[0001] Die Erfindung betrifft ein Schließblech für Fenster oder Fenstertüren, das einem
Blendrahmen mit einer Blendrahmenfalzkante zugeordnet ist, mit einer Kulissenführung
mit einen ersten Endbereich und einen zweiten Endbereich zur Aufnahme eines Schließbolzens,
mit einem Eintrittsbereich zum Eintritt des Schließbolzens in die Kulissenführung,
und mit einem zwischen dem Eintrittsbereich und dem ersten Endbereich gelegenen ersten
Haltesteg sowie mit einem zwischen dem Eintrittsbereich und dem zweiten Endbereich
gelegenen zweiten Haltesteg, mit einer zum Innern des ersten Endbereichs ausgerichteten
ersten Haltesteg-Innenkante sowie einer entgegengesetzt dem Innern des ersten Endbereichs
ausgerichteten ersten Haltesteg-Außenkante, und mit einer zum Innern des zweiten Endbereichs
ausgerichteten zweiten Haltesteg-Innenkante sowie einer entgegengesetzt dem Innern
des zweiten Endbereichs ausgerichteten zweiten Haltesteg-Außenkante, wobei der erste
Endbereich gegenüber dem zweiten Endbereich quer zur Längsachsenrichtung des Blendrahmens
versetzt angeordnet ist.
[0002] Aus der DE 30 43 925 C2 ist ein Fenster bekannt, bei dem der Flügelrahmen gegenüber
dem Blendrahmen parallel abstellbar ist. Die parallele Abstellbewegung wird durch
Schließbleche bewirkt, deren Kulissenführungen einen Ebenenversatz aufweisen. Läuft
ein Schließbolzen des Flügelrahmens durch die Kulissenführung, wird er durch den Ebenenversatz
seitlich zu seiner eigentlichen Bewegung verschoben, wodurch der Flügelrahmen von
Blendrahmen weggeschoben wird.
[0003] Bei Fenstern mit einer geringen Nutmittenlage beziehungsweise Profiltiefe besteht
das Problem, dass im Bereich zwischen der Blendrahmenfalzkante und der Nutmittenlage
die Platzverhältnisse nicht ausreichen, um ein Schließblech mit ebenenversetzten Kulissenführungen
unterzubringen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schließblech der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass auch bei geringen Nutmittenlagen die Unterbringung
von Schließblechen mit ebenenversetzten Kulissenführungen ermöglicht ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1
vorgesehen, dass der zweite Haltesteg die Blendrahmenfalzkante in Richtung quer zur
Längsachsenrichtung des Blendrahmens in Richtung eines Flügelrahmens hin überragt.
Dadurch wird der vorhandene Freiraum zwischen der Blendrahmenfalzkante und dem Flügelüberschlag
besser ausgenutzt zur Unterbringungen der ebenenversetzten Kulissenführung. Somit
ist auch bei Fenstern oder Fenstertüren mit geringen Nutmittenlagen die Unterbringung
von Schließblechen mit ebenenversetzten Kulissenführungen ermöglicht.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 2 vorgesehen, dass die zweite Haltesteg-Außenkante
die Blendrahmenfalzkante in Richtung quer zur Längsachsenrichtung des Blendrahmens
überragt. Es handelt sich dabei um ein lediglich geringes Überragen des zweiten Haltestegs,
wenn also die Platzverhältnisse zwischen der Blendrahmenfalzkante und der Nutmittenlage
lediglich ein geringes Überragen erfordern.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 3 vorgesehen, dass die
zweite Haltesteg-Innenkante die Blendrahmenfalzkante in Richtung quer zur Längsachsenrichtung
des Blendrahmens überragt. Diese Ausführung ist für erhöhte Bauraumprobleme zwischen
der Blendrahmenfalzkante und der Nutmittenlage und damit einem größeren Überragen
vorgesehen.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 4 vorgesehen, dass die erste Haltesteg-Außenkante
die Blendrahmenfalzkante in Richtung quer zur Längsachsenrichtung des Blendrahmens
überragt. Diese Ausgestaltung kann sich ergeben, wenn aus Stabilitätsgründen der erste
Haltesteg dicker und damit stabiler ausgeführt sein muss und dieser daher die Blendrahmenfalzkante
überragt.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 5 und 9 vorgesehen, dass
ein Flügelrahmen über die gesamte Umfangsfläche gegenüber dem Blendrahmen zur Erreichung
einer Spaltlüftungsstellung abstellbar ist, wobei der erste Endbereich einer geschlossenen
Fensterposition und der zweite Endbereich einer Spaltlüftungsstellung zugeordnet ist.
