[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmeaustauscher zum Wärmeaustausch zwischen verschiedenen
Medien, wobei der Wärmeaustauscher mehrere Rohre zum Führen der verschiedenen Medien
besitzt, und wobei die Rohre in mehrere Gruppen für jeweils eines der verschiedenen
Medien unterteilt sind. Derartige Wärmeaustauscher dienen beispielsweise als Kühler,
Erhitzer oder Enthitzer, und sie werden insbesondere für eine Änderung des Aggregatzustands
eingesetzt, beispielsweise als Verflüssiger oder als Verdampfer.
[0002] Wärmeaustauscher mit Rohren sind beispielsweise als Bündelrohrwärmeaustauscher oder
Rohrbündelapparate bekannt. Diese besitzen ein Mantelrohr, in dessen Innenraum ein
erstes Medium transportiert wird und außerdem mehrere Rohre angeordnet sind, die von
einem zweiten Medium durchströmt werden. Die Wärmeübertragung zwischen dem ersten
und dem zweiten Medium erfolgt also über die jeweilige Rohrwand der im Innenraum des
Mantelrohrs angeordneten Rohre. Diese Art von Wärmeaustauscher ist vielseitig in weiten
Temperatur- und Druckbereichen verwendbar.
[0003] Ferner sind Haarnadelwärmeaustauscher bekannt, die ebenfalls ein Mantelrohr aufweisen,
in dem ein erstes Medium geführt wird. Im Innenraum dieses Mantelrohrs sind jedoch
U-förmig gebogene Rohre angeordnet, die von einem zweiten Medium durchströmt werden.
Derartige Haarnadelwärmeaustauscher können auf besonders einfache Weise zerlegt werden,
beispielsweise um den Mantelraum und den Rohrraum zu reinigen.
[0004] Die bekannten Wärmeaustauscher besitzen jedoch den Nachteil, dass es bei einer Undichtigkeit
leicht zu einer unerwünschten Vermischung der geführten Medien kommt. Eine derartige
Vermischung kann zu Verfestigungen führen, insbesondere durch Bildung von Feststoffen
wie beispielsweise Hirschhornsalz. Derartige Verfestigungen können eine Verunreinigung
des gesamten Wärmeaustauschersystems und somit eine Leistungsbeeinträchtigung oder
sogar einen raschen vollständigen Systemausfall verursachen. Diese Problematik besteht
insbesondere bei Systemen, die mit vergleichsweise hohen Drücken arbeiten, wie dies
beispielsweise bei der Ammoniak-Kohlendioxid-Kaskade der Fall ist.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Wärmeaustauscher zu schaffen, der
noch sicherer gegenüber möglichen Undichtigkeiten und hierdurch verursachten Störungen
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Wärmeaustauscher mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst, und insbesondere dadurch, dass die Rohre der verschiedenen Gruppen separat
voneinander nebeneinander verlaufen und an ihren Außenseiten wärmeleitfähig miteinander
verbunden sind.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Wärmeaustauscher sind die Rohre, die den verschiedenen
Gruppen und somit den verschiedenen Medien zugeordnet sind, also separat voneinander
ausgebildet und verlaufen nebeneinander. Mit anderen Worten sind die Rohre außenseitig
benachbart zueinander angeordnet, wobei jedes Medium von einem eigenen separaten Rohr
der betreffenden Gruppe umgeben ist. Die Rohre jeder Gruppe stehen also lediglich
mit dem zugeordneten, im Innenraum geführten Medium - und nicht zusätzlich mit einem
weiteren Medium - in direktem Kontakt. Dadurch ist gewährleistet, dass es im Falle
einer Undichtigkeit an einem Rohr noch nicht unbedingt zu einer Vermischung mit dem
jeweils anderen Medium kommt. Im Falle einer derartigen Undichtigkeit tritt also allenfalls
das in dem betreffenden Rohr geführte Medium aus, ohne dass dieses Medium mit einem
weiteren Medium, das in den separaten Rohren der betreffenden weiteren Gruppe geführt
wird, in Kontakt treten kann. Somit kann der undichte Wärmeaustauscher ersetzt bzw.
repariert werden, bevor das gesamte Wärmeaustauschersystem durch eine Vermischung
der verwendeten Medien verunreinigt wird.
