[0001] Die Erfindung betrifft das Gutauslaufende eines Drehrohrofens zur thermischen Behandlung
von mehlförmigen Materialien wie Zementrohmehl zur Herstellung von Zementklinker,
mit einem das Drehrohrofen-Mantelrohr am Auslaufende außen mit Abstand konzentrisch
umgebenden Außenrohr, wobei das Stirnende des Doppelmantels durch um den Umfang verteilte
hitzebeständige Auslaufschutzsegmente verschlossen ist, die auf von der Drehofenauslaufkante
auskragenden Tragarmen befestigt sind und die mit ihren radial nach innen gerichteten
Nasen die feuerfeste Drehofenauskleidung abstützen, wobei in den Hohlraum des Doppelmantels
Kühlluft einblasbar ist.
[0002] Das Auslaufende eines Drehrohrofens insbesondere zur Herstellung von Zementklinker
aus Zementrohmehl unterliegt hohen Beanspruchungen, nämlich mechanischen Beanspruchungen
durch Oberflächenverschleiß infolge des über die Auslaufkante überlaufenden Gutes
wie Zementklinker, durch vorbeiströmende feste Bestandteile des Gasstromes sowie durch
Verformungen des Drehrohrofenmantels, und hohen thermochemischen Beanspruchungen durch
Kontakt mit dem heißen Gut und mit der aus dem Klinkerkühler in das Auslaufende des
Drehofens einströmenden heißen Sekundärluft, durch die Strahlung der heißen Brennerflamme
des Drehofens sowie durch Kontakt mit den im Gasstrom enthaltenen festen und gasförmigen
Bestandteilen. Von der Gestaltung und Ausrüstung des Auslaufendes des Drehrohrofens
hängt entscheidend dessen Haltbarkeit und somit die Verfügbarkeit der gesamten Zementklinkerproduktionslinie
ab.
[0003] Es hat sich in der Praxis bewährt, das Auslaufende des Drehrohrofens in Form eines
Doppelmantels auszubilden, dessen Stirnende durch hitzebeständige Auslaufschutzsegmente
abgeschlossen ist, die auf von der Drehofenauslaufkante auskragenden Tragarmen befestigt
sind und die mit ihren radial nach innen gerichteten Nasen die feuerfeste Drehofenauskleidung
abstützen können. Dabei kann in den Hohlraum des Doppelmantels Kühlluft eingeblasen
werden (DE-A-21 60 300, DE-A 23 29 061 und EP-B-0 636 847).
[0004] Ganz besonders beansprucht sind bei den bekannten Auslaufschutzsegmenten die radial
nach innen gerichteten Nasen, weil diese abgesehen von der Temperaturbelastung durch
glühend heißen Zementklinker und z. B. 1100 °C heiße Sekundärluftströmung die Schubkräfte
der feuerfesten Drehofenauskleidung, insbesondere der feuerfesten Steine aufnehmen
müssen, weshalb diese Nasen in der Fachwelt Steinhaltenasen genannt werden. Die Kühlung
der bekannten Auslaufschutzsegmente ist nicht gezielt, insbesondere deren Steinhaltenasen
sind vergleichsweise dickwandig und nicht gekühlt, so dass die Gefahr der Überhitzung
speziell der Steinhaltenasen und damit Verformung des gesamten Drehofenauslaufendes
nicht ausgeschlossen ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Drehrohrofen insbesondere zur
Herstellung von Zementklinker das Gutauslaufende so zu gestalten, dass die Standzeit
des Drehrohrofens auch den steigenden Beanspruchungen wie z. B. steigenden Temperaturen
der aus dem Klinkerkühler zuströmenden Sekundärluft gerecht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung mit einem Drehofenauslaufende mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0007] Beim erfindungsgemäßen Drehofenauslaufende bestehen die dort angebrachten Auslaufschutzsegmente
aus jeweils einteiligen hohlen Winkelkörpern, deren axiale hohle von Kühlluft durchströmbare
Schenkel auf die vom Drehofenmantelrohr auskragenden Tragarme gesteckt sind und deren
radial nach innen gerichtete Nasen ebenfalls hohl und von Kühlluft durchströmbar sind.
Erfindungsgemäß gelingt es also, besonders Steinhaltenasen, die sehr hohen Temperaturen
sowie hohen Schubkräften der feuerfesten Steine der Auskleidung des mit Gefälle installierten
Drehrohrofens ausgesetzt sind, durch gezielte Kühlluftführung von innen wirkungsvoll
zu kühlen, so dass auch die Steinhaltenasen eine ausreichend lange Standzeit erhalten.