Die Spaltlüftungsstellung sorgt dabei für eine gleichmäßige geringe Luftzirkulation
in einem Rauminnern, wobei das Fenster noch immer sicher verschlossen ist, da sich
die Schließbolzen innerhalb der Kulissenführungen der Schließbleche befinden.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 6 vorgesehen, dass das
Schließblech auf einer Schließblech-Basisplatte befestigt ist und gegenüber dieser
parallel in Richtung der Längsachsenrichtung des Blendrahmens verschiebbar gelagert
ist. Dadurch ist ein besserer Ausgleich gegenüber Toleranzen eines Treibstangenbeschlages
und der mit diesem verbundenen Schließbolzen möglich.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 7 vorgesehen, dass das Schließblech
wenigstens einen senkrecht zur Richtung der Längsachsenrichtung verlaufenden Justierkanal
aufweist, in den ein Justierzapfen des Treibstangenbeschlages eingreifbar ist. Der
Justierzapfen ermöglicht dabei eine Justierung des verschieblichen Bereichs des Schließblechs
gegenüber dem Blendrahmen und einer genauen Anpassung an die Lage des jeweiligen Treibstangenbeschlages.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 8 vorgesehen, dass der
Flügelrahmen einen Aussparungsbereich zur Unterbringung des zweiten Haltestegs aufweist.
Dadurch werden Engpässe im Bereich zwischen der Blendrahmenfalzkante und dem Flügelüberschlag
vermieden.
[0013] Anhand der folgenden Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Dabei
zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Schließblech, befestigt an einem Blendrahmen;
- Fig. 2
- eine räumliche Ansicht des Schließblechs nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine räumliche Ansicht eines Schließblechs ähnlich Fig. 2 und ergänzt um eine Längsverschieblichkeit;
- Fig. 4
- eine schematische Schnittdarstellung durch einen den Blendrahmen und einen Flügelrahmen
mit einem Schließblech;
- Fig. 5
- eine schematische Schnittdarstellung ähnlich Fig. 4 mit einem Aussparungsbereich im
Flügelrahmen.
[0014] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Schließblech 10, das auf einem Blendrahmen 12
mit einer Blendrahmenfalzkante 14 verschraubt ist. Das Schließblech 10 weist eine
Kulissenführung 16 auf mit einem ersten Endbereich 18 sowie einem zweiten Endbereich
20, die zur Aufnahme eines Schließbolzens dienen. Ein Eintrittsbereich 22 dient zum
Eintritt des Schließbolzens in die Kulissenführung 16. Links und rechts vom Eintrittsbereich
22 liegen der erste Endbereich 18 und der zweite Endbereich in der Darstellung nach
Fig. 1 in verschiedenen Höhen und sind damit gegeneinander versetzt.
[0015] Zwischen dem Eintrittsbereich 22 und dem ersten Endbereich 18 ist ein erster Haltesteg
24 gelegen, der gemeinsam mit dem zwischen dem Eintrittsbereich 22 und dem zweiten
Endbereich 20 gelegenen zweiten Haltesteg 26 einen Teilbereich der Kulissenführung
16 bildet. Der erste Haltesteg 24 besitzt eine zum Innern des ersten Endbereichs 18
ausgerichtete erste Haltesteg-Innenkante 28 sowie eine nach außen orientierte ersten
Haltesteg-Außenkante 30. Im Bereich des zweiten Haltestegs 26 ist eine zweite Haltesteg-Innenkante
32 sowie eine zweite Haltesteg-Außenkante 34 gelegen, die jeweils die wesentlichen
Funktionsflächen des zweiten Haltestegs 26 bilden.
[0016] Der zweite Haltesteg 26 überragt die Blendrahmenfalzkante 14 in der Draufsicht nach
Fig. 1 und durchschneidet damit die durch die Blendrahmenfalzkante 14 gebildete Ebene.
[0017] Dieses ist auch in Fig. 2, die lediglich eine räumliche Darstellung der Fig. 1 darstellt,
erkennbar.
[0018] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem an einem Flügelrahmen 36 im Bereich
des Flügelüberschlags 38 ein Dichtungselement 40 angeordnet ist, wobei je nach Höhenerstreckung
der Dichtung ein mehr oder weniger großer Abstand zwischen dem Flügelüberschlag 38
und der Blendrahmenfalzkante 14 verbleibt. Dieser Abstand dient im vorliegenden Beispiel
zur Aufnahme des überragenden zweiten Haltestegs 26 des Schließblechs.