[0008] Der erfindungsgemäße Wärmeaustauscher zeichnet sich somit durch eine besonders hohe
Sicherheit gegenüber einer unerwünschten Vermischung der verwendeten Medien aus. Dies
ist insbesondere bei Kaskadenwärmeaustauschern von Bedeutung, die mit hohen Drücken
und hohen Temperaturdifferenzen arbeiten und daher am ehesten anfällig für eventuelle
Undichtigkeiten sind. Besonders vorteilhaft ist die erläuterte Sicherheit gegenüber
einer Vermischung der Medien auch bei der Wärmeübertragung zwischen Trinkwasser und
unreinem Heizwasser.
[0009] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Wärmeaustauschers besteht darin, dass
dieser kostengünstig gefertigt werden kann, da eine Herstellung auf Grundlage eines
herkömmlichen Lamellenwärmeaustauschers mit den hierfür bereits bestehenden Fertigungsanlagen
möglich ist, wie nachfolgend noch erläutert wird. Zu einer kostengünstigen Fertigung
trägt auch bei, dass aufgrund des Aufbaus mit separaten Rohren für die verschiedenen
Medien unterschiedliche Materialien eingesetzt bzw. gemischt werden können.
[0010] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Wärmeaustauschers ist auch darin zu sehen, dass
der Wärmeaustauscher durch unterschiedliche Verschaltung der Rohre leicht für eine
Wärmeübertragung zwischen einer unterschiedlichen Anzahl von Medien, beispielsweise
zwischen zwei, drei oder vier Medien, konfiguriert werden kann.
[0011] Außerdem kann für den erfindungsgemäßen Wärmeaustauscher mit vergleichsweise geringem
Aufwand eine Drucküberwachung realisiert werden, um eine eventuelle Undichtigkeit
frühzeitig erkennen zu können.
[0012] In dem erfindungsgemäßen Wärmeaustauscher kann die Wärmeübertragung beispielsweise
zwischen einem flüssigen und einem weiteren flüssigen Medium, zwischen einem gasförmigen
und einem flüssigen Medium oder zwischen einem gasförmigen und einem weiteren gasförmigen
Medium erfolgen. Bei den Medien kann es sich insbesondere um flüssiges oder gasförmiges
Kältemittel oder um Sole handeln.
[0013] Die Wärmeübertragung zwischen den in den separaten Rohren geführten verschiedenen
Medien erfolgt lediglich indirekt, nämlich indem die betreffenden Rohre an ihren Außenseiten
wärmeleitfähig miteinander verbunden sind. Insbesondere können die Rohre der verschiedenen
Gruppen an ihren Außenseiten über Wärmeleitabschnitte aus Metall miteinander verbunden
sein. Die Wärmeübertragung erfolgt in diesem Fall also von dem einen Medium auf das
dieses Medium umgebende Rohr, und von diesem Rohr über den hiermit verbundenen Wärmeleitabschnitt
und über ein hiermit verbundenes Rohr einer anderen Gruppe auf das darin befindliche
weitere Medium.
[0014] Insbesondere ist es bevorzugt, wenn die Wärmeleitabschnitte zwischen den Rohren der
verschiedenen Gruppen sich nicht massiv entlang der gesamten Längserstreckung der
Rohre erstrecken, sondern wenn die genannten Wärmeleitabschnitte lediglich an einigen
Längsabschnitten der Rohre vorgesehen sind, während an den dazwischen liegenden Längsabschnitten
ein Zwischenraum zwischen benachbarten Rohren der verschiedenen Gruppen vorgesehen
ist. Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, in einen im Wesentlichen massiven
Block mit entsprechenden Bohrungen Kernrohre einzuziehen.
[0015] Die genannten Wärmeleitabschnitte können als herkömmliche Wärmeleitlamellen mit einer
profilierten Oberfläche (Prägung) ausgebildet sein, wie sie in bekannten Lamellenwärmeaustauschern
eingesetzt werden. Zugunsten einer möglichst einfachen Fertigung ist es jedoch bevorzugt,
wenn die Wärmeleitabschnitte eine glatte Oberfläche besitzen. Um eine möglichst effiziente
Wärmeübertragung zu erreichen, ist es im Übrigen bevorzugt, wenn die Wärmeleitabschnitte
eine größere Dicke besitzen als herkömmliche Wärmeleitlamellen.
