise
in einer Ausgabeeinheit 27 der Steuereinrichtung 15 ausgegeben werden oder alternativ
über eine (nicht gezeigte) Datenverbindung an ein Überwachungssystem kommuniziert
werden.
[0035] In Figur 6 sind die Signalverläufe für die Spannung und den Strom beim Ansteuern
des Stellmotors 3 dargestellt. Figur 6 zeigt das Ansteuern des Stellmotors 3 mit einer
konstanten Spannung über die Stelldauer bei einem ungestörten Stellvorgang. Der dazugehörige,
gemessene Stromverlauf ist darunter dargestellt. Der Stromverlauf lässt sich in drei
Phasen, eine Anfangsphase A, eine Mittelphase B und eine Endphase C, unterteilen.
In einer Anfangsphase A benötigt der Stellmotor 3 einen Anlaufstrom, der gegenüber
dem normalen Laufstrom des Stellmotors 3 erhöht ist. Nach der Anfangsphase A geht
der Wert des Stroms auf einen mittleren Wert zurück, wie mit Bezug auf die Mittelphase
B dargestellt wird. Erreicht der Sperrriegel den Endanschlag, z.B. durch Anschlag
des Führungsabschnittes 22 des Sperrriegels 1 an der Anschlagscheibe 4, so wird die
Drehbewegung des Stellmotors blockiert und der Strom springt auf einen sehr hohen
Wert. Dies ist in der Endphase C des Stromverlaufs dargestellt. Die Steuereinrichtung
erkennt bei Vergleich mit dem Referenzsignal das Ende des Stellvorgangs und schaltet
die Spannung an dem Stellmotor 3 ab, um eine etwaige Zerstörung zu vermeiden, die
Energieaufnahme zu begrenzen, eine Geräuschentwicklung des Stellmotors 3 zu vermeiden
und dergleichen.
[0036] In Figur 7 sind die gemessenen Signalverläufe für Spannung und Strom durch den Stellmotor
3 bei einer Blockierung des Sperrriegels 1 bzw. des Stellmotors 3 dargestellt. Man
erkennt, dass bei Anlegen der Spannung der Strom einen sehr hohen Wert annimmt und
kein Anlaufen des Stellmotors 3 erfolgt, was durch ein Abfallen des Stromwerts detektierbar
wäre. In einer entsprechenden Phase B erkennt die Steuereinrichtung 15 die Blockierung
und schaltet nach einer vorgegebenen Zeitdauer, nach der sicher erkannt werden konnte,
dass der Stellmotor 3 nicht anläuft, die Spannung ab. Eine Störung wird z.B. an die
Ausgabeeinrichtung 27 der Steuereinrichtung 15 gemeldet.
[0037] In Figur 8 sind die gemessenen Signalverläufe für Spannung und Strom durch den Stellmotor
bei einer Schwergängigkeit des Stellmotors 3 bzw. des Sperrriegels 1 dargestellt.
Während einer Phase A läuft der Stellmotor an und nimmt einen anfänglich hohen Wert
an, der nach Ablauf der Anlaufphase A auf einen mittleren Wert abfällt. In der Phase
B erkennt man, dass im Stromverlauf Schwankungen auftreten, die auf eine Schwergängigkeit
des Sperrriegels bzw. des Stellmotors 3 hinweisen. Solange der Wert des Stroms jedoch
nicht einen Maximalwert erreicht, kann auf eine weitere Bewegung des Stellmotors 3
geschlossen werden und die Spannung bleibt an den Stellmotor 3 angelegt. Ferner wird
eine Schwergängigkeit des Motors von der Ausgabeeinheit 27 angezeigt. Tritt dann,
wie in Phase C dargestellt, eine Blockierung ein, nimmt der Strom einen hohen Wert
an. Da die Blockierung vor dem Ablauf einer bestimmten, für das Entriegeln bzw. Verriegeln
notwendigen, Stelldauer von der Steuereinrichtung 15 durch Vergleich mit dem Referenzsignal
erkannt wird, stellt die Steuereinrichtung 15 fest, dass die Endposition des Sperrriegels
1 nicht vollständig erreicht worden ist und die Ausgabeeinheit 27 zeigt eine entsprechende
Meldung an. Weiterhin stellt die Steuereinheit 15 den Strom ab, um eine Schädigung
des Stellmotors 3 zu verhindern.