[0019] In Fig. 5 ist eine alternativ ausgeführter Flügelüberschlag 42 an einem Flügelrahmen
44 dargestellt, der aus einem Holzwerkstoff besteht. Der Flügelrahmen ist dabei mit
einem Aussparungsbereich 46 versehen, der aus dem Flügelüberschlag 42 herausgefräst
ist und ebenfalls Bauraum zur Aufnahme des zweiten Haltestegs 26 des Schließblechs
10 bietet.
[0020] In Fig. 3 ist eine weitere Ausgestaltung eines Schließblechs 48 dargestellt, dass
von seiner Grundfunktionalität dem bereits beschriebenen Schließblech entspricht und
zusätzlich mit einer schwimmenden Lagerung versehen ist. Der Funktionsbereich 50 des
Schließblechs 48 ist dabei parallel in Richtung der Längsachsenrichtung des Blendrahmens
verschiebbar. Diese Verschiebbarkeit dient zur besseren Justierung der Kulissenführung
gegenüber dem Treibstangenbeschlag. Die Justierung selbst erfolgt über einen Justierkanal
52, in den ein nicht dargestellter Justierzapfen des Treibstangenbeschlages eingreifbar
ist und somit eine Justierung des Funktionsbereichs 50 gegenüber dem Treibstangenbeschlag
erlaubt.
1. Schließblech für Fenster oder Fenstertüren, das einem Blendrahmen (12) mit einer Blendrahmenfalzkante
(14) zugeordnet ist, mit einer Kulissenführung (16) mit einen ersten Endbereich (18)
und einen zweiten Endbereich (20) zur Aufnahme eines Schließbolzens, mit einem Eintrittsbereich
(22) zum Eintritt des Schließbolzens in die Kulissenführung (16), und mit einem zwischen
dem Eintrittsbereich (22) und dem ersten Endbereich (18) gelegenen ersten Haltesteg
(24) sowie mit einem zwischen dem Eintrittsbereich (22) und dem zweiten Endbereich
(20) gelegenen zweiten Haltesteg (26), mit einer zum Innern des ersten Endbereichs
(18) ausgerichteten ersten Haltesteg-Innenkante (28) sowie einer entgegengesetzt dem
Innern des ersten Endbereichs (18) ausgerichteten ersten Haltesteg-Außenkante (30),
und mit einer zum Innern des zweiten Endbereichs (20) ausgerichteten zweiten Haltesteg-Innenkante
(32) sowie einer entgegengesetzt dem Innern des zweiten Endbereichs (20) ausgerichteten
zweiten Haltesteg-Außenkante (34), wobei der erste Endbereich (18) gegenüber dem zweiten
Endbereich (20) quer zur Längsachsenrichtung des Blendrahmens (12) versetzt angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Haltesteg (26) die Blendrahmenfalzkante (14) in Richtung quer zur Längsachsenrichtung
des Blendrahmens (12) in Richtung eines Flügelrahmens (36) hin überragt.
2. Schließblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Haltesteg-Außenkante (34) die Blendrahmenfalzkante (14) in Richtung quer
zur Längsachsenrichtung des Blendrahmens (12) überragt.
3. Schließblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Haltesteg-Innenkante (32) die Blendrahmenfalzkante (14) in Richtung quer
zur Längsachsenrichtung des Blendrahmens (12) überragt.
4. Schließblech nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Haltesteg-Außenkante (30) die Blendrahmenfalzkante (14) in Richtung quer
zur Längsachsenrichtung des Blendrahmens (12) überragt.
5. Schließblech nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Endbereich (18) einer geschlossenen Fensterposition und der zweite Endbereich
(20) einer Spaltlüftungsstellung zugeordnet ist.
6. Schließblech nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (48) auf einer Schließblech-Basisplatte (49) befestigt ist und gegenüber
dieser parallel in Richtung der Längsachsenrichtung des Blendrahmens (12) verschiebbar
gelagert ist.
7. Schließblech nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (48) wenigstens einen senkrecht zur Richtung der Längsachsenrichtung
verlaufenden Justierkanal (52) aufweist, in den ein Justierzapfen des Treibstangebeschlags
eingreifbar ist.
8. Schließblech nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (36) einen Aussparungsbereich (46) zur Unterbringung des zweiten
Haltestegs (26) aufweist.
9. Schließblech nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügelrahmen (36, 44) über die gesamte Umfangsfläche gegenüber dem Blendrahmen
(12) zur Erreichung einer Spaltlüftungsstellung abstellbar ist.