[0016] Die Wärmeleitabschnitte zur Verbindung der Rohre der verschiedenen Gruppen können
an den Rohren aufgesteckt, aufgepresst, verlötet und/oder verschweißt sein.
[0017] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Rohre einer Gruppe, d.h. die für ein bestimmtes
Medium vorgesehenen Rohre, zu einem jeweiligen Rohrkreislauf miteinander verbunden
sind, so dass für die Rohre einer Gruppe lediglich ein einziger Einlass und ein einziger
Auslass erforderlich sind.
[0018] Ein besonders einfacher und stabiler Aufbau wird erreicht, wenn die Rohre stirnseitig
an zwei Rohrplatten befestigt sind, wobei die genannten Wärmeleitabschnitte zwischen
den stirnseitigen Rohrplatten angeordnet sein können. Es ist auch möglich, dass diese
Rohrplatten durch die beiden äußeren Wärmeleitabschnitte selbst gebildet sind.
[0019] Um eine möglichst gleichmäßige Wärmeübertragung zwischen den verschiedenen Medien
zu erreichen, ist es ferner bevorzugt, wenn die Röhre der verschiedenen Gruppen in
einer regelmäßigen Anordnung verschaltet sind. Unter der Verschaltung der Rohre ist
die Zuordnung der Rohre zu den verschiedenen Gruppen zu verstehen, wobei die Rohre
einer Gruppe insbesondere - wie bereits erwähnt - seriell als jeweiliger Rohrkreislauf
miteinander verbunden sein können oder gleich gerichtet parallel zueinander durchströmt
werden können. Eine Verschaltung der Rohre in einer regelmäßigen Anordnung liegt vor,
wenn - abgesehen von den Randbereichen des Wärmeaustauschers - jedes Rohr einer Gruppe
von im Wesentlichen derselben Anzahl von Rohren der jeweils anderen Gruppe oder Gruppen
umgeben ist.
[0020] Um eine besonders wirkungsvolle Wärmeübertragung zu erzielen, ist es bevorzugt, wenn
jeder Gruppe mehrere Rohre zugeordnet sind, d.h. wenn jedes der verschiedenen Medien
in mehreren Rohren geführt wird. Es ist allerdings auch möglich, dass nur eines der
Medien durch mehrere Rohre und ein anderes Medium lediglich durch ein einziges Rohr
geführt werden.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist der Wärmeaustauscher mit einer Umhüllung
- beispielsweise aus einem Metallblech - und einer Drucküberwachungseinrichtung versehen,
die ständig überwacht, ob sich der Druck im Innenraum der Umhüllung ändert. Bei Überschreiten
oder Unterschreiten eines vorbestimmten Grenzwerts kann die Drucküberwachungseinrichtung
auf eine Undichtigkeit und somit auf das Austreten eines der verschiedenen Medien
schließen und ein entsprechendes Warnsignal erzeugen. Zusätzlich oder alternativ zu
der genannten Umhüllung kann der Wärmeaustauscher mit einer Auffangwanne zum Auffangen
des im Falle einer Undichtigkeit austretenden Mediums versehen sein.
[0022] Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung eines Wärmeaustauschers der erläuterten
Art zur Wärmeübertragung zwischen wenigstens zwei verschiedenen Medien. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung eines Wärmeaustauschers, der mehrere
Rohre zum Führen von wenigstens zwei verschiedenen Medien besitzt, zur Wärmeübertragung
zwischen den wenigstens zwei verschiedenen Medien, wobei die Rohre separat voneinander
nebeneinander verlaufen und an ihren Außenseiten über Wärmeleitabschnitte miteinander
verbunden sind, wobei die Rohre ferner in mehrere Gruppen unterteilt sind, und wobei
die verschiedenen Medien in jeweils einer zugeordneten Gruppe von Rohren geführt werden.
