[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeugschloß. Das Kraftfahrzeugschloß
ist in besonderem Maße als Seitentürschloß geeignet, kann aber auch für andere Kraftfahrzeugschlösser,
die zumindest zwei Betätigungsketten aufweisen, Verwendung finden.
[0002] Der Begriff "Betätigungskette" bezeichnet ganz allgemein eine Kraftwirkungskette
zwischen einem ersten Betätigungselement, wie z. B. einem Türgriff, und einem zweiten
Betätigungselement, wie z. B. letztlich einer Sperrklinke.
[0003] Für Kraftfahrzeugschlösser, insbesondere solche für Seitentüren von Kraftfahrzeugen,
ist es bekannt, zwei Betätigungsketten vom Türaußengriff und vom Türinnengriff zur
Sperrklinke vorzusehen. Bei einer klassischen Ausführung eines solchen Kraftfahrzeugschlosses
(DE 195 19 010 A1) weisen beide Betätigungsketten jeweils voneinander unabhängige
Hebelanordnungen auf, die auf die Sperrklinke selbst oder einen Betätigungshebel der
Sperrklinke wirkt. Für jede Betätigungskette müssen mehrere Hebel vorhanden sein,
um verschiedene Funktionszustände einzuschalten. Aufgrund der Vielzahl vorhandener
Hebel ist es häufig erforderlich, die Hebel an einer rechtwinklig ausgeführten Tragkonstruktion
in rechtem Winkel zueinander verteilt anzuordnen. Damit verändert sich die Einbausituation
eines solchen Kraftfahrzeugschlosses.
[0004] Bei dem den Ausgangpunkt der vorliegenden Erfindung bildenden Kraftfahrzeugschloß
(DE 196 31 869 A1) wurde erkannt, daß eine einzelne Steuereinrichtung für beide Betätigungsketten
ausreichend ist und man auf aufwendige Hebelkonstruktionen verzichten kann, wenn man
eine flach-plattenartige Gestaltung mit lediglich längs verschiebbaren Elementen wählt.
Hierzu weist dieses Kraftfahrzeugschloß eine Steuereinrichtung sowie eine Innenbetätigungskette
und eine Außenbetätigungskette auf. Diese Betätigungsketten sind im Grundzustand von
dem Betätigungshebel der Sperrklinke entkoppelt und werden von der Steuereinrichtung
je nach Funktionszustand mit dem Betätigungshebel gekoppelt. Da die Betätigungsketten
üblicherweise entkoppelt sind, ist zudem eine Notbetätigungsvorrichtung vorgesehen,
die die Betätigungsketten mit dem Betätigungshebel in einem Notfall, beispielsweise
bei Ausfall der Steuereinrichtung, koppelt.
[0005] Die Steuereinrichtung ist hier als Steuerscheibe mit Nocken für verschiedene Funktionszustände
ausgeführt. Um einen bestimmten Funktionszustand zu erreichen, ist es notwendig, daß
die Steuerscheibe mechanisch oder motorisch in definierte Stellungen bewegt wird.
Zum definierten Erreichen der einzelnen Stellungen sind Sensoren notwendig, wodurch
die Steuerung relativ aufwendig ist. Weiter nachteilig ist es, daß die entkoppelte
Stellung der Betätigungsketten jeweils durch eine Feder realisiert ist. Federn sind
aber aufwendig zu montieren und darüber hinaus verhältnismäßig störanfällig.
[0006] In der Praxis hat es sich weiter gezeigt, daß linear verschiebbare Elemente der Betätigungsketten
auf Dauer nicht zweckmäßig sind. Verschleiß und Korrosion sind dort nur schwer in
den Griff zu bekommen.
[0007] Mit dem Begriff "Steuereinrichtung" ist hier eine Gesamtheit von Bauelementen wie
Hebeln etc. gemeint, die die Innenbetätigungskette und/oder die Außenbetätigungskette
bezüglich der Betätigung der Sperrklinke wirksam bzw. unwirksam schalten. Dieses Schalten
erfolgt dabei in Abhängigkeit der verschiedenen Funktionszustände. Verschiedene Funktionszustände
sind beispielsweise "Verriegelt" (CL - center lock) "Entriegelt" (UL - unlock), "Diebstahlgesichert"
(DL - double lock) und "Kindergesichert" (CS - child safety). Im Funktionszustand
UL kann die Tür durch Betätigen des Türinnengriffs und des Türaußengriffs geöffnet
werden. Im Funktionszustand CL kann die Tür durch Betätigung des Türaußengriffs nicht
geöffnet werden, wohl aber durch Betätigung des Türinnengriffs. Im Funktionszustand
DS kann die Tür weder durch Betätigung des Türaußengriffs noch durch Betätigung des
Türinnengriffs geöffnet werden. Auch nach einem Einbruch in das Kraftfahrzeug kann
die Tür nicht geöffnet werden. Im Funktionszustand CS kann die Tür durch Betätigung
des Türaußengriffs, nicht jedoch durch Betätigung des Türinnengriffs geöffnet werden.
[0008] Ein weiteres bekanntes Kraftfahrzeugschloß (DE 100 38 151 C2) weist sowohl einen
Funktionszustand "DL", in dem eine Sperrklinke weder durch Betätigung eines Türaußengriffs
noch durch Betätigung eines Türinnengriffs in ihre Aushebestellung verlagerbar ist,
und einen Funktionszustand "CL", in dem die Sperrklinke nur durch Betätigung des Türinnengriffs
in ihre Aushebestellung verlagerbar ist, auf. Das Kraftfahrzeugschloß verzichtet auf
einen Innenverriegelungsknopf, dessen Funktion jedoch von dem Türinnengriff wahrgenommen
wird. Hierzu ist dem Türinnengriff ein erster Hub zugeordnet, der eine Steuereinrichtung
des Kraftfahrzeugschlosses vom Funktionszustand "CL" in den Funktionszustand "UL"
schaltet. Durch einen zweiten Hub ist dann die Sperrklinke in ihre Aushebestellung
verlagerbar.
[0009] Es ist auch ein Kraftfahrzeugtürschloß (DE 101 39 975 A1) bekannt, das einen Zentralverriegelungsantrieb
aufweist, mit dem eine Steuereinrichtung zwischen einem Funktionszustand "Verriegelt"
(CL - center lock) und einem Funktionszustand "Entriegelt" (UL - unlock) schaltbar
ist. Die Sperrklinke wird im Funktionszustand UL der Steuereinrichtung normalerweise
durch Betätigung eines Türaußengriffs in eine eine Schloßfalle freigebende Aushebestellung
verlagert. Wenn der Türaußengriff im Funktionszustand CL allerdings so schnell betätigt
wird, daß der Zentralverriegelungsantrieb die Steuereinrichtung nicht schnell genug
in den Funktionszustand UL bewegen kann, nimmt der Zentralverriegelungsantrieb die
Öffnungsfunktion wahr. Die Sperrklinke wird dann durch den Zentralverriegelungsantrieb
in ihre Aushebestellung verlagert.
[0010] Ein weiteres bekanntes Kraftfahrzeugschloß (EP 0 710 755 B1) weist einen Zentralverriegelungsantrieb
auf, mit dem eine Steuereinrichtung von einem Funktionszustand CL in einen Funktionszustand
UL und umgekehrt geschaltet werden kann. Darüber hinaus ist der Zentralverriegelungsantrieb
zusätzlich als Öffnungsantrieb eingerichtet, mit dem eine Sperrklinke aus ihrer eine
Schloßfalle haltenden Einfallstellung in ihre die Schloßfalle freigebende Aushebestellung
verlagerbar ist. Beide Funktionen (Öffnungsfunktion und Zentralverriegelungsfunktion)
des Zentralverriegelungsantriebs werden dadurch erreicht, daß ein Motor mit einem
Übertragungselement gekoppelt ist und dieses antreibt. Für die Zentralverriegelungsfunktion
wird das Übertragungselement aus einer Ausgangsstellung im Uhrzeigersinn gedreht bzw.
entgegen dem Uhrzeigersinn zurück in die Ausgangsstellung gedreht. Diese Bewegung
definiert einen ersten Bewegungsbereich des Übertragungselementes, dem die Zentralverriegelungsfunktion
zugeordnet ist. Einem zweiten Bewegungsbereich des Übertragungselementes ist die Öffnungsfunktion
zugeordnet. Dieser Bewegungsbereich ist durch das Verschwenken des Übertragungselementes
aus der Ausgangsstellung entgegen dem Uhrzeigersinn und zurück in die Ausgangsstellung
definiert. In Ausgangsstellung greift der Motor folglich mittig, d. h. zwischen den
beiden Bewegungsbereichen an dem Übertragungselement an. Die Verwendung zweier unterschiedlicher
Bewegungsbereiche für die unterschiedlichen Funktionen ist insofern ungünstig, da
hierdurch ein insgesamt relativ großer Bewegungsbereich erforderlich ist. Demzufolge
muß das Übertragungselement entsprechend groß ausgeführt sein und ein entsprechend
großer Bauraum ist erforderlich.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Kraftfahrzeugschloß anzugeben,
das eine optimierte Betätigung verschiedener Funktionszustände ermöglicht und dabei
Kosten reduziert.
[0012] Das zuvor aufgezeigte Problem wird zunächst durch ein Kraftfahrzeugschloß mit den
Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
[0013] Die Lehre der Erfindung beruht auf der grundlegenden Idee, daß es möglich ist, sowohl
die Innenbetätigungskette als auch die Außenbetätigungskette bereits im Grundzustand
mit dem Betätigungshebel der Sperrklinke zu koppeln. Auch hier wird auf aufwendige
Hebelkonstruktionen für die Betätigungsketten verzichtet. Aber auch eine Notfallbetätigungseinrichtung
wird eingespart, wodurch eine Kostenreduktion erreicht wird. Zudem wird die Ansteuerung
der verschiedenen Funktionszustände der Steuereinrichtung vereinfacht. Auf Sensoren
kann weitestgehend verzichtet werden. Die Konstruktion sollte so weit wie möglich
mit schwenkbar gelagerten Elementen realisiert werden. Das schließt nicht aus, daß
vereinzelt auch über gewisse Wege längs verschiebbar angeordnete Elemente, beispielsweise
Langloch-Lagerungen verwirklicht sein können.
[0014] Mit dem Begriff "Betätigungskette", genauer "Innenbetätigungskette" bzw. "Außenbetätigungskette",
ist hier eine Kraftwirkungskette zwischen Türinnengriff bzw. Türaußengriff und dem
Betätigungshebel gemeint. Die jeweilige Betätigungskette ist hier möglichst einfach,
d. h. mit möglichst wenigen Bauelementen, vorzugsweise nur mit einem Bowdenzug ausgeführt.