[0038] In Figur 9 sind Referenzsignalverläufe für Spannung und Strom durch den Stellmotor
über eine Stelldauer dargestellt, wie sie in der Speichereinheit 28 hinterlegt sind.
Der Referenzsignalverlauf für den Strom ist als Wertebereich dargestellt, der über
die Stelldauer verläuft. Der Wertebereich weist einen oberen Grenzwert G
O und einen unteren Grenzwert G
U auf. Solange die gemessenen Stromsignale während der Stelldauer innerhalb des oberen
und unteren Grenzwertes G
O, G
U liegen, erkennt die Steuereinheit 15, dass der Stellvorgang ungestört verläuft. Liegt
zu einem gegebenen Zeitpunkt ein gemessenes Stromsignal außerhalb des Wertebereichs,
erkennt die Steuereinrichtung 15 ein Störung. Erreicht die gemessene Signalstärke
einen Wert, der im Wertebereich für ein Blockieren des Stellmotors 3 liegt, wie er
beim Referenzsignal in Phase C angegeben ist, und wird dieses Signal beispielsweise
in der Phase B gemessen, erkennt die Steuereinrichtung 15, dass es sich bei der Störung
um eine unvollständiges Stellen des Sperrriegels handelt.
1. Verriegelungseinrichtung
mit einem Sperrriegel (1), der mittels eines Stellmotors (3) bewegbar ist, und
mit einem Stromsensor (24) zum Messen des Stroms durch den Stellmotor (3) beim Stellen
des Sperrriegels (1),
dadurchgekennzeichnet,
dass eine Zeitmesseinheit (26) zum Messen einer Stelldauer vorhanden ist, und
dass eine Steuereinrichtung (15) vorhanden ist, in der Referenzsignalverläufe für
den Strom beim ungestörten Stellen des Sperrriegels (1) hinterlegt sind und die ausgebildet
ist, durch Vergleichen des gemessenen Signalverlaufs mit einem der Referenzsignalverläufe
zeitabhängig den Betriebszustand der Verriegelungseinrichtung zu erkennen.
2. Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung (15) ein Speichermedium umfasst, in dem die Referenzsignalverläufe
für den Strom hinterlegbar sind.
3. Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurchgekennzeichnet,
dass der Stromsensor (24) den Signalverlauf des Stroms durch den Stellmotor (3) im
Wesentlichen kontinuierlich über die Stelldauer misst.
4. Verriegelungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung (15) ausgebildet ist, bei Abweichung des gemessenen Signalverlaufs
vom Referenzsignalverlauf vor Ablauf der Stelldauer eine Störung zu erkennen.
5. Verriegelungseinrichtung Anspruch 4,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Störung eine Schwergängigkeit des Sperrriegels (1) ist, wenn der Betrag des
Stroms durch den Stellmotor (3) größer ist als beim ungestörten Stellen und kleiner
ist als bei einem vollständigen Blockieren des Stellmotors (3).
6. Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Störung ein unvollständiges Stellen des Sperrriegels (1) ist, wenn der Betrag
des Stromes vor Ablauf der Stelldauer auf einen Wert ansteigt, der bei einem vollständigen
Blokkieren des Stellmotors (3) erreicht wird.
7. Verriegelungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung (15) ausgebildet ist, den Stellmotor (3) abzuschalten,
wenn eine Störung erkennbar ist.
8. Verriegelungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung (15) eine Ausgabeeinheit (27) zur Anzeige des Betriebszustandes
der Verriegelungseinrichtung aufweist.
9. Verriegelungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung (15) ausgebildet ist, den Betriebszustand der Verriegelungseinrichtung
mittels einer Datenverbindung an ein Überwachungssystem zu kommunizieren.
10. Verriegelungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurchgekennzeichnet,
dass die Steuereinrichtung (15) ausgebildet ist, nach Ablauf der Stelldauer für den
ungestörten Betrieb und/oder nach Messen des entsprechenden Signals für eine Endlagenposition
des Sperrriegels (1), den Stellmotor (3) stromlos zu schalten.