[0023] Die Erfindung bezieht sich schließlich auch auf die Verwendung eines an sich herkömmlichen
Lamellenwärmeaustauschers, der mehrere Rohre zum Führen eines Mediums besitzt, wobei
die Rohre separat voneinander nebeneinander verlaufen und an ihren Außenseiten über
mehrere Wärmeleitlamellen miteinander verbunden sind, zur Wärmeübertragung zwischen
wenigstens zwei verschiedenen Medien, wobei die Rohre in mehrere Gruppen unterteilt
sind und die verschiedenen Medien in jeweils einer zugeordneten Gruppe von Rohren
geführt werden.
[0024] Im Unterschied zu einem herkömmlichen Lamellenwärmeaustauscher ist erfindungsgemäß
also keine Wärmeübertragung zwischen einem einzigen in den Rohren geführten Medium
einerseits und der die Wärmeleitlamellen durchströmenden Umgebungsluft andererseits
vorgesehen. Sondern der Wärmeaustauscher dient zur Wärmeübertragung zwischen wenigstens
zwei verschiedenen Medien, die in unterschiedlichen Rohrgruppen des Wärmeaustauschers
geführt werden, wobei die Wärmeübertragung über die Wärmeleitabschnitte bzw. Wärmeleitlamellen
erfolgt.
[0025] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt. Die
Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine Perspektivansicht eines Wärmeaustauschers zum Wärmeaustausch zwischen zwei
verschiedenen Medien.
- Fig. 2
- zeigt eine Seitenansicht des Wärmeaustauschers gemäß Fig. 1.
- Fig. 3
- zeigt eine Detailansicht des Wärmeaustauschers gemäß Fig. 1 und 2 im Querschnitt durch
zwei Rohre.
- Fig. 4 und 5
- zeigen mögliche Rohrverschaltungen für einen Wärmeaustausch zwischen zwei verschiedenen
Medien.
- Fig. 6 und 7
- zeigen mögliche Rohrverschaltungen für einen Wärmeaustausch zwischen drei bzw. vier
verschiedenen Medien.
- Fig. 8
- zeigt eine weitere Ausführungsform eines Wärmeaustauschers.
[0026] Fig. 1 und 2 zeigen einen Wärmeaustauscher 11 zum Wärmeaustausch zwischen zwei verschiedenen
Medien. Der Wärmeaustauscher 11 besitzt stirnseitig zwei planparallele Rohrplatten
13, zwischen denen eine Vielzahl von Wärmeleitblechen 15 in regelmäßigem Abstand zueinander
angeordnet ist. Die Wärmeleitbleche 15 sind flächig ausgebildet und erstrecken sich
parallel zueinander sowie parallel zu den Rohrplatten 13.
[0027] Der Wärmeaustauscher 11 besitzt ferner sechzehn Rohre 17, 19, die als geradlinige
Rohrstücke ausgebildet sind und parallel zueinander sowie senkrecht zu den Wärmeleitblechen
15 verlaufen. Die Rohre 17, 19 durchdringen die Wärmeleitbleche 15 durch entsprechende
Öffnungen, wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist. Die Rohre 17, 19 münden stirnseitig
an den beiden Rohrplatten 13, an denen ebenfalls entsprechende Öffnungen vorgesehen
sind. Die sechzehn Rohre 17, 19 sind in einem orthogonalen Raster von 4 x 4 Rohren
angeordnet.
[0028] Es ist zu beachten, dass die Rohre 17, 19 zwar in einem geringfügigen Abstand zueinander
nebeneinander angeordnet sind, und dass auch zwischen den Wärmeleitblechen 15 sowie
zwischen den äußeren Wärmeleitblechen 15 einerseits und den benachbarten Rohrplatten
13 andererseits ein jeweiliger Zwischenraum vorgesehen ist. Allerdings sind diese
Abstände in den Fig. 1 und 2 der besseren Übersicht halber übertrieben dargestellt,
während in der Praxis eine kompaktere Anordnung bevorzugt ist. Beispielsweise können
die Rohre 17, 19 einen Durchmesser von 10 mm besitzen, wobei eine Teilung von jeweils
25 mm in vertikaler und horizontaler Richtung vorgesehen ist. Ebenso kann eine weitaus
größere Anzahl von Rohren 17, 19 vorgesehen sein als in den Fig. 1 und 2 dargestellt.