[0015] In bevorzugter Ausführung sind beide Betätigungsketten bezüglich des Betätigungshebels
so gelagert, daß bei Betätigung einer Kette die jeweils andere Kette nicht mitbewegt
wird. Hierdurch wird es ermöglicht, daß bei Betätigung eines Türgriffs der andere
Türgriff in seiner Position bleibt und nicht mitgeschwenkt wird.
[0016] Vorteilhaft ist es auch, wenn die Steuereinrichtung eine Zentralverriegelungskupplung
aufweist, die in ihrem Grundzustand zwischen der Sperrklinke und dem Betätigungshebel
angeordnet ist. Der Grundzustand der Zentralverriegelungskupplung stellt hier den
Funktionszustand UL dar, in dem die Zentralverriegelungskupplung das Betätigungselement
mit der Sperrklinke wirkungsmäßig koppelt. Durch Bewegung der Zentralverriegelungskupplung
aus ihrem Grundzustand heraus werden die Sperrklinke und der Betätigungshebel wirkungsmäßig
voneinander entkoppelt, so daß die Steuereinrichtung jedenfalls den Funktionszustand
CL erreicht.
[0017] Besonders vorteilhaft ist zudem, wenn der Betätigungshebel und die Zentralverriegelungskupplung
auf der selben Achse schwenkbar gelagert sind. Hierdurch ist es nicht notwendig, verschiedene
Lagerstellen für den Betätigungshebel und die Zentralverriegelungskupplung vorzusehen,
so daß die Kosten für das Kraftfahrzeugschloß reduziert sind.
[0018] Weiter bevorzugt ist es, einen Zentralverriegelungshebel vorzusehen, durch den die
Zentralverriegelungskupplung von ihrer jedenfalls dem Funktionszustand UL der Steuereinrichtung
entsprechenden Stellung in ihre jedenfalls dem Funktionszustand CL entsprechende Stellung
bewegbar ist.
[0019] Zusätzlich ist es vorteilhaft, wenn der Zentralverriegelungshebel motorisch antreibbar
ist, so daß die Zentralverriegelungskupplung motorisch in ihre entsprechenden Stellungen
verlagerbar ist.
[0020] Vorteilhaft ist es auch, wenn die Steuereinrichtung einen Überholhebel aufweist,
der so mittels der Innenbetätigungskette durch Betätigung des Türinnengriffs bewegbar
ist, daß die Zentralverriegelungskupplung von ihrer dem Funktionszustand CL entsprechenden
Stellung in ihre dem Funktionszustand UL entsprechende Stellung bewegbar ist. Dadurch
ist es möglich, daß im Funktionszustand CL die Betätigung der Sperrklinke mittels
des Türinnengriffs sichergestellt ist, obwohl an sich durch die Zentralverriegelungskupplung
der Betätigungshebel und die Sperrklinke insgesamt entkoppelt sind.
[0021] Je nach Ausgestaltung ist es möglich, daß die Sperrklinke bei im Funktionszustand
CL befindlicher Steuereinrichtung nur durch einen Hub in ihre Aushebestellung verlagerbar
ist oder aber daß ein erster Hub des Türinnengriffs lediglich die Bewegung der Zentralverriegelungskupplung
in ihre dem Funktionszustand UL der Steuereinrichtung befindliche Stellung bewirkt
und ein zweiter Hub die Verlagerung der Sperrklinke in ihre Aushebestellung bewirkt.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn die Steuereinrichtung den Funktionszustand
DL aufweist, in dem die Zentralverriegelungskupplung in ihre dem Funktionszustand
CL entsprechende Stellung verlagert ist und die Innenbetätigungskette von dem Betätigungshebel
entkoppelt ist. Dies stellt eine besonders einfache Realisierung der Diebstahlsicherung
dar, ohne die Wirkungsweise der Zentralverriegelungskupplung zu ändern.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Steuereinrichtung zudem einen
Funktionszustand CS auf, in dem die Sperrklinke durch die Außenbetätigungskette, nicht
jedoch durch die Innenbetätigungskette betätigbar ist. In diesem Funktionszustand
wird verhindert, daß Kinder versehentlich die Tür öffnen. Dies wird insbesondere dadurch
erreicht, daß die Innenbetätigungskette aus dem Wirkungsbereich des Betätigungshebels
herausgeschwenkt ist. Hinsichtlich der Kindersicherung entspricht also der Funktionszustand
CS dem Funktionszustand DL, soweit die Innenbetätigungskette betroffen ist.
[0024] Je nach Ausgestaltung des Kraftfahrzeugschlosses ist es zudem notwendig, die Innenbetätigungskette
auch aus dem Wirkungsbereich des Überholhebels herauszuschwenken. In einem anderen
Fall kann es aber auch gewünscht sein, daß die Innenbetätigungskette im Wirkungsbereich
des Überholhebels bleibt.
[0025] Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugschlosses
beim Anfahren des Kraftfahrzeugs automatisch in den Funktionszustand CL schaltet,
um ein unberechtigtes Eindringen einer Person in das Kraftfahrzeug bei einem Zwischenhalt
zu verhindern. Es kann aber beispielsweise bei einem Unfall notwendig sein, daß das
Kind einer anderen Person den Zutritt ermöglicht. Das wird dadurch ermöglicht, daß
im Funktionszustand CS anders als im Funktionszustand DL der Überholhebel betätigt
wird, sobald das Kind den Türinnengriff betätigt, so daß die Entriegelung hinsichtlich
einer Betätigung des Türaußengriffes erfolgt. Mit Ausnahme der Entkopplung der Innenbetätigungskette
hat die Steuereinrichtung bezüglich dieser Tür wieder den Funktionszustand UL erreicht.
[0026] Daneben ist es vorteilhaft, wenn ein Öffnungsantrieb vorgesehen ist, durch den die
Sperrklinke auch motorisch betätigbar ist. Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn
der Zentralverriegelungsantrieb gleichzeitig auch Öffnungsantrieb ist. Mit dieser
Thematik befaßt sich eine parallele, zeitgleich eingereichte Patentanmeldung der vorliegenden
Anmelderin.
[0027] Insbesondere vorteilhaft ist es auch, wenn alle Hebel des Kraftfahrzeugschlosses
in im wesentlichen parallelen Ebenen angeordnet sind. Das Kraftfahrzeugschloß weist
dann eine geringe Bauhöhe auf und die Kraftübertragung zwischen den einzelnen Hebeln
ist optimiert. Die winkelförmige Anordnung der Hebel an einer Tragkonstruktion kann
hier unterbleiben.
[0028] Der vorliegenden Erfindung liegt ferner als weiteres Problem zugrunde, die optimierte
Betätigung verschiedener Funktionszustände hinsichtlich einer Nutzung des Bewegungsbereichs
des Zentralverriegelungsantriebs unter Einschluß einer Öffnungsfunktion zu verbessern.
[0029] Das hier angesprochene Problem wird durch das Kraftfahrzeugschloß mit den Merkmalen
von Anspruch 12 gelöst. Die hier beanspruchte Lehre kann auch mit der Lehre nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11 kombiniert werden.
[0030] Die Lehre der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es möglich ist, sowohl für
die Zentralverriegelungsfunktion als auch für die Öffnungsfunktion wenigstens teilweise
denselben Bewegungsbereich des Zentralverriegelungsantriebs zu nutzen. Hierdurch ist
es möglich, das durch den Zentralverriegelungsantrieb angetriebene Element kleiner
als bisher üblich zu gestalten, da der für beide Funktionen notwendige Bewegungsbereich
reduziert ist.
[0031] Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft bei Kraftfahrzeugschlössern einsetzbar,
deren Öffnungsbetätigung normalerweise vom Türaußengriff aus mechanisch ausgeführt
wird. Die Öffnungsfunktion des Zentralverriegelungsantriebs ist dann von Bedeutung,
wenn der Türaußengriff schneller gezogen bzw. gedrückt wird, als eine Steuereinrichtung
zur Ansteuerung des Zentralverriegelungsantriebs und der Zentralverriegelungsantrieb
selbst reagieren können, was insbesondere bei Realisierung einer "passive entry"-Funktion,
auch "elektronischer Schlüssel" genannt, auftreten kann. Dann nämlich, wenn der Zentralverriegelungsantrieb
noch keine Entriegelung hat durchführen können, wird der Zentralverriegelungsantrieb
in der Öffnungsfunktion wirksam und verlagert die Sperrklinke in ihre Aushebestellung,
so daß eine nochmalige Betätigung des Türaußengriffs nicht erforderlich ist.
[0032] In bevorzugter Ausführung ist für die Öffnungsfunktion des Zentralverriegelungsantriebs
eine Öffnungskupplung vorgesehen, die eine Öffnungsbereitschaftsstellung aufweist,
in der sie zum Ausheben der Sperrklinke mit dieser in Eingriff bringbar ist. Die Zentralverriegelungsfunktion
kann dann im wesentlichen ohne Änderungen beibehalten werden.
[0033] Vorteilhaft ist es auch, wenn ein für die Zentralverriegelungsfunktion vorgesehener
Zentralverriegelungshebel auch für die Öffnungsfunktion verwendet wird. Hierdurch
kann auf weitere durch den Zentralverriegelungsantrieb angetriebene Bauelemente verzichtet
werden.
[0034] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Zentralverriegelungshebel eine Steuerkontur
für die Öffnungsfunktion aufweist, da eine Steuerkontur besonders einfach und preiswert
zu realisieren ist.
[0035] Weiter vorteilhaft ist es, wenn die Öffnungskupplung aus ihrer Ausgangsstellung heraus
durch Betätigung eines Betätigungselementes, insbesondere des Türaußengriffs, freigebbar
und erst dann in ihre Öffnungsbereitschaftsstellung bewegbar ist. Hierdurch wird erreicht,
daß die Betätigung der Sperrklinke normalerweise mechanisch erfolgt und der Zentralverriegelungsantrieb
seine Öffnungsfunktion nur ausnahmsweise wahrnimmt, beispielsweise wenn der Türaußengriff
zu schnell gezogen wurde.