Sind die radial nach innen gerichteten hohlen Steinhaltenasen der erfindungsgemäßen
Auslaufschutzsegmente mit einem Winkel von 90°, also mit rechtwinkeliger Steinanlagefläche
nach innen abgewinkelt, so können zur Feuerfestauskleidung des Drehrohrofens Standard-Steine
verwendet werden. Bei Einsatz der erfindungsgemäßen gezielt kühlbaren Auslaufschutzsegmente
ist die Gefahr einer Deformation des hoch beanspruchten Drehofen-Auslaufendes minimiert.
[0008] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Wandstärken der als hitzebeständige
Gusskörper ausgebildeten winkelförmigen hohlen Auslaufschutzsegmente über den gesamten
Gusskörper gleichmäßig verteilt. Damit wird eine gleichmäßige Temperaturverteilung
in sämtlichen um den Umfang verteilten von innen gekühlten Auslaufschutzsegmenten
erreicht und Wärmespannungen werden vermieden.
[0009] Die erfindungsgemäßen Drehrohrofen-Auslaufschutzsegmente sind durch gezielte Kühlluftführung
gekühlt. Dazu sind nach einem weiteren Merkmal der Erfindung bei den Auslaufschutzsegmenten
die radial inneren Bereiche der axialen hohlen Schenkel als Kühlluftzuströmungskanäle,
die radial nach innen gerichteten hohlen Steinhaltenasen als Kühlluftumlenkbereiche
und die radial außen liegenden Bereiche der axialen hohlen Schenkel als Kühlluftabströmungskanäle
ausgebildet.
[0010] Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile werden anhand des in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0011] Es zeigt:
- Fig. 1:
- einen Teillängsschnitt durch das erfindungsgemäß gestaltete Auslaufende eines Drehrohrofens
mit um den Umfang verteilten Auslaufschutzsegmenten, und
- Fig. 2:
- perspektivisch herausgezeichnet die Ansicht auf einen Umfangsausschnitt des Drehofenauslaufendes
der Fig. 1.
[0012] Beim Drehrohrofen der Fig. 1 zur Herstellung von Zementklinker aus calciniertem Rohmehl
ist das Drehrohrofen-Mantelrohr 10 am Gutauslaufende (linkes Ende) außen mit Abstand
über um den Umfang verteilte radiale Abstandshalter 11 konzentrisch von einem Außenrohr
12 umgeben, wobei das Stirnende des Doppelmantels durch um den Umfang verteilte Auslaufschutzsegmente
13 verschlossen ist, die aus hitzebeständigem Guss bestehen. Am Drehrohrofen-Mantelrohr
10 sind außen um den Umfang verteilte Tragarme 14 befestigt, die von der Drehofenauslaufkante
auskragen. Die Auslaufschutzsegmente 13 bestehen jeweils aus einteiligen hohlen Winkelkörpern,
deren axiale hohle von Kühlluft durchströmbare Schenkel 15 auf die ebenfalls als Hohlkörper
ausgebildeten Tragarme 14 gesteckt sind und dort durch radiale Schraubenbolzen 16
gesichert sind. Mit 17 ist die Ansicht auf einen Schraubenkopf angezeigt. Die einteiligen
Auslaufschutzsegmente 13 weisen radial nach innen gerichtete Nasen 18 (Steinhaltenasen)
auf, die ebenfalls hohl und von Kühlluft durchströmbar sind.