[0029] Die Rohre 17, 19, die Wärmeleitbleche 15 und die Rohrplatten 13 sind aus Metall,
insbesondere aus Kupfer oder einer Kupferlegierung gefertigt, wobei für die genannten
Teile auch unterschiedliche Materialien verwendet werden können.
[0030] Die Rohre sind in einer regelmäßigen Anordnung zu zwei Gruppen von Rohren 17 bzw.
19 verschaltet, wobei die Rohre 17 bzw. 19 einer Gruppe zu einem jeweiligen Rohrkreislauf
miteinander verbunden sind. Zu diesem Zweck sind die an den Rohrplatten 13 mündenden
Enden der Rohre 17 der einen Gruppe über stirnseitige Verbindungsstücke 21 miteinander
verbunden, wobei für den somit gebildeten ersten Rohrkreislauf ein Einlass 23 und
ein Auslass 25 vorgesehen sind. In entsprechender Weise sind die Rohre 19 der anderen
Gruppe über stirnseitige Verbindungsstücke 27 an den Außenseiten der Rohrplatten 13
zu einem zweiten Rohrkreislauf mit einem Einlass 29 und einem Auslass 31 miteinander
verbunden. Durch die Anordnung der Verbindungsstücke 21, 27 ist die Verschaltung der
im Übrigen parallel zueinander verlaufenden Rohre 17, 19 festgelegt.
[0031] Somit sind die Rohre 17, 19 in zwei Kreisläufe für jeweils ein Medium unterteilt.
Ein Wärmeaustausch zwischen dem in den Rohren 17 geführten Medium und dem in den Rohren
19 geführten Medium erfolgt über die Wärmeleitbleche 15, die mit den Rohren 17, 19
wärmeleitfähig verbunden sind.
[0032] Ein besonderer Vorteil des Wärmeaustauschers 11 besteht darin, dass es im Falle einer
Undichtigkeit - beispielsweise wenn aufgrund eines hohen Innendrucks eines der Rohre
17 oder 19 platzt - nicht ohne Weiteres zu einer Vermischung zwischen den beiden Medien
kommt. Dadurch wird eine unerwünschte chemische Reaktion zwischen den Medien oder
eine Verunreinigung der Rohre 17, 19 oder des angeschlossenen Systems vermieden. Der
Grund hierfür besteht darin, dass die Rohre 17 bzw. 19 der beiden Gruppen separat
voneinander ausgebildet sind und außenseitig benachbart zueinander verlaufen, so dass
im Falle des Austretens eines Mediums aus einem der Rohre 17 bzw. 19 dieses nicht
automatisch mit dem jeweils anderen Medium in Kontakt kommt. Mit anderen Worten ist
für jedes Medium ein eigener geschlossener Kreislauf von Rohren 17 bzw. 19 vorgesehen.
Der gezeigte Wärmeaustauscher 11 ist somit hinsichtlich möglicher Undichtigkeiten
und der hierdurch verursachten Probleme besonders sicher.
[0033] Ein weiterer Vorteil des gezeigten Wärmeaustauschers 11 besteht darin, dass dieser
vergleichsweise kostengünstig gefertigt werden kann, da bestehende Fertigungsanlagen
zur Herstellung herkömmlicher Lamellenwärmeaustauscher verwendet werden können. Gegenüber
einem herkömmlichen Lamellenwärmeaustauscher ist es prinzipiell lediglich erforderlich,
einen zusätzlichen Einlass 29 und Auslass 31 vorzusehen und die Verschaltung der Rohre
17, 19 mittels der Verbindungsstücke 21, 27 derart zu modifizieren, dass die Rohre
17, 19 in zwei Gruppen - insbesondere in zwei Rohrkreisläufe - unterteilt sind. Auf
diese Weise lässt sich also ein im Übrigen bekannter Lamellenwärmeaustauscher für
eine Wärmeübertragung zwischen zwei verschiedenen Medien verwenden bzw. umkonfigurieren.
[0034] Fig. 3 zeigt in einer detaillierten Querschnittsansicht die Verbindung der Rohre
17 bzw. 19 zweier verschiedener Gruppen mittels der Wärmeleitbleche 15. Die Schnittebene
verläuft dabei durch die jeweilige Längsachse der beiden gezeigten Rohre 17, 19.