[0036] Weiter bevorzugt ist es, daß die Öffnungskupplung in Richtung ihrer Öffnungsbereitschaftsstellung
und in Richtung eines an einem Kupplungsträger angeordneten Anschlages vorgespannt
ist. Hierdurch ist es möglich zu erreichen, daß die Öffnungsfunktion durch den Zentralverriegelungsantrieb
nur in einer Bewegungsrichtung wahrgenommen werden kann. Eine Bewegung des Zentralverriegelungsantriebs
in die andere Bewegungsrichtung beeinflußt die Öffnungsfunktion nicht. Die Sperrklinke
ist somit bei in Öffnungsbereitschaftsstellung stehender Öffnungskupplung durch die
Bewegung des Zentralverriegelungsantriebs in der ersten Bewegungsrichtung aushebbar,
nicht aber in der zweiten Bewegungsrichtung.
[0037] Weiter bevorzugt ist es, Anschläge für den Zentralverriegelungsantrieb vorzusehen,
so daß dieser im Blockbetrieb betrieben werden kann. Hierdurch ist es möglich, auf
Sensoren zur Erkennung der Position des Zentralverriegelungsantriebs zu verzichten.
[0038] Im Rahmen einer weiteren Ausgestaltung ist es möglich, einer ohnehin vorhandenen
Feder im Kraftfahrzeugschloß mehrere Funktionen zuzuordnen, nämlich eine Federbeaufschlagung
einerseits und eine Endelagensicherung andererseits. Hierdurch ist es möglich, eventuell
auf eine zusätzliche Feder zu verzichten. Insbesondere kann man der ohnehin vorhandenen
Feder zusätzlich die Funktion einer Kippfeder geben. Dann kann diese Feder als Rückstellfeder
einerseits und als Kippfeder andererseits wirken. Durch diese Maßnahme wird es zu
dem möglich, die verschiedenen Federfunktionen sowohl für die Innenbetätigungskette
als auch für den Auswurfhebel zu nutzen.
[0039] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden
nachfolgend anhand einer Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugschlosses im Funktionszustand UL,
- Fig. 2
- das Kraftfahrzeugschloß aus Fig. 1 im Funktionszustand CL,
- Fig. 3
- das Kraftfahrzeugschloß aus Fig. 2 mit gezogenem Türaußengriff,
- Fig. 4
- das Kraftfahrzeugschloß aus Fig. 1 im Funktionszustand DL,
- Fig. 5
- das Kraftfahrzeugschloß aus Fig. 1 im Funktionszustand CS,
- Fig. 6
- ein weiteres Kraftfahrzeugschloß im Funktionszustand CS,
- Fig. 7
- ein weiteres Kraftfahrzeugschloß im Funktionszustand UL mit der Öffnungskupplung in
Ausgangsstellung,
- Fig. 8
- das Kraftfahrzeugschloß aus Fig. 7 im Funktionszustand CL und mit der Öffnungskupplung
in Öffnungsbereitschaftsstellung,
- Fig. 9
- das Kraftfahrzeugschloß aus Fig. 8 mit ausgeführter Öffnungsfunktion des Zentralverriegelungsantriebs,
- Fig. 10
- ein weiteres Kraftfahrzeugschloß, erneut im Funktionszustand UL,
- Fig. 11
- das Kraftfahrzeugschloß aus Fig. 10 im Funktionszustand CS,
- Fig. 12
- das Kraftfahrzeugschloß aus Fig. 10 im Funktionszustand DL.
[0040] In den Figuren der Zeichnung werden für gleiche oder ähnliche Teile die selben Bezugszeichen
verwendet. Damit soll angedeutet werden, daß entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften
und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung dieser Teile
unterbleibt. Sofern in der Zeichnung Überdeckungen von Elementen auftreten, die funktionsmäßig
den beschriebenen Abläufen zu widersprechen scheinen, ist zu berücksichtigen, daß
die Elemente sich in unterschiedlichen Ebenen befinden können. Die Kollisionen sind
also nur zeichnerisch, nicht tatsächlich vorhanden.
[0041] Fig. 1 zeigt eine Ansicht eines Kraftfahrzeugschlosses 1 mit einer Sperrklinke 2
und einer Schloßfalle 3. Die Sperrklinke 2 weist eine Einfallstellung auf (Fig. 1),
in der sie die Schloßfalle 3 in einer Schließstellung hält. Daneben weist die Sperrklinke
2 eine Aushebestellung auf (in der Zeichnung nicht gezeigt, erreichbar durch eine
Schwenkung der Sperrklinke 2 um die Schwenkachse 2' entgegen dem Uhrzeigersinn, beispielsweise
beeinflußt durch Kraftbeaufschlagung des Betätigungsarms 2" in Fig. 1 nach rechts
gerichtet), in der die Schloßfalle 3 freigegeben ist.
[0042] Weiter weist das Kraftfahrzeugschloß 1 einen Betätigungshebel 4, eine Innenbetätigungskette
5, eine Außenbetätigungskette 6 und eine Steuereinrichtung 7 auf. Die Sperrklinke
2 ist mittels des Betätigungshebels 4 aus ihrer Einfallstellung in ihre Aushebestellung
verlagerbar. Damit ist hier gemeint, daß die Sperrklinke 2 unmittelbar oder mittelbar
durch den Betätigungshebel 4 aktiv in ihre Aushebestellung verlagerbar ist, oder aber,
daß der Betätigungshebel 4 die Sperrklinke 2 unmittelbar oder mittelbar freigibt und
diese aufgrund einer Vorspannkraft, beispielsweise bereitgestellt durch eine Feder,
in ihre Aushebestellung verlagert wird. Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt
die erste Variante.
[0043] Die Innenbetätigungskette 5 stellt eine Kraftwirkungskette zwischen einem Türinnengriff
8 und dem Betätigungshebel 4 her. Die Außenbetätigungskette 6 stellt eine Kraftwirkungskette
zwischen einem Türaußengriff 9 und dem Betätigungshebel 4 her. Beide Betätigungsketten
5, 6 sind so an dem Betätigungshebel 4 angeordnet, daß dieser je nach Funktionszustand
der Steuereinrichtung 7 von dem Türinnengriff 8 und/oder von dem Türaußengriff 9 betätigbar
ist. Das kann bei dem Funktionszustand UL (Fig. 1) dadurch geschehen, daß der Betätigungshebel
4 im Uhrzeigersinn geschwenkt wird und über den später noch zu erläuternden Nocken
15 den Betätigungsarm 2" der Sperrklinke 2 in Fig. 1 nach rechts drückt.
[0044] Die Steuereinrichtung 7 weist hier und vorzugsweise die zuvor erläuterten Funktionsstände
"Entriegelt" (UL), "Verriegelt" (CL), "Diebstahlgesichert" (DL) und "Kindergesichert"
(CS) auf.
[0045] In einem Grundzustand sind die Innenbetätigungskette 5 und die Außenbetätigungskette
6 mit dem Betätigungshebel 5 gekoppelt. Als Grundzustand ist dabei der Zustand bezeichnet,
in dem sich sowohl die Innenbetätigungskette 5 als auch die Außenbetätigungskette
6 in Ruhe befinden. Das bedeutet, daß weder der Türinnengriff 8 noch der Türaußengriff
9 gezogen sind, noch daß eine evtl. vorhandene Feder in einer der Betätigungsketten
5, 6 gespannt ist. Dieser Grundzustand entspricht hier dem Funktionszustand UL der
Steuereinrichtung 7.
[0046] Die dauerhafte Kopplung von Innenbetätigungskette 5 und Außenbetätigungskette 6 mit
dem Betätigungshebel 4 im Grundzustand hat zur Folge, daß das Kraftfahrzeugschloß
1, wenn keine zusätzliche Kraft wirkt, von sich aus wieder in diesen Zustand zurückkehrt.
Dadurch ist es möglich, auf eine Notbetätigungsvorrichtung zu verzichten, da eine
mechanische Betätigung des Kraftfahrzeugschlosses 1 bei den Funktionszuständen der
Steuereinrichtung 7, aus denen eine Notbetätigung heraus möglich sein soll, bereits
jetzt gewährleistet ist. Zum Erreichen anderer Funktionszustände der Steuereinrichtung
7 als des Grundzustands, hier des Funktionszustandes UL, ist es möglich, die Innenbetätigungskette
5 und/oder die Außenbetätigungskette 6 mittels der Steuereinrichtung 7 von dem Betätigungshebel
4 zu entkoppeln.
[0047] Hier und vorzugsweise sind die Innenbetätigungskette 5 und die Außenbetätigungskette
6 bezüglich des Betätigungshebels 4 so gelagert, daß bei Betätigung des Betätigungshebels
4 durch eine Betätigungskette 5; 6 die andere Betätigungskette 6; 5 nicht mitbewegt
wird. Um dies zu realisieren weist der Betätigungshebel 4 hier einen Anschlag 10 für
die Innenbetätigungskette 5 und einen Anschlag 11 für die Außenbetätigungskette 6
auf. Die Innenbetätigungskette 5 ist so an dem Betätigungshebel 4 angeordnet, daß
ein Ende 5' der Innenbetätigungskette 5 an dem Anschlag 10 anliegt. Die dem Anschlag
10 entgegengesetzte Richtung des einen Endes 5' der Innenbetätigungskette 5 hingegen
ist frei, so daß die Innenbetätigungskette 5 bei Bewegung des Betätigungshebels 4
nicht mitgenommen wird. Analog dazu ist ein Ende 6' der Außenbetätigungskette 6 an
dem Anschlag 11 des Betätigungshebels 4 angeordnet. Statt eines Anschlags 10; 11 kann
an dem Betätigungshebel 4 jedoch auch ein Langloch vorgesehen sein, das die Totgangverbindung
für Relativbewegungen bereitstellt.
[0048] Die Innenbetätigungskette 5 und die Außenbetätigungskette 6 sind hier als Bowdenzüge
ausgeführt, deren eines Ende 5'; 6', welches an dem jeweiligen Anschlag 10, 11 des
Betätigungshebels 4 anliegt, eine Bowdenzugtonne ist. Die Bowdenzugtonne 5'; 6' der
jeweiligen Betätigungskette 5, 6 liegt dabei so an dem entsprechenden Anschlag 10,
11 an, daß der Betätigungshebel 4 durch Betätigung der jeweiligen Betätigungskette
5, 6 verschwenkt wird. Hierfür ist der Betätigungshebel 4 auf einer Schwenkachse 12
schwenkbar gelagert. Die Anschläge 10, 11 des Betätigungshebels 4 sind so angeordnet,
daß die Betätigung seitens der Innenbetätigungskette 5 bzw. der Außenbetätigungskette
6 eine Bewegung des Betätigungshebels 4 (Fig. 3) in der selben Bewegungsrichtung bewirkt.
Statt eines Bowdenzugs kann bei entsprechender Anordnung auch eine Betätigungsstange
Verwendung finden.