[0013] Wie auch aus Fig. 2 hervorgeht, ist außen um das DrehofenMantelrohr 10 herum eine
feststehende Kühlluft-Ringleitung 19 angeordnet, von der um den Umfang verteilte Kühlluftdüsen
20 abgehen, über deren Ausmündung Kühlluft 21 in den Hohlraum des Doppelmantels am
Drehofenauslaufende eingeblasen wird. Die gezielte Führung der Kühlluft sowie gezielte
Kühlung der Auslaufschutzsegmente 13 und insbesondere gezielte Kühlung der Steinhaltenasen
18 ist wie folgt:
[0014] Bei den Auslaufschutzsegmenten 13 sind die radial inneren Bereiche der axialen hohlen
Schenkel 15 als Kühlluftzuströmungskanäle, die radial nach innen gerichteten hohlen
Nasen 18 als Kühlluftumlenkbereiche und die radial außen liegenden Bereiche der axialen
hohlen Schenkel 15 als Kühlluftabströmungskanäle ausgebildet, durch welche die Kühlluft
bei 22 austritt. Dabei können die radial außen liegenden Wandungen der als Hohlkörper
ausgebildeten und ebenfalls von Kühlluft durchströmten Tragarme 14 jeweils die Trennwand
zwischen dem Kühlluftzuströmungskanal und dem Kühlluftabströmungskanal bilden. Zur
noch gezielteren Kühlluftführung können die radial außen liegenden Wandungen der hohlen
Tragarme 14 jeweils eine radial nach innen innerhalb der hohlen Steinhaltenase 18
liegende Luftleitnase 23 aufweisen. An die radial außen liegenden Wandungen der hohlen
Tragarme 14 schließen an deren den Auslaufschutzsegmenten 13 abgewandten Ende um den
Umfang verteilte Leitbleche 24 an, die den aus Drehofenmantelrohr 10 und Außenrohr
12 gebildeten Ringraum in den radial innen liegenden Kühlluftzuströmungskanal 21 und
den radial außen liegenden Kühlluftabströmungskanal 22 unterteilen. Mit 25 sind Halterungen
für die Luftleitbleche 24 angezeigt, die über die Halterungen am Außenrohr 12 befestigt
sind.
[0015] Sind die hohlen Steinhaltenasen 18 rechtwinklig von ihren hohlen axialen Schenkeln
15 abgewinkelt, können mit den Nasen der erfindungsgemäßen Auslaufschutzsegmente auch
feuerfeste Standardsteine sicher abgestützt werden. Mit 26 und 27 sind noch Steinhalteringe
angezeigt, die an der Innenwandung des Drehofenmantelrohres 10 befestigt sind.
1. Auslaufende eines Drehrohrofens zur thermischen Behandlung von mehlförmigen Materialien
wie Zementrohmehl zur Herstellung von Zementklinker, mit einem das Drehrohrofen-Mantelrohr
(10) am Auslaufende außen mit Abstand konzentrisch umgebenden Außenrohr (12), wobei
das Stirnende des Doppelmantels durch um den Umfang verteilte hitzebeständige Auslaufschutzsegmente
(13) verschlossen ist, die auf von der Drehofenauslaufkante auskragenden Tragarmen
(14) befestigt sind und die mit ihren radial nach innen gerichteten Nasen (18) die
feuerfeste Drehofenauskleidung abstützen, wobei in den Hohlraum des Doppelmantels
Kühlluft (21) einblasbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auslaufschutzsegmente (13) aus jeweils einteiligen hohlen Winkelkörpern bestehen,
deren axiale hohle von Kühlluft durchströmbare Schenkel (15) auf die Tragarme (14)
gesteckt sind und deren radial nach innen gerichtete Nasen (18) ebenfalls hohl und
von Kühlluft durchströmbar sind.
2. Drehofenauslaufende nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass bei den Auslaufschutzsegmenten (13) die radial inneren Bereiche der axialen hohlen
Schenkel (15) als Kühlluftzuströmungskanäle, die radial nach innen gerichteten hohlen
Nasen (18) als Kühlluftumlenkbereiche und die radial außen liegenden Bereiche der
axialen hohlen Schenkel (15) als Kühlluftabströmungskanäle ausgebildet sind.
3. Drehofenauslaufende nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragarme (14), auf welchen die winkelförmigen hohlen Auslaufschutzsegmente (13)
mit ihren axialen hohlen Schenkeln (15) befestigt sind, als Hohlkörper ausgebildet
sind, deren radial außen liegende Wandung die Trennwand zwischen dem Kühlluftzuströmungskanal
(21) und dem Kühlluftabströmungskanal (22) bildet.
4. Drehofenauslaufende nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die radial außen liegenden Wandungen der hohlen Tragarme (14) jeweils eine radial
nach innen innerhalb der Auslaufschutzsegment-Nase (18) (Steinhaltenase) liegende
Luftleitnase (23) aufweisen.
5. Drehofenauslaufende nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass an die radial außen liegenden Wandungen der hohlen Tragarme (14) an deren den Auslaufschutzsegmenten
(13) abgewandtem Ende um den Umfang verteilte Leitbleche (24) anschließen, die den
aus Drehofenmantelrohr (10) und Außenrohr (12) gebildeten Ringraum in den radial innen
liegenden Kühlluftzuströmungskanal (21) und den radial außen liegenden Kühlluftabströmungskanal
(22) unterteilen.
6. Drehofenauslaufende nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärken der als Gusskörper ausgebildeten winkelförmigen hohlen Auslaufschutzsegmente
(13) über den gesamten Gusskörper verteilt gleichmäßig sind.