[0035] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, verlaufen die beiden Rohre 17, 19 außenseitig beabstandet
voneinander sowie parallel zueinander. Die Wärmeleitbleche 15 bilden in der Umgebung
der Rohre 17, 19 eine jeweilige Manschette 33, die das betreffende Rohr 17, 19 umgreift
und somit einen flächigen Kontakt gewährleistet. Dabei kann ein Klemmsitz zwischen
den Manschetten 33 und den Rohren 17, 19 vorgesehen sein, und/oder die Wärmeleitbleche
15 können mit den Rohren 17, 19 verlötet oder verschweißt sein.
[0036] Aus Fig. 3 ist ferner ersichtlich, dass zumindest an einigen Längsabschnitten der
Rohre 17, 19 ein jeweiliger Zwischenraum 35 zwischen benachbarten Rohren 17, 19 vorgesehen
ist. Die Ausbildung derartiger Zwischenräume 35 hat gegenüber einer durchgehend massiven
Verbindung zwischen den Rohren 17, 19 den Vorteil, dass eventuelle Materialspannungen
oder -ausdehnungen, die insbesondere bei einem Platzen eines der Rohre 17 oder 19
auftreten können, nicht zwangsläufig auf das jeweils andere benachbarte Rohr 19 bzw.
17 übertragen werden und dort ebenfalls zu einer Beschädigung führen, sondern allenfalls
zu einer Verformung des benachbarten Wärmeleitblechs 15 führen.
[0037] Die Fig. 4 bis 7 zeigen mögliche regelmäßige Verschaltungen mehrerer Gruppen von
parallel zueinander verlaufenden Rohren, die insbesondere durch entsprechende Anordnung
von Verbindungsstücken 21, 27 verwirklicht werden können, wie im Zusammenhang mit
den Fig. 1 und 2 bereits erläutert wurde. Mit anderen Worten ist in den Fig. 4 bis
7 dargestellt, wie die für eine unterschiedliche Anzahl von verschiedenen Medien vorgesehenen
Rohre relativ zueinander angeordnet werden können, um einen effizienten Wärmeaustausch
zwischen diesen Medien zu bewirken. Dabei sind die Rohre jeweils einer Gruppe - d.h.
die ein bestimmtes Medium umgebenden Rohre - durch ein jeweiliges Symbol gekennzeichnet,
wobei die Kennzeichnungen "X" (Kreuz), "O" (Kreis), "□" (Viereck) und "Δ" (Dreieck)
verwendet werden.
[0038] Fig. 4 zeigt eine Verschaltung von zwei Gruppen von Rohren "X" (Kreuz) und "O" (Kreis),
d.h. es ist ein Wärmeaustausch zwischen zwei verschiedenen Medien vorgesehen. Diese
Verschaltung entspricht der in Fig. 1 gezeigten Verschaltung, wobei in Fig. 4 allerdings
eine Anordnung von 6 x 6 Rohren gezeigt ist. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, sind
die Rohre der beiden Gruppen in einer spaltenweise alternierenden und zusätzlich zeilenweise
versetzten Anordnung verschaltet.
[0039] Fig. 5 zeigt ein besonders einfaches Beispiel für einen Wärmeaustausch zwischen zwei
verschiedenen Medien, wobei der einen Gruppe lediglich ein einziges Rohr "0" (Kreis)
zugeordnet ist, das von vier Rohren "X" (Kreuz) der anderen Gruppe umgeben ist.
[0040] Fig. 6 zeigt eine mögliche Verschaltung von benachbart parallel zueinander verlaufenden
Rohren für einen Wärmeaustausch zwischen drei verschiedenen Medien. Um einen gleichmäßigen
Wärmeübergang zwischen allen drei Medien zu ermöglichen, sind die Rohre "X" (Kreuz),
"0" (Kreis) und "□" (Viereck) der drei Gruppen in einer sich wiederholenden Dreiecksanordnung
37 verschaltet. Diese Dreiecksanordnung 37 wird lediglich an den Randbereichen nicht
eingehalten.