[0049] Die Steuereinrichtung 7 des Kraftfahrzeugschlosses 1 weist ferner eine Zentralverriegelungskupplung
13 auf. Diese ist hier und vorzugsweise auf der selben Schwenkachse 12 wie der Betätigungshebel
4 schwenkbar gelagert. Die Zentralverriegelungskupplung 13 weist ein Langloch 14 auf,
mittels dessen sie auf der Schwenkachse 12 gelagert ist. Hierdurch ist die Zentralverriegelungskupplung
13 einerseits um die Schwenkachse 12 schwenkbar und andererseits relativ zu der Schwenkachse
12 in dem Langloch 14 verschiebbar.
[0050] Weiter weist die Zentralverriegelungskupplung 13 einen Nocken 15 (oder eine andere
Kontur) auf, der mit der Sperrklinke 2 und dem Betätigungshebel 4 im Funktionszustand
UL der Steuereinrichtung 7 wirkungsmäßig gekoppelt ist (Fig. 1). Die wirkungsmäßige
Kopplung ist hier dadurch erzielt, daß der Nokken 15 der Zentralverriegelungskupplung
13 zwischen der Sperrklinke 2 und dem Betätigungshebel 4 angeordnet ist und an beiden
anliegt. Damit die Steuereinrichtung 7 den Funktionszustand UL erreicht, ist die Zentralverriegelungskupplung
13 in dem Langloch 14 unter Federkraft in eine Endposition verschoben.
[0051] In der anderen Endposition in dem Langloch 14 befindet sich die Zentralverriegelungskupplung
13, wenn die Steuereinrichtung 7 die Funktionszustände CL oder DL einnimmt (Fig. 2,
3, 4). In dieser Stellung ist der Nocken 15 der Zentralverriegelungskupplung 13 von
der Sperrklinke 2 und dem Betätigungshebel 4 wirkungsmäßig entkoppelt.
[0052] Die Entkopplung ist hier (Fig. 2, 3, 4) dadurch erreicht, daß die Zentralverriegelungskupplung
13 und mit ihr der Nocken 15 aus dem Bereich zwischen der Sperrklinke 2 und dem Betätigungshebel
4 herausgeschoben ist. Bei Betätigung des Betätigungshebels 4 durch die Innenbetätigungskette
5 oder die Außenbetätigungskette 6 wird in diesem Fall die Sperrklinke 2 nicht aus
ihrer Einfallstellung heraus bewegt. Der Betätigungshebel 4 läuft leer.
[0053] Die Zentralverriegelungskupplung 13 ist hier und vorzugsweise mittels einer Feder
13' in ihre dem Funktionszustand UL der Steuereinrichtung 7 entsprechende Stellung
vorgespannt. Durch diese Vorspannung wird erreicht, daß die Betätigungsketten 5, 6
nur in den Funktionszuständen der Steuereinrichtung 7 bezüglich der Sperrklinke 2
wirkungslos geschaltet sind, die zuvor durch die Steuereinrichtung 7 eingeschaltet
wurden.
[0054] Zudem bewirkt die Vorspannung eine Speicherstellung bezüglich der Zentralverriegelungskupplung
13. Bei gezogenem Türgriff 5, 6 (Fig. 3) kann die Zentralverriegelungskupplung 13
durch Betätigung der Steuereinrichtung 7 nicht aus ihrer dem Funktionszustand CL bzw.
DL der Steuereinrichtung 7 entsprechenden Stellung in ihre dem Funktionszustand UL
der Steuereinrichtung 7 entsprechende Stellung bewegt werden, da die Bewegungsbahn
durch den Betätigungshebel 4 blockiert ist (Fig. 2, 3). Sobald die Blockade jedoch
beseitigt ist, d.h. der Betätigungshebel 4 wieder in seine Ausgangsposition zurückbewegt
ist, wird die Zentralverriegelungskupplung 13 aufgrund der Vorspannkraft in ihre dem
Funktionszustand UL entsprechende Stellung der Steuereinrichtung 7 bewegt (Fig. 1).
[0055] Die Steuereinrichtung 7 weist ferner einen Zentralverriegelungshebel 16 auf, mit
dem die Zentralverriegelungskupplung 13 von ihrer jedenfalls dem Funktionszustand
UL der Steuereinrichtung 7 entsprechenden Stellung in ihre dem Funktionszustand CL
bzw. DL entsprechende Stellung bewegbar ist. Der Zentralverriegelungshebel 16 ist
um die Schwenkachse 16' schwenkbar gelagert. Beim Schwenken des Zentralverriegelungshebels
16 aus der dem Funktionszustand UL der Steuereinrichtung 7 entsprechenden Stellung
in eine dem Funktionszustand CL bzw. DL entsprechende Stellung (Fig. 2, 3, 4) kommt
eine Anlagefläche 16" des Zentralverriegelungshebels 16 mit dem Nocken 15 der Zentralverriegelungskupplung
13 in Eingriff. Die Zentralverriegelungskupplung 13 wird dadurch in ihre dem Funktionszustand
CL bzw. DL entsprechende Stellung verlagert und in dieser von dem Zentralverriegelungshebel
16 gehalten. Erst wenn der Zentralverriegelungshebel 16 wieder in seine Ausgangsstellung
zurückbewegt ist, kann die Zentralverriegelungskupplung 13 in ihre dem Funktionszustand
UL entsprechende Stellung zurückkehren. Dies geschieht dann allerdings selbsttätig
aufgrund der an der Zentralverriegelungskupplung 13 wirkenden Vorspannkraft (Fig.
1).
[0056] Hier und vorzugsweise weist die Steuereinrichtung 7 einen Zentralverriegelungsantrieb
17 für den Zentralverriegelungshebel 16 auf. Der Zentralverriegelungshebel 16 ist
somit motorisch von seiner dem Funktionszustand UL entsprechenden Stellung (Fig. 1)
in seine dem Funktionszustand CL bzw. DL entsprechende Stellung (Fig. 2, 3, 4) und
zurück verlagerbar. Bei dem Zentralverriegelungsantrieb 17 kann es sich um einen Elektromotor,
einen pneumatischen Antrieb oder einen hydraulischen Antrieb handeln.
[0057] Bevorzugt ist hier ein Elektromotor. Der Elektromotor wird vorzugsweise im Blockbetrieb
betrieben, um auf Sensoren zur Positionserkennung des von dem Elektromotor angetriebenen
Zentralverriegelungshebels 16 verzichten zu können. Für den Blockbetrieb des Zentralverriegelungshebels
16 sind passend angeordnete Anschläge vorgesehen. Die den Funktionszuständen UL und
CL entsprechenden Stellungen des Zentralverriegelungshebels 16 sind dann erreicht,
wenn dieser an einen entsprechenden Anschlag (nicht gezeigt) anliegt. Durch eine Drehmomentüberwachung,
vorzugsweise in Form einer Stromüberwachung und/oder einer Zeitschaltung, erfolgt
dann eine Abschaltung des Elektromotors in bestimmter Position des Zentralverriegelungshebels
16.
[0058] Es ist ferner möglich, anstelle des Zentralverriegelungsantriebs 17 oder zusätzlich
eine mechanische Betätigung des Zentralverriegelungshebels 16 vorzusehen. Diese kann
beispielsweise durch einen dem Kraftfahrzeugschloß 1 zugeordneten Schließzylinder
erfolgen.
[0059] Die Steuereinrichtung 7 des hier gezeigten Kraftfahrzeugschlosses 1 weist ferner
einen Überholhebel 18 auf, der so angeordnet und mittels der Innenbetätigungskette
5 durch Betätigung des Türinnengriffs 8 bewegbar ist, daß die Zentralverriegelungskupplung
13 aus ihrer dem Funktionszustand CL entsprechenden Stellung in ihre dem Funktionszustand
UL entsprechende Stellung bewegbar ist. Der Überholhebel 18 stellt damit sicher, daß
die Sperrklinke 2 bei in Funktionsstellung CL befindlicher Steuereinrichtung 7 von
der Innenbetätigungskette 5 betätigbar ist.
[0060] Zunächst ist die Stellung der Zentralverriegelungskupplung 13 für den Funktionszustand
DL die gleiche wie die Stellung für den Funktionszustand CL. Dies würde bedeuten,
daß die Sperrklinke 2 auch in der Funktionsstellung CL der Steuereinrichtung 7 durch
die Innenbetätigungskette 5 nicht betätigbar ist. Um dies zu vermeiden, ist es durch
den Überholhebel 18 möglich, die Zentralverriegelungskupplung 13 in ihre dem Funktionszustand
UL entsprechende Stellung zu bewegen. Hierzu ist der Überholhebel 18 auf einer Schwenkachse
19 am Betätigungshebel 4 schwenkbar gelagert. Er ist in diese Stellung durch eine
Feder (nicht gezeigt) vorgespannt.
[0061] Der Überholhebel 18 ragt in seiner Normalstellung in die Bewegungsbahn der Innenbetätigungskette
5 hinein. Durch Betätigung der Innenbetätigungskette 5, hier nämlich durch den Zapfen
am Ende 5' des Bowdenzugs, wird der Überholhebel 18 verschwenkt. Befindet sich nun
die Zentralverriegelungskupplung 13 in ihrer dem Funktionszustand CL entsprechenden
Stellung (Fig. 2) kommt der Überholhebel 18 bei Schwenkung um seine Schwenkachse mit
dem Zentralverriegelungshebel 16 in Eingriff und schwenkt diesen aus der die Zentralverriegelungskupplung
13 haltenden Stellung heraus. Die Zentralverriegelungskupplung 13 kann sich dadurch
aufgrund der Vorspannkraft in ihre dem Funktionszustand UL entsprechende Stellung
zurückbewegen. Die Sperrklinke 2 ist danach durch die Innenbetätigungskette 5 betätigbar.
[0062] Die Innenbetätigungskette 5 kann dabei so ausgeführt sein, daß die Sperrklinke 2
durch einen einzigen Hub des Türinnengriffs 8 in ihre Aushebestellung verlagert wird.
Dieser eine Hub des Türinnengriffs 8 bewegt dann zuerst die Zentralverriegelungskupplung
13 in ihre dem Funktionszustand UL der Steuereinrichtung 7 entsprechende Stellung
und verlagert anschließend die Sperrklinke 2 in ihre Aushebestellung (einhubiger Auswerfer,
hier dargestellt).
[0063] Die Innenbetätigungskette 5 kann jedoch auch so ausgeführt sein, daß ein erster Hub
des Türinnengriffs 8 die Zentralverriegelungskupplung 13 in den Funktionszustand UL
der Steuereinrichtung 7 bewegt und erst ein zweiter Hub des Türinnengriffs 8 die Sperrklinke
2 in ihre Aushebestellung verlagert. Hierzu wird auf die DE 100 38 151 C2 verwiesen,
deren Offenbarungsgehalt hierdurch mit eingeschlossen wird (zweihubiger Auswerfer).
[0064] Hier und vorzugsweise weist die Steuereinrichtung 7 einen weiteren Funktionszustand,
nämlich den Funktionszustand DL (Fig. 4), auf. In dem Funktionszustand DL ist die
Sperrklinke 2 weder durch die Innenbetätigungskette 5 noch durch die Außenbetätigungskette
6 betätigbar. Wie schon zuvor erläutert, nimmt die Zentralverriegelungskupplung 13
im Funktionszustand DL der Steuereinrichtung 7 die gleiche Stellung ein wie im Funktionszustand
CL.
[0065] Um eine mögliche Betätigung mittels der Innenbetätigungskette 5 zu verhindern, ist
die Innenbetätigungskette 5 vom Betätigungshebel 4 entkoppelt. Hierzu weist die Steuereinrichtung
7 einen Auswurlhebel 20 mit einem Langloch 21 (Fig. 4) auf. Dieser ist erst ab Fig.
4 eingezeichnet, um zunächst das Verständnis der anderen Erläuterungen nicht zu erschweren.
[0066] Der Auswurfhebel 20 ist hier und vorzugsweise um die selbe Achse 16' wie der Zentralverriegelungshebel
16 schwenkbar gelagert. Das Langloch 21 des Auswurfhebels 20 ist so angeordnet, daß
es in der Funktionsstellung UL den Bewegungsbereich des Endes 5' der Innenbetätigungskette
5 überdeckt. Die Innenbetätigungskette 5, hier speziell die Bowdenzugtonne 5' der
Innenbetätigungskette 5, ist in dem Langloch 21 des Auswurfhebels 20 gelagert und
geführt. Dadurch, daß der Verlauf des Langlochs 21 an den Bewegungsbereich der Innenbetätigungskette
5 angepaßt ist, ist der Betätigungshebel 4 auch weiterhin durch die Innenbetätigungskette
5 verschwenkbar.
[0067] Im Funktionszustand DL der Steuereinrichtung 7 ist der Auswurfhebel 20 so um die
Schwenkachse 16' verschwenkt, daß die Innenbetätigungskette 5 von dem Betätigungshebel
4 entkoppelt ist. Bei in dem Funktionszustand DL entsprechender Stellung der Zentralverriegelungskupplung
13 und ausgeschwenktem Auswurfhebel 20 ist die Sperrklinke 2 somit gegen Betätigung
sowohl durch die Außenbetätigungskette 6 als auch durch die Innenbetätigungskette
5 geschützt. Im vorliegenden Fall dient das Ausschwenken der Bowdenzugtonne 5' der
Innenbetätigungskette 5 mittels des Auswurfhebels 20 der Umgehung des Überholhebels
18. Die Steuereinrichtung 7 befindet sich im Funktionszustand DL.
[0068] Die Steuereinrichtung 7 des hier gezeigten Kraftfahrzeugschlosses 1 weist zusätzlich
noch eine Funktionsstellung CS auf (Fig. 5). In der Funktionsstellung CS ist die Sperrklinke
2 mittels der Außenbetätigungskette 6 betätigbar, nicht jedoch mittels der Innenbetätigungskette
5. Die Innenbetätigungskette 5 ist hier durch Ausschwenken des Auswurfhebels 20 von
dem Betätigungshebel 4 entkoppelt, wogegen sich die Zentralverriegelungskupplung 13
in ihrer dem Funktionszustand UL (Fig. 1) entsprechenden Stellung befindet.
[0069] Fig. 5 zeigt, daß die Innenbetätigungskette 5 sowohl aus dem Wirkungsbereich des
Betätigungshebels 4 als auch aus dem Wirkungsbereich des Überholhebels 18 herausgeschwenkt
ist. Der Auswurfhebel 20 weist hier insofern nur seine Normalstellung und eine ausgeschwenkte
Stellung auf. Der Auswurfhebel 20 wird sowohl für den Funktionszustand CS als auch
für den Funktionszustand DL in die selbe Stellung verschwenkt.
[0070] Hier und vorzugsweise weist die Steuereinrichtung 7 einen weiteren Antrieb 17' auf
(nur beispielhaft angedeutet in Fig. 5 der Zeichnung), durch den der Auswurfhebel
20 motorisch zwischen seinen verschiedenen Stellungen hin und her bewegbar ist. Der
Antrieb 17' ist vorzugsweise als Elektromotor ausgeführt, kann aber auch als hydraulischer
oder pneumatischer Antrieb ausgeführt sein. Bei Ausführung des Antriebs 17' als Elektromotor
wird auch dieser vorzugsweise im Blockbetrieb betrieben, so daß dem Auswurfhebel 20
entsprechende Anschläge zugeordnet sind. Ebenso ist auch eine manuelle Betätigung
des Auswurfshebels 20 möglich.
[0071] Vorzugsweise ist ferner ein Öffnungsantrieb vorgesehen, mit dem die Sperrklinke 2
motorisch aushebbar ist. Der Öffnungsantrieb kann so angeordnet sein, daß er die Sperrklinke
2 unmittelbar antreibt oder aber, daß er die Sperrklinke 2 mittelbar, d. h. mit Zwischenschaltung
anderer Bauelemente antreibt. Wie die vorherigen Antriebe ist auch der Öffnungsantrieb
vorzugsweise als Elektromotor ausgeführt und wird im Blockbetrieb betrieben. Er kann
aber auch als hydraulischer oder pneumatischer Antrieb ausgeführt sein.
[0072] Der Öffnungsantrieb kann nach besonders bevorzugter Ausführung durch den Zentralverriegelungsantrieb
17 mit gebildet sein. Im einzelnen wird das weiter unten näher erläutert.
[0073] Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind alle Hebel in zueinander parallelen Ebenen
angeordnet, so daß das Kraftfahrzeugschloß eine geringe Bauhöhe aufweist und die Kraftübertragung
zwischen den einzelnen Hebeln optimiert ist. Lediglich der Zentralverriegelungsantrieb
17 ist senkrecht zu den Hebeln angeordnet. Das Kraftfahrzeugschloß 1 weist dadurch
insgesamt eine geringe Bauhöhe auf, die nur an der Stelle des Zentralverriegelungsantriebs
17 etwas größer ist. Die geringe Bauhöhe ist aber auch dann zu realisieren, wenn die
Anordnung der Hebel nicht in parallelen Ebenen sondern in geringfügig von der Parallelität
abweichenden Ebenen erfolgt. Auch ist es möglich, die Bauhöhe beizubehalten, wenn
ein besonders kurzer Hebel senkrecht zu den Hebeln angeordnet ist.
[0074] Zusammenfassend werden die einzelnen Funktionsstellungen der Steuereinrichtung 7
nochmals erläutert:
[0075] Bei in Funktionsstellung UL befindlicher Steuereinrichtung 7 befindet sich die Zentralverriegelungskupplung
13 in Eingriff mit dem Betätigungshebel 4 und der Sperrklinke 2. Die Sperrklinke 2
ist somit sowohl durch die Innenbetätigungskette 5 als auch durch die Außenbetätigungskette
6 in ihre Aushebestellung verlagerbar (Fig. 1).
[0076] Bei in Funktionsstellung CL befmdlicher Steuereinrichtung 7 befindet sich die Zentralverriegelungskupplung
13 in ihrer von der Sperrklinke 2 und dem Betätigungshebel 4 entkoppelten Stellung.
Die Sperrklinke 2 ist durch die Außenbetätigungskette 6 nicht betätigbar. Die Betätigung
durch die Innenbetätigungskette 5 ist durch den Überholhebel 18 sichergestellt (Fig.
2, 3).
[0077] Bei in Funktionszustand DL befindlicher Steuereinrichtung 7 befindet sich die Zentralverriegelungskupplung
13 in ihrer von der Sperrklinke 2 und dem Betätigungshebel 4 entkoppelten Stellung.
Zusätzlich ist die Innenbetätigungskette 5 von dem Betätigungshebel 4 entkoppelt und
aus dem Wirkungsbereich des Überholhebels 18 herausgeschwenkt, so daß die Sperrklinke
2 weder durch die Innenbetätigungskette 5 noch durch die Außenbetätigungskette 6 betätigbar
ist (Fig. 4).
[0078] Bei in der Funktionsstellung CS befindlicher Steuereinrichtung 7 befindet sich die
Zentralverriegelungskupplung 13 in ihrer zwischen der Sperrklinke 2 und dem Betätigungshebel
4 eingekuppelten Stellung. Die Innenbetätigungskette 5 ist von dem Betätigungshebel
4 entkoppelt und ggf. aus dem Wirkungsbereich des Überholhebels 18 herausgeschwenkt.
Die Sperrklinke 2 ist somit durch die Außenbetätigungskette 6 in ihre Aushebestellung
verlagerbar, nicht aber durch die Innenbetätigungskette 5 (Fig. 5).
[0079] Fig. 6 zeigt ein gegenüber dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel leicht verändertes
Kraftfahrzeugschloß 1, das sich dadurch unterscheidet, daß der hier vorgesehene Auswurfhebel
20 neben seiner Normalstellung I zwei Auswurfstellungen II, III aufweist. In der ersten
Auswurfstellung II ist der Auswurfhebel 20 von dem Betätigungshebel 4 entkoppelt.
Der Überholhebel 18 befindet sich jedoch noch im Bewegungsbereich der Innenbetätigungskette
5 mit der Bowdenzugtonne 5'. Dieser Zustand ist in Fig. 6 dargestellt.
[0080] Die Zentralverriegelungskupplung 13 ist so durch Betätigung des Türinnengriffs 8
aus ihrer dem Funktionszustand CL entsprechenden Stellung in ihre dem Funktionszustand
UL entsprechende Stellung bewegbar. Diese Funktion ist hilfreich bei einem Kraftfahrzeugschloß
1, bei dem die Steuereinrichtung 7 beispielsweise beim Anfahren des Kraftfahrzeug
automatisch in die Funktionsstellung CL bewegt wird, die Kindersicherung aber gleichzeitig
beibehalten wird. Bei einem Unfall ist es einem Kind hier möglich, einer anderen Person
durch Ziehen am Türinnengriff 8 und das damit verbundene Bewegen der Zentralverriegelungskupplung
13 aus der dem Funktionszustand CL entsprechenden Stellung in die dem Funktionszustand
UL entsprechende Stellung den Zutritt zu ermöglichen. Der Funktionszustand CS bleibt
hiervon unberührt.