[0041] Fig. 7 zeigt eine mögliche Verschaltung von Rohren "○" (Kreis), "X" (Kreuz), "□"
(Viereck) und "Δ" (Dreieck) zu vier verschiedenen Gruppen für einen Wärmeaustausch
zwischen vier verschiedenen Medien. Innerhalb jeder Zeile sind die Rohre der vier
Gruppen alternierend angeordnet. Zusätzlich ist diese alternierende Anordnung von
Zeile zu Zeile um jeweils zwei Rohre der verschiedenen Gruppen versetzt.
[0042] Zu den in Fig. 4 bis 7 gezeigten möglichen Verschaltungen ist noch anzumerken, dass
die Rohre einer Gruppe (z.B. "X") beispielsweise seriell zu einem jeweiligen Rohrkreislauf
miteinander verbunden sein können, wie im Zusammenhang mit Fig. 1 und 2 erläutert.
Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, die Rohre einer Gruppe parallel zu verschalten,
so dass sämtliche Rohre der Gruppe von dem betreffenden Medium in derselben Richtung
durchströmt werden. Zu diesem Zweck könnten an den beiden Enden der Rohre einer Gruppe
quer verlaufende Sammelrohre vorgesehen sein, in die die jeweiligen Rohrenden münden.
[0043] Fig. 8 zeigt schließlich eine Ausführungsform eines Wärmeaustauschers 41, die im
Wesentlichen der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2 entspricht. Beispielsweise sind
auch bei dem Wärmeaustauscher 41 Einlässe 23, 29 und Auslässe 25, 31 für zwei verschiedene
Medien vorgesehen, zwischen denen eine Wärmeübertragung erfolgen soll.
[0044] Zusätzlich zu den in Fig. 1 und 2 gezeigten Komponenten besitzt der Wärmeaustauscher
41 gemäß Fig. 8 jedoch eine Umhüllung 43, die den durch die Rohre, Wärmeleitbleche
und stirnseitigen Rohrplatten gebildeten Block gasdicht umgibt. Mit der Umhüllung
43 ist eine Vakuumpumpe 45 verbunden, die innerhalb der Umhüllung 43 einen vorbestimmten
Unterdruck erzeugt. Ferner ist die Umhüllung 43 mit einer Drucküberwachungseinrichtung
47 verbunden. Diese erzeugt bei Überschreiten des vorbestimmten Unterdrucks innerhalb
der Umhüllung 43 ein Warnsignal.
[0045] Die mit einfachen Mitteln zu realisierende Umhüllung 43 mit Vakuumpumpe 45 und Drucküberwachungseinrichtung
47 gemäß Fig. 8 gestattet ein schnelles und zuverlässiges Erkennen einer möglichen
Undichtigkeit eines der verwendeten Rohrkreisläufe. Dadurch kann eine Undichtigkeit
rasch erkannt und beseitigt werden. Gleichzeitig dient die Umhüllung 43 als Auffangwanne
für ein eventuell austretendes Medium.
[0046] Die Umhüllung 43 kann mit einer Überdrucksicherheitseinrichtung, wie beispielsweise
einem Sicherheitsventil oder einer Sollbruchstelle, versehen sein, die im Falle einer
Undichtigkeit und eines hierdurch verursachten Überdrucks einen kontrollierten Druckabbau
ermöglicht.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 11
- Wärmeaustauscher
- 13
- Rohrplatte
- 15
- Wärmeleitblech
- 17
- Rohr
- 19
- Rohr
- 21
- Verbindungsstück
- 23
- Einlass
- 25
- Auslass
- 27
- Verbindungsstück
- 29
- Einlass
- 31
- Auslass
- 33
- Manschette
- 35
- Zwischenraum
- 37
- Dreiecksanordnung
- 41
- Wärmeaustauscher
- 43
- Umhüllung
- 45
- Vakuumpumpe
- 47
- Drucküberwachungseinrichtung
1. Wärmeaustauscher (11, 41) zum Wärmeaustausch zwischen verschiedenen Medien,
mit mehreren Rohren (17, 19) zum Führen der Medien, wobei die Rohre in mehrere Gruppen
für jeweils eines der verschiedenen Medien unterteilt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rohre (17, 19) der verschiedenen Gruppen separat voneinander nebeneinander verlaufen
und an ihren Außenseiten wärmeleitfähig miteinander verbunden sind.