[0081] Der Auswurfhebel 20 weist eine zweite Auswurfstellung III auf, in der die Innenbetätigungskette
5 von dem Betätigungshebel 4 entkoppelt und zusätzlich aus dem Wirkungsbereich des
Überholhebels 18 herausgeschwenkt ist, so daß bei in der dem Funktionszustand DL entsprechenden
Stellung befindlicher Zentralverriegelungskupplung 13 der Funktionszustand DL sichergestellt
ist.
[0082] Fig. 7 zeigt ein gegenüber Fig. 1 bezüglich des Zentralverriegelungsantriebs 17 verändertes
Ausführungsbeispiel. Der Zentralverriegelungsantrieb 17 weist hier neben der Zentralverriegelungsfunktion
zusätzlich noch eine Öffnungsfunktion auf. Die Öffnungsfunktion des Zentralverriegelungsantriebs
17 dient dazu, die Sperrklinke 2 motorisch aus ihrer Einfallstellung in ihre Aushebestellung
zu verlagern. Der Zentralverriegelungsantrieb 17 ist hierzu wie zuvor ausgeführt,
weist aber noch zusätzliche Bauelemente auf, mittels derer die Öffnungsfunktion wahrnehmbar
ist.
[0083] Die Steuereinrichtung 7 ist wie zuvor mittels des Zentralverriegelungsantriebs 17
in einer ersten Bewegungsrichtung von dem Funktionszustand CL in den Funktionszustand
UL schaltbar und umgekehrt in einer zweiten Bewegungsrichtung von dem Funktionszustand
UL in den Funktionszustand CL schaltbar.
[0084] Die Öffnungsfunktion kann von dem Zentralverriegelungsantrieb 17 nur in der ersten
Bewegungsrichtung wahrgenommen werden. Der Bewegungsbereich des Zentralverriegelungsantriebs
17 ist hierfür nicht vergrößert, sondern die Öffnungsfunktion ist einem Teil des bereits
vorhandenen Bewegungsbereichs des Zentralverriegelungsantriebs 17 überlagert.
[0085] Die Steuereinrichtung 7 weist wie zuvor den Zentralverriegelungshebel 16 auf, der
mittels des Zentralverriegelungsantriebs 17 motorisch antreibbar ist. Für die Zentralverriegelungsfunktion
ist ferner die Zentralverriegelungskupplung 13 vorgesehen, die durch den Zentralverriegelungshebel
16 bewegbar ist.
[0086] Zusätzlich weist der Zentralverriegelungshebel 16 jedoch eine Steuerkontur 22 für
die Öffnungsfunktion auf. Die Steuerkontur 22 ist fest an dem Zentralverriegelungshebel
16 angeordnet (und liegt in Fig. 7 in der Zeichenebene unter dem Zentralverriegelungshebel
16) und wird folglich durch die Bewegung des Zentralverriegelungshebels 16 mit bewegt.
Hier und vorzugsweise ist die Steuerkontur 22 als Schneckenkurve ausgeführt, was im
folgenden noch näher erläutert wird.
[0087] Die Steuereinrichtung 7 weist zusätzlich eine Öffnungskupplung 23 für die Öffnungsfunktion
des Zentralverriegelungsantriebs 17 auf. Die Öffnungskupplung 23 weist eine Ausgangsstellung
(Fig. 7) und eine Öffnungsbereitschaftsstellung (Fig. 8) auf. Die Öffnungskupplung
23 befindet sich üblicherweise in ihrer Ausgangsstellung und kann nur bei bzw. nach
Betätigung des Türaußengriffs 9 in ihre Öffnungsbereitschaftsstellung bewegt werden.
Die Bewegung in ihre Öffnungsbereitschaftsstellung erfolgt hier und vorzugsweise durch
Federkraft. Hierzu ist die Öffnungskupplung 23 in Richtung ihrer Öffnungsbereitschaftsstellung
durch eine Feder 24 vorgespannt. In dieser Stellung bleibt sie bei nicht betätigtem
Türaußengriff 9 durch ein nicht dargestelltes Element gehalten, das mit dem Türaußengriff
9 wirkverbunden ist. Wird der Türaußengriff 9 jedoch betätigt, so wird die Federkraftwirkung
freigegeben.
[0088] Die Öffnungskupplung 23 ist zumindest in ihrer Öffnungsbereitschaftsstellung schwenkbar
gelagert. Hier und vorzugsweise ist sie auch in ihrer Ausgangsstellung (Fig. 7) schwenkbar
und zwar nur nach rechts in Fig. 7. Dadurch ist sichergestellt, daß die Bewegung des
Zentralverriegelungshebels 16 bei in Ausgangsstellung befindlicher Öffnungskupplung
23 nicht behindert ist.
[0089] Die Öffnungsbereitschaftsstellung ist von der Öffnungskupplung 23 hier erst nach
Beendigung der Bewegung des Zentralverriegelungsantriebs 17 in der zweiten Bewegungsrichtung
einnehmbar. Der Zentralverriegelungsantrieb 17 befindet sich im Funktionszustand CL.
[0090] Die Öffnungskupplung 23 weist einen Nocken 25 auf, der in der Öffnungsbereitschaftsstellung
mit der Sperrklinke 2 in Eingriff bringbar ist. Hierzu weist der Betätigungsarm 2"
der Sperrklinke 2 eine Nase 26 auf. Zum Ausheben der Sperrklinke 2 kommt die Steuerkontur
22 bei in Öffnungsbereitschaftsstellung befindlicher Öffnungskupplung 23 mit dem Nocken
25 der Öffnungskupplung 23 in Eingriff. Wird in dieser Stellung der Zentralverriegelungsantrieb
17 betätigt, d. h. Rückkehr des Zentralverriegelungsantriebs 17 in den Funktionszustand
UL, so drückt die Steuerkontur 22 den Nocken 25 der Öffnungskupplung 23 gegen die
Nase 26 der Sperrklinke 2, so daß diese aus ihrer Einfallstellung in ihre Aushebestellung
verlagert wird (Fig. 9).
[0091] Die Öffnungskupplung 23 ist schwenkbar an einem Kupplungsträger 27 gelagert. Der
Kupplungsträger 27 weist hierzu ein Langloch 28 auf, in dem die Öffnungskupplung 23
gelagert ist. Die Öffnungskupplung 23 ist in dem Langloch 28 des Kupplungsträgers
27 durch die Feder 24 von ihrer Ausgangsstellung in die Öffnungsbereitschaftsstellung
verschiebbar. Der Kupplungsträger 27 weist einen Anschlag 29 auf, gegen den die Öffnungskupplung
23 in der Öffnungsbereitschaftsstellung durch eine Feder 30 vorgespannt ist.
[0092] Die Vorspannung gegen den Anschlag 29 und die Ausführung der Steuerkontur 22 als
Schneckenkurve dienen dazu, daß die Sperrklinke 2 nur durch die Bewegung des Zentralverriegelungsantriebs
17 in der ersten Bewegungsrichtung aushebbar ist, nicht aber durch die Bewegung des
Zentralverriegelungsantriebs 17 in der zweiten Bewegungsrichtung. Hierdurch ist gewährleistet,
daß die Öffnungsfunktion des Zentralverriegelungsantriebs 17 nur ausgeführt wird,
wenn dies wirklich erwünscht ist, d. h. wenn das System an sich noch im Funktionszustand
CL steht, aber der Türaußengriff 9 bereits - zu schnell für das System - betätigt
worden ist.
[0093] Wie schon zuvor ist der Zentralverriegelungsantrieb 17 hier so ausgeführt, daß er
im Blockbetrieb betrieben werden kann. Das heißt, daß vorzugsweise beide Bewegungsrichtungen
des Zentralverriegelungsantriebs 17 durch einen Anschlag (nicht gezeigt) begrenzt
sind.
[0094] Die Zentralverriegelungsfunktion des Zentralverriegelungsantriebs 17 wird hier wie
in den zu Fig. 1 bis 6 beschriebenen Ausführungsbeispielen wahrgenommen. Der ersten
Bewegungsrichtung des Zentralverriegelungsantriebs 17 ist hier zusätzlich die Öffnungsfunktion
überlagert, die durch das Zusammenspiel der Steuerkontur 22, der Öffnungskupplung
23 und der Nase 26 der Sperrklinke 2 ausgeführt wird. Die Öffnungsfunktion erfolgt
hier und vorzugsweise nur dann motorisch, wenn die Betätigung des Türaußengriffs 9
so schnell erfolgt ist, daß die Steuereinrichtung 7 aus ihrem Funktionszustand CL
oder DL nicht schnell genug in ihren Funktionszustand UL geschaltet werden konnte.
Der Zentralverriegelungshebel 16 befindet sich in diesem Fall bei Betätigung des Türaußengriffs
9 noch in seiner dem Funktionszustand CL bzw. DL entsprechenden Stellung der Steuereinrichtung
7. Die Betätigung des Türaußengriffs 9 ermöglicht die Verlagerung der Öffnungskupplung
23 aus ihrer Ausgangsstellung in ihre Öffnungsbereitschaftsstellung, so daß die anschließende
Bewegung des Zentralverriegelungsantriebs 17 in der ersten Bewegungsrichtung zum Ausheben
der Sperrklinke 2 führt. Ein nochmaliges Betätigen des Türaußengriffs 9 ist somit
nicht erforderlich, da die Öffnung in diesem Fall motorisch erfolgt ist.
[0095] Fig. 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das sich in der Funktionsweise von
den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen nicht wesentlich unterscheidet. Das
Kraftfahrzeugschloß 1 weist wie schon zuvor die Sperrklinke 2, die Schloßfalle 3,
hier und vorzugsweise die zwei Betätigungsketten 5, 6 und die Steuerungseinrichtung
7 auf. Die Sperrklinke 2 weist wiederum die Einfallstellung auf, in der sie die Schloßfalle
3 in der Schließstellung hält und die Aushebestellung, in der die Schloßfalle 3 freigegeben
ist. Die Sperrklinke 2 ist mittels der Betätigungsketten 4, 5 von der Einfallstellung
in die Aushebestellung in Abhängigkeit von dem Funktionszustand der Steuereinrichtung
7 verlagerbar. Das hier gezeigte Kraftfahrzeugschloß 1 (Fig. 10) befindet sich im
Funktionszustand UL.