2. Wärmeaustauscher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rohre (17, 19) der verschiedenen Gruppen an ihren Außenseiten über mehrere Wärmeleitabschnitte
(15) aus Metall miteinander verbunden sind.
3. Wärmeaustauscher nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitabschnitte (15) eine glatte Oberfläche besitzen oder als Wärmeleitlamellen
mit profilierter Oberfläche ausgebildet sind,
und/oder
dass die Wärmeleitabschnitte (15) an den Rohren (17, 19) aufgesteckt, aufgepresst, verlötet
oder verschweißt sind.
4. Wärmeaustauscher nach Anspruch 2 oder Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeleitabschnitte (15) flächig ausgebildet sind und senkrecht zu der Längsachse
der Rohre (17, 19) verlaufen,
und/oder
dass die Wärmeleitabschnitte (15) parallel zueinander verlaufen,
und/oder
dass die Wärmeleitabschnitte (15) entlang der Längsachse der Rohre (17, 19) in regelmäßigem
Abstand zueinander angeordnet sind.
5. Wärmeaustauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rohre (17, 19) der verschiedenen Gruppen beabstandet voneinander angeordnet sind,
wobei zumindest an einigen Längsabschnitten der Rohre ein Zwischenraum (35) zwischen
benachbarten Rohren der verschiedenen Gruppen vorgesehen ist.
6. Wärmeaustauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rohre (17, 19) einer Gruppe zu einem jeweiligen Rohrkreislauf miteinander verbunden
sind,
wobei die Rohre insbesondere durch geradlinige Rohrstücke gebildet sind, die über
stirnseitige Verbindungsstücke (21, 27) miteinander verbunden sind.
7. Wärmeaustauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rohre (17, 19) stirnseitig an zwei Rohrplatten (13) befestigt sind.
8. Wärmeaustauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rohre (17, 19) der verschiedenen Gruppen in einer regelmäßigen Anordnung verschaltet
sind.
9. Wärmeaustauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Gruppen von Rohren (17, 19) für einen Wärmeaustausch zwischen zwei verschiedenen
Medien vorgesehen sind,
wobei die Rohre der zwei Gruppen insbesondere in einer spaltenweise alternierenden
und zeilenweise versetzten Anordnung verschaltet sind.
10. Wärmeaustauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass drei Gruppen von Rohren für einen Wärmeaustausch zwischen drei verschiedenen Medien
vorgesehen sind,
wobei die Rohre der drei Gruppen insbesondere in einer sich wiederholenden Dreiecksanordnung
verschaltet sind.
11. Wärmeaustauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass vier Gruppen von Rohren für einen Wärmeaustausch zwischen vier verschiedenen Medien
vorgesehen sind,
wobei die Rohre der vier Gruppen insbesondere in einer spaltenweise alternierenden
und zeilenweise versetzten Anordnung verschaltet sind.
12. Wärmeaustauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Gruppe mehrere Rohre (17, 19) zugeordnet sind,
oder
dass wenigstens einer Gruppe mehrere Rohre zugeordnet sind und wenigstens einer weiteren
Gruppe ein einziges Rohr zugeordnet ist.
13. Wärmeaustauscher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmeaustauscher (41) mit einer Umhüllung (43) und einer Drucküberwachungseinrichtung
(47) versehen ist, wobei vorzugsweise eine Vakuumpumpe (45) zur Erzeugung eines vorbestimmten
Unterdrucks innerhalb der Umhüllung vorgesehen ist.
14. Verwendung eines Wärmeaustauschers (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur
Wärmeübertragung zwischen wenigstens zwei verschiedenen Medien.
15. Verwendung eines Lamellenwärmeaustauschers (11), der mehrere Rohre (17, 19) zum Führen
wenigstens eines Mediums besitzt, wobei die Rohre separat voneinander nebeneinander
verlaufen und an ihren Außenseiten über mehrere Wärmeleitlamellen (15) miteinander
verbunden sind,
zum Wärmeaustausch zwischen wenigstens zwei verschiedenen Medien, wobei die Rohre
(17, 19) in mehrere Gruppen unterteilt sind und die verschiedenen Medien in jeweils
einer zugeordneten Gruppe von Rohren geführt werden.