[0096] Die Steuereinrichtung 7 weist wiederum verschiedene Mittel zur Änderung des Funktionszustandes
auf. Im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel wird im folgenden jedoch nur der Auswurfhebel
20 beispielhaft für ein Mittel zur Änderung des Funktionszustandes beschrieben.
[0097] Der Auswurfhebel 20 ist schwenkbar gelagert und weist das Langloch 21 auf, in dem
der Zapfen 5' eines Bowdenzugs 5" der Innenbetätigungskette 5 läuft. Der Auswurthebel
20 befindet sich in den Funktionszuständen UL (Fig. 10) und CL der Steuereinrichtung
7 in seiner Normalstellung. In den Funktionszuständen CS (Fig. 11) und DL (Fig. 12)
der Steuereinrichtung 7 ist er aus seiner Normalstellung heraus geschwenkt. Je nach
Ausgestaltung der Steuereinrichtung 7 kann der Auswurfhebel 20 manuell und/oder motorisch
durch den Antrieb 17' zwischen seinen Funktionsstellungen hin und her bewegt werden.
[0098] Zusätzlich weist das hier beschriebene Kraftfahrzeugschloß 1 eine Feder 31 auf, die
hier als Schenkelfeder mit den Schenkeln 32 und 33 ausgeführt ist. Die Feder 31 ist
hier ortsfest auf der Schwenkachse 12 gelagert. Der Bowdenzug 5" der Innenbetätigungskette
5 ist durch die Feder 31 in Richtung seiner Ausgangslage federbeaufschlagt. Als Ausgangslage
des Bowdenzugs 5" ist hier die Lage bezeichnet, in der sich der Bowdenzug 5" befindet,
wenn der Türinnengriff 8 nicht betätigt ist und sich die Steuereinrichtung 7 im Funktionszustand
UL befindet (Fig. 10).
[0099] Zusätzlich zu der Funktion der Federbeaufschlagung des Bowdenzugs 5" weist die Feder
31 eine zweite Funktion auf. In dieser zweiten Funktion stellt die Feder 31 eine Endlagensicherung
für den Auswurfhebel 20 der Steuereinrichtung 7 bereit. Der Begriff "Endlagensicherung"
bedeutet hier, daß der Auswurfhebel 20 durch die Feder 31 in einer Sollstellung gehalten
wird. Dies kann dadurch geschehen, daß er durch die Feder 31 mittels Federkraft aktiv
in diese Stellung gedrückt wird. Alternativ dazu kann die Feder 31 in dieser Stellung
des Auswurfhebels 20 an diesem aber auch entspannt anliegen, wobei ein Bewegen des
Auswurfhebels 20 aus dieser Stellung heraus nur gegen Federkraft möglich ist.
[0100] Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel (Fig. 11, 12) liegt der Auswurfhebel 20 in
der zweiten Funktion im wesentlichen nur an der Feder 31 an. Dieses schließt jedoch
nicht aus, daß die Feder 31 bei Anlage des Auswurfhebels 20 bereits in geringem Maße
gespannt ist.
[0101] Damit die Feder 31 für diese beiden Funktionen eingesetzt werden kann, muß sie entsprechend
geformt sein. Die Feder 31 weist hier und bevorzugt für jede ihrer Funktionen eine
eigene Kontur 34, 35 auf. Beide Konturen 34, 35 sind hier und vorzugsweise an dem
gleichen Schenkel 32 der Feder 31 angeordnet, so daß die von den beiden Funktionen
der Feder 31 betroffenen Bauteile, nämlich der Bowdenzug 5" und der Auswurfliebel
20, mit dem gleichen Schenkel 32 der Feder 31 zusammenwirken. Der Auswurfhebel 20
selbst wirkt dabei nur insofern mit dem Schenkel 32 der Feder 31 zusammen, als daß
er durch die Lagerung des Bowdenzugs 5" in dem Langloch 21 des Auswurfhebels 20 bezüglich
der zweiten Funktion der Feder 31 mit federbeaufschlagt ist. Der andere Schenkel 33
der Feder 31 hingegen liegt an einen festen Anschlag (nicht gezeigt) des Kraftfahrzeugschlosses
1 an.
[0102] Die Kontur 34 für die erste Funktion der Feder 31 ist dadurch gebildet, daß der Schenkel
32 der Feder 31 hier und vorzugsweise entgegen der Richtung der Biegung der eigentlichen
Federwicklung der Feder 31 gebogen ist. Diese Biegung und sich ggf. an diese anschließende
oder in der Biegung angeordnete gerade Abschnitte des Schenkels 32 der Feder 31 bilden
die Kontur 34 für die erste Funktion. An dieser ersten Kontur 34 liegt der Zapfen
5' des Bowdenzugs 5" so an, daß der Bowdenzug 5" in Richtung seiner Ausganglage federbeaufschlagt
ist. Die Kontur 34 fungiert insofern als Anlage für den Bowdenzug 5". Damit ist gemeint,
daß der Zapfen 5' des Bowdenzugs 5" in Normalstellung an der Kontur 34 der Feder 31
anliegt, die Feder 31 im wesentlichen aber nicht spannt.
[0103] Ausgehend von der Federwicklung ist der Schenkel 32 der Feder 31 hinter der ersten
Kontur 34 ein zweites Mal abgebogen. Die zweite Biegung erfolgt dabei entgegen der
Richtung der ersten Biegung des Schenkels 32. Die zweite Biegung des Schenkels 32
erfolgt vorzugsweise um etwa 90°. Es sind jedoch auch erheblich größere und kleinere
Biegewinkel möglich. Der Biegeradius ist hier und vorzugsweise so klein, daß der Schenkel
32 der Feder 31 im wesentlichen abgeknickt ist.
[0104] Der Bereich hinter der zweiten Biegung des Schenkels 32 der Feder 31 bildet die zweite
Kontur 35 für die zweite Funktion der Feder 31. Die Feder 31 dient in ihrer zweiten
Funktion als Anlage für den Auswurfhebel 20, wenn sich die Steuereinrichtung 7 in
den Funktionszuständen DL oder CS befindet. Nur in diesen Funktionszuständen ist der
Auswurfhebel 20 aus seiner Normalstellung heraus bewegt. Der Zapfen 5' des Bowdenzugs
5", der in dem Langloch 21 des Auswurfhebels 20 geführt wird, liegt dann an der zweiten
Kontur 35 der Feder 31 an. Die zweite Kontur 35 bildet insofern die Anlage für die
zweite Funktion der Feder 31.
[0105] Der Auswurfhebel 20 ist somit durch die Wechselwirkung mit dem Bowdenzug 5" in die
den Funktionszuständen DL und CS der Steuereinrichtung 7 entsprechende Stellung federbeaufschlagt.
Die Feder 31 wirkt dabei so mit der Bowdenzugseele des Bowdenzugs 5" zusammen, daß
der Auswurfhebel 20 in dieser Stellung durch eine Federwirkung der Bowdenzugseele
in Querrichtung gegen die als Anlage dienende Kontur 35 der Feder 31 vorgespannt ist.
Die Federwirkung der Bowdenzugseele in Querrichtung ist Ergebnis der Eigenelastizität
der Bowdenzugseele. Unter der Querrichtung wird eine Richtung im wesentlichen quer
zur Längsausdehnung des Bowdenzugs 5" verstanden. Durch die Federwirkung der Bowdenzugseele
des Bowdenzugs 5" ist die Stellung des Auswurfhebels 20 genau definiert.
[0106] Anstelle der Federwirkung der Bowdenzugseele des Bowdenzugs 5" oder zusätzlich zu
dieser kann der Auswurfhebel 20 auch durch eine zusätzliche Feder (nicht gezeigt)
gegen die Anlage vorgespannt sein.
[0107] Die Kontur 35 ist hier so lang ausgeführt, daß bei Betätigung des Türinnengriffs
8 bei in Funktionsstellung CS (Fig. 11) oder DL (Fig. 12) befindlicher Steuereinrichtung
7 der Zapfen 5' des Bowdenzugs 5" die Feder 31 nicht zur Seite drücken und an dieser
vorbeirutschen kann. Statt dessen wird die Feder 31 bei Betätigung des Türinnengriffs
8 so gespannt, daß der Zapfen 5' des Bowdenzugs 5" nach Loslassen des Türinnengriffs
8 in seine ursprüngliche Position zurückkehrt.
[0108] Statt die Kontur 35 des Schenkels 32 der Feder 31 einfach nur zu verlängern, kann
der Schenkel 32 an seinem Ende auch ein drittes Mal abgebogen sein. Hierdurch ist
es ebenso möglich, ein Vorbeirutschen des Zapfens 5' an der Feder 31 zu verhindern.
[0109] Man erkennt, daß die Feder 31 einerseits einfache Rückstellfeder für die Bowdenzugseele
ist, andererseits durch die Konturen 34, 35 auch die Funktion einer Kippfeder im Sinne
eben einer Endlagensicherung von Bowdenzugseele und Auswurfhebel 20 hat.
1. Kraftfahrzeugschloß (1) mit einer Sperrklinke (2), einer Schloßfalle (3), einem Betätigungshebel
(4), einer Innenbetätigungskette (5), einer Außenbetätigungskette (6) und einer Steuereinrichtung
(7),
wobei die Sperrklinke (2) eine Einfallstellung, in der sie die Schloßfalle (3) in
einer Schließstellung hält, und eine Aushebestellung, in der die Schloßfalle (3) freigegeben
ist, aufweist,
wobei die Sperrklinke (2) mittels des Betätigungshebels (4) von der Einfallstellung
in die Aushebestellung verlagerbar ist,
wobei die Steuereinrichtung (7) verschiedene Funktionszustände aufweist und
wobei je nach Funktionszustand der Steuereinrichtung (7) die Sperrklinke (2) über
den Betätigungshebel (4) mittels der Innenbetätigungskette (5) von einem Türinnengriff
(8) und/oder mittels der Außenbetätigungskette (6) von einem Türaußengriff (9) oder
gar nicht betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (7) einen Grundzustand hat, in dem die Innenbetätigungskette
(5) und die Außenbetätigungskette (6) mit dem Betätigungshebel (4) gekoppelt sind
und
daß die Innenbetätigungskette (5) und/oder die Außenbetätigungskette (6) mittels der
Steuereinrichtung (7) von dem Betätigungshebel (4) je nach Funktionszustand entkoppelbar
ist.
2. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenbetätigungskette (5) und/oder die Außenbetätigungskette (6) bzgl. des Betätigungshebels
(4) so gelagert ist, daß die eine Kette (5; 6) bei Betätigung des Betätigungshebels
(4) mittels der anderen Kette (6; 5) nicht mitbewegt wird.
3. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenbetätigungskette (5) und/oder die Außenbetätigungskette (6) am Betätigungshebel
(4) nur einseitig anschlagend oder in einem Langloch geführt ist.
4. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenbetätigungskette (5) und/oder die Außenbetätigungskette (6) als Bowdenzug
ausgeführt ist.
5. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigung seitens der Innenbetätigungskette (5) und die Betätigung seitens der
Außenbetätigungskette (6) eine Bewegung des Betätigungshebels (4) in der selben Bewegungsrichtung
bewirkt.
6. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (7) eine Zentralverriegelungskupplung (13) aufweist, durch
die jedenfalls die Funktionszustände "UL" und "CL" einschaltbar sind,
wobei, vorzugsweise, die Sperrklinke (2) und der Betätigungshebel (4) im Funktionszustand
(CL) wirkungsmäßig entkoppelt sind, und/oder
wobei, vorzugsweise, die Zentralverriegelungskupplung (13) einen Nocken (15) aufweist,
mit dem die Sperrklinke (2) und der Betätigungshebel (4) im Funktionszustand "UL"
der Steuereinrichtung (7) wirkungsmäßig gekoppelt sind und jedenfalls im Funktionszustand
"CL" wirkungsmäßig entkoppelt sind, und/oder
wobei, vorzugsweise, die Steuereinrichtung (7) einen Zentralverriegelungshebel (16)
aufweist, mit dem die Zentralverriegelungskupplung (13) von ihrer jedenfalls dem Funktionszustand
"UL" der Steuereinrichtung (7) entsprechenden Stellung in ihre jedenfalls dem Funktionszustand
"CL" entsprechende Stellung bewegbar ist.
7. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (7) einen Zentralverriegelungsantrieb (17) zum motorischen
Antreiben des Zentralverriegelungshebels (16) aufweist, und/oder
daß der Zentralverriegelungshebel (16) jedenfalls im Funktionszustand "CL" der Steuereinrichtung
(7) formschlüssig mit der Zentralverriegelungskupplung (13) in Eingriff steht.
8. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (7) einen Überholhebel (18) aufweist, der so mittels der Innenbetätigungskette
(5) durch Betätigung des Türinnengriffs (8) bewegbar ist, daß die Zentralverriegelungskupplung
(13) von ihrer jedenfalls dem Funktionszustand "CL" entsprechenden Stellung in ihre
jedenfalls dem Funktionszustand "UL" entsprechende Stellung bewegbar ist,
wobei, vorzugsweise, ein einziger Hub des Türinnengriffs (8) nacheinander die Steuereinrichtung
(7) in den Funktionszustand "UL" bewegt und die Sperrklinke (2) in ihre Aushebestellung
verlagert, oder
ein erster Hub des Türinnengriffs (8) die Steuereinrichtung (7) in den Funktionszustand
"UL" bewegt und daß ein zweiter Hub des Türinnengriffs (8) die Sperrklinke (2) in
ihre Aushebestellung verlagert.
9. Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (7) einen Funktionszustand "DL" aufweist, in dem die Sperrklinke
(2) weder durch die Innenbetätigungskette (5) noch durch die Außenbetätigungskette
(6) betätigbar ist,
wobei, vorzugsweise, die Zentralverriegelungskupplung (13) sich im Funktionszustand
"DL" in ihrer dem Funktionszustand "CL" entsprechenden Stellung befindet und die Innenbetätigungskette
(5) von dem Betätigungshebel (4) entkoppelt ist und/oder
wobei, vorzugsweise, die Innenbetätigungskette (5) im Funktionszustand "DL" aus dem
Wirkungsbereich des Betätigungshebels (4) und, sofern dieser vorhanden ist, des Überholhebels
(18) herausgeschwenkt ist.
10. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenbetätigungskette (5) einen Auswurfhebel (20) zum Entkoppeln der Innenbetätigungskette
(5) von dem Betätigungshebel (4) aufweist,
wobei, vorzugsweise, der Auswurfhebel (20) ein Langloch (21) aufweist, in dem ein
Zapfen (5') der Innenbetätigungskette (5), insbesondere eine Betätigungstonne (5')
eines Bowdenzugs, läuft.
11. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (7) einen Antrieb (17') zur Realisierung des Funktionszustandes
DL bzw. CS aufweist und daß die Innenbetätigungskette (5) von dem Betätigungshebel
(4) motorisch entkoppelbar ist.
12. Kraftfahrzeugschloß mit einer Sperrklinke (2), einer Schloßfalle (3) und einer Steuereinrichtung
(7),
wobei die Sperrklinke (2) eine Einfallstellung, in der sie die Schloßfalle (3) in
einer Schließstellung hält, und eine Aushebestellung, in der die Schloßfalle (3) freigegeben
ist, aufweist,
wobei die Steuereinrichtung (7) einen Zentralverriegelungsantrieb (17) aufweist,
wobei die Steuereinrichtung (7) mittels des Zentralverriegelungsantriebs (17) in einer
ersten Bewegungsrichtung jedenfalls von einem Funktionszustand CL in einen Funktionszustand
UL und in einer zweiten Bewegungsrichtung jedenfalls von dem Funktionszustand UL in
den Funktionszustand CL schaltbar ist,
wobei der Zentralverriegelungsantrieb (17) zusätzlich als Öffnungsantrieb eingerichtet
ist und die Sperrklinke (2) mittels des Zentralverriegelungsantriebs (17) in der Öffnungsfunktion
von der Einfallstellung in die Aushebestellung verlagerbar ist,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungsfunktion in der ersten Bewegungsrichtung des Zentralverriegelungsantriebs
(17) erfolgt und
daß der Bewegungsbereich des Zentralverriegelungsantriebs (17) in der Zentralverriegelungsfunktion
wenigstens teilweise mit dem Bewegungsbereich des Zentralverriegelungsantriebs (17)
in der Öffnungsfunktion zusammenfällt.
13. Kraftfahrzugschloß nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (7) einen Zentralverriegelungshebel (16) aufweist, der mittels
des Zentralverriegelungsantriebs (17) motorisch antreibbar ist,
wobei, vorzugsweise, der Zentralverriegelungshebel (16) eine Steuerkontur (22) für
die Öffnungsfunktion aufweist, die vorzugsweise als Schneckenkurve ausgeführt ist.
14. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (7) eine Öffnungskupplung (23) mit einer Öffnungsbereitschaftsstellung
und einer Ausgangsstellung aufweist und daß die Öffhungsbereitschaftsstellung von
der Öffnungskupplung (23) jedenfalls nach Beendigung der Bewegung des Zentralverriegelungsantriebs
(17) in der zweiten Bewegungsrichtung einnehmbar ist,
wobei, vorzugsweise, die Öffnungskupplung (23) einen Nocken (25) aufweist, der in
der Öffnungsbereitschaftsstellung mit der Sperrklinke (2) in Eingriff bringbar ist
und daß die Steuerkontur (22) bei in Öffnungsbereitschaftsstellung befindlicher Öffnungskupplung
(23) mit dem Nocken (25) der Öffnungskupplung (23) in Eingriff bringbar ist.
15. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 14 mit einem Türaußengriff (9), dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungskupplung (23) in Richtung ihrer Öffnungsbereitschaftsstellung vorgespannt
ist, daß die Öffnungskupplung (23) in ihrer Ausgangsstellung durch den nicht betätigten
Türaußengriff (9) gehalten ist und aus ihrer Ausgangsstellung durch Betätigung des
Türaußengriffs (9) freigebbar und erst dann in ihre Öffnungsbereitschaftsstellung
bewegbar ist.
16. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kupplungsträger (27) für die Öffnungskupplung (23) vorgesehen ist, daß der Kupplungsträger
(27) ein Langloch (28) aufweist und daß die Öffnungskupplung (23) in dem Langloch
(28) gelagert ist und/oder
daß der Kupplungsträger (27) einen Anschlag (29) für die Öffnungskupplung (23) aufweist
und daß die Öffnungskupplung (23) in Richtung des Anschlags (29) vorgespannt ist.
17. Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrklinke (2) bei in Öffnungsbereitschaftsstellung stehender Öffnungskupplung
(23) durch die Bewegung des Zentralverriegelungsantriebs (17) in der ersten Bewegungsrichtung
aushebbar ist, jedoch durch die Bewegung des Zentralverriegelungsantriebs (17) in
der zweiten Bewegungsrichtung generell nicht aushebbar ist.
18. Kraftfahrzeugschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Feder (31) vorgesehen ist, die in einer ersten Funktion ein Element (5") einer
Betätigungskette (5) oder ein sonstiges Mittel zur Änderung des Funktionszustandes
(20) in eine Richtung federbeaufschlagt,
daß die Feder (31) eine zweite Funktion aufweist und daß die zweite Funktion eine Endlagensicherung
für das Element (5") der Betätigungskette (5) und/oder das Mittel zur Änderung des
Funktionszustandes (20) ist.
19. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (31) für jede ihrer Funktionen eine eigene Kontur (34, 35) aufweist und/oder
daß die Feder (31) als Schenkelfeder ausgeführt ist, wobei, vorzugsweise, die Feder (31)
so ausgeführt ist, daß die von den beiden Funktionen der Feder (31) betroffenen Bauteile
(5", 20) mit dem gleichen Schenkel (32) der Feder (31) zusammenwirken.
20. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schenkel (32) der Feder (31) in seinem Verlauf abgebogen ist und durch die Biegung
der Feder (31) eine Kontur (34) für die erste Funktion sowie eine Kontur (3 5) für
die zweite Funktion der Feder (31) gebildet ist.
21. Kraftfahrzeugschloß nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feder (31) so mit dem Element (5") zusammenwirkt, daß die Feder (31) bei nicht
betätigtem Türinnengriff (8) im wesentlichen eine Anlage für das Element (5") bildet
und das Element (5") durch die Feder (31) in Richtung seiner Ausgangslage federbeaufschlagt
ist,
wobei, vorzugsweise, die Betätigungskette (5) als Bowdenzug ausgeführt ist und daß
die Feder (31) so mit der Seele des Bowdenzugs zusammenwirkt, daß das Element (5")
oder das Mittel zur Änderung des Funktionszustandes in der Funktionsstellung, in der
die Feder (31) als Anlage dient, durch eine Federwirkung der Bowdenzugseele in Querrichtung
gegen die Anlage vorgespannt ist.
22. Kraftfahrzeugschloß nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel zur Änderung des Funktionszustandes ein Auswurfhebel (20) ist, mit dem
die Innenbetätigungskette (5) vom Betätigungshebel (4) entkoppelbar ist.